Eru áva dartha amarth yoménië von Ithildin (Eine unerwartete Schicksalsbegegnung) ================================================================================ Kapitel 36: das kleine Haus am Fuße der Hügelgräber --------------------------------------------------- Ohne weitere Umschweife zu machen oder auch noch irgend eine Wortäußerung seitens der beiden, nicht nur allein wegen ihres unterschiedlichen Geschlechts so grundverschiedenen Wanderer abzuwarten, setzt Tom sich unmittelbar danach in Bewegung...dem stämmigen Pony zuvor noch einen kurzen gutmütigen Klaps auf das gut gepolsterte Hinterteil gebend...schickt er es tatsächlich, wie von ihm angekündigt, mit einem leisen Befehl in Richtung seines Heims, vermutlich auch um die Ankunft der beiden fremden Gäste anzukündigen. Dann dreht er sich mit breit lachendem Gesicht zu seinen beiden Gästen um und bedeutet ihnen mit einem gutmütigen Zwinkern ihm zu folgen. „So nun kommt....immer hübsch mir nach meine lieben Freunde. Es ist bald geschafft, dann seid ihr Mühsal und Plage vorerst für eine Weile los und könnt getrost neue Kraft schöpfen, bevor ihr euch auf die beschwerliche Weiterreise zu eurem angestrebten Ziel begebt. Kommt..kommt beeilt euch ihr müden Wanderer in der Wildnis, es gibt heute Abend euch zu Ehren ein gar köstliches Mahl...und sie wartet außerdem nicht gerne mit dem Essen auf mich. Meine Herrin ist eine wunderbare Frau, aber sie verabscheut Unpünktlichkeit zutiefst...also sputet euch.“ Toms umwerfend strahlendes Lächeln und auch seine leuchtenden Augen stecken an. Es entlockt der bis dahin eher zurückhaltenden elbenblütigen Frau mit dem dunkelrostroten Schopf, spontan eines ihrer schönsten Lächeln, das sie ihm als Dank dafür schenkt. „Ihr seid wirklich zu gütig zu uns Tom Bombadil bei den Göttern, das haben wir gar nicht verdient.“ Entgegnet sie ihm einen Moment später sichtlich beschämt, wobei sie den Kopf etwas senkt...doch Tom nimmt sie sanft am Arm und zieht sie fröhlich weiter mit sich fort. „Heruin es ist MIR eine Freude...wisst ihr ich habe keine Schätze, oder Reichtümer...doch das Schlichte das meine Herrin und ich besitzen, teilen wir gerne, mit allen freundlich gesinnten und aufrichtigen Wesen dieser Welt. Ihr habt ein gutes und standhaftes Herz Lyriell, ich spüre das, sonst hätte ich euch und ihm dieses Angebot sicher nie und nimmer gemacht. Also seid ohne Sorge und freut euch, ihr werdet heute Nacht behütet von allem Bösen in einem weichen Bett schlafen können und nichts wird eure nächtliche Ruhe stören, als das sanfte Säuseln des Nachtwindes. Kommt..kommt lacht und seid frohen Sinnes, es ist ein guter Tag an dem wir uns getroffen haben. Das Glück scheint euch gewogen und auch mir...denn ansonsten hätten wir uns nie gefunden, denn so früh im Jahr bin ich auf diesen Höhen normalerweise noch gar nicht anzutreffen. Es war daher also reiner Zufall oder sagen wir besser, sehr zu euren Gunsten hier auf mich getroffen zu sein. Seht es als ein gutes Omen an, das euch auf eurem weiteren Weg begleiten kann. Ich denke ihr und euer Herr Zwerg werdet es dringend nötig haben. Ich weiß zwar nicht, wohin euch beide euer weiterer Weg führen mag und auch nicht aus welchem Grund...aber ich fühle deutlich, dass dies euer beider Schicksal sein wird. Aber nicht heute...heute seid ihr meine Gäste, also gibt es keinen Grund um niedergeschlagen oder gar traurig zu sein...auch wenn euer zwergischer Gefährte, dies noch immer mit einer gehörigen Portion an Argwohn betrachtet. Ach aber so sind sie die Zwerge, misstrauisch und launisch....es liegt gewissermaßen in ihrer Natur. In diesem Fall wollen wir es ihm nicht übel nehmen. Er kann eben nicht anders, als seine Natur es ihm gebietet.