Memories - Love von abgemeldet (Gippel and Rikku) ================================================================================ Kapitel 87: Betrayal -------------------- „ Seymour wants his wife back… and no one should try to stop him…” „Lass uns eine kleine Rast einlegen, bitte.“, sagte Yuna erschöpft. Tidus und sie hatten nun einen mehrstündigen Fußmarsch hinter sich und langsam taten dem Ex- Medium die Beine weh. Tidus drehte sich zu ihr um und fixierte sie mit eiskaltem Blick. Auch ihm standen schon Schweißperlen auf der Stirn, doch er hatte nicht vor, jetzt eine Pause einzulegen. Er wollte endlich wieder zurück in die Höhlen. Ein leichtes Grinsen umspielte sein hübsches Gesicht. Er konnte es kaum erwarten, den Befehl seines Meisters zu dessen Zufriedenheit auszuführen und er freute sich auch schon darauf, diesen Gippel ein für alle mal zu eliminieren. „Wir müssen weiter.“, sagte er schroff zu seiner Freundin und drehte sich bereits wieder um. Yuna beobachtete ihn verwundert. Dass Tidus ihrer Bitte nicht nachkommen wollte, überraschte und schockierte sie. Er konnte doch sehen, dass sie müde war und eine kleine Rast benötigte. Normalerweise schlug er ihr nie einen Wunsch ab. Seit er wieder mit Ghai zurück war, wirkte er kalt und gleichgültig. Zuerst hatte Yuna gedacht, dass sie sich das nur eingebildet hätte, doch langsam wurde es immer deutlicher. Tidus drehte sich wieder um, um zu sehen, ob sie ihm folgte. Er sah, wie nachdenklich sie ihren Blick auf ihm hatte und er meinte, das Misstrauen in ihren Augen, das langsam wuchs, zu erkennen. Das alarmierte ihn. Er musste sich zusammenreißen, auch wenn es ihm schwer fiel, er durfte sich nicht so abweisend und gemein benehmen. Mit jedem bösen Wort, das er aussprach, zerbröckelte seine Tarnung ein kleines Stück und er durfte seine Aufgabe nicht gefährden. Yuna durfte auf keinen Fall misstrauisch werden. Der Blonde strich sich durch die Haare und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. „Tut mir Leid, Yuna“, presste er hervor und versuchte, es glaubwürdig klingen zu lassen, „ Ich mache mir nur Sorgen um Gippel… Jede Minute, die wir hier vertrödeln, könnte seine letzte sein…“ Yuna schreckte auf. Das war richtig. Sie nickte mit ernstem Gesicht. „Du hast Recht. Wir müssen ihn retten.“, sagte sie. Gippel war wichtiger, als ihr Bedürfnis nach einer kleinen Pause. Sie würde schon noch eine Weile durchhalten. Tidus nickte zufrieden, als sie ohne ein weiteres Wort voranging. Das war gerade noch mal gut gegangen. Nach einer weiteren Stunde sank die Sonne immer tiefer und es begann zu dämmern. Die Luft kühlte ab und die Sonne schien nicht mehr so heiß auf Yuna und Tidus herab. Beide empfanden es als Erleichterung. Sie waren von ihrem Ziel nicht mehr weit entfernt. „Wir sind fast da“, sagte Tidus und deutete auf den kleinen Eingang einer Höhle. Von außen sah sie nicht sehr spektakulär, geschweige denn groß aus, und sie verbarg das riesige Innere geschickt. „Endlich“, seufzte Yuna keuchend. Stundenlang waren sie nun gegangen und langsam reichte es ihr wirklich. Ihre Füße taten weh und sie hatte Durst. „Was erwartet uns da drinnen?“, fragte das Ex- Medium und ließ ihre Finger über die zwei Revolver an ihrem Gürtel gleiten. Die Waffen beruhigten sie und gaben ihr Kraft. „Ein paar Guado. Aber zu zweit müssten wir die locker schaffen.“, antwortete Tidus und bemühte sich, nicht laut loszulachen. Ein paar Guado war untertrieben und Yuna ahnte nicht, dass sie in Wirklichkeit ganz alleine war. Denn er war sicher nicht auf ihrer Seite… Wenn sie nur wüsste… Nach einigen weiteren Schritten hatten sie den Höhleneingang schließlich erreicht und Tidus trat ein. Erst jetzt merkte Yuna, dass ihr Freund gänzlich unbewaffnet war. „Wieso hast du dir keine Waffe aus Besaid mitgenommen?