Police-Secrets von Ookami-no-Tenshi (Leben in der Zukunft) ================================================================================ Kapitel 36: Bomb ---------------- Still sitzt Levi am Kopf des Tisches, welcher sich in der Kantine befindet. Seine Einheit wuselt um ihn herum, preist das gute Essen heute und lacht über belanglose Sachen. Er selbst sieht ihnen schweigend dabei zu, hat aber einen entspannten Blick. Es gefällt dem Schwarzhaarigen irgendwie seine Freunde so ausgelassen zu sehen. Auch Eren hat sich dazu entschieden neben ihm zu sitzen, anstatt am Tisch seiner Schwester, was Levi zudem die Möglichkeit gibt, sich das wertvolle Lachen des Braunhaarigen genau einzuprägen. Dieser scheint im Moment alle seine Probleme und Gedanken zu verdrängen und einfach das Essen zu feiern. Etwas weiter entfernt von ihnen wartet Erwin auf Mike, mit dem er noch etwas zu besprechen hat. Sein verstohlener Blick streift immer wieder zu Levi und Eren, doch er beißt seine Zähne lieber zusammen. Im Moment ist ihm noch nichts Gutes eingefallen, womit er sich bei Levi entschuldigen könnte, doch ohne einer richtig guten Entschuldigung wird er ihm wahrscheinlich nicht verzeihen. Alles in allem ist die Stimmung in der Kantine also recht entspannt und jeder kümmert sich um seinen eigenen Kram, zumindest solange, bis plötzlich ein junger Mann in den Raum gestürmt kommt. Sofort sind alle in höchster Alarmbereitschaft und Hanji springt als Erste auf. Der Mann, den Levi schließlich als Mitarbeiter der Verwaltung erkennt, hat eine Wunde am linken Unterarm, welche er verkrampft festhält. Mit einem Keuchen bricht er auf dem Boden zusammen, von Hanji gestützt, ehe er hastig versucht zu berichten, was passiert ist. „Das Büro... ich,... meine Kollegen, Bombe!... Schnell!“ So verworren wie er spricht, kann niemand wirklich brauchbare Informationen aus den Worten herausfiltern, weshalb die Wissenschaftlerin im Raum erst einmal beruhigend über den Rücken des Verletzten streift und sagt: „So, ganz ruhig jetzt Moblit. Atme tief durch und dann erzählst du uns, was passiert ist.“ Um die Beiden sammeln sich langsam alle Anwesenden, darunter auch Levi, der emotionslos auf den verletzten Mann hinab blickt. Mit Tränen in den Augen macht Moblit schließlich, was Hanji von ihm verlangt hat und versucht es anschließend erneut mit einer Erklärung. „Drei Personen haben sich ins Gebäude... geschlichen! Sie haben uns überrascht... meine Kollegen sind alle... getötet worden. Ich konnte fliehen, aber sie haben gesagt, dass sie mehrere Bomben hier versteckt haben... und uns sowieso keine Zeit mehr bleibt... Die Zentrale wird vernichtet... Ich durfte nur Leben, um euch das mitzuteilen!“ Erschrocken beginnt sofort wildes Gerede, als die Informationen draußen sind, doch dieses verstummt sofort, als Erwin laut: „Ruhe!“ ruft. Mit einem Seitenblick zu Levi erklärt er schnell: „Alle begeben sich sofort aus dem Gebäude hinaus! Ruft zudem gleich Feuerwehr und Rettung an, wer weiß wann die Bomben los gehen.