Gemeinsam Lieben lernen von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 25: Zünglein an der Waage --------------------------------- Kapitel 25 Zünglein an der Waage   Hoffnungslosigkeit schlich sich ein. Sakuras sonniges Gemüt verlor jeden Glanz. Sie war ihr eigener Käfig. Es schien aussichtslos. Nur die kleinste Verletzung würde ausreichen um ihr Leben und das Leben ihres Kindes zu beenden. Die damit verbundenen Chancen zu entkommen gingen in den Keller. Mit Sicherheit war dieses Mädchen nicht der einzige Shinobi in diesem Unterschlupf.   Sakuras Hirn arbeitete auf Hochtouren. Ihre Augen suchten den Raum nach irgendeinem Hoffnungsschimmer ab, aber in diesem sterilen Raum lag auch nichts, was ihr hätte weiterhelfen können. Nicht mal eine winzige Glasscherbe. Wehmütig presste Sakura ihre Lippen zusammen um nicht in Tränen auszubrechen. Irgendwann würde man sie gehen lassen und nur darauf warten, dass Sasuke in ihre Nähe kam. Und nach dem sie im Streit auseinander gegangen waren, würde Sasuke nicht von ihr ablassen. Die Gurte verengten sich unter Sakuras angespannter Muskulatur. Ihre Fingernägel gruben sich tief in die Haut…   Der Morgen brach früher herein als erwartet. Sasuke erwachte unangenehm aus seinem Halbschlaf. Die Nacht war alles andere als erholsam. Aber noch weniger Schlaf hätte definitiv seine Sinne getrübt. Kakashi breitete eine Karte vor ihnen aus. Es waren Markierungen darauf zu erkennen. Sie zeigten alle Gebiete, die sie bereits am gestrigen Tag abgegrast hatten. Unbeteiligt betrachtete Sasuke die Landkarte und kaute auf einem der Reisbällchen rum. „Weiter westlich verliert sich die Fährte.“ Die künstlerischen Linien auf der Karte brannten sich in Sasukes Iris. Sai und Naruto sinnierten unterdessen über Kakashis Vermutung. Weiter westlich… In seinen Gedanken führte sich Sasuke sämtliche Informationen und Anhaltspunkte vor Augen. Irgendwo musste der Denkfehler sein. „Dann sollten wir genau dort nach Sakura suchen.“, warf Sasuke schließlich ein. „Der Feind wusste genau mit wem er es zu tun hatte. Sakura mag mit unseren Fähigkeiten nicht mithalten können, aber einen Iryounin ihres Ranges zu narkotisieren und zu verschleppen erfordert viel Wissen. Womöglich weiß der Feind ganz genau wer hinter ihm her ist. Sie haben Sakuras Spuren absichtlich so schlampig verwischt.“ Die Augenbrauen von Kakashi schnellten überrascht in die Höhe. Für einen kurzen Moment schwieg er und überdachte Sasukes These. „Du könntest Recht haben.“ Daraufhin rollte er die Karte auf und verstaute sie in seiner Gesäßtasche. „Lasst uns das überprüfen. Aber seit trotz allem vorsichtig.“ Das Team nickte sich verstehend zu und schwärmte schließlich aus.     „Ich muss schon zugeben, dein Mann hat ein exzellentes Gespür. Er hat doch tatsächlich durchschaut, dass wir Kakashis Spürnasen täuschen wollten.“ „Kakashi ist bei ihm?“ „Was? Dachtest du dein Mann würde alleine kommen. Nein, er wollte die ganze Familie bei seinem Ableben dabei haben.“ Diese Göre hatte jeden Sinn für Realität verloren. Wie konnte sie sich nur so von der Vergangenheit ihres Clans beeinflussen lassen? Selbst Sasuke, ein Sturkopf erster Klasse, hatte es eingesehen. Sakura sackte kraftlos zusammen. Ihr Unmut wurde immer größer. Je näher die Liebe ihres Lebens zu kommen schien, umso verzweifelter wurde sie. Noch immer hatte sie keinen Ausweg gefunden. Ihr lief die Zeit davon. Wenn es eine Lösung gab, so musste sie jetzt her. Chino, so stellte sie sich Sakura schließlich vor, grinste siegessicher. Die Gedanken auf das Bevorstehende fokussiert, überließ sie Sakura der Einsamkeit. Erneut brannten Sakura bereits die heißen Tränen in den Augen. Doch sie hatte keine Zeit in Selbstmitleid zu