Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit von silberstreif (Teil III: Fallendes Recht) ================================================================================ Kapitel 19: Teil II: Erster Kontakt ----------------------------------- Zum letzten Kapitel sind ja einige Fragen aufgetaucht, ich möchte sie hier kurz beantworten: - Die Potters erschienen mir etwas sehr übertrieben... Wirklich? Mir selber ist das nicht so aufgefallen, aber ich las es mir nochmals durch und empfand die Stelle als etwas ungenügend beschrieben. So habe ich sie nun geändert. ^-^ - Remus Lupin (Moonwalker) und Anakin Skywalker? Ja. Keine Panik, Remus bekommt weder einen komischen Anzug, noch Asthma oder einen Adoptivsohn (Werwölfe können ja keine Kinder bekommen). - Wann erfahren alle, dass Harry der Prophezeihte ist? Gegenfrage: Warum sind sich alle so sicher, dass sie es überhaupt erfahren? ;) - Pairing zum Schluss? Nicht existent. Letifer hat andere Sorgen, als die Liebe. - Werden Ron, Hermine und Harry Freunde? Vielleicht. - Ist Umbra Ginny? Nein. - Rin La Irla: Kann Harry shiften? Und woher hat er den Ring? Wie funktioniert der Ring? Nein, er kann nicht shiften. Den Ring hat er von Dominik geerbt, er wurde sogar in einer Randzeile erwähnt.^^" Der Ring funktioniert in dem er die Blutmagie der Vampire blockiert und dabei vor allem das Shiften. Der Ring muss dazu aber mit Magie stimuliert werden, also Magie zugeführt bekommen (egal Blutmagie oder andere). - Warum hat keiner Harrys Verschwinden gemerkt? Es hat keiner Nachgesehen, da ja Schirme dafür da waren, die extra den Zustand von Harry usw. überwachen sollten... und was mit denen war, erfährt man noch ^^ Und last but not least: - Wird Harry aggressiv auf seine Eltern reagieren? Das ganze Potterdrama wird ohne Gewalt zwischen den Familienmitgliedern ausgetragen. Aber es gibt Wut, Hass, Schuldgefühle und Vorwürfe. Aber vielleicht am meisten gibt es Enttäuschung und zwar auf allen Seiten. Und es wird keine glückliche Potterfamilie geben. Aber auf eines möchte ich hinweisem -> das Potter-drama geht bis zum letzten Satz dieser FF. Ich sehe immer die gesamte FF... und darauf kann man auch meine Einschätzung des Potter-dramas beziehen. Ich hoffe, alle Fragen wurden beantwortet. Kritik, Vorschläge, Meinunten, Lob werden wie immer gerne empfanden. ENS werden auf Wunsch für jedes Kapitel, wenn es online ist, verschickt. Ansonsten einfach Sonntag nachsehen. ^-^ Viel Spaß beim Lesen! 19. Erster Kontakt "Letifer?", fragte eine männliche Stimme sanft. "Ich habe gerade von Simon gehört, was geschehen ist." Letifer drehte sich nicht um und sah stattdessen weiter aus dem Fenster hinaus in die Nacht. Es war ein bewölkter Nachthimmel und bald würde es regnen, doch ihn interessierte dies nicht. Sein Blick ging weiter und immer wieder echote der eine Name durch seinen Kopf: Harry Potter. Konnte es wirklich sein, dass nach so langer Zeit er auf seine Eltern treffen würde? Auf die Personen, die ihn bei dieser anderen Familie gelassen und kein einziges Mal nach seinem Wohlbefinden gefragt hatten? Er hatte versucht alles zu verdrängen, einfach nur zu vergessen. Er hatte sich eingeredet, dass er nun eine neue Person war, dass die Vergangenheit nicht existierte und er einfach weiter machen müsste. Und nun hatte die Vergangenheit ihn eingeholt. Jemand umarmte ihn von hinten. Für einen Moment erstarrte er, doch dann entspannte er sich wieder und lehnte sich an seinen Vater. Dieser war die einzige Person auf der Erde, die dies bei ihm tun durfte... Er seufzte leise. Er wünschte so sehr, dass alles nicht real war und er morgen Nacht aufwachen und über den dummen Traum lachen würde. Doch das würde nicht passieren und er war erwachsen und erfahren genug, um sich der