Eru áva dartha amarth yoménië von Ithildin (Eine unerwartete Schicksalsbegegnung) ================================================================================ Kapitel 9: unfreiwillige Bande ------------------------------ Die Frau mit dem so überdeutlich sichtbaren Anteil an Elbenblut verstummt unwillkürlich. Er sieht wie sie schluckt. Ihr Blick wirkt hart und von herer Verzweiflung geprägt....denn DAS, was zwischen IHR und IHM hier geschehen ist, hat auch sie bei allem was ihr heilig ist, weder voraus sehen können, noch hat sie es so gewollt. Ja, sie hat es nicht einmal ansatzweise für möglich gehalten und doch ist es geschehen! Es gibt da nämlich eine simple, aber dennoch unumstößliche und vor allem, ganz wesentliche Tatsache, die ER noch nicht kennt. Gewissermaßen einen besonderen Umstand! Einen, den sie ihm gegenüber bisher nicht offenbart hat und es liegt gewiss nicht daran, dass sie beide entgegen aller Vernunft und Sinnhaftigkeit aneinander gebunden sind, so wie sie es ihm eben schon ganz deutlich gesagt hat. NEIN, es hat einen vollkommen anderen Grund, einen erheblich gewichtigeren und erheblich schlimmeren...zumindest aus ihrer Sicht heraus gesehen! Sie hat sich entgegen ihres ansonsten so klaren Verstandes ungewollt Hals über Kopf in ihn verliebt...und das über alle Maßen! So sehr, dass sie jedesmal das merkwürdige Gefühl in seiner Nähe überkommt, als müsse ihr das Herz in der Brust zerbersten. So etwas hat sie niemals zuvor für einen Mann so stark empfunden, wie ausgerechent für IHN...diesen dahergelaufenen Naugrim, den sie bis vor zwei Wochen noch nicht einmal gekannt hat. Lyriell sieht ihn sich an...neugierig, forschend und noch etwas genauer und fragt sich dabei in aller Ernsthaftigkeit und zutiefst verunsichert, WAS das an ihm sein mag, dass Thorin sie so sehr für sich einnimmt? Sie will es ergründen findet jedoch keine Antwort auf ihre Frage. Gewiss nicht sein Äußeres, soviel ist ihr klar! An dem kann es auf keinen Fall liegen, der Zwerg ist im Grunde längst viel zu alt für sie....er hat ja schon überdeutlich sichtbar die Zeichen der Zeit und die des Alterns in Haar und Bart aufzuweisen. Die auffälligen silbernen Strähnen, in seinem ansonsten tiefschwarzen Haar, sind demnach nicht länger zu übersehen und schon gar nicht zu verleugnen. Aber da sind auch noch seine beeindruckend klaren blauen Augen...diese durchaus besonderen und eigenartig eindrücklich wirkenden Augen, die der Zwerg da hat. Sie sind etwas sehr seltenes, etwas was sie noch nie zuvor bei einem seiner Sippe in dieser Intensität gesehen hat. Vor allem der intensive Ausdruck und das tiefe Feuer, das deutlich sichtbar in ihnen brennt, fasziniert die elbenblütige Frau wirklich nachhaltig an ihm. Und das, obwohl seine eindeutig sterbliche Augen und damit gewiss nicht so wie die ihren sind. Auch seine Gestalt ist in gewisser Hinsicht ganz annehmbar...zumindest für einen Zwerg gesehen! Sie hat ihn ja bereits gespürt....seine Nähe, dieser betörende Geruch der an ihm haftet und fast um den Verstand gebracht hat...das angenehme Gefühl seiner warmen Haut auf ihrer, die stählerne Muskulatur unter der Haut, sein unübersehbarer Tribut an ein hartes Leben, das von viel schwerer Arbeit und zudem viel Mühsal geprägt gewesen sein muss. Allein DAS alles hat sie nicht vergessen können und es wird ihr niemals wieder gelingen, so sehr sie sich darum auch bemühen mag. Der Naugrim gefällt ihr was das anbelangt als Mann, das muss sie wenn auch ungern zugeben, aber genügt das denn? Sie will es nicht wahr haben, aber sie hat sich allen moralischen Ansätzen und Vorgaben zum Trotz ausgerechnet in IHN verliebt, diesen fremden Zwergenmann, von dem sie nicht einmal wirklich weiß, wer er im eigentlichen Sinne ist? Schon aus diesem Grund heraus hat sie es ihm bisher absichtlich verschwiegen, obwohl es der Wahrheit entspricht. Lyriell will nicht, dass er es jemals erfährt. Sie wird es ihm mit keinem Sterbenswort sagen. Nicht, wenn sie es nicht unbedingt tun muss! Es genügt schon, dass sie beide durch dieses unfreiwillige Band der letzten Nacht gezwungen sind einander bedingungslos zu vertrauen. Das alles spukt ihr in dem Moment gedanklich im Kopf herum....doch noch ehe sie fortfahren und ihm die weiteren Umstände erklären kann, unterbricht er sie überraschend energisch. Sie spürt, wie er dabei ruckartig zurück weicht, um noch etwas mehr an Abstand zwischen sie und sich zu bringen...wie er es ohnehin schon getan hat. Die vertraute Nähe dieser vergangenen Nacht, verschwindet somit unweigerlich für immer in s Nichts hinein, so als hätte diese nie zwischen ihnen statt gefunden. Dabei vermisst sie seine angenehme Wärme jetzt schon... Indem setzt Thorin, der über ihre Aussage nicht minder entsetzt und getroffen erscheint, auch schon zu einer für ihn, passenden Gegenantwort an, wobei er sie kurzerhand unterbricht und zwar nicht eben höflich, noch obendrein besonders begeistert. „Wa...wa..