Ninja und die Liebe von Ten-nii-san (passt das überhaupt?) ================================================================================ Kapitel 42: Kapitel 42 ---------------------- Kapitel 42   Viel hatte ich nicht zu packen. Ich war allerdings froh, dass ich mit meinen Trainingssachen hier her gekommen war. Mit irgendeinem Kleid oder Rock durch den Wald zu laufen, war wirklich nicht das was ich gerne mal ausprobieren wollte. Ich hatte sofort einen Brief an Tsunade angesetzt, wo ich auch noch einen kleinen Brief an meinen Vater bei gelegt hatte, damit er genau wusste, was ich brauchte. Mit Neji hatte ich gar nicht diskutieren brauchen, er hatte sofort begriffen, dass es wirklich wichtig war und das nur Matatabi und ich das machen konnten. Zudem reisten eh schon alle ab, also brauchte mich auch keiner mehr. Zwar hatte ich ein paar Gewissensbisse, weil ich Neji verlassen musste, jetzt nachdem er sein Mal verloren hatte, aber wir hatten gewusst, dass es jeder Zeit so weit sein konnte. Außerdem war er in guten Händen. Hinata hatte sich auch wieder einbekommen und überraschenderweise war Naruto noch nicht einmal auf Nejis Stirn eingegangen. Als ich mich dann von Neji verabschiedet hatte, was ziemlich human abgelaufen war, liefen Matatabi und ich wie versprochen zu dem Treffpunkt. Ich hatte mich ein bisschen mit der Strecke verkalkuliert … oder aber Matatabi und ich waren einfach zu schnell gelaufen, wobei das ein super Training gewesen war, sodass wir als erstes ankamen. Matatabi lag im Gras und ich hatte mich auf einen Baum geschwungen, von dem ich einen perfekten Ausblick hatte. „Hast du Naruto gesagt, dass wir zu den Kage gehen?“, fragte Matatabi mich. „Nein.“ „Das heißt, auch Kurama und Kokuou wissen es nicht?“ „Leider ja, aber es musste sein.“ „Ich weiß, ich wollte dir keine Vorwürfe machen.“ „Es ist jetzt wichtig für uns, dass wir die Kage überredet bekommen. Gaara wird uns unterstützen, das weiß ich, aber A, Mei und Oonoki sind alle auf ihre eigene Weise stur.“ „Da sagst du was. A war schon als Junge richtig anstrengend“, seufzte Matatabi. Ich sah zu ihr herunter. „Stimmt, Yugito Nii stammte aus Kumo“, erinnerte ich mich. „Du hast dich gut mit ihr verstanden oder?“ „Teilweise. Ich wurde in ihr versiegelt, da war sie zwei. Mit fünf haben wir dann schon angefangen zu trainieren, das hat uns irgendwie zusammen geschweißt. Sie hatte sich nicht wehren können und ich mich auch nicht, irgendwie haben wir das gleiche Schicksal geteilt.“ Gleichzeitig spürten Matatabi und ich fremdes Chakra, woraufhin sie sofort aufsprang. Ich allerdings erkannte im nächsten Moment beide Chakren und blieb gemütlich auf meinem Ast sitzen. Auch Matatabi entspannte sich aufgrund meiner Reaktion. „Ich hoffe, ihr wartet nicht all zulange“, meinte dann auch schon Tsunades Stimme und sie und Shika tauchten auf der Lichtung auf. „Wir sind gesprintet“, beruhigte ich sie und sprang von dem Ast. „Ich dachte, dass machen nur Lee und Gai“, meinte Shika und sah mich verwirrt an. Ich machte große Augen und sah ihn geschockt an. „Die beiden färben ab.“ „Wurde auch langsam mal Zeit. Ich hab wirklich gedacht, du und Neji seid immun dagegen“, sagte Tsunade und dann glitzerten ihre Augen ein bisschen. „Vielleicht werde ich dann doch irgendwann mal Zeuge, dass dein Vater in einem dieser grünen Strampelanzüge durchs Dorf läuft.“ „Oh mein Gott, bitte wünsch dir soetwas nicht“, flehte ich sie an. „Wie kann man nur so gemein sein?