Sacrificed Sacrament von Arianrhod- ([RayMariah] Sacrilegious Nights) ================================================================================ Kapitel 8: Nicht lächeln, Mao! ------------------------------ Titel: Sacrificed Sacrament - Sacrilegious Nights Teil: 8/? (schätze mal, das wird sehr lang) Autor: Lady Silverwolf Fanfiction: Beyblade Rating: PG-14 Warning: OOC, Shounen-Ai Kommentar: Ich wollt mich auch mal mit ernsteren Themen befassen und als ich dann diese Idee bekommen habe... Pairing: Rei x Mao, Yuriy x Kai und noch ein paar mehr, schaut auf die Liste Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfic. "..." reden //...// denken ~~~~~~~ So und schon(?) hab ich das nächste Kapitel. Das nächste kommt wahrscheinlich später, hab mich ja auch noch um ein paar andere FFs zu kümmern. Mensch, wisst ihr, wie schwer es ist, Kai in dieser Situation agieren zu lassen? Einerseits will ich ihn nicht OOC machen, andererseits ist er nicht gerade der fürsorgliche Typ. Ich hoffe, ich schaffe es, ihn einigermaßen auf der richtigen Spur zu halten. -.- Zum Titel möchte ich noch was sagen. Er mag zwar nicht besonders nett klingen, aber wenn ihr das Kapitel gelesen habt, wisst ihr, was ich damit meine. ** @ YinYang_Zhao: Ach so meinst du das. Ich halte Maos Familie nicht wirklich für perfekt. Sie sind ein wenig besessen von manchen Dingen. Ich werd da noch mehr drauf eingehen in der Fic. Ich versuche wenigstens, es rüberzubringen. Scheint zu klappen. ^^ Ja, sah sicher süß aus. >.> Aber das ist für Mao nicht wirklich relevant. Vor allem im Moment nicht. @ Vogelgrippen-Entchen: O.o Warum verändert ihr eigentlich alle eure Namen? Du bist schon die dritte, die mir diese Woche auffällt. Da blickt man ja irgendwann gar nicht mehr durch. @.@ Mathe lief schlecht. Aber da war ich nicht die einzige... Sogar unsere G8er hatten Probleme. Ich hab mir bei diesem Chap echt Mühe gegeben. Es war das erste Mal, dass ich ein Kapitel nur über Emotionen und so was geschrieben habe. Ich schätze mal, ich hab im Laufe der Zeit ein wenig Übung bekommen. @ LindenRathan: Mir tut sie auch Leid. Aber sie ist 'n starkes Mädchen, die schafft das schon. Klar trifft sie Rei wieder. Sonst hätte das Pairing wenig Sinn. @ Kiana: Ja, man sieht's noch nicht, aber ich hab drüber nachgedacht. Muss die das nicht angeben, wenn sie sich vorstellt? Oo Also, ich weiß nicht ob die FF so lange geht, dass wir das Baby im Kindergarten erleben. Ich habe mir Mühe gegeben wegen dem Konflikt. Als ich die FF begonnen habe, dachte ich nicht, dass das so schwer wird! Da hat sich dieser Konflikt noch gar nicht abgezeichnet... Ich sollte besser planen. -.-° Natürlich merkt der das. Ganz dumm ist er auch wieder nicht. Ich hoffe mal, so wie ich das Chap geschrieben hab, gefällt es dir. Ich glaube, bei diesem Thema muss man bedenken, dass Kai genau dasselbe durchgemacht hat. Naja, vielleicht nicht genau dasselbe, aber etwas sehr ähnliches. Ich werd diesen Zwiespalt erst mal ein wenig auf sich beruhen lassen. So schnell ändern sich Gefühle nicht, aber wenn ich es noch mal aufgreif, wiederhole ich mich. Und das wollen wir vermeiden, ne? Ich finde nicht, dass für Mao eine Abtreibung zur Debatte steht. Für andere Mädchen in ihrer Sitation vielleicht, aber Mao ist ein sehr... naja... mütterlicher, liebevoller Charakter. Klar drückt Rei sich. Außerdem ist sie ja gar nicht da. Aber im Moment weiß ich wirklich nicht, was der macht. *drop* @ Sonnenblume18: Danke für den Kommi. ^^ Ich mag das Pairing auch. Kennst du da noch mehr (gute) FFs, die dieses Pairing haben? Das ist so selten! Naja, in diesem Chap ging es nur um Gefühle. >.