Zum Inhalt der Seite

"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fragen über Fragen

Die beiden sahen mir kurz prüfend entgegen, als wollten sie sich versichern, dass ich ihnen kaum noch meine Aufmerksamkeit schenkte, damit sie endlich das tun konnten, wonach ihnen im Moment zweifellos am meisten der Sinn stand...nämlich sich möglichst ungestört in ihrer eigenen Heimatsprache auszutauschen...und das taten sie dann auch, kaum dass ich auf der Ofenbank platz genommen hatte.
 

Ich sah wie sich Eikskilds dunkle Brauen leicht skeptisch hoben, als er das Wort einen Moment später erneut an seinen Neffen richtete...
 

“Kili..wo ist dein Bruder und was mich noch viel dringlicher beschäftigt als das, ist die Frage, wie ihr hier her gelangt seid? WAS macht ihr hier in dieser Welt? Ich hatte wirklich mit vielem gerechnet aber euch beide noch einmal wieder zu sehen bestimmt nicht...zumindest nicht in diesem Leben mein Junge!”
 

Der junge Mann mit dem nahezu identisch dunklen Haar wie das von seinem Onkel schluckte hart...ich sah, dass er nach Worten rang. Eiskild musste ihn etwas sehr persönliches oder aber etwas sehr unangenehmes gefragt haben...soviel bekam sogar ich mit, die von diesem intimen Gespräch an sich nur Bahnhof verstand.
 

“Onkel...ich sehe deine Verwirrung und sie ist sicher berechtigt...ich will im Augenblick angsichts unseres weiblichen Gastes nur soviel Preis geben, dass Gandalf uns dir hinterher geschickt hatte Thorin. Er wusste, dass wir in unserer eigenen Welt ebenso wie du keine Chance haben würden diese schwerwiegenden Verwundungen zu überleben...deshalb hat er es wohl getan.
 

Er hat es getan, um uns zu retten...und zwar ohne, dass weder du noch wir es wissen konnten, denn als Beorn dich hier her brachte, warst du ohne Bewusstsein ebenso wie wir…Gandalf hat es getan, obwohl er zweifellos wusste, dass dies eine Fahrkarte ohne Widerkehr sein würde..denn wir können nicht zurück...das weißt du vermutlich so gut wie wir!
 

Weshalb uns das Dimensionsportal aber zu völlig unterschiedlichen Plätzen brachte wissen wir bis heute nicht. Tatsache ist nur, dass ihr beide, du und Beorn durch des Zauberers geniale Kräfte hierher gelangt seid, Fili und ich aber vermutlich durch puren Zufall auf der völlig andere Seite dieser Welt in der Antarktis landeten.
 

Wir waren beide nach der Schlacht lebensgefährlich verletzt, als wir in der Antarktis ankamen...dem Tode sicher näher als dem Leben..nur durch reines Glück fanden uns in der Nähe einer Polarstation australische und amerikanische Wissenschaftler, die dort Experimente machten und irgendwelche Nachforschungen in bezug auf die klimatischen Veränderungen ihrer Welt anstellten...sie retteten uns das Leben, in dem sie uns in eine der wenigen russischen Hospitalstationen der Eiswüste Antarktis brachten.
 

Niemand wollte näheres von uns wissen...sie hielten uns lediglich für zwei irre Extremsportler...oder Archäologen..die so dumm gewesen waren sich dieser tödlichen Eiswüste gandenlos auszusetzen...und niemand zweifelte nach unserem langsamen wieder Gesunden an unseren völlig stümperhaften Erklärungsversuchen bis auf die beiden australischen Schwestern, die uns dort beide schwer verwundet vor gefunden hatten Onkel.
 

Die eine ist im Übrigen Meeresbiologin, die andere Klimaforscherin….und die beiden ließen nicht locker..weil...weil sie uns auf irgend eine Art mochten. Vielleicht lag es auch daran, dass sie uns das Leben gerettet hatten, aber diese beiden menschlichen Frauen wollten es genau wissen…so genau, dass wir ihnen schließlich irgendwann sagen mussten...wer wir sind und woher wir kommen!”
 

