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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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unverhoffte Annehmlichkeiten und Ansichten

Ohne eine Antwort von ihr abzuwarten, macht er Anstalten, sich weiter in Richtung des in der Ferne schwach glitzernden Bandes in Bewegung zu setzen, das er bereits als den Fluss erahnt, den er zu erreichen gedenkt. Es muss die Bucht von Forlond sein, in die der Lûhn mündet...an seinem Fuße liegen die Ered Luin, die Blauen Berge und demnach unbestritten seine momentane Wahlheimat.
 

Dort will der Zwerg hin….und er hat es inzwischen entsprechend eilig dort hin zu gelangen, schon um sich nicht mehr länger mit ihr allein durch die Wildnis schlagen zu müssen. Beide sprechen angesichts der spürbar angespannten Lage zwischen ihnen nicht viel miteinander, zumeist hängt jeder schweigend seinen eigenen Gedanken nach.
 

Thorin lässt den kräftigen Ponywallach in einem gemächlichen Tempo traben, um seine Kräfte zu schonen, der Übergang über die Berge hat ihn viel Kraft gekostet und er muss sie noch immer beide tragen. Die kommenden Tage vergehen daher in unveränderlich quälend langsamer Gleichmütigkeit...aus Schlafen, Weiterreiten und einander so wenig wie möglich, gemeinsame Gespräche und Berührungspunkte zu geben.
 

Beide Wanderer vermeiden es, wo sie können miteinander zu kommunizieren...es genügt Thorin schon, das elbisch halbblütige Frauenzimmer immerzu direkt hinter sich auf dem Ponyrücken zu spüren...viel zu nahe, als dass er es andauernd ignorieren könnte.
 

Er weiß, dass er diese Frau begehrt, mehr als er es jemals für möglich gehalten hätte….und wenn es nur im Sinne von schlichtem körperlichen Verlangen ist. Viel zu lange ist er sich dieser unvermeidlichen Tatsache bewusst, als dass er sie ständig weiterhin verleugnen könnte. Und doch wird er nicht zulassen, ihr dies offen einzugestehen….niemals freiwillig, wenn es nach ihm geht.
 

Damit macht es seine Laune jedoch alles andere als erträglich, die Lyriell während des weiteren Weges ertragen muss.
 

Die elbenblütige Frau mit dem außergewöhnlich dunkelroten Haarschopf nimmt es jedoch wider erwarten mit geradezu stoischer Ruhe hin...ab und an geraten sie zwar kurz aneinander, doch sie beendet es jedes mal konsequent, indem sie ihn schlicht und ergreifend stehen lässt, wenn er versucht seine üble Launenhaftigkeit an ihr auszulassen, von der sie zwischenzeitlich längst ahnt, woher sie rührt.
 

Unterdessen ändert sich das Landschaftsbild stetig vor ihren Augen...die weite Ebene unter ihnen, durch die sich der Fluss Lûhn in seinem breiten Lauf wie ein silbernes Halband schlängelt, wird fruchtbar und ist zunächst von weitläufigen Grasflächen überwuchert, wobei sich an einigen Stellen inmitten der üppigen Graslandschaft jedoch auch recht dicht bewaldete Gebiete abzuzeichnen beginnen, die Vielfalt an alten Kiefern und Buchenwaldbeständen säumen die Bucht von Forlond, sowie einige der letzten felsigen Ausläufer der Turmberge, durch die sie hinunter gekommen sind.
 

Beide Reisende sind immer noch recht nahe an den Flanken des Gebirges, als sie an diesem Abend am Rand eines großen Waldstückes halt machen, um wie üblich ihr gemeinsames Nachtlager aufzuschlagen. Große Felsbrocken aus hellem Granitgestein von Moos und Farnen überwuchert säumen ihren Lagerplatz im Rücken...das verspricht einiges an Schutz, denn es dürfte möglichen Feinden damit um so schwerer werden, sie hinterrücks heimtückisch zu überfallen...denn mit solch üblen Gezücht wie Orks oder ähnlichem Pack aus deren Sippschaft, müssen sie in dieser abgelegenen Gegend immer rechnen.
 

