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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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...in kalten Nächten

Der Tag vergeht nur schleppend, die beiden Wanderer versuchen sich so gut als möglich einzurichten...viel ist ihnen nicht geblieben durch ihre überstürzte Flucht. Das Pony hatte alles an ihren Vorräten bei sich, samt Proviant und ihre Schlafdecken in den Packtaschen….also müssen sie es fast schon gezwungenermaßen wiederbeschaffen.
 

Es ist ihre einzige Möglichkeit sich halbwegs vernünftig in der Wildnis durchschlagen zu können, auch wenn die Gefahr deswegen entdeckt und gefangen zu werden extrem hoch ist will Thorin es dennoch wagen. Sie haben wenn man es genau nimmt keine andere Wahl, denn es schläft sich denkbar unbequem und kalt auf dem harten Boden so ganz ohne Decken und Felle, die einem die Lage ein wenig erträglicher machen könnten.
 

Als die Dämmerung herein bricht und die beiden unfreiwilligen Schicksalsgefährten die langen Abendschatten langsam durch den gut getarnten schmalen Eingang der Höhle herein kriechen sehen gibt Thorin seiner Begleiterin endlich das Zeichen, dass sie aufbrechen werden.
 

„Nimm deinen Bogen und komm...und noch etwas, du wirst unter allen Umständen das tun, was ich zu dir sage...hast du mich verstanden Lyriell? Ich will uns ganz gewiss keinen unnötigen Ärger einhandeln, der sich vermeiden ließe.“ Hört sie ihn ihr dabei entsprechend streng entgegen grollen, während er sie dabei wie halb erwartet und ganz direkt in seinem eindringlichen Blick gefangen nimmt.
 

Die Halbelbin mit dem dunklen Feuerschopf hält seinem unnahbar harten Blick stand und sieht ihm anstatt dessen unerwartet selbstsicher in die Augen...“habe ich jemals etwas in Frage gestellt, was du mir befohlen hast Thorin?“ Entgegnet sie ihm dabei gelassen aber doch unüberhörbar sarkastisch, ja sogar mit dem kaum merklichen Hauch einer unterschwelligen Herausforderung im Unterton.
 

„Das erwarte ich auch von dir Eldaburam...etwas anderes würde ich ohnehin nicht billigen!“ Hört sie den zwergischen Mann entsprechend unwillig vor sich hin knurren, während ihr eben dieser Umstand ein ungewolltes sowie spontan belustigtes Lächeln entlockt.
 

„Natürlich...wie könnte ich das auch nur im Ansatz in Frage stellen?“
 

Hackt sie somit nur wenige Augenblicke später kaum vernehmlich auf seinen Kommentar ein, ehe sie Anstalten macht ihm zu folgen, da der Zwergenfürst sich zwischenzeitlich noch ohne ein weiteres Wort an sie zu verlieren in Bewegung gesetzt hat, um die Höhle zu verlassen.
 

Lyriell geht ihm mit einem leisen Seufzer auf den Lippen nach...sie kennt den sturen Kerl mittlerweile längst so gut um zu wissen, dass er erst wieder mit ihr sprechen wird, wenn es notwendig ist.
 

Also hält sie sich vorsorglich schweigend im Hintergrund und versucht lautlos mit ihm Schritt zu halten. Nachdem er sich gewissenhaft versichert hat, dass die Luft rein ist, verlässt er ihr vorläufiges Versteck und schlägt sich statt dessen in das dichte Unterholz, damit sie beide möglichst nicht gesehen werden können.
 

Als Elbenblütige fällt es ihr leicht sich im Wald geräuschlos zu bewegen..weit besser als ihm, der immer wieder im dichten Gewirr der Äste und Zweige der Büsche hängen bleibt und leise vor sich hin flucht...bis sie ihm ganz plötzlich mit einer raschen Geste den Mund verschließt, indem sie sich überraschend flink zu ihm auf eine Höhe begibt und ihm ihre Hand auf den Mund presst, wobei sie ihn hastig mit sich nach unten in Richtung Boden in Deckung zieht.
 

Er will zwischen ihren Fingern hindurch lauthals zu fluchen ansetzen, doch sie zwingt ihm mit einem wütenden Blick und einem hastigen...“schhhhtttt sei gefälligst still Zwerg, sie hören uns sonst noch und alles ist zunichte“..dazu den Mund zu halten.
 

