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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Fund - tûv

indessen bei Lyriel und Ahiê ..
 

Die Halbelbe wog ihren merkwürdigen Fund für einen Moment lang verwirrt in der Hand. Es war ihrer Einschätzung nach ein runder Anhänger, der aus purem Gold gearbeitet sein musste und in etwa der Größe einer Kinderhandfläche entsprach. Dazu wurde selbiger unübersehbar von einem schweren dunkeln Lederriemen getragen, der an einer Stelle wie von einem Messerschnitt durchtrennt worden war.
 

Doch das war es nicht, was sie verblüffte, sondern das was darauf abgebildet war!
 

Allein die darauf eingeprägten Linien und Symbole, die Lyriel aufgrund ihrer eigenen Herkunft sofort erkannte, ließen sie vor Entsetzen regelrecht erzittern. Dieses Bild zeigte eindeutig einen schweren Thron an, über dem eine siebenstrahlige Krone ruhte, in deren Mitte ein einziger leuchtender Stein eingelassen war.
 

DURINS Wahrzeichen...der Arkenstein...ohne Zweifel und ganz eindeutig!
 

Spätestens in diesem Augenblick wusste sie, was sie da gefunden hatte.
 

Lyriel hatte Mühe überhaupt irgend eine Silbe heraus zu bringen, so schockiert war sie darüber, aber als es ihr gelang, hatten ihre klaren Worte wenig Schonung für den Mann übrig, dem dieses Ding ganz offensichtlich gehörte.
 

„Das ist das Zeichen der Königsfamilie aus Durins Geschlecht, ich wusste es.
 

ER hat mich belogen, die ganze Zeit über...ich habe es gespürt...ich habe es geahnt.
 

Oh dieser elende Mistkerl von einem Thyk!“
 

Fauchte sie zornig und sehr deutlich vernehmbar vor sich hin. Tränen der Wut und der Enttäuschung standen in ihren Augen. Jetzt wusste sie also mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wer ER wirklich war.
 

Der Erbe Erebors...und damit Thrôrs Enkel!
 

Der König des einsamen Berges...genau das war er nämlich, wenn es wirklich stimmte, was sie da Beweismittel in ihren Händen hielt.
 

Weshalb sonst sollte Thorin so etwas eindeutiges um den Hals tragen, wie dies?
 

Allein dafür konnte sie ihm nicht vergeben...und schon gar nicht, dass er so offenkundig gelogen hatte, obwohl sie tief in sich ahnte warum er es getan hatte. Lyriel wusste, das er ja eigentlich kaum eine andere Wahl gehabt hatte. Aber das allein war für sie trotzdem noch lange kein Grund, die Unwahrheit zu sagen.
 

Der junge Fellwechsler hingegen war bestürzt und ratlos. Er wusste nicht so recht was er tun jetzt sollte, als er in das zornig vergrämte Gesicht seiner Ziehmutter sah.
 

„Naneth, was willst du nun tun?“
 

Fragte der Junge sie daher leise und sehr vorsichtig. Die rothaarige Frau mit dem Elbenblut fuhr fast sofort aufgeschreckt und zornig in die Höhe. Sie sah den Jungen zunächst mit einem stark verbitterten Zug um den Mundwinkel an, doch dann setzte sie an ihm etwas zu erwidern.
 

„Was wir tun werden?
 

Das kann ich dir schon sagen Ahiê!
 

Ihm dieses DING zurück geben natürlich...oder was hast du gedacht? Glaubst du etwa allen Ernstes, ich werde es diesem verlogenen Naugrim einfach so durchgehen lassen?
 

Mitnichten!
 

PACK deine Sachen Ahie...wir haben etwas zu erledigen!“
 

Sie drehte sich dabei energisch von ihm weg, so als wollte sie ihn mit einer unwirschen Geste fortjagen, aber ganz plötzlich hielt sie inne und der Junge sah noch, wie sich ihre gesunde Hand verzweifelt auf ihr Gesicht legte, und sie von einem starken Schluchzen regelrecht durchgeschüttelt wurde. Im selben Moment drehte er sich eilig um, auch da er ihre bitteren Tränen nicht länger mitansehen konnte und es keinen Sinn machen würde sie trösten zu wollen, denn nichts konnte sie jetzt noch trösten, als die Tatsache ihren unbändigen Zorn und Schmerz gemildert zu wissen...und das würden sie nicht schaffen, nicht wenn es ihnen nicht gelänge Thorin zu finden.
 

