Police-Secrets von Ookami-no-Tenshi (Leben in der Zukunft) ================================================================================ Kapitel 33: Just Hanji ---------------------- Mit einem schweren Seufzer lässt Erwin die Tür hinter sich ins Schloss fallen ehe er seinen schmerzenden Kopf gegen die nächstbeste Wand lehnt. Der heutige Tag war wirklich alles andere als schön und der Blonde würde es Levi auch nicht verübeln, wenn er die Nacht über nicht in ihrer gemeinsamen Wohnung auftaucht. Seine kostbarsten Erinnerungen zu stehlen war wohl auch nicht Erwins beste Idee, doch er war so wütend in dem Moment und eifersüchtig, auf jemanden, der fast halb so alt ist, wie er selbst. Wäre Eren nicht gewesen, wäre die Situation zwischen dem Blonden und Levi erst gar nicht aus den Fugen geraten, doch daran kann Erwin nun auch nichts mehr ändern. Immer noch völlig fertig, schlendert der Präsident der FDF in sein Schlafzimmer. Er gönnt sich nun am Besten eine ausgiebige Dusche, um die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Doch als er die Schranktür öffnet, wird der breitschultrige Mann stutzig. Der weiß lackierte Stauraum wirkt unnatürlich leer. Es dauert auch nur wenige Sekunden, bis Erwin klar wird, was hier passiert ist. Von seinem Freund fehlen mehr als die Hälfte aller Kleidungsstücke, was zwangsläufig bedeutet, dass Levi hier war und sie sich geholt hat. Wahrscheinlich wird er sich sowieso in nächster Zeit nicht mehr in ihrer Wohnung blicken lassen. Erneut legt Erwin seinen Kopf verzweifelt gegen die kühle Wand. Wie hat es nur so weit kommen können? Etwa zur gleichen Zeit wackelt Hanji gelangweilt mit ihrem Fuß, während sie den neuesten Mitgliedern der FDF beim Training zusieht. Heute ist die Wissenschaftlerin als externe Assistentin des Ausbildners anwesend und muss prüfen, ob Armin und Mikasa etwas dazugelernt haben, in der wenigen Zeit, in der sie hier sind. Dabei erkennt die Brillenträgerin deutlich, dass Erens Schwester extrem angespannt ist. Natürlich erledigt sie trotz allem alle ihre Aufgaben mit Bravour. Armin scheint weniger abgelenkt zu sein, doch auch er macht sich sicherlich Sorgen. In letzter Zeit ist einfach viel zu viel passiert und auch wenn keiner der drei Freunde es zugibt, die Ereignisse nagen noch immer an ihnen. Das ist kein Geheimnis für das geübte Auge von Hanji, doch verübeln kann sie es ihnen nicht. Wenn man jedoch über die persönlichen Meinungen der Beteiligten hinweg sieht, war die Mission alles in allem ein Erfolg. Doktor Jäger wurde gefangen, die FDF hat zwei neue, junge Polizisten als wertvolle Informanten gewonnen und die Organisation wurde gestürzt. Nur Levis Onkel konnte entkommen, was aber nicht so schlimm ist. Immerhin ist Kenny sowieso schon viel zu lange auf freiem Fuß. Die Prüfung dauert für Hanjis Geschmack viel zu lange. Deshalb streckt sich die Braunhaarige auch erst einmal ausgiebig, nachdem sie endlich vorüber ist. Sie hätte in der selben Zeit viel interessantere Sachen machen können. Noch vor wenigen Tagen hat sie sich eine Daumenschraube bestellt. Natürlich nur zum Androhen von Folter, aber trotzdem wollte sie das Ding ausprobieren. Am Besten mit einer Karotte oder etwas ähnlichem. Oder Hanji hätte Eren ihre neueste Mischung anbieten können. Wenn sie funktioniert, wird sie sicherlich zur Erfindung des Jahrhunderts! Wobei, ist