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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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ein Nachtlager und ein (unerwartetes) Angebot

Michelbinge ist klein...es sind nicht mehr als einige Gehöfte, vielleicht knapp an die zwanzig Stück, das ist alles an Wohnsiedlung, was sich am Rande des alten Grünweges noch in Richtung der Turmberge auftut. Danach wird es nichts weiter als karge Wildnis einer Graslandschaft für sie geben..ehe sie das Gebirge erreichen werden, das sie am Rande streifen. Nahe der grauen Anfurten müssen beide Reisenden den Fluss Lhûn auf Höhe des Golf von Forlond überqueren, um endlich in die Ered Luin zu gelangen, die Wahlheimat des Zwerges.
 

Die Halblings Siedlung ist die letzte innerhalb der Grenzen des Auenlandes, dennoch ist trotz der verhältnismäßig kleinen Siedlung noch einiges Leben um die niedrigen Häuser herum, die im typischen einstöckigen und runden Baustil der Hobbits errichtet worden sind. Als Thorin den kräftigen gescheckten Wallach der inzwischen von Schweiß überströmt ist, in gemächlichem Schritttempo auf die Hauptstraße lenkt, die mitten in den kleinen Ort führt...springt ihnen unvermittelt aus dem inzwischen schon dämmerigen Schatten eines nahen Gehöfts ein großer schwarzer Hund entgegen.
 

Irgend ein Hofhund...vermutlich gehört er sogar zu eben jenem Hof, an dem sie gerade vorbei gekommen sind...und er versucht zweifellos die beiden fremden Reiter mit seinem lautem Gebell zu stellen oder besser noch zu vertreiben, die ihm offensichtlich nicht sehr gefallen.
 

Der Wallach erschrickt prompt und scheut kurz...und es dauert einen ganzen Augenblick, ehe Thorin ihn insoweit wieder eingefangen hat...um ihn zu beruhigen. Beinahe wäre seine Begleiterin nach hinten abgeworfen worden, doch Lyriell die zum Glück auf der Hut ist, kann sich gerade noch so im letzten Moment abfangen…und diesmal verliert der sonst so mürrische Zwerg keinen Ton deswegen. Auch deshalb, weil sie ihn mittlerweile an der Taille umschlungen hält, die damit also eine weit eher unkritische Stelle bezeichnet und ihm und damit auch ihr so keine weiteren Peinlichkeiten mehr beschert.
 

„Ajak...AUS!
 

GEH WEG...lass sie in Ruhe!“
 

Vernehmen beide verwirrten Reiter plötzlich eine angenehm warme Stimme, die den Hund bestimmt und ganz eindeutig befehlend zurück ruft. Das Tier gehorcht aufs Wort und verstummt augenblicklich mit seinem infernalischem Gebell, während sich den beiden verblüfften Reitern die Gestalt einer jungen Halblingsfrau offenbart, die aus der selben Richtung kommt und sichtbar wird, aus der auch der Hund gekommen ist. Sie gehört wohl zu dem Hof an dem Thorin eben vorbei reiten wollte.
 

Der Zwerg hält den Schecken an und sieht der Frau leicht argwöhnisch entgegen, die den beiden Fremden ganz entgegen Thorins offenkundigem Misstrauen offen und freundlich entgegen lächelt.
 

„Ich danke euch, dass ihr dieses schwarze Untier zurück gerufen habt ich fürchte es hätte uns sonst das Pony scheu gemacht...wie können wir dies euch wieder gut machen?“ Sagt der dunkelhaarige Zwergenmann ein wenig brüsk aber doch höflich zu ihr, die ihn noch immer ganz ungeniert anlächelt, wobei er ihren interessiert neugierigen Blick sehr deutlich auf sich ruhen spürt.
 

„Oh ach das war doch nichts, Ajak tut nur so, er erschreckt nur zu gerne alles und jeden...aber eigentlich ist er ein guter Hund, der niemandem etwas zuleide tun möchte Fremder. Außer wenn er spürt, dass jemand böse Absichten im Sinn haben sollte, doch dann ist das ja auch richtig so, das ist seine Aufgabe uns und den Hof zu beschützen. Nun ja aber wenn ihr mich schon so fragt..sehe ich, dass ihr zweifellos ein Zwerg seid, von denen man sich seit den Zeiten der Ältesten erzählt dass sie handwerklich besonders geschickt im Umgang mit Feuer, Stein und Eisen sein und so frage ich euch, ob ihr nicht zufällig mit dem Schmiedehammer umgehen könnt Meister Zwerg?
 