versinken. Hoffnungsvoll schloss Sakura ihre Augen und überdachte ihre Situation. Chinos Ziel war es, den Uchiha Clan auszulöschen. Darunter zählten auch Sakura und das ungeborenen Baby. Würde sie nun abwarten bis Sasuke hier war, würde sie nicht nur ihn, sondern auch ihre Freunde in Gefahr bringen. So oder so, Sakura würde mit ihrem Leben bezahlen. Das hieße, wenn sie schon sterben musste, sollten wenigstens die Richtigen dafür bezahlen. Sakura schlug die Augen auf und starrte entschlossen zur Decke. Jetzt brauchte sie nur noch die richtigen Mittel ihren Chakrafluss zu maximieren. Ihr Blick fiel auf den Medikamentenschrank direkt neben ihr. Ein kleines Etikett forderte ihre Aufmerksamkeit und ließ Sakura lächeln. Endlich kam ihr der ersehnte Einfall. Er würde erlösend sein, auf die eine oder andere Weise.   Minuten verstrichen und Sakura überdachte jede Folge die ihr Handeln tragen würde. Es gab nur eine geringe Chance, dass alles hier lebend zu überstehen, doch die kleine Chance war immer noch größer, als gar keine zu haben. Sakura atmete tief ein und konzentrierte sich auf ihren Chakrafluss. Es durfte nun nichts schief gehen. Sie leitete ihr Chakra in ihren linken Arm. Unter Aufbringung all ihrer Kraft durchtrennte sie den Gurt der ihre Hand fixierte. Wiederholt sprach sie sich Mut zu. Wenn Tsunade das wüsste, wäre ich jetzt schon tot. Der Gedanke ließ sie schmunzeln. Ihre linke Hand glühte gefährlich elektrisierend auf. Die kleinste Berührung an ihrer Brust reichte aus und der elektrische Schlag erreichte ihr Herz. Im gleichen Moment sank sie leblos in die Matratze des Bettes. Das monotone Piepsen des EKG verschmolz in einer Endlosschleife. Chino und ihr Begleiter, ein großgewachsener junger Mann mit grünem Haar, stürmten in den Raum. „Nein, nein, nein! Was hat sie bloß getan?“ Chino entfernte die Bandagen, die Sakuras Körper fixierten. „Fuushin, nimm das Adrenalin, los!“ Der junge Mann tat was sie sagte. Chinos Augen verfärbten sich blutrot und sie jagte Sakura die Spritze mit Adrenalin unmittelbar in ihr Herz. Der Moment verflog in Zeitlupe. Zu spät bemerkte Chino schließlich, was hier lief. Chino biss die Zähne zusammen. „Seit wann hat dieses Mädchen ein Talent für Genjutsus?“ Sakura lehnte am Türrahmen und grinste selbstgefällig. Ihr Plan ging auf. Das Adrenalin in ihrem Körper ließ ihr Chakra kurzzeitig ansteigen. Zusätzlich hatte sie die Bestätigung, dass Chino die Explosion mit ihrem Doujustu verhindern konnte. Doch ihr blieb keine Zeit. Sie musste alles auf eine Karte setzen. „Du hast dich zu sehr auf meine Heilfähigkeiten fokussiert.“ Chino ließ sich von Sakuras Auftritt nicht beeindrucken. Sie setzte ihr selbstsicheres Lachen auf. „Na los, verschwinde! Du hast deinen Part so gut wie erfüllt.“ Sakura lachte auf. „Das glaubst du doch nicht ernsthaft?!“ Mit langen Schritten überwand Sakura die Distanz zwischen ihnen. Instinktiv wich Chino zurück. Irgendwas stimmte nicht. Ihr Gegenüber zog ein Kunai aus ihrem Schuh und hielt es bereits demonstrativ an ihren Hals. „Du magst mich vielleicht umbringen können, aber ich werde nichts unversucht lassen, dich mitzunehmen. Und ich verspreche dir eins, solltest du das hier überleben, wird er dich jagen.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte Chino in Sakuras entschlossenes Gesicht. Langsam Begriff sie, welches Spiel hier gespielt wurde. Sakura hatte den Spieß umgedreht. „Chino halt sie auf! Sie wird uns mit in den Tod reißen.“, warf Fuushin ein. Zu spät! Sakura setzte das Kunai an und schnitt sich ihren Arm der Länge nach auf.  „Nein!