Rette mich Cameron von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Wie alles begann --------------------------- Das ist dann also meine erste Fanfoczion, die ich hier veröffentliche. Würde mich frechen, wenn ihr sie lesen und kommentieren würdet. Die Figuren gehören mir, ich habe ihre Charaktere und ihr Aussehen selbst erfunden. [central]1 oder Wie alles begann[/centrall] "Hey Cam, kommst du, Higgins schreit schon seit fast zehn Minuten nach dir," rief eine männliche Stimme, die einem vorbeilaufenden Kollegen gehörte, doch Cameron hatte im Moment noch überhaupt keine Lust den Rufen seines Chefs folge zu leisten. Er war nunmal beschäftigt. "Willst du nicht lieber gehen," seufzte die junge Frau, die das Objekt war, mit dem sich Cameron gerade beschäftigte. Zärtlich streichelte er ihre Wange und zog sie dichter an sich: "Der kann auch noch etwas warten!" "Jameson," brüllte es nun durch die Gänge, in einer Lautstärke, dass selbst Cameron zusammenzuckte, "wenn du deinen Hintern nicht sofort in mein Büro schwingst, dann degradiere ich dich zur Putzfrau!" "Oh ha," kommentierte Cameron und ging etwas auf Abstand zu der Frau, "Ich werde wohl doch lieber gehen. Mit solchen Sachen scherzt der Chef für gewöhnlich nicht." Grinsend zwinkerte Cameron der blonden Frau zu, strich sein schwarzes Hemd glatt und machte sich auf den Weg in das Büro seines Chefs. Ohne Zögern öffnete er die Tür zum Vorzimmer und bog dann, nicht zum Büro, sondern in den Versammlungsraum ab. "Da bin ich ja schon," grüßte er und ließ sich auf den ersten leeren Stuhl sinken, den er zu sehen bekam. "Nett dass du es einrichten konntest," fauchte der dicke kleine Mann und bließ etwas Rauch aus seinem Mund, bevor er erneut verärgert an seiner Zigarre zog. Cameron ließ das alles kalt: "Sonst beschwehren sie sich immer, dass ich nicht genug arbeite und kaum leiste ich wichtige Ermittlungsarbeit sind sie auch nicht zufrieden." "Werd weiter frech und ich mach meine Drohung war und du putzt den Boden, mit einer Zahnbürste," grummelte Higgins und sah dann zu den anderen, "Ray gibst du mir dann bitte das Bild." Ein hellblonder Junge mit strahlend grünen Augen reichte ihm ein Foto in DN A3 größe, welches Higgins auch so gleich allen präsentierte. Es zeigte eine junge hübsche Frau, mit langen blonden Haaren und blauen Augen. "Und natürlich hat keiner von euch auch nur eine Ahnung wer das Mädchen ist." "Doch ich," erwiederte Ray, "Dass ist Sahra Parkin. Die Tochter unseres Presidenten." "Richtig Ray, wenigstens einer von euch scheint also ein wenig Allgemeinbildung zu besitzen," sagte Higgins und heftete das Foto an eine Pinnwand, "So, wie Ray nun richtig sagte, das ist Sahra Parkin, die Tochter unseres geschäzten Presidenten. Sie geht auf die Berrington-Highschool." "Die Berrington? Das ist doch das Mädcheninternat," bemerkte Cameron, nun durchaus interessiert und weckte damit auch das Interesse seiner Kollegen, die sich alle anzügliche Blicke zuwarfen. "Ja genau diese Schule, auch wenn mir entgangen ist, warum das so entscheidend für unseren Fall ist," erwiederte Higgins und fuhr dann wie vor der Unterbrechung fort, "Also wie gesagt, Sahra geht auf diese Schule, die uns in der Tat später noch beschäftigen wird. Was jedoch entscheidend für unsere Ermittlungen ist, ist dass es seltsame Entwicklungen in dieser Schule gab. Sahra ist die Freundin von Haes Scar." "Heas Scar," unterbrach Cameron sofort, "Der Terrorist Heas Scar? Der, von dem wir glauben, dass er President Parkin umbringen will?" "Das ist richtig, wenn auch erstaunlich, dass du anscheinend mal aufpasst," gab Higgins zurück, "Wir nehmen an, dass Sahra keine Ahnung hat mit wem sie da zusammen ist." "Oder sie steht auf böse Jungs," warf Cameron ein und unterbrach damit seinen Chef erneut. Der seufzte genervt: "Nur weil es tatsächlich Frauen gibt, die sich mit einem Tollkopf wie dir einlassen, müssen wir denke ich nicht befürchten, dass alle Frauen so sind! Außerdem haben wir nun wichtigeres zu tun. Wir müssen davon ausgehen, dass Sahra in Gefahr ist und noch dazu als Informationsquelle mißbraucht wird. Heas versucht sicher über sie an ihren Vater heranzukommen oder wenigstens Informationen über ihn zu bekommen. Also müssen wir sie beschützen. Das ist unser Auftrag. Primärziel ist der Schutz der Presidententochter. Secundärziele sind, Aufspüren des Geheimversteckes, der Terroristen, Verhaftung aller potenziellen Bedrohungen und Prevention eines Anschlages auf den Presidenten. Gibt es dazu soweit noch Fragen?" "Ja, wie soll das gehen? Wie Cam schon sagte die Berrington ist ein reines Mädcheninternat, da gibt es nichtmal Lehrer! Wie also sollen wir unbemerkt auf die Presidenten Tochter aufpassen, wenn wir garnicht nahegenug an sie herankommen," fragte einer der Kollegen. "Richtig, das ist durchaus ein Problem, aber keines für dass ich noch keine Lösung hätte." "Bei allem Respekt, Mr Higgins, Sir," mischte sich Ray ein, "aber in unserer Organisation arbeiten, nun bis auf die Sekretärinnen, nur Männer, weil doch auch nur Männer das Sigma Gen besitzen. Also wie sollten wir sie beschützen? Wäre es nicht besser wenn." "Was der Kleine sagen will ist, dass wir nicht in diese Schule kommen, also können wir das Mädchen auch nicht zu hundertprozent schützen," schnitt Cameron ihm einfach das Wort ab. "Die Darstellung ist durchaus korrekt, jedoch sagte ich bereits, dass ich einen Plan habe! Deswegen bat ich auch euch alle zu kommen," meinte Higgins und blickte sich um, "Einer von euch wird sich als Frau verkleidet in diese Schule einschleusen!" "Was," entfuhr es allen Männern gleichzeitig und sofort begannen sie sich argwöhnisch zu mustern. "Ich finde Daniel sollte gehen, er hat doch lange Haare," rief der