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A New Life

von

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Ein Erster Rettungsversuch

Nachdem er dem Flieger nachgesehen hatte, war Jake die menschenleere Straße entlang gefahren. Eigentlich genoss er eine solche Ruhe, aber hier kannte er den Grund für diese, und der war nicht sonderlich schön.

Sherry hatte ja keine Ahnung, wie sehr ihm all das zugesetzt hatte. Er hatte gerne den Macho raushängen lassen, den kalten Typen, den nichts erschüttern konnte. Gelogen, alles gelogen.

Klar, er hatte schon eine Menge erlebt, und es gab in der Tat weniges, das ihn wirklich erschrecken konnte.

Aber die Ereignisse der letzten Monate waren auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen.

Auch nicht das, was er über seinen Vater erfahren hatte.

Und dann diese letzte Begegnung mit Chris…

Ja, Jake war wütend gewesen, voller Hass, und er hatte abdrücken wollen, er war wirklich bereit gewesen, Chris zu erschießen.

Und es waren nicht dessen Worte oder Sherrys Blicke gewesen, die ihn davon abgehalten hatten, nein.

Jake war klar gewesen, dass er einfach kein Recht hatte, es zu tun. Chris hatte getan, was getan werden musste, Wesker war ein Monster gewesen, ein Monster, das die gesamte Welt hatte vernichten wollen, ein Monster, das mit Viren und Parasiten herumgespielt und sich einen Dreck um die Menschen um sich herum geschert hatte.

Was Chris getan hatte, war eine wahre Heldentat gewesen, er hatte die Welt gerettet. Und auch ihn und Sherry hatte der Soldat mehr als einmal gerettet. Das Gleiche galt natürlich auch für seinen kleinen Schoßhund, Piers Nivans.

Aber auch wenn Sherry einen verdammt guten Einfluss auf Jake gehabt hatte, sie hatte ihn nicht einfach komplett ändern können.

Er war wütend gewesen, aber er konnte nicht einmal genau sagen, weshalb nun wirklich. War er sauer, weil Chris seinen Vater getötet hatte?

Oder war er eher sauer, weil er selber nun nicht mehr die Chance hatte, sich Wesker entgegen zu stellen, nach allem, was dieser ihm und seiner Mutter angetan hatte, vermutlich, ohne es wirklich zu wissen. Nicht, dass es Wesker in irgendeiner Art und Weise interessiert hätte, das war Jake durchaus klar, und er hätte auch niemals eine Chance gegen seinen Vater gehabt. Aber er hätte es wenigstens versuchen wollen, ihm wenigstens die Meinung sagen, egal, wie es ausgegangen wäre.

Nun, da er so viel Neues über Albert Wesker wusste, waren da noch mehr Fragen aufgetaucht, noch mehr Gefühle, und Jake überlegte ernsthaft, ob er sich nicht irgendwann doch noch mal an Chris wenden sollte. Sherry würde da schon Kontakt für ihn aufnehmen, und dann würde er all die Fragen stellen, die ihm noch auf der Seele brannten. Und ja, vielleicht, aber nur vielleicht, würde er sich sogar kurz und knapp für sein Verhalten dem Soldaten gegenüber entschuldigen. Aber das musste Jake sich noch überlegen.

Jetzt wollte der junge Söldner eh erst einmal zum Flughafen und ab nach Hause, ab zurück nach Edonia.

Leichtfallen würde ihm das nicht, denn auch da waren noch einige Spuren zu sehen, die nicht gerade helfen würden, die letzten Monate irgendwie zu vergessen.
 

Seufzend brachte Jake das Motorrad zum Stehen und blickte über das Meer hinaus, das sich vor ihm erstreckte. Die Sonne war schon lange untergegangen, und nun spiegelte sich das fahle Mondlicht im salzigen Wasser.

Dieser Anblick wirkte so unglaublich friedlich, und Jake schüttelte nur schnaubend den Kopf. Als wäre nichts gewesen, als wäre alles ganz normal, so unschuldig lag das Meer da. Und an dessen Ufer…

Der junge Mann stockte in seiner Bewegung, blinzelte leicht, und seine Augen weiteten sich vor Schreck, als ihm endlich klar wurde, was er da sah.