“ „Ich aber schon...ich..ich“...hört sie ihm darauf zögernd antworten, ehe sie unvermittelt abbricht, sie wirkt dabei merklich verwirrt. „Ja das weiß ich Heruin Lyriell....ihr seid ja auch kein Zwerg..nun ja, jedenfalls kein ganzer so wie er...nicht wahr?!“ Kommt es indessen nachdrücklich von Tom, wobei sie ihn jedoch spontan lächeln sieht, als sein Blick zu Thorin hin geht, der ihnen mit sichtlich mürrischer Mine folgt...ohne auch nur einmal den Kopf zu heben und sich umzublicken. Mit diesen doch recht eindeutigen Worten über Thorin, lässt er die halbelbische Frau mit dem nicht unerheblichen Anteil an zwergischem Blut los und hüpft mit seinem merkwürdig tänzerischem Gang laut singend und lachend, wie es seinem eigenen Naturell entspricht, ein gutes Stück voraus, ehe er kehrt macht und wieder zu ihnen zurück getänzelt kommt. So geht das eine ganze Weile trotz seiner behäbigen Körperfülle unermüdlich fort, bis der Zwergenfürst sich einen entsprechenden Kommentar seinerseits bezüglich des „Ältesten der Menschen“ nicht mehr verkneifen kann. Es ist damit so ziemlich das Erste, das seit ihrem Zusammentreffen mit Tom aus seinem Mund kommt. Wie zu erwarten sind die Worte des Zwergenmannes entsprechend missgelaunt. „Ein gar komischer Vogel ist das dieser Mensch...Mahal sieh nur, ist der noch ganz richtig im Kopf? Sieh ihn dir an Elb...der hüpft uns springt um uns herum, als gäbe es nichts an Übel auf dieser Welt. Ist der nur einfältig...oder aber wirklich so dumm? Und..und vergiss nicht, wie der in das Hügelgrab hinein und wieder heraus marschiert ist....einfach so!“ Thorins zweifelnder Blick und seine nicht sehr wohlwollenden Anmerkungen spiegeln deutlich, was er gerade im Augenblick denkt und von dem fremden Menschenmann hält, der sie so uneigennützig, sowie großzügig eingeladen hat. Lyriell hingegen gefällt das, was ihr zwergischer Begleiter da über Tom Bombadil von sich gibt überhaupt nicht...und hält ihn demnach für ausgesprochen undankbar und geringschätzig. „Was soll das? ER hat uns geholfen und es wird einen triftigen Grund geben, weshalb ihn die Grabunholde in Frieden lassen....spürst du es denn nicht? Etwas ist mit ihm...da ist diese unbändige, wilde Kraft in ihm, so wie die der Wildnis selbst...oder nein besser, die der ungebändigten Natur, wenn ich es in Worte fassen müsste. Er ist etwas ganz besonderes, ich fühle das. Also lass ihn gefälligst in Ruhe, undankbarer Kerl von einem Naug. Tom Bombadil ist ein guter Mensch und er hat uns in einer Notlage geholfen, ohne etwas dafür zu verlangen. Das ist in meinen Augen mehr, als man heutzutage erwarten kann. Weißt du, mir ist völlig gleich, was DU von ihm hältst. ICH werde jedenfalls gerne mit ihm gehen...er ist freundlich und hat ein gütiges, freigiebiges Herz. Nun und das kann wohl nicht jeder der hier Anwesenden von sich behaupten!