Küss meine Wunden weg von Votani (Falkenauge*Robin) ================================================================================ Kapitel 1: *Der Samurai und die Gesetzlose* ------------------------------------------- »1. Kapitel« *Der Samurai und die Gesetzlose* Die Stunden vergingen und der Wind auf dem Ozean wurde heftiger und heftiger. Die Wellen peitschten gegen die Flying Lamb und ließen die kleine Karavelle hin- und herschaukeln. Der Regen schlug regelrecht auf das Holz nieder und durch den Donner konnte man sein eigenes Wort nicht einmal richtig verstehen. Sanji und Zorro holten die Segel ein, da sie zu Reißen drohten. Die restliche Crew saß drinnen in der Kombüse und lauschten Namis Worten. "Die Nächste Insel heißt 'South End'. Das ist eine riesige Handelsstadt!", erklärte Nami laut und zeigte auf einen Punkt auf der Karte. "Cool, dann kann ich mir neuen Vorrat für meine Geschosse kaufen!", freute sich Lysop und fing an der kleinen Blaunase eine seiner berühmten Lügengeschichten zu erzählen. Robin - die ihnen gegenüber saß - beobachtete die beiden schmunzelnd. Sie war von jedem an Bord beeindruckt, wie sie ihr Leben meisterten. Auch wenn es noch so schwer war, so konnten sie immer noch lachen und dachten nicht weiter darüber nach. Sie waren eine richtige Gemeinschaft - fast schon wie eine Familie und sie hatte das Glück eine Zeitlang dazuzugehören. Am Abend hatte sich der schwere Sturm endlich gelegt und die See war wieder um einiges ruhiger. Durch die Wolken schimmerte die untergehende Sonne. Die Schwarzhaarige stand an der Reling und sah auf das weite Meer hinaus. Plötzlich jedoch ertönte eine Stimme direkt hinter ihr: "Robin, wir wollen die Stadt ein bisschen erkunden. Kommst du mit?" Robin drehte sich lächelnd zu Nami um und verneinte. Heute war ihr wirklich nicht danach zu mute. Sie wollte einfach alleine mit ihren Gedanken und Gefühlen sein. Kurze Zeit später verschwanden auch bereits alle Crewmitglieder von Bord und Robin blieb alleine zurück. Auf die eine Art mochte sie die Dunkelheit ungemein, die sich gerade über der Insel erstreckte und auf der anderen Seite machte sie ihr Angst. Es erinnerte sie an die damalige Zeit, wo sie oft alleine gewesen war. Doch heute war ihre Angst zum Glück nicht mehr sehr groß, denn sie wusste, sie kommen wieder - sie würden sie niemals alleine... Darauf war Verlass. ~+~ Der, den sie Falkenauge nannten, saß auf seinem kleinen Floss, während seine hellen Augen Kreise auf dem dunklen Meer zogen. Sekunden später umspielte ein leichtes - fast unscheinbares - Lächeln seine schmalem Lippen und er flüsterte leise auf die See hinaus: "Ich weiß, wo du bist!" Er kam gerade von der Weltregierung, deren Sitz sich nicht sonderlich weit weg von 'South-End' befand. Ihr Hauptthema war Nico Robin gewesen. Sie waren der Meinung, dass die Schwarzhaarige eine große Gefährdung wäre und zusammen mit Monkey D. Ruffy ziemlich viel Unheil anstellen konnte. Ihm war das zwar im Grunde egal, aber als ein Samurai hatte er natürlich die Pflicht für die Machtbalance zu sorgen und darüber wusste wohl die Weltregierung besser bescheid als er selbst. Auch er war nur eine Marionette in diesem Spiel. "79 Millionen Berry und jetzt 99 Millionen Berry, little Devil. Ist es das was du wolltest?" Falkenauge schüttelte den Kopf und steckte den Steckbrief, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, in seine Manteltasche. Er hätte ihr nicht helfen sollen - nicht den Pakt mit ihr vor all den Jahren schließen sollen. Doch wenn er sie nicht zu fassen bekam, würde es ein andere der Samurai tun und dann käme sie auch nicht besser davon. Wer wusste schon was sie mit ihr anstellen würden? Er kannte sie nur zu gut und wusste, wie sie auf hübsche Frauen reagieren konnten. Bald würde er bei der Schwarzhaarigen ankommen. Wie sie wohl reagieren würde? Ob sie sich nicht mehr an ihn erinnern konnte? Verdenken konnte er es ihr ja nicht, schließlich waren fast zehn Jahren seit ihrem Treffen verstrichen. Verändert? Bestimmt hatte sie sich verändert. Auch er hatte sich verändert – er war nicht mehr der Selbe wie früher. Er konnte es kaum fassen, schon wieder schwirrten so viele Fragen in seinem Kopf umher. Seit damals, waren so viele Fragen aufgekommen, wenn er an sie dachte und doch hatte er in seinen wirren Gedanken nie eine Antwort auf eine von ihnen gefunden. Einige Zeit später sah er auch schon den Umriss eines kleinen Schiffes am Horizont. Das Licht, das schwach aus einem der Bullaugen drang, machte den Schwertkämpfer erst richtig darauf aufmerksam. ~+~ Die Schwarzhaarige saß in der Kombüse, las eines ihrer Bücher und trank einen