Vergessen von Kitty_St_Heaven (Rettung des Himmel) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Marie saß noch eine Weile schweigend da, dann begann sie zu erzählen:"Ich bin in einer kleinen Stadt im Himmel "geboren". Engel werden nicht geboren, eigentlich werden sie wiedergeboren. Engel waren auch mal Menschen, genau wie ihr. Wie ihr bereits wisst, ist mein richtiger Name Marie. Das war auch mein Name, als ich noch ein Mensch war. Ich erinnere mich kaum noch an mein Leben als Mensch. So ergeht es den meisten Engeln. Nach ihrer "Geburt" als Engel wissen sie noch alles, aber die Erinnerung wird immer schlechter und nach einer Weile weiß man nichts mehr. Erst macht es einen traurig, aber nach einiger Zeit kann man auch ohne diese Erinnerungen leben. Für Menschen ist es schrecklich ohne Erinnerungen zu leben, aber Engel haben keine wirklichen Gefühle mehr. Selbst wenn wir unseren Eltern gegenüberständen, würde keiner von uns auch nur ein Gefühl von Liebe oder Freude fühlen." Marie machte eine Pause. Merry und ich sahen uns erstaunt an. Wir hätten nicht erwartet, dass es so schlimm ist ein Engel zu sein. Aber vermutlich ist es für uns schlimmer, als für Marie. Marie begann wieder zu erzählen: "Ich kann mir denken, dass euch das jetzt beschäftigt. Jeden Tag etwas Neues aus seinem Leben zu vergessen ist unerträglich. Erst wenn man nichts mehr weiß, lassen die Schmerzen nach. Ich wusste noch, dass ich auf der Erde kein besonders nützlicher Mensch gewesen bin. Deshalb beschloss ich mich im Himmel zu ändern. Ich wollte immer brauchbar und nützlich sein. Egal, was ich machen musste, ich tat es. Ich tötete sogar andere Engel. Doch nach einer Weile nahm man mich gefangen, weil ich gegen die Gesetze Gottes verstoßen hatte. Normalerweise kommt man vor ein kleines Gericht und bekommt eine Strafe. Meistens bekam man ein paar Tage Folterkammer. Ich bekam oft diese Strafe, doch ich habe trotzdem immer weiter Aufträge ausgeführt. Nach einer Weile spürte ich die Schmerzen überhaupt nicht mehr. Das bemerkten auch die Richter. Beim nächsten Mal kam ich nicht mehr in den gewohnten Gerichtssaal. Nein! Diesmal landete ich vor dem großen Gericht. Der Richter war Gott persönlich. Er stand hinter einem Vorhang und ich spürte deutlich, dass er mich beobachtete. Doch ich wollte mich nicht kampflos ergeben. Ich sah zu Gott hoch und sagte gemeine Worte zu ihm. Doch Gott rührte sich nicht. Er werte sich nicht einmal. Nach einer Weile hatte ich keine Lust mehr und schwieg. Gott rief einen seiner Vertrauten und flüsterte ihm etwas zu. Er nickte und flog zu mir herunter. "Gott will dich sprechen! Folge mir! Er will dich unter vier Augen sprechen. Das ist eine große Ehre. Niemand hat bis heute je Gottes Gesicht gesehen. Also komm endlich und wehr dich nicht, das bringt so oder so nichts!" Er ging vor und ich folgte ihm. Auf dem Weg zu Gott überlegte ich mir, wie Gott wohl aussehen würde. Ich stellte mir einen großen, muskulösen Mann vor. Man ließ mich in den Raum und ließ mich alleine. Da stand Gott auch schon vor mir. Alle Vorstellungen, die ich mir gemacht hatte zerbrachen mit einem lauten Knall. Vor mir stand kein großer, muskulöser Mann. Vor mir stand ein Mädchen in meinem Alter, vielleicht ein bisschen älter. Sie hatte hüftlange, hellbraune Haare und ein so freundliches Gesicht, dass mir alles böse, was ich Gott vorwerfen wollte vergas. Sie sah mich an und sagte mit einer ruhigen, gütigen und verzeihenden Stimme: "Warum hast du all diese Engel getötet? Du musst doch wissen, dass es verboten ist." Ich schaffte es nicht ihr in die Augen zu sehen und ihr gleich zu antworten. Ich sah auf den Boden und schwieg. "Warum