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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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unschöner Zusammenstoß mit Folgen -2

Also versuchte ich trotz meiner Angst zu versagen das zu machen, was er von mir verlangt hatte...ich sah den Trapper an und fragte ihn unsicher.
 

„Und was tun wir jetzt?“
 

Eikskild seufzte leise...“jetzt werden du versuchen, es so gut es gehen zu desinfizieren und dann werden du es nähen Lyria und wenn du das Bein fertig haben, werden du das gleiche an meine Arm machen, sofern es nötig sein. Aber das wir werden sehen, wenn es soweit sein. Zuerst sollten du dich um die größere Wunde kümmern.“ War seine knappe befehlsgewohnte Anweisung, mit der er mir erneut fest und entschlossen in die Augen blickte.
 

Ich nickte leicht und merkte wie ich abermals heftig schluckte...doch dann versuchte ich mich zu konzentrieren und das zu tun, was er mir gesagt hatte. Ich nahm das Mercuchrom in die Hand und träufelte zunächst etwas von der orangeroten Flüssigkeit auf einen sterilen Wundverband, den man normalerweise zum Abdecken einer Wunde benutzte. Damit versuchte ich die Ränder so vorsichtig wie möglich zu reinigen, ohne ihm dabei noch zusätzliche Schmerzen zu verursachen.
 

Leider war das kaum zu vermeiden und ich merkte, wie er immer wieder kurz zusammen zuckte, doch er gab wieder erwarten keinen Laut von sich. Als mir das gelungen war, hob ich die verletzten Wundränder übervorsichtig an so gut es eben ging und ließ die rötliche Desinfektionsflüssigkeit über die gesamte Wunde laufen, bis alles davon bedeckt wurde...dieses mal hatte er sich jedoch nicht mehr so gut im Griff. Ich hörte ihn heftig aufstöhnen und instinktiv zurück zucken, doch er riss sich zusammen und atmete hörbar aus, als ich das Mittel schließlich absetzte.
 

„Entschuldige Eikskild aber es musste sein, das weißt du so gut wie ich. Wow das Zeug brennt wohl ganz schön was?“ Fragte ich ihn leise wobei ich ihn mitfühlend ansah, denn ich spürte seine Schmerzen förmlich am eigenen Leib und merkte, wie es mir dabei krampfartig den Magen zusammen zog. Er tat mir so unendlich leid, aber ich musste tun, was er verlangt hatte. Wenn ich es nicht genug desinfizierte, würden die Keime die in der Wunde verblieben alles an Hoffnung auf eine unkomplizierte Heilung zunichte machen und so konnte ich ihn mir leise aber ungewöhnlich sarkastisch antworten hören.
 

„Ich kennen durchaus schöneres, das ich mir vorstellen können, als von dieses Höllenzeug gefoltert zu werden, aber es müssen nun mal sein und wenn du damit fertig sein es zu desinfizieren, dann sollten du es jetzt nähen.“
 

Ich suchte seinen Blick, während er mit mir sprach und als er meinem einen Augenblick später begegnete sagte ich zu ihm. „Nimm lieber erst mal einen Schluck zur Stärkung, denn das wird gewiss nicht schöner werden. Ich fürchte das war erst der Anfang. Soll ich dir etwas besorgen an dem du dich fest halten kannst, wenn der Schmerz zu heftig werden sollte?“
 

Eikslikd schüttelte jedoch unerwartet vehement den Kopf, ehe ich ihn mir entsprechend unwillig entgegen knurren hörte.
 

„Das sein lieb gemeint aber ich brauchen nichts, es werden schon gehen, ich sein nicht zimperlich.“
 

...“ja aber wenn du dich bewegst, könnte ich dich unnötig verletzen Eikskild!“ Unterbrach ich ihn ebenso heftig, doch er schüttelte erneut energisch seinen Kopf.
 

„Nein ich werden das schaffen Lyria, ich haben schon weitaus übleres ausgehalten als das, du können mir das glauben. Ich werden still halten, ich versprechen es dir.“
 

Ich sah ihn noch während er mir dies entgegnete zweifelnd an, nickte im Anschluss daran jedoch bekräftigend, schon weil ich ihm seinen Stolz und seinen Mut nicht anzweifeln wollte, mit dem er dieser äußerst unschönen Situation begegnete. Seine Entschlossenheit und sein Wille dem zu trotzen beeindruckte mich ungewollt mehr denn je an ihm. Er war mit Sicherheit der ungewöhnlichste Mann dem ich jemals in meinem Leben begegnet war. Vielleicht hatte ich mich auch aus diesem Grund ausgerechnet in ihn verliebt. Ich wusste es nicht aber mir blieb auch nicht die Zeit, noch länger darüber nachzugrübeln, denn ich hatte jetzt wahrlich andere Sorgen.
 