Der Junge seufzte leise, seine Mutter tat ihm unendlich leid, aber er wusste im selben Augenblick als sie es ausgesprochen hatte, was das für sie beide in der Umkehrung bedeutete. Lyriel würde somit nicht eher nachgeben, bis sie den Zwergenkönig eingeholt hatte...und das war bei der Witterung und zu Fuß sicher alles andere, aber keine leichte Aufgabe. Die Männer waren wesentlich besser gerüstet gewesen als sie heute Morgen aufbrachen und sie hatten zudem Ponys, mit denen der weite Weg zum Palast von Thranduil viel besser zu überwinden sein würde.
 

Sie dagegen mussten beide laufen und der Winter stand bereits unübersehbar vor der Tür. Dem Jungen war damit überdeutlich klar, dass sie schon aus diesem Grund sehr viel länger brauchen würden um dorthin zu gelangen, geschweige denn brauchte er sich keinerlei Hoffnungen hingeben, dass sie die drei Männer einholen konnten, noch ehe diese den Elben Palast erreicht haben würden. Das was seine Ziehmutter da von ihm forderte, war schier Übermenschlich und es zu bewältigen würde noch schwerer werden, als er es jetzt vielleicht ahnte...und doch wusste der junge Fellwechsler, dass sie es tun musste...schon allein ihr verletzter Stolz ließ nicht zu, es einfach so hinzunehmen.
 

Der Zorn darüber ihr Vertrauen so schändlich missbraucht zu sehen, ließ sie so unnachgiebig und stur handeln. Etwas was der Junge auf eine Art nun auch wieder verstehen konnte. Vor allem weil seine Mutter den Mann aufrichtig liebte, der sie so furchtbar eigennützig belogen hatte. Schon aus diesem Grund allein war es besonders schlimm für sie.
 

Diesen schändlichen Frevel würde sie ihm niemals verzeihen..niemals!
 

Das wusste Ahiê und er fragte sich insgeheim, was wohl sein würde, wenn es ihr gelänge Thorin wirklich einzuholen? Ja er fragte sich ernsthaft, was wohl passieren würde, wenn sie es tatsächlich schaffte ihn bei Thranduil zu stellen, ehe er zurück in den einsamen Berg kehrte, was er danach vermutlich ohne irgendwelche weiteren Umwege tun würde.
 

Bei diesen Gedanken überflutete den Jungen ein ihm unerklärliches Unwohlsein...auch weil er es sich nicht wirklich vorstellen konnte. Er an ihrer Stelle hätte IHM wohl auch nicht so leicht vergeben...das wusste Ahiê, aber was seine Mutter tun würde, dessen war er sich nicht im Klaren.
 

Nur, dass sie es dem Zwergenkönig sicher nicht leicht machte, wenn sie ihn denn in die Finger bekam, das konnte sich der junge Fellwechsler gewiss lebhaft vorstellen!
 

unterdessen bei den Männern....
 

Der erste Tag war fast gänzlich ohne besondere Vorkommnisse verstrichen. Thorin war im wesentlichen noch immer nicht viel gesprächiger geworden....viel zu sehr hingen seine Gedanken bei der Frau fest, die er schweren Herzen zurück gelassen hatte und die er jetzt mit aller Macht zu vergessen versuchte, doch es gelang ihm nicht...wie er es auch anstellte, geisterte ihm ihr schön gezeichnetes Gesicht mit den typisch, elbisch geprägten Zügen und ihr für ihn so anziehendes Lächeln immer wieder im Kopf herum.
 

Zudem ließ ihn nicht los, was Fili zu ihm gesagt hatte, aber es half ihm alles nichts, denn er würde sie nicht wiedersehen...zumindest nicht, wenn es nach ihm ging. Thorin hatte beileibe nicht vergessen, wo das Problem lag und dass es dafür aus seiner Sicht heraus keine vernünftige Lösung geben konnte. Also schluckte er alles schweigend hinunter und versuchte sich statt dessen lieber darauf zu konzentrieren, ein halbwegs vernünftiges Nachtlager für sie aufzutreiben, wenn sie denn nun schon gezwungen waren im Freien zu nächtigen, was er nach dem unfreiwilligen Zwischenstopp bei Lyriel mittlerweile nun auch nicht mehr wirklich gewohnt war.
 

