Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 64: Rückkehr ins Elbenreich - Nan ned Eldarherenya ---------------------------------------------------------- Beide sprachen damit nicht mehr viel miteinander, vordringlich da alle Worte zwischen ihnen längst überflüssig geworden waren...sie hatten einander alles gesagt, was es hinsichtlich ihrer Gefühle füreinander zu sagen gab. Lyriel packte so die Gelegenheit beim Schopf und das Schicksal gewissermaßen in ihre eigenen Hände, indem sie Thorin der vor ihr auf dem langbeinigen Grauschimmel saß, die Arme völlig offen und inzwischen wie selbstverständlich um seine männlich muskulöse Taille schlang, auch um nicht im Falle eines Falles unversehens vom Pferd geschleudert zu werden, wenn es zufällig einen Fehltritt tun oder gar scheuen würde. Dabei lehnte sie sich vertrauensvoll an ihn, um seine wohltuende Nähe wenigstens noch so lange genießen zu können, solange sie unterwegs und zusammen waren. Wer wusste schon so genau, was sein würde, wenn sie zurück in den Elbenpalast kommen würden? Es war ziemlich sicher, dass sich ihre Wege zumindest dort vorläufig wieder trennen würden. Aber es war ihr inzwischen gleich, was andere davon denken oder gar halten wollten….ER war ihr EINER...ihr Liebster...ihr Hrun Thalorn* (einer Geliebter*) und das konnten sie ihrer Meinung nach ruhig alle wissen...was gab es da noch weiter abzuleugnen..man sah es ihnen beiden doch inzwischen überdeutlich an. Das helle Leuchten das sich sichtbar auf Lyriels, wie ebenso auf Thorins markantes Gesicht gelegt hatte und auch aus ihren Augen heraus strahlte...sprach eine weit deutlichere Sprache, als alle Worte der Welt es nicht auszudrücken vermochten. Es war die Sprache der Liebe zueinander, die jeder sehen konnte, der es sehen wollte. Was jedoch längst nicht von allen Seiten mit dem von ihnen erhofften Wohlwollen betrachtet wurde. Am Deutlichsten zu sehen war das, als sie endlich bei der Gruppe ihrer Begleiter ankamen wo das Gesicht des silberhaarigen Elben einen unübersehbar feindseligen Zug annahm, als er beide Liebenden so vertrauensvoll miteinander umgehen sah. Er beherrschte sich aber es war deutlich, dass er kurz davor war die mühsam beherrschte Contenance zu verlieren. Auch Tauriel und Kili hatten sich zwischenzeitlich bei dem Rest der Gruppe eingefunden und standen zufällig mit ihren beiden Reittieren nebeneinander, das gab ihnen die seltene und kurze Gelegenheit unbeobachtet von irgendwelchen eifersüchtigen Augen miteinander zu sprechen. Kili sah die elbische Frau lächeln, als sie Thorin beobachtete, der den Grauschimmel mit entschlossener Mine in ihre Richtung lenkte, wo er seiner Begleiterin leise etwas zuflüsterte, so dass diese ganz plötzlich in ein amüsiertes Lachen verfiel...eines das beide auf eine merkwürdige Art erstrahlen ließ, wie das klare unsterbliche Sternenlicht am Himmel. Tauriel die es gesehen hatte, beugte sich kurz zu Kili hinüber und sagte dann leise. „Siehst du mein junger zwergischer Freund, das nenne ich wahre Glückseligkeit..man sieht es ihnen an. Liebe ist schon etwas sehr seltsames...sie macht keine Unterschiede zwischen Volksabstammungen...ja manchmal sogar nicht einmal was das Geschlecht betrifft. Eigentlich dürften sich diese beiden nicht lieben...denn es gefällt weder ihren Verwandten, noch wird es ihren beiden so grundverschiedenen Völkern sonderlich behagen. Aber es könnte auch eine schmale Brücke sein, auf der ein erster Schritt in die richtige Richtung getan wurde, um unsere Völker einander wieder anzunähern. Ich finde jedenfalls, dass dein Onkel und meine Herrin Lyriel ein sehr schönes Paar abgeben werden...ganz gleich, was andere nun davon halten mögen.“ Der vorsichtige Seitenblick auf Feylon, den sie dabei unmittelbar im Auge hatte bestätigte ihre Sorge jedoch nur noch...dass es Ihm überdeutlich missfiel, das konnte sie ihm, die ihn gut kannte regelrecht ansehen. „Entschuldige mich bitte kurz Kili, ich muss etwas erledigen!“ Hakte sie somit hastig ein, noch bevor der junge Zwerg überhaupt in die Lage gewesen war ihr darauf etwas zu entgegnen. Und so machte sie bereits kehrt, bevor er die Gelegenheit einer passenden Gegenantwort hatte ergreifen können, die er ihr eigentlich geben wollte. Er sah sie eilig zu ihrem elbischen Freund hin reiten, dessen Gesicht im Augenblick mehr nach geronnener Milch aussah...und es für Kili obendrein nicht schwer zu erraten war, weshalb der Elb so ein Gesicht machte, denn er brauchte nur dessen erzürnten Blicken zu folgen, dann war ihm alles klar. Feylon hatte Thorin im Auge und zwar mit tödlichem Zorn...ein nicht ungefährliches Problem für seinen Onkel, der sich seinem Rivalen zwar bewusst war, ihn aber bisher nicht wirklich ernst genommen hatte. Etwas was sich alsbald schon als großer Fehler heraus stellen sollte. Kaum war Tauriel bei ihm angelangt, zügelte sie ihr Pferd und hielt es direkt bei ihm an, so dass er gezwungen war sein Ross ebenfalls zu zügeln. „Mach nicht so ein verdrießliches Gesicht Feylon, man sieht es dir an...wenn du den Zwerg noch weiter so böse anstarrst, wird es jeder merken...selbst der Dümmste. Was ist nur los mit dir? Du bist doch sonst nicht so gefühlsoffensiv veranlagt mein Freund?