Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit von silberstreif (Teil III: Fallendes Recht) ================================================================================ Kapitel 25: Teil II: Dunkle Ahnungen ------------------------------------ - Finden die Potters raus, wer Harry wirklich ist? Klar.^^ aber wir haben hier gerademal fast die Hälfte der FF erreicht... er muss ja noch spannend bleiben ^.~ - Wird John sich von den Potters abwenden? Nein. Den John kann relativ objektiv die Situation einschätzen und weiß, dass die Potters Harry lieben. Aber er hat ein anderes Bild auf seine Familie bekommen... und wird nun selbst mit der neuen Situation klar kommen müssen. - Wird Dumbledore für seine Fehler büßen? Das eigentliche Drama ist ja, dass Dumbledore zu dem damaligen Zeitpunkt vllt. die falsche Entscheidung traf. Aber er konnte das nicht wissen. Alles was geschehen ist, sind ja Ketten unglücklicher Ereignisse und Entscheidungen... und diese Kette geht weiter und fällt auch wieder auf Dumbledore zurück. - Kommen nochmal Hamelie, Daniel, Armin und Zaschil vor? Alle vier kommen nochmals vor. Zaschil und Armin sogar noch in Teil 2, Hamelie und Daniel in Teil 3. - Wie viel wissen die Vampire über Letifers Vergangenheit mit den Dursleys? Meradin und Mirlan wissen mehr als John, da sie auch noch gewisse Details kennen. Simon weiß soviel wie John und die anderen Vampire wissen von schweren Misshandlungen und Vergewaltigungen, aber nichts genaues. Viel Spaß beim Lesen^^ 25. Dunkle Ahnungen Zum Frühstück kam Letifer nicht hinunter und ebenso nicht zum Mittagessen. Dies war unnormal, da er doch einen großen Wert darauf gelegt hatte. Auch fiel es auf, dass John sich anders benahm. Er war oft still, aber nun sah er fast permanent auf den Boden und antwortete einsilbig. Auch konnte Moody vom Duellieren bestätigen, dass der Junge abgelenkter als je zuvor erschien. Normalerweise hätten sie Lily und James dieses Problem überlassen, doch beide waren in der Arbeit. Sirius war ebenfalls unterwegs und so blieb nur Remus, welcher eh der Patenonkel des Jungen war. Er passte ihn kurz nach dem Mittagessen ab: "John!", rief er und stoppte den Jungen auf seinem Weg ins eigene Zimmer. "Was ist los, du benimmst dich so anders?" "Wirklich?" John versuchte ein Lächeln. "Es ist nichts, ich muss nur viel nachdenken." "Über was denn?" John schüttelte den Kopf. "Hat es mit Harry zu tun?" "Ja... aber ich habe geschworen, es niemanden zu erzählen!" Nervös sah ihn John an. "Wirklich?" Remus erinnerte dies an sein eigenes Gespräch mit dem Halbvampir. "Um was ging es? Um ihn selber? Seine Vergangenheit?" John senkte den Blick. "Seine Vergangenheit also..." "Ich habe nichts verraten!" "Nein, hast du nicht, der Schwur ist intakt." Remus wunderte sich kurz, worauf John geschworen hatte. "Ich werde wohl mit Harry reden müssen... willst du dir den Nachmittag frei nehmen?" "Nein, ich will mich ablenken." John seufzte. "Es ist nur... das plötzlich alles etwas anders ist, verstehst du? Wenn du mit Harry redest, bitte sei nett, ja?" "Immer doch, versprochen." Und nun stand Remus vor der Tür und klopfte. Er war nervös. Noch nie war er hier hinein gegangen und außer dem einen Gespräch war kein weiteres intensives mehr gefolgt. Er klopfte nochmals, aber wieder bekam er keine Antwort, so beschloss er einfach einzutreten. Langsam öffnete er die Tür und steckte den Kopf hinein: "Harry?" Dort, auf dem Bett, lag er, anscheinend schlafend. Er sah außergewöhnlich friedlich aus, und viel jünger als sonst. Doch fast schien ihn eine Aura der Traurigkeit zu umgeben. Remus zögerte kurz, sollte er ihn wecken? Doch da lief ein kaum wahrnehmbares Zucken durch den Körper und in einer einzigen Bewegung setzte sich Harry auf. "Remus? Was machst du hier?" "Du bist nicht aufgetaucht und wir haben uns Sorgen gemacht..." Harry war angenehm überrascht. Sie hatten sich wirklich Sorgen gemacht? "Danke, aber ich bin okay. Ich brauchte nur einige Zeit, um mich zu fassen." Remus kam ganz herein und schloss hinter sich die Türe, immer unter den aufmerksamen Blicken des Halbvampirs. "So etwas ähnliches hat auch John gesagt, dass er nachdenken müsse." Remus stockte kurz und fragte dann neugierig. "Hast du ihm eine der Wahrheiten erzählt?" "Du meinst, ob ich ihm das gleiche erzählt habe wie dir?" "Nein... ich konnte erraten, dass du ihm etwas aus deiner Vergangenheit erzählt hast.", gab Remus zu. "Er war recht nervös wegen dem Schwur... auf was hast du ihn schwören lassen?" Belustigung flog über Letifers Gesicht. "Seine Jungfräulichkeit." Remus starrte ihn einen Moment an und lachte dann laut los. "Da kommt dein Vater bei dir durch! Der hätte auch so etwas gemacht!!" Letifer war nicht sicher, ob er dies als Kompliment nehmen sollte oder nicht und so sagte er nichts, sondern wartete, bis der Werwolf sich beruhigt hatte. "Zu deiner ersten Frage... ich habe ihm etwas aus meiner Vergangenheit erzählt, aber nicht alles. Er weiß nicht, was ich bin." "Gut..." Remus suchte verzweifelt nach einem Weg, wie er das Gespräch fortführen konnte oder einem weiteren Grund warum er gekommen war. Ihm fiel nichts ein und so verabschiedete er sich wieder. Innerlich nahm er sich vor alles zu tun, um das Mysterium Harry zu klären. Ddbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Es war eine erlesene Runde, die sich in Dumbledors Büro in Hogwarts eingefunden hatte. Es waren die Potters, Alastor Moody und Hestia Jones, welche alle in den letzten Tagen und Wochen wichtige Erkenntnisse gesammelt hatten. "Wunderbar, dass ihr alle hier seid." Albus lächelte. "Ich hoffe, ihr bringt gute