Drei Wochen ... von Jellyfish (... dann muss ich ihn heiraten!) ================================================================================ Kapitel 14: Der Einzug ---------------------- Hey, sry leute, dass es so lange gedauert hat. Ich versuche, mich mit dem nächsten kappi ein bisschen mehr zu beeilen. Versprochen! ^^ Viel Spaß beim lesen und ich hoffe ihr schreibt fleißig Kommis xD 14 Montagmorgen stand der Möbelwagen vor der Tür. Zwar vollkommen umsonst, aber was kann ich dafür? Ich hatte ihn ja nicht bestellt. Außer der großen Topfpflanze, die ich von meiner Mutter bekommen hatte, und der antiken Vase meiner Tante, total hässlich, aber was tut man nicht alles um die Familie glücklich zu machen, blieben alle Möbel und Dekostücke in meiner alten Wohnung zurück und die hätten locker mit in die Limo gepasst. Die Koffer mit meinen Sachen verstaute der Chauffeur der Limo im Kofferraum. Da ich aber auch nicht wollte, dass der nette junge Mann, der den Möbelwagen fuhr, umsonst gekommen war, half ich ihm Pflanze und Vase sicher in seinem Wagen zu verstauen. Er schaute zwar etwas verdutzt, behielt aber jeden Kommentar, der ihm vielleicht auf der Zunge lag für sich, und kletterte wieder hinter sein Lenkrad. Ich dagegen stieg in die Limo, die Kaiba vorbeigeschickt hatte. Ich schaute gespannt aus dem Fenster, als der Wagen durch das Hoftor von Kaibas Anwesen fuhr, gespannt auf das Haus, indem ich von jetzt an wohnen würde. Das erste, was ich bemerkte war der Garten. Er war riesig. Überall blühten Blumen und der Rasen war so grün, wie ich noch keinen gesehen hatte. Er sah einfach gewaltig gut aus. So viel Geschmack hätte ich Kaiba gar nicht zugetraut. Die Villa, die sich in der Mitte des Ganzen erhob, war groß und so weiß, als wäre sie gerade erst neu gestrichen worden. Eine breite Treppe führte zur Eingangstür hinauf An den Balkongeländern hingen ebenfalls Blumen, die in sämtlichen Farben blühten. Es war ein herrlicher Anblick. Wenn mein Einzug geregelt war, würde ich mir alles noch einmal näher ansehen, so viel war klar. Kaiba stand mit steinernem Gesichtsausdruck auf der Treppe und beobachtete den netten jungen Herrn vom Möbelwagen, der gerade die Topfpflanze durch die geöffnete Tür ins Haus trug. Als die Limousine vor der Treppe hielt, verzogen sich seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. Ich starrte verwundert zu ihm rauf und bemerkte gar nicht, wie der Chauffeur die Tür öffnete. Erst als er sich leise räusperte schreckte ich auf und stieg aus. Ich schritt die Treppe hinauf, an dessen obersten Ende Kaiba wartete. (Grausige Vorstellung). Obern angekommen fiel mein Blick, als erstes und das verbesserte meine Laune nicht gerade, durch die offene Tür in die Eingangshalle, in der sich sämtliches Personal versammelt hatte und mich neugierig musterten. Da kam mir eine Idee. Denen wollten wir doch mal eine Show bieten, sollten sich ja nicht umsonst da aufgestellt haben. Ich lächelte Kaiba lieb an und schlang die Arme um seinen Hals. „Ich hab dich vermisst“, hauchte ich, so laut, dass ich sicher sein konnte, dass die in der Eingangshalle es auch hörten. Kaiba umschlang meine Hüfte, senkte den Kopf – und küsste mich. Es war kein besonders langer Kuss, aber er reichte aus, um die Schmetterlinge in meinem Bauch zu wecken. Als er sich wieder von mir löste, sah ich ihn verdattert an und wurde rot. Also sooo deutlich hätte er es auch nicht