schweigst du? Ich kann keine Gedanken lesen. Ich weiß nicht was in dir vorgeht und was dich so traurig macht." Gott konnte zwar nicht meine Gedanken lesen, aber sie wusste genau, was in mir vorging und das bewunderte ich so an ihr. Schließlich schaffte ich es mich zu fassen und antwortete ihr: "Ich habe diese Engel getötet, weil es mir jemand befohlen hat. Ich weiß noch, dass ich auf der Erde ein fauler, unnützer Mensch war. Deshalb wollte ich im Himmel anders sein. Ich tue alles, was man mir befiehlt, damit ich nützlich sein kann." Ich atmete tief durch. Dann fragte ich sie: "Warum vergessen Engel alles aus ihrem Leben als Menschen? Wieso verlieren wir unsere Gefühle? Was hat das für einen Sinn?" Ich sah sie erwartungsvoll an, doch Gott schwieg. Nach einiger Zeit sagte sie: "Das kannst du dir doch denken, oder? Wenn man keine Gefühle mehr hat, dann kann man auch keine Angst mehr haben, oder Schmerzen empfinden. Man ist immun gegen jede Beleidigung. Ihr vergesst alles, weil es im Leben eines Menschen mehr schlechtes gibt, als gutes. Wenn ich das schlechte "löschen" will, dann bleiben nicht besonders viele Erinnerungen übrig. Deshalb verschwinden alle. Ich weiß es muss schmerzhaft sein alles zu vergessen, aber es macht einen stärker. Das ist der Grund. Ich möchte alle glücklich machen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schwer ist. Du erinnerst dich nicht mehr an dein Leben als Mensch. Aber du weißt noch, wie du warst und willst dich ändern. Das zeigt, dass du ein sehr starker Engel sein musst. Du hast auch deinen Namen vergessen, oder? Ich will, dass du als einer meiner engsten Vertrauten bei mir bleibst. Wenn du zustimmst, sage ich dir deinen Namen." Ich sah Gott erstaunt an. Woher wusste sie so viel über mich? Sie sprach mit mir, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Ich dachte mir, dass ich bei Gott jede Menge nützlicher Dinge tun könnte. Also beschloss ich zuzustimmen. "Ich will bei euch bleiben. Bitte lasst mich viele wichtige Aufträge erledigen. Alles was ihr wollt." Gott lächelte mich an. "Gut. Ich sage dir deinen Namen, aber es ist besser, wenn du einen anderen Namen annimmst. Es ist einfach sicherer für dich. Also, dein menschlicher Name war Marie. Es ist aber besser, wenn du dich Shadow nennst. Ab heute bist du meine engste Vertraute. Ich erwarte von dir Gehorsamkeit und Stärke. Deine Aufgabe ist nicht leicht. Ich gebe dir einen Teil meiner Kraft und den Auftrag alle Engel im Himmel zu beschützen. Es gibt immer wieder Engel, die mit meinen Regeln nicht einverstanden sind und andere Engel angreifen. Diese Engel sollst du ausfindig und unschädlich machen. Das ist eine große und schwere Aufgabe. Willst du sie erfüllen, Marie? Ich werde auf dich aufpassen und dich bei deinem richtigen Namen nennen. Wenn du mich sehen willst, brauchst du keine Erlaubnis. Du kannst einfach kommen und gehen, wie du willst." Ich freute mich sehr und fiel ihr um den Hals. Ich dachte, dass sie mich jetzt rauswerfen würde, aber sie schien sich sogar zu freuen. Ich beschloss mich gleich an die arbeit machen, ging nach draußen und begann meine Arbeit zu machen. Ich hatte nie zu wenig Arbeit. Das ich mich bis heute an meinen richtigen Namen erinnern kann verdanke ich Gott, weil sie mich immer bei meinem richtigen Namen nannte. Doch bald konnte man die rebellischen Engel nicht mehr unter Kontrolle bringen und es wurden immer mehr. Einige Zeit später passierte das, was jeder gehofft hatte, dass es nicht passieren würde. Es begann ein Krieg zwischen Rebellen und Gottes Engeln. Auch ich war daran beteiligt, weil mir Gott sehr am Herzen lag. Wir waren deutlich in der