Die Aussicht darauf im Freien schlafen zu müssen, war damit wenig verheißungsvoll für die drei Männer, vor allem bei der derart eisigen Nachtkälte, die sie erwartete. Die Ponys schleppten sich nach dem langen Tag ebenso geschafft dahin wie ihre Reiter. Die kleinen an sich robusten Tiere waren die langen Fußmärsche nicht mehr gewohnt und stolperten daher dementsprechend müde durch die Gegend.
 

Thorin der sie alle am ersten Tag nicht unbedingt schon gleich überbeanspruchen wollte, ließ sie kurze Zeit später, als die Dämmerung kam und sie zufällig an eine Stelle gelangt waren, die vielversprechend aussah anhalten und gab seinen beiden Neffen mittels seiner gewohnt kurzen Anweisungen das Zeichen, dass sie hier für die Nacht lagern würden.
 

Fili stieg leise seufzend von seinem Pony ab und gab dem sichtlich geschafften Tier anschließend einen aufmunternden Klaps auf das gut gepolsterte Hinterteil...“los geh schon, such dir dein Fressen selbst.“
 

War damit seine leise Aufforderung an das kleine Pferd, das sich mit einem leicht entrüsteten Quitschen sogleich auf das spärliche Gras am Rande der Senke stürzte, in die Thorin sie geführt hatte. Der Platz war strategisch günstig gewählt, da er von allen Seiten gut einsehbar war. Sie konnten so kaum ungesehen von irgendwelchen Feinden überrascht werden.
 

Auch bot er ihnen einen gewissen Schutz vor der unangenehmen Witterung, da sie einen großen umgestürzten Baumriesen im Rücken hatten, dessen aus dem Boden ragendes Wurzelwerk eine Art natürlichen Hohlraum bildete, in dem sie alle drei wenigstens etwas von der Kälte geschützt würden schlafen können.
 

Kili der Jüngste der drei, machte sich ohne weitere Umschweife daran Feuerholz zu besorgen, auch weil dies zumeist seine Aufgabe war, während Fili sich wie üblich um die Ponys kümmerte, die inzwischen alle drei reiterlos in der Senke herum streunten und sich ihr Fressen selber zusammen suchten.
 

Der junge Zwerg nahm ihnen der Reihe nach die Sättel und das Geschirr ab und rieb sie mit etwas Gras trocken, da die Tiere in ihren dicken Winterpelzen ordentlich ins Schwitzen geraten waren und er so vermeiden wollte, dass sie krank wurden. Die Sättel würden ihren Reitern überdies als nächtliches Kopfkissen dienen, so mussten sie alle drei wenigstens nicht ganz auf dem harten Boden schlafen und hatten es etwas bequemer.
 

Thorin hielt sich für seine Begriffe gesehen noch immer am Auffälligsten von ihnen zurück. Mehr als ein paar knapper Worte waren aus ihm beim besten Willen nicht heraus zu holen. Auch nicht, als Kili schließlich das kleine Feuer in Gang gebracht hatte, nachdem er mit einer stattlichen Anzahl an Zweigen und kleinen Ästen zurück gekehrt war.
 

Der Zwergenfürst starrte weiterhin schweigend in die rötlich glimmenden Flammen und ignorierte die besorgten Blicke einfach, die die beiden Jüngeren sich gegenseitig zuwarfen, wenn sie meinten er würde es nicht sehen. Kili versuchte ein paar Mal zaghaft ein Gespräch in Gang zu bringen, ließ es aber irgendwann sein, als er nicht mehr wie ein hin und wieder zustimmendes Brummen aus seinem Onkel heraus holen konnte.
 

Der Ältere der beiden Brüder war allerdings nicht so leicht abzuschrecken...wenig später machte er sich daran ihre spärlichen Verpflegungsreste auszupacken und hielt Thorin demonstrativ den kärglichen Anteil des Dachses unter die Nase, den sie noch übrig hatten.
 

Der Zwergenfürst hob den Kopf und sah in an, doch der junge Mann hatte irgendwie das ungute Gefühl, als sähe dieser einfach durch ihn hindurch. Als Thorin fast sofort danach energisch mit dem Kopf schüttelte, hielt er es nicht mehr länger aus.
 

