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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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ungemütlich nächtliche Lagerstätte

„Wa...was willst du damit jetzt schon wieder andeuten Eldaburam?“
 

Vernimmt sie Thorins tiefe Stimme kurz darauf in der nächtlichen Finsternis, wobei er nicht besonders erfreut klingt. Auch weil ihm diese Tatsache angesichts ihrer Behauptung von eben nicht sonderlich behagt. Denn er weiß im Grunde sehr gut, was sie „eigentlich“ damit gemeint hatte.
 

Die WAHRHEIT...was ist das? Ja was will sie mit diesem EIGENTLICH denn bezwecken?
 

Etwa, dass ER offen zugeben wird, wie er ihr gegenüber gefühlsmäßig in Wirklichkeit aufgestellt ist?
 

NIEMALS!
 

Also vorher wird der dunkelhaarige Zwergenmann sich lieber steinigen lassen als zuzugeben, dass er sie doch irgendwie mag und so ist es wohl voraussehbar, dass er ihre Gegenwart angesichts dieses Umstandes zu meiden versucht, wo er kann.
 

Als sie, die noch immer auf Antwort von ihm hofft, jedoch keine von ihm erhält, sich schulterzuckend von ihm abwendet, um mit dem fortzufahren, womit sie begonnen hat. Da hält sie ein deutlich verwirrtes Krächzen davon ab. Die rothaarige Frau wirkt sichtbar überrascht angesichts der unerwartet heftigen Reaktion des Mannes hinter ihr, denn sie hört das merkwürdige Geräusch, das sich da aus seiner Kehle schält durchaus.
 

Zudem zeigt seine Tonlage deutlich an, dass er sich offenbar unwohl zu fühlen scheint, denn ER wird immer lauter....
 

„HALT! KHALAM!
 

Wehe du machst weiter Weib. Mahal untersteh dich, du...du sollst das sein lassen hörst du? Ich..du..ähhmm kannst solange meinen Mantel haben. Aber um der Götter Willen bedecke dich damit Frau...ich, ich gebe ihn dir gerne..wirklich...ich meine es ernst...
 

....hier nimm ihn!"
 

Hört sie ihn plötzlich atemlos und ungewöhnlich hastig um die richtigen Worte ringen, bei denen sie sehr wohl ahnt, wo die Problematik denn in etwa in Wahrheit verborgen liegen könnte und so dauert es einige Sekunden, bis er sich wieder insoweit im Griff hat, um seine Tonlage entsprechend zu mäßigen.
 

Lyriells überwiegend elbische Gesichtszüge überzieht derweil ein kurzes, wissend amüsiertes Lächeln.
 

Allein die Vorstellung daran, sie noch einmal gänzlich entblößt zu Gesicht zu bekommen, muss dem Zwerg offenkundig mehr zu schaffen machen, als sie es bisher angenommen hat. Dabei hat sie im Leben nicht gedacht, dass er so ausgesprochen prüde auf sie reagieren würde?! Zumal das letzte Mal ja noch nicht so übermäßig lange her gewesen ist und er sich ihr dabei im Übrigen in einem gänzlich anderen Licht präsentiert hatte.
 

Auch wenn ER davon offenbar so gar keine Erinnerung zurück behalten hat. Ein Umstand, der die elbenblütige Frau, damit mehr als bedauerlich betrachtet...denn bei IHR hat der gestandene Zwergenkrieger einen durchaus nicht unangenehmen Eindruck hinterlassen...der, der jungen Frau schon gefallen könnte.
 

Thorin setzt jedoch als wollte er ihren Verdacht umgehend bestätigen, noch einmal mit merklichem "raben" Krächzen in der Stimme an.
 

„Mein Mantel hier....ich ähhh....brauche ihn heute Nacht nicht, du...du kannst ihn haben. Wirklich ich meine es ernst, also worauf wartest du noch? Er wird dich wärmen, du bist völlig unterkühlt und du benötigst ihn demnach mehr als ich...mir ist nicht kalt."
 

Kommen seine Worte abermals eilig und spürbar drängend über die Lippen gestolpert, wobei er allerdings noch immer keinerlei Anstalten macht, sich umzudrehen, wie es die für diesen Anlass übliche höfliche Ettikette, eigentlich von ihm verlangen würde.
 

Auch schickt es sich nicht sonderlich, eine Frau übergebührlich anzustarren, vor allem nicht, wenn sie fast nichts am Leib trägt. Aber soweit kommt der völlig verwirrte Zwerg gedanklich erst gar nicht....zumindest nicht gleich sofort. Das dauert dann doch etwas, bis diese Erkenntnis auch bei ihm die gewünschte Wirkung zeigt.
 

"Danke für das Angebot, wenn das so ist nehme ich es gerne an. Nun also was ist mit dir Thorin, willst du hier Wurzeln schlagen? Nein? Gut dann, dreh dich um Mann, damit ich mich weiter umziehen kann oder willst du mir hiebei etwa auch noch Gesellschaft leisten?!“
 

Kommentiert Lyriell diese Tatsache fast sofort mit deutlich vernehmlich, spitzem Unterton in ihrer Antwort an den Mann vor ihr. Spätestens da kommt die gewünschte Erkenntnis endlich auch bei ihm an.
 