Achtlos ließ er sein Bike stehen, das einfach zur Seite umkippte und am Straßenrand liegen blieb, ehe er über die Leitplanke sprang und den kleinen Hügel runter hastete, der die Straße vom ‚Strand‘ trennte, wobei dieser ‚Strand‘ nichts weiter war als eine große Fläche, die mit kleinen Steinen, etwas Gras und Moos bedeckt war.

Mit einem Satz war Jake dann bei dem reglosen Körper, der dort lag, und sank neben diesem auf die Knie. Er hatte ihn aus irgendeinem Grund sofort erkannt.

Klar, er hatte sich mit diesem Piers echt in die Haare gekriegt, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, aber verdammt, er hasste ihn doch nicht oder so. Ihn hatte einfach genervt, dass sich der Ältere wie ein Wachhund zwischen ihn und Chris hatte stellen wollen.

Aber so oder so, seinen Tod hatte Jake definitiv nicht gewollt, er verdankte ihm immerhin auch sein Leben.

Der Söldner ließ seinen Blick über den geschundenen Körper schweifen und blieb an dem mutierten Arm hängen, der ihn doch etwas verunsicherte. Piers war mutiert, das hieß, er war infiziert, er war gefährlich. Vielleicht war er nicht einmal mehr er selbst, vielleicht gar nicht mehr menschlich...

Sollte Jake den Soldaten einfach liegen lassen und wieder gehen? War es sicher, ihn zu berühren? Was, wenn der Junge gleich aufsprang und ihn anfiel?

Jake zögerte, unsicher, was er tun sollte. Er war alleine, niemand sonst war hier, und Hilfe rufen konnte er gerade auch nicht, keinerlei Netz.

„Scheiße, was soll ich denn jetzt machen?“, murmelte er und fühlte sich dabei fast so hilflos wie in dem Moment, in dem Sherry mit einem riesigen Metallstück im Rücken vor ihm gelegen hatte.

Im Gegensatz zu ihr wachte Piers nun aber nicht einfach auf und sprach ihn an, der junge Soldat zeigte ehrlich gesagt gar keine Regung, Jake war nicht einmal sicher, ob er überhaupt noch am Leben war.

Aber er konnte Piers nicht einfach liegen lassen und gehen, nicht nach allem, was er ihm und dessen Captain zu verdanken hatte. Sein Leben und so, mehrmals.

Vorsichtig beugte sich der junge Mann also nach vorne, hielt den Atem an und drehte den Mutierten vorsichtig auf den Rücken.

Piers‘ Kopf sackte einfach zur Seite, und Jake erschrak etwas bei der Blässe seiner Haut und der blauen Verfärbung seiner Lippen. Wirklich lebendig sah der Kerl ja irgendwie nicht mehr aus.

„Hey… Piers…?“, murmelte er und rüttelte leicht an den Schultern des Bewusstlosen, etwas fester, nachdem dieser nicht reagierte. Er rief auch seinen Namen ein wenig lauter, gab ihm ein paar Ohrfeigen und biss sich leicht auf die Lippen, als immer noch keine Reaktion kam.

„Fuck, fuck, fuck…“, murrte er, sah sich kurz um, blickte wieder auf Piers hinab und beugte sich noch etwas tiefer über den Älteren.
 

„Das ist jetzt nicht dein verdammter Ernst oder?“, knurrte Jake, als er keinerlei Atemzüge spüren konnte. An Piers‘ Hals jedoch war noch ein leichter Puls zu spüren, was Jake ein wenig aufatmen ließ. Und dennoch…

„Ich kann doch jetzt nicht… ach Mist..!“

Jake fluchte deutlich, atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte ja gar keine andere Wahl, wenn er Piers nicht unter seinen Händen doch noch sterben lassen wollte. Und anders als in Filmen brachte es im echten Leben ja leider nichts, den Betroffenen einfach zu schütteln und anzuschreien, bis er die Augen aufschlug.

Wer nicht mehr atmete, atmete nicht mehr und fing auch nicht von alleine einfach so wieder damit an.

