Airport City von BlueGenie1974 (Eine Legende entsteht) ================================================================================ Kapitel 52: Der Bau der Erdbebenwarte ------------------------------------- Der Bau der Erdbebenwarte Es war Dienstag, der 17.10.2016 Am Vortag hatte die Eröffnung des Zoos von Sky City stattgefunden. Die Sky City Chronicle hatte in ihrer Montagsausgabe einen ausführlichen Bericht über dieses Ereignis gebracht. Doch auch das Erdbeben in San Francisco am vorangegangenen Samstag wurde etwas ausführlicher behandelt, da die Einwohner von Sky City die Erdstöße noch spüren konnten. Dies hatte zur Folge, dass sich die Politiker im Rathaus zu einer neuen Sitzung trafen. Die Runde war eigentlich die gleiche. Nur ein Mann fehlte. Bürgermeister Robert Palmer. An seinem Platz am Ende des Tisches saß nun Horace Cassell. Seinen Platz nahm nun eine junge Frau ein. „Gentlemen, ich habe die traurige Pflicht, Sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass unser Bürgermeister, Robert Palmer, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Bis seine Nachfolge geregelt ist, werde ich vorübergehend die Amtsgeschäfte übernehmen.“, sagte Horace Cassell. „Weiß man denn, was Mr. Palmer hat?“ „Es gibt noch keinerlei Informationen. Wir müssen abwarten Mr. Archer. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ihnen allen Miss Desdemona Pride vorstellen, die unsere Runde ab sofort mit ihrer Anwesenheit beehren wird, in welcher Funktion auch immer sie dann tätig sein wird. Gewöhnen Sie sich besser daran, dass in Zukunft eine Frau mit an diesem Tisch sitzen wird.“ Die Ressortchefs nahmen ihre neue Kollegin nun etwas genauer in Augenschein. Desdemona Pride besaß einen wohlproportionierten Körper. An den entsprechenden Stellen waren die Kurven etwas üppiger. Die Italoamerikanerin hatte dunkelbraunes Haar, dass sie stets offen trug und das über die Schultern bis zu ihren üppigen Brüsten reichte. Dazu kamen ein schönes ovales Gesicht mit wunderschönen braunen Augen und sinnlichen Lippen.Die Nase hätte selbst der beste Bildhauer nicht besser machen können.Bekleidet war Desdemona Pride mit einem roten, eng anliegenden Trägerkleid. Dazu kamen rote, halterlose Nylonstrümpfe und rote Highheels.Als Accessoires trug Desdemona Pride Gliederohrringe mit Diamanten. „Nun, meine Herren, nachdem ich Ihnen Miss Pride vorgestellt habe, sollten wir uns dem Tagesgeschäft widmen.“ Desdemona Pride meldete sich zu Wort. „Sie haben was zu sagen, Miss Pride?“ „In der Tat.Als ich vor drei Tagen hier gelandet bin und mein Gepäck geholt hatte, hat auf einmal die Erde gebebt. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Bucht von San Francisco und damit auch unsere Stadt auf einer tektonischen Platte liegen. Ich weiß auch, dass eine Erdbebenwarte in San Francisco gibt. Aber wie groß ist deren Reichweite? Liegt Sky City auch noch innerhalb des Radius? Was ist wenn das nicht der Fall ist, und die Erde bebt direkt vor unserer Haustür? Was machen wir dann? Und vor allem, was ist mit Silicon Valley?“ Keiner der Anwesenden sagte ein Wort. Damit wusste Desdemona Pride, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. „Mr. Loxley. Was sagt unser derzeitiger Kassenstand?“ „Durch den Zoo ist eine neue Einnahmequelle entstanden. Und wir haben einen satten Überschuss von 2,6 Millionen US-$. Ich würde sagen, dass wir uns diese Investition in die Sicherheit unserer Stadt und auch die unserer Nachbarn leisten können.“ „Gibt es irgendjemanden in dieser Runde, der etwas gegen dieses Bauprojekt einzuwenden hat?“ Keiner meldete sich zu Wort. „Nun Ladies and Gentlemen, dann kann ich dieses Schweigen wohl als Zustimmung betrachten. Schön, schön!“ Nach der Sitzung suchte Horace Cassell Kyle Hathaway auf. 01 Er fand ihn im Zoo, wo er mit Tierärztin Deborah De Paul sprach. „Hallo Mr. Hathaway.“, sagte er. „Mr. Cassell. Ich hätte jetzt Bürgermeister Palmer erwartet.“ „Bürgermeister Palmer ist schwer krank, und als sein Stellvertreter ist es an mir die Amtsgeschäfte im Rathaus am Laufen zu halten.“ „Sagen Sie Bürgermeister Palmer, liebe Grüße und meine Frau Adriana und ich wünschen gute Besserung.“ „Richte ich aus. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen mitteilen, dass soeben der Bau einer Erdbebenwarte beschlossen wurde. Unser neues Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung, Desdemona Pride, hat bei vielen einen wunden Punkt getroffen, als sie das Erdbeben vom Freitag angesprochen hat.“ „Verstehe. Eine weitere Erdbebenwarte kann nicht schaden. Wenn ich hier fertig bin, gehe ich zu Daena Hernandez.“ „Sehr gut.