"Nein..oh nein ganz gewiss nicht, auf keinen Fall!"
 

Mit dem entsprechend entnervten und hörbar resignierten Stoßseufzer, dreht Thorin sich schließlich ruckartig um, woraufhin die elbenblütige Frau es wagt, sich mit vor Aufregung spürbar klopfenden Herzen, in Windeseile aus ihren restlichen nassen Kleidern heraus zu schälen, sie zum Trocknen auf einem der überhängenden Baumäste auszubreiten und sich im Anschluss daran ebenso hastig in seinen wunderbar trockenen und vor allem warmen Mantel zu hüllen, ehe sie ihm erlaubt sich wieder zu ihr umzuwenden.
 

"Wunderbar hier sitzen wir wohl erst mal fest, denn so können wir nicht von hier weg, zumindest nicht in dem Zustand!“ Kommt es unterdessen unüberhörbar frustriert von ihm. Thorins Stimme klingt etwas brüchig und auffällig belegt. Sie kann es hören, doch er überdeckt es geschickt. Fast sofort danach ist es wie weggeblasen und er klingt so hart und vom Unterton brüskiert wie immer, als er vollkommen ungerührt fortfährt.
 

"Ich möchte vermeiden, das du unterwegs zu Schaden kommen könntest, wenn du so, nichts weiter als meinen Mantel auf der Haut spazieren trägst. Außerdem wüsste ich nicht, ob ich den Anblick ein zweitesmal verkraften würde, solltest du ihn doch aus einem dummen Zufall heraus verlieren. Also warten wir lieber ab, bis du deine eigenen Gewänder wieder tragen kannst....und Dunkel ist es obendrein, also würde es keinen Sinn machen, jetzt in der Dunkelheit noch weiter durch das Moor zu stolpern.
 

Ganz gleich ob angezogen oder nackt...ich meine, tödlich ist es allemal. Mir ist es im Grunde einerlei, aber ich verspüre ehrlich gesagt momentan nicht die geringste Lust, dich nochmal aus irgend einem dieser ekelhaft schmutzigen Moorlöcher ziehen zu müssen Khalam...ist das jetzt klar soweit?“
 

Mit diesen harschen, sowie unmissverständlichen Worten, dreht er sich wieder zu ihr um und das, obwohl sie ihm noch nicht ganz zu verstehen gegeben hat, dass sie soweit ist. Und so kann er noch ganz kurz, einen zufälligen wie unübersehbar neugierigen Blick auf ihre nackten Schultern erhaschen, ehe sie den Mantel darüber schlägt und ihn vorsorglich mit der kostbar geschmückten Silberfibel schließt. Dabei blickt sie ihm direkt ins Gesicht.
 

Als sich ihrer beider Blick begegnet, sieht sie seine für einen Zwerg ungewöhnlich intensiv blauen Augen, schwach im Mondlicht in einem belustigten, wie zugleich auch verräterisch interessierten Funkeln aufblitzen. Dabei kann sie ein schmales Lächeln auf seinen Lippen erkennen, mit dem es sich in einem leicht sarkastischen Zug um die Mundwinkel legt.
 

Sein markantes Gesichtsprofil wirkt selbstsicher, wenn nicht gar leicht überheblich, denn so langsam beginnt ihm dieses Spiel auf eine für ihn völlig unerklärliche Art und Weise zu gefallen.
 

Diese Frau hat etwas an sich, was den Zwergenfürsten ganz entgegem seinem Willen ungemein fasziniert. Er weiß nur nicht woran das liegt, aber er findet es sicher noch heraus. Genügend Zeit bleibt ihm dafür ja allemal. Immerhin hat er sie noch den ganzen Weg bis in die Ered Luin am Hals, in die er zwangsläufig reisen muss, schon um die notwendigen Vorkehrungen für die Rückeroberung des einsamen Berges zu treffen, um die der graue Zauberer ihn gebeten hat.
 

Er sieht sie herausfordernd an, ohne es selbst bewusst wahr zu nehmen. Doch die elbenblütige Frau hat während dessen längst ganz andere Probleme, denen sie sich stellen muss.
 

Eines davon ist sicherlich das Kleidungsstück von IHM, das sie nun mangels eigener trockener Gewänder gezwungenermaßen auf der nackten Haut tragen muss. Und es liegt sicherlich nicht nur allein daran, dass es schwer ist und an manchen Stellen ganz ordentlich kratzt, sowie der Pelzkragen des Zwergenmantels sie teilweise heftig am Hals kitzelt.
 

NEIN...ihr Hauptproblem ist eindeutig sein Geruch der daran haftet!
 

Thorins so markant herb männlicher Eigengeruch ist bei diesem Kleidungsstück von ihm, unweigerlich dominant mit dem gesamten Stoff verhaftet. Auch deshalb, weil er es auf Wanderschaft ja beinahe rund um die Uhr trägt und wenn es darauf ankommt, nicht einmal zum Schlafen ablegt.
 

Also riecht der Mantel zwangsläufig dementsprechend intensiv nach Zwerg und nicht nach IRGEND einem gewöhnlichen Zwerg.
 

NEIN!
 