eine. "Blödsinn Mitch soll gehen, der hat lange Beine," ein anderer. "Schickt doch Kalli," rief ein dritter und dann brach eine ungeordnete Disskusion aus. "Ruhe verdammt," verschaffte sich Higgins wieder Aufmerksamkeit, "Ihr könnt aufhören, denn ich habe bereits, mit Hilfe eines Computerprogrammes bestimmt, wer am besten geignet wäre." Nach diesen Worten griff der mit Fünfziger nach einem anderen Bild in DN A3 und pinnte es an die Wand hinter ihm. Es zeigte eine zierliche Frau in einer Schuluniform mit schulterlangen hellblonden Haaren, langen Beinen und einem ebenen Gesicht, aber das auffälligste waren sicher die tiefgründigen grünen Augen. "Wow die ist aber sexy Chef, wo haben sie denn die her," gröllte ein blonder Kerl. Alle lachten und waren bestens amüsiert, nur Ray starrte wie gebannt auf das Foto an der Wand. "Ja ihr habt wohl keine Ahnung wer das ist," entgegnete Higgins und nahm ein letztes Bild vom Tisch, das er dann auch an die Wand pinnte. Erschrocken herrschte einen Moment stille. Auf dem Foto war eindeutig Ray und nun fielen auch wirklich allen die bestechende Ähnlichkeiten auf. "Hey Ray ich wusste garnicht, dass du so verboten schöne Beine hast," raunte nun einer der Kerle. Ein anderer grinste ebenso breit: "Ja wenn ich dich als Schulmädchen auf der Straße gesehen hätte dann hätte ich für nichts mehr garantieren können!" Ray war mittlerweile hoch rot auf den Wangen, ob nun aus Schame oder Ärger konnte er selbst nicht sagen, auf jedenfall konnte er nicht sprechen oder auch nur einen Ton von sich geben. "Nun beruhigt euch mal wieder," donnerte Higgins und sah zu Ray, "Das Programm hat errechnet, dass du am geeignesten wärest, dennoch liegt es natürlich bei dir ob du diesen Auftrag annimmst. Es ist nämlich auch nicht ganz ungefährlich!" Seufzend sah Ray zu dem Foto. Wirklich behaglich war ihm diese Idee wirklich nicht, aber wenn er diesen Auftrag annehmen würde, so würde er wenigstens den ganzen Idioten für einige Zeit entkommen. "Wenn es keine ander Möglichkeit gibt," flüsterte Ray fast unhörbar. "Sehr gut Ray, ich hatte auch nichts anderes von dir erwartet, du bist schließlich der einzige in dem Haufen mit dem nötigen Pflichtbewusstsein," sagte Higgins und tätschelte kurz Rays Schulter, was dem aber eher unangenehm war, "Doch nun zu euch anderen. Das Ray in dieses Internat geht bedeutet für uns andere nicht, dass wir ihn dort alleine lassen können. Wie wir alle wissen sind Rays Sigma gesteuerte Kräfte für seine eigene Verteidigung nicht wirklich von Vorteil, also werden wir alle in Bereitschaft sein und einer von euch immer in seiner Nähe!" "Wie in seiner Nähe, was meinen sie Chef," erkundigte sich einer der Männer. "Einer von euch wird für diese Zeit Rays Freund spielen," erklärte Higgins und sorgte damit für allgemeines Entsetzen. "Was? Das kann doch nicht ihr Ernst sein," rief einer der Männer sofort, "Er ist immerhin auch ein Kerl!" "Ich könnte es doch auch allein versuchen," warf Ray unsicher ein. Warum wollte ihm Higgins ausgerechte einen dieser Idioten auf den Hals hetzen. "Genug jetzt," brüllte Higgins und schaffte es tatsächlich, dass alle für einige Sekunden ruhig waren, "Ich bin mir durchaus bewußt, dass diese Aufgabe nicht leicht zu bewältigen ist, aber es geht nun einmal nicht anders! Wir haben keine Frauen, also müssen wir zu dieser Lösung greifen." "Wenn wir Ray schicken können, dann könnten wir auch Selma oder Nina schicken," ließ sich Cameron zu einer Bemerkung hinreißen, "Er ist schwach und hat keinerlei Kräfte die er selbst einsätzen kann. Also warum schicken wir keine Frau ohne Sigma - Gen?" "Weil Nina und Selma meine Sekretärinnen sind und im Übrigen ist Ray sehr wohl geeignet für diesen Job. Geeigneter als jede Frau, denn er hat hier eine wirklich gute Ausbildung genossen," schmetterte Higgins diesen Einwurf ab, "Du könntest dir ruhig mal ein Beispiel an ihm nehmen. Moment da kommt mir eine Idee! Du wirst sein Partner sein." "Oh Nein," sagten die Beiden Männer gleichzeitig und Ray fuhr alleine fort, "Chef ich bitte sie. Ich kann verstehen, dass sie ihn bestrafen wollen, aber bitte lassen sie das nicht auch an mir aus! Ich brauche jemanden auf den ich mich verlassen kann!" "Ach und auf mich könntest du dich natürlich nicht verlassen," zischte Cameron und nahm den kleineren ins Visier. Der erwiederte seinen Blick allerdings nicht: "Wer sich auf dich verläßt, der ist verlassen. Da wäre ich ja mit einem irren Massenmörder besser dran!" "Der würde dich auch sicher nicht anrühren. Niemand der bei klarem Verstand ist würde auch nur in deine Nähe kommen, deswegen benötigst du auch keinen Schutz," schoß Cameron zurück, "Es ist also nicht verwunderlich, dass der Mörder deiner Eltern dich verschont hat." Das ging deutlich zu weit und Cameron bereute seine Worte schon während er sie aussprach, aber zuspät. Eiskalt drehte sich Ray zu Higgins: "Ich übernehme den Auftrag, aber ich werde sicher nicht mit ihm arbeiten! Da gehe ich lieber das Risiko ein und arbeite allein." Gleich nach seinen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und verließ den Raum. Betretenes Schweigen herrschte, dass Cameron selbst beendete: "Verdammt!" Eilig und ohne in ein anderes Gesicht zu sehen stürmte er aus dem Zimmer. Gerade noch so sah er Ray um die Ecke biegen und rannte ihm hinterher. Das musste er wohl doch wieder gerade biegen. "Ray, hey Ray, jetzt bleib endlich stehen," rief er, doch je schneller er versuchte an den Kleineren ranzukommen, destso schneller schien auch der zu laufen, "Mensch Ray bleib stehen! Ich weiß ich bin zu weit gegangen, Ray! Ray bleib endlich stehen." Bei dem letzten Wort hatte er den Blonden am Arm zu fassen bekommen und drehte ihn zu sich um. Deutlich sah er, dass