grausamen Wahrheit zu stellen. Das hieß aber nicht, dass er sie mögen musste. Vielleicht sollte er einfach wieder England verlassen... doch das ging nicht, er hatte dem Konzil versprochen, für sie die Leibwächter anzuführen. "Letifer..." Meradin drückte ihn einfach nur an sich, in eine liebevolle Umarmung. "Weißt du schon, was du tun möchtest?" "Nein." Seine Stimmte klang seltsam heißer. "Es sind deine Eltern. Sie wollten dich nur schützen, wenn dieser Remus Lupin die Wahrheit gesagt hat. Und du hast Geschwister. Möchtest du sie treffen?" "Ich weiß es nicht, Dad." Er schloss seine Augen. "Auf der einen Seite hasse ich sie. Sie haben mich da gelassen, haben mich vergessen, haben alle einfach..." Er brach ab und holte zitternd Luft. "Sie haben mich einfach verlassen, für meinen angeblichen Schutz! Ich habe sie jahrelang gehassst, verstehst du? All den Ärger habe ich auf sie geschoben, solange ich mich erinnern kann. Es ist so schwer..." "Vielleicht findet sich für alles eine Erklärung?", meinte der Vampir. "Vielleicht... aber warum haben sie dann nicht zumindest halbwegs nachgeforscht? Es stand in den Mugglezeitungen richtig drinnen, warum haben sie diese nicht einfach gelesen?!" Es klang eher wie ein Flehen, als wie ein Wutausbruch. "Ich war nur die Last... nicht mehr." "Ich bin sicher, sie haben dich nicht als Last gesehen, sondern wollten nur deine Sicherheit." Meradin drehte seinen Sohn um, so das dieser ihn nun ansah. "Sie lieben dich." "Wie willst du dir so sicher sein?!", fauchte Letifer, bloß damit Sekunden darauf Tränen seine Wangen hinunter rollten. "Wenn sie mich lieben, dann macht das alles nur schlimmer... welche liebenden Eltern lassen ihr Kind in solche eine Hölle für die eigene Sicherheit? Als ich da raus war, wollte ich nur vergessen... wusstest du, dass ich mich an meinen richtigen Namen die ganze Zeit über erinnert habe?" "Wir haben es vermutet.", gab Meradin zu. Letifer nickte, während seine Tränen langsam wieder versiegten. "Ich wusste, dass wenn jemand Harry rief, ich gemeint war. Ebenso wenn sie mich Nichtsnutz, Freak, Hure oder ähnliches riefen... Ich war erst fünf, als ich begriff, dass Harry mein Name war und die anderen Dinge Bezeichnungen waren. Fünf! Davor hatte ich noch nicht einmal für mich selber eine Identität." Meradin drückte einfach seinen Sohn wieder an sich. Es schockte ihn, den kühlen Letifer so aufgewühlt zu erleben, doch er verstand es. Letifers Welt brach gerade zu einem Teil zusammen und er wusste es absolut nicht zu handhaben. Es war für den Halbvampir, als wäre er in einer Fortsetzung seines Albtraumes von damals hinein geworfen worden. Meradins gelbe Augen schienen fast zu leuchten vor Liebe und Entschlossenheit. Er würde seinem Sohn zeigen, dass dies nicht der Fall war! "Letifer?" Der Halbvampir sah auf und Meradin lächelte ihm zu. "Deine Eltern haben große Fehler gemacht, aber du solltest zumindest sie kennen lernen. Und was ist mit deinen Geschwistern? Sind sie nicht unschuldig?" "Schon..." Letifer schien unwillig, aber er musste zugeben, dass sein Vater recht hatte. Wie immer... "Siehst du. Du solltest sie zumindest mal treffen und mit ihnen reden." "Aber was ist, wenn sie mich als überflüssig ansehen?", zweifelte der Jüngere. "Dann kommst du zurück und wir regen uns gemeinsam über diese Idioten auf." Er sah etwas beruhigt aus. "Aber was, wenn sie mich nicht mögen? Wenn sie... wenn sie nicht verstehen, wer ich bin?" "Mmmh..." Der Meistervampir sah nachdenklich aus. "Deine Identität als Letifer zu akzeptieren, dürfte wirklich schwer für sie sein, vor allem da sie starke Verfechter des Lichts sind. Sie haben ihre Herzen am rechten Fleck, könnten aber unter Umständen kein Grau sehen... es wäre vielleicht besser, wenn du ihnen nicht sagst, dass