“ Am Mittag suchte Kyle Hathaway dann seine Star-Architektin auf. Er klingelte. Er hörte wie jemand die Treppe herunterkam. Als die Kolumbianerin die Tür öffnete, staunte der Investor aus Chicago nicht schlecht.Bis auf ein paar schwarze High Heels war Daena Hernandez splitternackt. Daena Hernandez besaß einen schlanken Körper mit üppigen hängenden Brüsten. Der Schambereich war bis auf einen schmalen Strich kahl rasiert. „Gefällt dir, was du siehst?“ „Wirklich zu komisch, Daena. Es gibt Arbeit.“ „Komm rein.“ Als die Tür zu war, kam die Architektin gleich zur Sache. „Also Kyle, was ist es dieses Mal für ein Bauprojekt?“, fragte sie und hatte sich lasziv auf die Tischkante gesetzt. „Es geht um eine Erdbebenwarte“ „Eine Erdbebenwarte?“ „So hatte ich es gesagt, ja.“ „Welche Schnapsdrossel hat sich denn diese Schwachsinnsidee einfallen lassen?“ „Die Stadtverordnetenversammlung.“ „Sorry, wenn ich das so sage, Kyle. Aber die Brüder müssen alle einen Vollrausch gehabt haben.“ „Am vergangenen Freitag kam eine neue Politikerin hier an. Desdemona Pride heißt sie. Sie war diejenige, die den Stein angestoßen hat.“ „Verstehe. Ich kann mir schon denken, was die Gründe für diesen Vorstoß waren.“ „Dann lass mich an deinem Wissen teilhaben.“ „Silicon Valley. Wenn direkt vor unserer Haustür die Erde bebt, ist nicht nur Sky City Geschichte, sondern höchst wahrscheinlich auch Silicon Valley. Das würde die USA um Jahrzehnte zurückwerfen.“ „Klingt einleuchtend. Also was ist? Machst du den Job oder nicht?“ „Keine Angst. Ich lass dich nicht hängen.“ „Sehr gut.“ Später am Nachmittag kam Daena Hernandez ins Hotel und traf sich mit Kyle Hathaway in der Lobby. „Hast du schon einen Entwurf?“, fragte der Investor gerade heraus. „Noch nicht. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du schon einen geeigneten Standort gefunden hast.“ „Möglicherweise. Aber ich muss zugeben, dass ich nur halbherzig bei der Sache war. Dein Anblick von vorhin hat bei mir eine Denkblockade ausgelöst.“ „Du meinst, weil ich heute mal nicht angezogen war.“ „Dito, Daena. Was um Himmels Willen sollte das denn?“ „Ich war gerade aus der Badewanne draußen und hatte mich gerade abgetrocknet. Das Dumme ist halt, dass die Gegensprechanlage ausgefallen ist. Sonst hätte ich antworten können. Also hab ich mir halt schnell die schwarzen High Heels angezogen und hab aufgemacht.“ „Das war ja bei weitem nicht das einzige. Als wir bei dir in der Küche waren, hast du dich in einer lasziven Pose auf die Tischkante gesetzt. Wolltest du mich nicht vielleicht doch zu einem Schäferstündchen verführen?“ „Gott bewahre nein.Aber jetzt mal zurück zum Geschäft. Du hast gesagt, dass du einen Standpunkt gefunden hast, der infrage kommt. Wo genau befindet er sich?“ „Unweit des Leuchtturms ragt eine Landzunge in die Bucht hinein. Sie ist bei einem der letzten Beben entstanden. 02 Da sie sehr stabil ist, kommt sie natürlich als Standort in Frage. Aber auch oben auf dem Felsplateau könnte es einen geeigneten Platz geben. Ich wollte gerade mit dem Hubschrauber rauf und mich mal umsehen.“ „Ich komme mit. So kann ich mir selbst ein Bild machen.“ „Wie du meinst. Aber tu mir bitte einen Gefallen und lass deine Gegensprechanlage reparieren, damit ich nicht schon wieder so überrascht werde.“ „Der Techniker kommt morgen Mittag. Zumindest sollte er das.“ Schließlich startete Kyle Hathaways Firmenhubschrauber und der Investor aus Chicago und seine Architektin flogen über die Stadt und die Berge, die sie umgaben. Auf einem Felsplateau an der Ostseite des Berges wurden die beiden fündig. „Das ist der richtige Standort. Du weißt, was du zu tun hast.“ „Natürlich. Ich werde einen Entwurf anfertigen. Ich werde übermorgen bei dir vorbeikommen.“ In der Stadt war Desdemona Pride gerade mit der Straßenbahn unterwegs. In der Sitzgruppe neben ihr saß eine Mutter mit zwei Kindern. Die beiden Kids im Alter von 9 und 12 Jahren waren schlecht gelaunt, weil sie ins Kino gehen wollten und das nächste Kino in San Francisco stand. Die Politikerin hörte gespannt zu. Schließlich beschloss Desdemona Pride die beiden anzusprechen. „Entschuldigt bitte, wenn ich euch einfach anspreche, aber Ihr beiden beklagt euch über das Fehlen eines Kinos hier in der Stadt. Gibt es noch mehr, die so denken wie Ihr?“, fragte sie. „Im Prinzip fast die ganze Stadt. Das Dumme ist allerdings, dass die Politiker in diesem Punkt bisher nichts unternommen haben.“ „Als Politiker muss man immer abwägen, was für die Stadt gut ist, und was nicht. Wurde denn schon mal in einem Gespräch mit den Stadtverordneten der Bau eines Kinos vorgeschlagen?“, wollte Desdemona Pride wissen. „So etwas hat bisher noch nie gegeben.“ „Dann werde ich das bei der nächsten Sitzung ansprechen.