Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 10: Jagdglück - roime mâna ---------------------------------- Lyriels klare Stimme durchschnitt plötzlich die unangenehme Stille, die sich über sie alle gelegt hatte. „ICH mein Sohn, ich werde mitkommen...!“ ...“und ich auch..wenn es euch recht ist Lyriel?“ Es war eindeutig Kilis melodische warme Stimme, die das gesagt hatte. Sie sah ihn an, dann nickte sie kurz. „Gut dann kommt lasst uns rasch gehen, bevor der Morgen vergeht. Die Tiere sind in der Regel nur in der kurzen Zeitspanne der Dämmerung aktiv. Kili lächelte plötzlich. „Das weiß ich Heruin, ich jage heute bestimmt nicht zum ersten Mal.“ Entgegnete er ihr anschließend überraschend gelassen. Lyriel lächelte ebenfalls für einen Moment. „Oh verzeiht mir, ich war unhöflich, natürlich könnt ihr jagen. Ich sah doch schon euren Bogen. Allein der hätte es mir längst verraten müssen. Es wäre also ganz gut, wenn ihr den mitnehmen würdet...dann wären unsere Chancen vermutlich besser etwas genießbares zu erjagen. Ahiê wird für uns die Aufgabe des Fährtenlesers übernehmen..darin ist er beinahe unschlagbar.“ Sie verstummte, wobei sie dem Jungen jedoch ein hastiges Zeichen mit der Hand gab, auf das Ahiê sofort umgehend die Höhle verließ und lautlos zur Türe hinaus verschwand. „Was macht er?“ Schaltete sich Fili mit einem Mal leicht argwöhnisch in die vorhergehende Unterhaltung ein. „Er sieht noch kurz nach den Ponys...ob sie auch gut versorgt sind. Wollt ihr solange die Wache über das Haus und euren Onkel übernehmen? Mir wäre wesentlich wohler, wenn ich es gut bewacht wüsste, während wir nicht da sind.“ Sagte sie überraschend entschlossen, wobei ihr aufmerksamer Blick kurz über den jungen Zwerg mit dem flachsfarbenen blonden Haarschopf bis hin zu Thorin wanderte, der ihnen überdies noch immer demonstrativ den Rücken zugekehrt hatte und sich nicht auch nur ansatzweise rührte. Fili reagierte indessen sofort. „Das mache ich Heruin, ihr könnt euch getrost auf mich verlassen!“ Lyriel nickte, es war ein anerkennendes und eher gemessenes Nicken mit dem sie ihm anzeigte, dass sie mit seinem Vorschlag einverstanden war, was sie ihm anschließend auch kund tat. „Danke, das wusste ich. Wir gehen, sobald der Junge zurück kommt.“ Mit diesen Worten ging sie kurz in ihren Raum, um nur ein paar Augenblicke danach wieder mit einem typischen Elben Langbogen aus schwarzem Elderholz samt Köcher bewaffnet zurück zu kommen, den sie sich kurzerhand um die Schultern gelegt hatte. Das Auffallendste an ihr war jedoch sicherlich ein langes sehr fragil wirkendes Messer, mit einer hellen fast silbern wirkenden scharf geschliffenen Klinge, die sie auffallend im Gürtel stecken hatte und ebenfalls ganz eindeutig nach Elbenarbeit aussah. Als sie Kilis überraschten Blick in Bezug darauf wahr nahm, sagte sie knapp. „Man kann nie wissen, ich will dieses mal gut vorbereitet sein. So ein Missgeschick wie an der Wasserstelle will ich bei den Göttern so schnell nicht noch einmal erleben müssen, wenn es euch denn recht ist.“ Die beiden jungen Zwerge blickten sich kurz an und lachten dann spontan, als sie ihr griesgrämiges Gesicht sahen, das sie dabei machte. Ihre Mimik war auch zu komisch. Es war in etwa eine Mischung aus Abscheu, aber auch einer gewissen nicht zu übersehenden Belustigung darüber. Kili lachte. „Ah ich verstehe...und nein das wollen wir vermutlich alle vermeiden.“ Entgegnete er ihr anschließend amüsiert. Ihre rötlichen, halbmondförmigen Augenbrauen zogen sich für einen Moment argwöhnisch zusammen. „Gut das will ich hoffen...was ist mit euch, seid ihr soweit?“ Der junge Zwerg straffte sich und nickte anschließend kurz, als Zeichen dass er bereit zum Aufbruch war. Lyriel seufzte indessen leise, wobei sie ihm schweigend bedeutete ihr zu folgen. Im selben Moment streckte der Junge kurz den Kopf zur Türe herein. „Naneth..ich bin fertig, die Ponys sind versorgt, wir können aufbrechen.“ Lyriel lächelte nachsichtig. „Das war es was ich hören wollte, nun dann lasst uns besser gehen, bevor es sich das Wild noch anders überlegt!