„Aber du musst was essen Onkel...du musst...sonst bleibst du nicht bei Kräften! Vergiss nicht, du warst bis vor kurzem noch ernsthaft krank!“
 

Fuhr er ihn daher recht forsch an. Woraufhin er allerdings wieder ein äußerst hartnäckiges Kopfschütteln des Älteren erhielt.
 

„Ich habe im Moment aber keinen Hunger.“
 

Kam dabei entsprechend brummig und einsilbig von Thorin.
 

„Onkel wenn du weiterhin so stur bist, bringt sie das auch nicht zu dir zurück...also was ist jetzt?“
 

Ließ der Jüngere sich davon nicht im Geringsten abschrecken.
 

„WAS soll das? Hast du etwa immer noch nicht verstanden?
 

SIE kommt aber nicht...NIE WIDER!
 

Ich werde sie niemals wieder sehen, will das denn verflixt nochmal nicht in deinen Kopf Fili?“
 

Brach es mit einem Mal ziemlich deutlich und so überraschend unbeherrscht aus Thorin heraus, dass Kili verblüfft aufsah und ihn mit einem argwöhnischen Stirnrunzeln musterte.
 

„Aber Onkel...?“
 

Setzte der Jüngere von ihnen an und wurde von Thorin sogleich mit einer herrischen Geste unterbrochen.
 

„Shazra...ich will nicht darüber sprechen, das hatte ich vorhin doch schon mal sehr deutlich gesagt, also hört gefälligst auf damit und lasst mich endlich in Ruhe!“
 

Fili seufzte leise, er klang deutlich resigniert.
 

„Na dann hättest du sie verdammt nochmal nicht einfach zurück lassen dürfen...wer bitte soll sich das Elend noch länger mitansehen?“
 

Fluchte er nur einen Moment später deutlich vernehmbar vor sich hin. Im selben Augenblick als er das gesagt hatte fuhr Thorin so unvermittelt von seinem Platz hoch, das Fili erschrocken zusammen schrak. Er sah die zornig funkelnden Augen seine Onkels und wusste, dass er mit dieser unbedachten Aussage den Bogen überspannt hatte...ganz eindeutig.
 

"WIE KANNST DU NUR?
 

Ausgerechnet du...FILI?
 

Wenn es doch so einfach wäre? Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen?
 

Hmmm?
 

Es ihr vielleicht sagen...oder sie mitnehmen?
 

Oh wie einfältig kann man eigentlich sein Junge. Du weißt ganz genau das das nicht möglich war, also lass mich verflucht nochmal endlich in Frieden.
 

ICH allein treffe meine Entscheidungen, so wie ich sie für richtig erachte!“
 

Fili schluckte unwillkürlich angesichts dieser harten Worte. Das war überdeutlich gewesen. So nahm er sich vor, sich zukünftig nicht mehr einzumischen. Sollte Thorin doch machen was er wollte, was ging es ihn an?
 

Der junge Zwerg war rechtschaffen wütend und verletzt...und so fühlte er sich auch.
 

Kilis warnende Blicke hatte er bis dato einfach ignoriert, jetzt wünschte er sich, er hätte es nicht getan.
 

„Wie du willst Onkel....ganz wie du willst, du hast recht, was geht es mich an?“
 

Antwortete er ihm einen Augenblick später entsprechend unterkühlt.
 

Thorin schnaubte derweil weiterhin aufgebracht vor sich hin.
 

„Genau...was geht es dich an? GAR NICHTS...so und jetzt lass mich gefälligst in Frieden!“
 

Mit diesen eindeutigen, wie brüsken Worten drehte er sich um und lehnte sich an seinen Sattel, als wolle er schlafen. Doch in den Schlaf finden, das war genau das, was dem Zwergenfürst in der Situation leider am allerwenigsten gelang.
 

Erst hatte er ohne es zu ahnen die Frau verletzt die er liebte...jetzt auch noch seine beiden Neffen....und wofür das alles?
 

Er fragte sich ernsthaft...wofür?
 

Und das Schlimmste stand ihnen noch bevor, denn niemand der drei Reiter ahnte auch nur im Ansatz, was sich da im Schutze der Dunkelheit an sie heran schlich und sie aus bösen Augen heraus von weitem beobachtete...



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