In diesem Fall ordnet der Zwerg auch vernunftgemäß an, dass sie an diesem Abend kein Feuer machen werden, da es ihren Aufenthalt und Lagerplatz verraten könnte...sollte ihnen wieder erwarten doch jemand gefolgt sein oder sie zufällig aufgespürt haben, so ist er sich sicher, wird es ihnen um so schwerer fallen, die beiden Wanderer zu entdecken.
 

Lyriell weiß um die beträchtliche Gefahr, die ihnen hier in der Wildnis drohen könnte und akzeptiert seine Anordnung somit anstandslos, wobei sie ihre Decken und Felle mit einem leisen Seufzer am Boden der kleinen Senke ausbreitet, in die Thorin den stämmigen Wallach, samt ihnen beiden für die heutige Nacht gebracht hat.
 

„Wieder eine eisige Nacht ohne Feuer, langsam wird es zur Gewohnheit...aber du hast ja recht, wir sollten lieber vorsichtig sein.“ Entgegnet sie ihm daraufhin merklich resigniert, wobei sie ihn kurz aber eindringlich mustert. Thorin erwidert ihren Blick für einen Moment lang standhaft und zuckt dann gleichmütig mit den breiten Schultern, wobei er ihr relativ gelassen antwortet.
 

„Das hast du gut erkannt Khalam...daher werde ich mich besser mal umschauen, man weiß ja nie, was sich so alles in der Nähe herum treiben könnte. Bleib du besser hier bei dem Schecken und sieh zu, dass er uns nicht weglaufen kann, es wäre fatal ihn hier mitten in der Wildnis zu verlieren. Ich denke es genügt, wenn einer von uns beiden nachsieht ob der Lagerplatz sicher ist.“
 

Mit diesen mehr als deutlichen Worten an sie, zieht Thorin unversehens seine Klinge und verschwindet noch bevor die Halbelbin ihm etwas darauf erwidern könnte, entsprechend vorsichtig und nahezu lautlos im dichten Unterholz des nahen Waldsaumes.
 

Es dauert eine ganze Weile ehe der Zwerg zurück kommt...Lyriell hat unterdessen bereits das Pony abgesattelt und mit der üblichen Methode des „Haile“ an den Vorderbeinen versehen, damit es zwar fressen ihnen aber nicht weg laufen kann und ihren sowie seinen Lagerplatz für die kommende Nacht gerichtet, als er unversehens wieder aus dem Dickicht des Waldsaumes auftaucht.
 

Der Zwerg wirkt wie üblich leicht angespannt aber durchaus mit sich zufrieden, als er zu ihr zurück kommt. Offenbar hat er gute Neuigkeiten für sie beide, denn es umspielt eins dieser unendlich seltenen aber ungemein schönen Lächeln seine schmal gezeichneten Lippen, ganz schwach zwar aber dennoch gut sichtbar.
 

„Was ist geschehen, weshalb lachst du? Hast du etwas amüsantes entdeckt Zwerg?“ Fragt sie ihn daraufhin ehrlich verblüfft, als sie es sieht. Doch er schüttelt rasch den Kopf. „Nein amüsant ist es nicht, trotzdem dürfte es dir denke ich gefallen Elbenblut. Ich für meinen Teil bin jedenfalls nicht unzufrieden, mit meiner kleinen Entdeckung.“ Entgegnet er ihr derweil erwartungsgemäß trocken.
 

„Was ist es denn, nun sag schon..du gibst ja doch keine Ruhe, ehe du es mir nicht gesagt hast Thorin.“
 

Kommentiert sie seine etwas undurchsichtige Antwort an sie somit entsprechend unwillig. Er nimmt es jedoch gelassen hin, wobei sein angedeutetes Lächeln sogar noch etwas breiter wird.
 