“ Tsunade lachte und Shika gab mir als erstes meine große Schriftrolle, die ich mir sofort um die Hüfte schlang. Natürlich hatte Tsunade ihn alles schleppen lassen. In einem Rucksack waren ein paar Klamotten, genauso wie meine Anbumaske und weitere Schriftrollen, sowie mein normaler Gürtel mit meinen Shuriken und Kunais und zwei weiteren Taschen für Schriftrollen. Aus der einen Schriftrolle beschwörte ich zwei weitere, die ich in dem Gürtel verstaute, den ich mir vorher umgeschnallt hatte. Meine Anbumaske machte ich auch an dem Gürtel fest. Dann versiegelte ich den Rucksack in der Schriftrolle und diese versiegelte ich in einer anderen. „Dir dabei zuzusehen, wie du alles versiegelst, ist echt der Wahnsinn“, bemerkte Tsunade. „Wie eine Matroschka.“ Ich musste auflachen und stellte mich dann wieder auf. „Von mir aus können wir weiter“, meinte ich dann und stemmte meine Hände in die Hüfte. Sie nickte nur und zusammen machten wir uns dann auf den Weg. Und ich musste wirklich sagen, dass Shika und Tsunade langsam waren. Gai und Lee veranstalteten jedes Mal ein Wettrennen, sodass Neji und ich einfach mithalten mussten … deswegen waren wir auch das schnellste Team in Konoha. Als es dann dunkel wurde, machten wir auch eine Pause. Matatabi hatte uns ein Häuschen gefunden … ein kaputtes, fast eingefallenes Häuschen, aber es war okay. Darin waren wir wenigstens ein bisschen geschützt und nicht jeder konnte uns finden … wir waren ja auch schließlich mit der mächtigsten Frau Konohas unterwegs. In dem kleinen Haus hatte Shika ein kleines Feuer gemacht und fing jetzt an Brot daran zu rösten. „Hast du schon einen Plan?“, fragte Tsunade mich und wickelte sich in eine Decke, da es immer kälter wurde, je näher wir dem Eisen-Reich kamen. Denn dort herrschte nur Winter. Schon vor ein paar Stunden hatten wir eine kleine Pause gemacht, um unsere Wintermäntel heraus zu holen. „Was genau meinst du?“, fragte ich und setzte mich auf ein Futon, die ich mitgebracht hatte. Matatabi legte sich neben mich und drückte ihren warmen Körper an mich. „Du bist Hokage. Ich hab damit nichts zutun.“ „Und ob du was damit zutun hast. Du hast dieses Siegel gemacht, also wirst du alle überzeugen müssen.“ „Vor allem müssen wir A und Oonoki überzeugen“, mischte sich Shika ein. „Ganz besonders Oonoki. Er ist ein alter Kauz und sehr stur.“ „Vielleicht kann ich da ein bisschen auf seine Tochter eingehen. Ich bin Kurotsuchi zwar noch nie begegnet, aber sie wird vielleicht auf mich hören. Wir müssten das gleiche Alter haben“, schlug ich vor. „Ich weiß nicht, ob Oonoki sich so übergehen lässt“, gab Tsunade zu bedenken. „Da ist es über Killer B besser, um an A ran zu kommen.“ „Wobei ich glaube A wird dem ganzen zustimmen, auch ohne irgendwelche Überredungen. Akatsuki hat B auch schon angegriffen, um ihm Gyuuki abzunehmen. Er wird sie mit Vergnügen bekämpfen wollen“, warf ich ein, wobei beide mir zustimmten. „Was mir Sorgen macht ist, wie Mei Terumii zu all dem steht. Sie kenne ich am wenigsten.“ „Das ist wohl wahr“, meinte Shika und warf Tsunade ein Stück Brot zu. In Gedanken versunken, biss sie von dem Brot ab und starrte ins Feuer. „Das weiß niemand“, meinte sie dann und sah mich an. „Sie ist leicht zu reizen, aber ich glaube, dass du allein schon deswegen punktest, weil du eine Frau bist.“ „Das ist schön zu hören.“ „Vielleicht sollten wir Ten einfach machen lassen“, meinte Shika dann und warf auch mir ein Brötchen zu. „Da stimme ich voll und ganz zu“, meldete sich auch Matatabi neben mir und legte ihren Kopf auf meinen Oberschenkel. „Denn das was du zu Kokuou und mir gesagt hast, als du in Narutos Kopf gekommen bist, das war perfekt.“ „Stimmt“, sagte Tsunade. „Du musst irgendetwas gutes gesagt haben, dass die drei dir vertrauen.“ „Und außerdem bist du spontan immer besser, als wenn du dir irgendetwas ausdenkst“, pflichtete Shika mir bei und setzte sich neben mich. Da stimmte ich auch zu, dennoch musste ich mir einen kleinen Leitfaden setzten. Wenn ich ganz unvorbereitet dahin ging, würde das auch nichts werden. Sanft legte ich Matatabi eine Hand auf den Kopf und kraulte sie ein bisschen. „Wie wars bei den Hyugas?