Tatsächlich ist meinem Vater gestern bei der Feldarbeit der Pflug gebrochen, er muss neu geschmiedet werden, aber niemand von uns verfügt über so viel Geschick, diese außergewöhnlich schwierige Arbeit zu meistern. Es wäre uns eine große Hilfe und Ehre, wenn ihr ihn wieder ganz machen könntet….bitte Meister Zwerg könnt ihr es oder könnt ihr es nicht?“
 

Vernehmen die beiden Reisenden, die offenen Worte der jungen Frau, die zweifellos bittend und beinahe schon verzweifelt an Thorin gerichtet sind.
 

Der Zwergenfürst sieht die junge Frau während dessen ruhig an…
 

„Wir benötigen für heute Nacht ein Nachtlager für mich und meine Begleiterin...wenn ihr uns eines geben könntet wären wir euch sehr dankbar und ich würde mir herzlich gerne den Pflugscharen ansehen, der eurem Vater gebrochen ist, um ihn wieder ganz zu machen, wenn es in meiner Macht steht. Ihr habt recht vermutet..ich bin Schmied, ich habe geschickte Hände, wie alle Zwerge, wenn es um Metalle geht.“ Sagt er anschließend ernst und abermals ungewöhnlich höflich zu ihr...was Lyriell die hinter ihm sitzt und das Gespräch so gezwungenermaßen mithört sichtlich verwirrt.
 

Denn so kennt sie Thorin nun nicht wirklich. Aber anscheinend steckt genug Geschäftsmann in ihm um zu begreifen, wenn sich eine günstige Gelegenheit bieten sollte...was es sich ihnen hier zweifellos tut. Und so ist sie nicht unfroh als er schließlich einwilligt.
 

"Nun ich kann euch nicht viel anbieten Herr Zwerg, da es auch bei uns sehr beengt an Räumlichkeiten ist. Aber In unserem Heustadel über dem Stall könntet ihr einen warmen Platz für die Nacht finden...dort würdet ihr und die Frau wenigstens warm und trocken wie ebenso unbehelligt nächtigen. Sagt ist euch das genug, denn mehr können wir euch nicht bieten wir sind arme Bauern." Antwortet ihm die Halblingsfrau schließlich ruhig wenn auch ein wenig verlegen.
 

"Das ist uns beiden mehr als genug, ich danke euch und wenn wir für meine Arbeit von eurem Vater noch ein ordentliches Nachtmahl erhalten können, werde ich gerne tun was ich vermag um dieses Unglück möglichst wieder ungeschehen zu machen. Wie bereits gesagt bin ich geschickt an der Esse und kann mit dem Schmiedehammer umgehen...es dürfte mir also nicht schwer fallen euch diesen Gefallen zu tun?!" Entgegnet ihr der Zwerg schließlich ebenso betont gefasst und geschäftsmäßig.
 

Thorin sieht sie dabei fragend an..die Halblingsfrau stutzt erst einen Moment lang verwirrt, doch dann begreift sie endlich.
 

"Oh das ist gut...ich will ihn gerne fragen, er wird froh sein, wenn ihr ihm helfen könnt dieses Unglück wieder gut zu machen. Wir sind darauf angewiesen, ohne Pflug können wir unsere Felder nicht bestellen. Aber kommt herein..ich will ihn fragen gehen...wollt ihr hier so lange im Hof auf mich warten? Ihr könnt das Pony getrost mit herein bringen, es wird sich bestimmt ein Platz für es im Stall finden lassen, wenn ihr bleibt."
 

"Das werden wir gerne tun….?!" Thorin sieht die junge Halblingsfrau mit dem hübschen offenen Gesicht und den schönen goldenen Locken abermals auffordernd an und jetzt erst bemerkt sie, was er von ihr will.
 

„Rose...wie die Königin aller Blumen, das ist mein Name wenn ihr es genau wissen wollt Meister Zwerg. Und was ist, möchtet ihr mir dann nicht auch euren verraten?“ Sie sieht die beiden Fremden dabei abwartend und merklich neugierig an.
 

Thorin lächelt schwach, als er es bemerkt.
 

„Sicher ich bin Thorin...und das ist Lyriell meine Begleiterin. Ich denke mehr müsst ihr im Augenblick nicht über uns wissen. Wollt ihr nun euren Vater fragen gehen, damit wir wissen woran wir sind und uns gegebenenfalls noch ein anderes Nachtlager suchen können, für den Fall, dass er mein Angebot nicht annehmen will?“ Kommentiert er ihre Frage nach seinem Namen gelassen, aber auch unüberhörbar nachdrücklich, wobei er ihr ein kurzes aber ungewohnt freundliches Lächeln schenkt, das Lyriell hinter ihm sehr wohl bemerkt und ihr ein kurzes argwöhnisches Stirnrunzeln entlockt.
 