Neuigkeiten?" "Wie man es nimmt.", brummte Moody. "Ich habe wegen diesem Letifer nachgeforscht und es hat verdammt lange gedauert. Zuerst dachte ich, es wäre irgendein Sammler in England und fragte verschiedene Personen. Entweder sie wussten nichts, oder sie erzählten mir Legenden." "Legenden?", fragte Lily interessiert nach. "Ja. Hauptsächlich zwei. Letifer hieß anscheinend der Vampirstammvater. Die andere von einem sehr starken Zauberer, welcher in Fraternia im Widerstand kämpfte und entscheidend mithalf, die Revolution zu gewinnen... viele der Vampire halten ihn für die Widergeburt des ersten Letifers." Albus starrte ihn an. "Aber das ist doch nicht wahr, oder?" "Ich weiß es nicht." Moody zog einen einzigen Zettel heraus. "Das ist alles was ich auftreiben konnte. Das erste mal tauchte Letifer 1990 in Begleitung von Dominik Silberdegen, einem exzellentem und äußerst bekanntem Söldner sowie Sammler, auf. Er stiegt als Lehrer von den Kämpfern in den Widerstand ein, wurde aber rasch höher befördert. Zusammen mit sechs anderen, wurden er als das Siebengestirn bekannt und sie rissen ganze Festungen nieder." Moody sah auf seinen Zettel. "Naturgemäß starben ein paar von denen und die Führung des Widerstandes wurde in der Gruppe immer weiter gegeben. Am Schluss waren nur noch drei übrig, eine Albin, Letifer und ein Vampir. Sie teilten sich den Hauptangriff auf und besiegten die Fürsten. Im Moment herrscht der Vampir Armin in dem Land, will aber bald eine Demokratie einführen." "Vampire führen Demokratien ein?", rief Hestia überrascht aus. "Diese anscheinend schon. Sie schaffen auch Sklaverei ab..." "Das ist alles schön und gut Alastor, aber was ist mit Letifer?", drängte James. "Aussehen, Fähigkeiten, Macht?" Moody sah ihn an. "Aussehen ist nicht bekannt, er ist aber um die 1,60 groß. Seine Fähigkeiten... nun sie werden als absolut tödlich beschrieben. Sowohl mit dem Zauberstab, als auch mit verschiedenen Waffen, und ohne Waffen. Er beherrscht mehrere Magiearten, unter anderem anscheinend eine, die speziell für ihn ist." "Bitte?" Seine Zuhörer sahen leicht verwirrt aus. "Er beherrscht eine Magieart, die kein anderer hat.", erklärte Moody genauer. "Aber zusammenfassend kann man sagen, dass er als einer der tödlichsten Wesen der Erde eingeschätzt wird." "Das ist schlecht..." Albus lehnte sich zurück. Er hatte von dem Krieg im Osten nur am Rande gehört und nie aufmerksam verfolgt... ein Fehler, wie er nun wusste. Aber er konnte ja auch nicht immer alles wissen und hatte nur 24 Stunden pro Tag. Zwischen Hogwarts, dem Orden und seinen Posten beim Ministerium blieb einfach keine Zeit, um Dinge in irgendwelchen Ländern zu verfolgen. Der Osten hatte in den letzten 500 Jahren die Innenpolitik Englands nur schwach beeinflusst... keiner hatte sich für die abgeschotteten Gebiete der Zwölf Fürsten wirklich interessiert. Sie alle hatten Fraternia und Letifer unterschätzt. "Wo ist der jetzt und würde er uns den Ring verkaufen?" "Niemand kennt seinen Aufenthaltsort, obwohl es anscheinend Gerüchte unter Vampiren über das Konzil gibt." Der Auror sah besorgt aus. "Wenn die wahr sind, ist das schlecht. Letifer würde uns auch nie den Ring verkaufen, soweit ich es mitbekommen habe... zuerst müsste man ihn finden, dann lange genug überleben, um mit ihm zu reden und dann genügend bieten." "Unmöglich also...aber nicht nur für uns, sondern auch für den Dunklen Lord." "Exakt." "Und wie steht es mit der politischen Macht?", fragte Albus nach. "Sie ist vorhanden..." Moody zuckte mit den Schultern. "Auf den ersten Blick hat er keinen Rang, und ähnliches. Allerdings hat er sehr gute Verbindungen mit dem Konzil, einige halten ihn sogar für ein Mitglied, und er wird bei so gut wie jeder magischen Rasse respektiert. Auch hat er Anhänger und ist als der 'Dunkle Lord des Ostens' oder 'Gefallener Engel' bekannt. Wenn Voldemort ihn auf seine Seite bekäme... unvorstellbar." "Wir können aber nichts tun." James sah ihn an. "Wir wissen nicht, wen wir wo suchen sollen. Letifer ist anscheinend ein Genie im Verstecken." "Sieht so aus." Albus lächelte beschwichtigend. "Hestia, wie läuft es bei dir?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ich habe bisher noch keinen Weg gefunden, wie du-weißt-schon-wer's geheimes Informationsnetzwerk funktioniert. Um ehrlich zu sein, mir gehen die Ideen aus..." "Versuch weiter zu machen..." Aufmunternd nickte ihr der alte Lichtzauberer zu. "Lily, James?" "Harry lebt sich ein.", informierte ihn der Ehemann. "Vor allem mit John scheint er sich anzufreunden, was uns alle etwas überrascht hat. Immerhin ist John normalerweise nicht so der offene Typ... andererseits ist Harry das ebenfalls nicht. Sie sehen sich immer mehr als Brüder. Das Training läuft exzellent, außer bei Rose... sie hat keine Lust mehr." "Ihr sind halt ihre Freunde wichtiger, die sich auch alle normal verhalten." Lily lächelte. "Sie und Harry hatten einige Diskussionen über Dunkle Kreaturen, wobei Harry sehr für Werwölfe und Vampire einstand. Insgesamt finde ich, dass Harry auftaut, allen gegenüber." James nickte. "Er wird offener und verliert auch zu uns Kälte..." "Das ist gut. Vielleicht sollte ich auch mal wieder mit ihm reden...", überlegte Dumbledore laut. "Sonst noch etwas wichtiges?" "Remus meinte, dass viele Vampire angespannt sind und neue in London auftauchen.", berichtete noch der Schwarzhaarige. "Es hat wohl mit den Verhandlungen zu tun." "Dann werden sie wohl bald anfangen oder haben es bereits..." "Ja." Lily sah nervös zu ihrem Mentor. "Glaubst du, sie werden Harry mit hinein ziehen?" "Ich weiß es nicht, aber möglich wäre es..." Dumbledore