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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
so weil s so schön war ein weiteres kapitel...
da müssen sich herr trapper und frau großstadt wohl erst noch etwas aneinander gewöhnen. ^^
viel spaß beim lesen. Komplett anzeigen

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ein ganzes halbes Jahr?

Das Leben besteht aus zwei Teilen = die Vergangenheit....ein Traum – die Zukunft....ein Wunsch

( "aus arabien")
 

Aber noch bevor wir beide die Gelegenheit hatten, uns in gewisser Weise näher beschnuppern zu können...machte einer der beiden Piloten auf sich aufmerksam. Er sprach Eikskild diesmal jedoch kurzerhand in seiner eigenen Sprache an....ich vermutete es jedenfalls, da ich abermals kein Wort von dem begriff, was die Männer da untereinander sprachen.
 

Zu meinem größten Pech verstand ich nun mal kaum norwegisch...und so nahm ich schlicht an, dass ihm der Pilot wohl klar machen wollte, dass sie aufbrechen und sich sputen mussten, wenn sie noch vor dem schlechten Wetter zurück in Longyearbyen sein wollten. Außerdem wurden die Tage jetzt im Spätherbst rasch kürzer und damit deutlich schneller dämmeriger als gewöhnlich, was obendrein schlechte Flugsicht bedeutete.
 

Die Männer sprachen schnell, ich konnte diesem seltsam kehligen Slang kaum folgen und zudem nicht das Mindeste heraus lesen, um was für ein Thema es sich bei ihrer Unterhaltung wohl handeln mochte...aber dass sie keine Kochrezepte austauschten war mir spätestens ab da klar, als ich den Piloten nach einer merklich ruppigen Antwort des Trappers lachen hörte, der ganz plötzlich ein finsteres Gesicht zog, so als hätten sie ihm eben irgend etwas sehr unangenehmes gesagt..und da fiel mir siedend heiß ein, was der Pilot bei unserem Herflug an seinen Copiloten los gelassen hatte.
 

Augenblicklich wurde mir heiß und kalt zugleich...sie hatten ihn garantiert wegen mir aufgezogen...instinktiv ahnte ich es, als ich den merklich unangenehm berührten aber auch unübersehbar neugierigen Blick sah, mit dem mich der des Mannes streifte, bei dem ich nun ein knappes halbes Jahr leben sollte, so wie ich es mir ja in meinem Wahn ein völlig neues Leben zu beginnen selbst eingebrockt hatte.
 

Mutig zu sein und sich in meiner Persönlichkeit möglichst Selbstbewusst zu zeigen war etwas, das mir spätestens bei dieser Erkenntnis irgendwie vollständig abhanden gekommen war, angesichts dieser Umstände, die ich davor nicht im Ansatz bedacht hatte, wie ich jetzt in der Situation schmerzlich feststellen musste.
 

Mir sank das Herz bei dem Gedanken bei einem wildfremden Mann zu leben erneut bis in die Kniekehlen.....verdammt was hatte ich da nur angestellt?
 

Worauf hatte ich mich da nur eingelassen?
 

Es gab nur noch diesen einen lästigen Gedanken, der mir unangenehm bohrend durch den Kopf hämmerte...denn ansonsten fühlte ich mich wie benommen ja annähernd so, als wäre ich komplett volltrunken.
 

Ich hatte wirklich den Verstand verloren!
 

Ein ganzes halbes Jahr in der absoluten Wildnis Spitzbergens, was zum Teufel hatte mich da nur geritten um so verrückt zu sein?
 

» Lyria du musst wahnsinnig gewesen sein bei der Idee...ein Mann, ein wildfremder Mann und du hast nichts besseres zu tun, als dich ihm ohne irgend eine Möglichkeit der Flucht oder wenigstens des ausweichen könnens direkt vor die Nase zu setzen. Da kannst du nur hoffen, dass er einigermaßen verträglich ist...ansonsten kann das ein verflucht langer Winter werden. «
 

Bei dem Gedanken wurde mir erst richtig schlecht...aber es gab kein Zurück mehr.....denn ich sah mit wachsendem Entsetzen dabei zu, wie Eikskild die beiden Männer höchstpersönlich mit einem herzhaft rauen Fluch auf den Lippen zu ihrem Helikopter eskortierte und nur zwei Minuten später waren sie bereits drin verschwunden und das Geräusch der Rotoren füllte die Luft.
 

Der Luftstrom unter den Rotorblättern riss mich fast von den Beinen und dann mit einem Ruck war das stählere Ungetüm ganz plötzlich abgehoben und entschwand sehr zu meinem Bedauern so außerordentlich schnell dem Boden und damit meinen Blicken, dass ich nicht mal die Gelegnheit gehabt hatte mich zu verabschieden, ja geschweige denn es mir noch einmal anders zu überlegen.
 

Mit wild klopfendem Herzen sah ich ihm nach....bis er in der nahenden Dämmerung verschwand. Ja bis nicht einmal mehr die dunkle Silhouette am Horizont zu sehen war, dann wurde es totenstill um mich herum. Nichts als ein tiefer Seufzer stahl sich aus meiner Brust heraus...“na dann bis zum Frühling“....kam über meine zitternden Lippen, denn da war es mir erst so richtig bewusst geworden...nun saß ich hier tatsächlich fest und zwar bei IHM!
 

Tja da war ich nun auf Barentsøya angekommen...war ganz allein auf mich gestellt und für mich verantwortlich, vielleicht das aller erste mal in meinem Leben, nein um es treffend auszudrücken in meinem neuen Leben!
 