„Na schön, Nivans, aber bilde dir bloß nichts darauf ein. Und wehe, es kommen irgendwelche Beschwerden, wenn du wieder aufwachst…“

Noch einmal atmete der Söldner tief durch, dann drehte er Piers‘ Kopf gerade, überstreckte diesen, hielt ihm die Nase zu und versiegelte die Lippen des Bewusstlosen mit den eigenen, um ihm Sauerstoff zuzuführen. Er behielt Piers‘ Brustkorb dabei penibel im Blick und achtete darauf, ob dieser sich auch wirklich hob und senkte bei seiner Atemspende.

Er tat es, aber auch wirklich nur dann, wenn Jake den Älteren beatmete. Piers selber zeigte ansonsten noch immer keinerlei Reaktion. Aber wenigstens kam die Luft schon mal durch, und seine Lunge war nicht durch Wasser blockiert.

Mehrere Minuten lang musste Jake Piers nun beatmen, und mittlerweile war ihm selber schon fast ein wenig schwindelig.

„Sturer Sack“, murrte er gegen Piers‘ Lippen, als er sich kurz löste und noch immer keine Reaktion erhalten hatte.

„Willst du jetzt ernsthaft sterben oder was? Das kleine treue Hündchen kann doch seinen großen Captain nicht alleine lassen!“

Jake verpasste dem Soldaten nun doch noch einmal eine Ohrfeige und schlug kurz mit der Faust auf seine Brust, aber beides hatte nur ein leichtes Zucken des leblosen Körpers zur Folge.

„Schön, einmal noch, Nivans. Aber ewig mach‘ ich diese Scheiße hier auch nicht, damit das klar ist.“

Also beugte sich der Jüngere noch einmal hinab und begann eine weitere Runde Beatmen, er hatte ja sonst nichts zu tun. Sarkastische Gedanken, aber nur so konnte sich Jake von den Gedanken und Gefühlen ablenken, die ihn eigentlich langsam aber sicher übermannten.

Piers starb, und er, der Einzige, der hier war, um ihn zu retten, versagte. Mehrmals hatte der junge Soldat gemeinsam mit Chris sein Leben und das von Sherry gerettet, und jetzt, in dem Moment, in dem Jake sich hätte revanchieren können, versagte er.

„Komm schon, bitte… Ich finde dich nicht scheiße, ich finde auch Chris nicht scheiße, und ihr habt uns echt den Arsch gerettet. Du kannst doch jetzt nicht einfach… PIERS!?“

Jake hatte dem jungen Scharfschützen wieder mehrmals seine Luft gegeben, und als er nach diesen Versuchen immer noch nicht reagiert hatte, war Jake langsam aber sicher der Verzweiflung nahe.

Er wollte gerade schon fast aufgeben, als er mit einem Mal ein Röcheln und Keuchen vernahm, und Piers ruckartig die Augen aufschlug.

Gebannt starrte Jake ihn an, hielt die Luft an, ohne es zu merken, und wartete wie erstarrt ab, was noch passierte.

Erst einmal nichts, und für einen kurzen Moment lag Piers einfach nur da, das Röcheln und Keuchen war verstummt, und sein Blick war starr ins Nichts gerichtet.

„Nivans…? Hey…“, murmelte Jake fast schon ängstlich und streckte zögerlich die Hand aus, als der Soldat mit einem Mal doch wieder Luft holte, diese scharf einsog und die Zähne zusammenbiss.

Ihm war anzusehen, dass er unendliche Schmerzen haben musste. Sicherlich gingen diese von seinem mutierten Arm aus, aber dagegen konnte Jake leider nichts tun. Er konnte das Teil nicht mal eben abschneiden, und selbst wenn doch, hätte das kaum etwas gebracht.

Er hatte selber gegen diese J’avos gekämpft. Bei denen wuchs ja alles irgendwie nach, oder es mutierte einfach irgendein anderes Körperteil.

Und Jake konnte gut darauf verzichten, durch seine Unvorsichtigkeit dafür zu sorgen, dass Piers noch ganz zum Monster wurde.
 

„Okay, keine Ahnung, ob du mich hören kannst, ob du überhaupt noch… naja… du bist, aber wir müssen hier weg, okay? Du bist hier fast verreckt, und ich kann dir hier nicht wirklich helfen. Also hoch mit dir und weg von hier, okay?“, wandte sich Jake nun an Piers, nachdem dieser sich offenbar ein wenig beruhigt hatte und nun mit müdem Blick zu ihm hochsah. Es wirkte nicht so, als würde Chris‘ Hündchen ihn irgendwie erkennen, aber das spielte gerade auch keine Rolle, und zumindest schien er noch halbwegs menschlich zu sein. Immerhin.

