Eru áva dartha amarth yoménië von Ithildin (Eine unerwartete Schicksalsbegegnung) ================================================================================ Kapitel 32: unerwartete Hilfe? ------------------------------ Lyriell stockt der Atem nicht nur, weil sie ihn so nahe an sich fühlen kann...so nahe wie schon lange nicht mehr, sondern der halbelbischen Frau zu allem übel langsam aber sicher Bewusst wird, dass allein seine Nähe, all ihre Gefühle für ihn unversehens vollkommen verrückt spielen lässt und das so sehr, dass sie sich kaum mehr selbst im Griff hat...und dennoch darf sie nicht eine Sekunde lang vergessen, dass der Zwerg seinen Stolz hat. Er wird ihr gegenüber niemals eine Schwäche eingestehen, wie auch immer sie aussehen mag. „Gut und wie willst du das bitte anstellen Thorin? Ich bin ganz Ohr!“ Antwortet sie ihm daher versuchsweise so gelassen wie möglich, wobei sie ihn mit kritisch gehobenen Brauen ansieht, während sie gleichzeitig krampfhaft den offenkundigen Attributen seiner Körperlichkeit auszuweichen versucht, wie es ihr auf dem engen Raum nur irgend möglich ist. Doch leider gestaltet sich das Unterfangen, weitaus schwerer als von beiden gedacht. Schon weil sie noch immer gemeinsam in diesem vermalledeiten Mantel des Zwerges fest stecken, der im Momet leider ihr einziges verbliebenes Kleidungsstück darstellt. Um möglichst wenig an kostbarer Wärme zu vergeuden, stehen beide Schicksalsgefährten damit also zwangsläufig eng aneinander gedrängt. Die elbenblütige Frau ist zudem deutlich kleiner als der Zwerg und sie steht zu allem Übel auch noch direkt vor ihm...vordringlich aus dem Grund, damit sich der trotz der kräftigen Körpermaße des Zwerges nicht gerade großzügig verarbeitete Mantel wenigstens halbwegs vernünftig schließen lässt. Somit bleibt es nicht aus...dass sie dabei mehr oder minder unfreiwillig, doch so gewisse Körperteile von ihm zu spüren bekommt, die so sicherlich nicht unbedingt seiner Planung entsprechen dürften...sich aber zu seinem Unmut irgendwie nicht so ganz an das halten wollen, was er sich mit eisernem Willen selbst aufzuzwingen versucht. Auch weil die unerwartete Nähe zu der, in seinen Augen durchaus anziehenden und vor allen Dingen vollständig entblößten Frau seiner Vorstellungskraft ungewollt ordentlich auf die Sprünge hilft. Denn gänzlich aus Stein ist auch er nicht gehauen worden und ER ist ein Mann..zudem einer auf der Höhe seiner Manneskraft....er befindet sich quasi im Zenit seiner ganzen Männlichkeit, Vitalität und seiner körperlichen Stärke, sowie seiner Zeugungskraft inbegriffen. Es weiterhin gänzlich zu ignorieren und ständig zu verneinen, was ihm sein Körper längst an vollkommen anderen Signalen zu verstehen gibt, als sein Verstand es ihm gebieten will, ist auch für ihn nahezu kaum noch auszuhalten. Thorin versucht sich indessen weiterhin mit allen Regeln der Kunst zu zwingen, diesem in seinen Augen derart verboten triebgesteuerten Verlangen in sich nicht nachzugeben, was seine Fleischeslust ihm jetzt in diesem Moment an Versuchung und Verlockungen anzupreisen geneigt wäre. Die gewiss nicht unansehnlich nackte Frau mit dem schönen dunkelroten Haar, so eng an ihn geschmiegt...lässt ihn somit ordentlich ins Schwitzen geraten und das, obwohl es eigentlich veflucht kalt draußen ist. „Thorin, sag ist es etwa DAS was ich denke, was ich da an meinem Oberschenkel spüre?“ Kommt indessen so urplötzlich und vollkommen unerwartet trocken von ihr, dass ihm beinahe der Atem stockt, auch weil er natürlich umgehend verstanden hat, worauf sie im eigentlichen Sinne hinaus will. „IST ES!“ Er sieht sie direkt an, nachdem er das mehr als kurz angebunden heraus gewürgt hat...entsprechend hart und unnahbar ist sein Gesichtsausdruck dabei. Der Zwerg ist so dermaßen zonig auf sich und seinen offenkundigen Mangel an Beherrschung, dass er sie am Liebsten augenblicklich von dort entfernen würde, wo sie sich gerade noch befindet. Aber zu seinem grenzenlosen Erstaunen reagiert sie überraschend humorvoll auf den zwangsläufig erfolgten aber dabei doch eher ungewollten „Vorstoß“ Seitens des Zwergenmannes. „Oh..na ja dann? Ahhmm..ich denke, das ist im Moment wohl eher unser beider geringstes Problem und mal ehrlich Thorin, ich hätte mich wohl sehr viel mehr darüber gewundert, wenn ein Mann wie du, sozusagen auf der Höhe seiner Mannhaftigkeit, so gar nicht auf diesen Umstand reagiert hätte, den uns die momentane Situation ja in diesem Sinne gewissermaßen aufgezwungen hat. Das wäre in meinen Augen noch sehr viel fragwürdiger gewesen, als die der augenblicklichen Lage geschuldete unfreiwillige Tuchfühlung zwischen uns beiden...oder nicht?