seufzte. "Wir werden ihn dann nicht aufhalten können." Ddbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Letifer beschloss aus seinem Zimmer und in die Bibliothek zu gehen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, bekam er langsam Gefühle des Eingesperrtseins. Doch er wusste bereits, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis er gehen musste und so beschloss er zu warten. Aus der Bibliothek hörte er bereits von ferne Stimmen, die er ohne Schwierigkeiten als die von Hermine und Ron unterschied. Nur um was ging es? "Nein!", rief Hermine nun frustriert. "Das ist der falsche Spruch..." "Aber warum?", konterte Ron. "Hier steht alles genau so drinnen." "Bis auf die Kleinigkeit, dass es auch bei Kaazen funktioniert. Und ein Spruch, welcher bei Dementoren, Lethifolds und Kaazen klappt, gibt es nicht. Die ersten zwei und der Kaaze haben eine völlig verschiedene Basisstrucktur." Hermine klang genervt. Letifer sah sich das kurz an und trat dann neben sie. "Wenn ich helfen kann..." Ron sah ihn für einen Moment misstrauisch an, warf einen Blick zu Hermine und nickte dann knapp. Er nahm ein Buch und hielt es ihm unter die Nase. "Wir suchen einen Spruch, der Lethifolds und Dementoren aus einem Gebiet fern hält. Jedoch ist dies das einzige, was wir gefunden haben... ich bin der Meinung es klappt, Hermine sieht das aber anders." "Das klingt schwierig.", gab Letifer zu und nahm ihm das Buch aus der Hand. Unter den gespannten Blick der zwei las er es und wurde selbst immer interessierter. "Das ist sehr außergewöhnlich... doch ich bin mir nicht sicher, ob es funktioniert. Nicht wegen dem Kaazan, sondern weil es ein Spruch ist." "Was meint du?" Letifer setzte sich zu ihnen. "Nun, was ihr sucht, ist ein anhaltender Bann oder eine 'Vergiftung' des Gebietes für diese Wesen. Dies kann man durch Sprüche, Tränke, Rituale oder eine Reinigung des Landes erreicht werden. Natürlich funktioniert nicht alles gleich gut bei allen Wesen und bei Dementoren habe ich eh noch nie von so etwas gehört..." "Aber was ist gegen Sprüche einzuwenden?", führte ihn Hermine auf den Punkt zurück. "Ahja. Ihr seht, es gibt den Expecto Patronum, ihr kennt ihn wahrscheinlich." Sie nickten. "Gut. Der Spruch selber fordert viel Energie und positive Gedanken, doch um solch einen Spruch länger zu halten, reicht das nicht aus. Also müssen andere Ressourcen angezapft werden, was bei einem Spruch nicht geht..." "Verstehe. Wir sollten die Natur nutzen.", schlug Ron vor. "Diese hat neutrale Energie und ist fast überall vorhanden. Der Nachteil dürfte sein, dass bei einem Fehler es schreckliche Nebenwirkungen gibt." Keiner der drei brauchte genauer darauf eingehen, was Ron meinte. Wenn man die Natur benutzte, dann konnte man dies nur in Ritualen oder, in abgeschwächter Form, mit Zaubertränken machen. Während in Zaubertränken diese Energie sich bei einem Fehler von heilend in tödlich verwandeln konnte, ist bei Ritualen alles ein wenig größer. Hier handelte es sich um keine Flüssigkeit, sondern um rohe Magie. Diese konnte bei Fehlern explodieren, Erdbeben verursachen oder einen Landstrich sogar im schlimmsten Fall verseuchen. Doch die Gewinne eines solchen Unternehmens wogen selten diese Gefahren auf, weshalb das Ministerium Rituale als solche komplett verboten hatte. Sollten sie es wirklich wagen? "Zumindest wenn wir es theoretisch tun, gehen wir keine Risiken ein.", löste Hermine das Problem. "Harry, wie gut kennst du dich mit dieser Materie aus?" "Ich bin kein Dementorenfachmann, allerdings kenne ich mich gut in Dunklen Künsten und deren Ritualen aus." Er lächelte. "Auch beherrsche ich mehrere Sprachen, so dass wir hier auch auf andere Bücher zugreifen werden können." "Du willst mitmachen?", fragte Ron unbegeistert. "Ja." Letifer sah ihn herausfordernd an. "Ich glaube, dass mein Wissen ein Vorteil bringen könnte." Ron erwiderte den Blick ebenso fest. "Gut. Aber bei Problemen gehst du!!" "Abgemacht." Zwei Stunden suchten sie alleine in all den Büchern nach Hinweisen auf Naturrituale und welchen Einfluss Magie auf Dementoren hatte. Es gab vor allem zum zweiten Thema bedrückend wenig Literatur. Allerdings könnte dies zu einem Großteil daran liegen, dass die meisten Menschen es nicht schafften, lange genug in der Nähe der Dementoren zu bleiben, um wissenschaftliche Analysen zu machen. Die meisten flohen, kämpften, wurden ohnmächtig, wahnsinnig oder hatten das Schicksal des Kusses erlitten. Dafür gab es einschlägige Literatur über Lichtnaturrituale. Hier war Letifer kaum überrascht, dass er so gut wie alle bereits kannte, sagte aber nichts. Immerhin wäre er damit aufgefallen und das wollte er nicht. Stattdessen half er einfach, wo er konnte und das hieß Bücher blättern. Bald hatte jeder von ihnen einen Arm voll. "Ich glaube, dass reicht.", meinte Letifer. "Ihr habt auch noch Training, wann wollt ihr das alles lesen? Ich habe ja Zeit... doch bei euch, werden Moody und Remus Wutanfälle bekommen." "Remus nicht, der wird begeistert sein." Hermine sah schon zur nächsten Buchreihe. "Allerdings sollten wir es keinem sagen, wir könnten es verboten bekommen." "Einverstanden." Letifer nickte, Ron sagte nichts. Der Rothaarige kannte die Regel anscheinend schon von früher. "Ich bin eigentlich auch überrascht, dass ihr euch so sehr für Dunkle Künste interessiert." "Bekämpfe Feuer mit Feuer." Ron legte seine Bücher auf den Tisch und setzte sich auf die Couch. "Wenn man seinen Feind nicht kennst, ist man hilflos. Außerdem ist vieles was das Ministerium als Dunkel gebrandmarkt hat, eigentlich nur gefährlich. Lernen zu töten, tun wir sowieso... warum