“ Ohne eine weitere Silbe zu verlieren, verließen die drei so unterschiedlichen Jäger lautlos, die kleine Höhle unter den alten Weidenbäumen. Fili blieb allein zurück, um in der Zwischenzeit nach seinem Onkel zu sehen, dennoch blickte er ihnen nachdenklich hinterher, als sie gingen und das zudem nicht ohne ein gewisses unterschwelliges Unbehagen zu verspüren. Er traute der fremden Frau noch immer nicht gänzlich über den Weg, auch wenn sie so viel für sie getan hatte und sich so aufopferungsvoll um seinen Onkel gekümmert hatte. Sie war und blieb eine Fremde für ihn....und dann war da ja noch ihre für ihn weitest gehend ungeklärte Herkunft, auch da Fili der Einzige von den Dreien war, der nicht wusste, mit wem er es letztendlich wirklich zu tun hatte und vor allem, was sie für eine Vergangenheit besaß. Denn er hatte es ja im Gegensatz zu Kili und Thorin im wahrsten Sinne des Wortes total verschlafen. Es dauerte allerdings nur einen Moment lang, in dem er die Zeit hatte überhaupt darüber nachzudenken, denn kaum war die höchst ungleiche Jagdgesellschaft zur Türe hinaus verschwunden, machte sich Thorin ganz plötzlich, wie unmissverständlich bemerkbar. Sichtlich überrascht drehte sich Fili eilig zu seinem Onkel herum, da er ja eigentlich davon ausgegangen war, dass Thorin noch immer tief und fest schlafen würde. „Was ist, sind sie endlich fort?“ War die tiefe dunkle Stimme des Zwergenmannes jedoch ganz eindeutig in der drückenden Enge, der kleinen Höhle zu vernehmen. Fili straffte sich unwillkürlich, als er den fast schon bohrenden Blick auffing, mit dem ihn sein Onkel dabei ansah. „Ja gerade eben Onkel...alle drei um genau zu sein.“ Sagte der junge Zwerg tonlos, da er im Moment nicht wusste, was er sonst hätte anderes sagen sollen. Fili lächelte plötzlich, es war ein spontanes und eher belustigtes Lächeln, bevor er mit einem mal leise und sichtlich interessiert nachhakte, was ihm offenbar die ganze Zeit über schon auf der Zunge lag. „Was ist mit dir, warum machst du so ein missgelauntes Gesicht, wolltest du SIE etwa so schnell loswerden? Was hat sie dir denn getan Onkel?“ Thorin richtete sich umständlich und hörbar vor sich hin grummelnd von seinem Lager auf, wobei er Fili nicht aus den Augen ließ. „Wovon redest du da eigentlich Neffe..meinst du damit etwa diese absolut nervtötende Elfe?“ Sagte er ganz plötzlich und das nicht eben gutgelaunt. Worüber Fili ehrlich erstaunt war. Der junge Zwerg nickte jedoch wahrheitsgemäß, denn daran hatte er tatsächlich just in dem Moment gedacht, bevor Thorin ihn angesprochen hatte. Der Ältere von beiden schnaubte prompt aufgebracht vor sich hin, bevor er sich dazu herab ließ Fili zu antworten. „Bei Mahal, bleib mir bloß vom Hals mit dieser unmöglich eigensinnigen Frau...die ist ja noch tausendmal schlimmer als deine Mutter und das will wirklich etwas heißen mein Junge. So und jetzt komm und hilf mir, ich würde nämlich gerne aufstehen.“ Das war alles was der junge Zwerg mit dem hellen blonden Haarschopf von ihm zu hören bekam. Der Zwergenkönig war nicht gewillt, das merklich unangenehme Thema Lyriel, in irgend einer Weise weiter auszuführen..mehr bekam er aus seinem noch immer sichtbar angeschlagenen Onkel nicht heraus. Also beließ er es vorerst dabei und machte sich statt dessen daran, der Aufforderung von Thorin nachzukommen und diesem tatsächlich beim Aufstehen zu helfen. Zur selben Zeit an anderer Stelle... Die drei Jäger hatten die Höhle verlassen und pirschten sich indessen nahezu lautlos und hintereinander durch das dichte Unterholz des nahen Waldes. Ahiê hatte dabei ganz selbstverständlich die Führung unternommen, der junge Fellwechsler war im Fährten lesen der Geübteste der Drei und auch der Geschickteste. Da die Jäger sich kaum von der Umgebung abhoben, waren sie so weder zu sehen oder zu hören. So schlichen sie im Schutz der Morgendämmerung vorsichtig weiter, bis zu den Stellen, die Lyriel und Ahiê als ihr angestammtes Jagdrevier kannten. Es war noch still und dämmerig im Wald..keiner von ihnen redete ein unnötiges Wort, statt dessen genossen sie die kühle, klare Luft, die rein war und ein wenig nach Waldboden und frischem Nadelholz roch. Sie waren noch nicht allzu weit gegangen, doch das Atmen fiel ihnen leicht und Kili war heilfroh endlich einmal der drückenden Enge der kleinen Höhle für eine ganze Weile entkommen zu sein. Sie saßen für seinen Geschmack alle einfach viel zu sehr aufeinander. Aber noch bevor er diese Gedanken zu ende gedacht hatte..bedeutete ihm der junge Bär ganz plötzlich leise zu sein, da er offenbar etwas entdeckt hatte. Auch Lyriel war nicht unfroh endlich mal wieder an die Luft zu kommen, nachdem was sie sich da unfreiwillig mit Thorin