darstellen müssen. Kaiba grinste und schlang einen Arm um meine Hüfte. „Komm“, forderte er mich auf und Seite an Seite betraten wir die Eingangshalle. Ich sah mich neugierig um. Die Bezeichnung „Halle“ war wirklich nicht übertrieben. Der Raum war gewaltig. Der Boden war mit Mahagoniholz ausgelegt, von dem jedoch nicht viel zu sehen war, da das meiste von einem großen Teppich verdeckt wurde. Der Teppich war beige mit schwarz-blau-rot-grünem Muster. Die Wände waren weiß gestrichen und mit etlichen Landschaftsbildern behängt. In den Ecken standen große Topfpflanzen in bunten Töpfen. Gegenüber der Eingangstür führte eine ebenfalls aus Mahagoni bestehende Treppe ins obere Stockwerk. Als Kaiba das Hauspersonal sah, verfinsterte sich ein Gesicht: „Habt ihr nichts zu tun? Ich gebe euch drei Sekunden, wenn ich dann noch jemanden sehe, ist er gefeuert“, blaffte er, woraufhin sich die Halle überraschend schnell leerte. Wir stiegen die Treppe hinauf. Kaiba führte mich einige Flure entlang und schob mich schließlich durch eine der vielen Türen ins dahinter liegende Zimmer. Kaum hatte er die Tür geschlossen, ließ er mich los. Ich stand vor einem großen Doppelbett mit dunkelblauem Bettzeug. An der gegenüberliegenden Wand stand ein großer Kleiderschrank, daneben ein schwarzes Ledersofa. Eine Tür führte auf den Balkon hinaus. „Bist du immer so nett zu deinem Personal?“, fragte ich. Kaiba warf mir einen eisigen Blick zu, woraufhin ich lieber das Thema wechselte: „Wie war ich?“ „Wieso? Du hast doch kaum was getan“, meinte Kaiba spöttisch. Bitte? Was sollte das denn jetzt? „Na hör mal, ich…“, wollte ich aufbrausen, doch in dem Moment klopfte es an der Tür. „Ja?“ Ein Hausmädchen steckte den Kopf ins Zimmer. „Miss Otaki, der Mann vom Möbelwagen, ist mit dem Ausladen fertig.“ „Ist gut, ich komme.“ Ich warf Kaiba einen letzten finstern Blick zu und folgte dem Mädchen in die Eingangshalle. Als ich die Treppe in die Eingangshalle hinunter stieg, musste ich unwillkürlich lächeln. Da standen, neben meinem Gepäck, mitten in der Eingangshalle und ganz verloren, eine Topfpflanze und eine hässliche antike Vase. „Können sie mir noch kurz die Pflanze hinauftragen?“, fragte ich den jungen Mann der neben den beiden Sachen stand. Dieser nickte und hob die Pflanze hoch, während ich mir die Vase schnappte. Dann ging es wieder zurück zu Kaibas Zimmer, was wir nach zehn Minuten suchen auch fanden. „Wo soll sie hin?“, fragte der junge Mann. Ich sah mich um und deutete nach kurzem überlegen in die eine Ecke des Zimmers. „Stellen sie sie da hin, Mr.…“ „Keito.“ Nachdem die Pflanze an ihrem Platz stand und Mr. Keito das Zimmer verlassen hatte, schaute ich die Vase in meinen Händen unschlüssig an. Dann wandte ich mich an Kaiba: „Wo kann ich die hinstellen?“ Kaiba musterte die Vase einige Augenblicke mit hochgezogener Augenbraue. „Sperrmüll!“ Vor Entrüstung ließ ich fast die Vase fallen. „Was? Wie kannst du es wagen, das ist eine antike Vase. Die hab ich zu Weihnachten von meiner Tante gekriegt.“ „Und du hast sie angenommen?“ „Gezwungener Maßen.“ „Siehst du? Wo liegt dann das Problem?“ „Aber das ist noch lange kein Grund sie einfach wegzuwerfen!“, schrie ich. Insgeheim bewunderte ich Kaiba für seine neu erworbene Selbstbeherrschung. Früher wäre er schon längst durchgedreht. „Ach ja?“ „Ja verdammt. Und jetzt noch einmal: Wo kann ich diese Vase hinstellen?“ „ICH HAB ES DIR SCHON GESAGT UND ICH WERDE MEINE MEINUNG NICHT ÄNDERN!