Erschrocken klammerte ich mich angesichts dieser Erkenntnis haltsuchend an meinem Rucksack fest, den ich noch immer in einer Hand hielt und zwischenzeitlich auf dem Boden abgestellt hatte. Jetzt gab es wirklich kein Zurück mehr...also wartete ich ab, was dem wohl folgen würde. War der Kerl wirklich so ein ausgemachter Barbar, wie sie mir hatten glaubhaft weiß machen wollen?
 

Oder war es nur gewesen um mir ganz gehörig Angst zu machen? War Eikskild am Ende ganz in Ordnung und wollte nichts mehr als einfach nur vom Rest der Welt in Ruhe gelassen werden? Ich meine solche Archetypen von Mann sollte es ja irgendwie auch geben...zumindest meiner Erfahrung nach. Einsiedler die ihr Leben lebten, die in gewisser Weise nichts taten als dem Rhythmus der Natur zu folgen...die dieses einsame Leben absichtlich gewählt hatten, um für sich das Optimum oder sagen wir besser den Sinn des Lebens zu finden?
 

Nun irgendwie sah er wenigstens von seinem Typ her schon schwer danach aus...aber was ich daran nicht so ganz verstand war eben die Tatsache, dass er zugestimmt hatte, dass ich bei ihm bleiben durfte...ICH eine Frau. Daraus wurde ich ehrlich gesagt nun nicht so ganz schlau...aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich es vermutlich schon recht bald heraus finden würde.
 

Im Moment beschäftigte mich allerdings ein völlig anderes Problem, nämlich mein Hund!
 

Keira war noch nicht wieder bei mir aufgetaucht...ich sah mich schon deshalb verblüfft nach ihr um und sah anstatt dessen IHN in meine Richtung kommen. Es versetzte mich in jähes Erstaunen. Eine imposante Erscheinung war dieser Mann zweifellos und das trotz seiner nicht all zu ausgeprägten Körpergröße...denn dafür war der Trapper um so breiter gebaut...was mir bei einer zweiten deutlich intensiveren Musterung seinerseits nicht entgangen war.
 

Mein Hund folgte ihm zudem so ungewohnt vertrauensvoll auf dem Fuß, dass ich nicht umhin kam dies als Verrat mir gegenüber zu werten. Ich war sprachlos so etwas tat sie sonst normalerweise nie, schon gar nicht bei einem wildfremden wie ihm. Es war beinahe so als wäre sie läufig...irgend etwas an ihm zog meine Hündin wie magisch an und ich verstand beim besten Willen nicht, woran das wohl liegen mochte?
 

Na ja vielleicht hatte er ja doch noch irgendwo ein verstecktes Robbensteak in der Tasche, um damit bei ihr Eindruck zu schinden? Aber den Gedanken verwarf ich spätestens in dem Augenblick, als er etwa eine Minute später direkt vor mir auftauchte und mich mit seinen ungewöhnlich intensiv blauen Augen interessiert sowie leicht argwöhnisch musterte, ehe er abermals in diesem äußerst eigewilligen Kauderwelsch aus norwegisch und englisch zu sprechen ansetzte.
 

„So, du also die Engländerin?!
 

Du kommen...ich dir zeigen, wo du schlafen werden!“
 

Äähhh ja, also das war eindeutig und männlich charmant in seinem barschen Unterton den ich dabei unweigerlich heraus gehört hatte...alles in allem wirkte er ein wenig unsicher, so als wüsste er nicht so recht, was er jetzt eigentlich mit mir anfangen sollte.
 

Indem spürte ich wie Keira die inzwischen zur Abwechslung endlich wieder zu mir gefunden hatte ihre weiche Schnauze in meine Hand drückte und mir die Hand leckte, so als wollte sie sich bei mir entschuldigen. „Na du Rumtreiberin, hast wohl ein schlechtes Gewissen deinem Frauchen gegenüber? Schäm dich....dem Kerl schon gleich so auf den Leim zu gehen.“ Flüsterte ich ihr leise zu, indem ich mich kurz bückte um ihr liebevoll über ihr seidenweiches hellbeiges Fell zu streicheln, das mich innerlich auf eine merkwürdige Art und Weise beruhigte.
 

Mein Hund mochte ihn jedenfalls auffallend, das ließ sich nachdem was ich gesehen hatte nicht länger leugnen...also konnte er an und für sich kein so übler Kerl sein...wennTiere jemandem vertrauten, dann war er wenigstens ehrlich und zumeist auch ein eher gutmütiger Charakter...soviel also schon mal an Pluspunkten. Jetzt musste ich nur noch mit ihm auskommen...und zwar einen ganzen Winter lang....sehr vielversprechend sah es bisher zwar nicht aus..aber zumindest hatten sich meine ersten Zweifel, dass er mir sogleich an die Wäsche wollte erst einmal zerstreut.
 

Allerdings wusste ich da auch noch nicht, was mir diesbezügliche ein paar Tage danach noch so alles mit ihm blühen sollte.
 

Als ich nach seiner knappen Ansprache an mich jedoch noch immer keinerlei Anstalten machte ihm darauf etwas zu antworten oder wenigstens zu nicken..machte er nochmals einen knappen Schritt auf mich zu...erschrocken wich ich ein Stück zurück, doch er packte nur mit einem kurzen etwas unwilligen Brummen meinen schweren Reiserucksack um ihn sich im Anschluss daran problemlos auf die breiten Schultern gleiten zu lassen..wohl um ihn für mich ins Haus zu tragen ganz wie es sich für einen Gentlemen gehörte.
 

„Ja was nun...du kommen? Du wollen nicht sehen wo du schlafen werden?“
 

Hakte er damit erneut nach...diesmal ein wenig nachdrücklicher. Ich sah ihn an wie das Kaninchen die Schlange und beeilte mich demnach hastig zu nicken.
 