„Na komm“, murmelte Jake noch einmal und versuchte, Piers irgendwie auf die Beine zu hieven.

Das war leichter gesagt als getan, und der Ältere hing auch nur wie ein nasser Sack in Jakes Griff, ohne auch nur ansatzweise selber stehen zu können.

„Bisschen Eigeninitiative wäre schön…“

Jake wusste natürlich, dass Piers nichts für seinen Zustand konnte, und dass er eindeutig zu viel erwartete, aber mit seinen stichelnden Bemerkungen konnte sich Jake auch selber ein wenig beruhigen. Piers schien davon ja eh nichts mitzubekommen, und vermutlich hätte man jetzt auch Chris gnadenlos beleidigen können, ohne dass irgendeine Reaktion von dem jungen Soldaten gekommen wäre.

„Na schön, dann eben nicht. Lass dich ruhig tragen, Prinzesschen, ich diene doch gerne“, murrte Jake nun, schüttelte den Kopf und festigte seinen Griff um Piers‘ linkes Handgelenk und seine rechte Hüfte.

Der Scharfschütze war verdammt schwer für seine eigentlich schlanke Statur, dieser blöde mutierte Arm musste mehr wiegen als man dachte.

Aber Jake war stark genug, um keine wirklichen Probleme damit zu haben.

Irgendwie gelang es ihm also, Piers den Hügel hoch zu schleppen, über die Leitplanke und zu seinem Bike.

Und jetzt?

Jake musste zugeben, dass er keine Ahnung hatte, wie er Piers nun hier wegbekommen sollte.

Selbst wenn es hier irgendwo ein Auto gegeben hätte, das sie hätte mitnehmen können, den halb mutierten, halb toten Piers hätte kaum einer zu sich in den Wagen gelassen.

Also was tun?
 

Der Blick des Söldners fiel auf das Motorrad, und er seufzte leise auf.

„Das kann ja was werden…“

Aber was für eine Wahl hatte er schon? Einen Versuch war es ja allemal wert, und definitiv besser als gar nichts zu tun.

Piers war noch immer nicht außer Lebensgefahr, und er schien auch nach wie vor nicht wirklich bei Bewusstsein zu sein.

Er hatte die Augen zwar geöffnet, und es wirkte auch so, als würden sich seine Pupillen hin und her bewegen, aber nicht so, als würde der Soldat wirklich irgendetwas wahrnehmen.

Kurz setzte Jake ihn also am Straßenrand ab, stellte sicher, dass er nicht einfach zur Seite umfiel, und stellte dann sein Motorrad wieder auf, prüfte kurz, ob es auch sicher auf dem Ständer stand und wandte sich dann wieder Piers zu.

Also den wieder aufheben, irgendwie auf das Bike verfrachten und sicherstellen, dass er nicht runterfällt.

Und jetzt?

Die gleiche Frage wie zuvor.

Ja, Jake war eigentlich keinen Schritt weiter als vorher, nur dass sein Bike jetzt nicht mehr auf dem Boden lag, und der nasse Sack namens Piers Nivans nun irgendwie drauf saß, oder besser gesagt hing.

Aber weg kamen sie trotzdem nicht. Zumindest nicht schnell, denn Fahren kam so nicht in Frage. Und er konnte doch jetzt nicht…

„Klar kann ich… hab ja keine Wahl, was? Aber ich schwör’s dir, Piers Nivans, danach sind wir mehr als quitt…“

Kurz schnaubte der Söldner, dann löste er den Ständer des Motorrads, schüttelte noch mal den Kopf und begann, das Bike die Straße entlang zu schieben und gleichzeitig mit einer Hand aufzupassen, dass Piers auch schön oben blieb.

Immer wieder blickte Jake zu dem Älteren, der noch immer keinen Laut von sich gegeben hatte, oder sonst irgendein Lebenszeichen.

