Küss meine Wunden weg von Votani (Falkenauge*Robin) ================================================================================ Kapitel 14: *Die Welt steht still zwischen uns* ----------------------------------------------- »14. Kapitel« ~Die Welt steht still zwischen uns~ Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Nicht einmal eine Sekunde später, schlangen sich Robins Finger um das goldene Kreuz. Sie zog daran, bis die Kappe absprang und zu Boden fiel, während der Dolch sein wahres Aussehen preis gab. Das Eisen schimmerte gefährlich in der hellen Sonne, als sie geschickt ihre Handfesseln damit löste. Wieder schlossen sich ihre Augen, als sie sich auf ihre letzten Kräfte konzentrierte. ~+~ Zur gleichen Zeit ging schon ein Raunen durch die kleine Menge und auch die Marinesoldaten hatten ihren Fluchtversuch bemerkt, doch da kamen Leona und Falkenauge ins Spiel. Sie zogen ihre Schwerter und stellten sich zwischen das Podest und die herannahende Meute der Soldaten. „Du bist ein Samurai!“, rief der Käpt’n wütend aus, als er vor dem Schwarzhaarigen zum Stillstand kam. Doch der Angesprochene schwieg. Das Letzte was er wollte, war sich rechtfertigen. Er hatte gewählt und stand eindeutig auf Nico Robins Seite und nicht auf der der Regierung. Mit Leichtigkeit hob er sein Black Sword und hielt es dem Marinekapitän vor die Nase. Eigentlich hatte er nicht vor, jemanden ernsthaft zu verletzten, wenn es denn nicht nötig war. „Dafür wirst du bluten, Falkenauge!“, fluchte der etwas Kleinere mit den bereits angegrauten Haaren aus. Er war sich sehr wohl darüber im Klaren, dass er alleine gegen ihn keine Chance hatte. Dennoch zog er sein eigenes Schwert und ging zum Angriff über. Alles für die Gerechtigkeit – war nun einmal sein Motto, auch wenn es seinen Tod oder Ähnliches bedeuten würde. Mit einer angewiderten Miene parierte Falkenauge den schwachen Schlag und beförderte den Angreifer – zusammen mit seinem Schwert – gegen eine Steinwand, wo er kraftlos zu Boden ging. Danach blickte er sich zu der Schwarzhaarigen um, die grade mit Hilfe ihrer Teufelskräfte und dem Dolch den Strick durchtrennt hatte und nun durch die Falltür zu Boden fiel. Sie landete auf den Knien und hielt sich erschöpft hustend den Hals. ~+~ Gerade als sie den Blick hob, wurde sie unsanft am Arm hinaufgezogen. Es war Falkenauge, der sie ausdruckslos ansah, ihr seinen Mantel um die Schultern legte und meinte. „Clever.“ Aber sie konnte nicht antworten. Noch immer ging ihr Atem ziemlich schwer und ihr Hals schmerzte unermesslich. Schließlich hatte sich auch Leona den Weg freigekämpft und tauchte durch einen Schatten auf, welches das Podest warf. Sie lächelte zufrieden und übernahm den Platz von Falkenauge, da dieser nach vorne trat, um die einzelnen Soldaten außer Gefecht zu setzen, die sich ihnen auch weiterhin in den Weg stellen wollten. Ein Hieb mit dem großen Black Sword und die Soldaten sanken zu Boden und lagen anschließend im aufgewirbeltem Sand, während ihre Schwerter zerbrachen und neben ihnen in den Sand fielen, wo sie geschunden in der Sonne schimmerten. „Kommt schon!“, murmelte der Schwarzhaarige und schlug den Weg nach Norden ein, wo sich dichtes Gestrüpp befand, das gute Deckung bot. Doch bevor sie dieses erreichen konnten, ertönte ein lauter Schuss, der sogar die Vögel hoch oben in den Bäumen aufschrecken ließ. Ein leiser Schmerzensschrei folgte und Leona sank auf die Knie; eine Hand an ihren Bauch haltend. Ihre Augen waren leicht geweitet und ihr Atem ging rasselnd, als Robin und Falkenauge stehen geblieben waren und zu ihr sahen. Leona betrachtete sich ihre Hand, die sie sich nur kurz auf die Wunde gedrückt hatte und welche jetzt voll von ihrem Blut war. Ein Lächeln rann über ihre Lippen... Robin wollte ihr schon unter den Arm greifen, damit sie zusammen flüchten konnten, doch der Samurai war schneller und hatte sie am Arm zurückgehalten. Ihre dunklen Augen suchten den Blickkontakt zu den seinen, doch er starrte auf die andere hinab. „Geht schon!