“ Nahm sie ihn mit diesen offenen wie ungleich klaren Worten entsprechend in Empfang, woraufhin sie ihn nur wütend in ihre Richtung schnauben hörte. „Lass mich in Ruhe Tauriel und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten...ich danke dir für deine Anteilnahme aber das geht dich denke ich nichts an! Sieh lieber zu dass du die Sache mit dem Zwerg beendest und zwar noch bevor er sich richtig in dich verliebt... wenn er es nicht schon längst getan hat. Ich bin nicht blind..ich sehe doch, wie er dich ansieht...und nicht nur ich..also? Was willst du von mir? Hast du nicht eigene Angelegenheiten zu regeln?!“ Kommentierte es der Silber haarige Elb entsprechend unwirsch und unfreundlich, als er sie direkt vor sich stehen hatte, wo sie sein zorniger Blick wie ein Gewittersturm überrollte und sich sein Zorn so über ihr entlud, die an sich ja gar nichts damit zu tun hatte. Doch er war längst soweit, dass er kaum noch zwischen Freund und Feind zu unterscheiden mochte. Die Angelegenheit mit seiner melethril* geliebten* kostete ihn seinen ansonsten so klaren analytischen Verstand...Feylon war schon lange nicht mehr in der Lage rational zu handeln, doch das konnte und wollte er sich nicht offen eingestehen...schon gar nicht vor Tauriel. Diese sah ihn an und antwortete ihm nur knapp. „Meine Angelegenheiten sind meine Sache..wie mir scheint, bist du nicht daran interessiert dass man dir hilft. Bitte dann sieh zu, wie du es allein regelst...nur vergiss eines nicht, Lyriel hat sich im Grunde schon entschieden, ich glaube kaum, dass sie ihre Meinung noch einmal ändern wird. Du wirst ihn also schon töten müssen, um dies zu bewerkstelligen….dann und nur dann hast du vielleicht eine letzte Chance sie für dich zurück zu gewinnen. Und ich hoffe nicht, dass du so verblendet sein wirst um dies tatsächlich ins Auge zu fassen...sein Blut an deinen Händen würde die Sache gewiss nicht einfacher machen sie für dich zu gewinnen...lass dir das als Warnung gesagt sein mein Freund!“ Mit diesen Worten gab sie ihrem Schimmel energisch die Sporen, um sich zu Legolas an die Spitze des kleinen Trosses zu setzen...damit war alles zwischen ihnen gesagt...aber Tauriel war sich sicher, dass Feylon noch lange nicht aufgeben würde, ganz gleich was auch geschehen mochte und so wusste sie, dass sie Thorin früher oder später vor ihm warnen musste… Denn sie wollte nicht riskieren das der Zwerg gänzlich chancenlos blieb...wenn dann sollte er seine Gelegenheit bekommen sie ganz offiziell für sich zu fordern und sie für sich zu gewinnen...sie wusste dass Feylon spätestens zurück im Palast seine Rechte an ihr geltend machen würde...Thranduil war seine einzige Chance und die würde er ohne jeden Zweifel gnadenlos nutzen! Als Tauriel fort geritten war, gab Kili seinem Pony ebenfalls die Sporen, er wollte gar nicht weiter abwarten, ob Tauriel noch einmal zu ihm zurück kommen würde, was er im Moment eher bezweifelte. Er schickte sich damit viel mehr an Ahiê einzuholen und mit ihm aufzuschließen, wo sich der Junge intuitiv nahe von Thorins Pferd aufhielt..schon weil er in Lyriels Nähe sein wollte. Der junge Fellwechsler mochte zwar kurz davor stehen eigenständig zu werden und das Leben eines Erwachsenen zu führen, aber Mutter war Mutter und eine andere als Lyriel kannte der junge Mann nun mal nicht...er liebte sie und wollte auch, dass sie glücklich war, aber sie mit einem anderen Mann zu teilen, fiel ihn noch immer weit schwerer als er bisher angenommen hatte, selbst wenn er diesen Mann an sich gut leiden mochte. Trotzdem konnte er es nicht über sich bringen sich einzugestehen, dass es langsam an der Zeit war los zu lassen, denn auch das gehörte zum Erwachsenwerden dazu. Derweil gesellte sich auch Thoral von alledem nichts ahnend mit seinem Dunkelfuchs zu seinen entfernten Verwandten vom einsamen Berg, um ihnen damit etwas Gesellschaft zu leisten, so dass alle Zwergenblütigen beieinander waren, wo sie sich ohne es bewusst zu merken etwas von den Elben absonderten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)