sich in den grünen Augen die übliche unnahbare Trübe eingestellt hatte, nur diesmal schienen sie sogar ein wenig glasig. "Ray es tut mir leid, ich." "Verschone mich bitte damit! Geh zu Higgins und sag ihm er kann dich so oft zu mir schicken wie er will, ich werde nicht mit dir arbeiten," zischte Ray und seine Augen funkelten. Kopfschüttelnd ließ Cameron seinen Arm los: "Higgins hat mich nicht geschickt. Ich bin von alleine gekommen, weil mir bewusst ist, dass ich einen Fehler gemacht habe!" "Im lügen warst du auch schon mal besser! Denkst du echt den Mist kauf ich dir ab? Was soll das werden? Bist du etwa so scharf auf eine Zusammenarbeit mit mir und dann auch noch in diesem Fall? Wem willst du das denn erzählen," erwiederte Ray, "Du würdest mich doch noch an die Terroristen verkaufen wenn du könntest!" "Was redest du da denn für einen Unsinn," widersprach Cameron, "Ich hab es etwas übertrieben, aber du übertreibst gerade maßlos!" Kalt erwiederte Ray seinen Blick: "Ich übertreibe? Willst du mir wirklich erzählen, dass du mich nicht sobald du eine Gelegenheit hättest loswerden würdest?" "Ray ich würde hier jedem helfen," entgegnete Cameron und versuchte sich zu beherrschen, "Wenn wir auf diese Mission müssen, dann bist du mein Partner und ich würde dein Leben mit meinem verteidigen!" "Na dann ist das doch geklärt. Ihr werdet diese Mission also gemeinsam antreten," mischte sich Higgins in das Gespräch ein, der sich den Beiden unbemerkt genähert hatte, "Und ich möchte darüber keine weiteren Diskussionen führen, verstanden." "Aber." "Das gilt auch für dich Ray," schnitt Higgins dem Widersprechenden das Wort ab, "Ich weiß eure Beziehung ist nicht die Beste, aber es gibt keinen besseren als Cameron für diesen Job. Er wird auf dich aufpassen!" "Ich brauche Niemanden der auf mich aufpasst," zischte Ray giftig, machte kehrt und ließ Higgins und Cameron stehen. Seufzend rieb Higgins sich die schmerzenden Schlefen. "Ach nur keine Sorge Chef, der braucht nur ein paar Tage um sich an den Gedanken zu gewöhnen," meinte Cameron lax und tätschelte seinem Chef den krummen Rücken. Dieser blickte ernst zu ihm hinauf: "Das rate ich dir auch!" Es vergingen zwei Tage in denen Ray alles tat um Cameron nicht über den Weg laufen zu müssen. Das Wochenende half ihm bei diesem Umstand und so musste er nur noch hoffen ihn auch am heutigen Montag nicht ertragen zu müssen. Doch dass das nicht gut gehen konnte hätte er sich eigentlich vorher denken können. "Sag mal wo hast du das Wochenende über gesteckt," pflaumte Cameron ihn sofort von der Seite an, als er das Büro auch nur betrat, "Ich habe x mal versucht bei dir anzurufen!" Ohne Cameron anzusehen oder gar zu antworten ging Ray einfach an ihm vorbei. Dieser gab ein knurrendes Geräusch von sich und hielt ihn dann entschieden am Arm fest: "Hör endlich auf so stur zu sein! Wir sind jetzt Partner." "Seit wann bin ich meinem Partner rechenschaft schuldig was ich am Wochenende mache," fauchte Ray und riß seinen Arm los, "Und jetzt laß mich in Ruhe ich hab zu arbeiten!" "Klark, Jameson in mein Büro, sofort," hallte eine Stimme durch die Gänge und ließ beide Männer etwas zusammen fahren. "Na toll auch das noch," stöhnte Ray und ließ seinen neuen Partner einfach stehen. Der verdrehte nur die Augen und lief mit einigen Metern Abstand hinter dem blonden Jungen her. "Ah da seit ihr ja und wie ich sehe habt ihr das Wochenende trotz eurer Partnerschaft überlebt," begrüßte sie der rundliche Mann und reichte ihnen beiden einen Zettel, "Das ist euer Stundenplan für diese Woche. Ray hat einiges zu tun, er wird sich langsam aber sicher über diese Woche hin in eine Frau verwandeln. Bis Freitag sollte diese Verwandlung dann perfekt sein und wir kommen zur wichtigsten Übung." "Kusstraining," schrienen die beiden Männer das Wort raus, dass sie bei Freitag lesen konnten. Higgins grinste: "Nunja ihr sollt schließlich ein realistisches Pärchen sein und da gehört das nunmal dazu." "Nein das ist doch, niemals," erwiederte Ray ungläubig und legte einige Finger über seine hübsch geschwungenen Lippen. Cameron war jedoch nicht minder erschrocken: "Ist das wirklich ihr ernst? Ich meine dass kann doch nicht." "Oh doch das kann! Es wird dir nicht mehr so abwegig vorkommen wenn Ray ersteinmal aussieht wie eine Frau," versuchte Higgins zu beruhigen. "Und was ist mit mir," platzte es aus Ray heraus, der das nun wirklich für einen schlechten Scherz hielt. "Ray ich kann mir vorstellen wie unangenehm das für dich sein wird, aber es ist nuneinmal notwendig, damit euch jemand unsere Täuschung abkauft. Mädchen und Jungs in eurem Alter sind doch ständig zusammen und." "Bitte sprechen sie einfach nicht weiter," unterbrach Ray und legte sich wieder eine Hand über die Lippen. Der Chef hatte ja keine Ahnung was er da von ihm verlangte. Ray hasste jegliche Art von Berühruungen, denn sie brachten für ihn immer nur Schmerzen mit sich. Die liebevollen Berührungen seiner Eltern schmerzten, weil sie ihn an ihren Tot erinnerten und ab dann hatte er nie wieder solche Berührungen erfahren. Seine Pflegeeltern hatten ihn nie in den Arm genommen oder so etwas. Die Frau war ständig betrunken und der Mann hatte ihn bei jeder Gelegenheit verprügelt. Nein er wollte nicht berührt werden und von Cameron schonmal garnicht. Dieser arrogante Kerl hatte sicher nicht das Recht dazu. Ray zitterte ein wenig und schien vollkommen in einer anderen Welt zu schweben. Erst eine Hand auf seiner Schulter riß ihn aus seinen Gedanken: "Hey Ray alles okay?" Sanft blickten ihn Camerons Augen an und sahen fast ein wenig besorgt aus. Nur kurz hielten ihn die warmen Augen gefangen, doch dann war er wieder ganz er selbst. Unwirsch schlug er die Hand von seiner Schulter: "Faß mich nicht an!" Cameron seufzte: "Ich hab mir nur Sorgen gemacht, weil du plötzlich so verstört aus der Wäsche gekuckt hast." "Kümmere dich um deinen eigenen Mist," gab Ray unfreundlich zurück, was Cameron aber nur ein müdes Grinsen abringen konnte. Genüßlich langsam beugte er sich zu dem Kleineren und deutete auf Punkt eins des Stundenplanes: "Gut dann kümmere du dich um deinen. Was lese ich hier Maniküre und Verhalten. Viel Spaß dann!" "Idiot," knurrte Ray, doch dann wand er sich ab und stürmte aus der Tür. Warum ließ er das nur mit sich machen. Dieser Stundenplan war absolut das letzte. Wenigstens musste er nicht mehr wirklich zur Arbeit gehen. Sein Tag war folgestopft mit komischen Vorträgen und Maßnahmen die seiner äußerlichen Veränderung dienten. Er sollte sogar Tanzunterricht bekommen und ein anderer Punkt hieß Benimmunterricht. Mürrisch machte er sich auf den Weg zur Tiefgarage und setzte seinen Weg dann auf der Suche nach seinem Auto fort. Das hatte er natürlich auch schnell gefunden, doch da lehnte noch etwas an seinem Auto. Grinsend lehnte Cameron an seinem Auto und schien nur auf ihn zu warten. Ihn ignorieren konnte Ray nun sicher nicht mehr: "Was zum Geier willst du hier?" "Ich halte mich an das was du mir sagtest! Du wolltest dass ich mich um mein Zeug kümmere und das tue ich! Auf meinem Plan steht dass ich dich begleiten soll. Außerdem haben wir heute Abend zusammen Tanzunterricht," erwiederte Cameron lächelnd und rückte seine Sonnenbrille auf seiner Nase zurecht. "Dann nimm gefälligst dein Auto," zischte Ray und versuchte an Cameron vorbeizugehen. Grinsend schob der sich aber wieder in seinen Weg: "Genau das wollte ich ja vorschlagen und der Umwelt zu liebe fahren wir zusammen und mir zu liebe nehmen wir mein Auto." Ein kleiner Knopfdruck auf seinem Schlüssel und die Lichter eines schwarzen Sportwagens genau gegenüber blinkten kurz auf: "Da geht es schließlich um mein Image." Wie genau es dazu kam, konnte Ray nun wirklich nicht sagen, aber schlußendlich saß er auf der Beifahrer Seite des schwarzen Autos und neben ihm Cameron mit einem Gewinner Grinsen: "Also zur Maniküre Kleiner." "Nenn mich nicht Kleiner sonst," erwiederte Ray und seine Augen funkelten wütend. Cam lachte: "Ja ja komm runter! Ich bin ja echt mal gespannt was die dir für Krallen ankleben." Ray schwieg einfach, denn wenn er ehrlich war fiel ihm darauf auch nichts mehr ein. Das mit der Maniküre war schon der absolute Horror und Ray musterte fassungslos das Ergebnis. Seine vorher zwar gepflegten Nägel waren nun länger und kunstvoll bemalt und verziert. Und natürlich konnte sich Cameron ein Kommentar nicht verkneifen: "Ich weiß garnicht was du hast, dass sieht doch sehr gut aus!" "Halt einfach die Klappe und fahr mich zu diesem komischen Vortrag. Wenn du das nicht kannst, dann laß mich aussteigen und ich laufe," gab Ray zurück und blickte stur aus dem Fenster. Auch der Benimmregel Kurs war kein wirkliches Vergnügen und vorallem Camerons Kommentare trieben Ray quasi in den Wahnsinn. Doch der vollkommene Wahnsinn erwartete ihn ja noch der Tanzunterricht. Und so stand er nun vollkommen entnervt neben Cameron und vor einer dicklichen Frau, die seinem neuen Partner schon schöne Augen machte. Was hatte er nur verbrochen, dass ihm das Schicksal eine solche Strafe schickte. Kichernd blinzelte die Frau noch einmal zu Cameron, bevor sie sich auch einmal mit Ray beschäftigte: "So und du willst also die Schritte der Frau lernen!" "Von wollen kann ja wohl kaum die Rede sein," knurrte Ray fast unhörbar und sorgte damit dafür, dass die Frau ihn verwundert musterte. Vorallem seine Hände schienen ihr Interesse zu erregen. "Gut, fangen wir also an," sagte sie schließlich und begann Cameron und Ray ein paar Schritte zu erklären. Das Tanzen lief jedoch alles andere als gut. Ray hasste schon allein die Tatsache dass er einem Menschen so nahe sein musste und die Tatsache dass es Cameron war machte es nicht unbedingt besser. "Ihr müsst dichter zusammen stehen," rief die Tanzlehrerin von außen und versuchte Verzweifelt den verkrampften Ray etwas zu entspannen. "Blödsinn ich soll tanzen und nicht kuscheln," nörgelte Ray mürrisch und brachte Cameron dazu stehen zu bleiben. Der war mittlerweile aber auch etwas genervt: "Was ist denn nun schon wieder? Was ist dein verdammtes Problem." "Ich will das nicht machen," erwiederte Ray prompt, "oder machen wir es genauer ich will das nicht mit dir machen!" "Kannst du mal für fünf Minuten deine Zicken - Einzelgänger Nummer beenden? Das ist echt nicht zum aushalten mit dir. Glaubst du denn ernsthaft mir macht das Spaß," meinte Cameron und zündete sich entnervt eine Zigarrette an. "Du hast wenigstens Spaß daran dich über mich lustig zu machen oder ständig irgendwelche Kommentare von dir zu geben," entgegnete Ray und seine grünen Augen funkelten bedrohlich, "Wenn der Chef dich mitgeschickt hat um diesen Tag für mich noch unerträglicher zu machen, dann hast du deine Mission erfolgreich erfüllt!" "Ray das ist echt kindisch." "Ach ich bin kindisch, ja," schnitt Ray ihm das Wort ab, "Und das von Mr. Kindskopf höchst persönlich! Das ist ja fast ein Kompliment." Verärgert bließ Cameron den Rauch aus seinem Mund: "Bevor ich dir ein Kompliment mache friert die Hölle zu! Wie konnte ich mich nur auf diese Nummer einlassen. Ich hatte eben recht! Du bist nicht stark genug um diesen Auftrag durchzuziehen. Ich mache mich doch zum Idioten wenn ich mich zu deinem Partner machen lasse. Bis jetzt habe ich alle meine Fälle erfolgreich gelöst. Doch wenn ich wirklich mit dir arbeiten muss, dann wird das sicher der erste schwarze Fleck auf meiner weißen Erfolgs Weste!" "Dann verschwinde doch endlich," schrie Ray nun und seine