Eru áva dartha amarth yoménië von Ithildin (Eine unerwartete Schicksalsbegegnung) ================================================================================ Kapitel 41: ein (vertrauliches) Gespräch unter Frauen ----------------------------------------------------- Lyriell sieht die bildschöne Frau mit dem nahezu hüftlangen goldenen Haar, das jetzt offen und völlig ungebändigt über ihren Rücken hinunter fällt dementsprechend irritiert an, bevor sie ihr etwas darauf entgegen kann... ...“ach das sagt ihr sicher nur so daher, um mich zu beschwichtigen. Sagt mir, woher wollt ihr das denn so genau wissen? Heruin ihr und euer Gefährte seid so freundlich zu mir und ich will euch schon daher nicht zu nahe treten aber mein Begleiter ist zeitweise ein ziemlich schwieriger und vor allen Dingen eigenwilliger Zeitgenosse. Thorin kann so unglaublich störrisch sein, wenn dem Naugrim danach ist...also warum glaubt ihr, dass ausgerechnet er auf die Idee kommen könnte mich zu mögen? Wo er doch alles dafür tut, damit ich mich möglichst fern von ihm halte?“ Ihr Blick ist dabei skeptisch auf die hochgewachsene Gestalt von Toms Gefährtin gerichtet. Goldbeere sieht ihr dabei freundlich aber doch zugleich auch mit einem unergründlichen Blick entgegen, der schwer einzuschätzen ist, ehe sie ihr etwas darauf antwortet. „Lyriell sagt mir, seid ihr denn selbst noch niemals ernsthaft auf den Gedanken gekommen, was seine wahren Beweggründe sein könnten, weshalb er das tut? Und dass vielleicht genau dies ein triftiger Grund für ihn sein könnte, euch auch weiterhin erfolgreich auf Distanz zu halten? Ich meine, wenn er euch wirklich mag, aber bei all den heiligen Göttern nicht will, dass ihr dies um des Schöpfers Namen bemerken könntet, so muss er sich euch doch zwangsläufig vom Hals halten. Nun und wie ist das am Besten möglich? Na denkt doch nach Heruin, dann werdet ihr vermutlich selbst darauf kommen!?“ Die Herrin Goldbeere verstummt, ein kurzes schmales Lächeln zieht sich dabei über ihre gradlinigen edlen Gesichtszüge, mit dem sie die andere Frau aufmerksam betrachtet, die sie ihrerseits wiederum sehr distanziert und spürbar resigniert anblickt. „Indem er sich mir gegenüber absichtlich so abweisend und unfreundlich verhält, muss er keine Sorge haben, dass ich ihm irgendwie zu nahe kommen könnte. Ihr habt recht, das klingt nachvollziehbar, wenn auch etwas an den Haaren herbei gezogen, denn er war in seinen Demonstrationen schon sehr überzeugend.Jedenfalls in der Hinsicht, was seine Ablehnung mir gegenüber anbelangt.“ Hört sich die Frau mit dem tiefroten dunklen Haar plötzlich tonlos in die entstandene Stille hinein flüstern. Die goldhaarige Frau lächelt indessen wieder, als sie das vernimmt, doch dann wird sie schnell ernst. „So ist es und um genau zu sein, ist ER ja dazu auch noch ein Mann, vergesst das nicht. Oh und ich glaube er wird euch schon deshalb gewiss nicht freiwillig zeigen wollen, wie es denn in seinem Inneren wirklich um ihn bestellt ist, zumindest nicht was euch betrifft. Die wenigsten Männer schaffen das, da sie ihre Gefühle zumeist als absolute Schwäche werten und bei ihm scheint mir dieser Umstand besonders stark ausgeprägt zu sein. Ich sehe es ihm regelrecht an. Aber Thorin hat bevor er euch traf, wohl schon sehr viele schlimme Dinge erlebt und demnach sehr viel von dem, was ihm lieb und teuer war verloren. Schon daher steht es mir wohl nicht zu, dies in irgend einer Weise zu bewerten. Ich kenne