„Ahmm..ja...ja danke ich..ich komme!“
 

Mit diesen Worten machte ich Anstalten ihm zu folgen. Keira wich nicht von meiner Seite als wir uns auf die bein näher kommen immer winziger wirkende Hütte zu gingen, die offensichtlich unsere Hauptunterkunft für die kommenden Monate stellen würde. Er verhielt kein einziges mal sondern ging unbeirrt weiter vor mir her auf das Häuschen zu...als wir auf die Schwelle traten überkam mich ein äußerst eigenartiges Gefühl...eines..als wäre ich zuhause angekommen.
 

Es überfiel mich so heftig und urplötzlich, dass ich mir ein überraschtes leises Keuchen gerade noch so unterdrücken konnte...so etwas wie DAS hatte ich noch nie zuvor gespürt. Noch nie zuvor. Und dann traten wir ein und mich traf erst einmal der Schlag.
 

Mein Gott so viel Chaos hatte ich noch nie zuvor auf einem Haufen gesehen...eindeutig Männerwirtschaft, schoss mir so deutlich durch den Kopf, dass ich beinahe lachen musste, wäre die Aussicht auf das was mich da erwartete nicht so atemberaubend...allerdings nicht gerade im positiven Sinne gesehen.
 

Es gab einen wackligen Küchentisch an dem nicht mehr als vier personen Platz hatten, drei Stühle..in einer der hinteren Ecken, ein schmales Bett gerade mal ausreichend für einen...eine winzige Kochnische, die wohl mittels eines Benzin getriebenen Notstromgenerators in Funktion genommen werden konnte.
 

Dann gab es da noch einige Vorratsschränke die Geschirr und Lebensmittel gleichermaßen wild durcheinander gestapelt enthielten...vordringlich Konserven und noch so einiges an komischen Sachen, die ich nicht kannte in der Wildnis aber wohl ein "must have" darstellten
 

Am Heftigsten aber war war die Unordnung die mir geradezu bildhaft entgegen schlug...meterweise stapelte sich schmutziges Geschirr auf der Spüle, sowie es auch achtlos im ganzen Raum herum stand...ebenso wie Kerzen, eine Gaslaterne und allerlei Bücher...und Zeitschriften Stapelweise.
 

Na immerhin Herr "Hinterwäldler" war wenigstens des Lesens mächtig, das war ja in dem Sinne schon mal als positiv zu bewerten...und gegen dieses ausgemachte Chaos gab es schließlich auch ein Mittel...und zwar putzen, jedenfalls für mich als Frau gesehen, denn wenn ich hier nur eine Minute länger bleiben und mich hier wohl fühlen wollte, so musste es dann doch noch ein wenig „gemütlicher“ werden...zumindest aus meiner Sicht heraus gesehen.
 

Aber gut das war ja in dem Sinne erst der Hauptraum...da kam ja offensichtlich noch mehr...denn da gab es ja auch noch den kleinen Nebenraum, den er bis dato wohl eher als Rumpelkammer genutzt hatte, denn als wir ihn betraten sah ich, dass er erst vor kurzem in Ordnung gebracht wurde, denn er war immerhin frisch gefegt...die ganzen Sachen die Mann in der Wildnis eben so benötigte, waren entweder auf Brettern unter die Decke genagelt oder achtlos in die Ecken gestapelt worden.
 

Aber es gab doch auch einen Lichtblick...in einer Ecke stand ein schmales russisches Feldbett mit dicken warmen Federbetten...oder um genau zu sein, noch einem Schlafsack, der zwar an sich schon angenehmere Tage gesehen hatte, aber immerhin besser als nichts war.
 

Dazu hatte er mir eine Art von Paravent aufgebaut...dass ich wenn ich wollte, die Tücher die an den Wänden aufgehängt waren, wie eine Art von Himmelbett zu ziehen konnte um wenigstens in Ansatz so etwas wie Privatsphäre zu haben und dann waren da noch ein paar leere Bretter über meinem Bett an der Wand angebracht, auf die ich meine persönlichen Sachen legen konnte...wie Wäsche und sonst noch so allerhand Kram den eine Frau eben besaß und auch brauchte.
 

„Sehr schön...da...danke...du hast das gemacht? Extra für mich?“ Fragte ich ihn leise, als er kurz nach mir den kleinen Raum betrat. Der stämmige Mann mit den so eindrücklich dunkelblauen Augen sah mich überrascht an...
 

„Ahh ja..das sein doch nötig gewesen! Wo du sonst schlafen ? Bei mir du sicher kaum schlafen wollen oder?“
 

Ich spürte wie ich leicht errötete...“ähh nein, sicher nicht...danke!“ Antworte ich ihm mit einiges an Nachdruck, wonach er Anstalten machte meinen Rucksack mit einem etwas schiefen Grinsen in eben der Ecke abzustellen, wo ich jetzt mein eigenes Bett hatte.
 

„Du dich einrichten...ich dich jetzt so lange besser alleinlassen. Ich nachher nochmal kommen und nach dir sehen...?!“ Sein Blick war fragend woraufhin ich kurz nickte.
 

„Ähhmm ja das wäre sehr nett...ich...ich komme dann wenn ich fertig bin.“
 

Er wollte schon gehen, doch dann drehte er sich noch mal kurz zu mir um.
 