“ Dann wartet er kurz, während sein Befehl von den Meisten schnell befolgt wird. Nur Levi steht am Ende noch neben ihm, er und seine Einheit. Auch Mikasa und Armin befinden sich noch im Raum und weigern sich zu gehen, solange Eren es nicht tut. Erwin wusste, dass der Leiter der Spezialeinheit ihn noch immer ohne Worte versteht und in dieser Situation ignorieren Beide ihre privaten Probleme. Jeder kann sehen, dass sie sich im Einsatz immer noch gänzlich vertrauen, was für so manche unverständlich scheinen mag. Als wäre nichts gewesen, befiehlt Erwin schließlich: „Wir finden und entschärfen die Bomben. Du weißt wie wertvoll die Informationen sind, die wir hier gesammelt haben. Sie sind teilweise wertvoller als unser eigenes Leben. Ich werde in den Keller gehen und mich Stock für Stock hocharbeiten. Die beiden Rekruten kommen mit mir. Ihr beginnt im obersten Stock. Aber seid vorsichtig. Wir wissen nicht wie viele Bomben es sind, und wann sie gezündet werden.“ Noch im selben Moment rennen die beiden Gruppen los, auf den schlimmsten Fall vorbereitet. Als Levis Einheit im Obergeschoss ankommt, ruft er kalt: „Ich schalte die Eindringlinge in der Verwaltung aus, ihr sucht die Bomben!“ Dann ist Levi auch schon außer Sichtweite und Erens Magen knotet sich zusammen. „Wie sollen wir sie so schnell finden? Das Gebäude ist riesig!“, seufzt Petra verzweifelt, während sie die Decke mit ihren Augen absucht. „Wir schaffen das, wir müssen es einfach schaffen!“, antwortet ihr Oluo nur, der gerade eine Kastentüre aufreißt, hinter der Nichts zu finden ist. Hanji hat sich inzwischen an Levis Fersen geheftet. Sie hat zudem ihr Smartphone in Arbeit, wobei sie nach einigen Metern ruft: „Du darfst sie noch nicht töten Levi! Wir brauchen Informationen über die Bomben. Versuch sie solange Abzulenken, wie möglich. Wenn sie einen Fehler machen, kann ich vielleicht herausfinden wo die Bomben sind, oder wie viele sie versteckt haben!“ Mt einem Nicken nimmt der Schwarzhaarige die Informationen zur Kenntnis. Anschließend zieht er sein Messer, welches er immer unter der Kleidung bei sich trägt und die Pistole, die gewohnt an seinem Gürtel hängt. Mit einem lauten Krach bricht er nach wenigen Minuten, die er zum Verwaltungsraum braucht die Tür dort schließlich durch und weicht auch sofort den ersten Kugeln aus, die auf ihn geschossen werden. In seinen schnellen Bewegungen kann er eine junge Frau erkennen, die ihm unheimlich bekannt vorkommt und neben ihr einen braunhaarigen Mann, welcher unsicher mit einem Gewehr auf Levi feuert. Doch laut Moblit sollten es drei Personen sein. Genau in diesem Moment wird Levi von hinten gepackt und gegen einen Schreibtisch gestoßen, an dem er sich nur mit Mühe irgendwie abfangen kann. Prompt blickt er in das ernste Gesicht des blonden Muskelprotzes, welcher ihn soeben geworfen hat. Hier sind die drei also. Vorsichtig steht Levi wieder auf, strafft seine Schultern und möchte schon wieder der nächsten Kugel ausweichen, doch plötzlich wird der Gewehrschütze von der jungen Frau im Raum aufgehalten. „Tötet ihn nicht. Er weiß zu viel, was wir noch gebrauchen könnten“, meint sie in diesem Moment und prompt erkennt Levi die blonde Frau wieder. Es ist Annie, die es beim letzten Mal irgendwie geschafft hat, trotz schlimmen Verletzungen zu entkommen. Wütend möchte der Leiter der Spezialeinheit auf die Drei los gehen, doch der Satz: „Nur eine Bewegung und wir zünden die Bomben.