> Klar, dass es sehr emotional ist. OO Würdest du mir zutrauen, ein Pairing aus Balkov und Kai zu machen? O.o Höchstens ein Rape, aber da bin ich in letzter Zeit sehr distanziert gegenüber. Ich hoffe, du traust mir so ein Pairing nicht zu? Ist ein schweres Thema. Als ich angefangen hab, dachte ich noch nicht, dass es soooo umfangreich wird. Ich will ja nicht ganz ahnungslos sein. Tja, keine Ahnung, wann die sich treffen. Es wird wohl noch einige Zeit vergehen, weil ich noch ein paar Sachen reinbringen will. Kommt drauf an, wie schnell das dann über die Bühne geht. Salima ist zur Zeit in Osaka. Aber bis er es ihr sagt, wird gar nicht mehr so viel Zeit vergehen. Rei ist ein zu ehrlicher Mensch, um so was lange zu verbergen. Die Sache mit Yuriy hat noch lange auf sich zu warten. Also, nur Geduld! Tja, was tut Mao...? Mal sehen. Erst mal ist sie völlig durch den Wind und dann... Die Kai-Mao-Beziehung beruht wohl darauf, dass ich beide Charas wirklich mag. In BB haben sie ja nicht wirklich viel miteinander zu tun, oder? Jedenfalls mag ich es, wenn sie so nah zueinander stehen, obwohl sie nicht verliebt sind. Aber lieben tun sie sich schon. (Nicht falsch verstehen!) @ Marlene: ^////^ Du bringst mich dazu, knallrot anzulaufen und mich in eine Ecke zu verziehen, weil ich nicht wirklich weiß, was ich darauf sagen soll. Naja, wegen dem Aufbau bemühe ich mich, es so realistisch wie möglich zu machen. Ich tapp da schon noch irgendwo in die Fall. >.> Wie ich schon mal gesagt hab, ich kenne BB nicht wirklich. Ist schwer für mich, die IC zu halten. Die Thematik hab ich geklaut. Zumindest teilweise. *drop* Ich hab 'ne andere FF über das Thema ungewollte Schwangerschaft und Rauswurf zu Hause gelesen und das hat mich inspiriert. Aber jetzt hab ich da einige Sachen drin, die entspringen alle ganz allein meinem Mist. Bin auch gespannt, wie sich das noch entwickelt. Ich finde, für Mao steht Abtreibung nicht wirklich zum Thema. Das ist völlig gegen ihren Charakter. Und allein erziehende Mütter sind, glaube ich, nicht wirklich selten. Auch wenn es sich hier ein wenig anders verhält. Ich hatte da meine Proleme mit, weil das wirklich eine sehr christlich Ansicht ist. Und Mao ist ja eigentlich Buddhistin, oder? Aber ich glaube, das ist auch konservativ und in China/Japan hat man auch viele westliche Werte übernommen nach dem 2. Weltkrieg. Klar wird es nicht leicht werden, aber ich glaube, Mao ist ein sehr starkes Mädchen. Und sie hat ja auch Leute, die ihr zur Seite stehen, auch wenn sie es noch nicht weiß. Im Moment ist es ja nur Kai. Mit Kai in dieser FF hab ich meine Probleme. -.- Ich bereu's schon fast, ihn genommen zu haben, weil er wirklich ein schwerer Chara ist, vor allem in einer solchen Situation. Ich hoffe, ich schaff's, ihn nicht allzu OOC wirken zu lassen. Welche Situationen waren es, die dich so erstaunt haben? Auf Kai und Yuriy werd ich erst viel später eingehen und auch nicht so stark. Mein Hauptpairing ist und bleibt ReiMao. Im letzten Chap hab ich mir seehr viel Mühe gegeben. Das war auch wichtig. Ich glaube nicht, dass Mao der Typ ist, schnell etwas zu entscheiden und das im nächsten Augenblick wieder zu kippen. Sie wird ihren Mut also behalten. Ich mag Mao und Kai als gute Freunde. >.