ihn zwar nicht gut genug, um es mit letzter Bestimmtheit sagen zu können, aber dennoch spüre ich bei ihm eine gewisse Schwäche für euch, die ihr selbst nicht sehen könnt...sagen wir, es ist wie die Ahnung einer gegenseitigen Anziehungskraft, die weit stärker ist, als ihr es jetzt vielleicht glauben mögt. Ich sage euch...er wird kommen...selbst wenn dies noch Jahre dauern sollte. Gebt die Hoffnung nicht auf Lyriell, eines schönen Tages wird er zu euch kommen, ganz von allein...ich weiß es. Ich sage euch, es wird dann der Fall sein, wenn sein Herz endlich spricht und nicht länger nurmehr sein Verstand. Allerdings befürchte ich, könnte dies dann weitaus heftiger ausfallen als ihr es vermuten würdet...wenn sein Herz spricht, kann sich dies aufgrund seines zwergischen Wesens sehr extrem äußern. Er hält seine Gefühle für euch tief in sich verborgen... man könnte sagen, geradezu gefangen. Doch wenn sie einmal unkontrolliert aus ihm heraus brechen sollten, kann dies unter Umständen Züge annehmen, die ihr niemals auch nur im Traum bei ihm vermuten würdet. Denkt an meine warnenden Worte....ich sage das nicht leichtfertig zu euch Lyriell. Das naturell eines Zwerges ist tiefgründig und sie sind nicht leichtfertig...sie gelten unter den anderen Völkern in Arda nicht umsonst als geheimniskrämerisch und äußerst schwer einschätzbar, da sie ihre wahre Natur nur selten und wenn dann ohnehin nur unter ihresgleichen offen zeigen. Unterschärtzt ihn niemals...wenn er sich euch eines Tages offenbart, dann hoffe ich für euch dass er es nicht so tun wird, wie ich ihn einschätze....wenn sich sein so tief in sich eingeschlossenes zwergisches Wesen den Weg ins Licht sucht.“ Plötzlich lacht die elbische Frau unwillkürlich laut los, ja es bricht regelrecht aus ihr heraus und es klingt unerwartet zynisch und demnach nicht sehr überzeugt, von dem was Toms Gefährtin gerade zu ihr gesagt hat. “Oh das ist wirklich sehr aufmerksam von euch Heruin Goldbeere, ich danke euch für eure fürsorglichen und warnenden Worte, aber ich kann nicht glauben, was ihr mir damit vielleicht an versteckten Hoffnungen machen wollt. Seht ihr, ihr müsst euch irren, ich bin davon überzeugt, dass er mich liebt. Bitte Herrin, lasst uns jetzt von etwas anderem sprechen, als ausgerechnet von diesem ausgesprochen eigensinnigen Zwergenmann. Mir genügt es bereits, wenn ich ihn nachher wieder zu Gesicht bekommen muss. Nämlich genau dann, wenn er sich wieder in einen halbwegs anständigen Reisegefährten zurück verwandelt hat. Nun ja und was die ausführliche körperliche Reinigung angeht, so hatte der Naugrim sie in meinen Augen wirklich dringlich nötig, ebenso wie ich selbst auch....wenn ich das an dieser Stelle so unverblümt anbringen darf?!“ Goldbeere lacht indessen ebenfalls herzlich amüsiert, wenn auch etwas irritiert. „Oh..gewiss doch, ganz wie es euch beliebt Lyriell. Ich wollte euch an sich nur Mut machen nichts weiter. Aber bitte, darf ich euch behilflich sein beim Anlegen eures Gewandes für heute Abend? Ich ämm... nun ja, es ist etwas kompliziert mit den vielen Bändern und Schlaufen daran, die es zu binden gilt damit es vernünftig zusammen hält und auch euer schönes rotes Haar hätte meiner Meinung nach ebenfalls eine pflegende Hand notwendig. Kommt, ich werde es euch gerne neu flechten, ich möchte, dass ihr hübsch ausseht für heute Abend…für mich...für uns alle“. Mit diesen Worten drückt die großgewachsene Frau die andere energisch auf das weiche Lager, direkt vor sich hinunter und fordert sie so schlicht auf sich zu setzen. Lyriell seufzt während dessen leise, macht dann aber doch gehorsam, was sie ihr gesagt hat und somit Anstalten, ihrer entschlossenen Forderung nach zu kommen. „Gerne Herrin, eure Hände sind sehr geschickt, ich bin mir sicher, dass ihr etwas sehr schönes daraus machen werdet!