“ Am nächsten Morgen trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. „Meine Damen und Herren. Bevor wir anfangen, möchte ich Ihnen mitteilen, dass Bürgermeister Robert Palmer seine Arbeit als Bürgermeister nicht mehr aufnehmen kann. Die Diagnose der Ärzte lautet Darmkrebs. Er hat vielleicht noch zwei oder drei Monate zu leben. Vier wenns hoch kommt.“, sagte Horace Cassell. Betretenes Schweigen machte sich breit. „Nun denn. Ich erkläre die Sitzung für eröffnet. Hat irgendjemand etwas zu sagen?“ „Ich habe etwas zu sagen. Ich habe gestern in der Straßenbahn auf dem Weg nach Hause eine Mutter mit zwei Kindern getroffen. Die beiden wollten eigentlich ins Kino. Aber das nächste steht in San Francisco. Und so wie ich das verstanden habe, wünscht fast jeder Einwohner ein Kino hier in Sky City.“ „Wollen Sie etwa zurückrudern, und jetzt ein Kino bauen, statt der Erdbebenwarte?“, wollte Horace Cassell wissen. „Durchaus nicht. Die Erdbebenwarte ist unser derzeitiges Projekt. Danach das Kino. Und für die Zukunft möchte ich noch etwas anregen.“ „Bitte, ich höre.“ „Wir sollten mehr den Kontakt zu den Einwohnern in Form von Gesprächsrunden und Podiumsdiskussionen suchen. Dann haben die Leute das Gefühl, dass sie gehört werden und wir haben die Möglichkeit, die Bürger für deren Wohl wir Entscheidungen treffen müssen, näher kennenzulernen.“ „Keine schlechte Idee.“ „Was meinen Sie, Gentlemen?“ „Ich denke, Miss Pride hat Recht. Die Umfragen in der Vergangenheit haben uns zwar die Wünsche der Einwohner wieder gespiegelt, aber persönlichen Kontakt hatten wir bisher nur, wenn ein neues Gebäude eingeweiht bzw. eröffnet wurde. Wenn wir wieder gewählt werden wollen, müssen wir den persönlichen Kontakt mehr suchen. 03 Später am Tag wurde dann im Hotel „Cloud Nine“ in der Lobby eine Gesprächsrunde abgehalten, an der Horace Cassell, Desdemona Pride und Kyle Hathaway teilnahmen. Auch viele Einwohner waren gekommen. „Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen, für ihr zahlreiches Kommen.Meine Wenigkeit, sowie Miss Pride und Mr. Hathaway würden gerne von Ihnen wissen, was Sie sich von uns wünschen, wie wir im Rathaus bessere Politik machen können.“ „Mr. Hathaway ist bekanntlich Investor. Aber es ist schon mal gut, dass Sie sich unsere Probleme anhören.“, sagte Bull Hurley. „Hätten Sie denn etwas, was Sie gerne geklärt haben möchten?“ „Das will ich doch meinen. Die Nachbarn die bei mir im Haus wohnen, beklagen das Fehlen einer Recyclinganlage.“ „Verstehe. Also ist für Sie die Mülltrennung ein Problem, dass wir in Angriff nehmen sollten.“ „Das stimmt. Ich bin nur ein einfacher Tankstellenbetreiber, aber soviel weiß ich, selbst wenn der Müll zu Strom verarbeitet wird, wäre es doch nicht verkehrt, im Vorfeld zu trennen und was man wieder verwerten kann, sortiert man aus und mach neue Produkte daraus. Spart Energie.“ „Kommt mit auf die Agenda.“ „Mir wurde berichtet, dass es in Sky City kein Kino gibt, und viele von Ihnen unzufrieden sind, weil sie nach San Francisco reisen müssen, um einen schönen Kinoabend zu genießen.“ „Das ist richtig. Wir hätten gerne ein Kino hier in der Stadt. Denn für viele ist ein Flugticket für ein oder zwei Stunden Kino einfach nicht drin. Und das lohnt sich auch nicht.“ „Das leuchtet ein.“ „Mr. Hathaway, was meinen Sie?“ „Ich bin nur als Investor tätig. Aber mich würde interessieren, ob es noch mehr Bereiche gibt, wo man etwas verbessern kann.“ „Die gibt es mit Sicherheit. Wenn in der Bucht Baggerarbeiten vorgenommen werden müssen, dann müssen wir immer Spezialschiffe chartern. Wir bräuchten eine Werft, um eben solche Schiffe selbst zu bauen.“ „Was ja auch im Sinne von Präsident Trump wäre. Als wir den Hafen gebaut hatten, hat er sich aufgeregt, dass weder das Tauchbasisschiff noch der Hochseebagger unter amerikanischer Flagge gefahren sind.“ In der Zwischenzeit saß Daena in ihrem Atelier am Zeichenbrett und fertigte einen neuen Entwurf für die von Kyle Hathaway gewünschte Erdbebenwarte. Sie hatte als Layout die Form eines Sterns gewählt, da diese am geeignetsten für den Standort auf dem Felsplateau war. Das Gebäude sollte eine Stahl-Glas-Konstruktion werden. Das erste Modul sollte vier Stockwerke umfassen. Das zweite Modul zwei Stockwerke. Das dritte Modul sollte ein quadratischer gläserner Aufbau werden. Auf dem Berg darüber, hatte Daena Hernandez einen Hubschrauberlandeplatz eingezeichnet, von dem eine Treppe zur Erdbebenwarte hinunterführte.Mit diesem Entwurf ging die Kolumbianerin zu Kyle Hathaway, den sie bei der Gesprächsrunde im Hotel „Cloud Nine“ antraf. Es war gerade Pause und so konnten die beiden ungestört miteinander reden. „Ich hab den Entwurf fertig. Bei der Sitzung im Rathaus bringe ich noch ein Modell mit.