Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 40: der Geheimnishüter - Roroxim ---------------------------------------- Die beiden hatten unverschämtes Glück, nicht von dem vollkommen verängstigten und von ihrer beider Gewicht überlasteten Pferd abgeworfen zu werden. Thorin krallte sich instinktiv mit aller Kraft in die Mähne des grauen Wallachs und versuchte ihn wenigstens halbwegs auf Kurs durch das unwegsame Unterholz zu halten, so dass sie beide nicht unversehens von tief stehenden Ästen herunter katapultiert wurden, die ihnen immer wieder den Weg zu versperren versuchten, worauf sie diesen schleunigst ausweichen mussten. Es war ihr Glück, dass das Elbenpferd so wendig war und nahezu übersinnlich schnell reagierte, wenn Thorin es geschickt umzulenken versuchte. Lyriel hatte derweil allerdings ganz andere Probleme zu lösen als ihr Begleiter, denn sie versuchte zwischenzeitlich das umzusetzen, was Thorin ihr nicht mal zwei Sekunden zuvor angeschafft hatte. Sie raffte so hastig ihren Bogen von der Schulter herunter und versuchte die beweglichen Ziele der Spinnen zu treffen, die sie noch immer hartnäckig und in Scharen verfolgten, was aufgrund da sie sich selbst sehr schnell fortbewegten, längst nicht so einfach war, wie von ihr angenommen. Thorin drehte sich kurzzeitig zu ihr um, seine Stimme hatte in der Zwischenzeit einen deutlich drängenden und fast schon angsterfüllten Unterton angenommen, als er ihr etwas entgegen rief. „WAS IST WARUM SCHIESST DU NICHT ENDLICH...DOMEDNA*?!“ Er fuhr sie nicht eben freundlich an, was in ihrer verzwickten Situation allerdings nicht weiter verwunderlich war, beide standen ordentlich unter emotionalem Druck und gefressen zu werden, nun das war sicherlich das Letzte, was sie wollten. “Ka baskan draxin*...warum lässt du das verflucht noch eins nicht meine Sorge sein Thorin?“ Zischte ihn die Halbelfe darauf hin, wie zu erwarten ebenso erhitzt an, wobei sie sich der Abfuhr zum Trotz jedoch wirklich ernstlich darum bemühte, die beweglichen Ziele mit ihren deutlich schwindenden Pfeilen zu treffen, die sie immer wieder geschickt aus ihrem Köcher fischte und dann gezielt abzuschießen versuchte. Doch sie trafen nicht wirklich ihr Ziel und wenn dann, zumeist nur den harten Chitinpanzer der Spinnen, die ihre verletzlichen Weichteile gut vor ihr zu verbergen wussten. Die Bedrohung in ihrem Nacken ließ sich damit nicht abschütteln oder gar mindern....nein im Gegenteil, sie kam ihnen damit sogar noch bedrohlich näher. Thorin trieb das verängstigte Pferd unbarmherzig an noch schneller zu laufen, doch das brachte nichts mehr ein, da es ohnehin schon schweißgebadet war und keuchend schnaubte, als wolle es gleich in sich zusammen brechen. In dem Moment wo beide Reiter kurz davor waren zu verzweifeln, wo sie sich ihrem Schicksal fast schon ergeben und nicht mehr weiter wollten, geschah etwas äußerst sonderbares. Sie waren ohne es zu merken in einen Teil des Waldes gelangt, den weder Lyriel noch die Grünwaldelben besonders gut kannten und Thorin der ohnehin fremd in dieser Gegend war, schon gar nicht. Der Teil in den sie sich ungewollt verirrt hatten, lag leicht südlich verlagert in Richtung der alten Feste Dol Guldur und bewegte sich damit weg von dem Gebiet, in dem Ungolianths unheilbringende Brut lebte. Hier war der Wald weniger dicht, wirkte freundlicher und längst nicht mehr so düster...aber auch wilder und ungleich gefährlicher, weil andere in Arda wenig bekannte Kreaturen ihn bevölkerten. In ebenjenen Moment bemerkten die beiden Flüchtenden, wie seitlich aus dem Unterholz mehrere bis dato völlig unsichtbare Gestalten brachen. Angeführt von einem Mann, dessen hellblondes Haar leuchtend wie flüssiges Silber in der Dunkelheit unter den Bäumen wirkte. Es waren plötzlich fremde Laute in der Luft..laute Schreie in einer Sprache, die den beiden nicht geläufig war. Befehle wurden gerufen...und noch