Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 1: Fremde – ettelea --------------------------- Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne Min Vilya ye Arda, ar mennai an Tyel in Tingilya Schwur voll Zorn und altem Groll auf Durins Geschlecht. Ein elbischer Schwur der für die Ewigkeit gelten soll, denn eine Ewigkeit ist es, die dieses eine Leben dauern wird. Was aber geschieht, wenn man plötzlich weiß, dass man ihn nicht länger halten kann. Ja wenn man spürt, dass man all seinen eigenen Prinzipien eigentlich nicht mehr gerecht werden kann. Weil dieser eine vielleicht zu leichtsinnig getroffene Schwur dich und andere dazu zwingt, einander ständig zu belügen. Und was geschieht dann, wenn dieser Schwur dich damit vielleicht die Liebe deines Lebens kosten würde? Was also würdest du tun? 2939 D.Z. Landstrich...Rhovanion.....der alte Grünwald... Leichtes dämmeriges Dunkel zeichnete sich schon deutlich sichtbar zwischen den dichtbelaubten Ästen der uralten Bäume ab. Nicht mehr lange und es würde Nacht werden...eine dieser unzähligen stillen Nächte, in denen man die Sterne der Unendlichkeit durch die Baumkronen leuchten sehen konnte. Der Junge sah sich aufmerksam um, er sog die Luft sorgfältig witternd durch die Nase ein, so wie er es immer machte, wenn er irgendwie unsicher war. Ahiês Augen verengten sich zu argwöhnischen Schlitzen, als er sah, was außer ihm vermutlich noch keins der anderen Tiere im Wald bemerkt hatte. Der Junge mit dem dichten braunen Haarschopf, ließ sich geschickt und vollkommen lautlos eine Etage tiefer, in die alte Baumkrone hinunter gleiten, von wo aus er die drei fremden Gestalten besser beobachten konnte, die sich weit unter ihm, fast geräuschlos und vor allem völlig ahnungslos auf dem Waldboden mit ihren Ponys entlang schlängelten. „Hnngg..ettelea...ahi thel ye sinome*. Hnngg...(Fremde was wollen die hier)*?“ Knurrte der etwa Halbwüchsige ungehalten vor sich hin, als er dabei zusah, wie unvorsichtig sich die drei Fremden weiter durch den Wald bewegten, so als gehörte er ihnen allein. Ahiê wagte sich noch ein kleines Stück näher heran, auch um nachzusehen von welcher Art die Drei sein mochten, die es wagten einfach so ungefragt in ihr Revier einzudringen, denn das würde seiner Ziehmutter überhaupt nicht gefallen. Diese hatte das Gebiet in dem sich die Eindringlinge befanden nicht ohne Grund für sie beide allein gewählt. Als Ahiê nahe genug an ihnen heran war, ohne von den Fremden bemerkt zu werden, konnte er sie sich ein wenig näher betrachten. Es waren unbestritten Männer...alle drei. Männer auf sehr stämmigen Ponys..Tieren mit dichtem struppigen Fell, so wie sie normalerweise gerne für ein langes und kräftezehrendes Tagewerk bevorzugt wurden. Die Männer die darauf saßen, waren jedoch nicht weniger imposant. Solche wie die, hatte Ahiê noch nie zuvor gesehen. Die Gestalten waren durchweg kräftig und untersetzt...alle drei hatten Bärte und wildes, teilweise zu kunstvollen Zöpfen geflochtenes Haar, das bei einem von ihnen dazu ungewöhnlich lang war, zumindest für einen Mann gesehen. Der Junge straffte sich...argwöhnisch zogen sich seine Brauen in Richtung seines Nasenrückens zusammen. Nein, das da waren weder Elben noch Menschen oder gar Orks...dessen war er sich ziemlich gewiss, aber WAS in des Schöpfers Namen waren sie dann? Noch im selben Moment als ihm dies mit einiges an offenkundiger Verblüffung über seine so fremdartig anmutende Entdeckung durch den Kopf ging, sah einer der fremden Reiter zufällig zu ihm auf..so als hätte er den verborgenen Jungen gespürt, der ihn und seine Gefährten im Schutze des Blätterdachs beobachtete. Doch Ahiê war gut getarnt, das konnte nicht sein, dennoch schlug dem Jungen für einen Moment das Herz bis zum Hals...als er vom Blick dieser eindrücklich blauen Augen getroffen wurde, der forschend neugierig zu ihm durch das Blätterdach bis nach oben drang. Nein so etwas, wie diese ungewöhnlich blauen Augen, die ihn aus einem strengen Gesicht heraus ansahen und ihn dabei doch nicht sehen konnten, hatte der Junge tatsächlich noch nie zuvor gesehen. Ein kurzes Frösteln zog sich dabei spontan über seinen Rücken hinunter. Dennoch behielt er den Anführer, der zu ihm nach oben geblickt hatte, weiterhin aufmerksam im Auge. Der fremde Mann war noch einen Tick breitschultriger als die Anderen, sein Bart war kurz und wirkte gepflegt. Die schwarzen Stoppeln auf den Wangen wurden hie und da bereits von einigen silbergrauen durchzogen, so wie auch sein ungewöhnlich langes