du Letifer bist und dich nur als Lucas Turmkönig vorstellst." Letifer antwortete nicht, sondern haderte mit seinen eigenen Gedanken. Sollte er es wirklich wagen? Konnte er es wagen ohne wieder so sehr wie damals verletzt zu werden? Er hatte Angst. Nie in seinem Leben hatte er Angst um sein Leben gehabt, oder vor physischen Schmerzen. Aber seelische Schmerzen waren etwas anderes. Er konnte mit ihnen umgehen, ja. Doch sie vernarbten nur und er hatte bereits viel zu viele... konnte er es wirklich riskieren, dass die größte aller Narben aufgerissen wird und vielleicht nie wieder heilen würde? Andererseits, vielleicht würde sie endlich heilen und ihn von der Schuld damals befreien? "Wenn du sie triffst, werden Simon und ich dabei sein.", erklärte Meradin bestimmt und nahm in diesem Moment jegliche Entscheidungsgewalt aus Letifers Händen. "Möchtest du, dass auf ihrer Seite andere Leute außer deinen Eltern dabei sind?" "Du bist mein Vater... sie sind nur meine biologischen Eltern. Nenn sie bitte Potters.", meinte Letifer langsam. "Und ich möchte niemanden mehr dabei haben." "Wie du wünscht." Meradin wartete noch einige Sekunden und verließ dann den Raum, um alles vorzubereiten. Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Es waren vielleicht um die Fünfzehn Personen, die in ihren Stühlen verteilt vor Albus Dumbledore saßen. Diese Leute vor ihm, waren alles enge Freunde und Mitstreiter fürs Licht von ihm. Ihnen vertraute er vollkommen und um so mehr freute es ihn, dass ein Ehepaar glücklich aussah. "Warum sind wir hier?", fragte Arthur Weasley fragend. "Wir hatten doch erst letzte Woche ein Treffen und haben dabei das Training für John besprochen. Wo ist also das Problem?" "Keines.", antwortete Lily Potter amüsiert. "Oder vielleicht doch? Es ist wunderbar!" Fragende Gesichter im Raum sahen sie an. Es war selten, dass man alle beide Potters so vollkommen froh erlebte, als hätten sie kaum Sorgen in der Welt. Zwar war das Gegenteil der Fall, aber was auch immer so wunderbar war, musste gut sein. Und gute Nachrichten waren wirklich eine Seltenheit geworden, seitdem Voldemort zurück war. "Lily, James.", schaltete sich Albus lächelnd ein. "Würdet ihr den anderen bitte erklären, was geschehen ist, dass ihr so dringend ein Treffen einberuft?" "Sicherlich." James Potter grinste. "Ich mache es kurz. Harry wurde gefunden!" Was sofort erhob sich Gemurmel im Raum und mehrmals konnte man Fragen hören. Ihr Anführer hob eine Hand. "Ruhe bitte, ich bin sicher sie erklären alles." Es wartete kurz und sah dann auffordernd zu den Potters. "Also gestern Nacht klingelte es plötzlich an unsere Haustüre. Es war zu meiner Überraschung Remus, welcher absolut froh aussah. Er drängte sich an mir vorbei, rief Lily und meinte dann, er hätte Harry gefunden." So gut wie alle Blicke im Raum wanderten zum Werwolf, der still in einer Ecke saß. Er war nicht sonderlich beliebt, einfach wegen seinem 'Beruf' und seinem Umgang. Es schmerzte, doch er konnte sie verstehen. In ihren Blicken war er eine Dunkle Kreature, mit einem schattigen Beruf und unbekannten Kontakten, die aber nicht selten zu Voldemort gehörten. Doch was sollte er tun? Überleben war halt seine oberste Priorität und so lange er nicht gezwungen war, den Orden zu verraten, würde er weiter machen. Er blieb unter den vielen Blicken nun stoisch stehen und sagte nichts. "Und wie hast du ihn gefunden, Remus?", fragte der größte Zauberer des neueren Zeitalters freundlich nach. Der Werwolf holte Luft und bemühte sich niemanden in die Augen zu sehen. Es war ein Instinkt von ihm, der ihn schon oft vor Auseinandersetzungen bewahrt hatte. "Ich hatte einen neuen Auftrag bekommen und es handelte sich darum, einen Gegenstand zu finden." Nicht wenige warteten darauf, dass er