“ Entgegnet sie Goldbeere schließlich mit einem etwas unsicheren Lächeln, woraufhin sich diese anstellt Lyriell in ihr kostbares Gewand zu helfen und ihr anschließend so wie sie es gesagt hat, die noch etwas feuchten und damit leicht gelockten Haare neu zu kämmen und dann kunstvoll zu flechten. Sie lässt den meisten Teil davon offen über den Rücken der elbenblütigen Frau fallen. Lediglich zwei schmale Zöpfe ihres dichten roten Haars, die obendrein von einer zierlichen silbernen Spange zusammen gehalten werden, flechtet sie ihr so an die beiden Seiten ihrer Stirn, dass sie zusammen genommen eine Art von Kranz um ihren Hinterkopf bilden. Alles in allem sparsam und sehr schlicht gehalten aber doch wunderschön, da sie ihr kleine weiße Sternförmige Blumen in die Haare steckt...wie eine Krone aus lebendigem Licht. „Ich bin fertig, wollt ihr es sehen?“ Fragt Goldbeere sie schließlich mit einem neuerlichen, deutlich amüsierten Lächeln auf den Lippen. Lyriell nickt derweil etwas zögerlich ...“ja...aber..aber geht das denn überhaupt?“ „Natürlich kommt mit, in dem Zimmer nebenan steht ein Spiegel und außerdem wollen wir euren Gefährten jetzt besser alleine lassen, sonst traut sich der arme Mann am Ende gar nicht mehr aus dem Bad heraus, weil er meint, wir würden ihm die ganze Zeit über auf den Pelz rücken. Der Zwerg will mit ziemlicher Sicherheit seine Ruhe haben, um sich rechtschaffen zu waschen, wie nötig...oder ist doch so?“ Sagt sie plötzlich indem sie ihre Stimme deutlich anhebt. Die Antwort aus dem Badezimmer mit der an sich verschlossenen Türe lässt damit trotzdem nicht lange auf sich warten und erfolgt prompt wie gedacht.... ...zwergisch stur und merklich unterkühlt! „Ganz Recht, ihr habt es erfasst und jetzt raus mit euch, wenn ihr endlich damit fertig seid euch weiterhin gegenseitig Honig um den nicht vorhandenen Bart zu schmieren Weibsvolk. Ich will wenigstens einmal beim Waschen das Gefühl haben alleine zu sein und zwar ohne, dass mir schon wieder eins von euch Frauenzimmern dabei auf den Nerv geht!“ Mit diesen Worten öffent sich die Türe von überraschend ruppiger Hand und einen Spalt breit, wo sie Thorin zu ihnen hinaus blicken sehen kann...das Gesicht der Zwerges spricht allerdings Bände, so zornig wie jetzt hat sie ihn bisher selten erlebt. „Na also DAS sagt ja gerade der Richtige!“ Kommentiert Lyriell seinen brüsken Wortschwall in ihre Richtung indessen nicht minder pikiert, als sie ihn das antworten hört...und mehr noch als sie ihn damit zu Gesicht bekommt. Doch dann zuckt sie kurz mit den Schultern, bevor sie Goldbeere darauf etwas passendes entgegnet. „Schön ihr habt es also vernommen Heruin. Nun dann lasst uns jetzt besser gehen, noch bevor er Anstalten macht, sich da wieder heraus und unter die Leute zu wagen, denn in dem Fall kann ich für nichts garantieren bei der Laune, die der Herr Zwerg da im Augenblick an den Tag legt. Ich meine den schlechtgelaunten Kerl sehe ich auch später noch...und ich glaube kaum, dass ich ihn bis dahin sonderlich vermissen werde!