“ Entgegnet sie ihm demnach unerwartet gelassen, wobei sie ihn mit einem etwas schrägen Lächeln ansieht, das nicht verletzend oder gar anzüglich sondern einfach nur versöhnlich gemeint ist. „Na du hast ja vielleicht Nerven Heilerin, ich...will dich bestimmt nicht..aber sag IHM das?! Denn leider entwickelt ER zuweilen ein Eigenleben, das ich nicht immer gänzlich mit Vernunft steuern kann"...unterbricht der Zwerg sie dahingehend merklich entrüstet und mit entsprechender Laune, doch ganz plötzlich gerät er ins Stocken. „WARTE!“ „Hast du..hast du das gehört?“ Alarmiert dreht er sich auf einmal unvermittelt in Richtung der Steingräber um, wobei er sie unfreiwillig mit sich zieht. „Nein WAS...sollte ich das denn?“ Antwortet sie ihm sofort verunsichert. Doch Thorin gebietet ihr mittels einer herrischen Geste augenblicklich den Mund zu halten. „Da war was, ich hab eben so etwas wie Stimmen gehört...oder besser EINE Stimme....jemand hat gesungen, ich bin mir sicher!“ Fährt er sie dabei entsprechend ungehalten an. Lyriell will schon ansetzen ihn zu unterbrechen, um ihm zu sagen, dass sie selbst nichts dergleichen bemerken würde, aber dann...hört sie es ebenfalls...und zwar ganz unverhofft. Es klingt tatsächlich nach Gesang...noch ein ganzes Stück weit weg...aber es kommt deutlich näher und zwar in ihre Richtung! „Wa..was ist das..da..da kommt doch jemand? Ganz eindeutig ich habe es auch gehört. Thorin was oder besser WER ist das?“ Ihre Stimme klingt verwirrt und unsicher, während sie sich impulsartig erschrocken an ihm festklammert, noch als ihr diese Worte über die Lippen sprudeln. Der Zwerg versucht sie seinerseits umgehend los zu werden und energisch von sich weg zu scheiben, damit sie ihm gegebenenfalls nicht im Weg ist...sollte er sich im Ernstfall verteidigen müssen. Und sicher liegt es auch daran, dass es ihm sichtlich unangenehm ist, mit ihr da noch immer im selben Gewand fest zu stecken....ganz zweifellos. „Sei vernünftig und hör gefälligst damit auf mich so fest zu packen Lyriell“ Knurrt er sie daher nicht besonders erfreut an. Doch in dem Moment wird es deutlich hörbar und zwar für beide. Es ist eindeutig eine Stimme, die vom Wind vor sich her und in ihre Richtung getrieben wird...eine warme, klare Stimme, tief und volltönend...und daher eindeutig die Stimme eines Mannes. Allein DAS erstaunt die beiden aufs Äußerste, die sich nicht im Ansatz vorstellen können, wer oder besser was das denn jetzt sein sollte und vor allem hier in der vollkommenen Einöde, am Gipfel dieses von allen Lebenden verlassenen Hügelgrabes. „Hast du gehört Weib? Da kommt tatsächlich jemand des Weges und zwar genau in unsere Richtung. Schnell..geh..geh und versteck dich irgendwo! Dort hinter dem Steinwall und bleib da..ich werde versuchen ihn abzulenken.“ Fährt er sie abermals merklich ungehalten und alarmiert an, um sie endlich zum Gehen aufzufordern. „Was etwa ohne geeignete Waffe? Bist du irre geworden? Du weißt ja nicht wer oder was das ist, was da des Weges daher kommt. Nein ich gehe nicht ohne dich Thorin! Schlag dir das aus dem Kopf...ausgeschlossen!“ Grollt sie ihm während dessen erwartungsgemäß eigensinnig und wenig kompromissbereit entgegen. „Du gehst Weib und zwar sofort, das ist ein Befehl und...wehe du wiedersetzt dich mir Lyriell, dann wirst du es bereuen, das schwöre ich dir so wahr ich hier stehe! Vertrau mir..es geht mir soweit gut...ich bin in Ordnung, du brauchst dich nicht zu sorgen...und noch etwas, ich bin der Krieger von uns beiden und auch ohne Schwert in der Lage mich zu verteidigen..und jetzt geh endlich! Mach dass du verschwindest, bevor man dich sieht! LOS!