näher darauf einging, doch er tat ihnen diesen Gefallen nicht. Auch wenn sein Auftragsgeber ein Todesser war, er hatte dennoch einen Berufskodex. "Es war ein seltener Gegenstand und so gut wie unmöglich aufzuspüren. Ich hatte kaum Informationen bekommen, doch mehr durch Glück, als alles andere, führte mich die Spur zu Vampiren. Ich spürte also welche in der Nokturngasse auf und sprach mit dreien." "Und was hat das nun mit dem Jungen zu tun?", fragte ein Mann kalt. Remus sah ihn für einen Moment an. Der Mann, Amos Diggory, mochte keine Werwölfe und eigentlich überhaupt kaum etwas. Seit dem Tod seines Sohnes war er sehr gereizt und sah überall Verräter, besonders in ihm, Remus Lupin. "Nun einer der drei war kleiner und jünger als seine Begleiter. Dank meiner etwas ausgeprägteren Sinne stellte ich dann fest, dass er entgegen meiner ersten Annahme kein Vampir war. Doch er war gefährlich... und gleichzeitig so vertraut. Dieser junge Mann wurde mir als Lucas vorgestellt. Er war es auch der meinen Gegenstand identifizierte und den Besitzer kannte. Am interessantesten war aber, dass er Legilimentik beherrschte und meinen Kopf nach meinem Auftraggeber durchsuchte." "Was?!" Mehrere sahen ihn fassungslos an und schließlich meinte sein guter Freund Sirius Black. "Aber sind denn Werwolfköpfe nicht anders aufgebaut?" "Ja.", gab er zu. "Aber man kann in sie trotzdem einbrechen, wenn man darin Übung hat. Und diese hatte er sicherlich, mit der Leichtigkeit mit der er alles fand, was er wissen wollte... wie auch immer. Sie wussten, was der Gegenstand war und er kannten meinen Auftraggeber, einen Todesser." Das war der Moment, den Remus Lupin hatte so lange wie möglich vermeiden wollen, aber keine Chance darin hatte, wenn er alles wichtige erzählen wollte. Und so reagierte er kaum, als die Reaktionen über ihn herein brachen. "Was? Ein Todesser?" Amos Diggory war aufgsprungen. "Verräter!" "Wie kannst du...?" Molly Weasley sah ihn streng an. "Remus..." Sirius lehnte sich einfach zurück und betrachtete ihn müde. "Stupor!" Ein roter Lichtstrahl raste durch den Raum und traf den wehrlosen Mann. Remus Lupin sackte ohnmächtig zusammen. Severus Snape steckte seinen Zauberstab wieder in die Tasche. "Severus!" Der Direktor von Hogwarts sah ihn ärgerlich an. "Das war nicht nötig." "Nicht? Er hat praktisch zugegeben für einen Todesser gearbeitet zu haben!", rief eine Frau von hinten. "Wenn das kein Geständnis ist, dass er ein Spion ist, was dann?" "Wenn er ein Spion wäre, hätte er dies dann gesagt?", fragte Dumbledore und fragte sich innerlich müde, warum Menschen immer so schnell handelten, um jemanden zu verurteilen. Mehrere nickten mit ihren Köpfen und gaben ihm recht, während manche zweifelnd aussahen. James Potter und seine Frau waren derweil aufgestanden und knieten nun neben ihrem Freund. Ein rasches Enervate und der Werwolf war zurück im Land der Lebenden. "Wie geht es dir?", fragte Lily besorgt. "Geht schon.", wehrte Lupin ab und schüttelte leicht den Kopf, um seine Gedanken frei zu bekommen. Trotz der besorgten Blicke seiner Freunde, hatte ihm der Stupor wirklich kaum Schaden angetan. Anders jedoch sah es in seiner Gefühlswelt aus. Was hatte er nur getan, dass selbst seine Freunde ihm so wenig vertrauten? "Also Lupin, warum hast du Geschäfte mit einem Todesser gemacht?" "Ich wusste nicht, dass er einer ist.", log der Werwolf. "Ich erfuhr es erst, als einer der Vampire verschwand und jemanden benachrichtigen wollte. Und Lucas meinte dann, dass er dem Todesser und dessen Meister empfehlen würde, die Suche aufzugeben, würden sie nicht Ärger mit den Vampiren wollen." "Ärger mit den Vampiren?", fragte Sirius erstaunt. "Die haben sie doch bisher heraus gehalten, oder?" "Bisher.", antwortete Alastor Moody grimmig. "Doch