> Auch wenn sie im Grunde gegensätzliche Charas sind. Vielleicht eben deswegen. Tja, ob's schnell geht, kann ich nicht sagen. Hab mich immerhin noch um 4/5 andere FFs zu kümmern. @ Sesshi-Chan: Der Anfang war etwas zur Auflockerung. Zumindest dann nach dem Traum. Immerhin ist das Chap sehr ernst. Mao ist ein starker Charakter und Abtreibung steht für sie nicht wirklich zur Debatte. Also muss sie diesen Weg einschlagen und wenn sie keinen Mut findet, hat das alles keinen Sinn. War zu lang, ja? Ja, vielleicht, aber ich wollt darauf eingehen, um dass dann auf sich beruhen zu lassen, um es irgendwann sehr viel später neu aufzugreifen. Über negative Kritik bin ich dankbar! Sonst kann ich mich nicht verbessern. Und du hast ja irgendwie auch recht. Außerdem wäre das Chap sonst zu kurz geworden - okay, das ist nicht wirklich ein Argument, aber ich wollte Kai eigentlich schon aufwachen lassen. *schulterzuck* Dann eben erst in diesem Kappi. Bei Feuermond ist auch ein neues Chap on! (Das hab ich dir schon gesagt, oder? oO) Hast du überhaupt noch Interesse daran? Irgendwie gehen mir da in letzter Zeit die Leser ab. ** Wenn das so weitergeht sind meine Kommi-Beantwortungen(gibt's das Wort überhaupt? oO) länger als das Kappi. Schätze mal ich muss auf ENS umsteigen. ~~~~~~~ Nicht lächeln, Mao! Inzwischen war die Fensterscheibe auch unter Maos Fingern warm. Keine kühle Ruhe mehr, nur noch Wärme. Trotzdem blieb sie so stehen, Hände und Stirn an das Fenster gepresst. Es hielt sie davon ab, an etwas zu denken. Sie schreckte erst auf, als sie hinter sich ein Geräusch hörte. Im Spiegelbild auf dem Fenster erkannte sie Kai im Türrahmen seines Schlafzimmers stehen, die Hand immer noch an der Klinke. Er sah übernächtigt aus, obwohl er in dieser Nacht wahrscheinlich mehr geschlafen hatte als normal. Seine Kleidung war zerknittert, weil er darin geschlafen hatte, und sein Haar hing ihm wirr in die Stirn. Sie drehte sich um und lächelte ihn an. "Guten Morgen!" Kai knurrte nur etwas, was sie nicht verstand und tapste durch den Flur ins Badezimmer. "Mach mal Kaffee." Seine Stimme klang dumpf durch die Wände. Sie blickte ihm einen Moment nach. War für ihn den alles gleich? War es ihm egal, dass sie...? Nein, so durfte sie nicht denken. Kai nahm Anteil an ihrem Schicksal, sonst wäre sie jetzt nicht in seiner Wohnung, sondern irgendwo anders. Aber er war nie der gewesen, der das auch deutlich gezeigt hatte. Sie ging in die kleine Küche hinüber und machte sich daran, ihre Aufgabe zu erfüllen. Als Kai im Türrahmen erschien, holte sie gerade zwei Tassen aus dem Schrank. "Hast du Milch?", wollte sie wissen und lächelte wieder. "Kühlschrank.", knurrte Kai und nahm eine Tasse von ihr entgegen. Der aromatische Duft des dunklen Getränks hatten sich bereits in der gesamten Küche verbreitet und Kai schloss die Augen um ihn zu genießen. Sie wandte sich von ihm ab um die Milch zu holen. Die Packung war schwer, anscheinend noch fast voll. Dann stutzte sie. "Kai. Die Milch ist sauer." Er sah nur kurz auf und wirkte nicht so, als würde ihn das sonderlich stören. "Echt? Kann schon sein..." "Du bist manchmal echt schlampig." "Wenn du einmal eine eigene Wohnung hast, wird dir das auch passieren." "Jaja. Das sehen wir dann." Sie grinste. Die Kabbelei fühlte sich ganz normal an. Sie taten das oft, einfach so, ein Gespräch, das man in einem anderen Ton als ,Streit' bezeichnen würde. Aber jetzt war doch nicht mehr alles normal, oder? Ihr Lächeln verlosch und sie drehte sich um, damit Kai es nicht sehen konnte. Um etwas zu tun, schüttete sie die saure Milch in den Abguss und wusch hinterher die Spüle aus. Hinter sich hörte sie, wie Kai die Tasse auf den Tisch stellte und