Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 15: Zwiegespräch - athrabeth ------------------------------------ Der junge Zwerg ließ sich nichts davon anmerken, dass er zuvor schon einmal wach gewesen war. Als er leise in den Raum eintrat, sahen ihm Lyriel, sowohl auch Thorin mit einem etwas argwöhnischen Blick entgegen, wobei sie beide allerdings in völlig entgegen gesetzten Richtungen anzutreffen waren. Während die Halbelbin sich eindeutig an der Feuerstelle zu schaffen gemacht hatte, war sein Onkel inzwischen vollständig angezogen und zog es vor, anstatt dessen auf der kleinen Bank am Kamin Platz zu nehmen. Lyriel ließ sich trotz, dass man die angespannte Stimmung, die den kleinen Raum durchdrang deutlich spürte, nicht im Geringsten aus der Ruhe bringen, als Kili schließlich etwas zögerlich hinzu kam. „Guten Morgen, habt ihr gut geschlafen junger Freund?“ Begrüßte sie ihn so mit dem herkömmlich üblichen Ritual, wie jedes mal. Kili zuckte kurz mit den Schultern, er war etwas unsicher. „Nun ja wie man es nimmt. Es geht so.“ Antwortete er ihr daher entsprechend ehrlich. Thorins Augen flackerten bei der Aussage kurz fragend zu seinem Neffen hin, der durchaus registrierte, wie sich dessen schwarze Brauen skeptisch zusammen zogen. Also versuchte er weiterhin dem bohrenden Blick seines Onkels auszuweichen, so gut es eben ging. Kili wurde dabei das ungute Gefühl nicht los, als ahnte dieser etwas. Doch lange musste er zum Glück nicht durchhalten, nur wenig später tauchten endlich auch sein älterer Bruder Fili und der Junge herzhaft vor sich hin gähnend auf der Bildfläche auf. Die beiden jungen Männer wirkten im Gegensatz zu Kili und dem Rest noch ordentlich verschlafen und hatten von dem, was sich da vorhin im Geheimen abgespielt hatte, ganz sicher nichts mitbekommen. Was die beiden davon Betroffenen innerlich erleichtert aufatmen ließ. Kili jedoch war sich ganz sicher, seinem älteren Bruder bei der nächstmöglichen Gelegenheit reinen Wein einzuschenken. Er musste Fili einfach sagen, was er gesehen hatte, denn er war sich längst nicht sicher, was sie jetzt weiterhin tun sollten. Es sollte allerdings noch etwas dauern, bis er die für ihn günstige Gelegenheit abpassen konnte, möglichst ungehört von allen mit seinem Bruder zu sprechen. Zunächst galt es eher ihn überhaupt dazu zu bewegen, mit ihm alleine zu sein. Fili hatte es sich zwischenzeitlich nämlich zur täglichen Aufgabe gemacht, ihre drei Ponys zu versorgen, die sich in dem kleinen Verschlag hinter der Höhle zudem ganz wohl zu fühlen schienen. Nachdem Lyriel ihnen allen das nicht mehr ganz so üppige Frühstück...in dem Fall den kärglichen Rest des Rehbratens und den dazu noch kalt vorgesetzt hatte, wagte Kili den zögerlichen Vorstoß. „Fili?“ Sein älterer Bruder der neben ihm am Tisch saß und noch an seinem Stück kaute, sah in fragend an. „Hmm was?“ Hakte er so etwas unschlüssig wirkend nach, als er den Bissen geschluckt hatte. „Kann ich amm..kann ich dir nachher mit den Ponys helfen?“ Sprudelte es so ziemlich eilig aus dem Jüngeren heraus, noch bevor jemand von ihnen etwas dazu sagen konnte. Fili hob sichtlich irritiert eine seiner hellen Brauen. „Ja schon? Aber warum willst du das?“ War die etwas verwirrte Nachfrage des Älteren zu hören, auch da sein jüngerer Bruder sich bisher liebend gerne darum gedrückt hatte, sich um die Tiere zu kümmern, wenn es denn irgend ging. Kili sah Fili fast flehend an. Indem hatte selbiger diesen speziellen Blick, den er so gut und so lange kannte endlich bemerkt und nickte mit einem Mal entschlossen. „Na gut also, natürlich gerne, wenn du es möchtest?“ Sagte der zwar noch immer etwas verblüfft, aber doch mit Nachdruck. Kili straffte sich sichtbar. „Gut danke, das will ich!“ Brachte er noch heraus, dann verstummte er, wobei sich ein etwas verlegenes Grinsen auf sein junges Gesicht schob. Eines das sein Onkel durchaus mitbekam. „Warum grinst du so Neffe, ist daran irgend etwas besonders lustig?