“ „Gut. Was hast du dir einfallen lassen?“ Daena Hernandez gab ihm die Papprolle mit den Plänen. Der Investor sah sich die Pläne an, dann nickte er. „Gute Arbeit. Meinen Segen hast du. Aber mal eine Frage. Funktioniert deine Gegensprechanlage wieder?“ „Ja. War nur ein Wackelkontakt am Sensor. Der Techniker hat den Sensor aber gleich ausgetauscht.“ „Das sind doch gute Nachrichten.Ich glaube es geht weiter, willst du noch bleiben, oder gehst du gleich wieder nach Hause?“ „Ich würde gerne noch bleiben. Und wenn es Recht ist, würde ich gerne noch als Teilnehmerin auf dem Podium dazustoßen.“ „Von meiner Seite aus, gibt es keine Einwände.“ Als es weiterging, staunten einige nicht schlecht, als Daena Hernandez auf einmal mit 04 auf dem Podium saß. Desdemona Pride konnte nun einmal die Frau kennenlernen, die fast die ganze Stadt entworfen hatte. Nachdem Horace Cassell die Kolumbianerin auf den aktuellsten Stand gebracht hatte, ging es dann weiter. „Miss Hernandez, Sie leben doch schon sehr lange hier in Sky City. Was denken Sie, über die bisherigen Wünsche der anderen?“ „Ich kann dem nur zustimmen. Gerade ein Kino wäre toll, ich gehe nämlich gerne ins Kino. Und ich würde auch einen Entwurf dafür anfertigen, wenn es soweit ist.“ „Es freut mich das zu hören. Da Sie nun aber schon hier sind, können Sie den anwesenden Einwohnern sagen, was denn nun als nächstes geplant ist?“ „Ich wurde von Mr. Hathaway beauftragt, einen Entwurf für eine Erdbebenwarte anzufertigen. Zuerst habe ich gedacht, dass ein solches Gebäude überflüssig ist. Aber im Nachhinein betrachtet, macht es doch Sinn. Es geht um die Sicherheit der Stadt. Ich habe die Pläne dabei und würde sie den Anwesenden näher erläutern. Bei der Sitzung im Rathaus, werde ich neben den Plänen auch ein Modell der Erdbebenwarte mitbringen.“ „Gut. Aber jetzt würde ich gerne die Pläne sehen.“ Im Anschluss an die Gesprächsrunde präsentierte Daena Hernandez den anwesenden Bewohner Sky Citys ihre Pläne für die Erdbebenwarte. Diese waren beeindruckt. Die Sitzung war für den späten Nachmittag anberaumt. Dort präsentierte Daena Hernandez dann ihre Pläne und das dazugehörige Modell. Als sie Ausführungen beendet hatte, sah die Architektin in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen noch eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da niemand eine Frage hatte, ließ Horace Cassell gleich zur Abstimmung schreiten. „Wer der Meinung ist, dass Miss Hernandez Entwurf so umgesetzt werden soll, der drückt bitte die „JA“-Taste vor sich. Wer dagegen ist, drückt auf „NEIN“. Und wer sich enthalten will, macht gar nichts.“ Nach zwei Minuten stand dann das Ergebnis der Abstimmung fest. Alle Mitglieder hatten den Entwurf abgenickt. Somit war der Weg für den Bau der Erdbebenwarte frei. Auf dem Berg über dem Felsplateau hatte Kyle Hathaway bereits das Areal für den Hubschrauberlandeplatz abgesteckt. Nun steckte er nach dem Entwurf von Daena Hernandez das Areal für die Erdbebenwarte ab. Daraufhin wurde sämtliches Gerät zu der Baustelle für den Landeplatz gebracht und dort eine 10 m tiefe und 26 m große Grube ausgehoben.Diese wurde mit Schotter uns Sand aufgefüllt und dann mit heißem Asphalt wieder verschlossen. Und während der Asphalt abkühlte wurde ein Bagger in Position gebracht, der einen Ausleger im XXL-Format besaß. Mit diesem wurde eine 45 m tiefe und eine 68 m² große Grube ausgehoben. Als dies geschehen war, wurden die stabilisierenden Elemente in die Erde getrieben und die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während der Zement in der Grube trocknete, wurden unten am Boden die einzelnen Segmente für das erste Modul zusammengeschweißt. Als der Zement trocken war, wurde die erste Rückwand mit dem Hubschrauber nach oben gebracht und von einem Bautrupp in Empfang genommen. Das Stahlteil wurde eingepasst, ehe die Stelle mit Zement bestrichen wurde. Dann wurde das Segment abgesetzt. Danach kam das zweite Teil an die Reihe. Als es Mittag war, hatten die Arbeiter das erste Modul im Rohbau fertiggestellt. Das Dach war ebenfalls fertig, und hing schon am Hubschrauber, einem Armeehubschrauber vom Typ UH60 Blackhawk. Um 12:45 Uhr ging es dann weiter. Der Hubschrauber startete und brachte das Dach auf das Felsplateau, wo es dann eingesetzt wurde. Unten wurden die Segmente für das zweite Modul zusammengeschweißt. 