dann, wie er diverse Schränke öffnete. "Setz dich, ich mach dir Tee." "Das kann ich doch machen. Kein Problem. Ich will nicht, dass du..." "Setz dich!" Sie verstummte und ließ sich brav auf die Bank sinken, nicht ohne ihm dankend zuzulächeln. Kai blickte sie kurz stumm an und wandte sich dann wieder zu dem Schrank, um eine Dose daraus hervorzuangeln. Sie sah ihm zu, wie er in der kleinen Küche herumhantierte, wie es ihre Mutter auch immer tat. Jeden Tag war ihre Mutter die, die als erstes auf war. Mui deckte den Tisch, machte Kaffee und Tee, richtete für ihre beiden Kinder die Vesperbox für die Schule, war jeden Morgen einfach da und sah zu, wie ihr die Mitglieder ihrer geliebten Familie nacheinander aus dem Haus gingen, erst Wang, dann Mao, dann Chen. Mao schluckte. Ob das heute anders war? Nicht mehr alle würden das Haus verlassen, denn sie war nicht dort. Und ob sie jetzt noch ,geliebt' sagen, denken konnte? Mui hatte ihr den Hass ins Gesicht gebrüllt, war da noch etwas übrig von der ursprünglichen Liebe zu ihrer Tochter? Wieder fühlte sie, wie der Hass in ihr hochstieg. War sie da nicht drüber weg? Hatte sie nicht damit abgeschlossen? //So schnell geht das nicht, Mao, du dummes Kind.//, schalt sie sich selbst. Und so schnell konnte sie auch nicht akzeptieren, dass sie sie hassen durfte. Oder? Durfte sie doch? Eine federleichte Berührung am Haar ließ sie aufblicken, aber Kai war schon wieder an der Schneidefläche neben der Spüle, um das Wasser durch das Teesieb zu gießen. "Du solltest dich nicht hassen, weil du sie nicht mehr nur lieben kannst." Er sagte nichts mehr dazu, schwieg einfach und auch sie blieb stumm. Er verstand sie, wurde ihr plötzlich klar, mehr als jeder andere. Hatte er nicht dasselbe durchgemacht? Hatte sein Großvater ihn nicht auch vor die Tür gesetzt, ohne alles, ohne irgendetwas? "Du...", begann sie und er hob den Kopf um ihr zu zeigen, dass er zuhörte. Seine Hände waren noch immer mit dem Tee beschäftigt. Anscheinend war er noch nicht darüber hinweg, anders als sie geglaubt hatte. Aber er hatte schon mehr eingesehen als sie. "Dein Großvater..." Seine Schultern versteiften sich, aber er sagte nichts, also sprach sie einfach weiter. "Hasst du ihn auch?" "Ja." Seine Stimme war heiser. "Liebst du ihn auch?" "Ja." Sie konnte ihn kaum hören, so leise und rau war seine Stimme. Betrübt senkte sie den Kopf und schwieg. Darüber musste sie erst einmal nachdenken. Über sich, über ihn, über ihre Eltern und seinen Großvater. "Hier." Kai stellte eine Tasse vor ihr auf den Tisch und riss sie aus den Gedanken. "Zucker?" "Nein, danke.", antwortete sie zögernd und griff nach dem Gefäß, während Kai sich wieder auf den Stuhl plumpsen ließ. Seine langen Finger spielten beinahe nervös um seine eigene Tasse. "Weißt du, auch wenn du es im Moment glauben magst...du und ich, wir sind nicht die einzigen, die für ihre Eltern...Familie so fühlen." Er schwieg und suchte nach den richtigen Worten. Damit war er nie besonders gut gewesen. Langsam nippte er an seiner Tasse. "Ich...hab viele getroffen, die auch..." Er verstummte, aber sie verstand ihn auch so. "Ja.", sagte sie einfach. Es war dumm zu glauben, sie sei die einzige, die dieses Schicksal getroffen hatte. Da draußen waren noch mehr, deren Eltern sie angebrüllt hatten und hassten. Aus Gründen, die so klein und nichtig waren wie Homosexualität oder eine ungewollte Schwangerschaft. War das nicht närrisch? Ihre Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. Ob es da draußen irgendwelche Götter oder