aufgehalst hatte...beide hatten unabhängig voneinander die selben Gedanken und doch auf eine völlig andere Art..beide vermissten ihre Freiheit und fragten sich insgeheim für wie lange noch sie, diese wohl einbüßen mussten? Wobei Lyriel sich ziemlich sicher war, dass es wohl so lange sein würde, bis es dem Onkel der jungen Zwerge insoweit wieder gut ging, dass er den Strapazen einer Tagesreise zu Pferde gewachsen war und das konnte noch etwas dauern, es kam eben ganz darauf an, wie zäh der Zwerg im Grunde war. Lyriel schrak unwillkürlich aus ihren Gedanken..sie wäre beinahe in den Jungen hinein gelaufen, der ganz plötzlich angehalten hatte. Alarmiert sah sie hoch, sie wusste sofort was das zu bedeuten hatte, entweder Beute oder aber Feinde. Die drei hatten sich der Gewohnheit folgend intuitiv im nahen Unterholz versteckt und waren zudem sehr leise gewesen...was in diesem Fall ihr Glück war, denn nicht weit von ihnen sahen sie kein Wild...nein, es waren wiederum Orks, wie vor ein paar Tagen. Offenbar eine Gruppe die nach etwas bestimmten suchte. Diesmal jedoch ein paar mehr als zuvor. Mindestens zehn dafür aber keine Warge..was sie sehr begrüßten, da sie diese wohl längst gewittert hätten. Die drei Jäger hielten den Atem an und sahen wie gebannt auf die kleine Lichtung hinaus, auf der sich die Orks überraschend leise und für ihre Verhältnisse diszipliniert versammelt hatten. Die Halbelfe war bestürzt, diese Orks da waren beileibe nicht weit genug von ihrem Heim entfernt, wie sie es gerne gehabt hätte. Die Gefahr war somit groß durch bloßen Zufall von ihnen entdeckt zu werden. Kili bedeutete ihr nur einen Moment später lautlos mittels einer raschen Handgeste, dass sie zu ihm kommen sollte. Ahiê sah die beiden an und schüttelte warnend den Kopf, doch Lyriel entschloss sich trotz der Gefahr entdeckt zu werden zu Kili zu wechseln. Beinahe lautlos schlich sie zu ihm hin, das war etwas was sie als Kind des Waldes in nahezu unschlagbarer Perfektion beherrschte, ebenso wie der Junge. „Barad was sollen wir mit denen machen? Wenn wir sie ziehen lassen, könnten sie die Höhle finden...und das wäre ganz eindeutig das AUS für euren Bruder und euren Onkel. Die beiden können sich bei aller Liebe nie und nimmer allein gegen diese Übermacht verteidigen, nicht in dem Zustand in dem sich euer Onkel derzeit befindet!“ Zischte sie Kili höchst erregt entgegen, als sie bei ihm ankam, noch ehe der die Gelegenheit hatte selbst den Mund aufmachen zu können. Daher nickte er nur knapp. Lyriel sah ihn und Ahiê eindringlich an. „Was meint ihr..sollen wir es tun?“ Flüsterte sie beiden anschließend nochmals leise aber mit deutlich zitternder Stimme entgegen, sie war sich nicht ganz sicher. Es war beileibe nicht ungefährlich sich mit den Orks anzulegen, das wussten sie alle drei. Kili sah sie an, plötzlich straffte er sich. „Wir werden es tun...jetzt! Das Risiko ist mir eindeutig zu groß, dass sie Fili oder Onkel Thorin ernsthaft verletzen oder gar töten könnten, wenn sie sie finden würden.“ Murmelte der junge Zwerg fast unhörbar vor sich hin. Lyriel nickte knapp, aber nachdrücklich. „Gut damit ist es entschieden. Wir greifen sie an! Ahiê du nimmst am Besten die drei an der rechten Seite, da ist eine Felswand dann können sie dir nicht entkommen, aber diesmal KEINE Verwandlung hast du gehört? Die schaffen wir auch so! Nur im allerhöchsten Notfall...und nur dann, hast du mich verstanden?“ Der Junge sah seine Mutter kurz an und nickte dann ebenfalls schweigend, worauf er seinen Bogen und sein Messer lockerte, das er ebenso wie sie an der Seite trug. Lyriel seufzte leise. „Nun und welche von denen wollt ihr übernehmen?“ Fragte sie Kili anschließend etwas spöttisch. Der lächelte spontan. „Oh ich würde sagen es sind genug für uns alle da...aber wenn ihr mich schon so fragt? Ich würde die in der Mitte bevorzugen, die sehen mir nämlich allesamt etwas schwächlicher aus!“ Antwortete er ihr schließlich breit grinsend. Die Halbelfe sah ihn zweifelnd an...sie war sich nicht sicher, ob das jetzt ein Scherz oder wirklich sein Ernst gewesen war. Doch dann besann sie sich eines Besseren. „Na schön ganz wie ihr wollt Kili, dann werde ich mich wohl oder übel um die auf der linken Seite kümmern..schon damit wir uns nicht unnötig in die Quere kommen!