“ Fuhr dieser ihn dafür prompt überraschend unwirsch an. Kilis Gesichtszüge entgleisten unverzüglich. „Ich ähhh....es ist nichts Onkel.“ Sagte er rasch, wobei er dem gestrengen Blick des ältesten Bruders seiner Mutter hastig auszuweichen versuchte. Thorin hob indessen skeptisch eine Braue. „Ah ja? Dann lass das gefälligst sein.“ Grollte dieser ihn fast sofort danach, wie zu erwarten entsprechend unnachgiebig an. Kili zuckte kurz zusammen. „Mach ich!“ Entgegnete er Thorin im Anschluss daran vorsichtig, wobei er sich weiterhin alle Mühe gab, möglichst ruhig weiter zu essen und so harmlos wie nur möglich zu wirken, da er die Aufmerksamkeit und vor allem die schlechte Laune seines Onkels nicht noch weiter unnötig auf sich ziehen wollte. Es wirkte offensichtlich, das Interesse an ihm verblasste tatsächlich. Sein Onkel fand statt dessen ein neuerliches und für ihn wesentlich lukrativeres Opfer, das er ärgern konnte...nämlich...die Elbin. „Hnnn...nicht sehr einträglich das bisschen Frühstück, muss ich schon sagen!“ Murrte er somit nur einen Moment später mit deutlich unzufriedenem Unterton in der Stimme in ihre Richtung. Lyriel die sich wirklich alle Mühe gegeben hatte, das Beste aus dem Wenigen heraus zu holen, das sie noch an Eßbarem für sie übrig hatte, fuhr verständlich beleidigt in die Höhe und ihn damit eindeutig in der vertraulichen Anrede an...das allererste mal überhaupt, seit sie nicht allein waren. „Stell dir vor, das ist mir auch schon aufgefallen Thorin Eichenschild...wenn es dir nicht genügt, dann beschaff uns doch was Vernünftigeres, anstatt hier weiter in der Gegend herum zu nörgeln. Na bitte...also das kann ich auch!“ Er blickte sie dafür entsprechend überrascht an. Erstens weil er sehr wohl verstanden hatte, was sie zu ihm gesagt hatte und zweitens auch über die Art, wie es geschehen war. Alle hoben unversehens den Kopf und starrten sie verwirrt an. „Was ist, war ich etwa nicht deutlich genug?“ Fauchte sie die übrigen Männer und den Jungen daher noch immer unübersehbar erbost an. Diese schüttelten hastig den Kopf. „Nein es ist nur...“ ...wollte Fili schon ansetzen, doch da durchbrach Thorins markantes, dröhnendes Lachen so urplötzlich die angespannte Stille, dass sie alle erschrocken in sich zusammen fuhren. Er lachte so offenkundig erheiterd, dass er eine ganze Weile brauchte, um sich wieder halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Aber am Meisten staunte Lyriel über ihn, auch da sie ihn noch niemals zuvor so gelöst erlebt hatte, wie jetzt in diesem Augenblick. Indem sagte er jedoch. „Also weißt du, du bist nicht auf den Mund gefallen Frauenzimmer, das muss man dir wirklich lassen. Aber du hast recht, vielleicht sollte ich tatsächlich etwas gegen diesen Zustand unternehmen.“ Erklang anschließend sein so völlig trockener Kommentar dazu, dass sie ihm dafür nicht mal ernsthaft böse sein konnte. Die jungen Zwerge sahen ihn weiterhin verwundert an, einschließlich Lyriel, die jetzt im Moment nicht ganz begriff, worauf er eigentlich hinaus wollte. Doch noch ehe sie etwas dazu sagen konnte, machte er schon munter weiter. „Was ist, sieh mich nicht so verdattert an Lyriel. Ich hatte damit eigentlich nur sagen wollen, dass es vielleicht ratsam wäre dafür zu sorgen, heute noch etwas vernünftiges in den Magen zu bekommen und weißt du was...du und ich werden es beschaffen und zwar gemeinsam. Erstens weil du dich hier in diesem Teil des Wald bestens auskennst und ich zweitens dringend frische Luft brauche. Bei Mahal, ich muss endlich mal aus diesem Käfig raus, ich bin schon viel zu lange eingesperrt. Also was ist? Hab ich mich deswegen klar genug ausgedrückt? Ich wünsche keine Widerworte. Du kannst es dir also überlegen, was du tun willst. Viel Auswahl hast du allerdings nicht!