“, wollte Shika dann wissen. Ich fasste mir an die Brust, da ich meinen Verlobungsring wieder an eine Kette gemacht hatte, damit ich ihn nicht verlor. Und jetzt baumelte er unter meinen Klamotten, zwischen meinen Brüsten. „Diese Familie ist riesig“, seufzte ich und legte meinen Kopf in den Nacken. „Und so wie es aussieht, waren das noch immer nicht alle.“ „Gab es Ärger?“ „Natürlich“, rief ich aus. „Es gibt viele, die nichts davon halten, dass Neji das Oberhaupt wird“, seufzte ich und sah Shika an. „Da gibt es einen, Taichi, er will Oberhaupt werden und ich glaube, den werden wir nicht so schnell los.“ „Sie sind schon ein bisschen kompliziert.“ „Ein bisschen? Sie haben ein Bannmal erfunden, womit sie ihre eigene Familie quälen. Das ist nicht kompliziert, das ist krank.“ „Und du willst in diese Familie einheiraten?“ Ich machte den Mund auf und hob einen Finger, sagte aber nichts. Denn genau das würde ich tun. Stattdessen streckte ich Shika die Zunge raus. Er lachte nur und legte sich dann hin. Matatabi hatte vorgeschlagen die erste Schicht zu übernehmen, sodass wir etwas Schlaf bekamen. Am nächsten Tag wachten wir früh auf und machten uns wieder auf den Weg. Der Weg an sich war nicht anstrengend und wir hatten auch keine Probleme. Noch nicht mal von kleinen Möchtegern Räubern. Das hieß nicht, dass ich denen unbedingt begegnen wollte. Es war gut so. Je näher wir dem Eisen-Reich kamen, desto kälter wurde es und es fing sogar an zu schneien. Auch auf dem Boden lag immer mehr Schnee, bis die gesamte Landschaft damit bedeckt war. Tsunade führte uns immer weiter ins Eisen-Reich bis wir dann endlich an einem Berg ankamen, den „drei Wölfen“. Und dort würde auch das Treffen stattfinden, sodass Tsunade wie selbstverständlich einfach auf den Berg zu steuerte. Wir folgten ihr einfach. Am Eingang erwarteten uns schon drei der Samurai, die das Eisen-Reich beschützten. Sie sahen alle gleich aus. Trugen den gleichen Helm, die gleiche Kleidung, sodass man sie überhaupt nicht unterscheiden konnte. Alle drei verbeugten sich leicht vor Tsunade. „Willkommen“, sagte einer der drei. Ein anderer sah zu mir und dann zu Matatabi. „Ist sie ungefährlich?“, fragte er dann sofort. „Sie ist meine Freundin“, sagte ich und sah den Samurai genau an. „Ich denke nicht, dass wir sie rein lassen dürfen.“ Ich wollte dem Blödmann schon etwas gegen den Kopf werfen, als plötzlich die Türen des Einganges aufgingen und ein älterer Mann mit langen grauen Haaren heraus trat. „Tsunade, schön dich zu sehen“, lächelte er und trat auf sie zu. „Mifune“, nickte Tsunade nur. „Deine Samurai wollen Matatabi nicht herein lassen. Ich hatte dir doch ...“ Mifune hob die Hand und stoppte sie so. „Es tut mir leid“, sagte er und drehte sich dann zu seinen Samurai. „Ich hatte euch doch den Befehl gegeben, Matatabi willkommen zu heißen.“ „Sie ist ein Bijuu“, warf einer der Samurai ein. „Und sie ist an Tenten Hatake gebunden. Dieses Treffen findet genau wegen der Bijuu statt, also werden wir sie auch ein lassen.“ Daraufhin wurde nicht mehr widersprochen und die Samurai machten platz. Jetzt übernahm Mifune uns und führte uns in den Berg. Wir mussten erst einen langen Gang entlang, bis wir durch eine riesige Flügeltüre in eine monstermäßige Eingangshalle kamen … die eher einer Arena entsprach. Rechts von uns führte eine Treppe zum Ersten Stock, allerdings war dieser nicht von der riesigen Arena getrennt. Die Decke ging wahrscheinlich 50 Meter hoch, sodass es eher wie ein riesiger Balkon aussah, der rund um die Arena ging. „Ihr seid ziemlich früh“, bemerkte er, als er uns die Treppe hinauf führte. „Wir sind ziemlich gut durch gekommen und hatten keine Probleme“, meinte Tsunade. Wir gingen den Balkon ein bisschen entlang und in gewissen Abständen waren Türen in die Mauern gelassen. „Bis die anderen da sind, könnt ihr euch noch etwas ausruhen,“ Damit blieb er stehen und machte eine Türe auf. „Fühl dich wie zuhause, Tsunade.