05 Als es dann Abend wurde, stand auch das zweite Modul an seinem Platz. Der Hubschrauber kam gerade, als die Sonne am Horizont unterging. Da noch genug Tageslicht war, entschied der Pilot, den Versuch zu wagen, das Dach für das zweite Modul abzusetzen. Dieser klappte auch beim ersten Mal. Am nächsten Morgen ging die Arbeit auf der Baustelle weiter. Die Glaser waren schon dabei, in den ersten beiden Modulen die Fensterscheiben einzusetzen und mit Dichtmasse abzudichten. Die Elektriker zogen die Kabelstränge für die Beleuchtung und die Seismographen. Unten am Boden wurden die Stahlsegmente für das letzte Modul zusammengeschweißt. Danach wurde das erste Segment mit dem Hubschrauber zur Baustelle auf dem Felsplateau geflogen und dort mit Zement an Ort und Stelle fixiert.Und während auf der Baustelle gearbeitet wurde, landete auf dem Sky City International Airport eine Maschine vom Typ Boeing 777-300ER der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines. Das Wappen mit dem roten Kranich auf dem Heckleitwerk war unverkennbar für die Maschinen dieser Airline. An Bord dieser Maschine, die aus Tokio kam, befand sich Wai Lin Luan, eine Kampfsportexpertin. Sie hatte von Sky City gehört und wollte sich dort niederlassen und eine Schule für die asiatischen Sportarten eröffnen. Doch dazu war sie auf die Hilfe Kyle Hathaways angewiesen. Deshalb hatte die Japanerin den Investor aus Chicago um ein Treffen gebeten. Dieses fand dann am frühen Nachmittag in Luigis Eisdiele statt. Kyle Hathaway wartete bereits, als die Japanerin in der Eisdiele eintraf. Wai Lin Luan hatte etwas faszinierendes an sich. Sie war 1,56 m groß und wog 44 Kilo. Der schlanke Körper der Asiatin ließ darauf schließen. Auch die mandelförmigen Augen im ovalen Gesicht mit der hübschen Nase und den sinnlichen Lippen verrieten die asiatische Herkunft. Bekleidet war Wai Lin mit einem schwarzen Minikleid und schwarzen High Heels. „Mister Hathaway, ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Miss Luan. Sie haben mich um Hilfe bei der Realisierung ihrer Pläne gebeten. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Ich habe keinerlei Erfahrung was das Anlegen von Geld betrifft. Ich verfüge aber über eine nicht ganz unerhebliche Summe Geld, die es mir ermöglichen soll, mir hier eine eigene Existenz aufzubauen.“ „Verstehe. An was konkret haben Sie gedacht?“ „Wissen Sie, was ein Dojo ist?“ „Natürlich weiß ich das. Das ist eine Schule für die asiatischen Kampfsportarten.“ „Das ist richtig. Ich hoffe, dass ich dadurch meinen Beitrag zur Reduzierung der Kriminalität leisten kann. Sehen Sie, wenn Kinder und Jugendliche keine Möglichkeit haben um Dampf abzulassen, dann werden sie schnell straffällig und geraten auf die schiefe Bahn.“ „Und Sie können da Abhilfe schaffen?“ „Ich werde das Problem nicht lösen können. Aber ich kann den Kindern Perspektiven aufzeigen. Außerdem ist der eine oder andere Selbstverteidigungskurs hilfreich für das eigene Selbstbewusstsein.“ „Zum Beispiel für junge Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung wurden.“ „Ganz genau.“ Der erste Schritt bestand darin, ein geeignetes Grundstück zu finden. Doch das war gar nicht so leicht, da Wai Lin gerne in der Nähe wohnen wollte um keinen weiten Weg zu ihrer Schule auf sich nehmen zu müssen.In der Nähe des Casinos wurde sie dann doch fündig. Ein 66 m² großes Grundstück war noch zu haben. Dieses Grundstück kaufte Wai Lin Luan und ließ sich im Grundbuch als Eigentümerin eintragen. Der nächste Schritt bestand darin, eine Baugenehmigung für ein Wohnhaus und den Dojo zu bekommen.06 Auch hier gingen die Formalitäten schnell über die Bühne. Nun konnte Wai Lin Luan endlich mit dem Bau beginnen. Doch dazu musste sie erst einmal einen Architekten finden, der für sie tätig wurde. Das Haus in dem Wai Lin wohnen wollte, sollte als erstes entworfen werden. Daena Hernandez bot ihre Hilfe an und beriet die Japanerin. Wai Lin Luan entschied sich dann für ein zweistöckiges Haus mit großzügigen Fenstern und einem lilanen Dach.Danach kam dann der Entwurf für den Dojo an die Reihe. Daena Hernandez hatte einen Entwurf für einen vierteiligen Gebäudekomplex fertiggestellt, der um einen großen Teich angeordnet war. Ein kleiner Pavillon sollte auf einer Insel in den Teich hineinragen. Auf einer künstlich angelegten Insel wollte Wai Lin einen Bonsaibaum pflanzen. Die vier Teilsegmente sollten aus einer Stahl-Glas-Konstruktion sowie einer Stahl-Marmor-Konstruktion bestehen. Das Gebäude sollte Moderne mit dem traditionellen japanischen Charme verbinden. Wai Lin Luan nickte. „Genau so hab ich mir das vorgestellt.