ehe sie es sich versahen, tauchte unvermittelt vor dem flüchtenden Pferd eine Gestalt wie aus dem Boden gewachsen auf. Der silbergraue Wallach scheute erschrocken und hätte die beiden flüchtenden Reiter um ein Haar abgeworfen. Thorin konnte sich und die Frau gerade noch davor bewahren, ehe sie beide tatsächlich gestürzt wären. Wild schnaubend tänzelte das Elbenpferd hin und her...doch die ruhige tiefe ja fast schon sonore Stimme des Gegenübers, die es jetzt zu besänftigen versuchte, schaffte es schließlich doch recht schnell, das verängstigte Tier zu beruhigen, zumindest soweit, dass es mit zitternden Flanken stehenblieb. Indem konnten Lyriel und Thorin endlich sehen, wer sich da so ungewollt, wie erfreulich unverhofft in ihren Ärger eingemischt hatte. Die Handvoll fremder Männer, die da so urplötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht waren, hatten mit den Spinnen, die sie verfolgten indessen längst kurzen Prozess gemacht. Es waren dem Aussehen nach Menschen...Menschen mit grimmigen, aber durchaus edlen und ernsten Gesichtszügen. Allesamt waren sie braun oder schwarzhaarig und hochgewachsen gebaut...sie wirkten muskulös und sehr kräftig, man sah ihnen auch körperlich sehr deutlich an, dass sie geübte und flinke Jäger sein mussten. Ihre Waffen und auch ihre Kleidung, ja eigentlich alles was sie bei sich trugen, war einzig und allein nur darauf ausgerichtet. Lediglich ihr Anführer wollte so gar nicht in dieses Bild passen. ER war als einziger von ihnen weitaus gedrungener vom Körperbau her, aber doch immer noch ein gutes Stück größer als Thorin selbst und doch war er ganz offenkundig genau der, der in der Gruppe den Ton angab. Sie alle richteten sich nur nach ihm. Als er direkt vor dem Zwerg und der Elfe auftauchte und das erschrockene Pferd beruhigte, wollten beide ihren Augen beinahe nicht trauen. Jeder von ihnen auf seine ganz eigene Weise. Thorin sah die zwergische Abstammung an ihm so deutlich, als wäre er einer von seinem eigenen Volk. ER hatte nahezu die selbe Körperstruktur wie Thorin selbst, nur war dieser fremde Mann wie gesagt deutlich größer geraten, was dabei wiederum ungewöhnlich wirkte, zumindest für einen Zwergenblütigen. Aber die kräftige Muskulatur...der dichte Bartwuchs...das wilde lange Haar, das ihm ebenso wirr und lang über die Schultern hinab reichte, wie der Zwergenfürst es selbst auch trug und lediglich an einigen Stellen von kunstvollen Zöpfen durchflochten war. All das, ließ den König aller Zwerge höchst stutzig werden...ein Zwerg wie er, HIER in diesem Wald? Ja aber was in aller Welt machte DER hier? Und noch etwas verunsicherte ihn...es war der ihm seltsam vertraute, leicht unnahbar kühle Gesichtsausdruck, den der Fremde an sich hatte. Thorin hatte beinahe das Gefühl, als würde er durch einen Spiegel in sein eigenes Antlitz blicken. Der Fremde hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm aufzuweisen...DAS war etwas, was ihm nahezu sofort aufgefallen war. Auch Lyriel war nicht minder überrascht auf den ihr vollkommen fremden Mann zu stoßen, der sie ebenso verunsicherte, wie er das bei Thorin tat. Aber wo der Zwergenfürst sich höchst verwundert den Kopf über die so eindeutig auffällig, zwergische Körperstruktur zerbrach, fiel Lyriel die ihn sich ebenfalls ein wenig genauer ansehen konnte auf, dass sie seine außergewöhnlich stechend blauen Augen am Allermeisten verunsicherten. Sie war sich sicher, dass sie DIE schon einmal irgendwo gesehen hatte. Auch das helle nahezu weißblonde Haar...das für einen Zwergenblütigen wie ihn an und für sich vollkommen untypisch war, machte sie mehr als stutzig. Ja sie kannte ihn..aber woher? Das wollte ihr nicht einfallen, so sehr sie sich auch darum bemühte und sich den Kopf zerbrach. Sie war sich absolut sicher, dass sie diesen Mann noch niemals zuvor zu Gesicht bekommen hatte und doch war es ihr, als würde sie ihn schon hundert Jahre