“ Sie nickte und ging in das Zimmer. Shika, Matatabi und mich führte er zwei Türen weiter. „Ich weiß nicht, ob ich ihn mögen soll oder nicht“, meinte ich, als wir alleine in dem Zimmer waren. Das hier war nicht so luxuriös wie das Hyuga-Anwesen, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. Außerdem reichte mir ein Bett, auf das ich mich jetzt auch nieder ließ. „Ich denke, er wird das kleinste Problem sein“, meinte Shika und setzte sich auf sein Bett. „Er hat nicht wirklich etwas zu sagen.“ „Wenn er allerdings ein Spion ist, dann kann er unseren Plan und auch unseren Aufenthaltsort preis geben.“ „Teni, das Eisen-Reich war schon immer neutral in solchen Angelegenheiten, deswegen nutzen die Kage ja auch diesen Ort, um alles wichtige zu besprechen.“ „Mit Geld kann man auch jemanden neutrales bestechen.“ „Mal doch nicht den Teufel an die Wand“, gähnte Matatabi und sprang auch auf mein Bett. Sie machte es sich am Fußende gemütlich und rollte sich ein. Ich legte mich auch zurück und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Ich brauchte einen Leitfaden für dieses Gespräch, gute Argumente, die überzeugten … „Denk nicht zu viel darüber nach, was du sagen könntest“, meinte Shika und ich sah zu ihm. „Sie werden dir Sachen an den Kopf werfen, mit denen du arbeiten kannst.“ „Und trotzdem werden sie von mir verlangen anzufangen.“ Seufzend stand ich auf und streckte mich einmal. „Ich werde mal gucken, ob ich hier irgendwas zum trainieren finde.“ Shika nickte nur und schloss dann seine Augen. Meinen Mantel ließ ich auf dem Bett liegen und ging dann aus dem Zimmer. Es dauerte nicht lange, da hatte ich einen Gang gefunden, der mich in einen großen Trainingsraum führte. Dort legte ich dann auch all meine Schriftrollen und auch den Gürtel ab. Lediglich nahm ich mir ein paar Kunai und stellte mich dann vor eine Zielscheibe. Es kam mir vor als wäre es schon Jahre her, als ich das letzte Mal mit Zielscheiben trainiert hatte. Dabei waren es vielleicht drei Monate. Gai fand es wichtig einen Ausgleich zu schaffen. Deswegen trainierten wir mal gegeneinander und dann jeder für sich gegen Puppen oder sonst irgendetwas, was sich nicht bewegte und mal machten wir alle zusammen Übungen. Bis jetzt hatte sich dieses Training auch bewährt und ich hatte nichts daran auszusetzen. Nur der letzte Monat war einfach nur … seit ich angefangen hatte auch noch im Krankenhaus zu arbeiten, wurde es ein bisschen hektischer. Also für mich. Aber ich liebte beides. Was dann auch noch hinzu kam, waren die Unterrichtsstunden in der Akademie. Aber seit knapp einem Monat hatte ich fast gar nichts mehr gemacht, bis auf die Woche mit Matatabi. Ich schloss die Augen und atmete lange aus. In meinen Händen hielt ich jeweils vier Kunai, auf die ich mich jetzt voll und ganz konzentrierte. Vor mir waren vier Zielscheiben. Eine hing in der oberen Linken Ecke, die andere in der Rechten. Eine war mir direkt gegenüber und eine weitere hatte einen Rechtenwinkel zu dieser. Ich atmete noch einmal ein und aus und warf dann alle Kunai. Als ich meine Augen wieder öffnete steckten in jeder Scheibe zwei Kunai, genau in der Mitte. „Das war beeindruckend“, ertönte plötzlich eine Stimme und ich drehte mich ruckartig um. Sofort hatte ich einen Shuriken in der Hand und wollte ihn schon werfen. „Ich bins nur!“, rief Kankuro sofort und hob seine Hände. „Erschreck mich doch nicht so“, verteidigte ich mich, aber er grinste nur. „Sonst hörst du auch alles.“ „Ich hatte nicht gedacht, dass ich hier erschreckt werde.“ „Teni!