„Ach ehe ich vergessen...ganz wichtig ich dich noch warnen, du unter keinen Umständen Nachts das Haus verlassen, du verstanden? Egal weshalb! Es hier geben Eisbären, die hier auf das Packeis warten. Du leichter Snack...nur ein Happen und weg! Wenn du mal müssen, dann besser da hinten in den Topf....du kapiert? Oder mich rufen ich haben ein Gewehr...ich dich können begleiten!“
 

Ich sah ihn an als hätte mich soeben der Blitz bei einem größeren Geschäft getroffen....ähhh ja hatte der Mann mir da gerade ganz ungeniert offenbart, dass er mich ähhhh wie war das...aufs Klo begleiten wollte?
 

Ich konnte nicht verhindern, dass ich angesichts dieser erschlagenden Erkenntnis über und über rot anlief.
 

„Ich...ich kann schießen...ich hab eine Schreckschusswaffe!“
 

Ereiferte ich mich daher mit einem entsprechend trotzigen Räuspern in seine Richtung und erntete dafür prompt ein breites Grinsen seinerseits. „Hmm Eisbär sich sehr freuen...Feuerwerk sicher lustig, er haben bestimmt viel Spaß bevor er dich fressen!“
 

War der trockene Kommentar des Mannes, der sich selbst Eikskild nannte, was in meiner eigenen Sprache wohl schlicht nichts anders als "Eichenschild" hieß. Schon ein sehr eigenartiger Name, wie er wohl zu dem gekommen war? Das fragte ich mich in dem Moment in aller Ernsthaftigkeit... allerdings kam ich nicht mehr dazu, mir dahingehend weiter den Kopf zu zerbrechen, denn er war offenbar noch nicht fertig mit mir.
 

„Das sein mein Ernst Englischfrau!“
 

Hakte er nämlich nur eine Sekunde später weiter unbeirrt ein.
 

Ich sah ihn an und seufzte leise...“mein Name ist Lyria ..hast du gehört Eikskild...Lyria!“
 

Er nickte...“ja ich wissen, aber ich wollen dass du verstehen!“
 

Kam es abermals entsprechend nachdrücklich über seine Lippen gesprudelt.
 

„Nun das habe ich ja jetzt getan. Ich verspreche dir, dass ich nicht hinaus gehen werde...zumindest nicht ohne dich, wenn es draußen dunkel ist...zufrieden?"
 

Ich sah ihn durchdringend an, woraufhin er kurz nickte. Das wars dann, mit diesen Worten ließ er mich vorerst allein, damit ich mich etwas einrichten konnte.
 

Die nächsten vier Tage in meiner neuen Wahlheimat verliefen recht unspektakulär...tagsüber war der Trapper so gut wie nie da, er ging recht früh morgens mit seinen Hunden, um sich die Fallen anzusehen die er aufgestellt hatte...während ich mich in der Zwischenzeit um die Hütte kümmerte und mich nützlich machte.
 

Nun ich hatte sie innerhalb kürzester Zeit soweit, dass man sich zumindest gefahrlos im Haus bewegen konnte, ohne andauernd auf irgendwelche Essenreste und sonstigen Unrat zu treten...außerdem reinigte ich Spüle, sowie die kleine Kochnische blitz blank, weil immerhin wollte ich ebenfalls vom Geschirr essen und aus den zwei durchgebeulten Töpfen etwas halbwegs genießbares zaubern können und zwar ohne, dass mir dabei die Speisekarte der letzen Wochen entgegen blinkte.
 

Ich nahm es zudem mit stoischer Ruhe hin, dass er jedes mal darüber meckerte wenn er zurück kam und sagte ich würde ihm Unordnung in sein Leben bringen...die er sich so nicht vorgestellt hatte, womit er zweifelsfrei seine Behausung und deren Zustand meinte, BEVOR ich so mehr oder minder unverhofft bei ihm aufgetaucht war und den doch sehr männlich nachlässig geführten Saustall, den er vermutlich als seine Art von Haushaltsführung verstand, etwas auf "vorderfrau" gebracht hatte.
 

Nun gut, aber ob Mann das dann auch so sehen konnte wie ich, wagte ich angesichts seiner merklich angesäuerten Ansagen an mich ernsthaft zu bezweifeln.
 

Was in seinem brüchigem Englisch bei mir übrigens zuweilen für den einen oder anderen krampfhaft verbissenen Grinser sorgte...denn es war schon sehr niedlich anzuhören, wenn der Kauderwelsch von norwegischen und englischen Vokabeln aus seinem Mund gesprudelt kam...vor allem wenn ER sich aufregte, was da ja definitiv der Fall war.
 

ICH war eine Frau und ich stellte einfach ungefragt sein Leben und gleich noch seine gesamte Bude auf den Kopf.
 

Das Eikskild, das nicht sehr gefiel leuchtete mir zwar ein...aber es war mir in dem Moment eigentlich schnurz egal. Auch WEIL ich dieses Loch, das lediglich aus zwei Räumen und aus nicht mehr als vielleicht geschätzten knapp sechzig Quadratmetern Wohnfläche bestand, hier eben zwangsläufig mitbewohnen musste und mal ehrlich, in dieser Art der äußerst nervtötenden "Messiemanier" des Herrn Trappers, hatte ich nun wirklich nicht vor, den gesamten Winter zu verbringen.
 

Also wenn schon auf engstem Raum zusammen gepfercht, wie die absolut bedauernswerten Legehennen in einer Betterie, dann bitte schön wenigstens halbwegs zivilisiert...zumindest sah ich das so!
 

Die (gemeinsamen) Abende waren dazu auch eher von kurzer Dauer...unterhalten konnten wir uns beide aufgrund der sprachlichen Hürden nicht wirklich viel...so war nur das Nötigste an Konversation zwischen uns möglich...jedenfalls bis wir beide ein bisschen mehr von der jeweils anderen Sprache gelernt haben würden.
 