“ hält ihn davon ab. Es war dieses Mal der große, recht schmale, junge Mann, der zuvor mit seinem Gewehr auf Levi gezielt hat. Trotz seines zugegeben recht verstörten Blickes, spricht er klar und zeigt deutlich auf die Fernbedienung, die Annie in ihrer Hand hält. Schnell erkennt Levi, dass der schwarze Knopf darauf der Auslöser für die größte Katastrophe der FDF sein könnte. „Lass deine Waffen fallen und halte die Arme über den Kopf“, befiehlt der Braunhaarige nun und Levi tut, was er sagt. Solange er hier mitspielt, ist die Gefahr, dass die Bomben los gehen um einiges geringer, aber er braucht mehr Informationen. Hanji sitzt derweil vor der zerbrochenen Tür, so versteckt, dass sie zwar alles hören kann, aber keiner sie sieht. Die neu gewonnenen Informationen schreibt sie über SMS den Anderen. Sie anzurufen, oder sonst irgendwie zu kontaktieren, wäre zu unsicher. Im selben Moment einen Stock tiefer blickt Armin erschrocken auf das Display seines Einsatztelefons, ehe er den anderen an seiner Seite laut zuruft: „Die Bomben können nur manuell gezündet werden! Hanji und Levi versuchen herauszufinden, wie viele es sind.“ „Gut, sucht weiter! Wir haben insgesamt schon drei gefunden und entschärft. Petra hat herausgefunden, welche Bauart vorliegt und wie man sie unschädlich macht“, erwidert Erwin mit strengem Blick. In den oberen Stockwerken des Gebäudes bekommt Eren die selbe Nachricht von Hanji und teilt den Anderen gleich mit, was darin steht. „Das habe ich schon vermutet aufgrund der Zusammensetzung des Bausatzes. Wie müssen es schaffen alle zu finden“, erklärt Petra, während sie einen weiteren Schreibtisch durchwühlt. Levi wiederum ist zur selben Zeit mit Handschellen an den blonden Muskelprotz gekettet worden, der ihn wohl festhalten soll. Wäre die Lage nicht so unsicher, hätte der Schwarzhaarige sich natürlich längst befreien können, aber dann würden die Bomben gezündet werden. „Wie habt ihr es geschafft überhaupt unbemerkt hier Bomben zu legen?“, fragt der Leiter der FDF anschließend kalt. Normalerweise würde er nicht einen Ton von sich geben in dieser Lage, aber Hanji braucht dringend mehr Informationen. „Wer würde schon drei junge Polizisten in einem Haufen von Polizeiabgeordneten verdächtigen“, antwortet der Blonde sofort. „Also seid ihr wohl auch von der Polizei“, geht die Fragerunde weiter, doch bevor er antworten kann, wird Levis Wächter von dem anderen Mann aufgehalten mit den Worten: „Rainer, verrate nichts, was uns später zum Verhängnis werden könnte.“ „Wie meinst du das? Unser Plan verläuft perfekt. Annie hat alle Räume über das Überwachungssystem im Blick und weiß genau wenn eine Einheit in der Nähe des Giftgases ist. Niemand wird vermuten, dass die eigentliche Falle etwas ganz anderes ist, als die Bomben.“ Entsetzt springt Hanji auf und tippt so schnell es geht die neuesten Erkenntnisse in ihr Smartphone. Es dauert auch nur Sekunden, bis die Nachricht abgeschickt ist. Doch plötzlich beschleicht sie ein schlechtes Gefühl. Warum haben Annie und der andere Typ diesen Rainer nicht aufgehalten, als er das Geheimnis ausgeplaudert hat? In diesem Moment ist es aber schon zu spät. Die Wissenschaftlerin spürt nur noch einen leichten Schmerz am Hinterkopf, ehe sie nichts mehr mitbekommt und hart auf den Boden fällt. „Hast du sie ausgeschalten Bertholdt?“, fragt Annie aus dem Raum heraus. „Ja, sie hat ihren Freunden bescheid gegeben und gleich danach habe ich ihr das Gewehr über den Kopf gezogen“, erwidert der Braunhaarige. Ein Nicken kommt noch von der Blonden und sie dreht sich wieder zu den Bildschirmen um den Verlauf ihres Plans zu verfolgen. Levi tritt nach hinten aus und versucht wütend sich dem Griff des Blonden zu entziehen. Er hat ihm nach der letzten Frage doch tatsächlich ein Stofftuch auf den Mund gedrückt um zu verhindern, dass er Hanji irgendwie warnt. Dieses liegt nun wieder am Boden, während der