“, sagte sie. Auf der Baustelle der Erdbebenwarte waren die Glaser mit ihrer Arbeit fertig. Um die empfindlichen Geräte vor Sonneneinstrahlung zu schützen, wurden überall an den Fenstern Rollos angebracht, die elektrisch auf- und abwärts bewegt werden konnten. Kyle Hathaway hatte zwei Hubschrauber für die Erdbebenwarte beschafft. Der eine war ein Eurocopter vom Typ EC145, der zweite ein Transporthubschrauber vom Typ NH90. Der EC145 war jedoch dem Leiter der Erdbebenwarte vorbehalten. Zum gleichen Zeitpunkt hatte ein Bautrupp mit der Gründung des Fundaments für Wai Lins Haus begonnen. Dazu wurde eine Grube mit einer Größe von 88 m und einer Tiefe von 36 m ausgehoben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente an die Reihe. Als auch dieser Arbeitsschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Ein zweiter Bautrupp fertigte die Segmente für das untere der beiden Module, während Trupp 1 das Fundament für den Dojo gründete. Dort wurde eine 60 m2 große und 27 m tiefe Grube ausgehoben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente dran. Als die für diesen Arbeitsschritt eingeteilten Arbeiter ihre Arbeit beendet hatten kletterten sie aus der Grube und der erste Zementmischer rollte an und entlud seine Ladung. So ging es weiter, bis die Grube mit Zement voll war. An der ersten Baustelle waren die Segmente für das untere Modul des Hauses und das Fundament trocken. Die Arbeiter stellten die Rückwand auf und stützten sie ab, damit die beiden Seitenwände rechts und links aufgestellt werden konnten. Danach war die Stirnwand dran. Als am Abend die Sonne unterging war Wai Lins Haus im Rohbau fertig. Auch der Dojo war fast fertig. Die Komplexe standen ebenfalls im Rohbau. Es fehlte nur noch der Teich und die beiden künstlichen Inseln. Am nächsten Morgen landete eine Maschine vom Typ Airbus A319-100, der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Airlines auf dem Sky City International Airport. Die Maschine kam aus Oakland. An Bord befand sich Talisa Montgomery, eine West Coast Beauty, trotz ihrer 41 Jahre. Talisa hatte auf eine Nachricht von Kyle Hathaway reagiert, den sie vom Collage her kannte. Der Investor aus Chicago wartete am Ausgang, als Talisa Montgomery kam. Die 41jährige war 1,69 m groß und hatte schulterlange braune Haare. Ein paar wunderschöne blau-grüne Augen in einem ovalen Gesicht, vervollständigten den ersten Eindruck. Talisas hübsches Gesicht wurde noch durch eine hübsche Nase und sinnliche Lippen vervollkommnet. Dazu kam ein wohl proportionierter Körper, der kein Gramm Fett zu viel besaß. Bekleidet war Talisa Montgomery mit einem petrolfarbenen Minikleid, halterlosen Nylonstrümpfen in derselben Farbe und schwarzen High Heels. „Kyle Hathaway. Weiß Gott wir haben uns ewig nicht gesehen. 07 Aber was ist denn so wichtig, dass du mich um 1:00 Uhr morgens aus dem Bett klingelst?“ „Ganz einfach. Hier in Sky City ist gerade eine neue Erdbebenwarte fertig geworden. Und den Chefposten kann ich keinem Grünschnabel anvertrauen, der gerade frisch von der Uni kommt. Ich brauche jemanden mit Erfahrung. Jemanden wie dich.“ „Hör zu, Kyle. Ich hab nur unter einer Bedingung zugesagt. Nämlich, dass ich mein Team selbst zusammenstellen kann.“ „Wenn es nur das ist.“ „Das heißt, Du bist einverstanden?“ „Ja. Es gibt wirklich schlimmeres eine Seismologin zufriedenzustellen. Ganz abgesehen davon, hätte ich dir sowieso freie Hand gelassen.“, sagte Kyle Hathaway. „Sehr gut. Aber jetzt würde ich mir gerne die Erdbebenwarte ansehen.“ Auf dem Weg dorthin versank Kyle Hathaway in nachdenkliches Schweigen. „Was hast du?“, fragte Dr. Montgomery. „Ich brauche ein paar englische Nobelkarossen der Marke Rolls Royce. Denn wenn das Kino eingeweiht wird, das als nächstes hier in Sky City gebaut wird, will ich ein paar Hollywoodstars zur Eröffnung einladen. Und da kann ich zur Abholung doch keinen Opel Ampera bereitstellen.“„Da ist was wahres dran. Aber jetzt sollten wir uns auf das nahe liegende konzentrieren.“ Als der Hubschrauber auf dem Felsplateau landete, wehte ein leichter Wind. Rasch folgte Talisa Montgomery Kyle Hathaway die Treppe hinab und betrat das Gebäude. Aufmerksam sah sie sich um. Überall waren noch Techniker unterwegs und kalibrierten die Seismographen, damit diese später auch ordnungsgemäß funktionierten. Dann folgte sie dem Investor aus Chicago in das Stockwerk über dem Erdgeschoss. Auch hier dasselbe Bild. Techniker wuselten in der Etage herum und arbeiteten an den Seismographen. Danach ging es weiter in das letzte Stockwerk. Hier war die Zentrale, in der alle Informationen zusammenliefen. „Ich bin beeindruckt, Kyle. Du hast wirklich keine Kosten gescheut, um mir eine 1A Erdbebenwarte hinzustellen. Ich denke, dieses Gebäude wird weltweit einzigartig sein.“ „So einzigartig, wie die Stadt selbst. Daena Hernandez, die Architektin, die den Entwurf für die Erdbebenwarte gezeichnet hat, hat mehr oder minder die ganze Stadt entworfen.“ Wieder zurück am Boden sagte Talisa: „Du hast mich überzeugt. Ich bin dabei. Und ich habe eine erste Aufgabe für dich. Schaff mir Cathy Swanstrom her. Am besten noch heute. Sie war auf meiner letzten Erdbebenwarte meine Stellvertreterin.