Eikskild verkroch sich daher oft über einem seiner vielen Bücher und las...was ich ungewöhnlich fand mir aber irgendwie auch gefiel. Er war daran interessiert sich zu bilden...ein Umstand der hier in dieses einsame und entbehrungsreiche Leben zwar nicht so passte aber mir doch irgendwie imponierte.
 

Das Einzige das unseren Kontakt zur Außenwelt darstellte war ein altes Röhrenradio und das ziemlich lädierte Funkgerät...mit dem er ab und an ein paar Nachrichten und Wetterdaten abfragte...und obendrein Kontankt in die Hauptstadt von Svalbard hielt. Nun das war an sich alles nichts aufregendes oder außergewöhnliches...bis, ja bis zu meinem vierten Abend...denn da kam es und zwar völlig unverhofft.
 

Da stand ich nun also nichts davon ahnend, was mich gleich erwarten würde vor dem einzigen, winzigen blinden Spiegel und versuchte mir verweifelt die Zähne zu putzen. Ich hatte meinen dicksten Pyjama ausgepackt und angezogen, dazu noch Mamas selbstgestrickte Norwegersocken und einen von Tante Mollys extradicken Schafwollpullis, um so wenigstens ansatzweise der frischen Nachtluft im Nebenraum vorzubeugen. Mit weniger als das am Leib schlafen war nicht drin, andernfalls würde ich hier im Winter sicherlich erfrieren.
 

Kurz und gut, bis dahin würde ich wohl auch nicht mehr ohne den kleinen Beistellofen auskommen, den er mir vor zwei Tagen netterweise in weiser Voraussicht in meine kleine Nische geschafft hatte, damit ich diesen Winter hoffentlich lebend überstehen würde.
 

Und ganz sicher war der Mann, mit dem ich den nahen Winter auf engstem Raum verbringen durfte, ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Argument. Ihm wollte ich so wenig Sicht auf mich ermöglichen, wie nur irgend machbar...was im Klartext hieß...keinesfalls irgendwelche Begehrlichkeiten wecken, damit er im Zweifelsfall nicht noch auf dumme Ideen kommen würde.
 

Apropos MANN....wenn man vom Teufel spricht...uppsss...da war doch noch was?
 

Verdammmt und zugenäht, denn in meiner weiblich naiven Sichtweise der Welt hatte ich dabei natürlich nicht im Ansatz bedacht, dass er ja irgendwann zwangsläufig auf der Bildfläche erscheinen musste...schon weil es wenig Möglichkeit gab einander auszuweichen und neugierig wie er ganz ohne jeden Zweifel auf mich war, hätte ich es eigentlich wissen müssen.
 

Ich sah somit nur wenig später, wie er am Türrahmen lehnte und mich ganz unverblümt beim Zähne putzen beobachtete. Der Trapper machte dabei ein Gesicht, als hätte er das eine Frau noch nie zuvor in seinem Leben tun sehen...der Blick mit dem er mich ansah war seltsam.
 

Plötzlich löste er sich vom Rahmen und kam in meine Richtung, ich sah dass er noch immer die selben Sachen trug wie die Tage zuvor...also mutmaßte ich, dass er wohl nichts weiter als die Hosenträger abnahm bevor er in sein Bett zu steigen pflegte und das ansonsten so tat wie er war... mit seinem dreckigen Holzfällerhemd und den speckigen Lederhosen und allem...igitt...was für eine abartige Vorstellung.
 

Nun ja gut aber Männer waren da offenbar nicht so zimperlich. Als er näher kam, verhielt ich kurz mit dem Putzen und starrte ihn ziemlich perplex entgegen, auch da ich nicht die geringste Ahnung hatte, was er wohl jetzt noch von mir wollen könnte?
 

Immerhin war es kurz vor dem zu Bett gehen....
 

...und dann kam es auch schon, so plötzlich und vollkommen unvorbereitet, wie zwingend ehrlich, dass mir wahrlich der Atem stockte, zumindest was seine Absichten auf meine Person betraf.
 

„Du so...so schön...du schlafen mit mir....bitte...nur..eimal...nicht mehr! Ich dich danach nie wieder fragen...ich so lange allein...so einsam sein!“
 

Sein Blick mit dem er mich dabei musterte, hatte weder etwas anzügliches noch etwas obszönes...nein ER sprach in diesem Fall einfach nur klar und offen das aus, worin er ein essentielles Bedürfnis für sich sah. Ich war aus seiner Sicht gesehen ganz klar eine Frau....und er...er war ein Mann...und zu allem Überdruss offensichtlich wirklich schon eine nicht unerhebliche Zeit allein.
 

Jedenfalls musste ich das, nachdem was da gerade eben aus seinem Mund gekommen war annehmen, dennoch war ich geschockt angesichts dieser unerwartet unverblümten Ansage an mich.
 

« Ahh..hatte...hatte ich da gerade richtig gehört?!
 

Hatte der Kerl von einem Trapper mich da etwa jetzt wirklich allen Ernstes gefragt, ob ich mit ihm schlafen würde?
 

Mit IHM....auf der Stelle...hier und...und JETZT? »
 

Mir fiel beinahe vor Schreck die Zahnbürste aus der Hand...als ich ihn entsprechend entsetzt anstarrte, doch der Blick in diese intensiv cobalt blauen Augen war seltsam eindrücklich. Er nahm mich ungewollt gefangen und das, obwohl ich alles dafür tat mir diesen Mann weiter vom Hals zu halten, dessen standhafte und ungewöhnlich entschlossene Persönlichkeit mich auf eine Art beeindruckte, wie bei noch keinem anderen Kerl jemals zuvor.
 