“ Fährt er sie indessen in einer derart heftigen Tonlage an, die keinerlei Widerspruch mehr duldet, dabei stößt er sie grob von sich fort und in Richtung des Steinwalles.... "Was ist verschwinde schon endlich Lyriell...ich regle das und zwar vorzugsweise ALLEIN!“ Hakt er entsprechend nachdrücklich nach, als sie noch immer nicht gewillt ist sich hinter den Steinen zu verstecken wie er es ihr angeschafft hat. Doch irgendwann gibt sie nach...sie weiß, dass es keinen Sinn macht sich ihm auf Dauer zu widersetzen auch wenn sie ihm das mit seinem momentanen Zustand nur halb glauben kann. Sie weiß genau, dass er längst nicht so auf der Höhe ist, wie er ihr weiß machen will...er wäre an dieser üblen Verletzung beinahe gestorben, es ist lediglich abgedämpft aber verheilt noch lange nicht... „Ganz wie du willst, aber ich bleibe in der Nähe, nur für den Fall! Ich will sehen, was das ist, was da daher kommt und wenn es gefährlich ist werden wir verschwinden und zwar auf der Stelle...versprichst du mir das?" Sagt sie überraschend entschlossen, wobei sie ihn für einen Augenblick lang mit ernstem Blick mustert. Zu ihrem grenzenlosen Erstaunen nickt er. „Gut..das klingt vernünftig und jetzt fort mir dir, du hast mich gehört!“ Das ist alles was er noch dazu sagt um sich anschließend in Richtung des Ankömmlings umzudrehen, der sie schon bald erreicht haben dürfte. Lyriell stößt während dessen einen tiefen Seufzer aus und macht sich anschließend daran das zu tun, was er ihr befohlen hat...und zwar Deckung hinter dem Steinwall zu suchen. Allerdings ist das mehr als ungemütlich, auch weil Thorin den Mantel für sich behalten hat und sie damit ganz eindeutig mit zitternder Gänsehaut auf nackter Haut vorlieb nehmen muss. Aber wenn es darum geht, seine eigene Haut zu retten, sind die Umstände manchmal eben wie sie sind, man kann es sich nicht immer aussuchen! Die halbelbische Frau sucht sich in der Zwischenzeit eine geeignete Stelle, von der aus sie ihn und den schmalen Pfad, der auf den Gipfel des Hügelgrabes führt gut einsehen kann. Keine Minute zu früh hat der Zwerg sie fort geschickt, damit sie sich verstecken kann...denn mit einam mal kann sie ebenso wie der Zwerg erkennen, dass sich ihnen etwas nähert. Etwas, womit beide HIER an diesem verlassenen Ort wohl am Wenigsten gerechnet hätten... ...es ist ein PONY...ein dickes, kurzbeinig untersetztes Pony, das auf seinen stämmig, stacksigen Beinen gemächlich den Weg entlang trottet. Doch das ist noch lange nicht das Kurioseste für die Augen der beiden vollkommen verwirrten Wanderer. Nein auf seinem Rücken sitzt eine Gestalt, die mit nichts zu vergleichen ist, das sie beide kennen. So etwas wie IHN haben weder Lyriell noch Thorin jemals zuvor gesehen. Ja ein Mann ist es zweifellos, aber einer, der sich mit nichts beschreiben lässt... ...ein Fremder und DAS ausgerechnet hier in dieser Einöde. ...Zufall? oder doch Berechnung? Thorin weiß es nicht. Der Zwerg kann es nicht fassen, denn ob er ihnen wohl gesonnen ist, steht damit ja längst noch nicht fest. Thorin blickt ihm sichtlich verwirrt entgegen..so etwas kurioses wie IHN hat auch der Zwerg noch nie gesehen. Die Gestalt des Mannes ist wohl eindeutig etwas größer und dicklicher als die eines Halblings, aber doch auch wiederum nicht groß genug, um ein Mensch zu sein. Der Fremde trägt einen alten, schäbigen Hut mit einem hohen Hutkopf und einer langen blauen Feder, einen blauen Mantel, dazu einen grünen Gürtel, lederne Hosen und hohe, gelbe Stiefel. Sein Gesicht wirkt in etwa wie ein„roter reifer Apfel, wird aber von aberhunderten von Lachfalten zerknittert“ UND er hat ganz eindeutig blaue Augen und zwar von einem schier unfassbarem Blau, dem Blau von Vergissmeinicht und einem klaren Sommerhimmel. Sein rundes Gesicht wird von einen langen braunen Bart eingerahmt, der ihn ein wenig wie einen Zwerg aussehen lässt...doch das ist er gewiss nicht...wobei Thorin aber auch nicht weiß, mit WEM er es da nun genau zu tun hat. Dazu hört er ihn nämlich vollkommenen Nonsens singen. Die Worte, die der Mann von sich gibt ergeben werder für Thorin noch Lyriell irgend einen Sinn...aber seine Stimme ist warm und sie klingt auf eine merkwürdige Art und Weise vertrauen erweckend...ja geradezu anziehend..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)