Akai Chou - Stay with me von Jestrum_Cosplay ================================================================================ Kapitel 1: Der rote Pfad ------------------------ Ich hatte wirklich keine Ahnung wie das Ganze passieren konnte aber eins musste ich ehrlich zugeben: Ich würde diese Erfahrung nicht noch einmal machen wollen. Pain hatte uns auf eine Mission geschickt, wir sollten Informationen zu einem vermeintlichen Jinchuuriki einholen, welcher etwas abseits der großen bekannten Dörfer hauste. Wir wussten es nicht genau, es waren nur wage Infos die wir hatten und demnach waren auch die Koordinaten an diesen Ort etwas schwammig. Deidara und Ich machten uns schließlich am selben Tag noch auf den Weg zu diesem Ort, doch leider gab es einen kleinen Zwischenfall. Wir wollten eine Pause einlegen, wir hatten auch den perfekten Ort dafür gefunden, er lag an einem Flussufer, gut versteckt hinter Bäumen und Sträuchern. Deidara lief schließlich vor, konnte es das Balg doch kaum abwarten endlich eine Pause zu machen, doch leider war er hektisch und unüberlegt, sowie fast immer eigentlich, denn er rutschte aus und stürzte. Ich bekam ihn gerade so noch zu fassen, doch da war es bereits zu spät. Ich hob ihn hoch und setzte ihn auf den Rücken von Hiroku ab, während er sich über die Schmerzen beklagte die er hatte. Dieser Blonde Idiot war nicht nur ausgerutscht, nein, zu allem Überfluss hatte er sich auch noch den Knöchel verstaucht. Seufzend setzte ich ihn an einem Baum ab, stieg aus Hiroku und lehnte mich zu ihm: „Du musst wirklich mehr aufpassen, Deidara.“ „Ich bin kein kleines Kind mehr.“ „Ich weiß, aber manchmal benimmst du dich wie eines.“ Er antwortete mit einem genervten Brummen und sah zur Seite, während ich sein Hosenbein hochschob und seinen Schuh auszog. Der Knöchel war bereits rot und geschwollen. Na ganz toll. Wir werden wohl doch etwas länger mit der Mission brauchen. Ich beugte mich zu meiner Tasche rüber und kramte einen Verband heraus und eine Salbe, die gegen Schmerzen half. Ich drückte auf die Tube und verteilte dann die kühle Flüssigkeit auf seinen Knöchel, dann nahm ich den Verband und wickelte ihm diesen um. „Du wirst vermutlich noch etwas Schmerzen haben aber das sollte sich bald legen“, sagte ich und widmete mich dann wieder meiner Tasche. So wie ich Deidara kannte, würde er eh einschlafen und in der Zeit konnte ich in Ruhe an meiner nächsten Marionette arbeiten. Dachte ich zumindest. „Sasori, das Wasser ist leer.“ Genervt sah ich auf, diese menschlichen Bedürfnisse gehen mir wirklich auf den Zeiger. Ich nahm die Flasche dennoch entgegen und würde sie ihm auffüllen gehen. Irgendwo konnte ich es dann doch nicht verantworten ihn einfach verdursten zu lassen. „Bin gleich wieder da“, sagte ich und erhob mich dann. Ich machte mich auf den Weg zum Fluss, hielt die Flasche hinein und sah zu wie sich diese langsam mit der klaren Flüssigkeit füllte. Dann nahm ich die Flasche wieder vom Wasser weg und schraubte den Deckel drauf, ich stand auf und wollte gerade wieder zurück gehen, als ich ein Rascheln vernahm. Ob uns jemand entdeckt hatte? Misstrauisch verengte ich die Augen und schärfte meine Sinne. Angespannt blieb ich stehen und scannte die Umgebung ab, als das Rascheln erneut ertönte, diesmal weiter weg von mir, und mit einem Mal verstummte es. Verwundert über das Kommen und Gehen des Raschelns hob ich eine Augenbraue, ehe ich wieder zurück zu unserem Platz ging welchen ich wieder erwarten leer vorfand. Wo hatte sich der Grünschnabel denn hin verzogen? Missmutig über das plötzliche Verschwinden meines Partners, packte ich das Zeug zurück in die Taschen und versiegelte Hiroku in seiner Schriftrolle, dann folgte ich dem rötlichen Pfad und hoffte einfach das Deidara mit seiner