„Nicht weit von hier entfernt im Wald ist eine niedrige Senke, die von einigen großen Felsbrocken eingesäumt wird. Genau wie der Platz, den wir heute Nacht zum Lagern ausgewählt haben. Dort entspringt eine kleine Quelle. Ich habe nachgesehen und wollte prüfen, ob das Wasser genießbar für uns sein könnte Lyriell. Dabei habe ich durch Zufall fest gestellt, dass das Wasser warm ist...unter uns muss demnach eine Art von Felsenkammer sein, die flüssiges Gestein enthält, denn die Hitze dringt dort gemeinsam mit dem Wasser an die Oberfläche und erhitzt es so.
 

Die Quelle ergießt sich in zwei kleinere steinerne Becken...du siehst also, dass ich zufällig so etwas wie einen natürlichen Überlauf entdeckt habe….wenn du so möchtest, eine Badewanne mitten im Nirgendwo, die sogar den seltenen Luxus von heißem Wasser zum Waschen bietet.
 

Nun ja und wo wir schon mal hier sind, könnte dir und auch mir ein solches Bad vielleicht nicht schaden? Das Wasser ist bereits von Natur aus angenehm temperiert und sauber wird man bei der Gelegenheit sicherlich auch, was wir beide wohl angesichts des langen Weges, den wir bereits hinter uns gebracht und auch noch vor uns haben, bitter nötig hätten.
 

Wir zwei müssen inzwischen schlimmer stinken, als eine ganze Horde Orks...nach fast drei Wochen Katzenwäsche in der Wildnis, ist das denke ich, auch kein Wunder. Meine Nase ist in der Hinsicht gewiss alles andere als empfindlich, aber ich weiß, dass Frauen im Allgemeinen eher das Bedürfnis danach haben, sich angemessen zu säubern. Aus diesem Grund habe ich es dir gesagt.
 

Ich konnte auch sonst nichts und niemanden Verdächtiges in unserer Nähe entdecken, was mich zu der schlichten Annahme gelangen lässt, dass wir zumindest im Augenblick in Sicherheit und aller Wahrscheinlichkeit nach allein im Umkreis von etlichen Meilen sind.
 

Was ist, soll ich dir die Quelle zeigen? Du könntest dir bei der Gelegenheit im Übrigen auch endlich einmal das Blut aus deinen Gewändern waschen.“ Thorin verstummt, wobei sein Blick abschätzend und mehr oder minder ungewollt neugierig an ihr hängen bleibt.
 

Die elbenblütige Frau sieht in derweil entsprechend verwirrt an.
 

„Wie war das eben? Du..du möchtest mir jetzt wirklich allen Ernstes weiß machen, dass WIR uns beide in dem Wasserbecken waschen sollten? Ach aber sonst geht’s dir noch gut Thorin! Ich wüsste ja zu gerne, wie ausgerechnet DU auf diese für dich völlig irrsinnige Idee kommst, dich waschen zu wollen Herr Zwerg, nur weil du deinen Gestank angeblich nicht mehr ertragen kannst?! Natürlich und das soll ich dir abnehmen? Glaubst du etwa ernsthaft, ich würde so einfältig sein, um auch nur ansatzweise einen Schritt mit dir gemeinsam in diese „Badewanne“ zu tun?!“
 

Fährt sie ihn schon deshalb nur einen Moment später entsprechend verblüfft und zudem nicht sonderlich begeistert an, angesichts der wenig attraktiven Ankündigung ihres zwergischen Gefährten, der damit zweifellos nichts weiter im Sinn hat, als sie ärgern zu wollen oder schlimmer noch sie bloß zu stellen. Denn das ist es, was ihr augenblicklich erschrocken und entsprechend ernüchtert durch den Sinn geht….zu welchem Zweck sollte sein Angebot denn sonst dienen, wenn nicht dem, sie wieder einmal in vollem Bewusstsein demütigen zu wollen, so wie er es ganz eindeutig schon einmal zu oft gewagt hat, seit sie ihm gestanden hat, dass sie ihn liebt.
 