Er riecht nach IHM, nach des Zwergenmannes Schweiß und Blut...damit unbestritten und unverwechselbar nach Thorin Eichenschild! Ein Umstand der ihr nahezu augenblicklich butterweiche Knie beschert...oh bei allen Göttern die ihr heilig sind, sie hat niemals auch nur im Traum angenommen, dass ein Mann so unvergleichlich gut für sie riechen könnte, wie ER.
 

Der ganze Mantel sollte für sie ja eigentlich eher stinken, dass sich die Balken biegen, schmutzig und verbraucht genug ist er dafür jedenfalls allemal. Aber er tut es nicht...im Gegenteil, sie fühlt sich davon ungewollt so sehr betört, dass sie fast um den Verstand kommt.
 

Also wenn sie ihm nun gleich ohnmächtig vor die Füße fallen sollte, dann wüsste sie wenigstens weshalb und sie bräuchte nicht einmal Angst davor zu haben, das er es im Ansatz bemerken könnte.
 

Denn Thorin würde vermutlich eher annehmen, dass sein „Gestank,“ sie im wahrsten Sinne des Wortes sprichwörtlich aus ihren Stiefeln hätte kippen lassen. Lyriell ist damit nahe dran, ein beinahe schon irres Lachen auszustoßen, so verrückt macht sie dieser Mann...und sein verwünschtes Kleidungsstück noch dazu.
 

Womit hat sie das nur verdient? Keine Strafe kann so schlimm sein, als einen Mann zu lieben, der diese Gefühle nicht erwiedern kann oder will!
 

„Herzlichen Dank Naugrim, als ob ich etwas dafür könnte!? Hättest du bei unserer überhasteten Flucht besser acht gegeben, hätten wir beide uns das hier vermutlich ersparen können. Wer von uns beiden, hat mich denn einfach hinter sich her gezogen...DU oder ICH?“ Knurrt sie ihm schon deshalb unüberhörbar spröde entgegen, weil sie ihn gewiss nicht merken zu lassen will, wie es in Wahrheit um sie steht und dass sein dominanter Geruch sie ganz nervös werden lässt.
 

Lyriell ist angesichts seiner unübersehbar uneinsichtigen Vorwurfshaltung an sie dazu innerlich kurz vor dem Überkochen, es fällt ihr dementsprechend schwer ruhig und sachlich überlegt zu bleiben....denn ihr hitziges Temperament steht dem des Zwerges in keinster Weise nach. So etwas lässt sich eine Elbenblütige wie sie eine ist, von diesem dahergelaufenen möchtegern Zwergenherrscher ganz bestimmt nicht bieten!
 

"Jetzt sage ich dir zur Abwechslung etwas....CASAR!“
 

Fährt sie ihn demnach ebenso heftig an, woraufhin Thorin ihr einen denkbar verblüfften Blick zuwirft, doch noch ehe er den Mund aufmachen kann um darauf etwas zu entgegnen, macht sie bereits munter weiter.
 

„Weißt du, ich frage mich wirklich allen Ernstes, was ich jetzt dafür kann, dass meine Gewänder nass geworden sind und wir aus diesem Grund an diesem verwünschten Ort fest sitzen?! Also eins ist sicher....bevor sie nicht wenigstens halbwegs getrocknet sind, rühre ich mich hier nicht mal Ansatzweise vom Fleck! Ganz gleich wie und wenn es die ganze restliche Nacht dauern sollte!“ Keift sie, den noch immer sichtlich irritiert wirkenden Zwergenmann damit abermals stimmgewaltig erwartungsgemäß ungehalten an.
 

Denn nicht nur das ist es, was sie stört...nein es ist auch die Aussicht darauf, mit dem ihr eigentlich vollkommen fremden Mann mitten im Nirgendwo fest zu sitzen und dann gibt es zu allem Überfluss auch noch die unschöne Tatsache vollkommen abhängig von ihm zu sein. Genau das ist der halbblütigen Frau alles andere als geheuer.
 

Thorins üble Launen sind ja nun auch nicht gerade einfach zu handhaben und dann weiß sie nicht, wie ER sich ihr gegenüber weiterhin verhalten wird? Aber nicht nur ihr ergeht es so, auch ihm ist der Umstand ausgerechnet mit IHR in diesem Moor festzusitzen und das dann auch noch SO, wie sich die Sache im Moment gestaltet, alles andere als angenehm.
 

» Grrrr...womit hab ich das eigentlich verdient!?
 

Ist der quälend ehrliche Gedanke des Zwergenmannes, als er just in dem Moment so ruppig angefahren wird. Thorin versteht die Welt nicht mehr und so ist er sich nicht sicher, ob er ihr der Einfachheit halber doch lieber den Hals umdrehen sollte? Schon damit sie ihm nicht weiter auf die Nerven geht und noch einen unschlagbaren Vorteil würde es mit sich bringen...nämlich den, dass er zwangsläufig seine himmlische Ruhe vor der elenden Nervensäge von einem Elbenbalg hätte.
 

Doch so schnell gibt die Halbelfe sich nicht geschlagen. Lyriell will ihm gerade noch eine weitere saftige Standpauke halten, als ihr Thorin kurzerhand mit einer sichtbar brüskierten Geste das Wort im Mund abschneidet, ehe er selbst zu sprechen ansetzt.
 

