Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 36: Pläne - pano ------------------------ Tauriel hatte bis jetzt schweigend dabei gestanden und nichts gesagt. Indem wanderte ihr Blick unwillkürlich zu Kili der sie ebenfalls unverwandt und entsprechend neugierig ansah. „Ihr seid sehr mutig junger Freund, das muss man euch schon lassen und sehr direkt obendrein, auch das ist vermutlich eher nach der Art eures Volkes. Aber verratet mir warum ihr dies tut? Es geht euch ja im Grunde nichts an, was zwischen den beiden ist und ich bin ziemlich sicher, dass euer Onkel auch nicht wollte, dass Lyriel von seinem Entschluss erfahren sollte oder zumindest nicht so schnell, wie ich ihn einschätze. Seid ihr ihm damit jetzt nicht in den Rücken gefallen?“ Die um mindestens anderthalb Köpfe größere Elbin sah den jungen Zwerg weiterhin prüfend an, doch der lächelte plötzlich unvermittelt, ehe er ihr antwortete. „Nun so könnte man es sehen. Aber ich sehe das nicht so! Wisst ihr, ich kenne meinen Onkel lange genug um zu wissen, wann sein Verstand und wann sein Herz spricht. Und im Moment spricht allein sein Verstand...weil er sein Herz vor uns allen verborgen hat. Er ist sehr verletzt, oder viel mehr sein Stolz, das stimmt schon...aber ich weiß, dass er sie tief in seinem Inneren nicht aufgeben will und es auch nicht kann. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass er glücklich ist. Vielleicht versteht ihr das nicht, aber ich kenne ihn, seit ich ein Kind war und ich kenne ihn gut...vielleicht besser als so manch anderer, der dies von sich glaubt. Ich liebe meinen Onkel wie meinen Vater, den ich leider sehr jung verloren habe und so glücklich wie in dieser kurzen Zeit mit ihr, habe ich ihn noch nie zuvor gesehen. Er hat es verdient, diese äußerst seltene und kostbare Art des Glücks für sich selbst zu spüren...es wenigstens einmal zu erleben." "Er ist unserem Volk bisher immer ein guter König gewesen, ein aufrechter und durch und durch ehrenhafter Mann...aber er hat vor ihr noch niemals zuvor eine andere Frau so nahe an sich heran gelassen und er wird es nach ihr auch nie wieder tun, davon bin ich felsenfest überzeugt. Dazu kenne ich ihn einfach zu gut. Ich weiß, dass sie diese Eine ist...die er so lange nicht finden konnte oder auch finden wollte...deshalb will ich dass er bleibt. Aus diesem Grund musste ich es los werden oder mein Gewissen hätte mich deswegen nicht mehr ruhig schlafen lassen. Mein Onkel ist alles aber nicht auf den Kopf gefallen. Er hat uns gesehen und wird sich seinen Teil denken...aber wenn es eine Möglichkeit gibt ihn aufzuhalten, dann solltet ihr die nutzen und zwar schleunigst, denn ich weiß nicht was er seinem Gastgeber erzählen will, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.“ Der junge Zwerg verstummte und straffte sich sichtbar...ein leises Räuspern war schließlich alles, was danach noch von ihm kam. Lyriel hatte ihm die ganze Zeit über, die er mit der Elbin gesprochen hatte, mit argwöhnisch zusammen gezogenen Augenbrauen zugehört und setzte ganz plötzlich unerwartet zu jener überdeutlichen Antwort an, die ihm eigentlich eher hätte Tauriel geben sollen. „Das was ihr sagt klingt durchaus einleuchtend und ich mag euren Onkel, das steht wohl außer Frage. Daher ich will gerne alles tun was ich kann, um ihn am fortgehen zu hindern und wenn es nur aus dem Grund heraus geschehen mag, ihm die üblen Gefahren des Winters und der Wildnis zu ersparen, die um diese Jahreszeit gewiss nicht sehr erbaulich sein dürften. Jeder weiß, dass eine Reise bei diesen Witterungsverhältnissen leicht tödlich enden kann, wir haben den Vorgeschmack davon bereits alle am eigenen Leib zu spüren bekommen. Und er ist auch noch nicht wieder ganz gesund. Mir hat um ehrlich zu sein schon voll und ganz der Weg bis hierher