“ „Hast du irgendeine Adresse, wo man sie erreichen kann?“ „Ich habe ihre alte Adresse in New Orleans. Aber ich weiß nicht, ob sie da noch wohnt.“ „Ich versuch mein Glück.“ „Danke dir. Um das restliche Personal kümmere ich mich.“ „Einverstanden.“ „Ach und noch etwas. Wage es ja nicht, mir eine andere Stellvertreterin als Cathy Swanstrom zuzuordnen. Sie ist die einzige, der ich uneingeschränkt vertraue.“ 08 „Ich tu mein Bestes. Aber ich mache keine Versprechungen, die ich nicht halten kann. Wenn ich Cathy nicht überreden kann, mitzumachen, dann solltest du dich mit einem Stellvertreter meiner Wahl arrangieren. Ich bin nur ein Mensch. Ich kann vieles möglich machen, das ist wahr. Aber ich bin nicht Gott.“ „Wenn es denn sein muss.“ Kyle Hathaway hatte einen Cousin, der im Einwohnermeldeamt von New Orleans arbeitete. Diesen rief er an. „Lionel Downs.“ „Lionel. Hier ist dein Cousin Kyle Hathaway aus Chicago. Hast du kurz Zeit für mich?“ „Kommt drauf an, was der werte Herr Cousin will.“ „Ich brauche eine Information. Ich suche eine Miss Cathy Swanstrom, die in New Orleans wohnen soll. Zumindest hat sie das mal.“ „Der Name sagt mir was. Ist sie vielleicht Seismologin?“ „Dito. Und war mal die Stellvertreterin von Talisa Montgomery.“ „Die gute Talisa. Was macht sie denn so?“ „Sie ist die neue Leiterin der neuen Erdbebenwarte von Sky City.“ „Ist das die Stadt in die du soviel Geld reinbutterst?“ „Und aus der auch wieder Geld auf meine Konten geht.“ „Also Cousin, Cathy Swanstrom ist unter der von dir genannten Adresse nicht mehr als wohnhaft gemeldet. Die letzte Adresse die ich habe, ist in Las Vegas, Nevada. Las Vegas Strip 4 Apartment Nummer 7.“ „Danke Lionel. Hast was gut bei mir.“ Als nächstes sah Kyle Hathaway im Telefonbuch von Las Vegas nach, in der Hoffnung, eine Rufnummer zu finden. Doch leider ohne Erfolg. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als es beim Einwohnermeldeamt von Las Vegas zu versuchen. „Tut mir leid, Mr. Hathaway. Aber Miss Swanstrom lebt seit zwei Jahren nicht mehr in Las Vegas. Die letzte Adresse die wir haben stammt aus Phoenix, Arizona. Van Buren Street 16, Apartment Nummer 28, achter Stock.“ Auch in Phoenix, Arizonas Hauptstadt, hatte Kyle Hathaway keinen Erfolg. Der Mitarbeiter im dortigen Einwohnermeldeamt, hatte ihm jedoch mit einer Adresse in Miami, Florida weiterhelfen können. North River Drive 6, neunter Stock, Apartment Nummer 39. Ein Check im Telefonbuch ergab jedoch keinen Treffer. Beim Einwohnermeldeamt musste Kyle Hathaway jedoch wieder erfahren, dass Cathy Swanstrom vor einem Monat die Stadt verlassen hatte, und nach Dallas, Texas gezogen war. Die Adresse, die Kyle Hathaway durchgegeben wurde, lautete Park Boulevard Nummer 3, sechster Stock, Apartment Nummer 66. Ein Check im Telefonbuch ergab dann den ersehnten Treffer. Kyle Hathaway griff zu seinem Smartphone und wählte die Nummer, die ihm angezeigt wurde. Nach dem dritten Freizeichen, nahm jemand das Gespräch an. „Cathy Swanstrom.“, meldete sich eine Frauenstimme. „Miss Swanstrom, bitte entschuldigen sie die Störung. Mein Name ist Kyle Hathaway. Ich nehme an, Sie sind Seismologin.“ „Ja, das ist richtig. 08 Was genau wollen Sie von mir?“ „Können Sie sich noch an Talisa Montgomery erinnern?“ „Und ob. Das war die beste Chefin, die ich je hatte. Ich würde gerne wieder mit ihr arbeiten.“ „Dann könnte das schneller Wirklichkeit werden, als Sie „PIEP“, sagen können, Miss Swanstrom. Dr. Montgomery will Sie als Stellvertreterin an der neuen Erdbebenwarte von Sky City.“ „Sky City. Gehört hab ich schon von der Stadt. Fast alle Zeitschriftenläden führen die Sky City Chronicle. Seit wann gibt es dort eine Erdbebenwarte?“ „Seit rund zwei Tagen. Ich konnte Ihre einstige Chefin überreden den Chefposten zu übernehmen. Dr. Montgomery und ich waren mal gemeinsam auf dem College.“ „Ah. Verstehe. Nun gut. Ich werde kommen. Aber das dauert eine Weile. Ich muss erst die Vorbereitungen für den Umzug treffen.“ Nach einer Woche kam Cathy Swanstrom nach Sky City. Talisa Montgomery und Kyle Hathaway warteten am Ausgang des Flughafens. „Ich bin froh, dass Cathy kommt.“, sagte Talisa. „War auch ein hartes Stück Arbeit, sie zu finden. Von New Orleans, nach Las Vegas. Von dort Nach Phoenix, dann nach Miami, bis nach Dallas.“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Cathy ist viermal umgezogen?“ „Fünf mal. Wenn du den jetzigen mitrechnest. Da kommt sie.