"So weit so gut…..lass es endlich gut sein Lyriell. Ich habe es verstanden. Nun dann wollen wir uns also ein entsprechendes Nachtlager einrichten, da du dich nicht mehr von der Stelle zu bewegen gedenkst!
 

So und nun gib gefälligst Ruhe Weibsbild...sonst wirst du gleich meinen Unmut erleben, das schwöre ich dir, so wahr ich hier vor dir stehe. Ich bin nahe dran die Geduld zu verlieren und das dürfte dir nicht sonderlich gefallen...ich warne dich Lyriell, das ist mein Ernst!“
 

Thorin seufzt tief und merklich resigniert, als er ihr das gesagt hat und noch ehe sie ihm etwas entsprechendes darauf antworten kann, ist er bereits im Begriff sich umzudrehen, um nachzusehen, was das sein Gepäck denn noch so alles brauchbares hergibt. Er will so wenigstens ansatzweise, für die erwartet ungemütliche Übernachtung in der Wildnis gerüstet zu sein, zumal sie in dieser Nacht ohne seinen Mantel ausfallen wird.
 

Doch er hat sich kaum von ihr abgewendet...da spürt er, wie er urplötzlich zögernd aber doch merklich nachdrücklich von ihr angestoßen wird.
 

"WA..WAS IST DENN NUN NOCH? War das etwa nicht deutlich genug Khalam?“
 

Fährt er sie so heftig unterkühlt an, dass sie erschrocken zusammenzuckt.
 

„Na ja, ich ähhh...dachte, wenn du schon gerade dabei bist, dich nützlich zu machen, könntest du nicht wenigstens noch das..das Feuer anzünden oder so?" Entgegnet sie ihm ruhig und versuchsweise sachlich vernünftig.
 

Thorin sieht sie während dessen ehrlich verblüfft an.
 

"Weswegen, wenn man fragen darf?“
 

Hakt er ihr gegenüber nur einen Augenblick später knapp und damit entsprechend kurz angebunden nach.
 

„Ahhh..vielleicht weil es verflucht kalt ist Herr Zwerg? Ach ja und ehe ich es vergesse, wegen der wilden Tiere, um sie zu vertreiben könnte es eventuell auch nicht schaden! DU wolltest doch vorhin noch eines anzünden oder hast du das etwa schon wieder vergessen?"
 

Stottert Lyriell indessen merklich trotzig in seine Richtung, da sie langsam genug von seiner üblen Launenhaftigkeit hat, was wohl auch zu einem nicht unerheblichem Maße auf seinen leeren Magen zurück zu führen sein dürfte, denn den kann sie mittlerweile sehr deutlich knurren hören ebenso wie ihren eigenen. Aber an etwas zu Essen ist im Augenblick wohl eher nicht zu denken, zumal sich ihre Vorräte in Wohlgefallen aufgelöst haben...jedenfalls die, was alles essbare davon anbelangt.
 

»Grober Klotz...spürt er etwa nicht, dass es verdammt kalt geworden ist? Ja und etwas essbares wäre ja nun auch nicht ganz verkehrt. Barad merkt der Mann eigentlich gar nichts?!"
 

Hängt sie im Angesicht dieser Erkenntnis gedanklich merklich frustriert fest...aber nicht sehr lange, denn sie wird recht unangenehm zurück in die Wirklichkeit geholt.
 

"Das einzig wilde Tier hier bin ich ELDARBURAM und DAS wird dich schon nicht gleich fressen! Außer in deiner Phantasie vielleicht und was das Feuer wegen der Kälte anbelangt? Nun gut, über das lässt sich reden, da muss ich dir wohl oder übel zustimmen!“
 

Gibt ihr Thorin während dessen nämlich prompt und entsprechend trocken zur Antwort, denn auch er ist alles andere erfreut sie am Hals zu haben.
 

„Hmmmmppfff....sturer Holzkopf von einem NAUGRIM, liegt das an deinem leeren Magen oder wie darf ich diese Aussage jetzt deuten?!!“
 

Kontert Lyriell derweil weiterhin säuerlich in seine Richtung, dann schmollt sie, wobei sich ihre ebenmäßig elbischen Gesichtszüge zu einer argwöhnisch pikierten Grimasse verzerren. Sie ist zornig auf ihn...dieser..dieser elendigliche Zwerg...dieser Grobian von einem Mann. Bei den Göttern begreift er denn nicht, wie empfindlich kalt es ihr inzwischen geworden ist?
 

Nein wahrscheinlich nicht, denn ER hat ja im Gegensatz zu ihr seine Kleider noch am Leib....schön wie erfreulich für ihn. Aber sie kann nicht behaupten dieses Privileg im moment für sich in Anspruch zu nehmen. Sie trägt ja doch nichts weiter, als seinen Mantel auf der nackten Haut. Also was will er eigentlich von ihr, dieser eigensinnige Sturschädel?
 

Indem bekommt sie die entsprechend grobe Antwort präsentiert.
 

Gewiss doch...leider gibt es nichts zwischen die Zähne da unsere Vorräte stark geschrumpft sind...aber das bedeutet nicht dass ich nicht mit einem Stück von dir vorlieb nehmen würde...wer weiß?
 

Einfaltspinsel!"
 