Der verständlich verwirrte Thorin weiß zunächst gar nicht wie ihm geschieht, bis er nur Sekunden später selbst bemerkt worauf die Frau ihn aufmerksam machen wollte. Sie sind dem Lager der Feinde inzwischen weit näher gekommen als von ihnen angenommen und zwar sehr viel näher...so nahe, dass er den schwachen rötlichen Lichtschein ihrer Feuerstelle im immer stärker schwindenden Tageslicht der Dämmerschatten unter den Bäumen sehen kann.
 

Ein Glück, dass sie sich beide so leise und in der Deckung des dichten Unterholzes angeschlichen haben..sonst hätten die Haradrim sie längst entdeckt.
 

Thorin dreht sich halb zu ihr um und gibt ihr mittels einer unwilligen Geste zu verstehen, dass sie ihre Hand jetzt wieder von seinem Mund nehmen kann. Erschrocken und unangenehm berührt zieht sie ihre Hand rasch fort...beide sehen sich einen Moment lang spürbar betreten an...dann hört sie ihn leise aber eindringlich in ihre Richtung flüstern.
 

„Ich werde mich gleich noch etwas näher an sie heran pirschen und die Lage auskundschaften. Du bleibst solange hier und hältst die Stellung. Gib acht, dass dich niemand sieht. Wenn sie mich entdecken sollten, dann fliehst du auf der Stelle...hast du mich verstanden? Wehe du solltest auf die irrsinnige Idee kommen mir folgen zu wollen, wenn sie mich erwischen. Ich will um jeden Preis verhindern, dass sie dich bekommen….und wenn es das Letzte ist was ich tue...ganz gleich, selbst wenn es mich das Leben kosten sollte.
 

Du endest gewiss nicht in einem ihrer Fürstenhäuser als irgend ein beliebiges und billiges Freudenmädchen...hast du das verstanden?
 

Schwöre es mir Lyriell...hörst du?
 

»SCHWÖRE!«
 

Ich verlange es von dir und wehe du bricht dein Wort Weib, dann Gnade dir der allmächtige Schöpfer!"
 

Überrascht starrt sie ihm entgegen, als sie ihn das sagen hört..sie sieht das unterschwellig wütende Funkeln in seinem Blick, dass das dunkle Blau seiner Augen seltsam feurig und bedrohlich wirken lässt.
 

So ziemlich alles hat sie von ihm erwartet aber nicht das...gewiss nicht das.
 

„Ich..ich weiß nicht, das ist gefährlich und du hast es selbst gesagt, wenn sie dich erwischen sollten ist unsere Chance ihnen unbemerkt zu entkommen vertan. Thorin bitte sei vernünftig...geh nicht...bitte bleib hier!“ Versucht sie ihn somit leise und für ihre Verhältnisse vergleichsweise sanft davon zu überzeugen, dass es besser wäre wenn er bei ihr bliebe.
 

Doch er sieht sie weiterhin durchdringend an….“du hast meine Frage noch nicht beantwortet Lyriell.“ Kommentiert er ihre Bitte an ihn anstatt dessen trocken und zwergisch unterkühlt, wobei er sie noch immer mit festem Blick taxiert.
 

Die elbische Frau schluckt daraufhin sichtbar und hart…
 

„Gut...nun gut...ganz wie du willst. Ich werde dir nicht folgen Thorin, ich schwöre es dir...auch wenn ich das als absolut feige und unehrenhaft ansehe, werde ich mich deinem Befehl beugen…
 

….und bist du nun zufrieden?!“
 

Hört er sie daraufhin leise aber entsprechend wütend in seine Richtung fauchen.
 

Indem nickt er...einmal und entsprechend knapp.
 

„Das wollte ich von dir hören...ich gehe jetzt, also sei auf der Hut. Wenn ich kann komme ich zurück, erst dann werden wir entscheiden was wir weiterhin tun...solange bleibst du hier.“
 

Mit diesen denkbar deutlichen Worten an sie macht er Anstalten sich leise durch das Unterholz weiter an die Lagerstelle der ahnungslosen Haradrim heran zu schleichen.
 

Die halbelbische Frau wartet derweil auf ihn...sieht sich aufmerksam um, versucht jeden nur erdenklichen Laut in der Stille des Waldes zu ergründen, um eventuell drohende Gefahren abzuschätzen. Aber alles bleibt ruhig, bis auf das gelegentliche Zirpen einer liebestollen Grille oder dem klagenden Ruf einer Eule auf Brautschau...die Zeit verrinnt während dessen nur schleppend und es wird unaufhaltsam dunkel...die Nacht bricht herein.
 

Irgendwann lässt sie ein leises Geräusch alarmiert hoch schrecken...jemand nähert sich ihr darauf bedacht, möglichst kein unnötiges Geräusch zu verursachen. Hastig spannt sie den vorsorglich bereit gelegten Bogen, doch da hört sie seine unverkennbar tiefe und voll tönende Stimme schon leise durch das samtige Dunkel der Nacht zu ihr hindurch dringen.
 