ähhh... WAS willst du damit andeuten Eldaburam? Wie hast du es so passend ausgedrückt? WIR wären aneinander gebunden, nur weil ICH dich heute Nacht in meiner naiven Dummheit und Unwissenheit genommen habe und dann auch noch, ohne noch irgendwas davon in Erinnerung behalten zu haben...Weibsbild? Ich glaube es nicht...nein, ich glaube das einfach nicht! DAS ist jetzt ein WITZ oder? Du...du machst Scherze! Sag verdammt nocmal, dass das nichts weiter als ein übler ein Scherz ist? LOS SAG ES....ICH WARTE!“ Das war deutlich und entsprechend derb, aber so hat er es in dem Moment tatsächlich gemeint, denn er kann es wahrhaftig noch immer kaum fassen. Thorin will es nicht akzeptieren, es will einfach nicht in seinen zwergisch dickköpfigen Sturschädel hinein, was sie ihm da in aller Deutlichkeit klar zu machen versucht. Die elbische Frau mit dem seltenen dunklen, rostroten Haarschopf sieht, wie sich seine Gesichtsmimik immer weiter verfinstert und das, obwohl er beide Brauen bereits überdeutlich in Richtung seines Nasenrückens gezogen hat. „Oh danke, dass du es jetzt so überaus nett formuliert hast Naugrim! Aber ja so ist es fürchte ich! Diese Sache ist kein Scherz, sie ist absolut bindend und zwar für uns BEIDE ob dir dieser Umstand nun besonders gefällt oder nicht!“ Thorin schnaubt hörbar, ehe er sofort danach entsprechend wutentbrannt kontert. „ACH WAS! Glaubst du vielleicht, ich hätte nur allein auf DICH gewartet WEIB? Hätte ich eines gewollt, so hätte ich mir schon längst eines genommen! Also was willst jetzt du von mir Khalam? Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. WAS also soll ich da mit einer Frau anfangen? Dabei ist es vollkommen unwichtig, ob ich sie nun freiwllig oder durch Zwang gewählt habe. Ich will KEINE verstehst du....ich will überhaupt kein Weib haben! Shazra..ist das etwa so schwer zu begreifen?“ Sie sieht ihn an, ihr Blick wird mit einem mal leer und wirkt deutlich resigniert. Noch im selben Moment erhebt sie sich ruckartig vom Boden...sie steht damit direkt vor ihm und sieht auf ihn hinunter. Die elbische Frau macht erst den Eindruck als ob sie gehen möchte, doch dann scheint sie sich eines besseren zu besinnen und antwortet ihm statt dessen schließlich mit leiser, aber dennoch deutlich vernehmbarer Stimme. „Ich habe es schon durchaus verstanden Thorin und ich bin sicher nicht so einfältig, dies von dir in irgend einer Weise erwartet zu haben. Schon gar nicht, dass du etwas für mich empfindest, noch dass du mich magst. Im Grunde kennen wir uns ja kaum. Aber es ist nun mal so. Ich gehöre jetzt zu dir, das ist nun mal einen Tatsache. Aber...vielleicht...vielleicht kann man es ja lernen...IRGENDWIE!? Ich meine, auch Liebe ist etwas, was man erlernen kann...oder wenigstens so etwas wie gegenseitigen Respekt. MEHR erwarte ich ja gar nicht! Es ist nicht zuviel verlangt. BITTE...lass mich nicht hier zurück. Es ist längst zu spät, als dass ich es rückgänig machen könnte. Thorin bitte nimm mich mit..ich ich kann kämpfen..ich werde dir nicht zur Last fallen, ich verspreche es dir. Egal was auch kommen mag. Ich war einmal ganz gut im Umgang mit Waffen. Nun aber in der Vergangeheit hatte bisher ja allein mein Anblick ausgereicht alles und jeden in die Flucht zu schlagen, wirklich jeden! So weiß ich nicht, wie gut es im Moment damit steht. Aber mit ein wenig Übung müsste ich mein Können eigentlich wieder zurück bringen können...ich ..ich kann dir helfen ihn zu finden...ich meine deinen VATER?!" Thorin blickt zu ihr auf...er sieht die rothaarige Frau, mit den seltsam eindrücklich dunklen grünen Augen vor sich stehen, gänzlich entblößt hat sie sich vor ihm, bis tief in ihre tiefste Seele hinein hat sie ihn blicken lassen und sie hat ihm damit auch ganz offen gesagt, was sie von ihm erwartet. Er blickt sie an, sieht die schöne und auf ihre Art auch begehrenswerte Frau, die sie ist. Aber er kann nicht über seinen Schatten springen, obwohl er wahrhaftig nicht zu leugnen vermag, dass sie ihm durchaus gefällt...oder besser, sie könnte ihm vielleicht gefallen...irgendwann, wenn er sie besser kennen würde. Aber dazu fehlt ihm schlichtweg die Zeit. Er hat eine Aufgabe zu erfüllen...eine, die nicht mehr länger warten kann! Indem erhebt er sich ebenso ruckartig vom Boden um sich auf selbe Höhe mit ihr zu bringen denn das was er ihr sagen muss wird ihr sichre nicht gefallen. Er sieht sie dabei nicht an...so leid es ihm tut aber er wird ihr jetzt sagen, dass er sie nicht mitnehmen kann UND es auch nicht tun will! „Lyriell, ich wollte nie eine Familie, nie ein Weib haben und jetzt kann ich es auch nicht mehr. Ich bin zu alt für dich, viel zu alt um dir genügen zu können, verstehst du das? Die Verantwortung kann und will ich nicht mehr tragen, verzeih mir, aber ich werde dich nicht mitnehmen. Mein Schicksal ist ein anderes als deins...nicht in diesem Leben!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)