Augen schienen richtig zu blitzen. Nur einige Sekunden später begann das Licht zu flackern, gleich dannach gab es einen kleinen Knall und die Musikanlage der Tanzschule ging in die Luft. Verwundert musterte Cameron die rauchende Anlage und gleich dannach den schwer atmenden blonden Jungen: "Was um alles in der Welt war das?" "Das war mein Signal zum gehen, denn ich glaube die Stunde ist damit beendet. Mach dir bloß keine Mühe, denn ich würde mir eher die Finger einzeln ausreißen lassen bevor ich mit dir fahre," zischte Ray und eilte auf die Tür zu, "Wir sehen uns Freitag! Und versuch erst garnicht mich vorher irgendwie zu kontaktieren!" Ganz nach Rays Wünschen versuchte Cameron wirklich nicht ihn zu erreichen. Denn er war sich ziemlich sicher, dass das sinnlos sein würde. Statt dessen beschäftigte er sich lieber mit ein paar Rechairchen zu diesem Terroristen Haes Scar. Viel konnte er, wie zu vermuten war, jedoch nicht finden. Dieser Typ war eben aal glatt. "Was denn Cam, du und Papierkram? Das überlässt du doch sonst immer deinen Partnern," riß ihn einer seiner Kollegen aus seinen Gedanken, "Warum überläßt du das nicht dem Kleinen?" "Ach der ist schon beschäftigt genug. Außerdem bin ich ganz froh wenn ich ihn mal nicht sehen muss." Grinsend setzte sich der Braunhaarige auf einen Stuhl in Camerons Büro: "Was denn Cam? Habt ihr etwa euren ersten Ehekrach?" "Vorsicht Stuart," warnte Cameron und fixierte seinen Gegenüber. Der grinste: "Naja auf jeden Fall wirst du ihn ja sicher heute wiedersehen. Immerhin ist heute der große Tag!" "Wie Bitte," erkundigte sich Cameron, "Von was redest du da eigentlich?" "Na der K - Tag," erwiederte Stuart und grinste noch breiter. Nun fiel es auch Cam wie Schuppen von den Augen, natürlich heute war doch Freitag: "Na ganz toll!" "Ja richtig toll. Unsere ganze Organisation wartete schon darauf," ergänzte Stuart, "Wir haben sogar Wetten abgeschlossen wie lange ihr in zärtlicher Vereinigung zusammen bleibt!" "Das ist echt krank," gab Cameron zurück, "Ihr wollt dabei nicht wirklich alle zusehen!" Stuart nickte: "Der Chef meint, ihr solltet am Besten gleich vor Publikum trainieren. Tja tut mir Leid Kumpel, aber da musst du durch!" Seufzend entzündete Cameron eine Zigarrette: "Das wird Ray nie mitmachen!" "Sieht nicht so aus, als würde Higgins ihn fragen, oder," entgegnete Stuart amüsiert. "Ja genau das meine ich ja," sagte Cameron mehr zu sich selbst als zu seinem Gegenüber, "Armer Ray." "Armer Ray? Man Cam was ist bloß los mit dir?" "Was denkst du wohl wie das für ihn ist," antwortete Cameron und zog an dem glimmenden Stängel, "Er hat diese Woche schon einiges ausgehalten und." "Man vergiß was du sagen wolltest, sieh dir das an," schnitt Stuart ihm das Wort ab und deutete auf eine Frau im Flur, die unsicher eine ihrer langen blonden Haarstränen um ihren Finger wickelte. Cameron traute seinen Augen nicht, war das etwa, das konnte doch unmöglich oder doch? "Ray," fragte Cameron und war dabei so laut, dass sich die blonde Frau umdrehte. Fast geschockt erwiederte Cameron den Blick der grün funkelnden Augen, die aber im Moment etwas sehr verletzliches hatten. Ray hatte sich so verändert. Seine Haare waren länger, das hübsche Gesicht, gekonnt weiblich geschminkt und der kurze Rock mit dem enganliegenden Oberteil zeigte seine schlanken Beine und die zierliche Tailie. "Sag ein falsches Wort und ich," weiter sagte Ray nichts und Cameron viel heute zum erstenmal auf, wie sanft doch seine Stimme war. "Hey Ray gehst du heute Abend mit mir Essen," stichelte Stuart und handelte sich dafür einen gefrierenden Blick ein. Entschlossen stand Cameron auf und drängte Stuart aus seinem Büro. Draußen fasste er sofort Rays Arm, zog ihn mit sich zurück in das Zimmer und schloß die Tür: "Ray ich muss dir was sagen!" "Ja laß deinen dummen Spruch ab, ich höre," erwiederte Ray frostig, doch seine Augen verrieten, dass er im Moment ziemlich angekratzt war. Besorgt sah Cameron ihn an, was war nur los mir dem Kleinen: "Ich will keinen dummen Spruch ablassen ich muss mit dir über diesen Kuss reden. Es gibt da nämlich etwas dass du wissen solltest. Alle werden da sein." "Was? Du hast dir Publikum besorgt? Tickst du noch richtig? Ich wusste, dass du ein ziemliches Ego hast, aber das ist selbst für dich übertrieben! Denkst du vielleicht auch nur einmal fünf Minuten an andere, an mich zum Beispiel. Hast du eine Ahnung wie ich mich fühle," fauchte Ray wütend zurück. "Komm schon Ray, bitte werte doch nicht alles was ich sage als Angriff! Ich habe sicher nichts mit der Sache zu tun," wehrte sich Cameron und legte eine Hand auf Rays Schulter, "Hätte ich dich sonst vorher gewarnt?" "Ich weiß auch nicht warum du plötzlich so loyal mir gegenüber bist, aber ich rieche dass da was faul ist," wiegelte Ray ab und entfernte Camerons Hand von seiner Schulter. "Ray was soll das? Ich versuche doch nur zu verhindern, dass dir jemand weh tut, du bist so empfindlich," machte Cam einen neuen Versuch und strich sich durch die gestylten schwarzen Haare. Aber Ray ließ ihn einfach nicht an sich heran: "Dann könntest du damit anfangen die Klappe zu halten, denn wenn ich mich recht erinnere bekomme und bekam ich die heftigsten Verletzungen von dir!" Seufzend entzündete Cameron eine neue Zigarrette und wollte etwas erwiedern, doch gerade als er den Mund aufmachte wurde die Tür von außen geöffnet. Megan die hübsche neue Sekretärin streckte ihren Kopf zur Tür hinein: "Ah Cameron, oh ich wollte dich nicht stören, aber Higgins will dich sehen, ach und wenn du Ray siehst, dann sag ihm doch bitte auch bescheid. Und sei vorsichtig, dass du keine bleibenden Schäden davonträgst. Wäre doch schade wenn du nach Küssen mit einem Mann für uns Frauen verloren