es sinnvoll wenn alle Menschen auf der Welt ihre Knochenstruktur verändern können, sodass sie sich wie Gummi anfühlen? Levi würde es sicher nicht gut heißen, wenn Hanji Eren das Gemisch verabreicht, aber würde er es überhaupt bemerken? Na egal, vorerst muss sie sich nun wieder ihrem „besonderen“ Fall widmen, also Doktor Jäger. Doch dazu muss sie erst noch ein paar Unterlagen finden, die sie irgendwie verlegt hat. In Gedanken geht Hanji jeden Raum durch, den sie heute schon betreten hat. Ihrer Überlegung nach gibt es nur ein Zimmer, wo sie die Unterlagen unbemerkt vergessen haben könnte. Schnurstracks macht sich die Wissenschaftlerin auch auf den Weg dorthin und summt fröhlich vor sich hin. Endlich an der Tür zu dem kleinen Raum angekommen, öffnet sie diese auch sofort und möchte schon hineinspazieren, als die Brillenträgerin plötzlich mit weit geöffnetem Mund stehen bleibt. Direkt vor ihr sitzen Eren und Levi auf dem Boden. Der Kleinere auf dem Schoß des Braunhaarigen, während dieser ihm liebevoll über die Haare streichelt. Beide frieren in ihren Bewegungen ein, als sie die Braunhaarige bemerken. „Uuuuuuuuuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii! Ist das süüüüüüüüüüüüß!“, quietscht diese aber sofort, noch bevor die Anderen etwas unternehmen können. „Bleibt genau so, ich hole nur schnell mein Handy!“, ruft sie daraufhin und stürmt sofort wieder aus dem Raum. Es dauert auch keine zwei Sekunden, ehe Levi aufspringt und ihr knurrend nachrennt. „Vierauge! Lass den Scheiß und bleib sofort stehen!“, ruft der Schwarzhaarige, doch Hanji rennt, als würde ihr Leben davon abhängen. Wenn man nun aber Levis Gesicht sieht, könnte man meinen, dass genau das der Fall ist. Eren hingegen sitzt immer noch am Boden, wie bestellt und nicht abgeholt. Seine Wangen glühen, während er sich der Situation erst langsam bewusst wird. Hanji hat sie gesehen! Von allen Menschen musste es genau die Wissenschaftlerin sein! Verzweifelt seufzt der junge Polizist. Entweder wird es nun in wenigen Minuten die ganze FDF wissen, oder Hanji nutzt ihre Erkenntnisse zu ihrem eigenen Vorteil und was das bedeutet traut der Braunhaarige sich gar nicht vorzustellen. Wer weiß schon, was in ihrem Kopf vor sich geht. Unsicher was er nun tun soll, richtet Eren sich schließlich auf und begibt sich in die Räumlichkeiten der Spezialeinheit, wo er auf Petra trifft. Nach einem kurzem Gespräch gehen sie beide zusammen in den Fitnessraum. Vor der Tür ziehen nämlich langsam Wolken auf und beim Trainieren nass zu werden, ist nicht unbedingt Erens Lieblingsvorstellung. Levi und Hanji lässt er zudem erst einmal in Ruhe. Die Beiden sollen ruhig ohne ihn ihre Probleme „ausdiskutieren“. Es vergeht knapp eine halbe Stunde, in der Eren gemütlich seine Muskeln anstrengen kann, ehe plötzlich etwas Merkwürdiges seine Aufmerksamkeit erregt. Er befindet sich gerade am Laufband, Petra ein Gerät neben ihm, als der junge Mann vor Schreck fast vornüber fällt. Das was er nun sieht, übersteigt alle seine Vorstellungen und auch Petra erschreckt sich. Sie weiß nicht, ob sie nun am Besten Lachen, oder Schreien soll. Mit geweiteten Augen stellt Eren das Gerät aus. Noch einmal wischt er sich mit dem Handrücken über seine gründen Augen, die groß wie Teller auf das Bild vor ihm blicken. Im Türrahmen der Sporthalle steht sein Vorgesetzter, Levi, der