„Gut ich nehme dich beim Wort..also dann versuche ich mein Bestes.“
 

Mit diesen Worten drückte ich ihm zuerst die Wodkaflasche in die Hand, um mich im Anschluss daran Nadel und Faden zu widmen…
 

„Irgend eine bestimmte Farbe?“ Fragte ich ihn mit einem etwas schiefen Grinsen, als ich im ein paar Sekunden später die umfangreiche Farbpalette meines „Reisenähkästchens“ unter die Nase hielt. Er lächelte gequält. „Meine Pelz sein es vermutlich gleich welchen Faden du nehmen werden. Hauptsache er sein danach wieder an eine Stück!“ Konterte er dabei überraschend gelassen...ja beinahe belustigt in meine Richtung. Ich lächelte ihn zuversichtlich an. „Dann werde ich „schwarz“ nehmen...das sieht man wenigstens gut.“ Antwortete ich ihm ebenso betont locker, schon weil ich wusste was ihm jetzt noch blühen sollte.
 

Ohne ein weiteres Wort zu wechseln konzentrierte ich mich anschließend darauf Nadel und Faden entsprechend zu desinfizieren bevor ich ihm damit gewissermaßen ans Leder gehen musste. Meine Nähkünste waren so schon nicht die Besten, aber so etwas wie das hatte ich ganz bestimmt noch nie zuvor tun müssen. Entsprechend nervös war ich auch, als ich mich ihm schließlich mit Nadel und Faden in Händen zuwandte.
 

„Bist du dir wirklich sicher, dass ICH das machen soll?“ Fragte ich ihn noch einmal unsicher und mit wachsender Nervosität...doch er nickte abermals energisch.
 

„Ich sein mir ganz sicher...fang an!“ Das war alles, mehr sagte er nicht mehr, doch ich sah ihn die Flasche nur einen Moment später tatsächlich ansetzen und einen ganz ordentlichen Schluck davon nehmen, ehe er sie mit einem tiefen Seufzer absetzte und wieder verschloss, um sie im Anschluss daran sorgsam neben sich abzustellen.
 

»Also gut...na dann wollen wir mal.«
 

Schoss mir durch denn Sinn als ich ihn dabei beobachtete und merkte wie ich entschlossen einatmete, während ich versuchte mich auf s wesentliche zu konzentrieren. Jetzt kam es ganz auf meine Geschicklichkeit an und so legte sich meine linke Hand vorsichtig auf seinen Oberschenkel, um die Wundränder optimal zusammen zu bringen, damit ich sie anschließend vernähen konnte.
 

Das war das Schlimmste was ich jemals in meinem Leben tun musste...ganz ehrlich...für mich war es die reinste Folter mitzuerleben, wie ich jemandem den ich sehr gern hatte solche Schmerzen bereiten musste, die sich nicht vermeiden ließen, nur weil es keine Möglichkeit gab sie irgendwie vernünftig zu betäuben.
 

Als ich den ersten Stich gesetzt hatte, hörte zwar meine Hand auf zu zittern, aber mein Herz blutete...denn ich sah ihn leichenblass werden und ich hätte nicht gedacht, dass er noch weißer im Gesicht werden konnte, als er es ohnehin schon war. Eikskild versuchte sich während der gesamten Prozedur trotzdem tapfer jeden Laut zu verbeißen...aber die Wunde war nicht klein und ich war gezwungen viele Stiche zu setzen, die ihn schlussendlich dann doch mehrmals an den Rand seiner Selbstbeherrschung brachten.
 

Mehr als einmal war ich gezwungen abzusetzen und er kurz davor einen heftigen unkontrollierten Schmerzensschrei auszustoßen, was schlussendlich in in einem unterdrückten Keuchen mündete, mit dem er unter meiner Hand regelrecht zusammen fuhr, während ich weiterhin so vorsichtig wie nur irgend möglich versuchte das sensible Fleisch wieder zu einem Stück zusammen zu setzen.
 

Ich konnte seine Zähne laut aufeinander knirschen hören, als ich in der Mitte anlangte, die eindeutig am empfindlichsten war und beeilte mich fertig zu werden. Schon weil ich es selbst kaum noch aushielt ihn so leiden zu sehen. Ich sah ihm den Schweiß in kleinen silbernen Bächen über das Gesicht laufen und sein dunkles Haar klebte ihm mittlerweile in feuchten Strähnen in der Stirn...aber irgendwann hatte ich es dann doch geschafft.
 