“ Sagte sie nüchtern und betont gelassen. Damit war es endgültig entschieden. Noch bevor die völlig überraschten Orks in irgend einer Weise reagieren konnten, starteten die drei Jäger ihren Überraschungsangriff aus dem Hinterhalt... ...und doch war es nicht das, was sie eigentlich erjagen wollten... Da alle drei mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren, konnten sie einen Teil ihrer Feinde relativ leicht besiegen. Kili war extrem schnell und geschickt im Umgang mit Pfeil und Bogen. Er hatte bereits zwei der Bilwisse präzise erlegt, noch bevor die Anderen, die er sich vor nehmen wollte überhaupt reagiert hatten. Doch auch Ahiê und Lyriel waren in der Zwischenzeit nicht untätig. Während der Junge aus seinem Versteck stürmte und den Frontalangriff wagte, schoss die Halbelbin zunächst blitzschnell und überraschend zielsicher drei ihrer Pfeile auf ihre verhassten Gegner ab, die davon tödlich getroffen an Ort und Stelle liegen blieben. Dachte sie angewidert, wobei sie rasch ihren langen Dolch aus der Gürtelschlaufe riss und Kili folgte, der soeben das lichte Unterholz durchbrach, um auf die Lichtung zu Ahiê zu gelangen, der erstaunlicherweise auch so schon recht geschickt drei der Orks mittels seines Dolches erledigt hatte. Waren in dem Moment Kilis einzige Gedanken, alles andere war in seinem Kopf ausgeblendet...nur eins zählte, sie daran zu hindern seiner Familie in irgend einer Weise gefährlich zu werden. Es gab nichts, was der junge Zwerg mehr verteidigen wollte als die, die er über alles liebte...darauf war einzig und allein all sein Handeln ausgerichtet. Diese Biester durften seinem Bruder...seinem Onkel nicht gefährlich werden, das musste er mit allen Mitteln verhindern. Als er sich so verbissen auf die Orks stürzte, vergaß er für einen Moment vorsichtig zu sein...einer seiner Gegner, ein riesiger Kerl tauchte dummerweise verblüffend flink unter Kilis unüberlegtem Angriff hindurch und attackierte ihn seinerseits vehement mit dem Schwert, das ihn nur um Zentimeter verfehlte. „Gebt acht lasst ihn euch nicht zu nahe kommen...haltet ihn etwas mehr auf Abstand!“ Hörte er ganz plötzlich Lyriels angespannte Stimme durch das ganze Geschrei der Bilwisse zu ihm durch dringen. „Gut danke ich werds mir merken!“ Antwortete er ihr aufs Geradewohl, da er keine Zeit hatte, sich nach ihr umzudrehen. Die verbliebenen Orks versuchten sich mit aller Kraft zur Wehr zu setzen, sie drängten Kili und Lyriel entschlossen zurück, so dass diese gezwungen waren sich Rücken an Rücken zu verschanzen, um nicht auch noch einen ihrer Feinde im Rücken zu haben. Beide versuchten sich verbissen zur Wehr zu setzen, doch die Biester waren zäher als sie auf den ersten Blick gewirkt hatten. Schließlich packte Kili, Lyriel kurzerhand und zog sie entschlossen hinter sich her, er war einen Moment lang jedoch nicht aufmerksam genug, da traf ihn einer der Orks mit der Schwertspitze kurz unterhalb der linken Schulter. Die Klinge prallte zwar an der Rüstung ab, verfing sich dann aber durch Zufall in seinem Schulterpolster und drang dabei durch Fleisch und Knochen. Der junge Zwerg gab einen heftigen Schmerzensschrei von sich und taumelte zurück. Lyriel die inzwischen ebenfalls alle Hände voll zu tun hatte, einen ihr nahezu übermächtigen Gegner im Zaum zu halten, konnte ihm nicht helfen. Indem war es ausgerechnet der Junge, der sozusagen der Retter in allerletzter Not für sie wurde. Ahiê hatte sich befreien können und war blitzschnell zu seinem Bogen gelangt. Mit zwei schnellen Schüssen...erledigte er die beiden verbliebenen Orks und befreite Kili und seine Mutter so aus deren misslicher Lage. Kili war sofort danach in die Knie gegangen und gab leise Schmerzenslaute von sich, während er seine Hand schützend auf die verletzte Stelle presste, aus der überdeutlich dunkelrotes Blut sickerte. Lyriel ließ das Messer hastig zurück in ihren Gürtel gleiten und wollte rasch zu ihm hin laufen, doch da hielt sie kurz inne. „Ahiê du passt besser auf, dass wir nicht nochmal überrascht werden!“ Der Junge nickte kurz. „Ist gut Naneth mach ich!“ Sagte er anschließend leise. Erst da nahm sie sich die Zeit um nach Kili zu sehen. Der Zwergenmann wollte die Hand zuerst nicht weg nehmen, doch sie nahm seine sanft in ihre und brachte ihn so schließlich doch dazu, dass sie es sich ansehen konnte. Als sie es in augenschein nahm atmete sie erleichtert auf, es war keine ernsthafte Verletzung, sie blutete zwar aber sie war nicht lebensbedrohlich, da hatter er sozusagen nochmal Glück im Unglück gehabt. Kili hört mir zu es ist unangenehm aber nicht gefährlich...wenn wir zurück sind, werde ich es mir genauer ansehen. Im Moment muss ich nur dafür sorgen, dass die Blutung gestoppt wird." Der junge Zwerg sah sie verwirrt an. „Ah ja gut...und wie? Sie lächelte...