Tee, welcher heiß in ihrer Kehle brannte und doch angenehm war. Eine kleine Lampe stand neben ihr auf dem Tisch und erhellte den Raum ein wenig. Mittlerweile saß sie hier schon eine Stunde und ihre Augen begannen zu tränen. Gähnend stand sie auf und brachte die Tasse zum Waschbecken. Als sie diese reingestellt hatte, hörte sie jedoch ein merkwürdiges Geräusch. Es hörte sich an wie das Knarren einer Diele. Robin drehte sich zusammenzuckend zur Tür um. Für einen Augenblick lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, doch dann fiel es ihr ein: Das mussten bestimmt Ruffy und die anderen sein, schließlich war es schon spät. Vielleicht war die Stadt auch langweilig und keine Kneipe hatte mehr offen gehabt. "Wie auch immer...", dachte sie, setzte ein leichtes Lächeln auf und öffnete die Holztür, um nach draußen zu sehen. "War es etwa so langweilig, dass sie schon wieder zurück sei-?", sprach sie, hielt jedoch inne, als sie nur eine Person auf dem Deck stehen sah. Sie schluckte hart und ihr Herz fing an schnell gegen ihre Brust zu schlagen. Auch ihre Hände zitterten, als sie die kalte Türklinke umschlossen hielt. Konnte es wahr sein - war er wirklich schon da? Der Mann, dessen Schatten auf Robin selbst ruhte, trat schließlich ins Licht und seine gelb-braunen Augen blitzten gefährlich auf. Sein Mantel wehte leicht im Wind und sein riesiges Black Sword ruhte auf seinem Rücken. Er hatte seine Arme lässig vor der Brust verschränkt, als er letztendlich seine Stimme erhob und trocken sagte:" So sieht man sich wieder, Devil." Nun schien ihr Herz auch noch für den Bruchteil einer Sekunde auszusetzen, als sie den rauen Klang in seiner Stimme hörte. Diesen bestimmten Klang besaß nur er, dass hatte sie schon damals erkannt. Ihre Augen ruhten allein auf ihm - auf dem Mann, der gekommen war um sie zu holen. "Ich hätte nicht gedacht, dass du jetzt schon kommst!", erwiderte sie leise, aber dennoch bemüht nüchtern zu klingen. Falkenauge schritt langsam auf sie zu. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er sie einen Augenblick musterte. "Du siehst gut aus", meinte er daraufhin nur, als er vor ihr zum Stehen kam. Eine Weile herrschte eiserne Stille zwischen den beiden und auch draußen war kaum ein Geräusch wahrzunehmen. Das Einzige was man hören konnte, waren die leichten, im regelmäßigen Abstand kommenden Wellen, die gegen das Schiff und gegen das Felsenriff schlugen. Robin sah zu ihm hinauf - sah genau in seine Augen. "Du willst mich mitnehmen?" Wieder musste Falkenauge leicht anfangen zu grinsen. Sie kam immer gleich auf den Punkt, das war schon damals so gewesen. Eigentlich schien sie sich kaum verändert zu haben. Das Einzige, was ihm sofort aufgefallen war, war, dass ihre Ausstrahlung nun etwas anders war. Früher hatte sie so eine dunkle Aura gehabt, die von etwas Geheimnisvollen erzählte, aber heute - heute schien sie heller zu sein und auch so wirkte sie allgemein fröhlicher. Seit er damals Lorenor Zorro und Monkey D. Ruffy getroffen hatte, wunderten ihn so einige Sachen nicht mehr. Schon damals hatte er gewusst, dass die beiden und ihre zukünftige Bande sich einen Namen machen würden und so wie es jetzt stand, hatte es sich bewahrheitet. "Bist du etwa ganz allein hier?", wieder ertönte Falkenauges Stimme in der Nacht. "Lenk nicht ab, Falke! Also was ist nun?", rief die Schwarzhaarige aufgebracht. Sie wollte endlich Gewissheit haben, doch er lenkte mal wieder ab. Statt er einfach sagte, was er wollte. Robin konnte es nicht nachvollziehen, wie man Sachen so herauszögern konnte. "Eine Flasche Sake wäre nicht schlecht! Habt ihr so etwas, auf eurer kleinen Nussschale?" "Sag endlich was du willst!", erwiderte Robin und ihre Augen starrten wütend in die seine. Der Schwarzhaarige verzog dennoch keine Miene. Eher erschien sie ausdruckslos, von keiner einzigen Emotion geprägt. Plötzlich ohne jegliche Vorwarnung, drückte Falkenauge sie an die Wand. Eine Hand hatte ihren Hals gepackt und die andere hielt ihr Handgelenk fest neben ihrem Kopf umschlossen. Er kam ihrem Gesicht gefährlich nahe, sodass Robin seinen warmen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Er flüsterte leise: "Hetz mich nicht! Du weißt, dass kann ich nicht leiden." Seine Augen fixierten sie ziemlich lange, sodass ihr Herzschlag sich wieder etwas erhöhte, auch wenn sie es nicht zeigte. Eine Weile verhaarten sie so, bis dann aus der Ferne eine Stimme ertönte, die rief: "Robin, wir sind wieder da!" Beide kannten diese Stimme nur zu gut. Wer Monkey D. Ruffys Stimme einmal vernommen hatte, würde sie nie mehr vergessen... -Tbc- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)