Doch Lyriell soll sich wenigstens dieses Mal gewaltig in ihm täuschen, denn indem hört sie Thorin bereits lachen...es klingt zu ihrer eigenen vollkommenen Überraschung ungemein amüsiert und dazu angenehm entspannt.
 

„Was? Hast du mir eben nicht zugehört, als ich mit dir sprach?!
 

Nein natürlich nicht!
 

Weshalb sollte ich das deiner Meinung nach vor haben...kennst du mich denn noch immer so schlecht, als dass ich nicht wenigstens eine ansatzweise vernünftige Lösung für diese Angelegenheit parat hätte? Die Quelle entspringt in einer Art Kaskade, so dass sie sich in zwei nicht weit übereinander liegende Becken ergießt...das untere etwas weiter entferne Steinbecken werde ich nehmen, schon weil es etwas größer ist. Das andere etwas kleinere, das darüber liegt kannst du haben, dann kommen wir beide uns nicht unnötiger Weise in die Quere und jeder kann trotzdem noch das tun und lassen, was er für richtig hält!“
 

Ist im Anschluss daran seine denkbar sachliche und überraschend nüchterne Ansage an sie, die ihre Bedenken, sie müsse tatsächlich mit ihm zusammen irgendwohin und das auch noch vollständig entkleidet, fast sofort in sichtbarer Erleichterung auflöst.
 

„Der Vorschlag klingt vernünftig Thorin, so wäre ich durchaus bereit, mir die Sache etwas genauer anzusehen...wenn du mir die Stelle zeigen willst, können wir es so machen.“ Entgegnet sie ihm um einiges erleichterter wirkend, wobei sie einen Augenblick später ohne weitere Umschweife Anstalten macht, sich in Bewegung zu setzen, um sich von ihm zeigen zu lassen, was er ihr eben vorgeschlagen hat.
 

Die Aussicht darauf, sich in ihren Augen angemessen säubern und endlich das angetrocknete Blut von sich und ihren Gewändern herunter waschen zu können, klingt für die elbenblütige Frau mit dem dunkelroten Haar viel zu verlockend, um weiterhin misstrauisch zu bleiben.
 

Wenige Minuten später stehen beide staunend an der Stelle inmitten des Waldes, die Thorin vorhin durch reinen Zufall entdeckt hat...ihren Lagerplatz haben sie zuvor ordnungsgemäß hergerichtet und auch das Pony ist derweil gut versorgt, also müssen sie sich darum vorerst keine weiteren Gedanken machen und können sich in diesem Fall tatsächlich ganz der mehr als nötigen und längst überfälligen Körperpflege widmen, die ihnen dieser besondere Ort ermöglicht, auf den sie ohne es geplant zu haben gestoßen sind.
 

„Ich werde jetzt besser gehen...ich bin gleich dort unterhalb von dir in der Senke und werde mich dort waschen, wenn du mich brauchst oder dir etwas verdächtig vorkommt, dann ruf mich, ich bleibe vorsichtshalber in deiner Nähe.“
 

Er sieht sie einen Moment lang forschend an, als er ihr das sagt….doch Lyriell nickt zunächst nur ein wenig unsicher, ehe sie ihm darauf etwas entgegnet.
 