“nun ja mit etwas Verbandszeug dürfte es vorerst gehen.“ Mit diesen Worten holte sie abermals ihr Messer aus dem Gürtel. Sie sah sich suchend um, doch als sie auf Anhieb nichts geeignetes in ihrer unmittelbaren Umgebung finden konnte, nahm sie kurzerhand ein Stück ihrer eigenen Kleiung und trennte von ihrem Hemd am unteren Saum einen langen Stoffstreifen ab, mit dem sie ihn verband ohne den Harnisch abzulegen....denn das würde nur Sinn machen wenn sie wieder in Sicherheit waren. Kili ließ es ohne zu murren über sich ergehen und stand danach wacklig auf. Ihm war etwas schlecht, wahrscheinlich kam das durch den Blutverlust, doch er ließ es sich nicht weiter anmerken. Ohne ein weiteres Geräusch zu machen verließen die Drei kurz darauf die Lichtung. Sollten noch andere Orks in der Nähe sein, so hatten sie diesen damit ein hübsches Rätsel aufgegeben, an dessen Lösung sie noch eine Weile feilen konnten. Der Morgen verging... sie näherten sich der Höhle, auch weil Kili nicht mehr lange durchhalten würde und eigentlich hatten sie es schon längst aufgegeben noch etwas essbares zu erjagen. Doch mit einem mal schreckte Ahiê, der wieder als Fährtenleser voraus ging durch Zufall ein junges Reh auf..das kurz witternd stehen blieb, um dann rasch davon zu springen um zu fliehen, jedoch leider nicht rasch genug für Ahiês Bogen. Der Junge hatte schnell reagiert und es tatsächlich geschafft das Reh zu erschießen, noch ehe es fliehen konnte. Lyriel lobte den Jungen für seinen guten Schuss, worauf er prompt noch ein Stückchen größer wurde, als er ohnehin schon war. Da es Kili nicht sonderlich gut ging, machten sich Lyriel und Ahiê eilig und recht geschickt daran das Reh auszuweiden, da sie ja eigentlich nur das Fleisch brauchten und die Innereien für sie nutzlos waren. Etwa zehn Minuten später war auch das geschafft. Ahiê lud sich das junge Reh auf die Schultern und ging voraus...es war jetzt nicht mehr weit. Kili staunte trotzdem nicht schlecht, wie überraschend kräftig der für ihn eher schwächlich wirkende Halbwüchsige war, der mal eben ein ganzes Reh tragen konnte, ohne auch nur im Ansatz ins Schnaufen zu geraten. Aber Ahiê war ein Gestaltwechsler und damit hatte er die immensen Kräfte seines Clans geerbt, die im Moment noch nicht voll ausgewachsen in seinem Körper schlummerten. Schon auf dem Rückweg zur Höhle hatte die Halbelfe ein merkwürdig ungutes Gefühl in der Magengrube, das sie nicht richtig deuten konnte, sie wusste nicht was es war...aber irgendwie wurde sie den Eindruck nicht los, dass sie bei ihrer Ankunft, nicht das vorfinden würden, was sie noch ein paar Stunden zuvor verlassen hatten. Der Verdacht bestätigte sich fast sofort, als sie kaum zurück in ihrem Heim angekommen, als Erste zur Türe ging, um diese zu öffnen. Lyriel hatte Fili durch das kleine Fenster gesehen und auch er hatte die drei Jäger zurück kommen sehen. Doch als sie die Tür aufmachte hielt sie kurz verblüfft an...der junge Zwerg saß nicht länger alleine am Tisch...nein er hatte unweigerlich Gesellschaft... < DAS also war es, ich wusste es, der Kerl IST deutlich zäher als er aussieht...> Das war es was sie dachte, als sie schließlich mit einem leisen Seufzer durch die Türe trat, um den anderen beiden Jägern den Weg frei zu machen. Ahiê hatte ihr kurz zuvor das Reh gegeben, weil er noch schnell nach den Tieren sehen wollte, ob dort alles in Ordnung war und da Kili verletzt war, konnte er das noch junge und damit relativ leichte Tier nicht tragen. Also hatte Lyriel ihm dies kurzerhand abgenommen. Sie war jedoch noch nicht ganz drinnen angekommen, als sie merkte, dass der Junge bereits wieder zurück war und direkt nach Kili kam, der zwischenzeitlich ebenfalls den Raum betreten hatte und damit nicht weniger erstaunt war als Lyriel, seinen Onkel am Tisch sitzend vorzufinden. Beinahe sofort erstarrte die Elfe, als sie bemerkte, wie Ahiê der nach ihr und Kili als Letzter zur Türe herein kam, abrupt stehen blieb und Thorin regelrecht anstarrte. Der junge Gestaltwandler war zutiefst erschrocken darüber den Zwergenmann wach und vor allem am Tisch sitzend