gereicht....eigentlich sollte er schon allein deswegen vernünftiger sein. Nun ja aber Vernunft ist nicht unbedingt eine seiner Stärken, das habe ich inzwischen auch schon festgestellt. Aber ich kenne wie ich schon sagte vielleicht einen Weg, wie wir dies verhindern könnten...allerdings ist auch der nicht ganz ungefährlich...!" Die beiden anderen sahen sie erschrocken an, doch sie zuckte nur mit den Schultern, bevor sie abermals zu einer entsprechenden Antwort ansetzte. „Ihr werdet es sehen, aber ich kann euch nicht sagen was ich tun will, sonst werdet ihr versuchen mich aufhalten zu wollen und das wäre alles, aber nicht sehr hilfreich für dieses Vorhaben.“ Entgegnete sie Tauriel schließlich mit einem etwas resignierten, schiefen Lächeln auf den Lippen, das teilweise pure Ernüchterung ausdrückte. Die Elbin mit dem rötlich kupferfarbenen Schopf sah sie indessen argwöhnisch forschend an. „Ach was, deine Ideen kenne ich schon Lyriel, die sind zumeist haarsträubend und halsbrecherisch obendrein. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das für gut befinden soll. Gibt es denn keine andere Lösung?“ Die Heilerin schüttelte hastig den Kopf. „Nein die gibt es nicht...vertrau mir, ich weiß schon was ich tue. Du wirst es spätestens in zwei Stunden erfahren, so und in diesem Fall sollte ich dann wohl besser gehen, bevor Thorin und ich noch durch Zufall aufeinandertreffen, denn das möchte ich in diesem Fall lieber vermeiden.“ Mit diesen Worten und einem klaren, wie resoluten Nicken machte sie Anstalten zu gehen. Zurück blieben Kili und Tauriel, die ihr beide mehr oder minder verblüfft hinterher sahen. „Was glaubt ihr, was sie wohl vor hat?“ Fragte Kili die Elbin leise, es klang neugierig aber auch hörbar argwöhnisch. Die sah ihn kurz an und blaffte dann etwas säuerlich. „Sicherlich nichts vernünftiges, so wie ich sie kenne...aber sie war noch nie besonders zugänglich für die Vernunft. Bei den Göttern ihr ausgeprägter zwergischer Sturschädel hat uns früher schon so machen Ärger eingebrockt, darauf könnt ihr euch getrost verlassen...und wenn es eins gibt worauf Verlass ist, dann darauf! Ich sage euch, wenn sie etwas von eurem Volk vererbt bekommen hat, dann sicher diesen fürchterlichen Dickkopf. So und nun will ich sehen was sie vor hat, ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich mich so leicht von ihr abschütteln lasse? Mitnichten! Sie ist meine Freundin und zugleich meine Herrin....ich werde also kein Risiko eingehen, dass sie sich unnötig gefährdet...egal für wen!“ Als sie das gesagt hatte schenkte sie Kili ein kurzes entschuldigendes Lächeln und empfahl sich mit einer leicht angedeuteten Verneigung hastig in die Richtung, die auch Lyriel kurz zuvor eingeschlagen hatte. Kili blieb in dem Fall also nichts anderes übrig, als wieder zu seinem Bruder und zu seinem Onkel zurück zu kehren, die beide inzwischen höflich, wie es sich gehörte an der großen Tafel am anderen Ende der Halle auf ihn warteten und sich derweil mit Thranduil und dessen Sohn unterhielten. Als Thorin Kili auf sich zukommen sah, verfinsterte sich seine Mimik merklich. „WO warst du?“ Knurrte er ihn leise aber deutlich hörbar an, als aller Augen sich unvermittelt auf den Neuankömmling richteten. Kili straffte sich angesichts dessen merklich! „Ich habe nur kurz mit der Heilerin gesprochen Onkel...und sie lässt dich im Übrigen schön grüßen.“ Kili s Mine war undurchdringlich, dennoch umspielte die Spur eines amüsierten Lächelns seine Mundwinkel, die sichtlich amüsiert zuckten, als er das verkniffene Gesicht seines Onkels sah, das kurz davor war auf der Stelle zu entgleisen. „DAS hat dir niemand angeschafft..ich sagte du sollst das lassen!