“, flüsterte sie. Tidus schaute sie an. „Ich… das hab ich in der Eile ganz vergessen.“, er hoffte, dass sie ihm das abkaufen würde. In Wirklichkeit brauchte er natürlich keine Waffe, er hatte nicht vor, mit irgendjemandem zu kämpfen. Yunas Hand wanderte zu einem der Revolver an ihrem Gürtel und zog ihn heraus. „Hier, nimm den.“, sagte sie leise und hielt ihm die Waffe hin. „Danke, du bist ein Schatz.“, gab Tidus zurück und nahm den Revolver an sich. Es war dunkel in der Höhle und so konnte Yuna sein fieses Grinsen nicht sehen… Die beiden tasteten sich an der erdigen Wand entlang, weil sie kaum etwas sehen konnten. Mit der Zeit wurde der Gang allerdings breiter und nun beleuchteten Fackeln, die an der Wand hingen, die Höhle. „Wieso sind uns noch keine Guado begegnet??“, fragte Yuna nach einer ganzen Weile verwundert. „Ich weiß es nicht… Das ist seltsam…“, antwortete Tidus. Die einzige Erklärung die er dafür hatte, war, dass der Meister ihr Kommen bereits bemerkt hatte, und die Guado angewiesen hatte, sich verborgen zu halten. Doch diese Erklärung würde er seiner Freundin bestimmt nicht offenbaren. Zum Glück hatte er sich den Weg gemerkt, der zum Raum des Meisters führte. Bald sah er auch schon die Tür vor sich und öffnete sie langsam. Yuna hielt inne. Irgendein Instinkt warnte sie, dass Gefahr im Verzug war und sie griff instinktiv auf ihren Revolver. Das kalte Metall gab ihr erneut Mut und so betrat sie hinter ihrem Freund den großen Raum. Er war leer. In der Mitte befand sich ein großes Holzkreuz, an dem durchschnittene Fesseln hingen. Yuna schaute sich um. Sie ging zu einer kleinen Schüssel, die am Boden lag und hob sie auf. Drinnen klebte irgendetwas Verbranntes. „Was ist das nur?“, angewidert ließ sie die Schüssel wieder fallen und beäugte das Holzkreuz. „Gefällt dir meine bescheidene Wohnung?“, ertönte nun eine Stimme hinter ihr und Yuna fuhr herum. Tidus, der noch neben ihr stand, schaute wissend auf die Person, die so leise und unbemerkt den Raum betreten hatte. Der Mann war ganz in einen schwarzen Mantel gehüllt, die Kapuze hing ihm tief ins Gesicht, und so konnte man nicht erkennen, wer er war. Doch bei der Stimme fröstelte Yuna. Sie weckte eine tiefe Angst in ihr, auch wenn sie sich nicht erinnern konnte, wem die Stimme gehörte. „Du hast mich doch wohl nicht vergessen, meine Liebe, oder? Schließlich sind wir verheiratet.“, sprach die vermummte Person und griff sich an die Kapuze. „Was..?“ Er zog sich die Kapuze zurück und gab sich laut lachend zu erkennen. „Seymour!“, entwich es dem erschrockenen Ex- Medium und sie stolperte entsetzt einige Schritte zurück. Ihr Herz fing an, wie wild zu schlagen und ein mächtiges Angstgefühl überkam sie. „Ich sehe, du erinnerst dich an mich.“, sagte Seymour zufrieden und grinste. Yuna warf panisch einen Blick auf Tidus, doch der stand nur unbeteiligt neben ihr und verzog keine Mine. Yunas Innerstes verkrampfte sich und sie blickte Seymour an. Sie versuchte, ihre Angst zu verbergen, doch sie hatte das Gefühl, dass ihr das nicht sonderlich gut gelang. Aber sie war nicht alleine. Sie hatte ja noch Tidus. Er würde nicht zulassen, dass dieser Mistkerl ihr zu nahe kam. Als Seymour sich ihr einige Schritte näherte, zog Yuna blitzschnell den Revolver aus ihrem Gürtel und zielte damit auf ihn. Ihre ausgestreckten Arme zitterten. „Schieß doch, meine Kleine. Damit kannst du mir nichts anhaben. Ich bin ja schließlich schon tot. Dank dir.“, meinte Seymour unbeeindruckt und amüsiert. „Wie hast du es geschafft, zurückzukommen?