Hört er sie daraufhin merklich wütend vor sich hin grollen, was ihm ein unerwartetes und obendrein spontan belustigtes Grinsen entlockt....eigentlich hatte er sie damit ja nur etwas ärgern wollen...anscheinend war ihm das jedoch weitaus besser geglückt, als angenommen.
 

Damit gibt er endlich hörbar grollend nach und entzündet von erstaunlich geschickter Hand, mittels Zunder und Feuerstein zielgerichtet mit Hilfe eines sorgsam aufgeschichteten Häufleins halbwegs trockener Zweige aus der nahen Umgebung ein kleines Feuer, so dass es kurz darauf zu knistern beginnt und sich kleine rotgoldene Flämmchen munter durch das Holz fressen.
 

Es erscheint ihr jedoch beinahe wie eine halbe Ewigkeit, in dem vollkommen durchgefrorenen Zustand in dem sie sich noch immer befindet.
 

„Ahhwww.....endlich das Feuer! I Valar das wurde aber auch höchste Zeit!
 

Kalt mir ist so kalt!“
 

Mit dem überraschend erleichterten Ausruf, der von der elbenblütigen Frau fast sofort danach erfolgt, stürzt sie noch ehe der Zwergenmann irgendwie angemessen reagieren könnte, wie der Blitz an ihm vorbei zum wärmenden Feuer, wobei sie sich so hastig daran nieder lässt, dass sie seinen kostbar geliebten Mantel um ein Haar daran versengt hätte.
 

"Bleib mir vom Leib Zwerg, ja denk nicht einmal dran, mir auch nur annähernd zu nahe auf den Pelz rücken zu wollen Thorin! Mir ist gleich, wo du dein heutiges Nachtlager aufschlagen willst, solange du es nicht unmittelbar hier bei mir und in meiner Nähe tust! Hast du verstanden? Such dir eine eigene Schlafstätte für die Nacht!“ Fügt sie dabei wenig kompromissbereit und so vollkommen ungerührt in seine Richtung an, dass dem verblüffen Thorin beinahe der Mund offen stehen bleibt, als er die Worte aus ihrem Mund vernimmt.
 

„HHNNNGGGGRRRRR....jetzt reicht`s mir langsam!
 

Sieh dich vor ELBENZOFE!
 

Gleich reißt mir der Geduldsfaden und dann will ich lieber NICHT in deiner Haut stecken!“
 

Droht er ihr damit leise aber überdeutlich, er ist nahe dran wirklich und wahrhaftig wütend zu werden. Hinter des Zwergenkönigs Stirn beginnt es unübersehbar zu arbeiten, seine eindrücklich cobaltblauen Augen bekommen dabei einen äußerst gefährlichen dunklen Glanz, der nichts Gutes verheißt!
 

Des Zwergenmannes Geduld wird mit diesem eigensinnigen Frauenzimmer auf eine äußerst harte Probe gestellt. Nicht mehr lange und dann ist ihm herzlich einerlei, ob er ihr nun ein Versprechen gegeben hat oder nicht. ER wird sie eigenhändig zum Schweigen bringen, wenn sie jetzt nicht augenblicklich den Mund hält!
 

"HALT ENDLICH DEN MUND UND LASS MICH ZUFRIEDEN, ODER ICH HELFE NACH!“
 

Fährt er sie somit nochmals mit Nachdruck und dementsprechend zornig an. Also das muss er sich nun wirklich nicht von ihr bieten lassen. Der Zwerg ist der Herrscher über ein ganzes Volk, was bildet sich diese Frau eigentlich ein wer sie ist?
 

Thorin ist entsprechend wütend und bedauert sich zutiefst selber!
 

"Oh ich werde mich ganz gewiss nicht zu dir setzen, zumindest nicht freiwillig. Keine Angst Khalam..das hatte ich gar nicht vor, es gibt hier genügend Platz für uns beide, um uns weit genug aus dem Weg zu gehen. Es ist ohnehin besser, wenn ich dich nicht die ganze Zeit über sehen muss!“
 

Sagt er entsprechend brüsk zu ihr, um sich dann anschließend demonstrativ an der elbenblütigen Frau vorbei zu schieben und anstatt dessen einen der ganz in der Nähe stehenden niedrigen Bäume anzusteuern, bei dem er sich kaum angekommen hörbar vor sich hin grummelnd an dessen Stamm nieder lässt.
 

Wahrscheinlich ist die Aussicht darauf keinen Platz am wärmenden Feuer angeboten zu bekommen, das er ihr zu allem Übel eigenhändig angezündet hat, alles andere als erfreulich für den Zwergenmann und das obwohl er vehement so tut, als mache es ihm nichts aus.
 

Doch die Nacht wird eisig und so ganz ohne seinen Mantel dürfte es ihm dann doch etwas ungemütlich und kalt werden.
 

"Ach mach doch was du willst...nur lass mich gefälligst endlich in Frieden!"
 

Hört sie ihn damit neuerlich leise vor sich hin grollen, beschließt dann aber doch vorsorglich, ihm für diesmal besser seine Ruhe zu lassen und so starrt sie ebenfalls leise seufzend, in die rötlich bläulichen Flammen, des kleinen munter vor sich hin brennenden Feuers. Thorin wird das öde Herumsitzen während dessen langsam aber sicher zu dumm, also sucht er sich eine halbwegs vernünftige Sitzposition und schließt die Augen. Er will wenn sie hier schon gefangen sind, wenigstens dieses Elend nicht mehr länger mitansehen müssen.
 