„Nicht mal im TRAUM!
 

Trapper schlags dir aus dem Kopf und wenn du der einzige Mann auf der Welt wärst...puhhh sag mal hast du in letzter Zeit eigentlich schon mal an dir gerochen? Geschweige denn, dich mal im Spiegel angesehen? Ich geh nicht mit einem Wildschwein ins Bett...im Leben nicht! Außerdem kennen wir uns jetzt gerade mal vier Tage. Na du hast ja vielleicht Nerven....und keine Zeit zu verlieren oder wie sehe ich das Mann?“ Fuhr ich ihn daraufhin harsch und nicht eben erfreut an, wobei sich meine Augenbrauen unübersehbar kritisch in die Höhe zogen.
 

Aber wenn ich dachte, dass er dementsprechend ungehalten oder wütend auf meine prompte Abfuhr an ihn reagieren würde, dann sollte ich mich in diesem Mann ganz gehörig täuschen, denn er reagierte überraschend gelassen auf meine überdeutliche Ablehnung.
 

„Nun dann nicht, es sein nur eine Frage gewesen mehr nicht! Ich dir zu...wie du sagen...zu...zu schmutzig?“
 

Er sah mich forschend mit seinen eindrücklich blauen Augen an, die mir in jenem Moment einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagten.
 

Da mir im Augenblick nichts anderes übrig blieb um es zu bekräftigen nickte ich entschlossen...“ja ganz eindeutig...viel zu schmutzig!“ Kommentierte ich es im Anschluss daran trocken und reichlich kurz angebunden.
 

Eikskilds Blick fixierte mich weiterhin durchdringend, es war ein Blick, den ich so gar nicht einschätzen oder gar deuten konnte.
 

„Das sein der einzige Grund, dass du es nicht mit mir tun wollen?“
 

Fragte er mich fast sofort danach noch einmal mit gewissem Nachdruck im Unterton, der seiner angenehm tiefen Stimme ein merkwürdig anziehendes Klangbid verlieh.
 

Ich fuhr erwartungsgemäß verwirrt hoch.
 

“NEIN!
 

Oh nein ganz sicher nicht!
 

Ich würde sagen da gibt’s auch noch einige andere, aber das wäre wohl ein nicht unerheblicher Mr. Eikskild und habe ich mich hinsichtlich dessen klar genug ausgedrückt?
 

Keinen Beischlaf in dieser Hütte und unter diesem Dach...und wehe du wagst es mich auch nur ansatzweise und ohne mein Einverständnis anzufassen Mann.
 

Ich schwöre dir, ich hetz dir meinen Hund auf den Pelz...aber so was von. Ist das jetzt soweit bei dir angekommen?“ Hakte ich damit neuerlich glasklar nach, wie ich die Sache zwischen ihm und mir betrachtete. Und das hieß ganz eindeutig, dass ich auf gewisse Intimitäten zwischen uns herzlich gerne verzichten konnte.
 

„Ist es...ich haben verstanden!“
 

War die entsprechende Antwort von ihm, woraufhin er sich langsam undrehte.
 

„Du eine gute Nacht, ich dann jetzt besser gehen!“
 

Kam noch von ihm...und ehe ich einmal durchatmen konnte stand ich allein vor meinem Spiegel und starrte meinem Spiegelbild entgegen, als könne ich nicht fassen, WAS mir da eben wiederfahren war.
 

Ich meine ich schätzte eine gewisse Ehrlichkeit bei meinem Gegenüber...aber gleich so ehrlich?
 

Da hatte Mann mir eben völlig ungeniert unterbreitet, dass er mich als "schön" empfand...zumindest in seinen Augen betrachtet. Und wenn man seinem spontanen Kompliment an mich denn echten Glauben schenken durfte, schon weil Mann damit eigentlich nur eines hatte bezwecken wollen, nämlich mich schnurstrax in sein Bett zu verfrachten?!
 

Ich konnte es schier nicht fassen. Ich meine, ich war bestimmt nicht hässlich...aber eine Schönheit im klassischen Sinne gesehen war ich auch nicht gerade. Und ich hatte sehr wohl begriffen, WAS für Beweggründe da bei IHM in Bezug auf mich zum Tragen gekommen waren.
 

Wenn man es genau nahm, war ich nichts weiter als eine ganz gewöhnliche Frau mittleren Alters, mit dem einen oder anderen Polster auf den Hüften, das vor gut fünf Jahren noch nicht dort zu finden gewesen war...und auch mein Busen war ganz eindeutig nicht mehr so stramm, wie noch mit Anfang bis Mitte dreißig.
 

Das Einzige das ich an mir wirklich mochte, waren meine Augen...ich hatte intensiv grüne Augen...das irische Erbe meiner Mutter. Ja Sommersprossen, grüne Augen und dazu rotes Haar wie ein Feuermelder. Nur gut, dass ich die inzwischen gefärbt hatte. Frauen mit rotem Haar nahm in meiner Brange nämlich leider keiner wirklich ernst.
 

Wir wurden sogar unter der Hand als Hexen und Alchemistinnen verschrieen...dabei wollte ich damals als ich angefangen hatte, nichts weiter als eine seriöse Psychologin sein...das war der Grund weshalb ich mein Haar nach alter Gewohnheit auch heute noch so trug, wie es war...jungenhaft kurz und tiefschwarz gefärbt...damit es nur ja niemand bemerkte.
 

Als ich den Blick vom Spiegel abwandte musste ich leise seufzen.
 