“ Temari kam in den Raum gerast und haute mich dann fast um. Sie schlang ihre Arme um mich und zusammen gingen wir dann doch zu Boden. Ich lachte und drückte sie auch. Kurz nachdem Matatabi und Kokuou Konoha angegriffen hatten, hatte Temari zurück nach Suna gemusst. Und seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen. „Das Große Wiedersehen“, lachte Kankuro und neben ihm tauchte auch Gaara auf. Tema half mir wieder auf die Beine und ich lächelte ihren jüngsten Bruder an. Er verschränkte die Arme vor der Brust, so wie er es immer tat, lächelte mich aber auch an. „Lange nicht gesehen, Tenten“, meinte Gaara. „Stimmt, wir haben Matatabi und Kokuou dann doch ziemlich schnell versiegelt bekommen, dass ihr erst gar nicht los musstet“, meinte ich. „Was wir getan hätten.“ „Das weiß ich doch.“ „Es ist wirklich eine Schande, dass wir eine Drei-Tages-Reise auseinander wohnen“, bemerkte Kankuro. „Du kannst ja nach Konoha ziehen“, zog Temari ihn auf, worauf er ihr seine Zunge heraus streckte. „Ich werde Tsunade mal Hallo sagen gehen“, meinte Gaara und nickte mir zu. Es war fast so, als würde er mich einmal von oben bis unten mustern. „Und wir trainieren ein bisschen“, grinste Kankuro mich an, dann zwinkerte er. „Moment“, sagte Temari und hielt ihrem Bruder eine Hand vors Gesicht. „Du!“ Sie zeigte mit der anderen Hand auf mich. „Sagst mir jetzt erst einmal, wie es bei den Hyugas war.“ Sie grinste ihren Bruder an. „Deine Einführung als Nejis Verlobte.“ Jetzt war ich verwirrt, was sollte das? Kankuro funkelte Temari sauer an, drehte sich dann um und fing an gegen einen Sandsack zu schlagen. Tema kicherte und zog mich mit. „Was sollte das denn?“, fragte ich sie. „Ich wollte ihn nur etwas ärgern.“ Ich verdrehte die Augen und erzählte ihr in kurzen Sätzen von dem Fest. Von den ganze Tänzen, der riesigen Familie und von Taichi. Den Rest ließ ich allerdings weg. Vor allem, das Neji sein Mal verloren hatte. Es kam für uns beide plötzlich und ich wusste nicht, ob er es schon irgendwem sagen wollte. Deswegen hatte ich ja auch selbst Shika noch nichts erzählt. „Was für ein Arsch“, motzte Tema und hämmerte auf eine Stockpuppe ein. Ich beschwörte meinen Pfeil und Bogen und stellte mich in Position. „Er ist verbittert … oder fühlt sich einfach nur betrogen, was ich irgendwie nachvollziehen kann.“ „Er ist gierig und will alles nur für sich alleine, genauso wie all die anderen Hyuga. Ich bin wirklich gespannt, was das alles noch gibt. Wirst du zu Neji ins Anwesen ziehen?“ Ich atmete ein und ließ den Pfeil dann durch die Luft sausen. Er traf genau ins Schwarze. „Er hatte mich gefragt, ja.“ „Er hat dich schon gefragt?“ „Auf dem ganzen Fest wurden wir nur gefragt, wann wir denn heiraten … dabei habe ich mir noch keine richtigen Gedanken darüber gemacht. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob auch er sich schon Gedanken gemacht hat oder ob er wenigstens schon einmal mit Shika darüber gesprochen hat.“ In dem Moment schlug Temari zu, rutschte aber dann ab und holte sich eine tiefe Wunde an ihrer Handfläche. „Verdammt“, fluchte sie und ihr Blut tropfte auf den Boden. Schnell legte ich meinen Bogen weg und nahm mir ihre Hand. „Was war los?“, fragte ich sie und heilte den Schnitt. „Ich war … kurz abgelenkt.“ „Na ja, jedenfalls denke ich, dass, wenn ich zuhause bin, ich ins Anwesen ziehe.“ „Unheimlicher Gedanke?“ „Total.“ Sie hob eine Augenbraue. „Versteh mich nicht falsch, aber wenn wir zusammen ziehen ...“ „Wird es erst so richtig Ernst.“ Ich nickte und seufzte. Mein Blick viel auf Kankuro, der auf den Sandsack immer und immer wieder drauf schlug und trat. „Ich habe einfach zu viele Sachen um die Ohren. Vor allem hatte ich eigentlich hier runter kommen wollen, um nachzudenken.“ Ich grinste sie an, sie streckte mir nur die Zunge raus. „Du packst das schon.“ Gut das alle anderen das sagten, wenn ich selber noch nicht so richtig wusste, was ich genau sagen sollte. „Und was ist mit dir los?“, fragte ich sie und sah vorwurfsvoll auf ihre Hand, die ich gerade geheilt hatte. „Nichts, sagte ich doch schon.