“ Thorin fährt angesichts ihrer gestrengen Reaktion auf seinen Kommentar wie zu erwarten merklich getroffen hoch. „Wie..wie darf ich das jetzt verstehen, soll das etwa eine Andeutung sein oder was?“ Faucht er sie so unüberhörber zornig an. Lyriell schenkt ihm dafür ein bezauberndes, aber auch deutlich spöttisches Lächeln. „Nun wie man es nimmt Thorin Eichenschild...ich weiß nicht? Sagt man im Volkesmund nicht so schön...getroffene Hunde würden nicht nur bellen, sondern zuweilen auch beißen? Tja und wie ich es auch drehen und wenden mag, kann ich mich im Augenblick irgendwie des Eindrucks nicht gänzlich erwehren, dass ich gerade eben von einem gebissen worden bin.“ Der Blick des Zwergenmannes bleibt in tödlichem Zorn an ihr hängen, als sie ihm dabei ganz direkt entgegen sieht. „Wage es nicht Elbenweib...ich warne dich....hüte deine vorlaute Zunge oder du wirst sie eines schönen Tages verlieren, ich schwöre es dir!“ Knurrt er sie somit entsprechend ungehalten und mit nur mühsam unterdrückter Wut an. Er ist ohnehin angespannt und misstrauisch angesichts der Situation, die er selbst nicht so steuern kann, wie er es will oder für sich sonst gewohnt ist. Thorin vertraut grundsätzlich niemandem, außer sich selbst...und so bekommt die halbelbische Frau seinen Unmut deutlich am eigenen Leib zu spüren. Doch Lyriell ist nicht geneigt, sich das einfach so von ihm bieten zu lassen und so fällt ihre Antwort an ihren Gefährten ebenfalls nicht sehr kooperativ aus. „WAS etwa an dich Herr Zwerg? Oh das würdest du nie wagen. Ich bin eine Frau. Sag wie willst du das denn anstellen? Etwa sie mir mit einem Messer aus der Kehle heraus schneiden?“ Lyriells unvermitteltes sowie merklich sarkastisches, wie zweifellos anzügliches Lachen durchschneidet die Stille zwischen ihnen wie Peitschenhiebe. Doch noch ehe sie sich wieder gefangen hat, noch irgendwie anders auf ihn reagieren könnte, hat sie ihn mit einem Mal urplötzlich vor sich stehen. So schnell, dass ihr beinahe gänzlich die Luft weg bleibt. Sie spürt, wie er sie grob am Arm packt ruckartig zu sich hin zieht und sie so zwingt ihm direkt in die Augen zu sehen, der Zwerg ist ihr so nahe, dass sie seine Körperwärme regelrecht fühlen kann. „Du sollst das lassen habe ich gesagt...fordere mich nicht ständig heraus, elendes Elbengezücht. Du hast nicht die geringste Ahnung, wozu ich fähig bin und wenn du nicht augenblicklich damit aufhörst, mich weiter so zu reizen, kann ich noch deutlich unangenehmer werden, das schwöre ich dir. Ich habe weitaus schlimmere Gegner bezwungen...und es ist mir ehrlich gesagt vollkommen gleichgültig, dass du eine Frau bist. In meinen Augen bist du nichts weiter als lästiger Ballast Khalam...vergiss das nicht...vergiss das nie! Ich werde es auch nicht vergessen! Ich habe in unzähligen blutigen Schlachten gekämpft. Ich weiß wie es ist, wenn sie nicht nur ihre Zunge sondern den ganzen Kopf verlieren. Also hör auf...und zwar sofort!