wärest." "Das wird sicher nicht passieren und wenn ich mir nicht mehr so sicher bin, dann komme ich zu dir und laße mir ein Gegenmittel verabreichen," flirtete Cameron zurück und lächelte. Kichernd zwinkerte Megan Cameron zu und verschwand dann wieder aus der Tür. "Oh gott mir wird schlecht," nörgelte Ray und lehnte sich an eine Wand. Grinsend streichelte Cam über seine Wange: "Was denn Schatz, bist du eifersüchtig?" Das war definitief nicht der Fall, aber dennoch konnte Ray nichts erwiedern. Der Schock gleich vor der ganzen Firma jemanden, nein Cameron, küssen zu müssen, nahm ihm fast die Luft zum atmen. "Ray, ist alles in Ordnung," erkundigte sich Cameron, der erstens mit kontra gerechnet hatte und zweitens besorgt bemerkte, dass der Kleine trotz des Make Up´s ziemlich blaß aussah. Mit zitternden Fingern, wickelte er eine der blonden Haarstränen um seinen Zeigefinger: "Ich kann das nicht!" "Wir können aber nicht weglaufen," erinnerte Cameron und musterte den zitternden Jungen. "Doch kann ich," sagte der aber plötzlich und versuchte an Cameron vorbei aus der Tür zu rennen. Weit kam er jedoch nicht, denn an der Tür prallte er gegen einen hochgewachsenen jungen Mann, der ihn gleich an den Schultern festhielt: "Na hoppla, genau dich sollte ich holen kommen. Cameron kommst du? Wir warten schon alle auf euch." Erneut versuchte Ray sich zu befreien, sorgte damit aber nur dafür, dass der Typ ihn hochhob und über die Schulter warf. Alles treten half nichts, der andere war einfach zu stark und oder Ray zu leicht. "Laß ihn runter, Mitch," mischte sich Cameron ein, doch der Andere reagierte nicht und so konnte Cameron nichts anderes tun, als den Beiden nachzulaufen. Ray schrie den halben Weg und zappelte und dennoch stand er nun mitten in einem Raum, in dem seiner Meinung nach die komplette Firma versammelt war. Endlich ließ ihn der Typ runter und Ray zupfte seinen Rock, unter den staunenden Augen seiner Kollegen, zurecht. "Das soll Ray sein," flüsterten sie untereinander, während auch Cameron den Raum betrat. Verärgert funkelten seine dunkelblauen Augen zu dem Typ der Ray getragen hatte: "War das nötig?" "Mensch Cam, das war doch nur Spaß," flachste dieser und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Fast panisch sah Ray sich um, bis seine Augen die unförmige Gestalt seines Chefs erblickten, der ihn musternd betrachtete: "Ich sehe schon mein Schwager hat gute Arbeit geleistet. Du siehst gut aus, eine perfekte Täuschung!" "Jetzt bin ich fast etwas neidisch, dass Cameron die Schönheit küssen darf. Vielleicht sollte er lieber mit uns allen üben," schlug Stuart fort und leckte sich gierig über die Lippen. "Das läuft nicht," erwiederte Cameron und legte beruhigend eine Hand auf Rays Schulter, "Du weißt doch ich küsse keine gebrauchte Ware." Über den Satz hätte er vielleicht noch etwas genauer nachdenken sollen, denn Ray wirbelte herum und die grünen Augen funkelten: "Eine Ware? Was bildest du dir überhaupt ein?" "Schaut nur er ist sogar schon zickig wie ne Frau," brüllte Stuart und dannach brach schallendes Gelächter aus. "Genug jetzt," durchschnitt Higgins barsche Stimme den Lärm, "Ich habe heute noch etwas anderes zu tun, als mir eure dämlichen Sprüche anzuhören! Cameron, Ray, bringen wir die Sache hinter uns. Ich verlange keine Knutscharie, sondern nur einen kleinen Kuss. Wenn ihr es vor uns könnt, dann schafft ihr es auch vor den Anderen." Gespannte Stille lag im Raum und Panik in Rays Gesicht, als sich Cameron zu ihm wand. Sofort pumpte sich Adrenalin in seine Venen, sein Herz rasste und sein Magen zog sich zusammen, alles in ihm schrie ihn an abzuhauen. Unsicher wich er zurück: "Ich kann nicht." "Ach komm schon Ray, stell dich nicht so an. Cameron ist doch ein hübscher Kerl," gröllte es aus der Menge. Eine andere Stimme stimmte zu: "Genau, wer weiß vielleicht gefällt es dir ja sogar." Das Gemurmel wurde immer lauter, doch Ray konnte das einfach nicht. Das hier war immerhin sein erster Kuss. Er hatte doch nach dem Tot seiner Eltern niemanden mehr an sich herangelassen. Seit er 12 war, hatte ihn nicht einmal jemand umarmt. Sieben lange Jahre hatte er es geschafft solchen Situationen aus dem Weg zu gehen und nun sollte sein erster Kuss an einem solchen Ort stattfinden und dann auch noch mit ihm? Nein, das würde er nicht zulassen: "Cameron bitte tu es nicht." Die Worte hatte Cam kaum verstanden, weil Ray sie fast geflüstert hatte, aber dennoch beugte er sich zu ihm. Er wusste nur zu gut, dass das Gemurmel im Hintergrund immer schlimmer werden würde, wenn sie es nicht bald hinter sich bringen würden. Sanft streichelte er über Rays Wange und ließ die Hand dann im Nacken des Kleineren liegen: "Du musst dich entspannen." Zitternd schüttelte Ray leicht den Kopf: "Bitte nicht." Nach einem tiefen Atemzug beugte Cameron sich noch dichter an Ray heran: "Mach die Augen zu." Fast kaum fühlbar spürte Ray die warmen weichen Lippen auf seinen und die beruhigenden streichelnden Bewegungen in seinem Nacken. Ein warmes Gefühl strömte in seine Wangen und als er die Lippen des anderen deutlicher fühlte, verschwammen die Geräusche im Hintergrund und das Gegröle und Geschrei seiner jubelnden Kollegen verstummte. "Okay ich denke das genügt," meinte Higgins entschloßen, konnte sich ein kleines schiefes Lächeln aber auch nicht verkneifen. Lächelnd beendete Cameron den Kuss und ließ auch die Hand aus Rays Nacken gleiten. Der wich sofort seinem Blick aus und versuchte die hochroten Wangen zu verbergen. "Sieht ja fast aus als hätte es dem Kleinen sogar gefallen," jolte Stuart und wies mit einem Finger auf den verunsicherten Ray. "Klar hat es ihm gefallen," prüstete sich Cameron und grinste breit, "Immerhin bin ich auf dem Gebiet