höhere Mächte oder sonst etwas gab, die so etwas lustig fanden? Sie trank einen Schluck von ihrem Tee. "Wie viel Uhr ist es eigentlich?", fragte sie dann, nur um die drückende Stille zu durchbrechen, die über dem Raum lag. Warum machte Kai keine Musik an? Sonst war das doch das erste, was er tat. Er warf einen kurzen Blick auf die Digitaluhr am Ofen. "Kurz nach acht." "Nach acht?" Sie sprang auf und warf beinahe ihre Tasse um. "Ich verpasse die erste Stunde!" Sie hetzte nach draußen und ließ einen verdutzten Kai zurück, der im Moment gar nicht zu verstehen schien, von was sie sprach. Dann dämmerte es ihm langsam und er hielt sie auf, gerade als sie zur Tür hinaus wollte. "Mao. Ich an deiner Stelle würde bei der Sekretärin anrufen und dich krank melden. Du willst das jetzt sicher nicht." "Aber..." Sie verstummte und fühlte sich einen Moment sehr verloren. Schule war doch eines der wenigen Dinge, die einfach weiterliefen, egal was geschah. Etwas Konstantes in ihrem vollkommen durcheinandergewirbelten Leben, etwas, woran sie sich festhalten konnte. Sie brauchte das jetzt um Sicherheit zu schaffen. "Du wirst es nicht schaffen, den ganzen Tag auszuhalten.", belehrte Kai sie und drückte die Tür wieder ins Schloss. "Heute bleibst du hier und bringst das da wieder in Ordnung." Er klopfte an ihren Kopf. "Dann kannst du dir überleben, wie es in Zukunft weitergehen soll." Sie nickte und zog die Schuhe wieder aus. "Im Gegensatz zu mir kannst du es dir nämlich aussuchen." Bildete sie sich das nur ein oder klang seine Stimme wirklich bitter? Einen Moment fragte sie sich, was er eigentlich für Pläne gehabt hatte, früher, als alle Möglichkeiten noch offen gestanden hatten. So wie bei ihr noch vor zwei Tagen. Sie blickte kurz seinen Rücken an, den er ihr zugedreht hatte, seine hängenden Schultern und seinen gesenkten Kopf. Er wirkte einen Moment sehr klein und verletzlich. "Danke.", murmelte sie mit einem kleinen Lächeln, zu dem ihr gar nicht zumute war. Kai drehte sich bei ihrem Wort um, blickte sie scharf an und sie zuckte die Schultern. Ihr Lächeln wurde breiter. "Ich weiß nicht, für was. Einfach dafür, dass du da bist und mir hilfst, okay?" "Ist doch klar.", antwortete er automatisch. "Ich mag so erscheinen, als würde mich nur mein eigenes Wohl kümmern, aber das ist nicht wahr. Ich hab nur gelernt in meinem Leben, dass nicht jede Hilfe gewollt oder gut ist." Er schüttelte den Kopf. "Außerdem meinte ich das nicht." Mit einem Schulterzucken ließ er sie stehen und ging in die Küche zurück. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm. "Wo ist das Telefon?", wollte sie wissen und sah sich im Wohnzimmer um. "Du solltest hier wirklich mal aufräumen." Kai lachte und machte eine Handbewegung, die ,Irgendwo da' bedeuten sollte, aber den gesamten unordentlichen Raum einbezog. "Wir suchen das nachher. Setzt dich und trink deinen Tee aus." "Aber die mögen das gar nicht, wenn man zu spät anruft." "Dann sag, du hast nicht früher dran gedacht." "Außerdem kann ich mich nicht selbst abmelden, ich bin erst siebzehn." Sie schob sich wieder auf die kleine Bank hinter dem Küchentisch. "Sag, du bist deine Mutter." "Aber...das kann ich doch nicht!" "Warum nicht? Am Telefon kling ihr sehr gleich und ich bezweifle, dass sie das für dich tun wird, ganz egal wie nett du darum bittest." "Aber..." "Ich schätze Mal, du wirst das noch öfter machen müssen. Mao, du bist jetzt auf dich allein gestellt, okay? Deine Mutter wird dir nicht mehr helfen, wenn es um solcherlei Dinge geht. Auch nicht, wenn