“ Thorins rüde Drohung an sie ist unmissverständlich. Lyriell sieht seine Lippen vor unterdrücktem Zorn zittern...er ist sehr nahe dran tatsächlich die Beherrschung zu verlieren....und was dann geschieht, will sie sich lieber nicht ausmalen...sie ahnt es bereits ohne die Bestätigung dafür haben zu müssen. „Lass mich los Thorin..ich habe nichts als die reine Wahrheit gesprochen. Du bist ein misstrauischer ungehobelter und undankbarer Klotz von einem Zwerg, daran ändert sich nichts und dass du obendrein keine Manieren hast, macht es nicht viel einfacher. Ich habe es verstanden...aber Tom kann nichts für deine abgrundtief schlechte Laune Naug...also reiß dich gefälligst zusammen und sei friedlich...oder willst du anstatt dessen lieber unter freiem Himmel nächtigen? Mich würde jedenfalls nicht wundern, wenn er es sich noch einmal anders überlegen und dich hier zurück lassen würde, so wie du dich im Augenblick aufführst!“ Thorin ist in seiner unkontrollierten Wut kurz davor ein grobes Knurren auszustoßen, wie ein wildes Tier...nahe dran ihr zu zeigen, was er tatsächlich von ihr hält...diesem..diesem elenden starrsinnigen Elbenbalg...diesem trollblütigem Khalam im Körper eines gar widerspenstigen elbischen Weibes aber in dem Moment kommt Tom zu den beiden zurück und geht unversehens dazwischen, ehe die angespannte Lage zwischen den beiden tatsächlich eskalieren kann. Lyriell ist indessen nicht klar, ob es geplant gewesen oder nur reiner Zufall ist...oder dass der Mensch ihren auf sich bezogenen Disput am Ende gar nicht noch mit angehört hat. Jedenfalls drängt sich der stämmige Mann nicht eben höflich aber mit überraschendem Nachdruck an Thorin vorbei und entwendet ihm die halbelbische Frau dabei so geschickt und zugleich galant, dass Thorin einen Moment später nichts als Luft zwischen den vor unterdrücktem Zorn bebenden Fingern verspürt. „Kommt mit mir Heruin, ich möchte euch gerne etwas zeigen....etwas schönes, es wird euch gefallen....ich gewähre euch damit einen einzigartigen Blick auf meine geliebte Heimat.“ Mit diesen Worten zieht Tom Lyriell rasch ein gutes Stück mit sich fort, ohne auch nur ansatzweise auf Thorin zu achten...der in der Zwischenzeit ordentlich wütend nach Luft schnappt und nicht fassen kann, was der Mensch da eben getan hat, ja was er sich ihm gegenüber da einfach heraus nimmt. Also so unverfroren und dreist hat man ihm seines Besitzes Zeit seines Lebens auch noch nie beraubt..... ….ja seinen BESITZ! In diesem Augenblick als er dem Mann und der Frau vor ihm mit seinen zornigen Blicken nachfolgt, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Er sieht sie ganz tief in seinem Inneren längst als seinen persönlichen Besitz an...sie gehört ihm! Das elbische Frauenzimmer hat es ja selbst immer wieder betont....seit der Nacht an Belleteyrin sind sie maßgeblich aneinander gebunden. SIE ist damit in gewisser Weise sein Weib....und hat sich ihm dem Recht und den strengen Sitten und Gebräuchen seines Volkes nach unweigerlich zu fügen und zwar ausnahmslos. Doch sie...was tut sie? Mahal....dieses elbenblütige Weibervolk wiedersetzt sich ihm nahezu ständig....ja sie...sie provoziert ihn mit ihrem störrischen Eigensinn regelrecht bis aufs Blut....und warum das alles? WARUM? Ja wieso das alles? Er ahnt es....er spürt es längst.....aber er will es wie so oft nicht wahr haben. Entsprechend fällt seine Forderung nur Sekunden später an den Ältesten der Menschen aus, der es gewagt hat sie ihm einfach so weg zu nehmen. „Gebt sie mir zurück...SOFORT! Tom habt ihr gehört? Sie gehört mir, ich kann mit ihr tun, was oder wie es mir beliebt...sie ist mein Besitz!