Haupthaar, das ebenfalls vorwiegend schwarz war. Nur an manchen Stellen sah man deutlich, dass sich dieser Mann wohl in seinen besten Jahren befinden musste...wie man so schön sagte. Vordringlich daran zu erkennen, da sich auch hier die deutlich heraus stechenden helleren Silberfäden auffällig durch seinen ansonsten tiefschwarzen Haarschopf zogen und damit überdeutlich zu sehen waren. Zudem waren sie allesamt vornehm gekleidet. Die Art ihrer Kleidung war fremdländisch und zeigte deutlich, dass sie entweder reiche Kaufleute oder aber Adlige sein mussten, denn die Mäntel, die sie trugen waren allesamt mit reichlich teurem Pelz verbrämt worden und edlen Bordüren, in irgendwelchen eigenartigen Runen Stickereien durchwirkt. Und noch etwas fiel daran auf...sie waren allesamt so gemacht worden, dass sie für eine weite Reise zu Pferde gut geeignet waren. Denn sie waren nicht nur edel anzusehen, sondern gleichermaßen robust und überaus kunstvoll verarbeitet worden. Dies waren keine irgendwelche dahergelaufene Vagabunden oder Landstreicher, wer auch immer diese Männer sein mochten...arme Schlucker waren es jedenfalls keine. Außerdem trugen sie Rüstungen...und zwar alle. Es waren Harnische aus schimmerndem Metall, das dem Aussehen nach sogar teilweise Silber sein mochte. Ahiê fragte sich noch einmal entsprechend verwirrt, was in aller Welt die fremden Männer hier her in diesen abgelegenen Teil des Waldes verschlagen haben mochte? Der Junge war sich nicht sicher, hier gab es doch nichts von Interesse für sie...ob sie sich am Ende sogar verirrt hatten? So weit ab vom Elbenweg der normalerweise alle Reisenden sicher durch den Wald führte und dem sie offenkundig hatten folgen wollen? ? Das hier war gefährliches Gebiet, wenig kontrolliert von Thranduils Hauptwache...daher war es nicht selten, dass sich immer wieder Gruppen von Orks in die abgelegene Gegend wagten, um zu morden und zu plündern, wovon die Waldmenschen durchaus ein Lied singen konnten. Der Junge wollte sich schon achselzuckend abwenden... ....war es ihm doch gleichgültig, was die da unten wollten, solange sie ihn und Mutter nur zufrieden ließen. Er war schon im Begriff zu gehen, als jedoch ganz plötzlich ohne irgend eine Vorwarnung ein durchdringender Schrei durch den schläfrigen Wald ertönte. Es war der laute und durchdringende Hilfeschrei einer Frau, die offensichtlich in Not geraten war....einer die der Junge nur zu gut kannte. Ahiê fuhr zu tode erschrocken hoch. „MUTTER....inye....tûl...naneth. Hast du gehört..Mutter...ich KOMME!“ Der angstvolle Schrei des Jungen, war ohne jeden Zweifel auch unten auf dem Waldboden zu hören gewesen, doch ob sie ihn nun gehört hatten oder nicht, war ihm im Augenblick einerlei. Es zählte jede Sekunde. Seine Mutter, sie war so wie sie geklungen hatte, in höchster Gefahr und er musste ihr helfen. Allerlei schreckensverzerrte Gedankenbilder rasten dem knapp halbwüchsigen Jungen dabei fast schon zwingend durch den Kopf. Was mochte sie nur so furchtbar erschreckt haben? Das unverhoffte Auftauchen von Waldmenschen oder gar schlimmeres...Orks vielleicht? Er musste es nachprüfen und zwar sofort! Ohne noch irgend einen weiteren Gedanken an die Fremden oder seine Umgebung zu verschwenden, turnte der Junge mit einer solch schlafwandlerischen Sicherheit durch die Baumkronen, die nur ein geübter Kletterer haben konnte und ließ sich nur einige wenige Augenblicke später elegant auf den Boden zurück fallen, wobei er den Sprung geschickt abfederte. Noch im Aufkommen drang ein eigenartiger Ton aus seinem Brustkorb heraus, der einem Knurren nicht unähnlich war. Sekunden später war an dem Fleck wo eben noch der halbwüchsige Junge gestanden hatte nichts weiter zu sehen, als ein wildes Tier....ein riesiger schwarzer Bär, aus dessen Kehle ein wütendes Brüllen drang, das nichts gutes verhieß. Die Männer die noch in seiner Nähe waren schraken entsetzt zusammen, als sie es hörten, doch auch sie hatten die Frauenstimme schreien gehört...so zögerte der Anführer der drei nicht lange. "Kili..Fili..ihr habt es gehört, lasst uns nachsehen, was da los ist!“ Einer der Männer nickte kurz, ehe er ihm antwortete. Es war ein deutlich jüngerer Mann wie der Anführer der drei und er war ebenso dunkelhaarig wie dieser. „Ist gut Irak adad, lasst uns sehen, ob wir nicht helfen können!?“ Mit diesen Worten machten sie ihren Ponys Beine und eilten unverzüglich in die Richtung aus der, der gellende Schrei gekommen war. Hosted by Animexx e.V. 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