Leiter der Spezialeinheit. Neben ihm Hanji, die so ein fettes Grinsen im Gesicht hat, dass ihr Kopf fast zu klein dafür wirkt und auf Levis Kopf, naja... dort sind kleine, flauschige, schwarze Katzenohren. Eren steht wie ein gaffender Affe vor dem Schwarzhaarigen, sein schweißnasses Oberteil hängt ihm dabei schlaff von den Schultern. Petra blickt hinter dem Rücken des Jüngeren vorbei, auch sie macht keinen Mucks. Es ist eine fast beängstigende Stille in dem großen Raum entstanden, die nur Hanji nicht zu stören scheint. Das gleichmäßige Piepen von Petras Pulsuhr ist das einzige Geräusch, welches unnatürlich laut durch das Zimmer hallt, ehe sich plötzlich die Brillenträgerin mit einem fröhlichen Lachen äußert. „Meine Lieben, heißt Neko-Levi willkommen! Er wird heute den ganzen Tag mit uns verbringen der süße Kleine!“ Der Schwarzhaarige sendet einen Todesblick zu der Wissenschaftlerin, die das alles mit einer Fotokamera festhält. „Das ist wirklich das Niedlichste, was mir jemals unter die Augen gekommen ist!“, ruft sie erneut aus und schießt ein weiteres Bild. „Schnauze!“, antwortet Levi nur und blickt genervt in den Gang hinter sich. Hoffentlich sieht ihn so niemand. Zumindest nicht noch jemand Anderes. „Ach übrigens Eren, für dich habe ich auch noch welche!“, meint Hanji plötzlich voller Elan und zieht ein weiteres Paar Katzenöhrchen hinter ihrem Rücken hervor. Mal ehrlich, woher hat sie die nur? Ungläubig schüttelt Eren seinen Kopf, ehe er nur ein „Was?“ heraus bringt. „Komm, komm! Das erkläre ich dir gleich oben!“, meint die Psychologin nur und springt schon voraus in Richtung Fahrstuhl. „Hä?“ Eren versteht gar nichts, doch Levi sagt nur knurrend: „Komm endlich Balg!“ Danach ist auch er auf dem Weg zum Lift. Der Braunhaarige hingegen wirft einen verzweifelten Blick zu Petra, die ebenfalls nur hilflos mit den Schultern zucken kann. „Okay, ich... ähm, ich komme“, meint der junge Mann daraufhin, ehe er Levi und Hanji folgt. Zurück im Raum bleibt Petra, die immer noch wie paralysiert auf die Tür blickt, vor der eben noch Levi gestanden ist, der LEVI, mit Katzenohren. Als nur wenig später Eld den Trainingsraum betritt und seine Kameradin erblickt, fragt er mit hochgezogener Augenbraue: „Petra, alles in Ordnung? Du wirkst so blass.“ „Alles gut“, antwortet die junge Frau jedoch, ehe sie noch kurzerhand hinzufügt: „Ich habe nur eben das verstörendste Bild meines Lebens gesehen.“ In der Zwischenzeit sind die drei Anderen im obersten Stockwerk angelangt. Hanji führt die beiden Männer aufgeregt zu ihrem eigenen Zimmer, welches wirklich gewöhnungsbedürftig ist. Neben zirka 1.000.000.000.000.000 bunten Plüschtieren findet man hier nur Chaos. In einer Ecke liegt ein Buch, daneben Socken und darauf steht ein Reagenzglas mit der Aufschrift „Achtung! Hoch giftig!“ Zirka so ist das ganze Zimmer aufgebaut. Doch die Brillenträgerin scheint sich perfekt in ihrer „Ordnung“ auszukennen. Mit wenigen Handgriffen hat sie eine Schublade geöffnet, aus der sie eine Extradecke und einige Süßigkeiten herausholt. In weniger als einer Minute hat sie das alles auf ihrem Bett verteilt und zusätzlich noch ein bisschen Glitzer verstreut, der sich in kleinen Häufchen über die pinke Decke verteilt sammelt. „Komm schon Eren, Ohren an!