kennen, so vertraut erschien er ihr in diesem Augenblick. Sie versuchte es vehement abzuschütteln und sich lieber darauf zu konzentrieren, was der fremde Mann nun wohl von ihnen erwartete, jetzt nachdem ihnen seine Männer mehr oder minder freiwillig das Leben gerettet hatten. Nun und dass sie das nicht grundlos oder gar ohne Hintergedanken getan hatten, dessen war sich die Elfe nahezu sicher. Beide konnten so nicht mehr tun, als den Fremden Mann mit sprichwörtlich offenen Mündern anstarren. Lyriel war allerdings die Erste, die sich insoweit fing, dass sie ihn im Wortlaut der allgemeinen Sprache ansprechen konnte. " Ähh...da..danke euch Fremder ihr und eure Männer haben uns das Leben gerettet? Wie.. wie können wir das euch je wieder gut machen?“ Der Mann dessen Züge sich plötzlich zu einem sympathischen Lächeln teilten und ihnen dann überraschend flüssig im Westron der allgemeinen Sprache von Arda antwortete. "Wir brauchen eure Dienste nicht, also lasst sie getrost stecken Heruin. Ihr seid aus dem Elbenwald nicht wahr?" Während Thorin schluckte und dann anschließend stumm nickte, machte sich die Halbelfe hastig daran ihm abermals etwas zu entgegnen. "Ja das stimmt wir..ähh..nun ja wir hatten uns fürchte ich verirrt und sind so zu weit vom Weg abgekommen. Leider sind wir so auf Ungolianths Kinder gestoßen, das war gewiss nicht unsere Absicht. Vielen Dank, dass ihr uns geholfen habt, allein hätten wir sie wohl nicht besigen können, das war sozusagen Rrettung in letzter Sekunde." Der Mann lächelte erneut. "Nun Heruin dankt nicht mir, dankt meinen Männern, sie haben das getan. Ich hätte euch eurem Schicksal überlassen. Wir sind auf der Jagd, da können wir uns eigentlich keine Verzögerungen leisten, unser Volk braucht die Nahrung dringend zum Überleben. Wir sind zwar nur wenige, aber trotzdem müssen die versorgt werden." Thorin sah den Mann verblüfft an, dann wagte auch er es den Mund aufzumachen. "Ihr seid Waldmenschen...oder irre ich mich da?" Kam so etwas unbeholfen aus seinem Mund gestolpert...ebenfalls in der allgemeinen Sprache von Arda, obwohl er nahe dran war ihn in Khuzdul anzusprechen, nur so um zu testen, ob sich sein Verdacht denn bestätigen würde. Der fremde Mann mit dem hellen Bart, der von alledem nichts bemerkte, nickte erneut mit einem eigenartig gemessenen Kopfnicken, ehe er dem Zwergenfürsten etwas entsprechendes entgegnete. "Ja das stimmt, wir haben mit anderen Völkern Mittelerdes in der Regel nicht viel zu schaffen, wir leben gerne unser eigenes Leben, aber da ihr in Not wart, wollten meine Männer euch nicht den Spinnen überlassen. Wir mögen in euren Augen strenge Überlebensregeln haben, aber wir sind nicht grausam, wenn wir es nicht müssen." Thorin nickte stumm, doch dann hob er den Blick und sah den Mann ruhig und unverwandt an, eher er nochmals zu sprechen ansetzte. „Aber IHR seid keiner von ihnen, IHR unterscheidet euch in etwa so deutlich von denen, wie ein Pferd sich von einem Pony unterscheidet...obwohl man auf beiden reiten kann, also wer seid ihr? Ihr habt zweifelsfrei Zwergenblut..das sieht man euch an!“ Thorin verstummte, er merkte wie der andere Mann plötzlich heftig schluckte und dann die Stirn runzelte. Er sah Thorin aufmerksam entgegen, wobei sich unvermittelt ein kurzer Schatten über sein für einen Halbzwerg überraschend ebenmäßig gezeichnetes Gesicht zog. „DAS kann ich euch hier und an der Stelle nicht sagen, aber es stimmt, ihr habt richtig vermutet. Irgend etwas ist mit euch Zwerg, ich habe das Gefühl, als seien wir uns schon mal begegnet, obwohl das vollkommen unmöglich ist!“ Der Fremde schwieg, man sah ihm an, dass er sich sichtlich unwohl in Thorins und Lyriels Gegenwart fühlte. Der Zwergenfürst sah ihn noch immer durchdringend an. „Ihr habt meine Frage noch immer nicht zufriedenstellend beantwortet.