“, presste Yuna hervor. Sie starrte Seymour wütend und voller Hass an. Seymour grinste. „Falls du dich erinnerst gab es vor kurzem Probleme mit dem Abyssum. Einige Tote konnten zurück in diese Welt kommen. Yunalesca und ich sind gemeinsam geflüchtet. Doch unsere Wege trennten uns kurz danach. Sie war einfach zu voreilig. Deshalb ist sie jetzt auch wieder im Abyssum.“ Seymour lachte grausam. „Genau dort wo sie hingehört und wo auch du schon bald wieder sein wirst.“, zischte Yuna. Seymour wurde ein klein wenig unsicher. Er wusste nur, dass Yuna und ihre Freunde es irgendwie geschafft hatten, Yunalesca zu besegnen, doch er wusste nicht, wie sie das geschafft hatten. Doch als er Yunas ängstlichen Blick sah, beruhigte er sich wieder. In ihren Augen war zuviel Angst zu lesen. Sie hatte wahrscheinlich nicht die Macht, ihn zurückzuschicken. „Schick mich doch zurück, wenn du kannst!“. Seymour lachte und schaute sie herausfordernd an. Yuna ließ ihren Revolver sinken. Sie wusste, dass er ihr gegen Seymour nichts nutzen würde. Eine Kugel würde einem Toten nichts ausmachen. Wütend erwiderte sie seinen Blick. Sie wusste, dass nur Rikku die Fähigkeit hatte, ihn zu besegnen. Doch die war kilometer entfernt… „Tidus, wir müssen verschwinden!“, rief Yuna ihrem Freund zu und wollte auf die Tür zu rennen. Doch Tidus packte sie an der Hand und riss sie grob zurück. „Tidus! Was..?“, verwundert schaute sie in die kalten Augen ihres Freundes, der sie gnadenlos festhielt. „Du gehst nirgendwohin.“, entgegnete er kalt. Er war froh, jetzt nicht mehr den guten Freund spielen zu müssen. „Tidus! Was hast du?“, schrie Yuna, die nicht verstand, was mit ihrem Freund vorging. Sie versuchte, sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch es gelang ihr nicht. Ihr Revolver fiel ihr auf den Boden. Tidus lachte und zerrte sie zu Seymour. Er schleuderte sie vor seinen Füßen zu Boden. Yuna landete im Dreck und schaute verwirrt zu Seymour hoch. „Hier habt ihr sie, Meister.“, sagte Tidus und trat einige Schritte zurück. Seymour nickte zufrieden. „Du hast den Befehl schnell und sauber ausgeführt. Du…“ „Was hast du mit Tidus gemacht?“, schrie Yuna Seymour an und rappelte sich hoch. Wut und Angst funkelten in ihren Augen. „Unterbrich mich gefälligst nicht, wenn ich rede!“, fuhr Seymour sie an und umfasste ihr Handgelenk. Er verdrehte es langsam. Yuna schrie auf. „Auuhh“ In dem Augenblick wurde die Tür aufgestoßen und Gippel kam herein. Alle Augen richteten sich auf den Al Bhed. Er sah nicht gut aus. Seine Kleidung war an vielen Stellen zerrissen, er hatte unzählige Schrammen und einige blutende Wunden am Körper. Alles in allem sah er mehr tot als lebendig aus. „Lass sie los!“, fuhr er Seymour an. Seymour lockerte seinen Griff ein wenig und wandte sich interessiert Gippel zu. „Wie bist du denn jetzt schon wieder aus deiner Zelle entkommen?“ Gippel keuchte und musste sich an der Wand festhalten. „Ich habe es schon einmal geschafft und ich habe es wieder getan. Deine lächerlichen Guado können mich nicht aufhalten.“ In einer Hand hielt er einen Kampfstab, den er einem Guado im Kampf abgenommen hatte. „Tidus, ich weiß nicht, was mit dir ist, aber komm bitte wieder zu dir!“, wandte sich der Al Bhed an Tidus, der ihn nur grinsend musterte. „Ich bin bei mir! Also red keinen Schwachsinn!“, Tidus schaute Seymour an, „ Kann ich ihn haben?“ Der Blauhaarige nickte. „ Du hast deinen Befehl ausgeführt, zum Dank bekommst du den Al Bhed. Du kannst mit ihm machen, was du willst. Aber lass ihn leiden.“ Tidus nickte. „Das werde ich.“ „Tidus nicht!!“; schrie Yuna, als Tidus sich dem erschöpften Al Bhed näherte. „Und du kommst mit mir. „, zischte Seymour Yuna zu und zerrte sie aus dem Raum. ------ Hyy, und schon gespannt, wie es weitergeht?? Ob Yuna und Gippel da wieder heil rauskommen? ^___^ hoffe, es hat euch halbwegs gefallen ^.^ lg, GiGi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)