"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 67: Wiedersehen macht Freu(n)de ^^ ------------------------------------------ Wir sahen uns an, woraufhin ich abermals spontan grinsen musste…. „Na das sieht dir wieder mal ähnlich, den gänzlich Unschuldigen zu spielen Eikskild, aber ich habe dich längst durchschaut….du durchtriebener Schuft von einem Trapper. Meinst du wirklich, ich wüsste nicht, dass du lange nicht so harmlos bist, wie du mir immer weiß machen willst?“ Antwortete ich ihm fast sofort danach lachend, als ich sein Gesicht sah das er dabei zog. Die Grimasse war einfach zu köstlich. Eikskilds Unschuld s Mine per se, die er mir bei der Gelegenheit präsentierte. Ich hätte ihn dafür glatt nochmal knutschen mögen...aber das ließ ich dann doch lieber bleiben, vor allem als ich wieder einmal Stations Arzt samt Schwester zur abendlichen Visite nahen hörte….sie waren nämlich bereits im Nebenzimmer angelangt. Die Wände waren hier im Hospital (leider) sehr dünn...man bekam somit problemlos mit, welcher der Patienten ein gewisses „Schnarchproblem“ besaß oder welcher von ihnen im Tiefschlaf unterbewusst mit seinen Mitmenschen so seine ganz eigene Art von „Unterhaltungen“ pflegte. Und das unter Umständen so lange, bis man sich ihn davon vollkommen entnervt am Allerliebsten an sein Bett gefesselt und geknebelt vorstellen wollte. Eikskild war beispielsweise so einer, der im Schlaf zuweilen mit sich selbst sprach...das wusste ich, denn ich hatte ihn jetzt schon mehrfach gehört, also lebte er nicht ganz ungefährlich, zumindest was die Toleranz seiner übrigen Mitpatienten in den benachbarten Zimmern betraf. Noch während ich mir den Gedanken mit einiges an Belustigung durch den kopf schob, fiel mir plötzlich siedend heiß ein, dass mein Hund ja immer noch draußen im Flur unter dem Stuhl lag. Oh oh..das konnte richtig Ärger geben. Verdammt da war guter Rat teuer. Wohin also so schnell mit ihr...bevor Arzt samt Schwester hier auftauchen würden? Ich sah erschrocken zu Eikskild hin, der wohl den selben Gedanken wie ich gefasst hatte. „Keira sein noch vor der Türe...das werden vermutlich Ärger geben.“ Hörte ich ihn mir somit entsprechend besorgt antworten. „Da stimme ich dir ausnahmsweise zu..und jetzt? Was machen wir denn jetzt?!“ Hakte ich nur einen Moment später ebenfalls alarmiert nach, wobei ich kurz mit den Schultern zuckte und ihn völlig ratlos ansah. Ich hätte mit meinem Hund eigentlich sofort aus dem Krankenhaus verschwinden müssen, das war mir schon klar...aber irgendwie mochte ich mich noch nicht so recht von Eikskild trennen….die Nacht allein in meinem Bett im Motel war dafür ganz eindeutig noch lang genug. Er schien das wohl intuitiv zu ahnen, denn plötzlich verzogen sich seine Mundwinkel zu einem sichtlich amüsierten Lächeln…. „Wenn du schnell genug sein, dann können du sie unter meine Bett verstecken...du stellen dich einfach vor sie, dann werden sie sie nicht sehen. Keira müssen nur still sein...meinen du sie schaffen das?“ Ich sah ihn angesichts dieses Vorschlags an mich entsprechend verdattert an...“ähhh...du du willst sie wirklich in dein Zimmer hinein schmuggeln, bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?“ Wieder sah ich ihn breit grinsen. „Oh ich finden, dass das eine sehr gute Idee sein...ich wollen sie außerdem gerne sehen und so können wir es machen, ohne dass die Schwester oder der Arzt es erfahren müssen. Die haben solche Angst, dass mich irgendwelche "Baktereien" niederstrecken könnten. Aber ich fürchten mich nicht vor so kleine Dinger….ich fürchten nur Orks...und die geben es hier nicht. Also...müssen du dich beeilen Lyria, wenn du sie noch holen wollen?!