“ „Du abgelenkt? Von was?“ „Von einer Spinne, nichts wildes.“ Ich hob eine Augenbraue. „Eine Spinne? Wir beide wissen, dass du keine Angst vor Spinnen hast.“ „Es war eine Riesen Spinne.“ Jetzt stemmte ich meine Hände in die Hüfte. Das war gar nicht ihre Art, was war nur passiert? Oder hatte ich irgendwas falsches gesag.... „Ich habe eben Shika erwähnt“, meinte ich, aber Tema legte mir sofort eine Hand auf den Mund. „Sei doch leise“, zischte sie und drehte mich um, sodass wir jetzt mit dem Rücken zu Kankuro standen. Ich drückte ihre Hand weg und sah sie skeptisch an. „Was ist passiert? Du bist noch nie so ausgetickt, wenn wir auf ihn zu sprechen kamen … also nicht so, wie jetzt.“ Seufzend fuhr sie sich durch die Haare. „Tema?“ Nervös biss sie sich auf die Lippe. Diese Reaktion war wirklich sehr neu. So hatte sie noch nie reagiert. Das sie in Shika verschossen war, war für mich keine Neuigkeit. Wir Mädels wussten alle davon. Genauso wie wir gewusst hatten, dass Hina auf Naruto stand und auch Sakura unheimlich in Sasuke verknallt war. Aber noch nie, wirklich noch nie, war Tema abgelenkt gewesen, wenn ich nur von ihm erzählt hatte. Hina wurde in Narutos Nähe immer Schüchtern, was wir ihr zum Glück ein bisschen hatten abgewöhnen können. Und Sakura hatte immer nur wirre Komplimente von sich gegeben, was wir auch in den Griff bekommen hatten. Jetzt flippte sie nur noch aus, wenn wir alleine unter Mädels waren. Aber Tema und auch ich, wir waren nie so außer Rand und Band gewesen … na ja, Ino hatte auch nie etwas in Richtung Lee unternommen, aber gegenüber anderen Jungs, aber Tema? Niemals! Was hatte sich also verändert? „Nichts, wirklich. Es ist nichts passiert.“ „Und deswegen dieses Theater?“ Sie schloss gequält die Augen, sagte aber immer noch nichts. „Sie hat mit Shikamaru geschlafen“, ertönte dann Kankuros Stimme neben meinem Ohr und ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. „Bitte was?“, rief ich aus. Kankuro sprang zur Seite, als Tema nach ihm schlug. „Du kleiner ...“, knurrte sie und wollte ihm hinterher sprinten, aber ich hielt sie am Arm fest. „Würdest du mir mal bitte erzählen, was … wie … warum … wann?“ Tema ließ sich auf den Boden fallen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Ich ...“, stammelte sie. „Er ist vor ein paar Tagen nach Suna gekommen wegen irgendeiner Sache, die er für Tsunade mit Gaara klären sollte und dann ist es passiert“, meinte Kankuro. Tema fauchte ihn an und ich boxte ihn. „Raus“, meinte ich nur und er dackelte davon. Seufzend setzte ich mich ihr gegenüber und zog dann sanft ihre Hände von ihrem Gesicht. „Was ist denn passiert?“ „Ich weiß auch nicht … Shika kam nach Suna, um mit Gaara zu sprechen. Wir haben zusammen gegessen, zusammen mit Gaara und Kankuro, weil wir Shika nicht zurück nach Konoha schicken wollten. Gaara und Kankuro sind ins Bett, aber wir zwei waren noch nicht müde. Wir haben geredet und getrunken und getrunken … als er mich dann zu meinem Zimmer gebracht hat … da ist es einfach passiert. Ich weiß auch nicht.“ Sie zuckte die Schultern und sah mich an. „Was hat er gesagt? Ihr habt einfach nur miteinander geschlafen und mehr nicht?“ Sie biss auf ihrer Lippe herum und spielte mit ihren Fingern. So hatte ich sie ja noch nie erlebt. „Wir sind nebeneinander eingeschlafen.“ „Man, Tema! Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“ „Man! Ich weiß doch auch nicht. Wir sind nebeneinander aufgewacht und dann irgendwie … ich weiß auch nicht. Kankuro hatte mich wecken wollen und dann ging alles so schnell. Ich hatte ihn weg geschickt, damit Shika verschwinden konnte und dann ist er zurück nach Konoha … seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“ „Aber Knakuro hat ihn gesehen?