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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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..und ihre (emotionalen) Tücken - 2

Als Eikskild wenig später Hunde samt seine erbeuteten Felle wie üblich gewissenhaft versorgt hatte, kam er zu mir, wobei er mir forschend entgegen sah und dann nicht laut, aber doch entsprechend nachdrücklich zu sprechen ansetzte.
 

„Ich sein sehr müde, es waren heute ein langer Tag...und er sein auch anstrengend gewesen. Ich denken, ich werden noch mein Schwitzhütte anheizen. Ich spüren alle mein Knochen im Leib...da werden ein wenig entspannen gewiss nicht schaden. Die Wärme tun gut in der Kälte und abhärten werden es mich obendrein. Du sollten es versuchen Lyria, für dich es sicher auch gut sein, du bestimmt weniger krank werden, wenn du mein Banja benutzen. Ich es nicht verstehen können, weshalb du dich bisher so dagegen sträuben?!“ Hörte ich ihn ruhig aber mit seiner typisch entschlossenen Art und Weise sprechen und musste unwillkürlich schlucken, als ich diese Worte von ihm vernahm.
 

Na der Mann hatte ja vielleicht Nerven...war das sein Ernst? Er fragte mich tatsächlich, weshalb ich nicht mit in seine „rituelle“ Schwitzhütte wollte? Na dreimal durfte er raten warum das wohl so war…?
 

Also mit IHM ganz sicher nicht zur selben Zeit...und schon gar nicht, ohne irgend was am Leib...auf keinen Fall!
 

Entsprechend verwirrt starrte ich ihn des unmittelbaren Gefühls wegen gerade ein Déjà-vu zu erleben an...es war sozusagen die Fortsetzung eines Gesprächs, das wir beide bereits ganz zu Anfang schon einmal geführt hatten und ich hatte ihm dort schon angekündigt, dass ich sicherlich keinen Fuß breit mit ihm zusammen in seine indigene Polarkreis Sauna setzen würde, schon gar nicht vollständig „entblättert“..wie er das in der Regel zu gerne machte, wenn er allein war.
 

„Bist du irre geworden? Wenn du das machen willst bitte sehr, herzlich gerne Eikskild, aber ICH geh da bestimmt nicht rein...jedenfalls nicht zusammen mit DIR!“ Antwortete ich ihm schon deshalb mit in demonstrativer Abwehrhaltung vor der Brust überschlagenen Armen, wobei ich ihn mit unerbittlichem Gewitterblick taxierte.
 

Doch ER verstand offensichtlich nichts als Bahnhof und sah mir so erwartungsgemäß verdattert entgegen. Mann war sich darüber augenscheinlich gar nicht im Klaren, weshalb ich mich so echauffierte und dagegen sträubte...was er mir im Anschluss daran dann auch genau so offerierte, wie er es dachte.
 

„Du es mir sagen...was sein daran jetzt bitte so schlimm? Ich dich schon nicht gleich fressen werden...ich sein kein Eisbär, auch wenn ich manchmal wie einer für dich wirken mögen und du müssen dich wirklich nicht so anstellen Lyria! Aber gut, wenn du nicht wollen, dann nicht, dann gehen ich eben allein!“ Hakte er nach einem tiefen hörbar resignierten Grollen entsprechend unverständig nach, wobei er leicht den Kopf schüttelte...als könne er nicht glauben, was ich ihm da geantwortet hatte.
 

„Nichts..nichts ist so schlimm..verdammt...aber ich will nicht! Herrgott nochmal, geht das in deinen verflixten Dickschädel denn nicht rein Trapper?!“ Fauchte ich ihn schon aus dem Grund nicht sonderlich begeistert an..weil es mir ehrlich gesagt tierisch auf den Nerv ging, ihm immer alles erklären zu müssen..UND dass ich gewiss nicht NACKT mit einem MANN in der Sauna sitzen wollte, den ich zu allem Überfluss ungemein attraktiv fand und dazu noch sehr gerne mochte, hätte ihm eigentlich von selbst einleuchten müssen...tat es aber nicht.
 

Also half ich abermals entsprechend ungehalten nach...
 

„Weißt du was...mach doch was du willst, aber lass mich einfach in Ruhe damit. Ich hab dir gesagt, wie ich die Sache sehe Eikskild und basta….geh und setz dich da meinetwegen rein, wenn s denn solchen Spaß macht, im eigenen Saft zu schmoren wie ein Rollbraten. Aber bleib mir um des Himmels Willen mit diesem Folterinstrument von einer Sauna vom Hals. Was sind das da drin...mindestens an die hundert Grad oder was? Willst du etwa absichtlich riskieren, dass ich einen Hitzschlag kriege oder wie darf ich das verstehen? Nie und nimmer, das ist mir viel zu heiß..und überhaupt...NICHT mit DIR! Ist das soweit klar jetzt?!“ Fuhr ich somit neuerlich nicht eben kompromissbereiter in seine Richtung fort..wo ich von ihm ein kurzes aber sichtbar unverständiges Schulterzucken erhielt und er im Anschluss daran entsprechend trocken antwortete.
 

„Dann eben nicht...ich werden dich sicher nicht zu deine Glück zwingen, aber ich werden jetzt jedenfalls gehen und mein Banja anheizen. Du können es dir ja solange überlegen ob du es nicht doch versuchen wollen. Ich versprechen dir, ich werden nicht mit dir rein gehen, wenn du es nicht wollen. Wir das auch nacheinander machen können...das sein das kleinste Problem denken ich.“ Kommentierte er meinen entrüsteten Ausruf von eben somit vergleichsweise gelassen, wobei er tatsächlich Anstalten machte, sich in Richtung der Russischen Banja zu bewegen, um den kleinen gusseisernen Ofen in ihrem Inneren anzuheizen.
 

„Bitte wie du willst, tu dir nur keinen Zwang an Eikskild. Aber ich geh jetzt wieder ins Haus, mir reicht s nämlich, es ist mir auch so schon kalt genug!“ Entgegnete ich ihm während dessen nochmals nachdrücklich standhaft und dann tat ich auch, was ich gesagt hatte...ich drehte mich um, pfiff leise aber demonstrativ nach meinem Hund, der sich derweil um die Hütte herum trieb um (hoffentlich) seine Geschäfte zu verrichten, damit ich später nicht nochmal wegen ihm raus musste und ging als er kurz darauf zu mir gelaufen kam ohne ein weiteres Wort zu verlieren wieder ins Haus zurück.
 

Drinnen angekommen zog ich meine Sachen aus und verkrümelte mich umgehend auf die warme Ofenbank in der Wohnstube, wo mein Hund sich unaufgefordert zu meinen Füßen nieder ließ und ich mich mit angewinkelten Beinen hinsetzte wo ich anschließend schweigend ins Feuer starrte...denn ich wollte nachdenken…Zeit genug hatte ich ja dafür...denn es würde sicher dauern bis ER wieder kam.
 

Ja und ER war es dann auch der mich gedanklich wieder einmal mehr beschäftigte als er eigentlich sollte und mir gut tat. Herrje ich verstand einfach nicht WAS es war, das mich so an ihm verwirrte...ich begriff nicht, was es war, dass mich so heftig auf ihn reagieren ließ?
 

Ja ich verstand einfach nicht...dass es dem schlichten Umstand geschuldet war, ihn zu mögen...IHN weitaus mehr zu mögen, als ich sollte und es in meinen Augen tun durfte.
 

Als der Trapper kurze Zeit darauf ebenfalls in die Hütte kam, streifte er Stiefel und Jacke ab und warf beides achtlos in die ihm nächste Ecke im Flur, dann kam er direkt zu mir in die Stube, blieb jedoch ein gutes Stück abwartend vor mir stehen. Ich hob den Kopf und sah ihm leicht verwirrt entgegen, weil ich nicht wusste, was er jetzt schon wieder von mir wollte. Ein kurzes Lächeln zog sich während dessen über seine markant schmalen Lippen, mit dem er mich aufmerksam musterte.
 

„Der Ofen sein jetzt heiß genug denken ich...ich werden gleich nach draußen gehen. Du wollen es nicht doch einmal versuchen Lyria? Ich würden mich wirklich freuen, wenn du es tun!“ Hörte ich ihn einige Augenblicke später ein wenig steif nachfragen, während ich sehr genau spürte, dass es ihm ernst damit war aber er sich nicht noch einmal eine Abfuhr von mir einhandeln wollte.
 

Entgegen meiner Überzeugung, hörte ich mich zu meiner größten Überraschung leise seufzen..ehe ich ihm entsprechend unwillig antwortete..“was ist, lässt du mich dann wenigstens endlich in Ruhe, wenn ich es tue Trapper?“ Mein Blick blieb fest und merklich streng an seinem hängen, wobei ich in seinen Augen eine gewisse Belustigung aufglimmen sehen konnte…ehe sein Gesicht wieder so ausdruckslos wie zuvor wirkte.
 

„Sicher ich es dir versprechen werden Lyria. Du können es mir ruhig glauben!“ Konnte ich ihn mir einen Moment später erwartungsgemäß selbstsicher und nachdrücklich antworten hören.
 

Ich seufzte abermals leise…
 

„Na schön...na schön..ich werd s dir zuliebe versuchen Eikskild...aber wehe es geht schief, ich sag s dir das bereust du Mann..ganz ehrlich!“ Kommentierte ich seine Überredungsversuche indessen abermals wenig kompromissbereit. Indem sah ich ihn spontan lächeln...es war eines dieser sympathisch jungenhaften Lächeln, die ich so an ihm mochte und leider nur so selten zu sehen bekam.
 

„Gut dann du kommen..wir gehen, ich es dir zeigen werden!“ Setzte er jedoch unversehens und entsprechend knapp in meine Richtung an, woraufhin ich ihn verwirrt anstarrte. „Ähhhh hast du..hast du vorhin nicht gesagt, dass wir getrennt in die Banja gehen?!“ Entfuhr es mir dabei derart verdattert, dass er prompt zu lachen anfing. Ein tiefes dröhnendes und mehr als amüsiertes Lachen...war es was da so unversehens aus ihm heraus brach.
 

„Ach haben ich das gesagt? Tatsächlich? Oh ich glauben das müssen wohl ein Irrtum gewesen sein….wie du sollen das denn allein machen? Du haben ja kein Ahnung davon...oder wissen du etwa wie man ein Aufguss machen? Ich dir sagen, du müssen kein Angst vor mir haben Lyria, ich werden dir nichts tun, ich sein nicht bissig und wenn es dir wohler sein, dann du können von mir aus dein Handtuch anlassen. Ich werden dir schon nichts wegschauen, ich wissen wie ein Frau aussehen, du sein gewiss nicht die Erste in mein Leben.“ Erntete ich daraufhin prompt den erwartungsgemäß trockenen Kommentar des Trappers, den ich beinahe erwartet hatte.
 

„Na schön überredet, aber wehe du benimmst dich nicht, dann war das, ganz sicher das erste und letzte Mal Eikskild!“ Fauchte ich ihm leise aber entschlossen entgegen, woraufhin ich ihn merklich belustigt nicken sah.
 

„Ist gut, ich es schon verstanden haben und jetzt du kommen lassen uns gehen..und vergessen bloß dein Handtuch nicht, sonst ich auch meinen Spaß haben werden.“ Konterte er neuerlich überraschend schlagfertig, wobei ein spontanes wie sichtbar breites Grinsen über seine markant geschnittenen Gesichtszüge huschte und ihn um so vieles jünger wirken ließ, als er es vermutlich sein musste…es wirkte anziehend und ließ ihn ungewöhnlich attraktiv erscheinen….etwas das ich bisher absichtlich nicht an ihm hatte sehen wollen.
 

„Elender Einfaltspinsel!“ Fluchte ich säuerlich leise vor mich hin, als ich in Richtung meiner Schlafstätte abzog um mein Handtuch zu organisieren...denn DEN Spaß wollte ich ihm um keinen Preis der Welt gönnen ohne es dazustehen, wie das ja leider schon einmal der Fall gewesen war.
 

Kurz darauf waren wir beide wieder angezogen und mit seiner Büchse bewaffnet auf dem Weg zu seiner Schwitzhütte, die er neben den Geräteschuppen aufgestellt hatte. Das Ding war gewiss nicht groß...aber es genügte dennoch für zwei und besaß sogar noch den Luxus eines kleinen Vorraums, in dem man sich aus und wieder ankleiden konnte.
 

Kaum drinnen angekommen verschloss er sorgsam die Außentüre und stellte sein Gewehr in die Ecke. Mir schlug die Hitze indessen schon so heftig entgegen, dass es mir beinahe den Atem raubte...puhhh na das konnte ja noch heiter werden. Als er sich kurz darauf zu mir umdrehte sahen wir uns einen Moment lang an...im Halbdunkel des Vorraumes glitzerten seine blauen Augen in einem merkwürdig unwirklichen Glanz der mich verunsicherte.
 

„Ähhh ja und wie geht’s jetzt weiter, wie hast du dir es jetzt in etwa vorgestellt, wie wir das mit dem „nacheinander“ rein gehen anstellen sollen?“ Fragte ich ihn demnach entsprechend unsicher. Er zuckte kurz mit den breiten Schultern. „Oh das sein nicht schwer, dafür geben es ein Lösung. Ich werden den Anfang machen und du dich einfach nach mir ausziehen, wenn ich drin sein und dann werden du nach kommen..so einfach sein das!“ Kommentierte er meine Frage so derart unbekümmert, dass ich nicht umhin kam einmal kräftig schlucken zu müssen.
 