„Willst du mich damit in die ewigen Hallen meiner Vorväter schicken….oder was soll das werden Lyriell?!“
 

„Ich bin nur vorsichtig das ist alles, wenn ich es hätte tun wollen, wärst du schon längst dort angelangt, das kannst du mir glauben Zwerg!“
 

Kontert sie indessen zischend und entsprechend unwillig in seine Richtung, als er bei ihr angelangt ist.
 

Alles was sie darauf von ihm erntet ist zunächst nichts weiter als ein grimmiges Lächeln, ehe er sich dazu herab lässt ihr zu antworten.
 

„Sicher du würdest bestimmt nichts lieber tun als mich dorthin zu schicken Elb, in deinen Augen habe ich das wohl auch verdient. Aber wenn du mich freundlicherweise am Leben lässt, dann könnte ich dir anstatt dessen nämlich verraten was ich gesehen habe.“
 

Er hört sie plötzlich leise und sichtlich resigniert in seine Richtung brummen...“das hättest du wohl, so wie du mich zumeist behandelst Thorin, aber das spielt im Moment wohl kaum eine Rolle...also ich höre, was hast du heraus gefunden?“
 

Der Zwerg strafft sich kurz und merklich unangenehm berührt, doch dann fängt er sich. Thorin versucht sie im Dunkel des Waldes ausfindig zu machen..ihr ins Gesicht zu blicken, doch das ist aufgrund der Dunkelheit nahezu unmöglich.
 

Er kann sie zwar hören aber nicht sehen…also versucht er ihr seinen Plan nochmals so gut als möglich zu verinnerlichen, den er sich kurze Zeit zuvor überlegt und ihr bereits einmal erklärt hatte.
 

„Sie haben ihr Lager tatsächlich dort vorne ganz in der Nähe aufgeschlagen...das Pony lebt, es ist bei ihren Tieren untergebracht. Sie haben es nicht einmal für notwendig befunden dem armen Tier die Satteltaschen oder das Zaumzeug abzunehmen. Daher denke ich, dass sie eine Falle oder so etwas in der Art für uns geplant haben dürften...sie erwarten wohl, dass wir zurück kommen könnten.
 

Dennoch sind sie denkbar unvorsichtig...denn sie haben nur eine lumpige Wache aufgestellt. Die übrigen Männer schlafen oder tun jedenfalls so, als ob sie es täten.
 

Ich schlage daher folgendes vor….wir warten bis kurz vor dem Morgengrauen bis auch der Wachposten müde wird der jetzt Wache hält...dann überraschen wir sie mit einem unerwarteten Angriff aus dem Hinterhalt...schnell und effektiv wie ebenso leise.
 

Wir machen es wie ich bereits sagte indem wir den Wachposten lautlos überwältigen. Und wenn die anderen Männer tatsächlich schlafen sollten wie ich annehme, dann können wir es schaffen ihnen das Pony zu stehlen, ohne dass sie es bemerken...und dann nichts wie weg und zurück zu unserem Versteck. Dort bleiben wir mindestens zwei Tage oder mehr..bis sie die Suche nach uns aufgegeben haben….dann und erst dann reiten wir weiter.
 

Soweit klar..hast du das verstanden?!“
 

Lyriell seufzt leise, ehe sie ihm antwortet….“ich habe dich sehr gut verstanden und der Plan klingt durchaus machbar Thorin. Aber ich sage dir, es ist blanker Wahnsinn sich so leise anschleichen zu wollen, dass sie es nicht bemerken. Wie willst du das anstellen? Was ist mit den Pferden die können uns ohne weiteres riechen...was wenn die Tiere sie warnen sollten?
 

WAS wenn es tatsächlich eine Art Falle sein sollte?!“
 

„Eine durchaus berechtigte Frage...aber auch dafür habe ich einen Plan. Ich werde mich an den Wachposten anschleichen und ihn unschädlich machen und du nimmst dir die Pferde vor. Reib dich dazu mit mit etwas wilder Minze ein, das übertüncht deinen Eigengeruch etwas, das täuscht sie wenigstens solange, bis du dir den Wallach gegriffen hast. Wenn es dir gelungen ist, kommst du sofort zu mir und wir sehen zu, dass wir verschwinden. Selbst wenn die Haradrim wach werden sollten ist das Überraschungsmoment auf unserer Seite und so schnell werden sie und nicht folgen können.“
 

Entgegnet er ihr daraufhin ungewohnt sachlich und überlegt.
 