vorzufinden, damit hatte so schnell niemand von ihnen gerechnet und Ahîe wohl am allerwenigsten. Sein junges Gesicht überzog ein bestürzter ja fast angstvoller Ausdruck, den wohl niemand besser als seine Mutter deuten konnte, die ihn von allen am Besten kannte. Lyriel reagierte nahezu instinktiv und geistesgegenwärtig..ihre klare und für eine Frau im moment ungewöhnlich tief klingende Stimme wurde sofort scharf, als sie dem Jungen die rasche Anweisung erteilte sofort zu verschwinden, auch da sie nicht wusste, wie Thorin auf ihn reagieren würde. Zumal ihn der Junge ja vor ein paar Tagen versehentlich angegriffen und so übel zugerichtet hatte. So hörte man folgende besorgte Worte aus ihrem Mund dringen. „Ahiê geh..geh nach den Ponys sehen...sofort! Hast du gehört?“ Der halbwüchsige Junge versuchte in seiner Verwirrung noch kurz zu widersprechen. „Aber Naneth wir haben doch gerade..?“ Er wollte damit sagen, dass sie doch gerade eben erst bei den Ponys gewesen waren. „Ich sagte SOFORT! Ahiê hast du mich nicht gehört?“ Durchschnitt ihre kühle Stimme die angespannte Stille abermals scharf und unmissverständlich streng, die sich inzwischen auf sie alle gelegt hatte. Die Halbelfe duldete keinen Widerspruch. Wortlos verließ der Junge augenblicklich die Höhle unter den Bäumen, spätestens jetzt hatte auch er es endlich begriffen. Als Ahiê fort war, straffte sie sich und sah ganz offen in Thorins Richtung, der sich inzwischen zu ihnen herum gedreht hatte und ihr ebenfalls ernst ja fast fragend entgegen sah, als er sie alle über und über blutverschmiert und schmutzig zurück kommen sah. Ohne etwas zu sagen ging sie auf ihn zu, wobei sie ihm nur einen Moment später das erbeutete blutige und ausgenommene Reh mit Fell und allem direkt vor die Nase auf den Küchentisch pfefferte und das für ihre Begriffe im Übrigen sehr energisch. „Oh ich sehe es geht euch offensichtlich schon um einiges besser Herr Thorin!“ Sagte sie dabei mit sichtlich angespannter Mimik, während sie sich sichtbar Mühe geben musste ihm gegenüber freundlich zu bleiben. Was ihr bei dem noch immer deutlich angestiegenen Adrenalinspiegel den sie, den Orks zu verdanken hatte nicht eben leicht fiel. Er merkte allein an ihrem verkniffenen Gesichtsausdruck, wie sie sich innerlich auf die Zähne biss, um sich ihm gegenüber zu beherrschen. Ihre Angst um den Jungen machte sie zusätzlich höchst unberechenbar. „Das habt ihr richtig erkannt, Elfe. Dank eurer fachkundigen Hilfe fühle ich mich schon um so vieles besser, dass mir dies tatsächlich möglich ist.“ Antwortete er ihr daraufhin ebenso kurz angebunden, wie vorsichtig. Sie gab indessen ein Geräusch von sich, das ein verächtliches Schnauben oder einfach alles sein konnte, wobei sie sich rasch umdrehte um ihre Waffen in der Nähe der Feuerstelle abzulegen. Doch als sie gerade im Begriff war dies tun zu wollen, sprach Thorin sie ganz plötzlich mit für ihn ungewohnt leiser Stimme und relativ zahm an, zumindest wenn man es aus seiner Sicht und für seine Begriffe sehen wollte. „Sagt mir Lyriel, warum habt ihr den Jungen eben weg geschickt? Habt ihr etwa Angst, ich könnte ihm etwas antun?“ Die Frau mit dem langen dunkelroten Haar straffte sich erneut, bevor sie ansetzte um ihm zu antworten. „Seht ihr, Ahiê ist ein guter Junge...mein Sohn wollte euch sicherlich nicht absichtlich verletzen. Es war eher ein dummes Versehen..! Ich gebe zu, ein schlimmes und für euch leider beinahe ein tödliches...dennoch hatte er es nicht so gemeint, das weiß ich. Ich schwöre es euch sogar, wenn ihr es wollt. Bitte tut ihm nicht weh...ich..ich werde alles tun, was ihr dafür verlangt!“ Ihre Stimme hatte mit einem Mal einen merkwürdig und gänzlich ungewohnten, devoten Unterton angenommen, der absolut nicht zu ihr und ihrem bisherigen so überaus selbstsicheren Auftreten passte. Das war auch dem Zwerg nicht entgangen. Dennoch wusste er genau, dass sie alles tun würde, was nötig war, um ihr Kind zu beschützen, auch wenn es nicht ihr leibliches Kind war, so war der Junge doch in ihren Augen IHR Sohn! Mit einem mal lachte der Zwergenkönig leise, es klang offenkundig belustigt. Sie drehte sich zu ihm hin und sah ihn etwas verwirrt an. Als Thorin sprach klang seine Stimme zum aller ersten Mal nachsichtig ja fast sanft, aber dennoch weiterhin unüberhörbar gefährlich süffisant. „Ach ja seid ihr euch ganz sicher...wirklich alles? Nun in dieser