“ So viel zum Thema Selbstbeherrschung. „WARUM MUSS IMMER ALLES NACH DEINER NASE GEHEN? ICH WEIß, DASS SIE HÄßLICH IST, ABER IMMERHIN HAB ICH SIE VON MEINER TANTE GEKRIEGT!“ „Du wiederholst dich.“ „DAS KANN DIR DOCH EGAL SEIN. ICH VERSUCHE DIR GERADE ZU ERKLÄREN; DASS MIR DIESE VASE WAS BEDEUTET!“ „DANN TUT SIE DAS HALT, ABER SIE KOMMT MIR TROTZDEM NICHT INS SCHLAFZIMMER! WENN DU SIE UNBEDINGT BEHALTEN WILLST, STELL SIE WOANDERSHIN!“ „ACH JA? UND WO?“ „WIE WÄR’S MIT DEM DACHBODEN? DA IST NOCH JEDE MENGE PLATZ!“ „SIEHST DU? DU FÄNGST SCHON WIEDER AN; WAS ICH SAGE IST DIR DOCH EGAL! DU…!“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach mich. Wer war das denn? Hörte derjenige nicht, dass wir gerade ein sehr wichtiges Gespräch führten? Da kann er doch nicht einfach stören. „WIR WOLLEN NICHT GESTÖRT WERDEN! VERSCHWINDE“, ich schmiss das, was ich gerade in der Hand hielt, Richtung Tür. Leider war das die Vase. Sie verfehlte knapp den Kopf des Hausmädchens, das soeben die Tür einen Spalt geöffnet hatte, und zerschellte an der Wand. „Entschuldigung, ich...ich wollte nur nachsehen ob alles in Ordnung ist“, stammelte das Mädchen, es war kreideweiß im Gesicht. „Jetzt ja“, meinte Kaiba, „und jetzt RAUS!“ Das letzte Wort hatte er geschrieen und das Mädchen schloss hastig die Tür. „MEINE VASE“, schrie ich entsetzt und starrte auf die Bruchstücke. „Gut, dann wäre das ja geklärt“, meinte Kaiba trocken und verließ den Raum. „Ich bin in meinem Arbeitszimmer. Die Hochzeitsberaterin kommt um drei.“ Dann war er weg. Ich überlegte, ob ich anfangen sollte zu heulen, entschied mich jedoch dagegen. Die Vase war ja wirklich hässlich gewesen und, um ehrlich zu sein, war ich froh sie los zu sein. Prüfend warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr. Es war erst kurz nach elf. Wollen doch mal sehen, wo man hier duschen kann. Suchend sah ich mich im Zimmer um, bis mir auffiel, dass meine Koffer anscheinend immer noch in der Eingangshalle standen. Seufzend machte ich mich auf den Weg. Nachdem ich geduscht und mich umgezogen hatte war es bereits zwölf. Genau genommen hatte ich auch nicht geduscht sondern gebadet. Der Einfall war mir gekommen, als ich das Bad, das sich gegenüber von meinem Zimmer befand, betreten und statt einer Dusche eine Badewanne in Swimmingpoolgröße vorgefunden hatte. Eine Weile stand ich unschlüssig in meinem Zimmer und überlegte, ob ich auspacken sollte. Ich entschied mich schließlich dafür. Irgendwann musste das ja getan werden, warum also nicht jetzt. Entschlossen öffnete ich den Kleiderschrank und war fast geblendet von der Ordnung, die darin herrschte. Alles war sorgfältig gebügelt und auf Kleiderbügel gehängt worden. Das was nicht hing, stapelte sich zusammengefaltet in den Fächern. Ich drapierte Kaibas Kleidungsstücke so um, das meine auch Platz hatten und begann die Koffer auszupacken. Dann machte ich mich auf die Suche nach Kaiba. Wo wohl sein Arbeitszimmer war? Suchend irrte ich durchs Haus, öffnete Türen hier und Türen da, durchquerte mehrere Wohnzimmer und stieg Treppen hinauf und hinunter. Bei der ganze Sache war ich natürlich zu stolz, eines der Hausmädchen zu fragen, die mir hier und da begegneten. „Suchen sie etwas Miss Otaki?