“ Hakte er daher weiterhin hartnäckig nach. Der Fremde Mann seufzte leise, aber dann setzte er doch noch an um ihm zu antworten. „Nun gut...wie dem auch sei, lasst uns das in unserem Lager klären, es ist nicht weit von hier, wir werden euch einladen unsere Gäste zu sein...zumindest für heute Nacht! Es wird ohnehin bald dunkel werden und da ist es beileibe nicht ratsam alleine im Wald unterwegs zu sein, auch nicht in diesem Teil. Was morgen sein wird, werden wir dann sehen. Mein Name ist Thoral...und das hier sind meine tapferen und ehrenhaften Männer vom Volkstamm der Eryn Gwaith.“ „Und wollt ihr mir im Gegenzug denn nicht verraten, mit wem wir das Vergnügen haben?“ Thorin sah Lyriel kurz warnend an, als er das gesagt hatte. Er war sich nicht sicher, ob er die Wahrheit sagen oder der Gefahr wegen doch lieber schwindeln sollte, was seine Herkunft betraf. Doch dann entschied er sich kurzentschlossen doch dazu, diesbezüglich die Wahrheit zu sagen..auch da lügen ihm ohnehin nichts einbrachte. Es war zudem unwahrscheinlich, dass diese Menschen ihn oder sein Volk, noch seine Herkunft überhaupt kannten. „Nun mein Name ist Thorin..Thorin Eichenschild. Ich stamme vom Erebor...dem einsamen Berg!“ Bei diesem Namen zuckte Thoral plötzlich unvermittelt zusammen, sagte jedoch keinen Ton. Lyriel die bisher geschwiegen hatte, sah es und wunderte sich. Also musste er diesen Namen schon mal zwangsläufig gehört haben? Ja ER kannte den einsamen Berg, zumindest der Erzählung nach, das hatte aber allerdings nicht nur sie allein bemerkt, auch Thorin war das nicht entgangen. So hütete er sich strikt noch mehr Preis zu geben, als er schon getan hatte und wartete statt dessen schweigend ab, was weiterhin geschehen würde. Thoral nickte indessen langsam.“Nun denn, dann kommt Thorin Eichenschild vom einsamen Berg. Ihr sollt heute Nacht unsere Gäste sein. Folgt mir, ich werde euch führen.“ Den beiden war nicht ganz wohl dabei, aber was blieb ihnen weiterhin übrig als ihnen zu folgen. Eine ungemütliche Nacht allein im Wald, nun die Option war noch wesentlich ungünstiger, als die andere, die Thoral eben vorgeschlagen hatte. Also ließ Thorin es schweren Herzens zu, dass der blonde Zwerg die Zügel ihres Pferdes an sich nahm und sich im Anschluss daran schweigend an die Spitze setzte um sie zu führen. Während die beiden hintereinander auf dem großen Elbenpferd sitzend von Thoral weiter in den Wald hinein geführt wurden, der zudem als Einziger von ihnen den Weg zu seinem Lager zu kennen schien, hatten sie die einmalige Gelegenheit miteinander zu sprechen. Jedoch nur kurz, weil sie auf dem Weg zu seinem Heim waren und ihnen auch nicht wirklich vertrauten. So wagten sie es nur leise zu flüstern. Thorin saß noch immer vorne, Lyriel war direkt hinter hinter ihm. Indem fasste sie sich ein Herz und sprach ihn unvermittelt an. „Thorin kommt dir das auch so merkwürdig vor?“ Er nickte prompt, sagte jedoch nichts. Indem hakte sie kurzerhand nach, auch weil sie der Sache auf den Grund gehen wollte. „Ich.. ich hatte das komische Gefühl, als würde ich ihn irgendwie kennen...kannst du das verstehen?" Der Zwerg schnaubte leise und aufgebracht vor sich hin. „Hmm....geht mir ganz genauso und ist schon sehr seltsam, aber ich kann es mir nicht erklären, warum das so ist, also hör auf damit dieses Thema weiter zu vertiefen. Wir werden es wohl noch heraus finden..also wart´s doch ab Elfe!“ Seine Stimme klang eindeutig abweisend und damit war völlig klar, dass er in der Hinsicht nicht mehr weiter diskutieren wollte. Doch Lyriel gab nicht so schnell auf, außerdem wollte sie noch etwas ganz anderes dringend an ihn loswerden. „Ach noch was, du...ähh..du...du warst übrigens sehr mutig, weißt du das? Ohne dich, hätte ich das wohl nicht geschafft, ich danke dir, das war wirklich knapp!“ Indem spürte er vollkommen unverhofft, wie sich ihr warmer Atem leicht zitternd an seinem Hals fing...und dann gänzlich unerwartet in einen flüchtigen zögerlichen Kuss mündete. Von dem sie nahezu sofort erschrocken zurück wich. „Ohhww..wo..wofür war der denn jetzt?