also auch nicht Dunkle Künste dafür benutzen?" "Wir wollen ja nicht foltern oder mordend herum ziehen.", fügte Hermine hinzu. "Wir wollen nur, dass unsere Familien in Sicherheit sind. Aber auch in der Schule kann es hilfreich sein." "Ja, vor allem wenn Malfoy auftaucht." Ron verzog das Gesicht. "Der wagt es nicht, sich mit uns direkt anzulegen und so meidet er uns. Stattdessen beherrscht er die Schule hinter unserem Rücken mehr oder weniger offen... es ist erstaunlich, wie viele Anhänger er hat." "Erstaunlich und besorgniserregend. Immerhin kommt er aus einer bekannten Todesserfamilie..." Hermine seufzte. "Ich bin Mugglegeboren und langsam bekommt man einen schweren Stand." "Den du gut verteidigst." Ron grinste sie aufmunternd an. "Danke." Sie sah lächelnd zu Harry. "Wirst du auch nach Hogwarts gehen?" Letifer blinzelte. Die Idee war ihm noch nicht gekommen. Er, in Hogwarts? "Ich weiß es nicht. Es kam alles etwas plötzlich..." "Verständlich. Sag uns aber, wenn du dich entschieden hast, ja? Immerhin wirst du dann in unserer Jahrgangsstufe sein." Letifer fand die Arbeit mit den beiden Jugendlichen extrem produktiv. Sie waren die ersten in seiner Altersklasse, mit denen er ernsthaft reden und Gemeinsamkeiten hatte. Sein Wissen über die Dunklen Künste und Kriegszaubersprüche war um einiges größer als ihres, doch über die Magie an sich und deren Verhalten kannten sie mehr. Insgesamt balancierten sie sich bei diesem Projekt wunderbar aus und studierten den Tag und den nächsten in ihrer Freizeit gemeinsam. Da Letifer ja kein Training hatte, organisierte er vor allem die Nachforschung, was sehr half. Sie kamen rasch mit dem Thema voran. Es war noch vor dem Frühstück, dass sie sich wieder trafen. Hermine lächelte siegesgewiss: "Ich bin mir nun sicher, dass die Dementoren vor dem Patronus aus verschiedenen Gründen flüchten. Der erste ist, dass sie empfindlich auf Licht reagieren. Zweitens ist der Patronus so etwas wie eine 'Gefühlsbombe'. Dementoren saugen aus ihrer Umgebung die Gefühle, Essenzen die eine Seele mehr oder weniger erzeugt, ab und nehmen es in sich auf. Oder sie neben gleich die ganze Seele..." Sie sah ein wenig düster bei dem Gedanken daran aus, fuhr aber fort. "Ein Patronus ist eine Verbindung aus Gefühlen und Magie und erschafft somit ein Seelen ähnliches Verhältnis, welches ebenfalls Gefühle abgibt. Nur sind diese dank der Magie für die Dementoren mehr oder weniger 'vergiftet'." "Klingt logisch.", nickte Ron. "Nur das bringt uns nicht weiter." "Doch!", rief sie triumphierend. "Denn wir müssen nur herausfinden, wie sie vergiftet werden und dann können wir etwas ähnliches erschaffen." "Rein theoretisch.", dämpfte Letifer ihre Euphorie. "Zumindest müssen wir den Patronus können. Ihr könnt beide welche? Gut." Er zog seinen Zauberstab heraus. "Expecto Patronum!" Aus seinem Stab sprang ein reiner weißer Thestral und wiehrte leise. Fasziniert starrten ihn Ron und Hermine an. Sie meinte dann leise. "Ich wusste nicht, dass magische Tiere als Patronuse überhaupt benutzt werden können!" "Doch können sie.", wandte Ron ein. "Aber ein Thestral... und wir können ihn sehen!" "Stimmt, dies muss ein weiterer Nebeneffekt sein." Hermine war aufgeregt. "Das ist ein völlig neuer Punkt! Das bedeutet, dass Patroni trotz ihrer unterschiedlichen Form alle die gleichen Fähigkeiten haben." Der Rothaarige nickte. "Ja...aber ein Thestral als vertrauteste Tierform ist sehr seltsam." Er blickte bohrend zu Letifer, welcher mit den Schultern zuckte. "Mag sein, aber sie hatten für mich immer bereits eine besondere Bedeutung." Er bezog sich auf seine Animagusform und auch das sie als schlechtes Omen gesehen wurden, trotz ihres friedlichen Wesens. "Zeigt ihr auch eure?" Sie sprachen gleichzeitig den Spruch und sofort erschienen ein strahlender Otter und ein eleganter weißer Fuchs. Ron kniete sich neben seinen Fuchs-Patronus und lächelte leicht. Letifer betrachtete ihn nachdenklich. In den letzten Tagen hatte er Ron besser kennen gelernt und achtete ihn nun. Der Rothaarige hatte einen schnellen Kopf, wenn auch ein böses Temperament. Amüsant war vor allem sein treffender Sarkasmus. Das Beste an ihm war aber wohl seine Loyalität, die Letifer sehr an ihm schätze und hoffte eines Tages zu bekommen. Sie trennten sich nur Minuten danach und Letifer kehrte wieder in sein Zimmer zurück. Dort zögerte er kurz, ging dann aber zu seiner Kiste. Er hatte regelmäßig geübt, seitdem er hier war, aber nur wenn er sicher war, keiner würde kommen. Auch so konnte er in dem kleinen Platz seines Raumes nicht viel tun und in die Halle hinunter zu gehen, wagte er nicht. An dem Tag wählte er ein paar kleine Dolche und beschwor verschiedene Zielscheiben über all dem Raum. Die Möbel, außer seiner Kiste, schrumpfte er und steckte sie in seine Hosentasche. Dann konzentrierte er sich nochmals und Sekunden später bewegten sich alle Zielscheiben mit verschiedenen Geschwindigkeiten an den Wänden entlang. Er entspannte sich, wartete kurz und nahm die Ziele ins Visier und begann dann zu werfen. Etwa zwei Stunden später klopfte John an die Tür, doch er hörte dies nicht. So trat der Junge einfach ein, darauf vertrauend, dass sein Bruder noch nie etwas dagegen gesagt hatte und erstarrte. In der Mitte des Zimmers stand Harry. Die langen Haare hingen in sein leicht erschöpftes Gesicht, er atmete etwas schneller und an mehreren Stellen war seine Kleidung zerrissen. In der linken Hand hielt er zwei Dolche, in der Rechten lag sein Zauberstab. "Harr...", wollte John fragen, doch in dem Moment flogen aus dem nirgendwo des Raumes plötzlich kleine Dinger auf Harry zu. John stand