“, presste Leona mit Mühe heraus und machte eine Handbewegung, die ebenfalls dazu aufforderte. „Aber...-“, setzte Robin an, wurde aber sogleich von ihrem Begleiter unterbrochen. „Es tut mir Leid.“ Mit diesen Worten zog er die Schwarzhaarige mit sich und verschwand nicht sehr viel später mit ihr im Dickicht. Währenddessen versammelten sich die meisten Soldaten um Leona und nur wenige folgten den zwei anderen, die sich währenddessen durch das Gestrüpp kämpften. Falkenauge hatte sich den Dolch wieder von Robin genommen, um so besser störende Sachen aus dem Weg räumen zu können, als mit dem riesigen Black Sword, welches wieder auf seinem Rücken ruhte. Robin hingegen hatte sich tiefer in den weichen Mantel gekuschelt und folgte ihm stumm. Ihr Hals tat noch immer weh und an den Stellen, wo der Strick gesessen hatte, hatte sich ihre Haut grün und blau gefärbt. Dennoch ging ihre Atmung besser, sodass ihre Schritte sie schneller zu ihm trugen. Im nächsten Moment allerdings blieb er stehen und sie rannte – sprichwörtlich – in ihn hinein. Sie hatte in diesem Augenblick nicht aufgepasst und war prompt gegen ihn gelaufen. Ein paar Schritte machte sie rückwärts, ehe sie zu ihm und dann nach vorne schaute. Der Sandweg zeichnete sich vor ihnen ab, während sie noch immer gut versteckt dort standen zwischen Bäumen und Büschen. Ein Finger hatte sich warnend auf seine Lippen gelegt, als Falkenauge sich kurz zu ihr umgedreht hatte. Er spähte durch das Gebüsch und als er niemanden hörte und sah, zog er sie am Arm mit hinaus, sodass sie auf den Weg traten. „Ich bring dich nach Hause“, meinte er leise, als er sie an der Hand den Weg hinaufzog. Stumm ließ sie sich ziehen; genoss das Gefühl seiner warmen Hand, die ihre eigene - noch zitternde – umschlossen hielt. Ihr Herz klopfte hart gegen ihre Brust und dröhnte laut in ihren Ohren, als sie den Berg bewältigten. Alles war so verdammt schnell gegangen, sodass sie es noch nicht verarbeiten konnte. Grad eben hing sie noch dort; dem Tod so schrecklich nah wie noch nie und jetzt war sie auf der Flucht. Das Verwirrendste war aber dennoch, dass sie auf der Flucht mit ihm war. Der, der sie ausgeliefert hatte, wollte sie nun zurückbringen... Alles schien ihr verschwommen, als er abermals anhielt. Doch die Schwarzhaarige riss sich zusammen. Noch war nicht die Zeit bewusstlos zu werden, schließlich hatte Leona ihr Leben dafür gegeben und auch Falkenauge hatte viel aufgegeben. Manchmal fragte sie sich, warum sie jetzt so viele gütige Menschen kennen lernte, die Licht in ihre dunkle Seele brachten, wo sie früher doch nur von Gaunern und Betrüger umgeben war. Was wäre gekommen, wenn sie schon früher auf sie – auf ihn getroffen wäre? Doch Falkenauge unterbrach ihre wirren Gedanken, indem er sie weiterzog. Mittlerweile sah es nach Regen aus, denn der blaue Himmel hatte sich zugezogen und nur ein Sturmgrau bewohnte diesen noch. „Sie warten auf dich“, meinte er schließlich, drehte sich aber dennoch nicht um. Eine ganze Weile betrachtete Robin seinen Rücken und schwieg. Seit sie ihn kannte, genoss sie stets diese Momente, in denen sie sich einfach anschwiegen und die Ruhe auf sich wirken ließen. Mit niemand anderem konnte sie das teilen - nein - nur er verstand sie, wenn sie schwieg und akzeptierte es bedingungslos. Mittlerweile fielen immer mehr Regentropfen zur Erde und benetzten ihren Weg und ihre Körper. Alles hatte ein leichtes Punktmuster bekommen und wirkte noch friedlicher als so schon. Ihre Schritte trugen sie über den Sandweg, hinab in ein verlassenes Tal, wo das Gras konzentriert im Takt des Windes tanzte, bis sie schließlich durch einen Wald gingen. Ab und zu zwitscherte ein Vogel in den Bäumen, ein Rascheln von den grünen Blättern ertönte oder sie hörten von weiten eine Stimme, dennoch gingen sie weiter und weiter – umhüllt von dem Schleier des Schweigens. So viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher – gefangen in einem Teufelskreis und sie konnte sie nicht ordnen. Das erste Mal in ihrem Leben erlag sie den flüchtigen und nichtigen Gedanken, die sie stets plagten. Fast schon unbewusst drückte sie fester seine Hand, wartete sehnsüchtig auf eine Reaktion von ihm, doch er tat nichts... Sein Blick war weiterhin nach vorne gerichtet und sein Atem ging flach und regelmäßig. Eigentlich dumm von ihr, zu glauben, er würde etwas sagen, wo er doch im Grunde genauso war wie sie. Ein Mensch, der schwieg und einfach das duldete was geschah. Gelassen und unberührt. Kurz zeichnete sich ein Lächeln auf ihren Lippen ab. „Was ist so amüsant?“ Nun ertönte doch seine Stimme, auch wenn er sie nicht einmal einen Augenblick lang angesehen hatte. „Wie kommst du darauf, dass ich amüsiert bin?“, fragte sie leise und ihre Stimme klang ein wenig kratzig. „Dein Atem hat es mir verraten“, entgegnete er. Da er Schwertkämpfer war, nahm er viel mehr wahr als manch anderer. Sein Gehör war genauso geschärft wie auch seine Augen. Langsam lichtete sich der Wald und der Flussarm kam in Sicht. Die großen Segel der Flying Lamb ragten weit nach oben, sodass sie beide ihr Ziel schon vor Augen hatten. Doch bevor sie hinaustraten, hatte Falkenauge sie schon an den nächsten Baum gedrückt und war ihrem Gesicht um ein ganzes Stück näher gekommen. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen und seine Lider waren halbgeschlossen, als er auf ihre schmalen Lippen sah. „Dafür bist du mir einiges schuldig“, flüsterte er ihr gegen die Lippen. „Darauf warst du also die ganze Zeit aus. Du kannst mich wohl nicht eine Sekunde in Ru... -“, er unterbrach sie und die letzte Silbe ging in einem kurzen, aber doch leidenschaftlichen Kuss unter. Seine Hände strichen ihre Wange entlang nach unten, fuhren hauchzart über die Flecke an ihrem Hals... Schließlich löste er sich wieder von ihr und sah sie an. „Genau das war mein Plan.“ Wieder klang seine Stimme spöttisch. Mit diesen Worten und einem nachfolgendem Schweigen traten sie aus dem Wald und damit auf die weite Wiese. Einige Bienen flogen von Blume zu Blume, während die Crew der Flying Lamb wartend auf ihrem Schiff stand und sich angespannt über belanglose Dinge unterhielt. Schon einen Moment später waren sie allerdings verstummt und blickten zufrieden zu Robin hinunter. „Robin!“, riefen Chopper und Ruffy wie aus einem Mund, doch wurden von Nami aufgehalten, als sie von der Reling springen wollten. Die Orangehaarige grinste neckisch, als sie rief. „Verabschiede dich und dann komm, wir müssen los!“ Ihrer Meinung nach, konnten sie auch später noch Robin begrüßen, doch jetzt gehörte sie für ein paar Sekunden noch ihm – ihm allein. Nun standen sich die beiden gegenüber, die anderen total vergessend. Die Blicke austauschend und schweigend. Es dauerte ziemlich lange, bis Falkenauge schließlich wieder das Wort ergriff und trocken feststellte. „Du gibst mir also die Chance dich zu vermissen!?“ Robin lächelte schwach und rang sich schließlich zu einem Nicken durch, ehe sie antwortete. „Damit du mir umso verfallener bist, wenn wir uns wiedersehen.“ „Es gibt auch noch andere weibliche Wesen!“, war sein Ausruf und damit blickte er ihr herausfordernd in die dunklen Augen, die kurz aufblitzten. „Mag sein, aber nicht jede möchte dich!“ Der Angesprochene ließ eine Augenbraue in die Höhe zucken. „Ich habe einen hohen Status!“ „Jetzt nicht mehr, außerdem bist du nicht mehr der Jüngste!“ Nun grinste sie und trat einen Schritt auf ihn zu. Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, während die Flying Lamb hinter ihnen ruhig hin und herschaukelte. Er musterte sie einen Augenblick, sah dann zu der kleinen Karavelle, die bereits auf die Schwarzhaarige wartete und seufzte leise auf. „Bis dann, Devil!“ „Bis irgendwann, Falke!“ Sie streckte ihren Arm zu ihm aus, um ihm so seinen Mantel zurückzugeben, aber er schüttelte den Kopf, während er seinen Hut tiefer ins Gesicht zog. „Den brauche ich nicht mehr...