Rose nickt indessen kurz. „Ja wartet hier, ich bin bald wieder da. Mit diesen Worten und einem bezaubernden Lächeln auf den vollen roten Lippen lässt sie Thorin und Lyriell mit dem Schecken auf den kleinen Hof des Bauernhauses zurück und bedeutet ihnen dort zu warten bis sie wieder zurück kommt.
 

Da beide nichts weiter zu tun haben als zu warten, sehen sie sich aufmerksam um….Lyriell fallen die Stallungen und der Heustadel ins Auge..alles in allem wirkt der kleine Hof gepflegt...der Bauer scheint ein geschäftiger und fleißiger Mann zu sein...hier und dort scharren ein paar Hühner auf dem Hof und es erscheint ihr ein friedlicher Ort zu sein...eine Ruhe die beide Wanderer längst nicht mehr gewohnt sind.
 

Irgendwann fällt ihr forschender Blick auf die provisorisch anmutende Schmiede hinter dem Haus..die nicht mehr als ein offener Bretterverschlag mit einem kleinen Brennofen und einem Amboss ist, um das Notwendigste zu reparieren.
 

Die halbelbische Frau will den Zwerg schon darauf aufmerksam machen, doch da stellt sie fest, dass er sie bereits selbst entdeckt hat.
 

Ohne ein unnötiges Wort an sie zu verlieren, drückt er ihr die Zügel des gescheckten Ponys in die Hand und macht sich zielstrebig daran sie sich etwas näher zu begutachten. Der Ofen ist nicht befeuert und auch so wirkt sie als sei sie lange nicht benutzt worden. Doch als Thorin näher hingeht um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, sieht er zu seiner Überraschung, dass Werkzeuge und sonstiges Arbeitsgerät gut sortiert und aufgeräumt an ihren Plätzen sind, so wie es sein sollte.
 

Der Zwerg ist zufrieden, so kann er wenigstens ordentlich arbeiten, sollte es dazu kommen. Kurz darauf kommt die junge hübsche Halblingsfrau zurück und sie ist nicht allein...ein deutlich älterer Mann begleitet sie, der ihr jedoch bis auf seine eher haselnussbraunen Locken sehr ähnlich sieht….das muss der Bauer sein, ihr Vater!
 

Der Hobbit sieht den beiden Fremden einen Moment lang abschätzend entgegen, doch dann hellt sich seine Mine schlagartig auf, als sein Blick auf den Zwerg und die elbenblütige Frau fällt.
 

„Willkommen Meister Zwerg….Herrin?! Mein Name ist Bungo Straffgürtel...seht ihr Herr, ich hatte bis eben ernsthaft geglaubt meine Tochter wollte mich zum Narren halten, als sie mir von euch und dem was ihr für uns tun wollt berichtet hat. Aber ich sehe ihr seid Wirklichkeit und keine Einbildung. So freue ich mich um so mehr...wenn es euch nun noch gelingen sollte, mir meine Pflugscharen wieder in Ordnung zu bringen, so wird es mir ein Vergnügen sein, euch zu nach Herzenslust bewirten und euch ein passendes Nachtlager zu geben...kostenlos selbstverständlich!
 

Was ist...seid ihr einverstanden Meister Zwerg?“
 

Der Halbling streckt Thorin noch als er spricht die schwielige und von harter Feldarbeit gezeichneten Hand entgegen, um den Handel perfekt zu machen. Der Zwerg zögert kurz...sein Blick wandert einen Augenblick lang zu seiner Begleiterin hin..doch als er ihr zögerliches Lächeln auffängt strafft er sich…und nickt kurz, ehe er einen Moment später entschlossen einschlägt.
 

„Gut der Handel gilt...ein ordentliches Nachtlager für heute und essen und Proviant für unsere Weiterreise für Zwei!“ Sagt er dabei mit fester Stimme, woraufhin der Halbling unwillkürlich lächelt und ihm die Hand schüttelt.
 

„Natürlich Herr Zwerg wir sind anständige Leute in dieser Gegend, wenn ihr euren Teil erfüllt, so werden wir unseren dazu tun.“ Entgegnet ihm der Bauer stolz und sehr nachdrücklich, wobei er seine Hand zurück zieht und den Arm beschützend um seine Tochter legt, die den dunkelhaarigen Zwergenmann nicht einen Moment lang aus den Augen lässt und dabei ganz offen neugierig, sowie merklich interessiert mustert.
 

Lyriell bemerkt den offenkundig begehrlichen Blick der jungen Frau sehr wohl, die ihren zwergischen Begleiter geradezu mit den Augen verschlingt..es ist damit gewiss nicht länger zu übersehen, dass Thorin ihr gefällt...und das beunruhigt die elbische Frau mehr als alles andere.



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