geschockt da. Er konnte sie kaum sehen, geschweige denn reagieren! Doch sein Bruder warf sich in einer fließenden Bewegung auf den Boden, rollte zur Seite und warf einen Dolch in die Richtung aus dem die Dinger kamen. Die Spitze des Messers traf etwas unsichtbares, was an der Wand gewesen war und blieb darin stecken. Nun sah Harry zu John und seine grünen Augen verengten sich. Er hob den Zauberstab und machte eine komplizierte Bewegung. Mit einemmal fiel das Messer wieder auf den Boden. Harry hielt seine Hand auf und durch Magie wurde der Dolch zurückgerufen. Er fing ihn perfekt. "John... was machst du hier?" John schluckte. Er hatte das Gefühl etwas beobachtet zu haben, was er nie hätte erfahren sollen. "Es ist morgen Vollmond und Remus..." "Ist ein Werwolf und krank. Ich weiß." Letifer verfluchte seine eigene Unvorsichtigkeit und ging zur Kiste. Er öffnete sie und legte wieder die Dolche hinein. John erhaschte einen Blick hinein und sein Atem stockte. Darin waren Waffen! Dutzende der unterschiedlichsten Mordwerkzeuge, die er je gesehen hatte, manche verkörperten geradezu das Wort tödlich. Schwerter, Dolche, eine Axt, selbst einen Morgenstern konnte er ausmachen! Das war Wahnsinn! Die Waffen mit denen sie bei Zosho übten, waren Übungsschwerter, welche extra dumpf gezaubert worden waren. Die einzige echte Waffe, die er gesehen hatte, war das Schwert von dem Elfen gewesen, welches ihn schon sehr beeindruckt hatte. Doch gegen diesen Anblick war das Schwert absolut harmlos. Warum nur hatte sein Bruder solch eine Waffensammlung mit sich? Die war sicherlich wertvoll. John erinnerte sich an das, was er eben gesehen hatte. Diese flüssigen Bewegungen, diese Konzentration und Professionalität... Harry konnte mit den Waffen umgehen! Deswegen hatte er auch so oft bei dem Training zugesehen, er war einfach an den Techniken interessiert gewesen. Deswegen hatte er auch damals erklären können, warum Waffen in einem magischen Kampf nützlich waren. Deswegen hatte er auch das Training abgelehnt, er konnte einfach schon alles! Alles fiel mit einemmal an seinen Platz und von der Erkenntnis überwältigt, stand John einfach da. Unfähig zu sprechen, nur mit seinen Gedanken beschäftigt. Letifer schloss derweil die Kiste und dann die Tür hinter John. Er wartete kurz, bis John sich wieder gefasst hatte und irgendetwas sagte. Er war nicht begeistert, dass sein Bruder dies wusste. Das war nicht nur für ihn etwas persönliches, sondern auch ein großer Hinweis, wer er wirklich war und was er die letzten Jahre getan hatte. Es zeigte, dass er mehr war als der harmlose Siebzehnjährige, den er seinen biologischen Eltern gezeigt hatte, wenn auch mit recht wenig Erfolg. Zudem hatte John erst vor zwei Tagen seine Vergangenheit mit den Dursleys erfahren. John wusste langsam für seinen Geschmack einfach zuviel über ihn. "Warum... woher..." John schüttelte den Kopf, versuchend sich auf eine Frage zu einigen. "Wieso kannst du das?" "Das? Du meinst mit Dolchen kämpfen?" Letifer zuckte mit den Schultern. "Ich hatte Lehrer und die Leute, die sich um mich kümmerten, wollten das ich es lerne." "Aber warum...?" "Mein Leben war nicht immer friedlich, John.", erwiderte der Halbvampir fast traurig. John fühlte sich, als wäre er wieder vor dem Abgrund wie nach dem letzten geheimnisenthüllendem Gespräch mit Harry. Doch dieses mal war der Abgrund bereits da und wurde nur länger und dunkler. Er nickte langsam, irgendwie war er nicht mehr so richtig geschockt. Sein Blick auf seine Welt hatte sich bereits geändert und wenn er ehrlich war, dann hatte kein Kind, nachdem was Harry erlebt hatte, eine zu gute Zukunft. Außer es hatte sehr viel Glück... Der Junge, welche als 'der Junge, der lebt' gepriesen wurde, empfand aber noch etwas anderes. Er fühlte, dass Harry noch eine oder mehrere weitere Tragödien erlebt hatte. Und wenn er ehrlich war... wollte er sie gar nicht wissen. Zumindest nicht jetzt. Er wollte das Bild eines normalen Bruders, soweit es es noch besaß, behalten. So nickte er nur und wechselte abrupt das Thema: "Rose ist heute morgen ausgestiegen. Sie wollte nicht mehr... ebenso verlässt sie Grimmauld Place und will bei uns zuhause ihre Freunde einladen." Letifer war etwas über die fehlende Neugier überrascht. Jedoch kam ihm dies sehr gelegen und so ließ er es einfach sein. "Das ist auch besser für sie. Sie kann ja später noch alles lernen." "Das hat auch Moody gemeint, als sie es ihm sagte." John lächelte etwas. "Nur Remus ist jetzt weg und... ich weiß nicht. Vielleicht hat Rose das Richtige gemacht. Ich fühle mich trotz all dem Training irgendwie unvorbereitet und nervös. Verstehst du?" Letifer wusste, dass Moody immer wieder weggerufen wurde. Das Training fiel somit häufig aus. Und mit unvorbereitet... es war kein Wunder, das John sich ein wenig mit den von ihm verlangten Pflichten überfordert fühlte. John war kein Draufgänger und Anführer, sollte aber einer sein, beim Willen des Ordens. Es musste wohl etwas mit dieser seltsamen Prophezeiung zu tun haben... Plötzlich traf ihn eine Idee. Und warum nicht? John kannte eh schon seine Fähigkeiten. "John, wenn du niemandem sagst, dass ich ein Waffenmeister bin, kann ich dir helfen." "Helfen? Du meinst in Trainieren?" John sah für einen Moment skeptisch aus. "Okay... Ich, John Paul Potter, schwöre hiermit niemanden über Harry James Potters Fähigkeiten irgendetwas zu verraten. Bei Magie!" Letifer sah ihn amüsiert an. "Ich hätte dieses mal keinen Schwur verlangt... aber danke." Der Jüngere wurde rot. "Mit deinem Unvorbereitetsein... Ich schätze, ich weiß, was dir fehlt." "Und das wäre?" "Strategie, Charisma