“ „Er hat sich wahrscheinlich irgendwo versteckt und gesehen, wie Shika aus meinem Zimmer gekommen ist, seitdem ziehe ich ihn mit dir auf“, meinte sie eingeschnappt und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich wollte weiter auf Shika und sie eingehen, stockte aber. „Mit mir?“, fragte ich verwirrt, was sie grinsen ließ. „Mein Bruder ist in dich verknallt“, kicherte sie. „Das ist nicht lustig“, beschwerte ich mich. „Finde ich schon, vor allem, weil man ihn damit so schön aufziehen kann, weil du ja jetzt mit Neji verlobt bist.“ „Das ist grausam“, meinte ich und sah sie böse an. „So ist das Leben.“ Ich boxte sie und seufzte. „Und was ist jetzt mit dir und Shika? Er ist hier.“ Ihre Augen weiteten sich sofort und sie sah mich panisch an. „Was?“ „Tsunade hat mich und ihn mitgebracht.“ „Warum? Ich dachte Shizune würde ihr auf Schritt und Tritt folgen.“ Ich verdrehte die Augen. „Aufgrund unserer derzeitigen Lage war es eigentlich nur klug Shika mitzunehmen. Wenn ich es schaffe die Kage zu überzeugen, sollten wir schleunigst einen Plan zusammen tragen.“ „Daran hatte ich nicht gedacht“, murmelte sie. „Du musst mit ihm reden.“ „Ich muss mal sterben.“ Ich stöhnte genervt auf. „Wirklich?“ „Ja, wirklich!“ „Warum willst du nicht mit ihm reden? Oder kannst du nicht?“ „Ich kann nicht. Was soll ich denn sagen? Ich meine, er ist gegangen ohne etwas zu sagen. Ich ..“ Ich stemmte meine Hände in die Hüften und sah sie böse an. „Wirklich? Du willst jetzt alles auf ihn schieben? Du hast doch wohl auch mit ihm geschlafen, da gehören immer zwei zu.“ Sie warf die Arme in die Luft und sah mich genauso böse an. „Natürlich gehören zwei dazu!“, fauchte sie mich an. „Aber ich kann einfach nicht mit ihm reden, verstehst du das nicht?“ „Nein, ich verstehe es eben nicht. Du bist doch in ihn verliebt oder nicht mehr?“ „Das ist kompliziert.“ „Das ist überhaupt nicht kompliziert. Du stehst auf Shika. Ihr habt sogar schon mit einander geschlafen, die schlimmste Hürde ist doch schon überwunden.“ Sie verdrehte die Augen, woraufhin ich sie wieder boxte. „Erklär es mir!“ „Er ist Shika, was muss ich da noch erklären?“ „Du weißt ganz genau, dass Shika nicht so schlimm ist, wie du ihn gerade hinstellst.“ „Aber mit ihm kann man nicht reden.“ Ich zog eine Augenbraue nach oben. „Ja, du schon, aber nur weil du seine Beste Freundin bist.“ Seufzend lehnte ich mich nach hinten und stützte mich mit meinen Händen auf dem Boden ab. „Okay, dann anders. Wenn du nicht mit ihm reden kannst, was findest du überhaupt an ihm?“ „Das ist nicht fair.“ „Und ob das fair ist. Wir sind alle Freunde und wir reden miteinander. Shika hat sich schon wesentlich gebessert und ich finde, ihr zwei könnt ganz gut mit einander reden. Ich erinnere dich nur zu gerne an unseren Tag am See, als ihr zwei zusammen nach hause gegangen seid.“ Sie machte ihren Mund auf, es kam aber nichts heraus. „Also was ist los? Warum kannst du nicht mit Shika reden?“ Seufzend ließ sie die Schultern hängen. „Ich hab Angst, dass er nicht das gleiche fühlt, wie ich. Ich bin manchmal sehr eigensinnig und ruppig und ich weiß eben nicht, ob er auch Gefühle für mich hat.“ „Aber wenn du nicht mit ihm redest, dann kannst du auch nicht wissen, ob er nicht doch Gefühle für dich hat. Ich hab doch den selben Fehler mit Neji gemacht, Tema.“ Langsam beugte ich mich zu ihr vor und legte ihr meine Hände auf die Schultern. „Ich habe zu lange gewartet, was gar nicht nötig gewesen wäre. Ja, Shika ist auch ein schwieriger Kerl, genauso wie du ein schwieriges Mädchen bist, aber du sprichst Dinge immer direkt an und ich denke, dass du diesmal den Ersten Schritt machen solltest. Shika ist wahrscheinlich genauso verwirrt wie du.“ „Warum kann er dann nicht als erstes kommen?