“ Ich hatte gerade die Tür zu einem weiteren Badezimmer geöffnet und fuhr nun erschrocken herum. Hinter mir stand das Mädchen, wegen dem die Vase von meiner Tante kaputt gegangen war. Es war ungefähr in meinem Alter und seine braunen Augen glitzerten vergnügt. Wie alle Hausmädchen, trug es ein schwarzes Kleid mit einer weißen Rüschenschürze. „Ich suche Setos Arbeitzimmer“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Dann fiel mir ein, dass es vielleicht angebracht wäre, mich für vorhin zu entschuldigen. „Also…das mit der Vase tut mir Leid, ich war einfach nur so wütend und da…hab ich halt die Vase geworfen.“ Das Mädchen grinste schief. „Schon gut. Ich bin übrigens Marie. Marie Kimamoto.“ „Angenehm. Ich bin Magdalena oder Maggi. Wo ist denn jetzt das Arbeitzimmer?“ „Komm mit, ich zeig’s dir.“ Sie wandte sich um und ich stiefelte hinterdrein. „Streitet ihr euch öfter?“ „Was?“ „Na, du und Mr Kaiba.“ „Ab und zu. Wir haben nicht gerade das beste Verhältnis.“ „Ich dachte ihr wollt heiraten?“ Ich überlegte, sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Andererseits, sie schien nett zu sein… „Eigentlich nicht.“ Ich musste lachen, als ich Maries verdutztes Gesicht sah. „Meine Eltern und Setos verstorbener Stiefvater haben das arrangiert.“ Jetzt war Marie völlig verwirrt. „Dann kanntet ihr euch vorher gar nicht?“ „Doch, doch. Ich bin seine Sekretärin.“ „Aha“, etwas Schlaueres schien Marie dazu nicht einzufallen. Ich überlegte, dass ich sie ja eigentlich ganz nett fand und fragte spontan: „Katja, ich und Seto gehen morgen Hochzeitskleid aussuchen. Hast du Lust mitzukommen?“ Marie sah mich verdutzt von der Seite an und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Morgen hab ich meinen freien Tag. Eigentlich wollte ich mich vor meinen Fernseher verkrümeln und ausspannen, aber wenn du schon fragst, komm ich natürlich mit.“ So natürlich fand ich das gar nicht. Schließlich kannten wir uns erst seit heute. „…Freundin?“ Ich schreckte auf und bemerkte, dass Marie mich offenbar etwas gefragt hatte. „Was?“ Marie grinste. „Ist Katja deine Freundin?“ Ich nickte. „Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten.“ …Warum erzähle ich ihr das eigentlich? „Aha.“ Wir blieben vor einer Tür stehen, auf der in großen Lettern „BÜRO“ stand. Ich wunderte mich, warum mir die Tür vorher nicht aufgefallen war, kam aber zu keiner vernünftigen Antwort. „Wartest du hier, ich sag nur schnell hallo“, wandte ich mich an Marie. „Vielleicht könntest du mich dann durch Haus führen?“ Marie nickte. Ich hob die Hand und klopfte. Nichts passierte. War er etwa doch nicht da? Ich klopfte erneut, diesmal etwas lauter. Eine mir wohl bekannte eiskalte Stimme rief: „Ja?“ „Kann ich reinkommen?“ „Nein.“ Nett. „Warum nicht?“ „Was willst du?“ „Rein!“ „ICH HAB GERADE KEINE ZEIT!“ „Ich werd dich bestimmt nicht stören.“ „Also gut.“ Endlich! Ich öffnete die Tür und trat ein. Seto saß – wo auch sonst – hinter einem riesigen Schreibtisch und starrte auf den Monitor vor sich. „Wann arbeitest du eigentlich mal nicht?“ „Bist du nur gekommen um mich das zu fragen“, kam es genervt zurück. „Nein.“ „Gut. Also, was willst du?“ „Eigentlich nichts“, antwortete ich. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich aus purer Langeweile hier war. Doch das schien leider die falsche Antwort zu sein. „UND WARUM STÖRST DU MICH DANN?“ „Reg dich ab, ich wollte nur kurz „hallo“ sagen.“ „Das hast du ja jetzt, also…“ In dem Moment schallte eine fröhliche Kinderstimme durchs Haus. „ICH BIN WIEDER DA!