Erschöpft setze ich ab und hörte ihn dabei mehr als erleichtert aufstöhnen…
 

„Ohhwww...das sein sogar weitaus besser als mit eine Frau zu schlafen, wenn der Schmerz wieder nachlassen, das können du mir glauben Lyria.“ Hörte ich ihn nur einen Moment später trocken und merklich sarkastisch in meine Richtung ansetzen.
 

„Scherzkeks...du musst es ja wissen!“ Kommentierte ich es ebenso trocken, wobei ich ihn forschend ansah und schließlich zögernd eine Hand hob, um ihm von einem merkwürdigen Impuls getrieben eine seiner dunklen Strähnen aus der verschwitzten Stirn zu streichen.
 

„Bist du da ganz sicher?“ Hörte ich mich ihm dabei entgegen flüstern und ich wusste, dass ich es so meinte, wie es mehr oder minder unkontrolliert aus mir heraus drängte.
 

Ich merkte wie sich seine Hand ebenfalls langsam hob und sich anschließend sachte auf meine Wange legte, wobei ich spürten konnte dass sie dabei leicht zitterte und ich wusste nicht ob es am hohen Blutverlust oder aber an der Zuneigung lag, die er mir damit unverkennbar entgegen brachte. Denn ich hörte ihn mir dabei leise antworten.
 

„Es geben nichts vergleichbares, wenn man sich aufrichtig und von seine ganze Herz lieben, das denken ich wissen du so gut wie ich. Das was ich da eben zu dir sagen, sein natürlich eine dumme Scherz gewesen. Aber wirklich zu lieben bedeuten auch, dass es sehr schmerzen können...mehr als man oftmals denken. Sehen ich das etwa falsch?“
 

Der Blick seiner blauen Augen war so wie ich ihn noch nie gesehen hatte als er das zu mir sagte. Es verschlug mir regelrecht den Atem. Dieser Blick der mich da so unvermittelt fest hielt war deutlich von großen Schmerzen gezeichnet aber es war eine mir bis dahin völlig unbekannte Weichheit in ihm, die mich bis tief in meine Seele hinein erschütterte.
 

„Nein du hast vollkommen recht, es gibt nichts vergleichbares denke ich.“ Flüsterte ich abermals tonlos in seine Richtung, wobei ich ihm tief in die Augen sah...denn ich wollte wissen ob nur ich allein fühlen konnte was er damit sagen wollte. Aber ich sah es in dem Moment als sich unsere Blicke begegneten...und da wusste ich es, ganz gleich was kommen würde, denn ich war längst an einem Punkt angelangt an dem es wenigstens für mich keine Umkehr mehr gab.
 

Wenn er mich jemals von sich aus fragen würde ob ich bei ihm bleiben wollte, dann wusste ich was ich ihm sagen würde…
 

»..ja...ich möchte so gerne bleiben wenn ich kann, weil ich dich aufrichtig und von ganzem Herzen liebe Eikskild. «
 

Das war es was ich just in diesem Augenblick erkannt hatte. Aber ich wagte es nicht offen auszusprechen, denn es war nicht allein meine Entscheidung sondern seine, solange würde ich darauf warten, denn ich wusste dass er sich selbst ganz sicher sein musste, dass er mich wirklich haben wollte. Für irgendwelche dummen Gefühlsspielereien war diese Hütte auf die Dauer einfach zu klein...und nur wenn er sich darüber bewusst war sie dauerhaft mit mir teilen zu wollen, konnte es überhaupt eine Zukunft für uns beide geben.
 

Also schwieg ich und versuchte seinen forschenden Blicken stand zu halten mit denen er mich anschließend musterte, so als würde er selbst über etwas in der Art nachdenken wie ich in diesem Moment. Doch auch er sagte kein Wort mehr….ich sah nur wie er anstatt dessen kurz die Augen schloss und seine Mimik sich anspannte. Er hatte große Schmerzen, ich sah es ihm an. Dabei war es noch nicht überstanden, denn ich hatte erst das Notwendigste geschafft.
 

„Ich werde die Wunde jetzt vorsichtig verbinden wenn es dir recht ist und dann sehe ich mir den Arm an, damit wir dich endlich ins Bett bringen können, denn du siehst gelinde ausgedrückt sch…..aus wenn ich dir das an der Stelle so offen sagen darf mein lieber Eikskild!“ Kommentierte ich meine Feststellung an ihn entsprechend sarkastisch.
 