“, kreischte Chino während sie beobachtete, wie sich das Blut bereits über Sakuras Haut fraß. Panik ergriff das kleine Mädchen. Wenn sie ihr Leben retten wollte, musste sie Sakura aufhalten und auf ihre Rache verzichten. Doch wenn Sakura sie mit in den Tod reißen würde, würde ihre Rache zu nichts geführt haben. Und schlimmer noch, würde sie das hier überleben und Sakura sterben, wäre Chino nicht mehr die Jägerin sondern die Gejagte.  Sie hatte mit ihrer Rachsucht ihren Clan und sich selbst zu Grunde gerichtet. „Stopp!“, schrie Chino und aktivierte ihr Ketsuryuugan. In dem Moment, als der quälend zerreißende Druck von Sakura abfiel, wusste sie, dass Chino das Jutsu gelöst hatte. Keuchend sank sie auf die Knie, doch es war noch nicht vorbei. Sie musste so schnell wie möglich Distanz zwischen sich und Chino bringen. Sie nahm ihre letzten Kräfte zusammen und zerschlug den Boden unter ihnen. Die Trümmer wirbelten Staub durch die Luft und gaben ihr für einige Sekunden Deckung. Sie musste sich beeilen, wenn sie nicht in dieser elenden Gruft verenden wollte. Das Blut rann schmerzhaft aus ihrer Wunde. Im Laufen zerriss Sakura ihr Kleid und versuchte Blutung zu stoppen. Das würde sie am Ende noch den Arm kosten, doch in Anbetracht der anderen Optionen, war das wohl immer noch die Beste. Die endlosen Gänge schienen immer heller zu werden. Sakura ermahnte sich selbst um nicht stehen zu bleiben. Am Ende eines quälend langen Gangs erblickte sie endlich die erlösende Freiheit. Im Schutz des Waldes verebbte allmählich das Adrenalin in ihrem Kreislauf. Sakura hatte keine Ahnung wie lange sie schon lief, doch ihre Beine versagten ihr langsam den Dienst. Sie fiel erbarmungslos auf den Boden. Die Luft presste sich aus ihrer Lunge und Sakura verlor schlussendlich den letzten Funken ihrer Kraft. Sie zwang ihre Augen offen zu halten in der Hoffnung, dass Sasuke jeden Augenblick hier sein würde. Nur schwach spürte sie eine Chakrasignatur die sich in ihre Richtung zu bewegen schien. „Bitte lass es Sasuke sein…“ Die Kälte und Dunkelheit, gegen die Sakura ankämpfte, erlangten schleichend die Oberhand. Kurz darauf stieß die Person, dessen Chakra Sakura spüren konnte, auf die bewusstlose Frau. Die Frau kniete sich zu Sakura herunter und begutachtete ihren Zustand. „Sag mal, ist das nicht Sasukes kleine Freundin?“ „Ich würde eher sagen, dass sie seine Frau ist.“, stellte die Frau fest, während sie den Ring an Sakuras Finger hin und her bewegte. „Komm, hilf mir sie hier wegzuschaffen. Ihre Verletzungen müssen behandelt werden.“     „Da vorne ist es!“, Pakkun deutete auf das Höhlenartige Gebilde unmittelbar vor ihnen. Am Eingang versammelten sich die Vier und überdachten ihr weiteres Vorgehen. „Kannst du sie spüren?“, hakte Kakashi bei Naruto nach. Seine goldene Iris leuchtete auf. „Sakura ist nicht hier, aber ich kann zwei Energien südlich von uns wahrnehmen.“ Alle sahen sich an. „Was hat das zu bedeuten?“, sprach Kakashi grübelnd zu sich selbst. „Das könnte bedeuten, dass sie entkommen ist.“ „Das würde aber auch heißen, dass die Energien zu den Entführern gehören könnten.“ Kakashi sprach nun direkt zu Sasuke. „Was willst du nun tun?“ Aus emotionaler Sicht sollte er wohl Sakura aufspüren, aber wo sollte er beginnen? „Wir gehen rein und stellen sicher mit wem wir es hier zu tun haben. Alles Weitere wird sich dann schon ergeben.“ „Also gut, gehen wir rein.“ Das Team tauchte in die erdrückende Dunkelheit des Unterschlupfs ein. Kuramas leuchtendes Chakra flammte in Naruto auf und erhellte die Umgebung. Stillschweigend bewegten sich die vier Männer durch die Gänge. Sasuke hielt inne als seine Augen sich die seltsamen Färbungen der Steinwände der Steinwände besahen. Seine Fingerspitzen befühlten das kühle Gestein und rutschten augenblicklich ab.  „Also entweder sind die Wände hier extrem feucht oder das an deiner Hand ist-.