ein Profi." Als Antwort auf diesen recht flachen Spruch konnte Cameron Rays Hand schmerzhaft in seinem Gesicht fühlen und blickte ihm dann seine rote Wange reibend nach: "Was stellt der sich denn so an. Der tut ja gerade so, als wär das sein erster Kuss." "Irgendwie hatte ich gehofft, dass du einen besseren Drat zu ihm finden würdest," seufzte Higgins, der sich neben Cameron gestellt hatte, "Aber anscheinend habe ich deine soziale Kompetenz etwas überschätzt." Genervt drehte Cameron sich um: "Ich habe mir echt mühe gegeben, aber." "Wenn du das so sagst," unterbrach ihn Higgins ernst, "dann hast du dir ja auch nichts vorzuwerfen. Ich dachte nur, du hättest gesehen, wie verletzlich Ray heute war. Du hattest schließlich versprochen ihn zu beschützen, aber das gilt natürlich nur für körperliche Wunden, nicht für seeliche, oder?" "Das ist nicht fair," wehrte sich Cameron und suchte in seiner Tasche nach seinem Feuerzeug, "Ich habe doch nur einen kleinen Spaß gemacht. Das kann ihn doch nicht ernsthaft verletzt haben." "Siehst du ihn hier irgendwo," warf Higgins ein und reichte ihm dann eine coole Sonnenbrille, "In dem Kreutz in seiner Kette ist ein Sender, den du mit dieser Brille orten kannst. Nur für den Fall dass du ihn suchen willst!" "Wie kommen sie darauf dass ich ihn suchen will," entgegnete Cameron und zündete sich eine Zigarrette an. Higgins lachte und klopfte ihm auf die Schulter, doch ein weiteres Wort sagte er nicht mehr. Fragend blickte Cameron ihm nach wie er den Raum verließ und musterte dann die neue Sonnenbrille in seiner Hand. Nein, er würde den sturen Bock mit Sicherheit nicht nachrennen. Mies gelaunt betrat Cameron am Abend sein Apartment und schloß die Tür hinter sich. Was war das nur für ein Tag. Lustlos ließ er seine schwarze Lederjacke auf den Boden sinken, schnappte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich auf seine Couch. Mit einem flinken Griff nach der Fernbedienung schaltete er noch den Fernseher an und legte dann seine Füße auf den gläsernen Tisch vor ihm. Wenigstens seinen Feierabend, könnte ihm dieser kleine Möchtegern nicht kaputt machen, aber warum konnte er dann an nichts anderes mehr denken. "Och verdammt," knurrte er und angelte sein Handy vom Couchtisch. Dann würde er ihn eben kurz anrufen, aber sicher nicht um sich zu entschuldigen, sondern nur um zu schauen ob dieser blöde Eigenbrödler noch am Leben war. Doch egal wie oft er Ray auch anrief, nicht einmal hielt der es für nötig den Anruf zu beantworten. "Na toll," brummte Cameron und warf sein Handy wütend in die Sofakissen. Entnervt hiefte er sich von der Couch auf die Füße und durchwühlte seine Jacke nach der neuen Sonnenbrille. Er hasste es schon fast, aber er konnte einfach nicht anders, er musste wissen ob es dem Kleinen gut ging. Na dann wollte er das neue Spielzeug mal testen. Schnell setzte er sie auf seine Nase und drückte den unscheinbaren Knopf an der linken Seite. Sofort zeigte sich im linken Glas der Ausschnitt eines Stadtplanes und ein kleiner roter Punkt blinkte in der Norrington Street. "Was um alles in der Welt willst du denn in dieser Gegend, Kleiner?" Seufzend setzte Cameron die Brille ab und zog seine Jacke wieder über. Er würde sowieso keine Ruhe finden, ehe er nicht wusste warum sich der Kleine zu dieser Uhrzeit in einer so Zwielichtigen Gegend rumtrieb, also könnte er ihn auch gleich suchen. Dass er sich Sorgen machte hatte ja nicht im geringsten etwas damit zu tun, dass ihm sein Schertz von heute Morgen leid tat. Der Kleine war eben einfach zu empfindlich bei solchen Sachen. Cameron traute seinen Augen nicht, als er sich vor einem einschlägig bekannten Klub wiederfand dessen rosane Leuchtreklame das wort Lagoon zeigte. Jeder in der Gegend kannte diesen zwielichtigen Schuppen. Jeder wusste was für Leute sich in diesem Ding trafen. Zögernd überprüfte Cameron noch einmal das Signal in seiner Brille, doch es bestand kein Zweifel, der kleine war in dieser Homo - Disco. Cameron schluckte, in seinem ganzen Leben hatte er nicht zu träumen gewagt, dass er diesen Laden mal betreten müsste, aber auch da hatte er sich anscheinend geirrt. Tief durchatmend betrat er die Bar durch die ovalen Türen und fand sich dann in einer seltsambeleuchteten Discothek wieder. Die Musik dröhnte elektronisch und die Lichter zuckten im Takt. Wenn Cameron an einem Ort nach Ray hätte suchen müssen, dann wäre das hier wohl der letzte gewesen. Das passte doch alles garnicht zu Ray. Mit suchenden Augen streifte er durch die tanzende und trinkende Menge, doch er musste sich wohl auf sein Glück verlassen, denn die Chancen Ray hier zu finden waren verschwindend gering. Sich durch die Menge wühlend bahnte er sich einen Weg zur Bar und bestellte sich dort einen Drink. "Setzt dich doch da rüber Süßer," flötete ein lilahaariger Kerl hinter der Bar und zwinkerte ihm zu, "Wir haben doch Kellner. Bist wohl das erste mal hier." "Und auch das letzte mal," erwiederte Cameron, setzte sich aber doch von der Bar weg, schon alleine um den Blicken dieses Kerls zu entgehen. Mit einer frisch angezündeten Zigarrette ließ er sich auf einen Barhocker an einem freien Tisch sinken und ließ sein Blick wieder durch die Menge streifen. Das war schon ein sehr skuriler Ort und Cameron fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Warum konnte er nicht endlich Ray finden und von hier verschwinden. Doch eines war ihm klar, wenn er den Ausreißer erst einmal gefunden hätte, dann hätte er einige Fragen an ihn, wie zum Beispiel was der überhaupt in einem solchen Schuppen zu suchen hatte. Im Moment fragte er sich allerdings eher wo sein Drink so lange blieb und so blickte er genervt zur Bar herüber. Der lila haarige Kerl war aber mit einem anderen