Daraufhin hörte ich ihn leise lachen...“sicher das glauben ich dir sogar aufs Wort.“ Bekräftigte er mein freundliches Kompliment an ihn vergleichsweise humorvoll, wobei ich ihn anschließend leise aufstöhnen hörte als er versuchte sich etwas aufzurichten und so die Sitzposition zu wechseln.
 

„Hey was machst du denn? Bleib bloß sitzen Mann...es kann die Wundränder wieder aufreißen, wenn es noch nicht ordentlich verbunden ist.“
 

Versuchte ich ihn mit einer hastigen und etwas unüberlegten Geste wieder auf seinen Platz zurück zu drücken. Meine Hände packten ohne nachzudenken zu, um ihn dabei fest zu halten. Die eine am Arm, die andere aber intuitiv an seinem gesunden Oberschenkel und leider ohne es zu wollen oder gar zu sehen auch ein gutes Stück oberhalb an einer Stelle, wo sie im Normalfall niemals etwas zu suchen gehabt hätte.
 

Ich spürte es selbst, noch ehe ich seine überraschte Reaktion die fast sofort darauf erfolgte am eigenen Leib zu spüren bekam. Ich versuchte sie eiligst zurück zu ziehen, doch es war zu spät...mit hochrotem Gesicht wollte ich zurück weichen, aber das war schlicht unmöglich.
 

„Ohhh...ich..ich das tut mir leid...ich wollte wirklich nicht…?!“
 

Hörte ich mich ihm noch ehrlich erschrocken entgegen keuchen, doch dann fühlte ich seine Lippen schon auf meinen, warm überraschend weich und mit einem unüberhörbaren leisen Grollen in der Brust, mit dem er sie mir regelrecht aufzwang.
 

Sein gesunder Arm hatte sich besitzergreifend und vergleichsweise blitzartig um meine Taille gelegt, wobei ich spürte, wie er mich mit dem verletzten und dem Gesunden vorsichtig aber doch mit Nachdruck näher an sich heran zog. Ich war zuerst so perplex, dass ich erst mal gar nicht darauf reagieren konnte, außer ihn mit riesigen Augen anzustarren. Doch dann begann mein Verstand langsam aber sicher ebenso auszusetzen wie seiner und ich merkte, wie sich meine Arme beinahe automatisch und wie von selbst um seinen Hals schlangen und ich seinen heftig emotional aufgeladenen Kuss mit der gleichen intensiven Leidenschaftlichkeit erwiderte, wie er mich in dem Moment küsste.
 

Mein Gott ich war wie von Sinnen...hörte und spürte nichts mehr als das erregte Keuchen, das sich in unseren beiden Kehlen brach und mit dem wir beide in etwa übereinander her fielen wie die wilden Wölfe vor kurzem noch über ihn.
 

Doch irgendwann setzte mein Verstand wieder ein und seiner offenbar auch...denn ich konnte fühlen wie er mich vorsichtig ein wenig von sich fort schob...und ich nur einen Augenblick später das wohl schönste und zärtlichste Lächeln von ihm erhielt, das dieser Mann vermutlich jemals an irgendwen verschenkt hatte.
 

„Ich haben es genau sehen, das haben du geplant. Na du geben es schon zu Lyria. Ich wissen es doch längst, dass du mich unwiderstehlich finden.“ Kam nur einen Moment später der wohl nicht ganz ernst gemeinte und entsprechend amüsierte Kommentar darauf, wobei abermals ein belustigtes Grinsen seinerseits erfolgte.
 

Ich sah ihn derweil völlig entgeistert an.
 

„Ja sicher du Schuft...natürlich, von dir überzeugt bist du gar nicht oder?! Weißt du ich hab im Moment ja nichts anderes zu tun als dich anzüglich anzugrabschen Herr Trapper. Na und so schlecht kann es dir was das anbelangt wohl kaum gehen, wenn du das noch fertig bringst oder wie sehe ich das?“ Hörte ich mich ihm entsprechend entrüstet antworten, wobei ich ihn keinen Moment lang aus den Augen ließ.
 

Doch es war dieses nahezu unwiderstehliches Lächeln, das sich bis in seine unvergleichlich blauen Augen zog und mich erneut weich werden und ihm anschließend mit einer liebevollen Geste über das erschöpfte und deutlich von Schmerzen gezeichnete Gesicht streicheln ließ.
 