Lyriell hingegen tut mit Nachdruck so, als ob der Zwerg nicht da ist und ignoriert ihn damit der Einfachheit halber vollständig, das heißt besser, sie versucht es, doch so recht gelingen will ihr dies leider nicht. Immer wieder sieht sie sich heimlich nach ihm um und sie merkt so, wie ihre Gedanken sich langsam aber sicher in eine Richtung zu bewegen beginnen, die ihr unerklärlich sind und nicht nur die, auch ihr Herz fängt auf einmal damit an, auf eine ihr seltsam unbekannte Weise zu pochen.
 

Sie weiß nur zu gut was DAS bedeutet...nur zu gut.....denn sie spürt es schon lange und nicht erst seit heute....
 

*Schweig still...mein Herz!*
 

Befiehlt sie sich wütend und merklich verunsichert, doch so sehr sie sich auch darum bemüht, es will ihr einfach nicht gelingen es abzustellen. Sie ist zornig auf sich selbst als sie es spürt. Ihre Gefühslwelt ist schon seit geraumer Zeit vollständig auf den Kopf gestellt, ja eigentlich seit sie ihn kennt.
 

» Was ist nur los mit mir? Ist es die Kraft seines eisernen, unbeugsamen Willens oder gar die Art der Gegensätzlichkeit zu mir, die seiner körperlichen aber auch geistigen Stärke zugrunde liegt und mir sein zwergisches Wesen so fremd erscheinen lässt, das mich ungewollt wie magisch zu ihm hin zieht?
 

Oder ist es am Ende Zuneigung oder vielleicht schlimmer wirklich noch so etwas wie....Liebe? Das gibt es nicht, das ist nichts weiter als eine Illusion, das darf nicht sein!
 

Denkt sie dabei verstört. Lyriell muss heftig schlucken, diese Erkenntnis hat sie so in dieser Klarheit nicht erwartet und sich bisher auch nicht eingestehen wollen..und so gehen ihre Gedankengänge abermals überdeutlich in diese Richtung.
 

» Bitte nicht...bitte nicht er, wieso ausgerechnet ER? Wieso dieser Zwerg, ich verstehe es nicht? Ach aber ich bin schon so lange gefangen in meiner Einsamkeit! Ich sehne mich so sehr danach geliebt zu werden und das wahrhaft Schlimmste daran ist, die schnöde Erkenntnis, dass es mich dabei ausgerechnet nach seiner Nähe verlangt, wie nichts anderes auf dieser Welt. Das ist doch verrückt...i Valar ich glaube, dass ich langsam den Verstand verliere.
 

Schweigend hängt sie weiter ihren unausgegorenen und verwirrenden Gedanken nach, denen sie bisher keine Beachtung beigemessen hat und die sie immer mehr zu verunsichern beginnen. Die elbenblütige Frau mit den schimmernd dunklen roströtlichen Haaren, betrachtet den in ihrer Nähe sitzenden König aller Zwerge des einsamen Berges aufmerksam und mit zunehmenden Interesse und in dem schnöden Bewusstsein, dass sie ihm wohl noch niemals so ausgeliefert gewesen war, so hilflos wie in dieser Situation.
 

Diesmal hat es eindeutig den Anschein als erginge es ihr umgekehrt, diesmal ist sie diejenige, die bis zum Hals in der Patsche sitzt und der Zwerg muss ihr behilflich sein....eine äußerst unangenehme Aussicht, aber eine die sich wohl nicht vermeiden lässt.
 

Niemals ist sie ihm gedanklich auch nur ansatzweise so nah gekommen und scheint ihm zugleich so Fern zu sein und das obwohl sie beide ihr Lager bereits einmal miteinander geteilt haben. Lyriell stellt dabei reichlich ernüchtert fest, dass sie ihr Gegenüber eigentlich nicht einmal richtig kennt.
 

Der Zwergenfürst war nur durch reinen Zufall zu ihr gelangt und hatte zwangsläufig schon Aufgrund seiner üblen Verwundungen durch die Orks bei ihr bleiben müssen....doch ihre gemeinsamen Berührungspunkte hatten in der Vergangenheit zumeist eher den Charakter der Zufälligkeit gehabt. Auch da er ihr, als er wieder einigermaßen hergestellt war, zumeist absichtlich aus dem Weg gegangen war.
 

Nun ja und was diese eine bedeutungsvolle Nacht betraf, an der er ihr ohne es zu wissen gewissermaßen ihre "eigentliche Gestalt" wiederbeschafft hatte...an DIESE...konnte Thorin sich nicht mehr oder wenn doch höchstens Ansatzweise erinnern...was bedeutete, dass sie nicht zählte.
 

Zumindest nicht in seinen Augen.
 

So richtig näher gekommen sind sie sich somit eigentlich erst, seit sie diesen Weg mehr oder minder gezwungen gemeinsam fortsetzen.
 

Erst JETZT lernt sie ihn eigentlich so wirklich kennen.
 