Schwarzhaarige wütend versucht um sich zu schlagen, doch Reiner nutzt seine gesamte Körperkraft, um ihn ruhig zu halten. Wäre er hier nicht gefesselt, würde die Sache ganz anders aussehen, aber so ist es eben nicht. Levi kann nichts tun, er muss warten, was geschieht. Was haben die drei nur vor? Die Erste, die die neue Nachricht von Hanji sieht, ist Mikasa. Sofort warnt sie Armin und Erwin. Letzterer versucht gerade eine weitere Bombe zu entschärfen. „Wenn das so ist, müssen wir hier raus, so schnell wie möglich!“, ruft der Blonde in diesem Moment. Armin jedoch ist plötzlich stutzig. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Trotzdem folgt er Erwin und Mikasa zum hinteren Ausgang, welcher ihnen am Nächsten ist. Gegen Giftgas haben sie keine Chance und die Dokumente werden nicht darunter leiden. In einer Hand hält Erwin immer noch die letzte, entschärfte Bombe, während er mit den anderen Beiden auf den Ausgang zu rennt. Mikasa bleibt hingegen noch einmal kurz stehen und blickt zur Treppe hinauf. Armin versucht sie zu beruhigen. „Keine Sorge. Eren wird sicher auch gleich kommen.“ Doch das reicht der Schwarzhaarigen nicht aus. Ohne auf den Blonden zu warten, dreht sie um und sprintet in die oberen Stockwerke, wo sie ihren Bruder vermutet. Armin hetzt inzwischen Erwin nach, der in diesem Moment die Tür zu fassen bekommt. Doch als er sie öffnet, geschieht etwas Unerwartetes. Plötzlich blinkt das rote Licht auf der Vorderseite der Bombe erneut auf und es folgt ein kurzes Piepen, ehe sie noch halb in Erwins Hand liegend explodiert. Dieser hat das Geräusch im letzten Moment bemerkt und die Bombe von sich weggeworfen. Trotzdem ist ihre Zerstörungswut gewaltig. Der laute Schrei des Mannes hallt unschön in Armins Ohren wieder und das Blut welches sich mit verbranntem Fleisch am Boden mischt, riecht ekelhaft. Erschrocken blickt Erens Freund auf seinen Vorgesetzten. Die Bombe hat seinen gesamten Arm auseinander gerissen. Er besteht nur noch aus einem blutigen Stumpf an dem einige Hautfetzen herunter hängen. Prompt verbindet Armin die unsichtbaren Punkte miteinander. „Nein“, flüstert er schließlich zu sich selbst und rennt in Richtung der Treppe, die Mikasa vorhin genommen hat. Inzwischen sind Ersthelfer schon bei Erwin angekommen, welche den lauten Knall nicht überhören konnten. Die Spezialeinheit hat Hanjis Nachricht zur selben Zeit bekommen, wie Mikasa. Schnell sind alle wieder versammelt und Eld entscheidet: „Es ist das Beste, wenn wir sofort hier hinaus gehen. Wir haben keine passende Ausrüstung für Giftgas.“ „Gut, aber was sollen wir mit den schon entschärften Bomben machen? Die können wir doch nicht einfach hier liegen lassen“, fragt Oluo in diesem Moment und Gunther antwortet ihm mit: „Dann nehmen wir sie doch einfach mit.“ So kommt es das Petra, Oluo, Eld und Gunther allesamt eine vermeidlich ungefährliche Bombe mit sich hinunter tragen. Eren rennt hinter ihnen her, als plötzlich Mikasa zu ihnen stößt. Doch diese hält sie nicht davon ab, weiter zu laufen. Sie sind nur noch wenige Meter vom Haupteingang entfernt, als plötzlich Armins Stimme durch das Gebäude hallt. „MACHT NICHT DIE TÜR AUF!!!! Es ist eine Falle!“, ruft er laut, doch es ist bereits zu spät. Mikasa kann ihren Bruder gerade noch mit sich selbst auf den Boden ziehen, als auch schon ein lauter Knall ertönt und für Eren wirkt es so, als würde die Welt untergehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)