„Das ist zwar absoluter Wahnsinn..aber gut lass es uns versuchen, du nimmst dir die Wache vor und ich werde versuchen den Wallach zu erwischen.“
 

Ist schließlich alles was sie ihm entgegnet, wobei sie gleichzeitig ihren Bogen schultert um dem Zwerg bis in die Nähe des Lagerplatzes der Haradrim zu folgen. Die beiden warten auf den richtigen Zeitpunkt...am Ende der Nacht kurz vor der nahen Dämmerung. Solange sprechen sie kein Wort mehr miteinander, und versuchen sich anstatt dessen als es soweit ist lautlos und übervorsichtig in der Deckung des Unterholzes an ihre Feinde heran zu pirschen.
 

Der kühne Plan gelingt...die Feuerstelle kommt näher...alles bleibt wie erwartet ruhig, selbst der Wachposten wirkt wie erwartet unaufmerksam und schläfrig...die anderen Männer rühren sich nicht und scheinen tatsächlich zu schlafen...oder wenigstens so zu tun.
 

Thorin gibt Lyriell ein stummes Zeichen, dass sie sich zu den Pferden schleichen soll, die alle vier so an den Füßen gefesselt worden sind, dass sie zwar humpeln aber nicht rasch davon laufen können...eine gängige Methode um sie einerseits am fort laufen zu hindern, ihnen aber doch das Abweiden des Grases in der Nähe ihrer Besitzer zu ermöglichen.
 

Der Zwerg pirscht sich derweil überraschend lautlos und gekonnt an den zu seinem Glück sehr unaufmerksam wirkenden Wachposten der Haradrim heran...dann geschieht alles gleichzeitig.
 

Thorin gelingt es ihm von hinten einem harten Schlag auf den Schädel zu versetzen, der ihn ohne einen Laut von sich zu geben wie einen Baum fällt und in tiefe Bewusstlosigkeit sinken lässt. Zu selben Zeit springt die elbische Frau aus ihrer Deckung und läuft direkt zu ihrem Pony, die Pferde der Haradrim schrecken ebenfalls kurz panisch auf und wiehern laut...doch sie beruhigt sie rasch und durchtrennt nur einen Moment später blitzschnell die Fesseln, die den gescheckten Wallach am Weglaufen hindern sollten.
 

Ohne auf irgend etwas zu achten springt sie auf den Rücken des Wallachs und gibt ihm die Sporen.
 

Es ist wie Thorin es sagte...das Pony ist sogar noch gesattelt...doch es läuft nicht ganz so leicht wie sie sich das erhofft hatten...der Wachposten ist zwar tatsächlich unschädlich gemacht worden, allerdings sind die beiden anderen Männer aus dem Schlaf aufgewacht und dafür erstaunlich schnell auf den Beinen und zwar samt ihrer Waffen.
 

Der Zwerg hat demnach alle Hände voll zu tun, sie sich vom Hals zu halten.
 

Erst als Lyriell das kräftige Pony im gestreckten Galopp in seine Richtung lenkt wo sie die beiden Männer mittels seines Körpers zurück drängt und den Zwerg im Zuge dessen energisch auffordert er solle endlich springen..gelingt ihnen tatsächlich die Flucht.
 

Thorin weiß später nicht mehr, wie es ihm trotz des halsbrecherischen Manövers gelungen ist auf den Rücken des Ponys zu kommen, doch das ist auch nicht wichtig….es zählt nur, dass es ihnen geglückt ist...sie haben ihren kräftigen gescheckten Wallach wohlbehalten und unverletzt zurück, mehr wollten sie nicht.
 

Kurze Zeit darauf sind sie in ihrem Höhlenversteck angelangt, rasch schaffen sie den Schecken durch den engen Höhleneingang hinein und hoffen, dass die Haradrim sie nicht aufspüren. Das Pony folgt ihnen derweil erstaunlich geduldig und vertrauensvoll und so können sie die Männer aus den Ostlanden kurze Zeit darauf vergeblich nach ihnen suchen hören.
 

Da sind ihre lauten Rufe, das Fluchen der Südländer und das Hufe klappern der Pferde....aber sie finden sie nicht...vorerst jedenfalls. Der Wallach spitzt zwar aufmerksam die Ohren, als er die anderen Pferde in seiner Nähe aufgeregt ängstlich wiehern hört, gibt aber dennoch keinen Laut von sich, so als wüsste er, dass sie nicht entdeckt werden wollen...und so harren die drei lautlos und unsicher in ihrem sicheren Versteck aus, in der Hoffnung von den südländischen Männern nicht gefunden zu werden.



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