„Ist gut, dann bleibe ich hier...ich..ich ähhhh werde später nach dir rufen wenn ich fertig bin ja?“
 

Sie wirkt ein wenig verwirrt und zudem verunsichert, als sie ihm antwortet. Doch er lächelt schwach ja sogar ein wenig amüsiert, als er iher Worte vernimmt. Entsprechend erfolgt auch seine Antwort darauf. „Das ist denke ich akzeptabel mein holdes Weib. Sollte ich vor dir fertig sein, werde ich natürlich solange warten, bis du nach mir rufst Lyriell. Erst dann werde ich zu dir kommen, dann musst du keine Furcht davor haben, dass ich etwas zu Gesicht bekommen könnte, das sich für mich als Mann nicht geziemt...obwohl ich nach dem altem Recht dein Gefährte bin und es mir daher sogar gestattet wäre.“
 

Sie sieht ihn einen Augenblick lang durchdringend und mit einer derartigen unnahbaren Strenge an, dass er sich dabei ertappt, wie er ungewollt heftig schluckt.
 

„Ja nach altem Recht bist du das tatsächlich mein Gemahl...aber du hast die Bedingungen selbst so gewählt, also wirst du deine eigenen Spielregeln einhalten müssen Naug. Du willst mich nicht offiziell als dein Weib anerkennen und das Lager mit mir teilen, wie es sich der heiligen Bindung nach geziemen würde und in unserem Fall auch völlig legitim wäre Thorin. Gut das verstehe ich auf eine Art sogar, aber dann ist es nur recht und billig auch das andere zu akzeptieren...du wirst mich demnach nicht noch einmal ungebührlich berühren und nicht noch einmal vollständig entblößt zu Gesicht bekommen, so lange dies deine Bedingung ist.
 

So hast du es gewollt mein König, so bekommst du es!“
 

Mit diesen Worten dreht sie sich ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen um und macht anstatt dessen Anstalten, sich dem warmen Wasser in dem steinernen Becken zu zuwenden, um es auf seine Tauglichkeit für ein Bad zu überprüfen, indem sie sich kurz bückt um ihre Fingerspitzen in das klare angenehm temperierte Quellwasser zu tauchen.
 

Thorin wartet erst gar nicht mehr ab, bis sie sich wieder erhebt um sich umzudrehen und dann gegebenenfalls ihre Gewänder abzulegen, da er weiß, dass es ihm ohnehin untersagt ist, ihr dabei Gesellschaft leisten zu dürfen, selbst wenn es ihm insgeheim noch so sehr danach verlangen würde.
 

Also geht er mit einem leisen und zudem nicht sehr erfreuten Brummen seiner Wege und macht sich ebenfalls daran sich eine Etage tiefer in einem der Becken zu säubern, ohne zu ahnen, was sich ihm da wenig später noch an Ärgernissen offenbaren wird, mit denen weder er noch die elbische Frau in irgend einer Weise gerechnet haben.
 

Als Lyriell gerade bestrebt ist sich selbst möglichst rasch zu entkleiden, damit sie sich endlich waschen kann...fällt ihr weiterhin aufmerksamer Blick, der die Umgebung trotz aller Bemühungen ihres Gefährten, der sie in Sicherheit wiegen sollte dabei eher zufällig zwischen den Bäumen hindurch und somit auf die kleine Senke unter ihr, in der Thorin ebenfalls Anstalten macht, seine Gewänder gänzlich abzulegen, damit er sich ebenfalls angemessen säubern kann.
 

Sie sieht ihn dabei nackt bis auf die Haut, ein Anblick der ihr ungewollt heftig weiche Knie beschert und dazu tief und entsprechend begehrlich in den Unterleib fährt...sie hört sich selbst leise und sichtlich erregt aufkeuchen.
 

Etwas was sie nicht tun dürfte...ein Umstand, den sie eigentlich vollständig ignorieren müsste, denn sie hat ihn doch ohnehin schon oft genug entblößt gesehen. Aber es lässt sie verdammt nochmal nicht kalt, sie liebt ihn und er gefällt ihr als Mann, das kann sie beim besten Willen nicht mehr länger leugnen.
 