Hinsicht wäre ich an eurer Stelle vorsichtig mit dieser Aussage. Wer weiß denn schon so genau, wozu ich euch am Ende verpflichten könnte, wenn mir der Sinn danach stünde? Ich glaube nicht, dass ihr wirklich alles tun würdet, das ließe schon euer verdammter elbischer Stolz nicht zu Adaneth! Aber ihr könnt euch beruhigen, ich will eure Dienste nicht weiter überstrapazieren. Außerdem weiß ich es schon längst, Kili hat es mir verraten. Er hat mir gesagt, dass es dem Jungen aufrichtig leid getan hat. Ihr braucht euch also nicht länger um ihn zu sorgen, ich bin ihm deswegen nicht mehr länger böse. Ihr könnt ihn also getrost wieder herein lassen. Aber was euch selbst betrifft? Nun ja sagen wir so...ich werde euch bei Gelegenheit an euer Angebot erinnern und daran, was auch immer ihr mir damit versprechen wolltet.“ Seine markanten Gesichtszüge hatten urplötzlich einen eigenartig selbstgefälligen Ausdruck angenommen, der selbst Fili nicht entgangen war...einen den sein Onkel normalerweise nur dann an den Tag legte, wenn er sich entweder gänzlich im Recht fühlte oder er ein lohnendes Geschäft wittere, für das Zwerge ja bekanntlich eine ausgesprochen gute Nase hatten. Sie sah ihn an, sah den überheblichen Ausdruck auf seinem Gesicht...sah das gefährliche Glitzern in seinen, im Zwielicht der Höhle jetzt sehr dunkel schimmernden blauen Augen, das herausfordernd und fast schon arrogant war. Ihr Gesicht verzerrte sich augenblicklich zu einer wütenden Grimasse...das war zu viel...eindeutig zu viel. WAS in aller Welt bildete sich dieser dahergelaufene Casar eigentlich ein wer er war? Ehe es sich Thorin versah übermannte sie sozusagen ihre inzwischen ohnehin vollkommen durcheinander gewürfelte Gefühlswelt, wobei sie mit einem mal zwei unüberlegt hastige Schritte machte und damit zweifellos direkt auf ihn zu ging. Lyriel die so lange mühsam mit ihrer Selbstbeherrschung gerungen hatte, verlor im wahrsten Sinne des Wortes die Fassung. Das Herz der Frau schlug in dem Moment bis zum Hals..sie spürte wie ihr Puls schlagartig hochschnellte und das elbische Blut heftig in Hitze geriet. So etwas gänzlich unverfrorenes wie DAS hatte noch nie zuvor jemand gewagt. Noch nie zuvor...wie ER..dieser...dieser stinkende Sohn eines Orks und einer reudigen Hündin! Er hatte es nur ein paar Augenblicke später allein seinem außergewöhnlich guten Reaktionen zu verdanken, dass ihn der Schlag der ihm galt nicht traf, denn er konnte ihre Hand gerade noch in der Flugbahn abfangen, bevor sie ihm eine ordentliche Backpfeife verpasst hätte. Ihre Wangen glühten dunkelrot und er sah, dass sich ihre Atmung plötzlich um ein vielfaches beschleunigt hatte. Sie war sichtlich wütend ihre tief dunkelgrünen Augen funkelten ihm aufgebracht und rechtschaffen zornig an. „Wie...wie könnt ihr es wagen..?“ Fauchte sie dabei atemlos...fast schon flüsternd in seine Richtung “wie..könnt ihr es wagen..“ sie brach ab, ihre Lippen zitterten regelrecht vor Wut. Sie stand vor ihm, sah angewidert, ja mit einem Gesichtsausdruck der auf pure Ablehnung schließen ließ auf ihn hinunter, wobei er augenblicklich aufsprang, so wie es sein deutlich angeschlagener Zustand zuließ. „WAS...was wollt ihr eigentlich von mir ANDANETH? Was fällt euch ein...wie könnt ihr es wagen, mich schlagen zu wollen?“ Fuhr er sie dafür entsprechend wütend an, wobei er ihre Hand noch immer fest an Gelenk umklammert hielt. Sie wich nicht zurück, nicht einen Zentimeter. Im Gegenteil, ihr Blick war tödlich, mit dem sie ihm weiterhin die Stirn bot. „NUN ich behandle euch so, wie mir danach ist und ihr es meiner Meinung nach verdient habt...Naugol“ antwortete sie ihm derweil gefährlich ruhig. Thorin schnaubte aufgebracht, doch ganz plötzlich war er es, der seinen Blick in eine andere Richtung lenkte und sie dabei so hastig los ließ, als hätte er sich an ihr verbrannt. Es war genau der Blick, mit dem Fili und auch der jüngere der beiden Zwerge ihn beobachteten. Weder Kili noch Fili konnte begreifen, warum sich die beiden wegen einer Lappalie so unsinnig heftig in die Haare bekommen hatten...zumindest nicht nach logischen Maßstäben gemessen. Langsam aber sicher begann der Ältere der beiden Brüder jedoch intuitiv zu begreifen, dass da noch etwas ganz anderes zwischen den Beiden im Spiel sein musste, wovon weder er noch Kili irgend eine Ahnung hatten. Etwas ungesagtes...unsichtbares und dennoch greifbar...ja es