Und da ist ja noch sein ausgesprochen hitziges und äußerst uneinsichtiges Temperament, das die Sache auch nicht eben leichter für sie beide gestaltet...denn ER verliert für ihren Geschmack ein wenig zu leicht die Beherrschung und das ist dann alles andere als erfreulich. Er duldet obendrein keinen Widerspruch...auch ein nicht viel besserer Wesenszug von ihm...der ihr zuweilen ganz schön auf die Nerven geht.
 

Aber mal abgesehen davon, ist irgend etwas an ihm anders, als an anderen Männern, die sie bisher gekannt hat und sie glaubt, dass es genau DAS ist, was sie so ungemein an ihm fasziniert. Lyriell blinzelt vorsichtig mit einem Auge, wobei sie den Zwergenmann, der ihr von alle dem nichts ahnend gegenüber sitzt noch ein wenig intensiver mustert.
 

Ja er gefällt ihr, aber warum? Das weiß sie selbst nicht einmal so genau. Ist es vielleicht diese gewisse Art der Unnahbarkeit, die er an sich hat und die sie so sehr an ihm reizt? Sein abweisendes und dazu äußerst selbstsicher wirkendes Wesen, hat eine beinah unglaubliche Anziehungskraft auf sie.
 

Eine, die sie sich selbst nicht erklären kann!
 

Und doch....da ist etwas an ihm...etwas, das sich längst nicht mehr leugnen lässt....etwas das ihr auf seltsame Art Furcht einflößt...ja sie fürchtet sich davor ihn zu lieben...das ist der Grund weshalb sie ihn nicht zu nahe kommen lassen will, obwohl es ihr ohne es zu wollen so sehr nach seiner Nähe verlangt.
 

Der Zwiespalt in ihr lässt sie so handeln, obwohl es ihr auf eine Art leid tut, ihn vorhin so harsch abgewiesen zu haben....doch nun lässt es sich nicht mehr ändern, wenn sie nachgibt gesteht sie eine Schwäche ein...und das kann sie ihm gegenüber nicht zugeben.
 

Zu viel Angst ist da in ihr, abermals von ihm abgewiesen zu werden....und dennoch...bringt sie es nicht fertig den Blick von ihm abzuwenden.
 

Thorins für einen Zwerg typisch markante Gestalt, die sich in den hellen Flammen des kleinen Feuers in einem mysteriös rötlich goldenen Lichtschein abzeichnet, wirkt für sie unwirklich und fremd. Sein kräftig muskulös wirkender Körperbau zeichnet sich so deutlich sichtbar von den nächtlichen Schatten ab, die mit dem undruchdringlichen Dunkel des Moors verschwimmen.
 

Der Zwergenmann hat sich versuchsweise halbwegs entspannt mit dem Rücken an den Baum gelehnt und sieht zumindest für ihre Augen ganz danach aus aus als ob er schlafen würde. Sein schwarzer, dichter und für einen Zwerg recht langer Haarschopf, der zudem von deutlich sichtbaren Silbersträhnen durchzogen ist schimmert im Feuerschein wie eine in rotgoldenes Licht getauchte Flamme...magisch faszinierend.
 

Auch sein Teint, der im Gegensatz zu ihrem eigenen wesentlich dunkler erscheint, hebt sich in der sie beide umgebenden Finsternis kaum merklich vom seinem schweren silbernen Harnisch ab, dessen Brustschild in kunstvoller zwergischer Handarbeit aus einzelnen Kettengliedern zusammengefügt wurde. Vielleicht sogar von ihm selbst?
 

Lyriell sieht, wie sich die einzelnen Muskelstränge seiner von der schweren Arbeit ausgeprägt kräftigen Oberarme straff unter dem dunklen Stoff seiner Tunika abzeichnen, von denen sie sich auf einmal mit aller Macht gehalten zu werden wünscht. Die halbelbische Frau ist von sich selbst mehr als überrascht, dass sie sich über den Fremden Gedanken macht, der durch Zufall aus den Weiten dieses riesigen Landes zu ihr gekommen ist.
 

Ja durch Zufall, oder ist es etwa doch Schicksal gewesen?
 

Sie weiß es nicht...aber sie weiß eines ganz sicher, dass der Zwerg ihr gefällt und sie ihn dazu auch mag...in ihren Augen ein völliges Desaster, aber leider inzwischen Tatsache!
 

»Bei allen Göttern ich kann es nicht begreifen? Bin ich etwa irre? Es ist ja grade so, als ob dieser Mann der Einzige ist, der überhaupt in Frage käme, um mir als mein Gegenstück bestimmt zu sein? Trotzdem, noch lange kein Grund sich ausgerechnet für diesen...diesen eigensinnigen Naugrim zu interessieren?!
 

Lyriell ist derweil wirklich nahe am Verzweifeln.
 

» Ich werde noch irre mit diesem unmöglichen Zwerg, barad aber ich fühle mich so unendlich einsam! «
 

Geht ihr dabei verwirrt und zutiefst verunsichert durch den Sinn.
 

Leise seufzend wendet sie ihren Blick schließlich, wieder dem Feuer zu und versucht sich ihre offenkundige Neugier für den Zwergenfürsten nicht all zu offen anmerken zu lassen. Denn ER soll auf keinen Fall sehen, das sie ihn beobachtet und das zu allem Übel obwohl sie ganz genau weiß, dass sie beide momentan eingentlich ganz andere Probleme zu bewerkstelligen hätten, als diese!
 