“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon. Sein Boot war wohl zerstört worden von der Marine. Dann musste er sich wohl einen anderen Weg suchen, um von dieser gottverdammten Insel endlich runterzukommen. ~+~ Robin blieb noch einen Moment stehen und sah ihm nach. Man hätte meinen können, Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet, aber vielleicht war es auch nur die Sonne, die ihre Augen schimmern ließ. Schließlich ging sie ebenfalls ihren Weg und stand nicht wenig später auf dem Deck der Flying Lamb und sah zu, wie der Strand, an dem sie sich von ihm verabschiedet hatte, immer kleiner wurde. Die Schwarzhaarige hatte die Ellenbogen auf der Reling gestützt und hing ihren Gedanken nach, als sie eine raue Stimme hinter sich vernahm, die ihren Namen sagte. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Zorro hinter ihr stand... Ein Seufzen ihrerseits folgte, als sie anfing zu sprechen: „Ich werde bis in alle Ewigkeit auf ihn warten, wenn es denn sein muss, Zorro!“ Schweigen - dann trat der Grünhaarige neben sie und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer, während er sie von der Seite betrachtete. „Das nächste Mal fordere ich eine Revanche!“, gab er ruhig zurück. „Ich weiß...“ „Du weißt auch genau, worauf ich anspiele!“ Die Antwort war etwas mürrisch, was er eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Sie nickte aber und dachte einen Moment über ihre Worte nach, ehe sie erwiderte. „Du hast schon zwei Kämpfe bestritten, beide verloren und stehst lebendig hier.“ Wieder machte sie eine kurze Pause. „Ich weiß, dass du ein fairer Mensch bist und ich weiß auch, was du tun wirst, wenn die Zeit reif ist!“ Robin ließ Zorro stehen und ging langsamen Schrittes unter Deck, um sich wieder ihren Büchern zu widmen, die sie lange vernachlässigt hatte. Doch diesmal nicht mit dem Gefühl von Einsamkeit, sondern mit Vorfreude... ~+~ „Zorro, alles in Ordnung?“ Der Grünhaarige drehte den Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und erblickte die Navigatorin. Er nickte, aber dennoch konnte sie an seiner Haltung seine Anspannung erkennen und das er sich mies fühlte. Vorsichtig ging sie auf ihn zu und machte erst Halt, als sie fast neben ihm stand. Eigentlich wusste sie sich nicht zu verhalten und wie er reagieren würde, dennoch nahm sie fast schon automatisch seine Hand. Als er sich nicht rührte, legte sie die andere an seinen Arm, dann sah sie aufs Meer hinaus. „Sie hat sich entschieden und dagegen kannst du nichts machen. Wir sind den Gefühlen hilflos ausgeliefert.“ Sie sprach wirklich leise und mit Bedacht, doch noch immer bewegte Zorro sich keinen Millimeter. „Ich weiß“, kam schließlich seine nachdenkliche Antwort und die Orangehaarige spürte, dass er leicht ihre Hand drückte und sah, wie er die Lider für einen Augenblick schloss. --- Forgive me my weakness, but I don't know why. Without you it's hard to survive. Cause everytime we touched, I got this feeling. And everytime we kissed I thought I could fly. Can't you feel my heart beat fast, I want this to last. Need you by my side Cause everytime we touched, I felt this static. And everytime we kissed, I reached out for the sky Can't you hear my heart is beating? I can't let you go. Want you in my life --- ~Ende~ Damit ist die FF endlich und offiziell beendet. ^.^ Eigentlich hatte ich am Anfang der FF vor, Leona eine größere Rolle zu verpassen, aber irgendwie wurde nichts daraus. Aber dass sie stirbt stand von beim ersten Kapitel fest. Ihre Vergangenheit und ihr Verhältnis zu Falkenauge lasse ich mal im Dunklen stehen.^^ Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann eine Fortsetzung mit der ich euch weiternerven kann. :P Danke für die schönes Kommis und an jenki fürs betan *-* Was wäre nur aus der FF ohne dich geworden. *lachz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)