lag überdeutlich in der Luft, die überdies im Moment zum Zerreißen angespannt war...man spürte es mit jedem Atemzug in den Lungen. Lyriel wich hastig zurück, man sah wie sie sich dabei ihr schmerzendes Handgelenk rieb und nur ungläubig mit dem Kopf schüttelte. Indem drehte sie sich rasch zu Kili um. „Also wisst ihr mein junger Freund, so etwas unverfrorenes wie DEN hier habe ich noch nie zuvor erlebt. Sagt aus welcher Scheune ist der Mistkerl von eurem Onkel eigentlich gekrochen? Bei den Manieren kann sie ja leider nicht allzu vornehm gewesen sein! Nicht mehr als eine reudige Hundehütte wie mir scheint!" Ihre melodiöse und doch ungewöhnlich tiefe Stimme klang deutlich resigniert als sie sprach und man konnte den abfälligen Unterton der darin mitschwang nicht einfach noch länger überhören. Kili musste trotz der im Moment äußerst angespannten Situation spontan lächeln, als er zu seinem Onkel Thorin sah, der ein Gesicht machte wie sieben Tage Regenwetter und zudem heftig am schlucken war, so als wollte er sich an dem verschlucken, was er ihr wohl am Liebsten in dem Augenblick verbal vor die Füße gepfeffert hätte und dennoch wussten alle Männer, dass sie nichts mehr als ihre Gäste waren und sich eigentlich auch wie solche zu benehmen hatten. Schon allein aus dem Grund vermied er es, seinen Onkel offen anzusehen und sagte statt dessen leise. „Heruin bitte nehmt es ihm nicht übel...wisst ihr er hat immer äußerst schlechte Laune wenn er krank und damit nicht auf der Höhe seiner ganzen körperlichen Kraft ist. Oh ihr hättet ihn mal erleben sollen, als er zufällig von mir eine der vielen Kinderkrankheiten erwischt hat, die Zwerglinge so bekommen können. Er war damals schlimmer als ich...das sagte zumindest meine Mutter, die ja seine Schwester ist und ihn wohl besser kennt als jeder Andere von uns. Der junge Zwerg mit dem etwa halblangen dunklen Haarschopf kratze sich verlegen am Kopf und wollte schon fortfahren, doch da beendete urplötzlich die deutlich aufgebrachte Stimme seines Onkels die Unterhaltung der Beiden. „SHAZRA...OH KILI HALT DEN MUND...SOFORT! BEI MAHAL, SAG...WAS GEHT SIE DAS EIGENTLICH AN?“ Kili fuhr entsprechend erschrocken in sich zusammen. „Entschuldige Onkel...ich ich wollte doch nur?“ Kam es anschließend deutlich verunsichert von ihm zurück. Doch Thorin war noch immer ordentlich in Fahrt und hatte zudem richtig Angst, dass den jungen Dummkopf in seiner Unbedarftheit irgend etwas über ihre Familienangelegenheiten heraus rutschen konnte...das SIE beileibe nichts anging, auch da sich Kili der Gefahr in der sie dadurch alle schwebten offenbar nicht wirklich bewusst war. „WAS...was wolltest du? Ihr irgendwelchen unsinnigen Kram über unsere Vergangenheit erzählen KILI? WEN interessiert das? Also hör gefälligst auf damit!“ Kili fing dabei ganz zufällig den warnenden Blick seines Onkels auf, der eindeutig in seine Richtung ging und spätestens ab da hatte er endlich verstanden. Aber Lyriel auch, sie wusste zwar nichts konkretes, doch sie merkte allein an der erschrockenen Reaktion den jungen Zwerges, dass der Ältere ihr eindeutig irgend etwas verheimlichen oder besser vorenthalten wollte. Doch sie konnte es ihnen nicht nachweisen und um des lieben Friedens Willen gab sie schließlich schweren Herzens nach. Sie mochte Kili wirklich...der junge Mann tat ihr leid. Diesen übellaunigen, wie überaus eigensinnigen Mistkerl auf die Dauer zu ertragen war sicher nicht das Los, das sie ihm insgeheim für sein Schicksal gewünscht hätte, doch im Moment ließ es sich wohl für sie alle nicht ändern. Sie saßen sozusagen im selben Kahn. Thorin in dem instabilen Zustand vor die Tür zu setzen konnte im schlimmsten Falle bedeuten, dass er einen Rückfall erleiden würde und das wollte sie nicht riskieren. Auch wenn es ihm auf den ersten Blick deutlich besser ging, so musste das lange noch nicht bedeuten, dass er wirklich schon so weit war. Lyriel war wütend auf ihn und das zu recht. Aber sie war kein Unmensch. Und auch wenn sie es ihm quasi angedroht hatte, so würde sie ihn oder die beiden jungen Männer niemals ernsthaft vor die Türe setzen, dazu hatte die Elfe im Grunde ein viel zu ehrliches und gutmütiges Herz. Außerdem war der Kili im Kampf verletzt worden und damit stand gänzlich außer Frage, dass sie ihm selbstverständlich helfen würde, soweit es ihr möglich war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)