“ Ich musste lachen. Noch nie hatte ich Temari so trotzig erlebt. Wie ein kleines Kind. Ich konnte nur den Kopf schütteln und stand wieder auf. Mehr konnte ich wahrlich nicht machen. Das mussten die beiden unter sich aus machen, mehr wie schubsen konnte ich sie nicht. Ich nahm mir wieder meinen Bogen und spannte einen Pfeil. Temari blieb noch etwas auf dem Boden sitzen und sah mir zu. Irgendwann stand sie dann auch auf und haute wieder auf den Sandsack ein. Wir waren beide in Gedanken und konzentrierten uns auf das Training. Dabei konnte ich schon immer gut nachdenken. Ich atmete tief ein und fokussierte mich auf die Mitte der Zielscheibe. Genauso wie mein Pfeil ins Schwarze traf, musste ich die Kage überzeugen, dass die Bijuu im Grunde nicht böse waren … aber das war schwieriger, als die Mitte zu treffen. Mit einem letzten Atemzug ließ ich den Pfeil los und er raste schnurstracks auf die Mitte zu … und bohrte sich fest ins Schwarze. „Teni, wir wollen ...“, meldete sich eine Stimme und schon stand Shika im Trainingsraum, allerdings stockte er, als er Temari sah. „Tema“, sagte er und sah sie an. Auch wenn ich nicht wüsste, dass da was zwischen den beiden passiert war, hätte ich es jetzt gewusst. Die beiden standen voreinander und brachten beide kein Wort raus. Ihre Schultern waren angespannt und Shikas Augen musterten sie von oben bis unten … aber nicht abschätzend oder klagend, sondern vor Verlangen, vor Zuneigung. „Shikamaru“, brachte Tema dann endlich raus und nickte ihm zu. Aber anstatt mit ihm zu reden, ballte sie die Hände und ging an ihm vorbei aus dem Trainingsraum. Ich sah wie Shika hart schluckte und reglos an Ort und Stelle stehen blieb. Die zwei mussten unbedingt reden, das war doch kein Zustand. Schnell versiegelte ich Pfeile und Bogen in meiner Schriftrolle und machte mich startklar. Das hieß all meine Schriftrollen und auch der Gürtel kamen wieder an meine Hüfte. „Ich nehme an, es sind alle da?“, fragte ich und er nickte nur. Neben ihm blieb ich noch einmal stehen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich verstehe es, wenn du nicht mit mir darüber reden willst, obwohl ich deine Beste Freundin bin und auch weil ich Temas Beste Freundin bin. Außerdem hast du Neji jetzt auch länger nicht mehr gesehen, aber wenn du schon nicht mit uns sprichst … sprich mit ihr.“ Erst sagte er nichts. Ich drückte daraufhin seine Schulter und machte einen Schritt nach vorne, sodass wir jetzt mit den Rücken zu einander standen. „Sie hat dir doch schon alles erzählt“, meinte er dann. „Nicht alles, Shika, und das weißt du auch. Außerdem sieht es jeder mit einem Krückstock, dass da etwas zwischen euch ist. Du hast mit mir noch nie über Frauen gesprochen, wozu ich dich auch nie gedrängt habe, dafür hast du Neji, aber … du liebst sie, das sehe ich in deinen Augen.“ „Ich bin gegangen.“ „Warum?“ „Weil ich damit nicht umgehen konnte.“ „Es wäre ganz einfach gewesen.“ „Wäre es das?“ „Natürlich“, lächelte ich leicht. „Hör auf wie ein Stratege an die Sache heran zu gehen und hör zur Abwechslung mal auf dein Herz.“ „Das ist unmöglich bei der Frau.“ Ich lachte. „Also spielt es komplett verrückt“, stellte ich fest. „Dann hast du ja wohl deine Antwort.“ Damit ging ich aus dem Trainingsraum und ließ ihn für einen kurzen Moment alleine. Jetzt hatte ich mich doch eingemischt, obwohl die beiden das alleine hätten machen müssen. Ich hoffe nur, dass ich nichts schlimmer gemacht hatte. Tsunade wartete in der riesigen Eingangshalle … Arena .. was auch immer mit Matatabi. „Wo ist Shikamaru?“, fragte sie, als ich erst einmal alleine auf sie zu kam. „Ich bin hier“, ertönte auch schon seine Stimme, bevor ich irgendetwas sagen konnte. Sie nickte uns beiden zu und maschierte dann auch schon los. Ich sah noch einmal neben mich zu Shika, der mich auch ansah. Wir nickten uns zu und dann spürte ich auch schon Matatabi an meinem Bein. Auch sie nickte mir zu. Na dann wollen wir mal.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)