Er atmete, das erkannte Jake, aber die Augen hatte Piers wieder geschlossen, und der Söldner ging davon aus, dass er erneut das Bewusstsein verloren hatte.

Aber solange er wenigstens am Leben blieb, war alles in Ordnung.

Sollte er doch etwas ‚schlafen‘, die Ruhe hatte Piers‘ Körper ja definitiv nötig.

Und es war ja auch nicht so, als ob der Scharfschütze hier irgendwas verpasste.
 


 

Jake schlief eher fast ein beim Rumschieben seines Bikes, und wirklich schnell voran kamen sie ja auch nicht. Im Gegenteil, sie wurden eher immer langsamer.

Jake war zwar unverletzt und fit, aber auch er hatte seine Grenzen.

Sie waren nun bestimmt schon mehr als drei Stunden unterwegs, und sie hatten in der Zeit keine Pause gemacht.

Der Söldner wollte keine Zeit verlieren, jede Sekunde zählte und konnte für Piers über Leben und Tod entscheiden.

Aber irgendwann musste Jake eine Pause einlegen, und das wurde ihm in dem Moment klar, in dem ihm fast das Bike aus der Hand glitt und nach rechts wegzukippen drohte.

„Hey hey hey, so nicht…“, nuschelte Jake und hielt das Motorrad in letzter Sekunde fest.

Piers konnte er jedoch nicht mehr halten, und so plumpste dieser, mal wieder wie ein nasser Sack, einfach runter auf die Straße.

„Shit…!“

Jake lehnte das Bike gegen die Leitplanke und hastete zu Piers, der regungslos auf dem Boden lag.

„Langsam wirst du mir echt zur Last, weißt du das? Wenn du wenigstens wach wärst und mir ein bisschen Gesellschaft leisten könntest, aber nein, du hängst hier nur rum wie eine verdammte Puppe!“

Jake war etwas lauter geworden, hatte Piers schon fast angeschrien, und ließ dann einfach den Kopf hängen.

Er war echt am Verzweifeln, langsam aber sicher wusste der junge Mann wirklich nicht mehr, was er noch tun sollte.

Er konnte Piers nicht den ganzen Weg bis zur nächsten Stadt auf dem Bike schieben, ein Auto kam auch nicht vorbei, und ja, Jake war mittlerweile bereit, den Fahrer aus dem nächsten Fahrzeug wie in GTA raus zu ziehen und KO zu schlagen, um sich dann mit Piers rein zu setzen und weg zu fahren.

Aber es kam eben kein Auto, auch kein LKW, nichts… Selbst ein Bike mit Beiwagen hätte geholfen, aber die Straße blieb menschenleer, und Jake vermutete, dass sie sogar gesperrt war wegen dem verdammten Outbreak. Was musste die nächste Stadt auch so verdammt weit entfernt sein...

„Schätze, ich kann mich doch nicht revanchieren, sorry…“, murmelte der Söldner nun und ließ sich neben Piers zu Boden sinken, nachdem er diesen halbwegs ins Sitzen aufgerichtet und neben seinem Bike gegen die Leitplanke gelehnt hatte.

„Scho-… gu-…“, hörte er leise, fast tonlos, und er drehte den Kopf, um zu dem Älteren zu sehen, der die Augen wieder ein wenig geöffnet hatte und einfach vor sich hin starrte.

Piers kämpfte immer noch, er gab nicht auf, er hatte die Kraft, wach zu sein, zu reden, trotz seines Zustands, und was tat er selber? Er saß hier wie ein jammerndes Häufchen Elend und war bereit, aufzugeben.

„Oh nein, nein nein nein, so nicht… Ich lass dich hier nicht verrecken, Nivans, nicht so“, knurrte Jake nun deshalb, erhob sich wieder und verfrachtete den Älteren, der die Augen nun wieder einmal geschlossen hatte, ein weiteres Mal auf sein Motorrad.

„Durchhalten, Soldat, okay? Ich werd‘ dich in Sicherheit bringen, man wird sich um dich kümmern, und alles wird gut. Wirst schon sehen.“

Und auch wenn sich Jake mittlerweile selber kaum noch auf den Beinen halten konnte, setzte er seinen Weg nun fort, entschlossen, sich zu revanchieren und Piers‘ Leben zu retten.



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