“, sinnierte Naruto und wurde jäh von Sasuke unterbrochen. „-Blut.“, stellte dieser fest. Was hatten diese Menschen nur mit Sakura angestellt? „In dem Fall haben wir keine Zeit zu verlieren. Ausschwärmen.“, befahl Kakashi. Für Naruto war es wie ein Deja Vu. Er rannte den spärlich beleuchteten Korridor entlang in der Hoffnung am Ende einen Freund zu finden. Nur war es nicht Sasuke sondern Sakura. Wie eine unbeugsame Welle drangen die Vier schließlich vor und entdeckten Chino und Fuushin. Verblüfft hielt das Team inne und begutachtete die vermeintlichen Entführer von Sakura. Sasuke schritt auf die Beiden zu. Seine Iris glühte in tiefem Rot. „Sharingan.“, stellte Fuushin demütig fest. Und obwohl die Gerüchte über den letzten Uchiha beängstigend waren, stellte sich Fuushin schützend vor Chino. Sasuke zog sein Katana aus der Scheide und erhellte die Dunkelheit mit feinen Blitzen die um seine Klinge züngelten. „Wo ist Sakura?“, seine Stimme war ruhig und bestimmt. Gelähmt von seiner Erscheinung war keiner der Beiden im Stande etwas zu sagen. Seine Bewegungen ähnelten denen einer Raubkatze. Sasuke streckte seinen Arm aus und die Spitze seiner Klinge stoppte nur wenige Millimeter vor der hektisch pulsierenden Halsschlagader des Gegners. „Ich wiederhole mich ungern.“, mahnte er. Der Kehlkopf von Fuushin tanzte auf und ab. In Windeseile schlug er Sasukes Katana zur Seite und versuchte mit Chino zu fliehen. Das Team schnitt ihnen augenblicklich den Weg ab. Eine Nadel schnellte an Sasukes langer Mähne vorbei und bohrte sich tief in das Gestein hinein. „Eine Manipulation der Luft.“, stellte Kakashi fest und sah zu dem jungen Mann mit dem grünen Haar. „Genug jetzt.“, kündigte Sasuke an. In unsagbarer Geschwindigkeit tauchte er zwischen den Beiden auf und schlug sie mit gezielten Bewegungen bewusstlos. „Alter, spinnst du? Wir wollten doch wissen was mit Sakura passiert ist.“, beklagte Naruto. „Die Beiden wollten nicht reden.“, entgegnete Sasuke kühl. „Meine Frage war reine Höflichkeit.“ Sasuke kniete sich zu dem Mädchen herunter. Sie war also die Drahtzieherin hinter all dem. Welchen Groll hegte sie wohl gegen Sakura, oder war möglicherweise er selbst das Ziel? Mit Daumen und Zeigefinger drückte der die Augenlider auseinander und verschaffte sich die Informationen die er brauchte. Unzählige Bilder längst verstorbener Clanmitglieder, Bilder von Itachi und sich selbst brannten sich in sein Gedächtnis. Da war Sakura. In ihren Mundwinkeln klebte vertrocknetes Blut. Die nächste Erinnerung ließ ihn atemringend zurückweichen. „Was hast du gesehen?“, hakte Kakashi nach. „Dieses Mädchen… sie… wie ist sowas möglich?“ „Erklärst du uns bitte was du meinst?“ Doch Sasuke sagte nichts. Er ertrug den Anblick von Sakura, die vom Blut zerfressen, nur noch darauf wartete zu sterben, nicht. „Kakashi!“, Pakkuns Stimme schallte durch die langen Tunnel. Der kleine Mops sprang aus der Dunkelheit auf Kakashis Schulter. „Pakkun? Was hast du gefunden?“ „Eine Blutspur verliert sich weiter nördlich im Wald. Der Geruch ist identisch mit Sakura. Aber beunruhigend ist die Tatsache, dass sich ihr Geruch mit dem zweier Fremder vermischt.“ Augenblicklich stand Sasuke wieder senkrecht. Sie schien am Leben zu sein. „Und? Was machen wir jetzt?“, fragte Naruto gespannt. „Sai und ich werden die Beiden hier nach Konoha bringen. Du und Sasuke werdet Pakkun folgen. Nach allem was wir gesehen haben, ist Sakura verletzt. Wir wissen nicht was genau geschehen ist, also sollten wir keine Zeit verlieren. Sobald wir im Dorf angekommen sind, werde ich euch medizinische Verstärkung schicken.“ „Alles klar.“ Naruto und Sasuke eilten mit Pakkun aus dem Versteck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)