Nur einen Augenblick später fühlte ich seine Hand auf meiner.
 

„Ich haben nur das getan, was ich schon sehr lange haben tun wollen...und dazu sein es nie zu spät. Was wissen du schon, was die Zukunft uns bringen werden Lyria? Du können schon bald für immer fort sein...ich haben das hier gewiss nicht planen. Es sein einfach passiert und ich hoffen, dass du mir deswegen nicht böse sein werden?!“
 

Ich sah ihn entsprechend verblüfft an, als ich ihn mir das antworten hörte.
 

„Was ich und dir böse sein? Bist du irre? Sag mal merkst du eigentlich nicht was du für eine Wirkung auf mich hast Eikskild? Du rüttelst mehr als nur ein bisschen an meinen Grundfesten und an meiner Überzeugung. Es ist weitaus schlimmer als jeder Gewittersturm und ich weiß derzeit nicht einmal wohin er mich treibt...mein Herz sagt ja, mein Verstand sagt nein. Also was soll ich dir darauf jetzt für eine Antwort geben?“ Entgegnete ich ihm daraufhin entsprechend emotional und wahrheitsgemäß, so wie ich es in dem Augenblick empfand.
 

Ich hörte ihn leise seufzen. „Ich erwarten keine Antwort von dir...wenn du sie mir geben wollen, wenn du bereit dazu sein, dann genügen es mir. Lyria ich können warten...nein ich haben sehr lange auf dich warten...es kommen jetzt auf eine paar Wochen mehr oder weniger gewiss nicht mehr an. Du werden die richtige Entscheidung treffen wenn es soweit sein...das wissen ich.“ Kam daraufhin die überraschend geduldige Erkenntnis von ihm, die mich nicht unter Druck setzen aber doch irgendwann eine Entscheidung von mir haben wollte.
 

Ich spürte wie sich meine Lippen verkrampften und heftig zu zittern begannen...die Angst holte mich unbarmherzig ein…
 

„Ich glaube ich sollte mir jetzt besser mal deinen Arm ansehen...und die Wunde an Bein noch ordentlich versorgen...ich glaube das ist im Augenblick weitaus wichtiger, als irgendwelche unüberlegten Gefühlsduseleien!“ Antwortete ich ihm ruhig und betont nüchtern, wobei ich es jedoch nicht wagte ihm direkt in die Augen zu sehen.
 

Ich hörte ihn abermals leise seufzen.
 

„Vielleicht haben du recht, wir das besser lassen sollten. Es führen im Moment ohnehin zu nichts als dass wir uns deswegen streiten werden und das möchten ich gerne vermeiden.“ Konnte ich ihn mir daraufhin leicht resigniert antworten hören aber ich merkte auch, wie sich seine Hand kurz und sehr vorsichtig auf meinen Arm legte und er mich mit sanfter Gewalt dazu zwang ihn anzusehen. Ich spürte den dicken Klos in meinem Hals und das heftige Schlucken, mit dem ich seinem weichen fast schon zärtlichen Blick begegnete, der mich an ihm weitaus mehr verwirrte als alles andere bisher.
 

Und so nickte ich schwach…
 

...“du hast recht Eikskild. Es...es tut mir leid.“
 

Ich fühlte, dass ich nicht mehr weiter sprechen konnte, ohne gleich in Tränen auszubrechen. Also wandte ich mich rasch von ihm ab, damit er es nicht sah..wobei ich versuchte mich anstatt dessen auf den Verband zu konzentrieren, den ich ihm ja eigentlich hatte anlegen wollen.
 

Meine Finger zitterten, als ich das sterile Päckchen mit den Mullbinden aufriss, das den leichten Druckverband auf der Wunde fixieren sollte, damit die Blutung gestoppt werden würde...denn es suppte noch immer etwas Blut aus der Wunde heraus, wenn auch lange nicht mehr so viel wie zu Beginn.
 

Als ich ihn anschließend verband sprachen wir beide kaum ein Wort miteinander. Beide waren wir viel zu aufgewühlt angesichts dieser heftigen und überfallartigen Emotionen, die uns offensichtlich beide in einen Zustand gebracht hatten, den wir kaum noch in der Lage waren gemäß unseres Verstandes zu steuern.
 

Wenn es noch eine Weile so weiter ging, würde ich ernsthaft an meinem Verstand zweifeln müssen und ich wusste, dass es ihm ähnlich erging wie mir. Wir wussten dass wir uns mochten....ja längst weitaus mehr als das und genau das war des Pudels Kern an der Angelegenheit.



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