“ Er sah sie dabei so durchdringend an, dass ihr im wahrsten Sinne des Wortes der Mund offen stehen blieb. Keiner von ihnen konnte etwas dazu sagen, selbst der sonst so wortgewandte Kili brachte keinen Ton mehr heraus, als er vernahm was Thorin da eben zu ihr gesagt hatte. „Da..das ist nicht dein Ernst..ZWERG!“ Flüsterte sie anschließend entsprechend schockiert. „Du bist kaum genesen und willst mir allen Ernstes weiß machen, dass ausgerechnet DU etwas essbares erjagen willst...mit MIR?“ Ihre schönen Halbmond förmigen rötlichen Brauen hoben sich deutlich sichtbar in die Höhe. „Tzeee ganz egal was du glaubst oder auch nicht, schlag dir das gefälligst schleunigst wieder aus deinem Zwergen Dickschädel. Das werde ich nicht zulassen. Ich gehe gerne noch einmal auf die Jagd. Von mir aus auch mit Ahiê oder einem der anderen beiden Männer. Aber DU bleibst hier, das ist mein letztes Wort! DAS sage ICH dir als die, die dafür gesorgt hat, dass du immer noch am Leben bist!“ Sagte sie in einem solch strengem, fast schon gefährlichen Unterton, dass Thorin sich dem Ernst der Lage durchaus bewusst wurde. Dennoch schlug er alle Warnungen einfach in den Wind, Nein er wollte sich nicht noch länger irgendwelche Vorschriften von ihr machen lassen. Damit war für ihn endgültig Schluss. Es reichte, sie hatte damit den Bogen eindeutig überspannt und sich seiner Meinung nach ihm gegenüber ohnehin schon viel zu viel heraus genommen. „Ach ja? Wir werden ja sehen, dann mach was dagegen wenn du kannst...oder lass mich in Ruhe! Ich entscheide selbst wann ich gesund bin und wann nicht! Halt mich doch auf...ELFE!“ Grollte er sie so entsprechend zornig an, das war seine Art ihr zu zeigen, wann die Grenzen bei ihm erreicht waren. Lyriel schluckte zwar heftig, doch sie sah ihn gerade heraus an, einschüchtern ließ sie sich von ihm nicht noch einmal. So entgegnete sie ihm spitzfindig selbstsicher. “ Wie käme ich dazu, ich bin doch nicht lebensmüde. Nun gut ich habe verstanden, also bitte wenn du dich absichtlich umbringen willst Zwerg, dann mach doch. Aber DAS will ich sehen....mit eigenen Augen! Schön also dann, in zehn Minuten vor der Türe und wage es ja nicht ohne deine Waffen dort zu erscheinen!“ Mit diesen klaren wie unmissverständlichen Worten, erhob sie sich ruckartig von ihrem Platz und drehte sich so blitzartig herum, dass Thorin so schnell gar nicht wusste, wie ihm geschah. Er konnte so nichts weiter tun, als ihr verblüfft nachzustarren, während sie Anstalten machte in ihren Raum zu gehen, um sich für den bevorstehenden Jagdausflug mit ihm zu rüsten. Fili grinste verhalten. „Nun ich fürchte das hast du davon Onkel. Du hättest sie besser nicht ärgern sollen. Frauen verzeihen einem Mann so was in der Regel nicht oder wenn dann nur schwer. Viel Spaß, ich hoffe ihr habt Glück und der völlig unnötige Zwist hat sich so wenigstens gelohnt.“ Sagte er anschließend überraschend nüchtern. Thorin fuhr augenblicklich von seinem Platz hoch. „Ach halt den Mund Fili, das geht dich nun wirklich nicht`s an!“ Schnaubte er statt dessen erbost in Richtung seines ältesten Neffen, wobei er jedoch ebenso schnell vom Tisch verschwand, wie sie zuvor auch und das im Übrigen ohne noch irgend eine weitere Notiz von den daran zurück gebliebenen zu nehmen. Kili kam indessen nicht umhin ebenfalls zu grinsen. „Tja Junge...also irgendwie habe ich schwer den Eindruck, die beiden werden ihren Spaß haben. Kommt nur ganz darauf an, von welchem Standpunkt aus man(n) es denn betrachtet!