“ Ich blickte ihn wie vom Blitz getroffen an und wollte ihn noch völlig verdattert fragen, was denn jetzt bitte schön „ORKS“ für eine merkwürdige Art von Krankheitserregern sein sollten? Denn von denen hatte ich bis dato nämlich noch nie gehört. Doch die Zeit blieb mir dafür schlicht nicht übrig, wenn wir unser kleines „illegales“ Vorhaben noch ausführen wollten, bevor Arzt und Schwester hier auftauchen würden. Also ließ ich Eikskild, Eikskild sein und spurtete anstatt dessen rasch zur Türe hin… Keine zwei Sekunden später war sie bereits ins Zimmer hinein und blindlings an mir vorbei gestürmt...denn sie hatte ihren Trapper natürlich längst gerochen...und so stürzte sich mein Hund umgehend auf Eikskild, der sich ihrer Freudenanstürme kaum mehr erwehren konnte…. ..allerdings keine Sekunde zur früh. Denn die Türe zum Nebenzimmer öffnete sich bereits und der Arzt und die Schwester traten heraus und prompt in Richtung von Eikskilds Zimmer. Ich seufzte kurz und tief… „Echt schlimmer wie die Kinder...die zwei! Still jetzt..alle beide und du runter unter das Bett, na wird s bald? Keira komm...geh schön an deinen Platz!“ Grollte ich den beiden somit rasch und alarmierend entgegen, wobei ich hastig mit der Hand wedelte um Eikskild zu warnen, dass sie bereits im Anmarsch waren…. Er gab ihr derweil nichts weiter als einen kurzen geflüsterten Befehl,auf den hin sie sich augenblicklich unter sein Bett trollte, wo mein Hund brav platz machte, als wäre nichts gewesen. Also ich war in dem Moment wirklich sprachlos...auf mich hörte sie zwar auch...aber auf IHN war sie derart fixiert, dass ich mir schon so meine Gedanken machte...was an diesem Mann dran sein konnte, das meinen Hund so magisch anzog? Denn sie folgte ihm fast besser als mir und das nagte schon ziemlich an meinem Stolz, schließlich war ich ihr Frauchen….sie war immerhin mein Hund und nicht seiner. Gut, aber auf der anderen Seite konnte ich so gesehen wirklich froh sein, dass sie ihn so gerne mochte. Er war der Mann, der da so unversehens und unerwartet in meinem Leben aufgetaucht war und zumindest meinem Gefühl nach zu urteilen, so schnell wohl auch nicht wieder daraus verschwinden würde. Dessen war ich mir zwischenzeitlich ziemlich sicher...mein Hund würde sich mit ihm also wohl oder übel arrangieren müssen, um so besser wenn sie sich miteinander verstanden und sich gegenseitig akzeptieren konnten. Noch als ich darüber nachdachte, tauchten Arzt und Schwester wie erwartet auf der Bildfläche auf. Eikskild und ich tauschten einen raschen Blick...wobei ich versuchte mich so unauffällig wie möglich zu positionieren, dass meine Beine meinen Hund unter dem Bett kaschierten, der sich glücklicherweise regungslos still verhielt. Aber es war als würde Svensøn etwas ahnen...er warf während der Visite...in der er Eikskild wie üblich streng ermahnte, vorerst noch im Bett zu bleiben...immer wieder unruhige Blicke durch das Zimmer...als würde er nach etwas suchen. Aber auf die Idee, dass sich da ein Hund unter dem steril sauberen Krankenhausbett des Trappers befand kam er glücklicherweise nicht. Eine knappe Viertelstunde später war auch das überstanden...und Keira blieb von Arzt und Schwester unentdeckt, auch da sie tatsächlich völlig regungslos und still ausgeharrt hatte. Das war der Zeitpunkt an dem es besser war von dort zu verschwinden. Ich ließ meinen Hund ausgiebig von Eikskild Abschied nehmen, da die beiden sich vermutlich eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen würden, bis der Trapper das Hospital wieder