und Selbstbewusstsein.", zählte er auf. "Die drei wichtigsten Dinge für einen Anführer. Anführer sind mehr als gute Kämpfer, sie sind Ikonen und Helden. Du wurdest von den Menschen als ihr Held auserwählt und wirst entweder einer werden oder untergehen. Es ist grausam, aber so ist das Leben." John nickte etwas. Es war die Wahrheit, ohne jeden Zuckerguss, welchen ihn bisher alle gegeben hatten. Er hatte keine Wahl und sein Schicksal war bereits vorgeschrieben... nur warum er? Es gab nur zwei Wege, überleben oder sterben. Und er wollte überleben und hatte sich vorgenommen, alles dafür zu tun. "Und wie soll ich ein Held werden?", fragte John niedergeschlagen. "Ich kann mich doch nicht komplett ändern!" Letifer sah ihn freundlich an. "Musst du auch nicht. Wir müssen nur einiges verbessern. Entgegen der landläufigen Meinung ist es für Anführer nicht gut, mehr als eine Hand voll treurer Freunde zu haben. Denen solltest du absolut vertrauen, anderen nicht. Einzelgänger wie du sind ideal. Auch ist es gut Wissen zu haben und im Kampf besser zu sein, aber da helfen die anderen bereits. Deswegen werde ich dir etwas Unterricht in der Wirkung geben..." Und den gab ihm Letifer. Fasziniert hörte John zu, wie Letifer ihm von den verschiedenen Reaktionen auf verschiedene Tonlagen und Handlungen beschrieb. Dann führte er selber das Verhalten vor und zu Johns großer Überraschung konnte er bei sich selber fühlen, obwohl er wusste das es gespielt war, wie er nervös oder ängstlich oder aufgeregt wurde! Letifer verlangte dann, dass er es ihm nachmachte. Zuerst war er schüchtern, fand dann aber einigen Spaß und Selbstbewusstsein darin. Erst als es Mittagessen gab, hörten sie auf. Letifer versprach John, dass er morgen nochmals kommen könne und er nahm erfreut an. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm Harry das zeigte, was ihm immer gefehlt hatte. Ein Anführer und Held zu sein war vieles, doch vor allem war es Manipulation. Diese Erkenntnis war dunkel und zerstörte erneut einige Bilder, aber John hatte dies schon lange geahnt. Er erinnerte sich, wie Albus Dumbledore manchmal mit wenigen Worten Streite beruhigte und die Leute an sich band. Nun ahnte er, wie der Mann dies machte und wusste gleichzeitig, dass es ein sehr langer Weg sein würde, auch nur annähernd zu gut zu werden. Aber es war der richtige Weg und seine Frustration und Unsicherheit war nun etwas gewichen. John hatte wohl die wichtigste Waffe der Menschheit gefunden und wusste das auch. Den restlichen Tag verbrachte Letifer wieder mit Nachforschungen für die Dementorenabwehr. Am nächsten Tag wartete er bereits auf John und brachte ihm dieses mal bei, wie man bei einem Duell einem Gegner verunsichern konnte und/oder bei einem Kampf allen Mut zusprach. Dies stellte sich als komplexer heraus, als John dachte, dennoch nahm er jede Einzelheit wie ein Schwamm auf. Letifer sah auf die Uhr: "Wie sollten aufhören, es gibt bald Mittagessen." "Dann machen wir morgen weiter, ja?", fragte John hoffnungsvoll, doch Harry schüttelte den Kopf. "Nein, ich muss für einige Tage woanders sein." Er ging zur Tür. "Komm, ich werde es allen beim Essen sagen." Der kleine Bruder lief ihm fassungslos hinterher. "Du kannst nicht einfach so gehen!" "Ich habe hier nichts wichtiges zu tun." Letifer betrat die Küche, wo bereits alle warten. James und Lily Potter, welche wie jeden Samstag ebenfalls hier aßen, spürten das etwas nicht stimmte. Ebenfalls anwesend waren an dem Tag Molly Weasley, Ron und Hermine, Sirius, Zosho und Moody. Remus ging es noch zu schlecht, um aufstehen zu können. "Was ist los?", fragte James, und betrachtete seine zwei Söhne. Es war selten John so emotional zu erleben. "Ich reise morgen ab.", erklärte Letifer ruhig. So gut wie alle am Tisch sahen ihn mit dem gleichen Ausdruck an, wie John kurz davor. Mehrere riefen gleichzeitig durcheinander und Letifer hob seine Hand in der befehlendenweise, die schon so viele Leute zum Schweigen gebracht hatte. Auch dieses mal versagte sie nicht und John musste anerkennen, dass sein großer Bruder wirklich ein Meister in der Manipulation von Personen war. "Ich werde wiederkommen, jedoch habe ich ein Versprechen vor Monaten gegeben, welches ich nun einhalten muss. Ich werde für maximal zwei Wochen weg sein.", schätzte er vorsichtig. "Danach werde ich wiederkommen, versprochen." "Wirklich?" John sah ihn bittend an. "Ja." Letifer lächelte. "Zumindest wenn alles nach meinem Willen geht." "Wohin gehst du denn?", forschte Moody nach. "Hat es etwas mit Vampiren zu tun?" Letifer sah ihn fest an. "Nicht alles in meinem Leben dreht sich um Vampire." "Wo auch immer du hingehst, sei vorsichtig..." Lily sah ihn traurig an. Sie hatte nach den Worten des Meistervampirs geahnt , dass Harry mal weggehen würde. "Immer doch." Beim Essen stellten sie noch viele Fragen, doch er blockte immer ab. Schließlich akzeptierten es fast alle, dass er gehen würde, ohne zu sagen warum und wohin. Still nahmen sie an, dass er Freunde besuchte, auch wenn die Erwachsenen bezweifelten, dass diese Freunde menschlich waren... warum sonst sollte er über sie nicht reden? Doch Harry hatte klar gemacht, dass sie ihn bestenfalls mit Gewalt aufhalten konnten und so ließen sie ihn Lily und James in Ruhe, aus Angst ihre eh schon belastete Beziehung würde noch mehr leiden. Nur Moody kontaktierte misstrauisch wie immer nach dem Essen Dumbledore. Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Albus Dumbledore war ein beschäftigter Mann, was vor allem daran lag, dass immer etwas unvorhergesehenes passierte. So wie die Abreise von Harry Potter. Wohin wollte er überhaupt? Und warum? Albus glaubte nicht an einen Zufall, nun, da die Vampirzahl in London anscheinend ihren Höhepunkt erreicht hatte. So eilte der alte Zauberer schnellstens in das Haus von Sirius Black. Dort begrüßte er die vielen Einwohner und besuchte zuerst Remus Lupin. ER hatte zwei Gründe dazu. Der Erste war Besorgnis und Anteilnahme, der Zweite jedoch die feines Nase des Werwolfs, sowie dessen großes Wissen über Dunkle Kreaturen. "Remus?", fragte er leise, als er das Zimmer betrat. "Wie geht es dir?" "Normal mies." Remus lächelte ihm entgegen. "Was treibt sie hier her, Direktor?" Albus seufzte. "Harry will weggehen und ich fürchte, es hat etwas mit den Vampiren zu tun. Ich wollte dich fragen, ob dir etwas an ihm aufgefallen ist." "Sie meinen, ob er ein Vampir ist? Da kann ich sie beruhigen, er ist es nicht." Remus zögerte etwas. Er hatte nur versprochen, den Potters nichts zu sagen, richtig? "Albus, jedoch ist er ein Halbvampir." "Was?! So etwas gibt es?" "Ja, sie haben ihn anscheinend adoptiert, da er keine andere Familie hatte. Die Vampire kümmern sich um ihn wirklich. Er ist mehr oder weniger das Baby des Clans." Remus lächelte bei dem Babygedanken, wurde dann aber ernst. "Bitte versprechen sie mir, es niemanden zu sagen, vor allem nicht James und Lily. Ich weiß, sie wären tolerant, aber er soll es ihnen selbst erzählen!" Albus nickte langsam. "Einverstanden, ich werde es niemandem erzählen. Doch du weißt, dass ich nicht diese Quelle der Informationen gehen lassen kann? Außerdem könnte er gefährlich sein." "Gefährlich?" Remus schnaubte. "Weniger als ein normaler Werwolf. Er hat ein paar besondere Fähigkeiten und wird auch etwas Blut brauchen, aber nicht mehr. Die Vampire schicken ihm wohl Blut mit der Post, so ist er völlig harmlos." "Wenn du meinst... ich vertraue auf deine Einschätzung, Remus." "Danke." Der Werwolf freute sich über das gezeigte Vertrauen, es war in solchen Zeiten selten. "Gute Besserung." Albus verabschiedete sich und ging den Gang hinunter zu dem Zimmer in dem Harry wohnte. In seinem Kopf versuchte er die Informationen zu verarbeiten, wobei der wichtigste Fakt war, dass Harry Verbindungen zu den Vampiren hatte. Damit wäre er ein grandioser Spion und Helfer oder eben eine Gefahr für den Orden. Er klopfte an die Tür und wartete gar nicht ab, sondern trat ein. Harry lag auf dem Bett und las, eine Tätigkeit die er oft durchführte, nach den Erzählungen der anderen. "Hallo, Harry.", grüßte er freundlich. "Dumbledore...", war die eisige Antwort. "Gehen sie!" Der alte Lichtzauberer schloss einwenig traurig hinter sich die Tür. Harrys Verhalten zu ihm hatte sich anscheinend verschlimmert... da half nur die Schockmethode. "Remus hat mir erzählt, dass du ein Halbvampir bist. Ich hoffe dir ist klar, dass du mir dies hättest erzählen müssen?" "Warum? Weil sie es wissen wollten? Hätte ich ihnen auch erzählen müssen, wie mein Leben war? Wenn ich mag, hasse und liebe?" Harry legte das Buch bei Seite und stand auf. Seine grünen Augen loderten mit Wut. "Sie haben kein Recht zu wissen!" "Aber du musst doch sicherlich einsehen, dass du eine Gefahr...", versuchte es Albus. "Gefahr?", unterbrach ihn Harry rüde. "Kaum. Habe ich jemanden angefallen? Nein. Hätten sie es überhaupt bemerkt ohne Remus? Ebenfalls nein. Ihnen geht es doch nur darum, wie sie mit allen Mitteln den Krieg gewinnen können!" Albus war in der Defensive und fragte sich, warum der Jugendliche ihn so zu hassen schien. "Das ist nicht wahr..." "Sicher? Und warum haben sie mich dann zu den Dursleys gegeben?" Harry lachte bitter. "Doch nicht für meine Sicherheit! Sie haben meine Eltern überredet, sie haben die Schutzschirme errichtet und sie haben jeglichen Kontakt verboten!" Albus Dumbledore fühlte wie in ihm etwas plötzlich schmerzte. Er erkannte es instinktiv, es war sein Herz unter Schuld und Mitleid. Er war so alt, dass er in dem Jungen vor ihm wie in einem Buch lesen konnte, doch dies half ihm nun nur bedingt. Denn er las Schmerz und Wut über dem Maß, was Menschen zumutbar war. Für einen Moment empfand er fast etwas Respekt für Harry, dass dieser ihn nicht einfach angriff, da er anscheinend ihn als Sündenbock auserwählt hatte. Die meisten hätten keinen Moment gezögert und dieses Nicht-tun gab Albus die Überzeugung, dass Harry ein guter Junge war, welcher sehr verletzt worden war. Doch von wem? Irgendetwas stimmte nicht, warum gab Letifer nicht den Todessern die Schuld? "Sie sind der Puppenspieler und ich war nur ein überflüssiger Stein auf der Straße! Wenn sie mich loswerden wollten, warum haben sie mich nicht einfach getötet? Doch nein, dass ging ja nicht, ihr Ruf, oder?" Von was sprach, Harry? Albus konnte es nicht fassen, obwohl er das Gefühl hatte, es lag direkt vor ihm. Harry war blind vor Wut und konnte nicht sehen, dass Albus wirklich nur das Beste gewollt hatte. Ein verbreiteter Fehler der Menschen, wie er wusste, dennoch machte es dies nicht besser. Was hatte Harry so überzeugt, dass man ihn hatte loswerden wollen? Es musste an diesem Abend gewesen sein, als sie ihm erzählt hatten, was geschehen war. Davor war Harry anders gewesen, freundlicher und offener. Aber vor allem friedlicher und bereiter zu akzeptieren. Was hatten sie nur falsches gesagt? Und plötzlich traf es Albus. Was wusste Harry, was sie nicht wussten? "Mein Ruf wiegt keine Menschenleben auf, Harry...", versuchte er es. "Ich hätte nie..." Harry grinste spöttisch. "Nie, was? Nie ein Kind geopfert? Nie ihre Feinde beseitigt? Sie haben es getan, ich kenne die Wahrheit!" Plötzlich wurde Harry ruhig und starrte ihn an. "Was wollen sie jetzt eigentlich? Mit was