Immerhin könnten im schlimmsten Fall auch immer noch Feinde versteckt in der Dunkelheit des Moores auf sie lauern, auch diese Gefahr ist längst noch nicht gänzlich gebannt. Doch versucht sie genau diese beängstigend unangenehmen Gedanken mit aller Kraft zu unterdrücken. Sie ist nicht allein...der einzige Trost für die halbelbische Frau...ER hat sie schon einmal beschützt, als sie es für sich selbst nicht tun konnte...und er wird es wieder tun...das weiß sie.
 

Die Nacht verrinnt in der langsamen Zeitspanne des Wartens auf das Tageslicht. In diesen unangenehmen Gedankenbildern gefangen...erscheint ihr die Zeit endlos zu sein...und so geht auch unweigerlich das ohnehin schon zu wenige trockene Brennholz zur Neige, das Thorin zuvor gesammelt hat um das kleine Feuer zu entfachen, das sie eigentlich beide wärmen sollte.
 

Lyriell beschließt somit kurz aufzustehen, einen Blick auf ihre nassen Kleidungsstücke zu werfen, um dann im Anschluss daran nach neuem Holz Ausschau zu halten, damit sie wenigstens bis zum Morgen über die Runden kommt. Die Nacht ist empfindlich kalt und ohne Feuer sicherlich nicht sehr viel erbaulicher.
 

Mittlerweile hat sich ihr brennender Zorn auf Thorin etwas gelegt und sie bedauert ihn sogar ein wenig darum, so ganz ohne die trostspendende Wärme des kleinen Feuers auskommen zu müssen, die sie ihm ja in gewisser Weise selbst verwehrt hat. Aber das würde sie ihm nie sagen..niemals! Anstatt dessen versucht sie diese immer stärker werdenden Gefühle für ihn weiter vehement zu ignorieren.
 

„Das Feuer brennt herunter, wir haben kein Holz mehr, ich will kurz sehen ob ich noch etwas finden kann, das sich zum Verfeuern eignet.“ Sagt sie somit der Höflichkeit halber leise und kaum hörbar in Richtung des Zwerges....von dem sie noch immer annimmt, er würde inzwischen schlafen...doch das tut er keineswegs.
 

Als sie das getan hat, erhebt sie sich und geht leichten Schrittes an Thorin vorbei, ein kleines Stück in das Dickicht aus Büschen und hohem Farnen hinein und verschwindet so langsam aus dessen Blickfeld. Aber sie geht nicht eher, nachdem sie sich noch einmal vergewissert hat, dass ihre Kleider in Ordnung sind und endlich auch zu trocknen beginnen. Lyriell hat sich jedoch grundlegend getäuscht, denn der Zwerg schläft nicht. Thorin hat nur die Augen geschlossen, um den fast unvermeidlichen unangenehmen Zusammenstößen mit ihr zu entgehen, denn auf die hat ER nicht die geringste Lust.
 

Doch nur so lassen sich die unangenehmen Konfrontationen zwischen ihnen längerfristig vermeiden, indem er zwangsläufig so tut, als ob er schlafen würde...zumindest versucht er diese Strategie für diese Nacht. Besser gesagt von dem, was davon noch übrig ist.
 

Dennoch sind dem zum Trotz, alle seine Sinne in höchste Alarmbereitschaft versetzt!
 

Immerhin, haben sie bereits großen Ärger gehabt und der Zwerg will es nicht noch einmal riskieren, so ungeschützt aus dem Hinterhalt attackiert zu werden und mit unangenehmen Überraschungen muss er in dieser Wildnis zu jeder Zeit rechnen, das ist ihm vollkommen klar.
 

Die zunehmende Dunkelheit hat zudem begonnen das Moor in einen unruhigen Schmelztiegel von unheimlichen Geräuschen und plötzlichen Bewegungen im Schatten der Büsche zu verwandeln. Der Zwerg hat damit zwar die Augen geschlossen, doch entgeht ihm trotzdem nicht die kleinste Geste der merklich verunsichert wirkenden elbenblütigen Frau in seiner Nähe.
 

Er hört sie, er spürt sie und aus den halb geschlossenen Augenwinkeln kann er sie obendrein sehr gut beobachten, ohne dass sie etwas davon bemerkt.
 

Der schwache Widerschein des langsam ersterbenden Feuers, lässt ihre faszinierend dunkelgrünen Augen golden glänzen. Mit dieser eigenartigen Erkenntnis, die ihm zudem ungewollt einen flauen Magen beschert, gleitet er unwillkürlich in eine merkwürdige Art von Dämmerzustand ab, in der er noch mit halben Ohr aufmerksam in der Wirklichkeit weilt, mit dem Anderen jedoch unweigerlich in die Welt seiner Erinnerungen eintaucht, denen er normalerweise nur in seinen tiefsten Träumen begegnet.
 

Er sieht so zunehmend verwirrende Bilder seiner Vergangenheit an die Oberfläche steigen, zu denen er keinen realistischen Zusammenhang für die Gegenwart finden kann aber dennoch sind sie da....und sie kommen ungerufen zu ihm...ebenso wie die, über die Frau die ihn begleitet....



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