verlassen durfte. Im Anschluss daran verabschiedete ich mich von ihm mit einem kurzen aber zärtlichen Kuss, der uns beiden vorerst genügen musste...denn bis zum nächsten Tag war es noch seeehhhhrrrrr lang hin. An diesem Abend lag ich lange in der nostalgischen siebziger Jahre Badewanne im kleinen aber urgemütlichen Bad meines Zimmerchens und grübelte darüber nach...wie mein Leben nun eigentlich weitergehen sollte...aber irgendwie gelangte ich trotz, dass ich Eikskild inzwischen wirklich sehr gerne hatte zu keinem rechten Entschluss. Es war als würde mich etwas daran hindern wollen mich blindlings in dieses Abenteuer zu verrennen...obwohl ich bereits mitten drin war und es vermutlich nur noch immer nicht wahr haben wollte. Nach gefühlt zwei Stunden stieg ich zwischenzeitlich völlig verschrumpelt aus dem inzwischen nur noch lauwarmen Wasser heraus wickelte mich in mein großes weiches Badetuch und kuschelte mich in mein gemütliches Doppelbett...wo ich die Ruhe und die Wärme in vollen Zügen genoss und irgendwann ohne es zu merken tatsächlich einschlief. Ich kam erst spät am anderen Morgen wieder zu mir...und fühlte mich deutlich besser und vor allem entspannter. Die ordentliche Mütze voll Schlaf hatte ich demnach offenbar wirklich nötig gehabt. So vergingen die weiteren Tage wie im Flug...und Yokkys Hochzeit rückte immer näher. Mittlerweile war die letzte Februarwoche angebrochen… ….und...inzwischen war viel geschehen... Eikskilds Genesung war zwischenzeitlich weitaus besser voran geschritten, als ich es mir auch nur im Traum hätte vorstellen können und das, obwohl er zweimal versucht hatte, sich alles an Schläuchen heraus zu rupfen, das da noch in ihm steckte und dazu unerlaubt das Bett verlassen wollte, obwohl es ihm der Arzt vehement untersagt hatte. Einmal war es ihm tatsächlich gelungen unentdeckt aus seinem Zimmer zu „verschwinden“ ehe ihn Schwester Luisê, die ihn auf dem Weg nach draußen zufällig entdeckt und somit wieder freundlich aber sehr bestimmt in sein Bett zurück eskortieren konnte. Ich verbrachte indessen soviel Zeit mit ihm wie möglich, vor allem, wenn ich nicht gerade damit beschäftigt war mich um meinen eigenen Hund oder aber um die Huskys zu kümmern, die ich nicht auch noch die ganze Zeit über in der Station lassen wollte und so wenigstens mal abwechselnd zum „Gassi“ gehen aus dem Eisbärknast erlöste, in dem sie ja noch immer unfreiwillig fest saßen. Wenn ich die Zeit bei Eikskild verachte, versuchte ich sie sinnvoll zu nutzen und ihm soviel wie möglich von meiner Sprache bei zu bringen..denn sein Englisch war noch immer nicht sonderlich prickelnd. Wir unterhielten uns daher so oft es ging in meiner Sprache und genossen die raren Stunden der Zweisamkeit am Tag, die uns beiden für uns allein blieben. Manchmal spielten wir Schach...seit es ihm gesundheitlich besser ging, genoss er die Partien mit mir in vollen Zügen und freute sich wie ein kleiner Junge, wenn er mich schon nach kurzer Zeit „Matt“ setzte, denn ich verlor noch immer haushoch gegen ihn. Schon daher war ich nicht so sonderlich erpicht darauf, mich ständig von ihm abziehen zu lassen. Aber an einem Tag geschah dann endlich das, was Eikskilds bester Freund mir hoch und heilig versprochen hatte… Yokky war endlich nach Longyearbyen zurück gekommen und wie immer völlig unangekündigt im Hospital aufgetaucht...außerhalb der Besuchszeit versteht sich. Aber das war Eikskild in dem Moment natürlich herzlich egal...er freute sich ehrlich und aufrichtig darüber, dass Yokky nach ihm sah, so wie er es angekündigt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)