“ Der Mensch dreht sich langsam um und sieht dem wütenden Zwerg offen und direkt entgegen. „Oh nun nein, das glaube ich nicht, dass ich das muss...sie mag eure Gefährtin sein, das ist wahr...aber sie gehört euch deswegen noch lange nicht Zwerg! DAS ist ein fataler Irrglaube dem ihr da anheim fallt. Ich fürchte ihr müsst noch einiges über Frauen lernen...und über das, was die Definition von Liebe und gegenseitigem Respekt im Eigentlichen anbelangt! Habt ihr überhaupt eine Ahnung, WAS ihr da von mir verlangt Zwerg? Was das bedeutet, sie so offen für euch zu fordern? Nun...dafür, dass ihr diese Frau euren eigenen Worten zufolge nach nicht liebt, ist dies in meinen Augen aber mehr als höchst verwunderlich. Ihr habt es zudem nicht nötig, denn sie würde euch ohnehin überall hin folgen...selbst in den Tod und das vollkommen freiwillig. Wisst ihr das denn noch immer nicht? Das solltet ihr bei eurer Forderung an mich allerdings begriffen haben und es entsprechend beherzigen. So und jetzt wäre es wohl besser dieses Thema vorerst in sich beruhen zu lassen, denn ich bin nicht gewillt sie euch und eurem maßlosen Zorn zu überlassen Zwerg jedenfalls noch nicht heute. Wenn ihr uns in ein paar Tagen wieder verlasst, könnt ihr sie von mir aus herzlich gerne mitnehmen...aber heute...heute ist sie mein Gast und der meiner Herrin Goldbeere! Und jetzt sputet euch besser und spart euch eure Kräfte lieber für den Weg auf, wir haben noch ein ganzes Stück vor uns!“ Mit diesen Worten dreht Tom sich um und kümmert sich nicht mehr um den Zwerg der mittlerweile so wütend ist, dass er ihm am Liebsten umgehend den Hals umdrehen möchte, doch Thorin wagt schon aus Respekt vor der heiligen Gastfreundschaft von Arda nicht sich diese Blöße zu geben...also schluckt er seinen Zorn hinunter und folgt den beiden mit einem unwilligen Schnauben nach, ohne nur einen Blick an die Vorzüge und die Schönheit, der wilden Natur um ihn herum zu verschwenden. Tom hat Lyriell derweil auf ein sanft nach unten hin abfallendes Felsplateau geführt..von dem aus man die Ausläufer des Auenlandes und tief am Fuße des Hügels das kleine anheimelnde Anwesen sehen kann, das Tom mit seiner Herrin bewonht. "Wir sind bald da..bald habt ihr es geschafft....seid ihr müde?" Fragt er sie schließlich leise und merklich um Fürsorge bemüht. Lyriell lächelt ihn nachsichtig an. "Nicht so müde wie ER fürchte ich!" Antwortet sie Tom schließlich sanft. Der Mensch lacht. "Wisst ihr, der Mann hat eure Sorge um seine Person, die er so gar nicht wert zu schätzen weiß, im Grunde nicht verdient. Er weiß nicht, was ihr dort am und im Grab für ihn getan habt und dass ihr euch dort beinahe selbst zum Opfer in ihre Hände gegeben habt, nur um ihn sein Leben zu erhalten. Er weiß es doch nicht oder?“ Lyriell schüttelt rasch den Kopf. „Ich habe es ihm nicht gesagt...das muss er nicht wissen, das geht nur die Hüter des heiligen Lichtes etwas an...wie euch...wie mich. Er würde das nicht verstehen können Tom. Ihr werdet es ihm doch nicht sagen..oder etwa doch?“ Der Mensch mit den eingenwillig hellen blauen Augen sieht sie lange an. „Nicht, wenn ihr es nicht ausdrücklich wünscht Heruin! Eure Gabe ist kostbar und selten...vergeudet sie nicht...hört ihr mich...er ist dem nicht würdig. Der Zwerg ist tief in sich undankbar und furchtbar selbstgerecht...ich habe es gesehen. Sein Inneres!“ Die halbelbische Frau lächelt indessen erneut. „UND war das alles, was ihr dort bei der Gelegenheit bei ihm gesehen habt?