Unterzahl. Doch keiner von uns dachte daran aufzugeben. Ich kämpfte wie eine wilde. Ich wollte Gott, die mir immer nur ein lächeln geschenkt hatte, nicht mehr hergeben. Doch ich kam gegen die Rebellen nicht an, es waren einfach zu viele. Wir drohten zu verlieren. Da kam Gott aus ihrem Palast heraus und ließ alle Waffen verschwinden. Man sah ihr an, wie sehr ihr die Kämpfe wehtaten. Sie wollte doch nur Frieden in ihrem Reich. Die meisten Rebellen und Engel drehten sich zu ihr um. Niemand außer mir hatte Gott jemals gesehen. Alle waren von Gott fasziniert. Außer zwei. Ich und ein Junge der Rebellen. Er war ungefähr in meinem Alter und hatte oft Ärger gemacht. Sein Name war Michael. Er war ein Schwerverbrecher, wie ich es einmal war. Auch er war zu Gott gerufen worden. Doch er wollte seinen Namen nicht wissen und ging wieder. Ich habe seinen Namen von Gott erfahren, denn er war erst nach mir bei Gott. Er musste allen erzählt haben, dass Gott nur ein schwächliches Mädchen ist. Sonst hätte niemand den Mut gehabt das Schloss anzugreifen. Denn welche Gefahr geht schon von einem Mädchen aus. Das haben sich wohl auch die meisten gedacht, die mich angegriffen haben, aber das ist jetzt auch egal. Michael hatte sich in den Kopf gesetzt Gott zu vernichten. Egal welches Opfer er dafür geben musste. Er konnte Gott jedoch nicht direkt angreifen, also beschloss er jemanden umzubringen, der ihr sehr nahe stand. Er blickte sich um und sah, dass ich nicht besonders fasziniert von Gottes Anblick war. Da ich gegen die Rebellen gekämpft hatte, dachte er sich, dass ich Gott sehr nahe stand und sie schon oft gesehen hatte. Also beschloss er mich umzubringen. Er schlich sich leise an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man mich angreift und hörte ihn nicht. Doch Gott hörte und sah ihn, sie merkte immer alles. Viel zu spät bemerkte ich ihn auch. Ich hatte keine Zeit mehr, ich wäre gestorben. Doch die Glasscherbe, oder was er in der Hand hielt erreichte mich nie. Sie hatte etwas zwischen mir und Michael getroffen. Erst dachte ich er wäre vielleicht gestolpert und hingefallen. Doch als ich die Augen öffnete sah ich das, was ich nie hatte sehen wollen. Der Gegenstand hatte nicht den Boden berührt, nein, Gott hatte sich dazwischen geworfen. Wie versteinert stand ich da und sah zu, wie Gott fiel. Langsam gaben meine Füße nach und knickten schließlich ein. Wie in Trance saß ich da und beobachtete, wie immer mehr Blut aus der Wunde kam. Nach sehr langer Zeit, wie es mir vorkam, kamen dann die Tränen. Ich rutschte zu ihr. Völlig fassungslos saß ich neben ihr und weinte. Dann sah ich, dass sie noch einmal die Augen öffnete. Sie sah mich mit einem so glücklichen Gesicht an, dass ich alle bösen Gedanken gegen Michael vergaß. Mit letzter Kraft sagte sie: "Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe Marie. Ich war endlich nicht mehr allein. Ich bereue es nicht dich gerettet zu haben. Ich werde bestimmt wiedergeboren. Ich werde dafür sorgen, dass ich alles vergesse, was in meinem Leben als Gott passiert ist. Ich bitte dich, Marie, pass gut auf meine Wiedergeburt auf. Und sei nicht böse auf Michael oder die Rebellen. Ich habe bestimmt irgendwann einen Fehler gemacht." Dann lächelte sie noch einmal und schloss die Augen. Kurz darauf starb sie. Sie hatte selbst in den letzten Momenten ihres Lebens die ganze Schuld auf sich genommen. Ich war die einzige, die ihre Worte noch gehört hatte. Nein, nicht ganz. Auch Michael hatte sie gehört. Ich hatte erwartet, dass er anfängt zu lachen, aber das tat er nicht. Er stand nur da und starrte auf Gott. Das hatte er zwar immer erreichen wollen, aber er hätte nicht