Gast beschäftigt und so entschied Cam einfach noch etwas zu warten und in der Menge nach Ray zu suchen. "Ihr Drink Sir, ein Manhatten on the rocks, macht 2,80," ertönte eine sanfte Stimme neben ihm und er drehte sich um. Geschockt blinzelte er den Jungen vor sich an: "Ray?" "Nein," sagte der nur und machte augenblicklich einen Fluchtversuch, der nur zu einfach gelang, da Cameron einfach zu geschockt war um überhaupt zu reagieren. Doch dieser Zustand dauerte nicht lange und er folgte dem Jungen, der sich einen Weg durch die Menge kämpfte. Schnell genug war er allerdings nicht, denn Cameron war einfach entschlossener darin, die im Weg stehenden Menschen aus dem Weg zu schubsen und so bekam er ihn recht bald am Arm zu fassen. Ohne ein Wort an den Kleineren zu richten zog er ihn durch den Club zu den Toiletten und stieß ihn in die für Herren, die glücklicherweise gerade nicht besetzt war. Verwundert musterte er dort die Erscheinung des Jungen, den er so noch nie gesehen hatte. Die von seiner Verwandlung nun langen Haare waren zu einem Zopf gebunden, das ebene Gesicht nicht mehr geschminkt, aber dennoch wirkte es sehr zart. Die langen Beine steckten in einer kurzen Hot-pens und der schlanke oberkörper in einem engen schwarzen und vorallem bauchfreien Top. "Kannst du mir das erklären," erkundigte sich Cameron und steckte sich eine Zigarrette an. "Können schon, wollen nein," antwortete Ray knapp, "Und jetzt entschuldige mich, aber ich habe zu arbeiten!" "Arbeiten, du arbeitest hier, als was? Will ich das überhaupt wissen," fragte Cameron weiter und musterte immernoch ungläubig die Erscheinung vor sich. Das passte doch garnicht zu Ray, auch wenn der in den Klamotten wirklich, oh gott was dachte er denn da überhaupt: "Ray ich dachte immer du wärst Agent bei EC wie ich auch. Willst du mir nicht sagen, seit wann du nebenher noch als Call Boy arbeitest." "Ich bin Kellner," zischte Ray unfreundlich, "und der rest geht dich garnichts an. Was suchst du überhaupt hier?" "Ich suche dich," erwiederte Cameron und bließ den Rauch energisch aus der Nase. Ray lachte spöttisch: "Gut du hast mich gefunden, gut gemacht! Und jetzt muss ich weiter arbeiten, auch wenn ich natürlich viel lieber mit dir reden würde, aber leider gibt es tatsächlich Menschen die ihren Job ernst nehmen." "Bleib gefälligst hier," knurrte Cameron und drückte Ray mit einer Hand gegen die Wand, "Ich hab nicht den weiten Weg hierher gemacht, damit du mich nun wie einen dummen Jungen stehen läßt!" "Sieh zu dass er diesmal bezahlt Ray," krächzte eine Stimme von der Tür aus, "Und stell dich nicht so an. Du kannst hier nicht arbeiten wenn jeder Freier dich grün und blau schlagen muss." Vollkommen überrascht wirbelte Cameron herum und sah in das schmierige Gesicht eines kleinen Mannes. Der lächelte schief und nickte ihm zu: "Lassen sie sich nicht stören." Die Tür fiel wieder zu und Ray blickte zu Boden. Das durfte doch nicht wahr sein, jetzt würde Cameron sicher keine Ruhe mehr geben und da hatte er verdammt recht: "Das ist also der Grund warum du so oft mit Kratzern und Prellungen zur Arbeit kommst." Entschieden riß Ray sich los: "Du hast doch garkeine Ahnung!" "Dann erklär es mir," entgegnete Cameron, "Du hast einen Job, also warum gehst du nebenher anschaffen, das gibt doch keinen Sinn." "Ich bin Kellner verdammt," fauchte Ray und seine Augen funkelten bedrohlich in Camerons Richtung. "Und was hat der Kerl dann eben gemeint als er sagte du sollst dich diesmal nicht so anstellen," bohrte Cameron weiter, er war nicht bereit das einfach so stehen zu lassen. "Halt dich aus meinem Leben raus, Cameron. Das hier geht dich nichts an," sagte Ray und durchbohrte ihn förmlich mit seinen Blicken, "Du hast schon genug angerichtet." "Was? Was hab ich denn gemacht," wehrte sich Cameron gegen diese Beschuldigung. Ray seufzte: "Hast du das nicht kapiert. Der Kerl denkt du seist ein Freier! Das bedeutet er will später Geld von mir!" "Er ist dein Zuhälter," stotterte Cameron und schnibbte die Asche seiner Zigarrette in ein Waschbecken. "Bist du irgendwie schwer von Begriff? Ich sagte doch ich bin nur Kellner," zischte der Blonde gefährlich, wurde dann jedoch sachlicher, "Es gibt hier Kellner die auch mit Besuchern andere Dinge machen und dann müssen sie einen gewissen Prozentsatz an Jack abgeben. Hast du es jetzt verstanden?" "Also du kannst es drehen wie du willst, er ist ein Zuhälter," stellte Cameron fest. Ray zuckte mit den Achseln: "Das ist mir vollkommen egal. Ich habe ja für gewöhnlich nichts mit ihm zu tun. Nur heute muss ich mich mit ihm auseinandersetzen und das ist deine Schuld." "Naja wenn du nicht in so einem Club arbeiten würdest, dann bräuchtest du dir um sowas auch keine Sorgen zu machen," entgegnete Cam trocken. "Ich brauche eben das Geld," rechtfertigte sich Ray und blickte auf den Boden. "Und wozu wenn ich fragen darf," hakte Cameron nach, den der Teil doch nun wirklich brennend interessierte, "Du wohnst doch noch bei deinen Eltern, also wozu?" Ray senkte die Augen, nein das würde er Cameron nicht erzählen. Er arbeitete hier doch nur, weil er von seinen Pflegeeltern weg wollte. Weil er es nicht mehr ertrug, dass sein angeblicher Vater ihn verprügelte. Er musste weg von dort, weg aus diesem Albtraum in dem er seit dem Tot seiner Eltern leben musste. Angestrengt versuchte er sich zu sammeln und seine Fassung zu bewahren, bevor er Cameron wieder in die Augen blickte: "Ich will eben ausziehen! Und für eine eigene Wohnung brauche ich eben Geld! Geld, dass ich mir jetzt verdienen muss, also nerv mich nicht länger!" //So das war das erste Kapitel, ich hoffe ihr habt auch noch Lust den Rest zu lesen.// Magican Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)