Löwe, Schlange, Drache von abgemeldet (Ein neues Jahr mit einem neuen Gesicht) ================================================================================ Kapitel 1: Griffith's Ring -------------------------- So, das hier ist meine erste Fanfic, also erwartet nicht allzu viel. Bitte entschuldigt, dass das erste Kapitel so kurz geworden ist, aber es kommen ja noch welche =) So, und jetzt lest mal schön, was ich hier zusammengeschrieben habe ^^ Viel Spaß! Griffith's Ring Der Himmel in dieser Julinacht war sternenklar und die Luft warm. In dieser Straße, ganz am äußersten Ende der Stadt, gab es nur noch sehr wenige Häuser und die meisten der noch verbliebenen Gebäude waren einsturzgefährdet oder bereits eingestürzt, so dass es nicht eine Menschenseele gab, die das seltsame Geschehen hätte beobachten können. An einer rissigen Holzhauswand, wo es sich ein streunender Hund bequem gemacht hatte, glühte plötzlich ein grelles Licht auf. Der Hund jaulte kurz auf und sprang zur Seite. Genau da, wo vorhin noch nichts gewesen war, stand nun eine Gestalt. Da es in der Straße, die den Namen Griffith's Ring trug keine Mieter mehr gab, hatte man auch die Straßenlaternen abreißen lassen, um Stromkosten zu sparen. Deswegen war die große, schmalschultrige Gestalt in der Dunkelheit mit ihren dunklen Umhang perfekt getarnt. Sie richtete sich auf und schüttelte sich kurz, dann drehte sie sich um und sah den in einer Ecke kauernden Hund an. Langsam ging sie auf das winselnde Tier zu, bückte sich und streichelte ihm vorsichtig über die Nase. "Armes Tier", sagte die Gestalt mit einer melodischen, weiblichen Stimme. Dann wandte sie von dem Hund ab und trat aus dem Schatten des dachlosen Hauses heraus, um sich umzusehen. Die Straße war menschenleer. Plötzlich schrie in der Ferne eine Katze. Jeder normale Mensch wäre geflohen. Griffith's Ring an sich war schon gefürchtet, da es hieß, hier würden böse Dämonen ihr Unwesen treiben. Natürlich war das Unsinn, aber gegen die alten Traditionen und Geschichten wollte niemand etwas sagen. Die eben aus dem Nichts erschienene Gestalt trug einen bodenlangen schwarzen Umhang. Ein Windzug ließ ihn flattern, während der Träger des Umhangs die Straße entlang marschierte. Mit schnellen Schritten lief sie vorwärts, geradewegs auf ein Haus zu, das zu den wenigen in Griffith's Ring zählte, die noch gerade eben als bewohnbar eingestuft werden konnten. Die Gestalt hob den Arm und unter dem Umhang tauchte eine langfingrige Hand auf, die einen kaum merklichen Schlenker machte. Es klackte und die Tür quietschte als sie sich öffnete. Sogleich verschwand die Gestalt im Inneren des dreistöckigen Hauses. Die Stufen knarrten bedrohlich, als unsere Gestalt die Treppe in den ersten Stock hinaufging, geradewegs auf eine verschlossene Tür zu, unter welcher goldgelbes Licht durchschimmerte. Sie stand direkt davor und hob die Hand, um anzuklopfen, doch noch bevor sie das Holz berührt hatte, tönte aus dem Raum hinter der Tür eine männliche Stimme. "Komm rein, komm rein!" Die Klinke wurde heruntergedrückt und die Tür schwang genauso quietschend wie die Eingangstür unten nach innen. Das Zimmer war eingerichtet wie ein Wohnzimmer, wenn man von den vielen merkwürdigen Flaschen und Gerätschaften absah. Die Gestalt trat ins Licht. Das auffälligste an ihr waren die hüftlangen, seidenglatten weißblonden Haare und ihre kränklich wirkende Blässe. In einem zerknautschten Sessel mit altmodischem Blumenmuster saß ein schwarzhaariger Mann mit scharfem Gesicht und kalten, ebenfalls schwarzen Augen. Seine Lippen waren zu einem Lächeln geformt. "Schön, dich