“ Keine Minute später flog die Tür auf und ein strahlender Mokuba stürzte ins Zimmer. Als er mich sah, bremste er abrupt ab. „Oh, Maggi, du bist schon da?“ „Sieht so aus“, meinte ich lächelnd. „Ich hab mich riesig gefreut, als Seto es mir gesagt hat…“, er stutzte. „Warum ziehst du eigentlich zu uns?“ Ich starrte ihn verdutzt an. Wusste er es etwa noch nicht? Mein Blick wanderte zu Seto. Mein Zukünftiger saß immer noch am Schreibtisch und starrte angestrengt auf den Monitor seines Computers. „Du hast es ihm nicht gesagt?“, fragte ich ihn erstaunt. Seto sah auf. „Ich dachte, dass machen wir zusammen.“ Er stand auf, kam um den Tisch herum und legte einen Arm um meine Hüfte. Mokuba sah uns mit großen Augen an. „Wir wollen heiraten“, eröffnete Seto seinem Bruder, der erst gar nicht zu begreifen schien, dann aber einen lauten Schrei ausstieß und Seto um den Hals fiel. „Ist das war?“, fragte er aufgeregt. „Hätte Seto ‚müssen’ statt ‚wollen’ gesagt, könnte ich dir jetzt mit einem ‚ja’ antworten, aber so…“, erwiderte ich trocken. „Wieso?“ Mokuba ließ Setos Hals los und trat einen Schritt zurück. Seto warf mir einen wütenden Blick zu, dann wandte er sich an Mokuba: „Weil ich die Firma verlieren, sollten wir es nicht tun.“ „Wer sagt das?“ Mokuba schien endgültig verwirrt zu sein. Er tat mir richtig leid. „Euer blöder Stiefvater und meine idiotischen Eltern“, steuerte ich die Erklärung bei. Mokuba schien noch immer nicht zu begreifen, also sah ich mich dazu gezwungen etwas weiter auszuholen. „Euer Stiefvater und meine ach so geliebten Eltern haben ein Abkommen geschlossen, dass, sollte Gozaburo frühzeitig sterben, Seto mich vor seinem 19. Geburtstag heiraten muss um die Firma zu behalten.“ „Wie ist er denn darauf gekommen?“ „Nun ich nehme an, dass er dafür sorgen wollte, dass bei meinem Ableben ein Nachfolger bereit steht“, meinte Seto ungerührt und ich sah ihn schockiert an. Der glaubte doch nicht im ernst, dass ich jemals mit ihm ins Bett springen würde, oder? Ich meine, gut wir haben uns geküsst, aber das ist noch lange kein Grund, um mit ihm zu schlafen. Seto beachtete mich nicht. Mokuba sah mich an. „Und was kümmert es dich, ob die KC einen Nachfolger hat?“ Ich zuckte die Schultern. „Eigentlich überhaupt nichts“, Seto warf mir einen mörderischen Blick von der Seite zu, den ich gekonnt ignorierte, „aber da das ganze mit meinen Eltern abgesprochen war, hab ich gar keine andere Wahl, als Seto zu heiraten.“ „Tut mir wirklich Leid, wenn ich nicht gut genug für dich bin“, meinte Seto bissig und funkelte mich wütend an. Bildete ich mir das nur ein oder sah er ein kleines bisschen verletzt aus? „Ähm…so war das jetzt nicht gemeint. Ich dachte nur, dass macht das ganze etwas anschaulicher für Mokuba“, erklärte ich. Mokuba sah etwas geschockt aus. „Du wurdest dazu gezwungen Seto zu heiraten?“ Ich nickte bestätigend. „Das ist ja schrecklich“, platzte es aus dem Zwölfjährigen heraus. „Das hört sich so an, als wäre mich zu heiraten das Schrecklichste, was einem passieren kann“, warf Seto, immer noch verstimmt aussehend, ein. Mokuba wurde leicht rosa um die Nase. „So war das jetzt nicht gemeint. Ich dachte nur, dass es schrecklich ist, wenn jemand dazu gezwungen wird, einen anderen zu heiraten.“ Bevor einer von uns noch etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. „Herein“, riefen Kaiba und ich wie aus einem Mund. Mokuba sah aus, als würde er nur mühsam ein Lachen unterdrücken. Die Tür öffnete sich und Marie trat ein. „Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass das Essen fertig ist.