“ Fragte er sie leise und sichtlich verblüfft, als er es spürte. Er hörte sie leise seufzen, doch dann antwortete sie ihm überraschend entschlossen. „Sieh es einfach als kleines Danke schön an, dass wir beide noch am Leben sind und..und ich hatte wirklich große Angst“...sie brach unvermittelt ab und er hörte wie sie hart schluckte. Thorin schnappte derweil abermals verblüfft nach Luft. „Was ähhh...etwa um mich?“ Fuhr ihm dabei ein wenig unbedacht heraus. Die Halbelfe lächelte daraufhin nachsichtig, er konnte es aus dem Augenwinkel heraus sehen. „Das hättest du wohl gerne mein Lieber, aber wer weiß das schon so genau?“ Lyriel verstummte, wobei sie ihn jedoch nicht aus den Augen ließ. Dem Zwergenfürst war es verständlicherweise etwas unwohl mit ihrem forschenden Blick im Nacken, doch er ließ es sich nicht offen anmerken. Die beiden fühlten sich das erste Mal seit Stunden ansatzweise sicher und der Zwerg spürte urplötzlich überrascht, wie sich ihre Arme im Anschluss daran spontan um seine Taille schlossen und sie sich fast sofort danach vertrauensvoll an ihn lehnte. Er fühlte ihre Nähe, die stockende Atmung, wie diese von der ganzen Aufregung her noch immer leicht zitterte. Ihr Geruch die vetraute Wärme ihres Blutes...all das verwirrte ihn aufs Neue und ließ ihn heftig schlucken. Sie machte etwas mit ihm, was ihn zutiefst verunsicherte, was ihn ungewollt all seiner klaren Sinne beraubte und er sich so ja fast schon mit aller Gewalt zwingen musste, weiterhin einen klaren Kopf zu behalten. Als er sie schließlich ansprach, klang Thorins tiefe Stimme rau und einen Tick brüchig und gar nicht so gefestigt und überlegen wie sonst, wenn er sich gut im Griff hatte. „Du brauchst keine Angst zu haben Lyriel, wir sind in Sicherheit, ich hätte dich dort bei den Spinnen nicht im Stich gelassen...niemals, das verspreche ich dir!“ Sie spürte seinen ruhigen Herzschlag an ihrer Brust, sein Herz schlug kräftig und regelmäßig, ein beruhigender vertrauter Rhythmus, der sie selbst deutlich ruhiger werden ließ und schlussendlich antwortete sie ihm dabei...“das weiß ich doch Thorin. Oh sag bloß, soviel Ärger und alles nur für ein bisschen allein sein mit dir...ob sich DAS jetzt wirklich gelohnt hat?“ Er lachte plötzlich leise und überraschend humorvoll drauf los, als er sie das sprechen hörte. „So so, du wolltest also allein sein mit mir? Na dafür hättest du dich mit dem Unterhaltungsprogramm aber nicht so sehr ins Zeug legen müssen Lyriella.“ Entgegnete er ihr anschließend sanft und leicht spöttisch, woraufhin er allerdings nur noch mehr lachen musste...aber dann, noch ehe sie irgend wie reagieren konnte... küsste er sie vollkommen unverhofft, indem er sich zu ihr umdrehte und sie kurzerhand in seine Arme schloss, soweit das in der unbequemen Position eben möglich war. Und sie...sie erwiederte seinen Kuss spontan, noch ehe sie überhaupt bewusst registrierte, was sie da eigentlich tat! Es war ein Kuss, wie ihn noch keiner von ihnen jemals zuvor erlebt hatte, beide wussten in dem Moment, dass er genau das war, was sie sich schon immer voneinander gewünscht hatten. Er zeigte endlich ihre Liebe füreinander an...unverfälscht und rein...ohne jeden Vorbehalt. Auch wenn Lyriel sich sicher war, dass es vollkommen falsch war, was sie da gerade tat. Es spielte in dem Augenblick keine Rolle. Dieser eine Kuss zeigte, dass ihre Liebe nicht mehr länger verboten sein wollte....nichts mehr als das, wünschten sich beide in diesem kurzen Moment des Glücks, bei dem sie alles andere um sich herum schlichtweg einfach vergaßen.... ------------------------------------------------------------------------ Domedna* - kühne Frau Ka baskan draxin!* So schwöre ich... oder auch...ich schwöre dir....(umgangssprachlich etwas besser ausgedrückt) ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)