“ Sagte er im Anschluss daran lächelnd zu Ahiê, der noch immer völlig verblüfft in die Gegend starrte und in keinster Weise verstand, was hier eigentlich los war. Wie sollte er auch, erwachsenen Angelegenheiten waren nicht sein Ding, dazu war er ja im Grunde auch noch viel zu jung. Und das was da zwischen seiner Mutter und Thorin ablief war ihm ohnehin völlig unverständlich. Nur ein paar Minuten später tauchte die Halbelbin wieder vollständig fertig gestellt auf der Bildfläche auf. Sie trug ihre Waffen, die sie vorsorglich auf dem Rücken verstaut hatte. Bogen und Köcher hingen so an einem breiten Riemen, der quer über ihren Schultern verlief und beides relativ bequem an seinem Platz hielt. Ihren langen nach Elbenart gearbeiteten Dolch hatte sie im Gürtel stecken. Sie trug außerdem einen kurzen dunkelgrünen wollenen Überwurf, der mit schwerem dunklem Pelz versetzt war, da es draußen langsam abr sicher empfindlich kalt wurde. Dazu hatte sie sich eine passende etwa mittelgroße Ledertasche umgehängt, die allerdings leer zu sein schien. Die rothaarige Frau wirkte angespannt und sichtbar ungeduldig. Sie lächelte jedoch überraschend, als sie bemerkte dass sich alle Augen der übrigen Männer auf sie gerichtet hatten, einschließlich die des Jungen. „Naneth...bitte gib gut auf dich acht!“ Flüsterte Ahiê plötzlich leise wobei er deutlich schlucken musste. Lyriel straffte sich dann trat sie entschlossen auf ihn zu und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter, wobei sie ihm mit der Anderen kurz zärtlich durch seinen dunkelbraunen Haarschopf strich. „Das werde ich mein Sohn, mach dir keine Gedanken, ich werde schon auf ihn und mich acht geben. Versprich mir, dass du selbst auch vorsichtig sein wirst!“ Sagte sie eindrücklich, während sie einen etwas amüsierten Seitenblick auf Kili und Fili warf, ehe sie Ahiê wieder losließ. Die Männer hörten sie leise seufzen, dann drehte sie sich schweigend um und ging im Anschluss daran lautlos vor die Türe, ohne auf Thorin zu warten, der nur ein paar Sekunden danach ebenfalls entsprechend gerüstet in voller Montur auf der Bildfläche auftauchte. Entsprechend verwirrt sie nicht mehr im Haus anzutreffen, fauchte selbiger den Rest unwirsch an. „Wo ist sie?“ Fili grinste unversehens. Dann zeigte er schweigend auf die Ausgangstüre der Höhle. Thorin schnaubte indessen hörbar, bevor er Anstalten machte ihr entsprechend geräuschvoll zu folgen. Der herzhafte zwergische Fluch, den er dabei auf den Lippen hatte, ließ nicht nur seine beiden Neffen unwillkürlich zusammen zucken, auch Ahîe erschrak sich darüber. Kaum waren sie draußen, schossen alle drei wie abgesprochen von ihren Stühlen hoch und prügelten sich fast darum, einen Platz an den kleinen runden Fenstern zu ergattern. In erster Linie weil alle drei sehen wollten...wie die beiden so ungleichen Jagdgefährten denn gedachten weiterhin vor zu gehen und vor allem wie sie denn weiter miteinander umgingen. Kili konnte gerade noch sehen, wie Thorin die sich deutlich stäubende Lyriel weiter am Arm hinter sich herzog, dann waren sie irgendwann außer Sichtweite gelangt. Kaum waren die beiden fort, packte Fili seinen jüngeren Bruder am Kragen. „KOMM wir müssen reden...JETZT!“ Das war alles. Kli nickte verwirrt, wobei sein Blick zufällig auf Ahiê fiel, der sie beide überrascht beobachtete. Fili drehte sich zu dem jungen Fellwechsler herum. „Ahiê, Kili und ich sehen kurz nach den Ponys. Bleib im Haus, wir sind gleich wieder da!“ Der Junge nickte wie mechanisch, aber nicht ohne den beiden jungen Zwergenmännern noch einen etwas argwöhnischen Blick hinter her zu werfen, als sie umgehend danach ebenfalls geräuschlos das Haus verließen. Nur ein paar Augenblicke später waren sie bei den Ponys hinter der Höhle angelangt, aber Fili wollte nicht nur reden. Er packte verbissen die Heugabel, während er Kili den Futtersack zuwarf, aus dem sie ihre Tiere normalerweise fressen ließen, wenn sie unterwegs waren. „Mach was, dann sieht es wenigstens nicht so verdächtig aus.“ Sagte er entsprechend trocken zu seinem kleinen Bruder. Kili schluckte. „Ist gut.