“ „Was gibt’s denn?“, wollte Mokuba wissen. „Spaghetti Bolognese.“ „Klasse!“ Mokuba verschwand so schnell Richtung Esszimmer, dass meine Augen Mühe hatten, ihm zu folgen. Um drei Uhr stand die Hochzeitsberaterin vor der Tür und kurze Zeit später saßen ich, Seto und Miss Danzigen im Wohnzimmer. Seto und ich auf der Couch und Miss Danzigen in einem Sessel uns gegenüber. „Haben sie irgendwelche konkreten Vorstellungen, was die Feier angeht?“, eröffnete Miss Danzigen das Gespräch. Nein, hatte ich nicht. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als Seto mir zuvor kam. „Die Feier nach der Trauung findet am 15. Oktober im Hotel D’Amour statt. Darum habe ich mich bereits gekümmert. Ihre Aufgabe ist es jetzt dafür zu sorgen, dass genügend Essen und Unterhaltung für die Gäste da ist.“ Ich starrte Kaiba an. Das war ja mal wieder typisch. Er plante alles über meinen Kopf hinweg ohne mir auch nur ein kleines Wörtchen zu sagen. Ich war echt sauer. Na warte, das hat noch ein Nachspiel Seto. Ich wandte mich wieder Miss Danzigen zu und versuchte, während ich ihr zur Bestätigung zu nickte, ein Gesicht zu machen, als wäre diese Information alles andere als neu für mich. „Wie viele Gäste werden den erwartet?“, wollte Miss Danzigen als nächstes wissen und sah Seto an. Auch ich lauschte aufmerksam. Wenn es nach mir ginge würden, außer meinen Verwandten, nicht viele eingeladen werden, ich hatte keine Lust auf eine große Feier. Aber Seto sah das anscheinend ein bisschen anders. „Zweihundert. Die Einladungen werden Morgen verschickt.“ Ich musste mich zusammenreißen, damit meine Kinnlade nicht Bekanntschaft mit dem Boden machte, denn das hätte wirklich etwas merkwürdig ausgesehen. Also lächelte ich meinem Gegenüber freundlich zu und listete in Gedanken schon mal alle Beleidigung und Beschimpfungen auf die ich Seto nachher an den Kopf werfen konnte. Im Gegensatz zu mir schien Miss Danzigen keineswegs überrascht von dieser hohen Gästezahl. Sie nickte nur verstehend und machte sich eine Notiz auf ihren Block. „Gut, sie scheinen das meiste ja bereits selbst erledigt zu haben. Dann müsste ich jetzt nur noch wissen, wie sie sich die Unterhaltung der Gäste vorstellen.“ Ha, das war die Gelegenheit Seto eins reinzuwürgen. Bevor er erneut den Mund aufmachen konnte, um ein perfekt durchgeplantes Programm herunterzuleiern, sagte ich schnell: „Über das genaue Programm haben wir uns nicht unterhalten.“ Ich ignorierte den warnenden Blick Setos und fuhr fröhlich fort: „Aber wir dachten da an eine Musikgruppe, eine Tanzvorführung und ein paar Komiker die das ganze etwas auflockern?“ Seto wollte gerade protestieren, anscheinend war das nicht ganz das Programm, das er sich zurecht gelegt hatte, aber Miss Danzigen meinte, dass wäre eine ausgezeichnete Idee, so würde sich wenigstens niemand langweilen, und, oh wunder, er hielt den Mund und nickte steif. „Wunderbar“, trällerte Miss Danzigen, „das wär’s dann. Oh, ach ja, haben sie sich schon um einen Photographen für das Hochzeitsfoto gekümmert?“ Seto nickte abermals und sie verabschiedete sich. Während Seto sie, der Höflichkeit wegen zur Tür brachte, ließ ich mich seufzend nach hinten fallen und schloss die Augen. „Was sollte das gerade?“ Setos kalte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Was meinst du?