“ Fauchte Thorin ihn daher wie zu erwarten weiterhin erbost und nicht eben freundlich an. Kili ließ sich von seiner offensichtlich schlechten Laune allerdings nicht im Mindesten beeindrucken. „Das weiß ich schon, das ist mir durchaus bewusst, aber du kannst mich nicht zwingen Onkel. Ich bin alt genug um selbst zu entscheiden mit wem ich sprechen möchte und mit wem nicht. Wir schulden ihr immerhin etwas und das nicht wenig, wenn ich dich daran erinnern darf. Vergiss nicht, dass du ohne sie vielleicht schon lange tot wärst.“ Thorin schnaubte leise und sichtlich aufgebracht vor sich hin, ehe er erneut zu sprechen ansetzte, wobei sein Unterton allerdings gefährlich wütend klang. „Ach was, ohne sie wäre ich vielleicht gar nicht in diese verwünschte Lage geraten, also hör mir auf mit diesem völlig unnützen Gewäsch Junge. Was bist du ein Waschweib?“ Thorins strenger Blick war nahezu tödlich mit dem er seinen jüngsten Neffen festnagelte und Kili wusste genau, wann es an der Zeit war besser den Mund zu halten. Wenn sich bei seinem Onkel die Stirnfalten in ebenjene Position legten, wie sie es grade taten, dann war wirklich allerhöchste Vorsicht angebracht, denn dann war er kurz davor, die mühsam gewahrte Beherrschung zu verlieren und das war in der Regel nicht besonders spaßig. Kili kannte das hitzige und aufbrausende Wesen seines ältesten Onkels nur zur Genüge...und wollte es daher nicht unbedingt absichtlich herausfordern. Allerdings sollte Thorin noch viel mehr die Gelegenheit bekommen sich aufzuregen und zwar richtig....das geschah bereits einige Minuten später als die drei abgelenkt von Thranduil mit dem Elbenkönig sprachen und so nicht bemerkten, dass sich zwischenzeitlich auch Ahiê und Lyrêa unbemerkt zu ihnen gesellt und in kurzer Distanz abwartend angehalten hatten. Thranduil war der Erste, der die beiden jungen Fellwechsler bemerkte. Er lächelte verhalten, dann sagte er ruhig. „Warum so schüchtern meine Tochter, das ist doch sonst nicht deine Art?“ Er drehte sich dabei unvermittelt zu Lyrêa um, deren Hand noch immer in der ihres Bruders lag. Lyrêa lächelte die Männer kurz an, die sich inzwischen alle zu ihnen herum gewendet hatten, ehe sie dem Elbenkönig ebenso gelassen antwortete. „Ada...du kennst mich gut, aber auch ich habe Manieren gelernt, wenn ich sie auch nicht immer zeigen kann oder will. In diesem Fall weiß ich was sich gehört und dass man sich in die Gespräche anderer nicht ungefragt einmischt, ist eine Tugend die ein jeder beherrschen sollte." Thranduil lachte, ein kurzes aber amüsiertes Lachen, so dass ihn alle verwundert anblickten. "Da hast du wohl recht mein Kind und jetzt komm wir sind soweit....wollt ihr uns nicht Gesellschaft leisten?" Lyrêas Blick blieb unwillkürlich an Fili hängen und bescherte ihr einen leichten beinahe unmerklichen Hauch von Röte auf den Wangen. "Na..jaaa ich weiß nicht so recht?" Stammelte sie dabei hastig, doch Ahiê der bis dahin noch nichts gesprochen hatte, schaltete sich mit einem Mal drängend ein. "Heru wo ist meine Mutter? Habt ihr sie noch nicht gesehen?" Thranduil stutzte unwillkürlich. "Was Lyriel? Stimmt sie ist nicht unter den Anwesenden. Aber ich habe sie vorhin doch noch mit Tauriel zusammen gesehen...wo steckt sie?“ Fuhr dem Elbenkönig daher sichtlich verblüfft heraus. Ahiês Mine verfinsterte sich derweil zusehends, wobei er seinen eigentümlich durchdringenden Blick auf Thorin richtete, der einen gewissen Vorwurf nicht länger zu verdecken vermochte. Er gab Thorin heimlich die Schuld an diesem fürchterlichen Desaster zwischen seiner Mutter und dem Zwerg. Nun wobei sich eine gewisse Eifersucht allerdings auch nicht ganz abzuleugnen lassen konnte. Immerhin hatte er sie mit dem Zwerg teilen müssen, ein Umstand, der dem jungen Fellwechsler gänzlich neu gewesen war und nun nicht unbedingt auf übermäßige Begeisterung gestoßen war. Obwohl er Thorin irgendwie auch mochte. Allerdings