Ich konnte Eikskild plötzlich lauthals in die Richtung seines Neffen wettern hören.
 

“WAS ihr..ihr habt es ihnen also allen Ernstes verraten..und..und was ist dann geschehen?”
 

Kili zuckte leicht zusammen, doch seine Stimme klang versuchsweise beschwichtigend, als er seinem für mich merklich erregten Onkel antwortete, wovon ich selbstredend wie üblich keinen Schimmer hatte.
 

“Beruhige dich Thorin..lass es mich mal so ausdrücken, wir mussten uns zwangsläufig langfristig mit den hiesigen Gegebenheiten arrangieren Onkel, was bedeutet...dass wir inzwischen eine Familie haben und zwar..beide.
 

Thalia und Siri, sie sind die beiden Schwestern die vor Jahren nicht locker ließen."
 

Ich sah Kili kurz lächeln, ehe er in Eikskilds Richtung fortfuhr..wobei dem sämtliche Gesichtszüge entgleisten..irgend etwas musste vorgefallen sein, was IHM ganz und gar nicht zusagte und doch unterbrach er Kili kein einziges mal.
 

“Siehst du Onkel, meine Frau Thalia und mein Sohn Ferin leben im Moment in Australien am anderen Ende dieser Welt...ebenso wie Filis Frau Siri und seine Tochter Rahni. Wir..wir beide sind nur hier her gekommen weil wir nach dir gesucht haben Onkel….und glücklicherweise haben wir dich auch gefunden…Fili war sich nicht sicher...er war es der dich hier mehr oder minder durch Zufall aufgestöbert hat!"
 

Eikskilds Gesicht wirkte noch immer bestürzt und aschfahl, als ich ihn weiterhin mit forschendem Blick im Auge behielt ...der junge Mann musste ihm da so einige Dinge offenbart haben, die ihm ganz schön zu schaffen machten..aber er versuchte dennoch seine Würde zu bewahren und Herrr der Sachlage zu bleiben..wenn es ihm auch weitaus schwerer viel als gedacht, während sie sich miteinander auseinander setzten...was mich indessen nur noch neugieriger werden ließ...schon Eikskilds verwirrtem Gesicht wegen, das mich einfach zu brennend interessierte als DAS einfach zu ignorieren..auch wenn ich noch immer nichts von dem verstehen konnte, was sie sprachen.
 

Indem konnte ich den Trapper neuerlich in Richtung seines Neffens ansetzen hören.
 

“WAS aber wieso? Shazra sag mir aus welchem Grund ihr dort hin in die Antarktis geschickt wurdet? Hier und nur hier in der Arktis besteht die Möglichkeit überhaupt jemals zurück zu kehren nach Mittelerde. Hier ist der einzige Dimensions Übergang..wisst ihr das denn nicht? Das Portal ist hier….und NUR hier!”
 

Kili schüttelte mit einem Mal heftig mit dem Kopf.
 

“Nein wir wussten nichts...im Gegenteil wir haben beide Jahre lang nach dir gesucht und dich nicht finden können. Wir ahnten dass du hier sein musst..aber erst die Annonce der Frau im Internet hat uns auf deine Spur gebracht, deshalb hat es so lange gedauert..wir dachten du seist längst tot Onkel...nur durch puren Zufall haben wir dich hier in der Arktis finden können.
 

Es war uns nur durch “Yokkys” Aufgebot zu seiner Hochzeit im Internet möglich, weil er mit der Tochter eines reichen Russen liiert ist...ja es war sein Aufgebot, mit dem er seine “neuen” und alten Freunde informieren wollte...genau DAS hat ihn uns finden lassen. Fili hatte ihn eines Abends vor einigen Wochen zufällig während der Suche nach dir im Internet entdeckt und erkannt…aber erst als wir ihn persönlich kontaktiert hatten wussten wir es sicher Onkel Thorin.
 