“ Fragt sie ihn dabei sichtlich belustigt. Tom grollt derweil leise vor sich hin. „NEIN...natürlich nicht, ich habe auch gesehen, was er wirklich für euch fühlt...er belügt sich selbst zutiefst was euch anbelangt Lyriell. Ich denke mehr muss ich dazu nicht sagen, denn ihr wisst es selbst. Deshalb hat er vorhin auch so scharf auf mein Dazwischengehen reagiert...er hatte Angst ich könnte sehen, was er in Wahrheit für euch empfindet. Aber der sture Dummkopf von einem Zwerg merkt nicht einmal, dass er es so mit jeder Faser seines Seins zeigt, offen und somit für jeden der es auch nur Ansatzweise zu lesen vermag. So wie ihr...so wie ich...!“ Der Mensch verstummt sein Blick verliert sich in der Weite des Tals das unter ihm liegt. Lyriell lacht leise...“ja so wie ihr...und so wie ich“...entgegnet sie ihm schließlich mit einem nachdrücklichen Stoßseufzer. „So und nun kommt lasst uns zu eurer Herrin gehen...ihr habt mich ausgesprochen neugierig gemacht, ich möchte sie jetzt gerne kennen lernen.“ Mit diesen Worten nimmt sie ihn am Arm und fordert Ihn auf den Weg den sie eingeschlagen haben fortzusetzen...ohne sich auch nur einmal nach Thorin umzublicken, den sie unweigerlich im Rücken hat, ja dessen eifersüchtige Blicke sie im Nacken spüren kann...die, die er angeblich nicht für sie übrig hat, die aber doch da sind, wenn auch nur versteckt, ja wenn er sich unbeobachtet und genügend in Sicherheit wähnt, so dass es nur ja niemand bemerken könnte. Das ist seine Schwäche und er kennt sie mittlerweile...nur zu gut. Etwa zwei Stunden später sind sie endlich am Ziel angelangt. Das kleine gemütliche Häuschen des Ältesten der Menschen kommt langsam in Sichtweite...inzwischen ist es früher Abend geworden...also eigentlich gerade recht für ein Abendmahl unter Freunden. Doch Tom ist noch nicht ganz bis zur Türe gelangt, da wird sie geöffnet als würden sie bereits erwartet und im Rahmen erscheint die schönste Frau, die Lyriell jemals zu Gesicht bekommen hat...die Herrin Goldbeere, die Tochter des Flusses. Die elbische Frau ist angesichts von so viel natürlicher Grazie mit Stummheit geschlagen, als sie in ihr Antliz sieht...dichte dunkelblonde Wellen so lang wie flüssiges Gold fallen offen über ihr Gesicht, ihre blauen Augen strahlen wie Edelsteine und ihre Züge sind wie die einer Königin der Altvorderen edel und weise. Ihre unsterblichen Augen blicken gütig und sanft...und es ist nicht nur allein Lyriell, die dieser zauberhaften Faszination zur Gänze erliegt...auch im Gesicht des Zwergenmannes zeichnet sich etwas davon ab...etwas was so niemand erwartet hätte...er am Allerwenigsten. „Willkommen liebe Freunde...willkommen daheim mein liebster Tom. Seid uns willkommen in diesem friedlichen Haus...legt alle Mühsal und Plage ab und seid unsere Gäste.“ Mit diesen warmen Worten des Willkommens nimmt Goldbeere die verwirrte Frau und den angesichts dieser überirdischen Schönheit die ihn da erwartet noch deutlich verwirrteren Zwerg sachte an den Händen und zieht sie beide mit sich über die Schwelle. Doch nur in seinem Gesicht spiegelt sich etwas wie reiner Zauber wieder.....ein Zauber wie bittersüßer Necktar des Göttertrankes, der für Sterbliche wie ihn stets allgegenwärtig, sowie ausgesprochen tödlich ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)