es um andere Dinge geht. Du wirst die Wahrheit ein wenig verdrehen müssen, wenn du über die Runden kommen willst." Sie schwieg und starrte auf ihre Hände, sie sich um ihre Tasse krampften. Kai hatte natürlich recht. Ihre Mutter würde eher vom Tokyo Tower springen als in ihrer Schule anzurufen um sie krank zu melden. Ganz egal, was ihr dafür geboten wurde. Sie nickte und lächelte Kai an. "Werd ich wohl tun. Mir bleibt ja gar keine andere Wahl. Ich hoffe, dass..." "Mao, hör auf zu lächeln, wenn du nicht glücklich bist.", unterbrach Kai sie grob. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. "Das ist eine Lüge." Er stand so heftig auf, dass sein Stuhl über den Küchenboden schabte, und trat zur Spüle. Maos Lächeln war verschwunden. Sie zuckte die Schultern. "Es ist besser als zu weinen.", sagte sie leise. "Wenn ich weine, kann ich nicht weitermachen." "Aber es ist nicht die Wahrheit.", antwortete Kai und seine Stimme klang kühl und bestimmt. Er stellte das Wasser an und spülte seine Tasse aus. "Wenn du dich selbst belügst, wirst du untergehen. Belüg meinetwegen alle Welt, aber dich nicht." "Ich würde dich nicht anlügen.", sagte sie. "Dann lächle nicht." "Ich will aber nicht weinen. Ich muss...stark sein. Ich habe jetzt für zwei zu sorgen." "Dann sei stark, aber ohne eine solche Lüge." Sie schweig und trank ihre Tasse aus. Kai wechselte abrupt das Thema: "Hast du dir eigentlich schon überlegt, was du machen willst?" "Machen?" "Arbeiten. Ich hab nicht besonders viel Geld, das heißt, du wirst selbst was verdienen müssen. Im Moment hab ich zwar ein bisschen, wegen der Übersetzung, die ich für Mr. D. gemacht hab, aber das wird nicht ewig reichen. Ich kann niemanden durchfüttern. Und..." Er drehte sich um und sah sie ernst an. "...ich will es auch nicht." "Ich will auch nicht abhängig sein.", sagte sie. "Von niemandem. Ich weiß nicht. Ich werd mich mal nach kleinen Jobs umsehen. Aber wer nimmt schon eine schwangere Schülerin?" "Keine Ahnung. Frag mal Ozuma, der hat da viele Verbindungen. Vielleicht kann er dir einen Job besorgen. Aber..." Das Klingeln des Telefons unterbrach ihn. "Wir könnten zuerst das Telefon suchen.", sagte Mao und lachte leise. "Jetzt haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt und müssen nicht den gesamten Sumpf deines Wohnzimmers durchwaten." Nach ein paar Minuten fieberhaften Durchstöberns von Papier, CDs, Müll und anderem Kram, von dem Mao gar nicht wissen wollte, was genau es war, hatte Kai es gefunden. "Hiwatari?", blaffte er in den Hörer. "WER?" Sie zuckte zusammen, weil er so plötzlich so laut geworden war. Anscheinend niemand, mit dem er gerechnet hatte, aber auch niemand, mit dem er sprechen wollte. Dann wurde seine Stimme etwas ruhiger, blieb aber immer noch kühl. "Was willst du?" Sie runzelte die Stirn. Wer das wohl war? Kai klang nicht besonders begeistert, von dem Anrufer zu hören. "Wie kommst du darauf?" Einen Moment blieb es still. "Wow. Ich wusste gar nicht, dass du denken kannst.", spottete er dann ins Telefon, um dann wieder zu lauschen. "Warum sollte ich das tun?" Wieder blieb es still, dann blickte er kurz zu ihr herüber und erklärte: "Ja, sie ist hier." ~~~~~~~ Ich glaube, Rei kommt etwas kurz in der nächsten Zeit. >.> Aber ich weiß einfach nicht, was ich mit ihm tun soll im Moment. Darum kann sein nächster Auftritt noch auf sich warten lassen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das? Lasst mir bitte einen Kommi da. Silberwölfin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)