gedacht, dass es ihm jemals Leid tun würde." Man sah Marie an, wie sehr sie der Tod Gottes mitgenommen hatte. Sie schaute ganz traurig. Doch Moment, da stimmte doch etwas nicht. Sie hatte doch erzählt, dass Engel keine Gefühle haben. Das musste ich sie unbedingt fragen. Und das tat ich dann auch: "Marie ich habe eine Frage. Du hast doch gesagt, dass Engel keine Gefühle mehr haben. Aber wie kommt es, dass du so traurig aussiehst und sogar geweint hast?" Marie sah mich an und lächelte. "Du hast Recht, das ist nicht normal. Dieses Privileg war allen andern Engel vorenthalten. Die einzigen, die Gefühle empfinden können sind Michael und ich. Gott war immer so einsam, dass hat sie mir einmal erzählt. "Ich will nicht die einzige sein, die Schmerzen empfinden kann. Ich will aber auch nicht die einzige sein, die Freude empfinden kann. Ich würde diese Gefühle gerne mit jemandem teilen. Deshalb werde ich dir und Michael eure Gefühle zurückgeben. Damit ihr mit mir mitfühlen könnt." Kurz darauf konnte ich mich über dieses Geschenk freuen. Ich war so glücklich. Gott hatte mir das zurückgegeben, was für Menschen das Wichtigste ist." Marie lächelte richtig glücklich. Als hätte sie noch nie etwas Schlimmes erlebt. Dann wurde sie wieder ernster und begann weiterzuerzählen. "Nach ihrem Tod bemerkte ich, dass mir Gott eine der größten Aufgaben erteilt hatte. Als sie mich tröstend an der Hand genommen hatte, hatte sie mir einen kleinen Teil ihrer Kräfte gegeben. Zusammen mit der Aufgabe, die Bewohner des Himmels zu beschützen. Ich habe noch nie eine Aufgabe nicht erfüllt." Dann machte sie wieder auf eine Pause. Es schien so, als wartete sie auf einen bestimmte Frage. Ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt genau diese Frage stellen würde: "Du hast eine Aufgabe nicht erfüllt." Marie und Merry sahen zu mir. Dann fragte Marie lächelnd: "Bist du dir sicher? Welche soll das denn sein?" Ich wusste es. Das war genau das, was sie hatte hören wollen. "Äh ... Also. Du hast Gottes letzten Wunsch nicht erfüllt. Sie hat dich doch gebeten ihre Wiedergeburt zu beschützen. Stattdessen sitzt du hier bei uns." Marie begann zu lachen. Ich spürte, wie ich rot wurde. Nach zehn Minuten hatte sie sich wieder beruhigt. Dann sagte sie: "Bist du dir sicher, dass ich diese Aufgabe nicht erfüllt habe?" Ich nickte vorsichtig. "Ich weiß, dass ich sie erfüllt habe. Nein! Ich weiß, dass ich sie in diesem Moment ausführe. Ist dir an meiner Beschreibung von Gott nichts aufgefallen?" Sie schaute mich an. Ich überlegte. Hüftlange hellbraune Haare, dünn, freundlich. Mir viel nichts Besonderes auf. Ich bemerkte nur, dass mich Merry plötzlich musterte und erschrocken zu mir sah. Erst dann merkte ich es auch. Die Beschreibung Gottes traf genau auf mich zu. Aber das konnte nicht sein. "es ist dir also endlich aufgefallen." Marie lächelte. "Es stimmt. Du bist die Wiedergeburt Gottes. Aber an dein Leben als Gott kannst du dich nicht erinnern. Denn wie ich schon sagte, Gott hat ihr Gedächtnis eigenständig gelöscht. Bevor du mich mit Fragen bombardierst, will ich dir noch etwas Wichtiges erzählen. Gott hat ja nicht nur mir Gefühle wiedergegeben, sondern auch Michael. Er hat es mir einmal erzählt, nachdem er eingesperrt worden war. Ich bin die einzige Person, mit der er geredet hat. Auch den Rebellen hat er immer nur schriftliche Nachrichten überbracht. Gott und ich waren die einzigen, die je seine Stimme gehört haben. Er hat zu mir gesagt, dass er Gott nie hatte umbringen wollen. Er konnte ja nicht ahnen, dass ihr so viel an mir lag. Er wollte mich nur aus dem Weg räumen, damit er Gott für sich alleine hatte. Er wollte Gott nie etwas