Lyriell sieht ihn zunächst nur von hinten...aber allein das genügt ihr, um ihre Phantasie auf das Heftigste in Fahrt zu bringen...das Spiel seiner kräftigen Rückenmuskulatur unter der leicht bronzefarbenen Tönung seines nackten Oberkörpers, wenn er sich bewegt und die durchaus stramme Kehrseite ihres zwergischen Gefährten, bescheren ihr damit wieder mehr als einmal ungewollt Atemnot.…
 

Bei den Göttern und allem was ihr heilig ist…ER ist ein wirklich ausgesprochen begehrenswerter Mann, obwohl er ein Zwerg ist, die ja in der Regel ja nun nicht gerade zu den attraktivsten in ganz Arda zählen. Aber Thorin hat dennoch alles das an Attributen zu bieten, was sie an einem Mann schätzt...ganz gleich, ob er nun ein Zwerg ist oder nicht.
 

Oder begehrt sie ihn vielleicht gerade deswegen so sehr, weil er ist, was er ist?
 

Ihr genetisches Erbe trägt ebenfalls einen nicht unerheblichen Anteil von Zwergenblut in sich, das ist ihr in jenem Moment als sie Thorin so unversehens und dazu vollständig „entblättert“ zu Gesicht bekommt schon durchaus bewusst...liegt es nicht vielleicht sogar an diesem Umstand, dass sie ihn so krankhaft anziehend findet?
 

Sie weiß es nicht. Lyriell ertappt sich wieder einmal schmerzlich dabei...dass sie sich nichts sehnlicher wünscht, als von ihm aufrichtig geliebt und respektiert zu werden….ein Wunsch, der ihr als nicht als völlig Abwegig erscheint, bei diesem Mann jedoch ein Traum bleiben wird...das weiß sie.
 

In jenem Moment als ihr das noch durch den Kopf geht, dreht sich der völlig ahnungslose Thorin indessen ganz plötzlich in ihre Richtung um...weil er, nachdem er alles bis auf sein Schwert in Griffweite an Gewandung abgelegt hat, in das Becken hinein steigen will, um sich dem wohlverdienten Genuss des warmen klaren Quellwassers hin zu geben und sein Bad zu genießen. So wie sie es für sich ebenfalls geplant hat...in diesem Fall aber lässt Lyriell das, was sie da von ihm so unversehens und zufällig an Aussicht geboten bekommt, ihren sonst so messerscharfen Verstand fast vollständig aussetzen.
 

Sie erinnert sich schlagartig wieder an die Nacht von Belleteyrin zurück. Die schicksalhafte Nacht, von der ihr Gefährte kaum mehr etwas weiß.
 

Aber sie...sie erinnert sich daran. Oh ja, nur zu gut weiß sie es noch, wie unglaublich zärtlich dieser Zwergenmann sie dort genommen hat….genommen in jener unbändigen Leidenschaft, von der er regelrecht mitgerissen worden war.
 

Er hatte sie da unbewusst in einer derart ungewöhnlich heftig sinnlichen Kraft und Stärke geliebt, die sie niemals mehr vergessen kann. Sie erinnert sich noch sehr gut daran, wie anders Thorin in dieser Nacht zu ihr gewesen ist, als sie ihn sonst kennt...in jener schicksalsträchtigen Nacht, in der er sie nach dem uraltem Brauch als sein Weib in Besitz genommen und dennoch nichts mehr, als eine schwache Erinnerung daran zurück behalten hat.
 

Es war eben jene ihr für immer unvergessliche Nacht, in der sie sich wie zum Trotz gänzlich in ihn verliebt hat. ER, der damals vor einem halben Jahr aus purem Zufall an ihrer Türe aufgetaucht ist und nichts ahnend um Obdach gebeten hatte...schwerverletzt und dem Tode näher als dem Leben. ER, der sie unwissentlich von ihrem schrecklichen Schicksal bewahrt und erlöst hat.
 

Aber zu welchem Preis?
 

Der zu hohe Preis, den sie dafür bezahlt hat, ist die schlichte Erkenntnis, ausgerechnet einen Mann zu lieben, der ihre starken Gefühle für ihn weder erwidern kann noch will!



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