blieb ihm nicht mehr viel Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn indem tauchte Feylon nämlich ganz plötzlich unangemeldet am Halleneingang auf. Seine langen Schritte waren eilig und er wirkte verärgert...ja beinahe so, als hätte er vor etwas Angst. Es spiegelte sich deutlich auf seinen elben typisch feinen Zügen wider und er kam eindeutig in ihre Richtung gehastet. Der Elb wollte zu seinem König, es war offensichtlich. Feylon war demnach noch nicht ganz bei Thranduil und Legolas angekommen, als der jüngere Elb ihn bereits ansprach. Sein jugendliches Gesicht wirkte sichtlich besorgt. Er wusste, dass etwas schlimmes vorgefallen sein musste. Aus Legolas kornblumenblauen Augen sprach so eine gewisse Anspannung, die damit nicht länger zu übersehen war. „Feylon sprich rasch, sag was gibt es...wieso machst du ein solches Gesicht? Ist etwas geschehen?“ Fragte der Elbenprinz ihn dementsprechend drängend. Alle sahen den Elben bestürzt an, dessen Gesicht aschfahl und zutiefst beunruhigt wirkte. „BARAD...ich habe ihr schon immer gesagt, dass sie ein eigensinniges und störrisches Frauenzimmer ist! Heru, es geht um eure Nichte. Sie..sie ist in den Wald hinaus, völlig allein. Sie hat niemanden mitgenommen, nicht einmal eine der Wachen, obwohl sie genau weiß, dass sie das zu ihrem eigenen Schutz tun müsste! Tauriel sah sie vor etwa einer halben Stunde durch Zufall in Richtung Dol Guldur in den verbotenen Teil des Waldes hinaus reiten. Sie wollte ihr folgen aber Lyriel hat klugerweise ausgrechnet ihr Pferd mitgenommen. So schnell konnte sie ihr demnach also nicht folgen. Jeder weiß doch nur zu gut, wie diese Ausflüge zumeist enden...dort wo sie hin will leben die Spinnen und das zuhauf. Sagt mir mein König wie dieses närrische Frauenzimmer nur auf diese absolut verrückte Idee kommen konnte so etwas zu tun? Wieso..ich versteh `s einfach nicht?!“ Feylons Gesicht war bestürzt und zeigte ganz offen die Angst, die er um genau die eine Frau verspürte, der sein Herz gehörte. Aber damit war er beileibe nicht allein...noch jemandem wich nahezu alle Farbe aus dem Gesicht, als er endlich gänzlich realisierte, was der Elb da gerade eben an sie alle los gelassen hatte. Aber es war nicht Ahiê...obwohl der Junge ebenfalls mit offenkundiger Bestürzung reagierte, als er verstanden hatte, worauf Feylon hinaus wollte. Der junge Bär war so schon drauf und dran auf dem Absatz kehrt zu machen und los zu hasten, um sofort nach seiner Mutter zu suchen, als er sich ganz plötzlich grob am Kragen gepackt undvon einer starken Hand zurück gerissen fühlte, während ihm eine über alle Maßen aufgebrachte Männerstimme unmissverständlich klar machte, wo sein Platz war. „DAS wirst du schön bleiben lassen mein Junge! ICH werde sie suchen...hast du mich verstanden? Ich finde sie, koste es mich jetzt schon was es wolle!“ Als Ahie hastig herum fuhr, um sich energisch von dem loszureißen, der ihn da einfach so unverfroren festhalten wollte, bemerkte er erst WER das eigentlich zu ihm gesagt hatte? Ahiês Züge waren kurz davor die mühsam gewahrte Fassung zu verlieren...denn es war kein anderer als Thorin gewesen. Kein anderer als der Zwergenkönig höchst selbst. Sein Gesicht wirkte dabei wie in Stein gemeißelt und zeigte keine noch so kleine Regung, aber innerlich kochte er...vor Zorn und vor Angst um sie und über ihre so offensichtliche Unvernunft. Er verwünschte dieses eigensinnige Frauenzimmer, am Liebsten würde er ihr dafür den Hals umdrehen und wenn er sie fand so würde er es tun, das wusste er. Ja er würde es tun...ganz sicher...oder wenn nicht das dann sie zumindest dochüber das Knie legen und ihr ganz ordentlich den Hintern versohlen...verdient hätte sie es jedenfalls allemal....dessen war Thorin sich gewiss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)