“, fragte ich unschuldig. „Du weißt genau, was ich meine. Warum konntest du nicht einfach still sitzen bleiben und mir das Reden überlassen? Ich hatte bereits ein Programm.“ „Oh ja, das glaub ich dir aufs Wort.“ Ich funkelte ihn wütend an. „Wie kommst du eigentlich dazu unsere Hochzeit zu planen und mir kein Sterbenswörtchen davon zu erzählen?“ „Hattest du etwa andere Pläne?“, hakte Seto spöttisch nach. „Nun…das nicht gerade“, räumte ich widerwillig ein, „aber bestimmt eine geringere Gästezahl. Zweihundert. Ich bitte dich. Wer soll denn das alles sein?“ „Geschäftspartner und ihre Frauen beziehungsweise ihre Begleitung, Mitarbeiter, Reporter und dann natürlich noch deine Verwandten.“ Ich starrte ihn entsetzt an. „Du willst Reporter zu unserer Hochzeit einladen? Sag mal tickst du noch richtig?“ Setos Miene verfinsterte sich und er beugte sich drohend über mich, die ich immer noch auf der Couch saß. „Was hast du gerade gesagt?“ Seine Stimme klang beherrscht und ruhig und das machte mir Angst. „Ich…ich sagte gerade, dass ich gerne den Grund wüsste, warum du Reporter einladen willst.“ „Das war aber nicht alles, nicht war?“ „Doch“, plötzlich keimte Trotz in mir auf. Für wen hielt er sich eigentlich. „Wage es nie wieder, so etwas zu mir zu sagen. Verstanden?“, zischte er und ich beeilte mich zu nicken. Setos Miene entspannte sich ein wenig, doch machte er keine Anstalten sich wieder aufzurichten. „Um auf deine Frage zurückzukommen; die Reporter würden so oder so kommen, da ist es besser, wenn man sie gleich einlädt.“ „Ach so“, meinte ich etwas lahm und sah zu ihm hoch. Irgendwie machte es mich nervös, wie er da so über mich gebeugt stand, sein Kopf nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund musste ich plötzlich an unseren Kuss in seinem Büro denken und ich lief unwillkürlich rot an, als ich mir das Gefühl ins Gedächtnis rief, dass ich hatte als seine Lippen die meinen berührt hatten. Ein merkwürdiges Kribbeln durchlief mich und ich spürte das, würde er nicht bald aufstehen, etwas passieren würde, von dem ich nicht genau wusste, ob ich es wollte oder nicht. „Ähm…Seto…könntest du vielleicht wieder aufstehen?“ Ein anzügliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als er scheinheilig fragte: „Mach ich dich nervös?“ „Überhaupt nicht“, log ich. „Ich dachte nur, dass diese Haltung auf die Dauer eventuell etwas unbequem ist.“ „Rührend, wie du dich um mich sorgst“, antwortete Seto spöttisch, hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verließ das Zimmer. Ich brauchte fast eine halbe Stunde, bis ich mich von diesem Erlebnis erholt hatte. Dann stand ich auf und half Mokuba bei den Hausaufgaben, um meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Warum musste dieser Kerl immer nur so unvorhersehbare Dinge tun? Den Rest des Tages verbrachte ich damit, dass ich mit Mokuba irgendwelche Spiele spielte, von denen ich noch nie zuvor ein Wort gehört hatte. Seto bekam ich nicht mehr zu Gesicht. Er hatte sich anscheinend nach seiner überraschenden Tat in sein Arbeitszimmer verzogen und hielt es nicht für nötig zum Abendessen zu erscheinen. Also aßen Mokuba und ich alleine und sahen uns danach noch einen Film im Fernsehen an. Gegen zehn schickte ich Mokuba ins Bett und als Seto eine halbe Stunde später immer noch keine Anstalten machte aus seinem Büro zu kommen, legte ich mich ebenfalls schlafen. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)