haben sie Remus gezwungen, es ihnen zu erzählen?" "Ich habe ihn in keinster Weise gezwungen!", verteidigte sich der alte Mann. "Remus vertraut mir und dachte, es wäre das Beste für alle. Er ließ mich versprechen, niemanden sonst von deiner besonderen Natur zu erzählen." Ein nachdenklicher Blick huschte über Harrys Gesicht. "Remus..." "Remus vertraut mir, weil ich ihm mit seinem Werwolfleiden geholfen habe.", erklärte er. "Harry, ich weiß nicht, was damals passiert ist, doch ich schwöre, ich meinte nur das Beste für alle!" "Nur leider war ich nicht in das 'alle' miteinbeschlossen." Harrys Stimme war voller Sarkasmus und Melancholie. "Dumbledore, wollen sie mir wirklich weiß machen, dass sie so viele zufällig Fehler machen konnten?" Harry wartete eine Sekunde und fuhr dann fort. "Aber nun ist es egal, was geschehen ist, ist geschehen." "Wenn du meinst..." Albus beschloss dieses Gespräch in seinem Denkarium zu versiegeln, er musste es sich nochmals ansehen. "Eigentlich bin ich hierher gekommen, um zufragen, ob du etwas über die vielen neuen Vampire in London weißt? Die Zahlen sind besorgniserregend, auch wenn sie sich alle friedlich verhalten." Letifer zuckte mit den Schultern. "Die Verhandlungen." "Die Verhandlungen? Sie laufen?", versuchte Albus mehr zu erfahren. Harry antwortete nicht. Dumbledore seufzte. Harry war ein Halbvampir und zumindest zum Teil von ihnen aufgezogen worden. Es war kein Wunder, dass er mehr loyal zu ihnen war, als zu den Menschen. Nur ahnte der Junge, dass wenn die Vampire eine Allianz bildeten, er selber auch seine Seiten wählen musste? Vielleicht... doch er war ein guter Junge und Albus konnte die sanfte und freundliche Seele fast spüren. Er war überzeugt, dass Harry unter Voldemort zerbrechen würde. "Du willst es mir nicht sagen?" Wieder keine Antwort. "Wie du willst... was hat Voldemort den Vampiren angeboten und wie haben diese darauf reagiert?" Die grünen Augen des Jungen wurden zurückhaltender. Albus wusste, er betrat gefährliches Gebiet, doch solche Informationen waren wichtig! Mit ihnen gewann oder verlor man den Krieg. Innerlich hoffte er, dass Harry eines Tages zu den anderen Potters stehen und freiwillig alle Informationen hergeben würde. Dumbledore konzentrierte sich auf die Augen und griff direkt mit Legilimentik an. Harrys Augen weiteten sich kurz unter der unerwarteten Attacke. Albus Dumledore war gut, besser als er! Bevor er sich versah, waren seine Schutzwälle zerschmettert und der Eindringling in seinen tiefsten Gedanken. Die Erinnerungen begannen an ihm vorbei zufliegen. Dumbledore sah die Erinnerungen, welche aber zu schnell waren, um sie zu erkennen. Was war das gewesen? Leichen?! Egal, er brauchte Vampire! Plötzlich tauchte eine Szene auf. Harry war jung, sehr jung und schien von einem Vampir etwas gelehrt zubekommen. Eine zweite, sie konnte nur ein paar Monate alt sein, wo Harry mit Vampiren durch die Straßen ging. Er brauchte genauere Informationen. Hatten die Vampire ihm etwas angetan? Er suchte negative Informationen im Zusammenhang mit den Nachtwesen. Albus war verwirrt, was war dies für eine Erinnerung? Harry schien durch einen dunklen Gang zu Zellen zulaufen. Er öffnete sie und darin lag ein verletzter, angeketteter Vampir mit einem Dolch im Bauch... war dieser tot? "Stop.", grollte Letifer leise und warf Dumbledore aus seinen Gedanken. Der stolperte zwei Schritte zurück. "Wie können sie es wagen...?!" "Harry..." Harry schüttelte den Kopf und sammelte sich wieder. "NEIN! Ab heute bin ich bestenfalls Mr. Potter für sie, Dumbledore! Und nun gehen sie!" "Aber..." "RAUS!!!", explodierte der Junge und zog den Zauberstab. "IMPEDIMENTA!" Albus Dumbledore wartete nicht ab, sondern floh aus dem Zimmer. Der Fluch flog nur knapp über seinen Kopf hinweg. Auf den Gang hörte er wie hinter sich die Tür mit zerstörerischer Kraft ins Schloss fiel, oder war es ein zweiter Fluch gewesen? Er seufzte und drehte sich nicht um, um diese Frage zu klären. Dieses Gespräch war nicht gut verlaufen, es war eher eines der miesesten seines Lebens. Und das wollte was heißen! Nur... trotz des betrübenden Ausganges hatte er wichtiges erfahren. Die Vampire hatten sich in der Tat um Harry gekümmert und ihn unterrichtet. Doch was war diese seltsame letzte Erinnerung gewesen? Sie schien eine schlechte zu sein, wegen dem Vampir? Wo war er da gewesen? Es war eindeutig ein Gefängnis gewesen und Harry schien nicht gerade zum Wachpersonal gehört zu haben. Es war alles sehr seltsam. Dumbledores Herz wurde plötzlich schwer. Konnte es sein, dass dies einer der Todesserfolterkeller gewesen war? Diese Erkenntnis würde einiges bedeuten, auch wenn Harry selber sich noch nicht für eine Seite entschieden hatte... doch wie war er dann dort hingekommen? Und noch eine zweite Tatsache trieb Dumbledore rum. Harry schien wütend zu sein, dass er zu den Dursleys gehen musste und nicht auf die Leute, die hin dort wegholten. Warum? Was hatten sie alle so sehr übersehen? Konnte es sein, dass Harry bei den Dursleys etwas geschehen war? Nein... es waren doch Zauber gesetzt worden, oder? Plötzlich überlief es Albus Dumbledore kalt und er eilte den Gang hinunter. Er musste die Belege finden über die Schirme... Eine Ahnung hatte ihn befallen, die ihn nicht mehr loslassen wollte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hier war nun vieles aus der Sicht von Albus Dumbledore geschrieben.^^ Ich denke, nun kann man den alten Mann besser verstehen. Das nächste Kapitel heißt "Die Leibgarde des Konzils" und endlich kommt auch Voldemort vor... Gruss silberstreif Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)