Ja und dann kam noch die zufällige Recherche von "deiner" Lyria dazu ..die ebenfalls durch Zufall nach dir gesucht hatte...oder besser nach Trappern muss ich wohl sagen. Sie hatte in ihrem kürzlich veröffentlichten Internetbericht geschrieben, dass sich einer bei ihr gemeldet hatte..einer mit dem merkwürdigen Namen “Eikskild”...da wurden wir beide stutzig…denn “Eichenschild ist gewiss kein gewöhnlicher Name..auch nicht so hoch im Norden und schon gar nicht in der Arktis.
 

Onkel ich werde morgen früh erst noch einmal nach Lonyearbyen zu meinem Bruder zurück kehren müssen, wo ich ihm da glücklicherweise mit Freuden berichten kann, dass du noch lebst.
 

Erst danach werden wir sehen was wir tun können oder wie es weiter geht. Wir sind im Übrigen auch zu Yokkys Hochzeit Anfang März eingeladen worden..aber bis dahin müssen wir uns erst noch beraten…oder klar werden was wir wollen. Niemand von uns weiß im Moment so recht wie es weitergehen soll….immerhin haben wir beide eigene Familien...unsere Frauen und Kinder...ich will eigentlich nicht fort von hier...aber wenn wir es müssen...dann...
 

...ach ich weiß nicht...wir werden es sehen!”
 

Kili sah etwas nachdenklich in meine Richtung..ehe er noch einmal mit Eikskild sprach, das ich ebenso wenig verstehen konnte, wie den Rest ihrer Unterhaltung.
 

...”weißt du Onkel ich dachte wirklich sie wäre...?!”
 

“WAS...etwa mein Weib?
 

Ohh NEIN gewiss nicht..aber man könnte sagen ich “arbeite” daran. Daher auch kein unnötiges Wort zu ihr, bis ich ganz sicher bin, dass sie mich so lieben könnte, wie es unser Geheimnis von ihr erfordern und sie es verkraften müsste, verstehst du mich Kili? Ich will nicht, dass sie es erfährt, wenn ich mir nicht ganz sicher bin!”
 

Kili lächelte indessen etwas zerknittert in die Richtung seines Onkels, den ich gerade sehr deutlich wie ebenso ungehalten vor sich hin grummelnd vernommen hatte, wobei er sich noch immer keine sonderliche Mühe gab wenigstens ansatzweise verständlich zu sprechen...jedenfalls für MICH.
 

Aber das hatte ich ja bereits vorher gewusst..anstatt dessen war es Kili, der sich noch einmal anschickte Eikskild etwas entsprechendes in seiner eigenen Sprache zu antworten.
 

“Na ja du hast lange hier gelebt, wer hätte es dir verübelt wenn du dir eine menschliche Frau gesucht hättest die auch deine Âzyungâl sein könnte...dazu müsste sie ja nicht zwingend einer der Unseren sein..oder? Ich hatte es fast angenommen sie wäre es bereits und ich würde es dir jedenfalls wünschen Onkel..sie sieht wirklich sehr nett aus und ich glaube du hast sie schon fast “überzeugt”, wenn ich mich nicht vollkommen täusche.
 

Ich würde sagen ihr Blick verrät sie..sie mag dich….sogar sehr...dessen bin ich mir ziemlich sicher!”
 

“Ach was du nicht alles siehst mein Junge...aber ich lasse es dich herzlich gerne wissen, wenn es soweit ist, dass ich selber weiß was ich will...oder besser noch sie..denn es liegt an ihr nicht an mir..verstehst du?”
 

Konnte ich den Trapper seinem Neffen für mich noch immer unverständlich in Worten leise aber doch mit einer eigenartigen Nachdrücklichkeit entgegen brummen hören..
 

Über irgend etwas hatten die beiden Männer gesprochen das eindeutig mit mir zu tun hatte...das spürte ich intuitiv…
 

Es war um UNS gegangen um den Trapper und MICH..das hatte ich schon verstanden, so naiv war selbst ich nicht...aber keiner von beiden Männern ließ sich dahin gehend nur das Geringste anmerken.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück