"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 32: ...unter Sternenlicht --------------------------------- Das war alles was ich noch zu ihm sagen konnte...denn ich sah dem Trapper nur einen Moment später dabei zu, wie er das Gewehr mit einem Ruck entschlossen von seinem Schoß hoch nahm, um sich dann ebenso rasch in die Senkrechte zu erheben und es mir im Anschluss daran wortlos aber unmissverständlich in die Hand zu drücken...wobei er tatsächlich Anstalten machte sich umgehend danach, seiner schweren klobigen Pelztreter zu entledigen, die gänzlich von schwarzem Fell überzogen waren und mit Lederriemen geschnürt wurden, wo sie am Rand von allerlei seltsamen alten Mustern und Einkerbungen im dunklen und robusten Leder geschmückt waren. Solche antiquierten Stiefel wie seine hatte ich zuvor auch noch nirgendwo gesehen….das war vermutlich die Svalbard Holzfällermode von vor zwanzig Jahren oder so...jedenfalls sahen sie schon schwer mitgenommen und gebraucht aus. Aber aus irgend einem Grund mochte Mann sich offenbar nicht so recht davon trennen...denn ein paar moderne Thermostiefel hätten ihm vermutlich wesentlich bessere Dienste geleistet in der a….Kälte hier mitten am Polarkreis. Ich vermied es jedoch irgend einen Ton darüber zu verlieren, weil ich dunkel ahnte, dass er ohne jeden Zweifel an diesen hässlichen Dingern hing, ansonsten würde er sie vermutlich nicht schon so lange mit oder in diesem Fall besser gesagt AN sich herum tragen….schon gar nicht, als das so ziemlich einzige paar Stiefel, dass dieser Mann offenbar besaß. Anstatt dessen nahm ich mich wie von ihm erwartet seiner Büchse an und hielt sie würdevoll, wie ebenso wachsam in Händen, denn ich wusste, dass es kein Spaß war und es durchaus einen Grund gab, weshalb Eikskild sie griffbereit hatte, die Eisbären von Svalbard waren längst nicht mehr nur ein Gerücht für mich, denn ich hatte heute ja bereits schon einmal unschöne Bekanntschaft mit so einem wenig niedlichen „Teddy Bärchen“ gemacht, das mir gleich ans Leder wollte, wenn es mich denn erwischt hätte. Der Trapper sah mich jedoch merkwürdig forschend an, als ich ihm schließlich mit einem leisen Seufzer das Gewehr abnahm, damit er sich endlich seine Stiefel ausziehen konnte... „Da du es haben und gut darauf acht geben...die Bären sein beileibe kein Spaß Lyria. Ich hoffen, dass du das jetzt verstanden haben!“ Konnte ich ihn dabei leise und eindringlich in meine Richtung brummen hören, als er sich daran machte die schweren Stiefel abzulegen, wo er sie einige Minuten später etwas unschlüssig in Händen hielt und mich entsprechend unsicher ansah… ...frei nach dem Motto...“und was sollen ich jetzt damit machen?“ Aber er sprach es wider erwarten nicht laut aus, also ergriff ich erneut die Initiative und forderte ihn abermals auf sich mir und meiner halbwegs gemütlichen Schlafgelegenheit für diese Nacht anzuschließen. „Na nun komm schon her...aber die hässlichen Dinger darfst du getrost draußen lassen Trapper...die haben hierbei keinen freien Eintritt.“ Sagte ich so leicht verlegen grinsend zu ihm, mit der unterschwelligen Aufforderung noch ein wenig näher zu kommen. Er sah mich an, zog dann eine seiner dunklen Brauen kritisch fragend nach oben, ließ seine Stiefel dann aber prompt an Ort und Stelle fallen, woraufhin er im Anschluss daran mit einem ebenso belustigten Lächeln zu mir kam, wobei er mir das Gewehr wieder sanft aber doch mit Nachdruck aus der Hand und an sich nahm. „Gut die können eine Nacht ohne mich sicher ganz gut auskommen, ich denken es ihnen nicht schaden werden, wenn sie frische Luft bekommen..und was mein Gewehr anbelangen sein es wohl besser, wenn ich es heute Nacht bei mir haben zu unsere Verteidigung, denn ich werden bestimmt nicht einschlafen, bei dir sein ich mir da jedoch nicht so sicher.“ Sagte er leise aber unmissverständlich, wobei er sich direkt neben mir auf dem Boden nieder ließ...um ebenfalls schleunigst unter die warme Decke meines Schlafsacks zu schlüpfen, der ja eigentlich nur für einen allein dimensioniert war….was dem Nordländer mit dem dunklen Schopf im Anschluss daran, aber überraschend geschickt auszugleichen gelang. Da saßen wir also und sahen uns unübersehbar peinlich berührt an...bemüht uns so wenig wie möglich in die Quere zu kommen, was aufgrund der Enge, der an sich nur für eine Person ausgelegten Schlafgelegenheit allerdings sehr viel schwerer war, als anfangs gedacht. Denn wir waren uns so nahe, dass ich seine Körperwärme unweigerlich spüren konnte…und nicht nur das, da war zu allem Übel ja auch sein unverwechselbarer Duft, der mir unverschämt deutlich und verführerisch vor der Nase herum schwebte, als er mir unfreiwillig so nahe kam...dass ich sogar die Lichtreflexionen unseres kleinen Feuers in seinen faszinierend blauen Augen schimmern sah. Ich erschrak nicht wenig, als ich den wachsamen Blick auf mir ruhen spürte, mit dem er zuerst mich bedachte und sich anschließend wachsam alarmiert umsah…etwas was ihm nicht verborgen blieb. „Ahhh...Lyria weshalb du mich so ansehen? Ich müssen doch Wache halten wegen der..der Bären?!“ Kommentierte er meinen skeptischen Blick in seine Richtung, der daraufhin prompt nachfolgte. „Hmm...ich verstehe also NUR wegen der Bären...richtig?“ Antwortete ich ihm unschuldig, ja fast schon ein wenig provokant, woraufhin er mich ernsthaft verwirrt ansah. „Ähh ja der Bären wegen...natürlich...warum ich das denn sonst machen sollen?“ Kam die erwartungsgemäß ehrliche, wie völlig unverständige Antwort des dunkelhaarigen nordischen Mannes, der dabei unübersehbar unbehaglich wirkte. Ich schenkte ihm zur Beruhigung eins meiner schönsten und zugleich naivsten Lächeln. „Ja sicher allein der Bären wegen. Wie konnte ich das nur wieder missverstehen...und hast du denn keine Angst, dass ich dir heute Nacht nicht vielleicht zu nahe auf den Pelz rücken könnte Herr Eikskild? Ich meine immerhin bin ich kein Bär...sondern eine Frau?!“ Hakte ich daraufhin neuerlich, sowie leicht provokativ angehaucht in seine Richtung nach, wobei ich ihm tief in die Augen sah und meine Hand spontan auf den Fellkragen seiner Jacke legte, wo ich meine Fingerspitzen sanft daran entlang nach unten wandern ließ..bis ich merkte, dass sich seine plötzlich über meine legte und sie fest hielt. Sein Blick war nur schwer zu deuten, ebenso wie sein Gesichtsausdruck, der seltsam undurchdringlich auf mich wirkte, aber als ich ihn mir einen Moment später antworten hörte, meinte ich, dass seine angenehm tiefe Stimme lange nicht so fest und kontrolliert klang, wie ich es sonst von ihm gewohnt war. „Nein ich haben kein Angst, dass du das tun werden Lyria, aber das wissen du sicher selbst am Besten. Du mir bestimmt nicht zu nahe kommen werden, jedenfalls nicht freiwillig. Ich wissen es doch, dass du mich dafür nicht genug mögen“...sagte er leise, wobei er allerdings unüberhörbar sarkastisch klang. Ich sah ihn daraufhin verblüfft und seltsam getroffen an...und wusste nicht einmal wieso? Aber es traf mich und es traf mich ungemein hart, was er da zu mir sagte. Auch weil ich längst ahnte, dass dieser Umstand bereits auf dem besten Wege war, sich in eine Richtung hin zu verändern, die ich schlicht nicht wahr haben wollte. „Ach und woher willst du das wissen? Du hast es noch nicht mal versucht!“ Fuhr ich schon deswegen entsprechend impulsiv empört hoch...mir gefiel trotz meiner provokativen Wortwahl zufolge nämlich ganz und gar nicht, in welche Richtung meine Gefühle und mein Verstand sich hinsichtlich des Trappers mehr und mehr zu bewegen begann. Er sah mir im Gegensatz dazu jedoch vollkommen ruhig entgegen...er wirkte beherrscht, ja sogar ungewöhnlich selbstsicher. „Oh doch das haben ich einmal, du es schon wieder vergessen haben? Einmal am Anfang haben ich dich etwas fragen, was mir da sehr ernst gewesen sein. Aber du haben mich abgelehnt. Du es noch wissen, du haben zu mir sagen ich stinken und du mit einem...ähh wie heißen das Wort..noch gleich? Wilde Schwein?...nicht in ein Bett steigen wollen." „Es heißt WILDSCHWEIN...Eikskild...nicht wilde Schwein“...unterbrach ich ihn leise und merklich unangenehm berührt, aufgrund dessen was er mir da gerade offenbarte. Eine Tatsache die ich gerne längst verdrängt hätte. Doch er sah mich nur weiterhin unverwandt an...es war ihm todernst damit, das wusste ich, sonst hätte er es mir gegenüber nicht noch einmal erwähnt. „Daher ich mir sicher sein...es werden keine weitere Gelegenheit mehr geben, dass ich dich können vom Gegenteil überzeugen, dass ich eine guter Mann für dich sein...und..und vielleicht auch eine gute Liebhaber hätten für dich sein können. Ich meinen, wenn du es hätten wenigstens einmal mit mir versuchen wollen?!“ Fuhr er jedoch ungerührt und so derart unterschwellig resigniert fort, dass mir beinahe der Atem stockte… ich konnte es kaum fassen und sah ihn aus entsprechend großen Augen heraus an. „Ääähhh WA...willst du...willst du mir damit etwa ein...ein Angebot machen?“ Fragte ich ihn kaum vernehmlich, so perplex war ich angesichts dessen, was da eben aus seinem Mund gekommen war, wobei ich ihn weiterhin völlig verstört ansah. Eikskild schüttelte jedoch sofort heftig den Kopf. „Nein...sicher nicht….das ich bestimmt nicht so haben meinen, wie du vielleicht glauben, so dumm selbst ich nicht sein. Ich wissen doch, dass du mich nicht wollen...zumindest nicht so und in deine Bett schon gar nicht! Das haben du mir selber sagen!“ „Ach was, dafür liegst du aber auffallend dreist mitten drin, in meinem Bett meine ich Herr Trapper...oder sehe ich das falsch?“ Konterte ich daraufhin knochentrocken mit einem extra schiefen Lächeln in seine Richtung, schon weil mir das Thema langsam aber sicher unangenehm wurde. Ich wusste worauf er hinaus wollte und ich wusste auch, dass mir seine Nähe immer heftiger zu schaffen machte. Er roch so unglaublich gut...und ich spürte seinen warmen starken Körper, der mir eindeutig viel zu nahe, war um die nahezu magische Anziehungskraft die er für mich ausstrahlte weiterhin zu ignorieren...aber ich wollte nicht und ich konnte nicht. Indem hörte ich ihn lachen...es war spontan und warm…aber es klang belegt... „Ja also das ich sehen auch...aber es sein nicht so, wie es sein könnten...wenn du es zulassen würden mich vielleicht doch etwas mögen?“ Hörte ich ihn mir einen Augenblick später als er sich wieder gefangen hatte antworten. „Nein sicher nicht, aber besser nicht...ich will nicht...ich..ich will dir nicht weh tun...Eikskild“...fing ich schon fast verzweifelt an ihm zu widersprechen, wobei er mich jedoch ganz plötzlich merkwürdig nachdrücklich unterbrach...und ich seine Hand dabei sanft und überraschend warm auf meiner fühlen konnte. „Nein du sagen nichts mehr...ich verstehen es...du nicht wollen, dass du dich in eine Mann verlieben, der dir können keine Perspektive bieten. Du sehen, ich haben nichts mehr als das hier...diese Leben..meine Unabhängigkeit...und mein Einsamkeit...das können ich dir schenken, so wie meine Herz...aber mehr es nicht sein. Und das sein wie ich vermuten bei weitem nicht genug, dich zu bewegen dass du bei mir bleiben wollen oder können. Das wissen ich sehr gut Lyria...aber ich mögen dich dennoch sehr...und das sollen du auch ruhig wissen. Ich können es verkraften...wenn du nein sagen, ich haben schon viel schlimmeres in meine Leben verkraften müssen, als eine Korb von eine Frau zu bekommen...das du mir glauben können. Wenn es auch schwer sein...ich das Alleinsein so satt haben und ich manchmal wünschen, es geben jemanden der sein Leben mit mir teilen wollen...das sein doch eine nicht zu große Wunsch...oder? Sein ich damit etwa anmaßend...oder verlangen ich zu viel...?“ Sein Blick traf unwillkürlich auf meinen, als er das sagte...ich musste schlucken...es tat mir so unendlich leid…nein ER tat mir so unendlich leid, denn ich fühlte es...ich spürte diese Einsamkeit fast körperlich und trotzdem konnte ich nicht über meinen Schatten springen...dazu war ich (noch) nicht bereit... „Nein das ist es gewiss nicht...aber ich..ich kann nicht...ich bin die falsche Frau dafür….bitte frag mich das nie wieder Eikskild?!“ BITTE! Versprich es mir..!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)