“ Und tatsächlich eine schlanke, 1,68 m große Frau mit hellbraunen Haaren und braunen Augen, die einen schweren Reisekoffer mit sich führte kam zum Ausgang. Cathy Swanstrom war auch sonst schön anzusehen. Das ovale Gesicht, mit den sinnlichen Lippen und der eleganten Nase passte zu dem ersten Eindruck, den Kyle Hathaway von Talisa Montgomerys neuer Stellvertreterin hatte gewinnen können. Bekleidet war Cathy Swanstrom mit einem schwarzen Minikleid ohne Ärmel, das an der Seite goldenen Stoff aufwies, schwarzen halterlosen Nylonstrümpfen und goldenen Schuhen. „Cathy, Ich freue mich sehr, wieder mit dir zusammenzuarbeiten.“, sagte Talisa und hielt Cathy Swanstrom die Hand hin. „Ich freue mich auch. Hast du unseren neuen Arbeitsplatz schon mal gesehen?“ „Hab ich. Wir haben die neuesten Geräte, die es gibt. Unsere Mitarbeiter werden wie früher in zwei Schichten arbeiten.“ „Gut. Aber jetzt will ich erst mal nach Hause und mich ausruhen. Wir sehen uns morgen.“ Am nächsten Morgen trafen sich die beiden Seismologinnen am Hubschrauberstandort am Sky City International Airport. Der EC145 brachte die beiden Frauen zur Erdbebenwarte. Bei der Landung herrschten dieses Mal jedoch heftige Seitenwinde. Der Pilot hatte Schwierigkeiten, die Maschine punktgenau auf der Landemarkierung zu landen. Talisa Montgomery stieg, gefolgt von Cathy Swanstrom, aus dem Hubschrauber und eilte die Treppe hinunter. Ihre neue Stellvertreterin folgte ihr.09 Im Hauptraum trafen sich die beiden Frauen mit den Mitarbeitern. „Ladies and Gentlemen. Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Dr. Talisa Montgomery. Die Dame neben mir ist meine Stellvertreterin Dr. Cathy Swanstrom. Sie sind hier, weil Sie für die Sicherheit von Millionen Menschen verantwortlich sind. Tun Sie ihren Job so gewissenhaft, wie von uns gefordert.“ „Denn wenn es eines gibt, das weder Dr. Montgomery noch ich leiden können, dann ist das Schlamperei.Lassen Sie die Seismographen nie aus den Augen. Nur ein Augenblick der Unachtsamkeit und die Erde bebt. Und wenn es ein starkes Beben ist, wird der nachfolgende Tsunami noch mehr Zerstörungskraft freisetzen, als bei einem schwächeren Beben. Noch Fragen?“ In der Stadt war nun auch Wai Lin Luans Dojo fertig geworden. Jeder Komplex stand für eine andere Kampfsportart. Die zierliche Japanerin hatte anlässlich der Eröffnung für alle Einwohner einen Tag der offenen Tür veranstaltet.Dort konnten die Bewohner sie mit Fragen löchern, aber auch mal selbst die Sportarten ausprobieren. Am Abend, Wai Lin wollte gerade den Dojo abschließen, kam eine junge Frau vorbei. „Entschuldigung. Bin ich hier richtig bei Wai Lin Luan?“ „Die bin ich. Was kann ich für dich tun?“ „Würden Sie mich unterrichten?“ „Welche Sportart willst du lernen? Ich beherrsche Karate, Jiu Jitsu, Taekwondo und Judo.“ „Ich würde gerne Karate lernen.“ „Eine kluge Entscheidung. Aber warum willst du Karate lernen?“ „Aus zwei Gründen. Zum einen ist bei uns an der Schule eine Klassenkameradin von mir von zwei Typen, die zwei Klassen über mir sind, vergewaltigt. Und dann ist mein kleiner Bruder auf die schiefe Bahn geraten. Hat sich vor zwei Monaten den goldenen Schuss gesetzt.“ „Verstehe. Und du hoffst, dass dir ein solches Schicksal dadurch erspart bleibt.“ „Zumindest wäre ich dann, in der Lage mich zu wehren.“ „In Ordnung. Komme morgen Nachmittag um 16:00 Uhr hierher. Dann beginnt dein Unterricht.“ Schließlich war es dann soweit. Die Erdbebenwarte in Sky City nahm offiziell ihre Arbeit auf. Donald Trump, der Präsident der Vereinigten Staaten, war extra aus Washington D.C. angereist. Nach einem Rundgang hielt er vor den Einwohnern der Stadt eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Die Natur hat uns Menschen immer bedroht. Entweder in Form von Tsunamis, Tornados, Waldbränden, Vulkanausbrüchen und natürlich auch in Form von Erdbeben.Aber so schwach sind wir Menschen nun auch wieder nicht. Wir haben die Möglichkeit, mit Hilfe von Frühwarnsystemen, jegliche Art von seismischen Aktivitäten zu messen und zu lokalisieren. Wir sind in der Lage, Städte rechtzeitig zu evakuieren. Mit der Erdbebenwarte von Sky City wird die Bucht von San Francisco noch sicherer.“ Bei der anschließenden Feier sprach Kyle Hathaway mit dem Präsidenten. „Sie haben den Bürgern der Stadt ein verbessertes Gefühl von 10 Sicherheit gegeben, Mr. Hathaway.“ „Danke für die Blumen, Mr. President. Aber es war die Idee von Desdemona Pride, die Erdbebenwarte zu bauen.“ „Verstehe. Ich muss zugeben, die Frau hat was. Aber auf was kann sich die Stadt als nächstes freuen?“ „Ein Kino, Mr. President.“ „Gute Idee. Und die Idee, einen Dojo hier anzusiedeln ist auch nicht verkehrt. Es gut für Kinder, wenn sie Sport machen. So kommen sie wenigstens nicht auf dumme Gedanken.“ „Dasselbe hat Miss Luan auch gesagt.“ „Und damit hat sie auch Recht.“ 11 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)