“ Sie hat den Satz noch kaum zu ende gesprochen, da kann sie ihn erneut lautstark in ihre Richtung wettern hören. „Was ist? Verschwindet endlich von da oder muss ich erst noch extra nachhelfen? Oh du meine Güte...Weiber..also das gibts doch nicht! Mahal können die einen Mann nicht einfach nur schlicht in Ruhe lassen!?" Knurrt er ihnen damit schließlich nochmals sichtlich aufgebracht entgegen, als beide Frauen noch immer keine Anstalten machen zu gehen, um ihn endlich allein und seine gewünschte Ruhe zu lassen. Indem lächelt Goldbeere Lyriell kurz verschmitzt zu, bevor sie ihm etwas antwortet, das zum Einen sehr direkt und zum Anderen überraschend provokant wirkt und sie den zornigen Zwerg dabei im Übrigen nicht einen Moment lang aus den Augen lässt. „Ach was, wollt ihr es etwa darauf ankommen lassen Herr Thorin?“ „Das würdet ihr gewiss nicht wagen und noch weniger überleben, das schwöre ich euch bei meiner Ehre, auch wenn ihr meine Gastgeberin seid Herrin….es ist mir gleich. Es liegt damit ganz an euch was ihr tut!“ Hört Lyriell ihn indessen abermals erbost und ihnen beiden jetzt erst so richtig in Fahrt gebracht entgegen knurren. „Ihr habt recht Lyriell euer zwergischer Gefährte ist zuweilen offenbar tatsächlich ein ausgemachtes Ekel!“ Sagt Goldbeere während dessen mit einem leisen spöttischen Lachen auf den Lippen, wobei sie Lyriell sachte an der Hand nimmt und sie dann einfach mit sich aus dem Zimmer hinaus in den Hausgang zieht und zwar ohne noch weiter auf den zwergischen Mann zu achten, der innerlich inzwischen kurz davor ist die mühsam gewahrte Beherrschung entgültig zu verlieren, abgesichts dieser dreisten Frau deren Gäste sie beide im Augenblick sind. „Kommt lasst ihn, er wird sich schon wieder beruhigen. Aber ihr wolltet doch eigentlich sehen wie hübsch ich euch gemacht habe oder etwa nicht? Ich denke ihr werdet zufrieden mit dem Ergebnis sein“…ist alles was sie dazu noch an Kommentar bezüglich des Zwergenmannes verliert. Mít diesen Worten nimmt sie die elbische Frau nochmals an der Hand und führt sie zu einem der großen Wandspiegel der im Nebenraum steht, wie sie es gesagt hat. Lyriell ist angesichts dessen was sie sieht ehrlich sprachlos. „Wa..bin das wirklich ich…? Ohh dieses Gewand es ist so wunderschön...aber da..das alles kann ich nicht annehmen. Eure Gewänder sie passen einfach nicht zu mir...sie sie sind viel zu kostbar…!“ „Oh doch das könnt ihr....und ich denke schon, dass sie das tun. Ich möchte es so. Ihr seid schließlich mein Gast Lyriell und ich denke, dass ihr eine sehr schöne Frau seid, ihr traut euch nur nicht, das auch offen zu zeigen!“ Widerspricht ihr die Herrin unerwartet energisch, als Lyriell sich ihren Haarschmuck sichtlich verlegen und somit rasch wieder aus den Haaren heraus zupfen will. „Oh nein..nein..ihr werdet das hübsch bleiben lassen und zwar alles so wie es ist. Herrin Lyriell ich habe mir nicht extra die Mühe gemacht euer zauberhaft elbisches Wesen einmal richtig zur Geltung kommen zu lassen, wie es einer Unsterblichen wie euch gebührt...denn das seid ihr doch...ebenso wie Tom und ich selbst auch. Außerdem bin ich sehr gespannt, was mein Gefährte dazu sagen wird und noch mehr was der eure denn darüber an Kommentaren verlieren sollte, wenn er es überhaupt bemerkt….was ich aber kaum zu hoffen annehme, aber wir werden es sehen. So und jetzt kommt, lasst uns gemeinsam hinunter gehen, Tom wartet bereits auf uns. Ich denke das Abendmahl dürfte auch bald fertig sein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)