"Tzeee...ja ja schön...im Traum vielleicht? Oh man Mann wo hast du da nur hingeschaut? Auf meine Körbchengröße oder aber doch auf meine all zu hübsch gepolsterte Kehrseite?"
 

Das war es nämlich, was mir ungewollt durch den Kopf schoss, angesichts dieses sicher nicht alltäglichen Kompliments von ihm, das zwar auf eine Art plump und zudem merklich ungelenk gewesen war, mir aber dennoch auf einen nur schwer nachvollziehbare Weise schmeichelte. Eine Tatsache, die ich nur schwerlich ableugnen konnte.
 

Ja auf eine gewisse Art hatte es mir tatsächlich imponiert. Offenbar war Mann doch nicht ganz so "blind", wie ich ihn anfangs eingestuft hatte. Dazu war ich selbst viel zu lange mit keinem Mann mehr zusammen gewesen, schon gar nicht im Bett, als dass ich mich dieses versteckten Angebots an Begehrlichkeit von ihm gänzlich hätte verschließen können.
 

Denn gefallen tat Eikskild mir auf unerklärliche Weise rein äußerlich betrachtet irgendwie schon, das konnte ich nicht bestreiten.
 

Und das trotz seiner geringen Körpergröße, die ihn als nicht unbedingt den größten Mann unter der Sonne auswies und ihn damit auch nicht in mein übliches Beuteschema passen ließ.
 

Normalerweise war das so...wohlgemerkt normalerweise...aber hier war nichts normal...daher konnte ich mir nicht erklären, aus welchem Grund mich ausgerechnet dieser Mann so ungemein faszinierte.
 

Nun gut aber das bedeutete deswegen noch lange nicht, dass ich gezwungen war schon gleich mit ihm ins Bett zu springen, das war nicht meine Art und würde es auch nie sein. Eine meiner Grundregeln an der ich im Übrigen strikt festhielt, war demnach unbestritten jene, dass ich generell nur mit einem Mann schlief, der mir etwas bedeutete und den ich liebte...alles andere war für mich absolut irrrelevant.
 

Allein aus diesem Grund heraus hatte ich ihm diesen Korb gegeben.
 

Ich kannte den Mann jetzt gerade mal knapp vier Tage...und das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt mir darüber im Klaren zu sein, wie ich denn nun eigentlich gefühlsmäßig zu ihm stand, geschweige denn in irgend einer Weise von so etwas wie von "Liebe" zu sprechen.
 

Ich mochte ihn gut leiden...aber das war momentan auch alles, was ich für diesen mir noch immer völlig fremden Mann an Gefühlsmäßigkeiten aufbrachte.
 

Als ich für meinen Teil lange genug darüber nachgedacht und genug von mir gesehen hatte, verkrümelte ich mich schließlich in meine Schlafnische auf mein altes russisches Feldbett und versuchte in den Schlaf zu finden. Ein Umstand, der angesichts dieser in meinen Augen absolut schrägen Situation leichter gesagt als getan war, denn ich traute IHM noch immer nicht ganz über den Weg.
 

Erst als sich Keira ganz selbstverständlich auf meiner Decke nieder ließ und ihren Kopf an meine Brust schmiegte, um im Schlaf über mich zu wachen, konnte ich endlich los lassen...und irgendwann halbwegs entspannt ins Land der Träume hinüber wechseln.
 

Der nächste Morgen kam schnell...zu schnell für meinen Geschmack, da es in meinem Raum keine Vorhänge gab, sah die polare spätherbstliche Morgensonne schon recht früh zum schmalen Fenster herein. Außerdem war es entsprechend frisch...und so saß ich einige Minuten später mehr oder weniger senkrecht im Bett.
 

Leise gähnend schob ich meinen noch tief schlafenden Hund ein Stück von mir weg und stand auf. Ich versuchte leise zu sein um IHN nicht unnötig zu wecken...falls er wider erwarten noch schlafen sollte. Aber ich wurde schnell eines besseren belehrt, denn er war wie ich es bereits geahnt hatte auch heute eindeutig der Frühaufsteher von uns beiden...und vor allem sollte ich etwas zu Gesicht bekommen, das ich so in der Form wohl so schnell nicht wieder vergessen würde.
 

Ähhh....hatte ich die Dusche eigentlich schon mal erwähnt?
 

Ja genau DIE...denn als ich die Haupthütte betrat war ich allein. Von Eikskild fehlte jeder Spur...aber wie zum Hohn hatte er mir offensichtlich seine schmutzigen Kleider da gelassen. Ich sah sie achtlos auf einem der klapprigen Stühle...das fleckige Holzfellerhemd, das aus meiner Sicht umgehend einer dringenden Grundreinigung bedurfte, sowie die speckige Lederhose samt Gürtel beziehungssweise Hosenträger. Dazu lange dunkelblaue sexy Männerunterhosen, ja sogar seine klobigen dunklen pelzbesetzen Stiefel standen unter dem Stuhl...nur ER war weg...ohne Zweifel und vor allem was mich nur noch mehr wunderte so ganz ohne seine Klamotten?!
 

Nun da war ich angesichts dieser Tatsachen dann nun doch etwas verwirrt...aber das sollte sich gleich ändern, denn kaum war ich wie zufällig an die Eingangstüre der Haupthütte heran getreten und hatte sie der Neugierde halber geöffnet...da bekam ich unfreiwllig zu Gesicht, was mir beinahe den Atem stocken ließ.
 

Wow...ein Kerl völlig im Freien...und dazu noch unter der Freilanddusche...am hellen Morgen und dabei vermutlich sooooo kalt!
 