“, ruft die Wissenschaftlerin plötzlich, womit sie den Brauhaarigen nun vollends verwirrt. Was zum Teufel ist hier los! Da Hanji anscheinend den verzweifelten Blick des Jüngeren bemerkt hat und Levi nicht gewillt ist, die Sache aufzuklären, erbarmt die Psychologin sich schließlich. „Ich habe mit Levi eine Abmachung getroffen. Eure Beziehung bleibt ein Geheimnis, dabei könnt ihr mir vertrauen, aber ich konnte es mir nicht nehmen lassen, ihn euch wenig zu erpressen. Weißt du Eren, ich habe einen leichten Neko-Fotofetisch. Am Besten ich zeige dir mein Album.“ Damit verschwindet die Brillenträgerin kurz hinter ihrem Berg an Chaos, ehe sie mit einem Büchlein zurück kommt, welches mit Blümchen gemustert ist. Als Eren es aufschlägt, zieht er nur verwundert eine Augenbraue nach oben. So zirka jedes Mitglied der Spezialeinheit und noch ein paar Personen, die der junge Mann nicht kennt, sind dort abgebildet. Allesamt mit den selben Neko-Ohren. Die Meisten von ihnen scheinen auf den Fotos zu schlafen, manche dagegen wirken einfach nur stockbetrunken. Auch Levi und Erwin kann Eren auf einer der vielen Seiten erkennen. Beide scheinen tief im Traumland zu sein und nicht mitzubekommen, dass Hanji ein Foto macht. „Wie du siehst, mache ich das mit Jedem. Bis jetzt hat es auch niemand wirklich mitbekommen, nur Levi hat mich einmal erwischt, als ich ein Zweites von ihm machen wollte. Aber sieh nur wie süß er ist! Jedenfalls habe ich nun mit Levi ausgemacht, dass ich eure Beziehung vorerst geheim halte unter der Bedingung, dass ich ein paar Fotos von euch schießen darf! Nur für meine private Sammlung versteht sich“, erklärt Hanji weiter und hebt belehrend den Zeigefinger. Eren ist hingegen etwas unwohl. Er soll sich nun also als Neko verkleiden und mit Levi posieren, damit ihre Beziehung geheim bleibt. Bis eben hat der Braunhaarige noch nicht einmal gewusst, dass Levi sie nicht öffentlich machen will, aber wahrscheinlich möchte er es nur anfangs nicht gleich an die große Glocke hängen. Mit unsicherer Miene nimmt Eren schließlich die Katzenohren an sich und setzt den Haarreif auf seinen Kopf. Levi scheint Hanji, im Gegensatz zu ihm, vollkommen zu vertrauen, dass sie die Fotos nicht weiterschickt, oder gar veröffentlicht. Dieser hat sich nämlich schon missmutig auf das Glitzerbett gesetzt und blickt nun auffordernd zu Eren, der sich nur langsam zu ihm gesellt. Mit leicht geröteten Wangen bemerkt der junge Polizist, dass Hanji schon das erste Foto macht, daher versucht er sich einfach auf Levi zu konzentrieren und darauf, wie niedlich er mit den Öhrchen ausschaut. Doch das hilft nur kurz, da Hanji erneut unterbricht und vor sich hin murmelt: „So geht das nicht.“ Kurz darauf verschwindet ihr Kopf unter dem Bett, ehe sie plötzlich eine flache Kiste darunter heraus zieht. Als diese geöffnet wird, muss Eren sich schon sehr zusammenreißen, um nicht rot zu werden. Lauter eng anliegende, knappe Kostüme liegen übereinander in der Kiste und als Eren plötzlich direkt in die Augen der Brillenträgerin blickt, die sich vor ihm über die Kleidung beugt, kann er ihr aufgeregtes Funkeln sehen. Das Gleiche scheint Levi zu bemerken, der bedrohlich meint: „Oh nein Vierauge! Trau es dich und du bist einen Kopf kürzer.“ Doch die Drohung wird einfach ignoriert, denn Hanji schnappt sich die erstbesten Kostüme aus ihrer Kiste und ruft laut: „Auf gehts! Ausziehen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)