antun. Das lag daran, dass er Gott über alles auf der Welt liebte. Er war dem Wahnsinn nahe, als man ihm seine Tat vor Augen führte. Er wusste, dass er einen Fehler gemacht hat, aber nicht, dass es auch anderen schaden würde. Er dachte nur an sich. Dann wurde er eingesperrt und sprach nie wieder ein Wort mit einem Außenstehenden. Nur mit mir. Engel können nicht sterben. Sie sind ja schon tot, aber sie können leiden und in eine Art Schlaf verfallen, der dem Tod sehr ähnlich ist. Dann sprechen wir vom Tod eines Engels. Michael ist diesem Schlaf sehr nahe. Die momentane Königin des Himmels, sie ist Gottes Schwester, will nicht, dass jemand in ihrem Reich "stirbt". Auch wenn es nur ein Verbrecher ist. Michael ist eine Ausnahme. Ich vermute sie Angst, dass ich mich mit Michael verbünde. Denn auch er hat einen Teil von Gotteskräften bekommen. Sie will ihn unbedingt umbringen. Sonst lässt sie die Gefangenen nach ein paar Jahren frei. Ein paar Jahre oder Jahrzehnte sind für einen Engel nicht viel. Aber sie tut das nicht den Gefangenen zu liebe, sondern nur ihrem Ruf. Sie spielt die Gütige, aber die ist sie nicht. Sie ist nicht gütig. Sie ist gemein und hinterhältig. Michael wollte ihr nicht dienen, wie ich es getan habe. Deshalb soll er sterben. Das Volk hat ihn längst vergessen. Alle sind von ihr begeistert. Ich habe ihren Plan mitbekommen. Sie will den gesamten Himmel unter ihre Kontrolle bringen. Sie will alles besitzen. Sie würde dafür auch "töten". Das ist der Grund, warum ich immer die schwersten und scheinbar unmöglichsten Aufgaben bekomme. Weil ich einen Teil der Kräfte Gottes habe, mit dem ich das Volk beschütze. Sie hat nur darauf gewartet, dass ich einen Fehler mache, damit sie mir die Kräfte rauben kann. So ist sie mich los und kann in Ruhe ihren Plan zu Ende führen. Sie war es auch, die diesen Anschlag auf dich verübt hat, indem du schwer verletzt wurdest. Ich war diejenige, die dafür gesorgt hat, dass es für dich nicht tödlich endete. Sie sieht in dir eine Gefahr, deshalb will sie dich loswerden. Natürlich kannst du momentan nichts ausrichten. Du hast schließlich keine Erinnerungen an dein Leben als Gott. Aber wenn du zustimmst, werde ich dir zeigen, wie du deine Kräfte einsetzen kannst. Du hast zwar keine Erinnerung, aber das heißt nicht, dass du nicht Gottes Kräfte hast. Bitte stimm zu, Nicole. Wir brauchen dich." Marie sah mich erwartungsvoll an. Ich musste erst einmal begreifen, was sie mir da gerade erzählt hatte. Ich war Gott! Ich konnte es nicht fassen. Im Himmel saß ein Engel im Gefängnis, der eben diesen Gott liebte. Man hatte versucht mich umzubringen und Marie bat mich den Himmel zu retten. Das konnte doch nicht wahr sein, oder etwa doch? Ich beschloss es einfach auf mich zukommen zu lassen und zuzustimmen. Ich war neugierig, welche Kräfte in mir schlummern. Doch wir hatten nur einen Monat Zeit und das ist für so etwas ziemlich wenig. Aber da können wir uns später Gedanken drum machen. Ich atmete tief durch, sah zu Marie und sagte: "Okay, ich tu es! Ich werde versuchen die Kräfte Gottes zu beherrschen und den Himmel retten. Ich werde den Engel aus dem Gefängnis holen und er kann sich dann mit uns verbünden, wenn du ihn fragst." Marie begann zu lachen und antwortete: "Wer sagt denn, dass ich ihn frage? Du wirst ihn natürlich fragen. In mich ist er ja nicht verliebt. Außerdem danke, dass du uns hilfst." Sie druckste noch eine Weile, dann rief uns meine Mutter zum essen. Wir gingen runter und stopften uns schweigend voll. Denn wir wollten so schnell wie möglich ins Bett, um morgen in aller Frühe mit dem Training zu beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)