Na also DAS hatte ich bisher auch noch selten gesehen. Nun gut aber ohne jeden Zweifel machte er das, was in meinen Augen längst überfällig war, er wusch sich und zwar gründlich. Körper, Haare..Bart einfach alles...und er war dazu gerade dabei seinen Revuekörper abzuseifen und merkte so glücklicherweise nicht, dass ich ihn so dreist, wie unverschämt dabei beobachtete.
 

Aber was soll ich sagen, ich konnte so sehr ich es wollte, den Blick nicht mehr von ihm lassen, denn er machte trotz allem eine verflixt gute Figur. Ich hatte damit vermutlich ungewollt einen strammen Männerhintern vor Augen, der sich durchaus sehen lassen konnte und nicht nur das allein. Der ganze Mann war an sich schon sehenswert...breite Schultern, kräftige muskulöse Oberarme...sein etwa schulterlanges dunkles Haar sah ich in diesem intimen Moment offen, als er es wusch.
 

Auch die feinen dunklen Haare auf seiner Brust ließen auf eine ganz ordentliche Menge an Testosteron schließen, die sich außerdem völlig unverschämt sexy weiter hinunter über die verräterische Insel auf seinem Bauchnabel, bis hinunter zu seinen kräftigen und recht stämmigen Oberschenkeln zogen, wo sie sich völlig ungeniert weiter fortsetzten, was Mann so schon äußerst attraktiv machte, jedenfalls was meinen Geschmack betraf.
 

Wahnsinn...ich hatte wahrhaft Atemnot!
 

Hätte ich vorher gewusst, WAS ich da am Abend zuvor abgelehnt hatte, hätte ich es mir wohl glatt noch einmal anders überlegt. Aber jetzt war es zu spät...das Prachtexemplar von einem nordischen Mann war drauf und dran, seine wohl eher unfreiwillige und nur mir zuliebe durch exerzierte Waschaktion zu beenden und Anstalten zu machen, sich umgehend wieder zurück ins Haus zu begeben, um sich anzuziehen.
 

UND er durfte dazu auf keinen Fall merken, dass ich ihn gesehen hatte....auf gar keinen Fall...sonst war ich tot, aber so was von!


Nachwort zu diesem Kapitel:
an das sind ja mal aussichten für den kommenden winter. aber gaz so unattraktiv scheinen sie ja an sich nicht zu sein. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ai-lila
2016-06-25T16:34:01+00:00 25.06.2016 18:34
Hi~~

Ja~ es ist ein Kreuz mit den Weibern.
Da hat sich der Herr Trapper endlich "wohnlich" eingerichtet... das heißt, zwei Handgriffe und man hat
was man(n) sucht.
Aber nein... die Englischfrau räumt auf und man(n) findet nichts wieder.

Andererseits findet man(n) das Frauchen ja gar nicht sooo hässlich.
Also warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?
Ungefähr wie in: "Ich Tarzan du Jane."
Oder in heutigen Schulen oft zu hören:"Willst du F***en?" ... "ja, nein oder vielleicht"
Ja, soetwas hat Charm. *prust*

Klasse Kapi.
LG Ai
Von: abgemeldet
2016-05-30T14:53:02+00:00 30.05.2016 16:53
Ich musste so sehr schmunzeln, bei der Stelle mit dem Aufräumen der Bude und alles auf den Kopf stellen. Genauso bin ich nämlich auch. Sehr zum Leidwesen meines Freundes. :P Aber mal ehrlich, eigentlich mögen es die Männer ja auch irgendwie, wenn sich eine Frau um deren Wohnung und somit um deren Bedürfnisse nach Geborgenheit kümmert. :)
PS: Kommt es mir nur so vor, oder warst du bei diesem Kapitel etwas ... naja gehetzt ist nicht ganz das richtige Wort, aber mir fällt leider kein besseren im Moment ein. An einigen wenigen Stellen empfand ich die Formulierungen nämlich etwas ungewöhnlich. Aber vielleicht bin ich auch nur kO und deshalb unkonzentrierter beim Lesen. Ich freundlich auf jeden Fall schon sehr auf die kommenden Seiten. :)
Antwort von:  Ithildin
30.05.2016 21:10
hi, ^^
hmmm nun ja, dass wir es gerne ordentlich mögen ist wohl doch eher ein typisch weibliches phänomen. ^^
nun da haben wir kein noch so kleines "rollen"klischee augelassen scheint mir. *grinst*

jepp und leider ist das oft so der fall, dass mann bude zwar durchaus sauber und aufgeräumt mag, aber selbst kaum dazu beiträgt, dass sich dieser zustand dann auch so einstellt. ^^

ähhmmm was meinst du jetzt ganz konkret mit gehetzt? darunter kann ich mir im moment nur schwerlich etwas vortstellen...nun und was die "formulierungen" betrifft kann das schon zutreffen..ich hab manchmal eine etwas umständliche ausdrucksweise, an die man sich wohl erst gewöhnen muss. oftmals fällt es mir erst auf, wenn ich einige zeit später noch mal drüberlese was ich da so "gekritzelt habe" *grinst*
ich schreibe viel, da kann es schon mal sein, dass ich im flow nicht gleich die richtigen worte finde und es mir bein korrektur lesen auch erst mal gar nicht auffällt. das nennt man wohl auch en wald vor lauter bäumen nicht mehr sehen. ^^

ähh du darfst mich aber herzlich gerne darauf aufmerksam, machen wenn dir etwas derartiges auffallen sollte. ich bin jederzeit bereit es auch noch mal zu "überarbeiten" ich denke wichtig ist nur, dass der plott dabei entsprechend stimmig rüber kommt und im fluss bleibt. D:


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