“ Antwortete er ihm leise. Und während Fili damit den Mist von allen Ponys wegschaffte, ließ der Andere sie der Reihe nach fressen. Fili hielt jedoch kurze Zeit später ganz plötzlich während dem Misten inne. Er sah den Jüngeren durchdringend an, bevor er abermals zu sprechen ansetzte. „Also nun sag mir bitte, was mit den beiden los ist...und sag mir nicht etwas, was ich nicht schon selbst weiß oder ahne. Oder kannst du mir vielleicht den Grund dafür verraten, wieso die beiden sich seit neustem mit der vertraulichen Anrede ansprechen Kili?“ Kili sah seinen älteren Bruder eindringlich an. „Die beiden haben ein Geheimnis, deshalb!“ Sagte er anschließend leise. Filis Blick wurde mit einem mal argwöhnisch. „Ah ja? Und das ist ein Umstand alle gesellschaftlichen Regeln die sonst für uns gelten, einfach so zu übergehen oder gibt es etwa einen triftigen Grund warum sie das tun?“ Hakte der Ältere anschließend überraschend streng nach. Der junge Zwerg schluckte heftig. „Bruder verstehst du mich denn nicht. Verstehst du nicht, was ich damit andeuten will? ER hat sie geküsst und wie...du du hättest es sehen sollen. Das ist ihr Geheimnis!“ Stotterte er dem Älteren sichtlich unbehaglich entgegen. Endlich war es draußen, endlich hatte er jemandem gesagt, was er gesehen hatte. Fili sah abermals kurz von seiner Arbeit auf und zu ihm hin, er wirkte nicht im Mindesten überrascht, obwohl er es sicher ebenso war wie Kili selbst auch. „Ach was wirklich? Na solange er nicht aus ihrem Bett gestiegen ist, geht’s ja noch kleiner Bruder.“ War somit zwangsläufig der deutlich sarkastische Kommentar auf diese Aussage hin. Kili schnaubte entsprechend aufgebracht vor sich hin. „Na das fehlte uns ja gerade noch.“ Sagte er mit einer unübersehbar unwirschen Geste in Filis Richtung. Doch der grinste den jüngeren Bruder nur belustigt entgegen, wobei er ihn jedoch genau im Auge behielt. „Kili jetzt hör mir mal gut zu, ich werde dir jetzt etwas wichtiges anvertrauen, was du vielleicht verstehst wenn du älter bist. Ich glaube einfach du warst noch niemals richtig verliebt...weil dann würdest du`s verstehen.“ Filis klare Stimme klang überraschend nachsichtig, als er das sagte. „Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich es ihm sogar gegönnt, weißt du dein Onkel hatte zumindest aus meiner Sicht gesehen schon eine sehr lange Zeit nicht einen Gedanken mehr daran verschwendet, was den Sinn des Lebens wirklich ausmacht Kili, also lass ihn in Ruhe. Zu lange hat er sich nur dem Reiz von rein materiellen Besitztümern hingegeben oder sich davon beeindrucken lassen...wo aber bleibt da das Herz? Wo bleibt da das, was uns wirklich leben lässt...nämlich das schöne Gefühl geliebt zu werden? Siehst du DAS ist es, was ihm meiner Meinung nach gefehlt hat, um endlich wieder der Mann zu sein, der er einmal gewesen ist. Ich weiß selber, dass die Halbelbin nicht gerade die richtige Wahl für ihn wäre, aber wenn er sie liebt was wohl längst offensichtlich ist, na dann bitte schön, also meinen Segen hat er. Er ist schließlich alt genug für sich selbst zu entscheiden. Nun ja zumindest in der Regel.“ Kili sah seinen Bruder verwirrt an, es dauerte etwas, bis er ihm antworten konnte. „Ach und du glaubst nicht, dass diese Bindung vielleicht nicht zu Konflikten führen könnte Fili? Du...du hast ja keine Ahnung WER sie in Wahrheit ist!“ Fuhr es dabei entsprechend heftig aus ihm heraus. Fili hob eine Braue. „Oh ich bin sogar davon überzeugt, dass es zu Konflikten führen wird...immerhin hat sie einen nicht geringen Anteil an Elfenblut in den Adern. Aber dein Onkel wäre nicht dein Onkel, wenn er nicht auch das irgendwie gemeistert bekommen würde, dafür kenne ich Thorin schon viel zu lange und viel zu gut. ER findet einen Weg, du wirst es sehen. Wenn sie ihm wichtig ist, was ich deiner Aussage nach inzwischen glaube, wird er einen finden, todsicher. Darum würde ich sogar mit dir wetten kleiner Bruder!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)