„Oh schön und DU ziehst dich aus..hier und..und jetzt? Ich...ich meine direkt VOR mir? Macht dir das denn gar nichts aus?!“ Hörte ich mich ihm mit plötzlich sehr trockenem Mund fragen, nahe dran zu krächzen wie ein alter Rabe..Gott wie peinlich war DAS denn?
 

Er schüttelte jedoch demonstrativ den Kopf. „NEIN das machen mir nichts aus, weil du dich natürlich solange umdrehen werden, du sein ja ein hochanständige Frau oder?“ Kam der entsprechende Konter in meine Richtung..den ich so in der Form jetzt eigentlich nicht von ihm erwartet hatte.
 

Ein heftiges Räuspern war daher zunächst das einzige Resultat seiner glasklaren Ansage an mich.
 

„Ohhhh...ääähh ja natürlich..selbstverständlich Eikskild, klar mach ich!“ Vernahm ich meine merklich angespannt wirkende Stimme schließlich rau und unüberhörbar peinlich berührt in seine Richtung krächzen, was ihm ein leises belustigtes Lachen entlockte.
 

„Gut das haben ich mir schon denken. So und du dich jetzt bitte umdrehen werden, ich wollen nämlich anfangen!“ Entgegnete er mir daraufhin nachdrücklich entschlossen, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Indem spürte ich zur selben Zeit wie mir die Hitze schlagartig ins Gesicht stieg und ich sozusagen ruckartig auf dem Absatz kehrt machte, um anstatt dessen in Richtung der Bretterwand zu starren, während er tatsächlich Anstalten machte sich vollständig zu entkleiden.
 

Ich sah nichts..aber allein der Umstand zu wissen, dass der durchaus ansehnliche Mann mit dem du in einem Raum bist gleich völlig nackt sein wird, allein DER ließ mir heiß und kalt werden. Heilige Mamamia...ich wusste es ja, ich hatte ihn ja ganz zu Anfang schon einmal ganz „ohne“ gesehen...und der nordische Mann mit dem auffallend dichten dunklen Haar und Bart war gewiss alles andere als unattraktiv.
 

Und noch in dem Moment als ich hörte, wie er seine Gürtelschnalle öffnete, um praktischerweise aus seinen Hosen heraus zu steigen, geisterten mir ganz plötzlich ebenso ungewollt, wie ungerufen allerhand unschickliche Gedanken durch den Kopf, die mir ordentliche Hitzewallungen bescherten...bei denen ich inständig hoffte er möge es nicht bemerken.
 

Ich hätte nie im Leben gedacht was es mir an Selbstbeherrschung kosten würde, dem Impuls sich umdrehen und ihn mir noch einmal anzusehen nicht nachzugeben, sondern ruhig stehen zu bleiben, bis er es mir erlaubte sich wieder zu ihm umzudrehen. Innerlich biss ich krampfhaft auf die Zähne und merkte wie mein Pulsschlag sich unwillkürlich verhundertfachte….Gott der Mann wusste ja gar nicht WAS er mir da eigentlich abverlangte.
 

Ich war nahe dran zu hyperventilieren..auch weil es schon im Vorraum unerträglich heiß wurde...und das gewiss nicht nur allein der Hitze wegen. Aber irgendwann war auch das überwunden. Weniger als zwei Minuten später hörte ich ihn leise sprechen.
 

„Ich sein fertig, ich gehen jetzt rein, dann können du dich ausziehen und nachkommen!“
 

Ich merkte wie ich leise seufzend nickte.
 

„Ist gut...machen wir es so!“
 

Aber noch in dem Augenblick in dem ich mich wieder umdrehte hörte ich bereits die fensterlose Türe sich öffnen und wieder schließen, dann war ich allein im Raum. Er war in die eigentliche Sauna gewechselt und so beeilte ich mich schleunigst aus meinen Kleidern zu kommen, nur um ihm ja keine Gelegenheit zu geben, irgendwelche Dummheiten anzustellen. Etwa eine halbe Minute später stand ich vor Nervosität zitternd in mein übergroßes Badehandtuch gewickelt vor der Türe und haderte mit mir…
 

...sollte ich hinein gehen oder sollte ich es lieber nicht tun?
 

Nach kurzem Überlegen entschied ich mich dafür es zu riskieren..was sollte schon großartig schief gehen? Ja was sollte schon schief gehen?
 

Genau das war es was mir dabei durch den Kopf schoss…



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