Verletzung nicht allzu weit gekommen war. Und ich sollte Recht behalten. Nach einigen Minuten hatte ich ihn endlich. Ich rief nach ihm, doch er reagierte nicht. Er war viel zu fixiert auf den roten Schmetterling der vor ihm her flog. Und da soll er noch einmal sagen, dass er kein kleines Kind mehr war. Ein wenig schmunzeln musste ich dann doch bei dem Anblick, wie er dem Schmetterling hinter her humpelte. Ich lief ihm weiter nach, als meine Sicht jedoch irgendwie verschwamm. Ich bemerkte, dass es nicht mehr Deidara war dem ich da nachlief, sondern einem blonden kleinen Mädchen in einem weißen Kimono. Wer war das? Und wo war Deidara hin? Verwirrt hielt ich kurz Inne und blinzelte ein paar Mal, als ich wieder klar auf Deidaras Rücken sah. „Deidara?“ Wieder keine Reaktion. Stattdessen vermischte sich mein Blickfeld erneut mit dem Mädchen im Kimono. Unbeirrt jedoch ging ich ihm weiter nach als er plötzlich vor mir stehen blieb. Ich streckte meinen Arm nach ihm aus, erneut sah ich das Mädchen im Kimono vor mir, doch ich ließ mich nicht beirren und langte ihr an die Schulter. Bitter musste ich jedoch feststellen, dass ich ins Leere griff. Meine Augen weiteten sich irritiert und ich blickte auf meine Hand. Wie kann das sein? Da war doch eben noch jemand gestanden? Wieso jetzt nicht mehr? Ich sah wieder auf und stellte fest, dass ich auf einem Hügel stand von welchem ich auf ein Dorf hinabsehen konnte. Es war ein kleines Dorf, sah ziemlich alt und traditionell aus und einige Lichter brannten. Ich legte den Kopf schief und schlenderte dann in die Richtung, in der ich vermutete dass es zum Dorf ging. Wann war es eigentlich so dunkel und neblig geworden? Ich kam schließlich an einer kleinen Brücke an, vor der das blonde Mädchen von eben stand. Sie sah aus als würde sie weinen. Ihre Schultern zuckten und ihr schmaler Rücken bebte. Sie hatte die Hand vor ihren Augen und den Kopf leicht gesenkt. Der Stoff ihres weißen Kimonos raschelte unter den Bewegungen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte ich sie und ging auf sie zu. Ich wollte nach ihr greifen, doch da war sie verschwunden, als wäre sie nie hier gewesen. Irritiert hob ich eine Augenbraue an. Was war nur los mit mir? Was sehe ich da die ganze Zeit? Sind das Halluzinationen? Aber warum? Ich taumelte leicht zurück und hörte ein schrecklich lautes Piepen in meinen Ohren. Ich drückte mir die Handflächen gegen die Ohren und kniff die Augen zusammen. Vor meinem inneren Auge taten sich Bilder auf. Bilder von dem Mädchen. Sie stand in einem Meer aus Leichen. Sie lachte wahnsinnig und ihr Kimono war Blut befleckt. Ich versuchte mit aller Kraft die Bilder abzuschütteln, doch es half nichts. Das Mädchen verstummte. Sah mich aus festen Augen an und flüsterte irgendwas. Doch ich verstand nicht genau was sie von mir wollte. Dann löste sich die Vision auf und ich sah auf die Wiese vor mir. Ich ließ von meinen Ohren ab und erhob mich leicht, ich hatte gar nicht gemerkt dass ich in die Hocke gegangen war. Hinter mir hörte ich Schritte und ich wirbelte herum. Es war Deidara. Der Blonde kam rückwärts auf mich zu getaumelt. „Deidara?“ Meine Stimme war nur noch ein heißeres Flüstern, doch er schien zu reagieren. Der Iwa-Nin drehte sich zu mir um und rote Schmetterlinge flogen von seinen Handflächen empor. Ich ging auf ihn zu und wollte gerade erneut seinen Namen sagen, als er seine blauen Augen auf mich richtete. Mir fiel auf dass sie irgendwie leer wirkten, als hätte er etwas Schreckliches gesehen, jegliches Leben war aus ihnen gewichen. Besorgt musterte ich ihn, ehe er seinen Zeigefinger hob und hinter mich zeigte, dann öffnete er seine Lippen und mit rauer monotoner Stimme sagte er: „Das verlorene Dorf.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)