wieder zu sehen, Terry.", sagte er langsam. Die junge Frau, nein, das junge Mädchen legte den dunkelvioletten Umhang ab. Darunter kam ein ebenso dunkelviolettes, ebenso bodenlanges aber eng anliegendes Kleid mit hohem Kragen und langen Ärmeln zum Vorschein. Terry setzte sich auf den zweiten Sessel im Raum, während der Mann ihr gegenüber aufstand und zwei Weingläser auf den staubigen Tisch stellte. "Dass du ständig umziehst!", sagte Terry vorwurfsvoll. "Und immer in so abgelegene Gegenden." "Sollte ich mich vielleicht mitten unter Muggeln einquartieren, oder besser, eine Muggelfamilie fragen, ob sie freundlicherweise einen Zaubertrankmeister zur Untermiete in ihrem Keller wohnen lassen?", fragte Severus Snape spöttisch und setzte sich wieder. Ein peinliches Schweigen erfüllte den Raum, während Terry schlückchenweise ihr Glas Rotwein leerte. "Anstrengende Reise gehabt?", fragte er, um die Stille zu brechen. Terry schenkte ihm einen leicht verwirrten und irren Blick. "Severus, ich bin appariert. Seit wann ist das anstrengend?", gab sie zurück. "Ah ... ja, natürlich ...", sagte Snape beiläufig. "Übrigens, sind meine Sachen sicher angekommen?", fragte Terry. Snape nickte. "Alles oben. Die Bestätigung von der Schule ist ebenfalls angekommen, zusammen mit der Liste der Sachen, die du brauchst. Viele Bücher davon habe ich noch hier, das bedeutet, du musst nicht alles neu kaufen." Nun nickte Terry. Snape beugte sich weit nach vorne über den Tisch. Seine langen Haare hingen fast in seinem Wein. "Bist du wirklich sicher, dass das die richtige Entscheidung ist?", flüsterte er, als fürchtete er, jemand belauschte ihn und seinen Gast heimlich. "Ja, ich bin sicher. Ich habe die Gefahr schon gerochen, als es noch nicht das geringste Anzeichen dafür gab.", antwortete Terry. "Gut ..." Snapes Stimme war deutlich anzuhören, dass er die Entscheidung Terrys absolut nicht gut fand, auch wenn er das behauptete. "Was ist eigentlich mit Wurmschwanz?", fragte sie plötzlich. "Der erledigt etwas. Ich wollte nicht, dass du bei deiner Ankunft als erstes diesem Idioten in die Arme läufst. Er ist ein Nichtsnutz und Feigling! Ich verstehe bis heute nicht, wieso er noch am Leben ist!", grollte Snape. "Aber mal was Anderes", fuhr er fort, "Jetzt, wo noch Ferien sind, ist es mir egal, was du tust, aber sobald das Schuljahr anfängt, erwarte ich, dass niemand, absolut NIEMAND weiß, dass wir uns kennen, verstanden? In der Schule bin ich nichts weiter als dein Lehrer." Terry grinste und entblößte ihre strahlend weißen Zähne. "Natürlich, Onkelchen!", säuselte sie. "Pate, nicht Onkel.", korrigierte Snape sie. "Wo ist eigentlich deine Katze? Hast du sie nicht mitgenommen?" "Doch, doch, aber sie kommt nach, sie musste noch etwas erledigen. Verrücktes Vieh.", sagte Terry und schüttelte den Kopf. In diesem Moment pochte es an die Tür. "Meister, ich bin es!", tönte eine schrille Stimme aus dem Korridor. "Jaja, komm rein.", ächzte Snape. Die Tür öffnete sich und ein kleiner, buckliger, grauhaariger pummliger Mann betrat das Zimmer. Er schien leicht gehetzt, doch beim Anblick Terrys hielt er erschrocken den Atem an. "Wurmschwanz, das ist mein Gast.", sagte Snape leiernd, aber trotzdem scharf. "Ooooohh", machte Wurmschwanz und Terry lächelte, als ob sie eine Babyschildkröte vor sich hätte, anstatt einen erwachsenen, etwas verrückten alten Mann. "Ich bin Terry.", sagte sie. "Du bist Wurmschwanz, richtig? Severus erzählt nicht viel, aber dich hat er mal erwähnt.", fuhr sie fort. "Oh, oh, Meister Snape spricht sehr oft von Euch, Meisterin Terry. Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen.", wimmerte Wurmschwanz und rutschte auf Knien vor Terry herum, bis Snape ihn scharf ermahnte: "Wurmschwanz, lass das!" Sofort stand der Angebellte auf. "Ich habe Neuigkeiten, die Euch interessieren dürften, Meister Snape.", sagte er wichtig. "Und was für Neuigkeiten sind das?", fauchte Snape, der Wurmschwanz am Liebsten wieder rausgeworfen hätte, andererseits interessierte ihn, was Wurmschwanz in Erfahrung gebracht hatte - oder angab, in Erfahrung gebracht zu haben. Wurmschwanz zog einen zerknüllten Zettel aus der Tasche seines Jacketts und hielt es seinem Herrn unter die Nase. Es war ein Foto von einem Mann mit schütterem Haar und ausgemergeltem Gesicht. Früher hatte er weitaus gesünder ausgesehen, früher, vor der Rückkehr des Unnennbaren. "Lupin? Tot?", fragte Snape ungläubig, als er die Schlagzeile unter dem Foto las. Er begann zu lachen. Hämisch und spöttisch. "Wurmschwanz, du erbärmliche Ratte! Das glaubst du? Dass Remus Lupin ermordet wurde? So ein Unsinn!", sagte er. "Severus, sag, worum handelt sich der Artikel da?", fragte Terry, die sich leicht vernachlässigt fühlte. "Von einem ehemaligen Lehrer an unserer Schule. Er ist etwa so alt wie ich. Hier ist die Rede von seiner Leiche, die man angeblich gefunden hat, aber glaub mir, Terry, den bringt nichts um. Leider.", sagte Snape ernst. "Und jetzt, Wurmschwanz, lass uns allein. Wir haben noch Einiges zu besprechen." Unter den erdolchenden Blicken Snapes verließ Wurmschwanz angeschlagen den Raum. Er hatte gehofft, diese Nachricht, die er aus einer sehr unseriösen Zeitung gerissen hatte, würde Snape zufrieden stimmen, aber er hätte wissen müssen, dass man den Meister der Zaubertränke nicht so leicht in die Irre führen kann. Natürlich war der Bericht über Lupins Tod nicht echt. Niemals. Einige Minuten, nachdem Wurmschwanz das Zimmer verlassen hatte, klirrte die Fensterscheibe und ein schneeweißer Strandball rollte über den Fußboden. Als der Ball vor der Wand halt machte, wurde erkennbar, dass der vermeintliche Ball gar kein Ball, sondern eine weiße Perserkatze war, deren Krallen tiefe Risse im Teppich und Kratzer auf dem Parkett darunter hinterlassen hatten. "Mist", sagte die Katze schnurrend und drehte sich um. "Warum benutzt du nicht wie jede andere normale Katze die Tür?", fragte Terry und schloss das Tier, welches ihr auf den Schoß sprang, in die Arme. "Welche Katzen benutzen Türen?", schnurrte das Fellbündel. "Welche Katzen benutzen Fenster?", zischte Severus, sichtlich verärgert über das Chaos, welches das Pelzvieh hinterlassen hatte. "Entschuldige, Severus. Das ist Schneeweißchen, meine Katze. Warte, ich räum das kurz auf.", sagte Terry, setzte Schneeweißchen auf den Wohnzimmertisch, stand auf und mit einer lässigen Handbewegung setzte sich das Fenster wieder zusammen, die Kratzer und Risse im Boden verschwanden augenblicklich und Severus' Miene wirkte gleich zufriedener. "Gibt's was neues?", fragte Terry an ihre Katze gewandt, die unter den argwöhnischen Blicken Snapes ihre Pfote in Terrys Wein tunkte und genüsslich abschleckte. "Nee, nichts. Das Übliche halt, Muggel bringen sich um, Muggel bringen Tiere um, Muggel, Muggel, Muggel. Nichts aus unserer weitaus kultivierteren Welt.", erwiderte Schneeweißchen. Severus und Terry unterhielten sich noch lange über dies und das, Schneeweißchen lag bald auf dem Rücken betrunken auf einem Kissen und schnurrte und Wurmschwanz ließ sich den gesamten Abend nicht mehr blicken. Und Terry konnte es nicht erwarten, endlich durch die Pforten ihrer neuen Schule zu schreiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)