wir befürchten schon seit längerem, dass du-weißt-schon-wer Gespräche mit ihnen führen könnte. Das scheint sich ja jetzt bestätigt zu haben... Lupin, was war das für ein Gegenstand, der gesucht wurde und wem gehört er?" Remus sah ihn kurz an und überlegte, ob er einfach sich weigern sollte, die Frage zu beantworten. Immerhin würde er damit seinen Kodex aufgeben, nicht? Doch wenn er dich Gesichter in dem Raum sich so ansah, wusste er, dass er keine andere Wahl hatte. Er musste es halt ungenau halten. "Es handelte sich um einen Ring, der anscheinend Vampire beeinflusst. Und laut Lucas, gehört er einem gewissen Letifer..." Die meisten konnten mit diesem Namen nichts anfangen, oder zumindest noch weniger als Remus. Dieser hatte zumindest seit gestern über den Namen nachgedacht und sich an die Gerüchte oder eher schon Legengen erinnert, welche sich immer gegenseitig versuchten zu überbieten in der Verherrlichung dieser Person. Doch in Wirklichkeit wusste niemand etwas genaues über ihn. "Letifer?" Dumbledore sah ihn an. "Kennst du ihn?" "Nein." Das war nicht gelogen soweit, er kannte ihn nicht persönlich. "Moody?", wandte sich der alte Zauberer an seinen Freund. "Sagt mit nichts, aber irgendetwas klingelt bei dei dem Namen..." Der Auror verzog das Gesicht. "Ich werde nachforschen. Ich mag es nicht, wenn jemand Unbekanntes mächtige Gegenstände besitzt." "Gut, gut." Emeline Vance sah unruhig in die Runde. "Aber was ist nun mit Harry? Was hat er mit allem zu tun?" Remus grinste sie humorlos an. "Nun, erinnerst du dich an Lucas?" Sie nickte. "Gut. Ich sagte doch, er kam mir bekannt vor... Lucas ist Harry." "Oh.", war ihr überraschter Kommentar. "Harry ist ein Vampir?!", rief Sirius aus. "Nein. Er war nur in ihrer Begleitung.", stellte Remus richtig. "Und die anderen zwei Vampire waren sehr beschützend zu ihm... es könnte sein, dass sie ihn aufgezogen haben." "Vampire?" Sirius sah ihn fassungslos an, wandte sich dann zu den Potters, die alles ruhig angehört hatte. Ihnen hatte Remus noch in der gleichen Nacht alles erzählt gehabt. "Glaubt ihr das auch?" "Ich weiß nicht..." James sah ihn unkomfortabel an. "Ich meine, wenn er wirklich von ihnen aufgezogen wurde... warum? Wie kam er zu ihnen? Und wie wird er sich verhalten? Oder ist alles nur Zufall?" Er seufzte. "Wir haben übrigens heute Nachmittag einen Brief erhalten..." Unter den neugierigen Blicken des Ordens holte Lily ein Blatt aus ihrer Tasche, entfaltete es und begann vorzulesen: >>An die Potters Wie sie vielleicht bereits wissen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Lucas Turmkönig, ihr vermisstes Kind Harry Potter ist. Um letzte Zweifel aus dem Weg zu räumen und zu klären, wie man zueinander steht, schlagen wir ein Treffen vor. Dabei sein, wird von unserer Seite aus, Simon, welcher sein Lehrer ist und ich, meinen Namen möchte ich nennen. Eingeladen für dieses Treffen sind Lily und James Potter. Dieses Treffen hat absolut nichts mit dem Krieg zu tun, ein Hinterhalt wird gerächt. Treffpunkt: Edinburgh; Hotel Falcon Zimmer 24 Zeit: Sonntag, 22:00 Abends.<< "Das war's?", fragte Sirius skeptisch. "Die sind sehr vorsichtig." "Nicht besonders.", wandte Mad Eye Moody ein. "Aber sie machen zumindest ihre Ansichten klar und sie haben Macht... vielleicht sollten wir Leute mitschicken?" "Besser nicht." James schloss die Augen. "Wenn es ein Hinterhalt ist, gehen wir das Risiko ein. Doch wenn nicht... wir wollen Harry nicht noch mal verlieren." Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Es war ein schmales, aber modernes Hotel mit Neonlampen und einer langweiligen Rezeption. Auf dem ersten Blick machte es einen seriösen Eindruck, aber Letifer wusste es besser. Dem Besitzer war es egal, was in seinen Zimmer passierte, solange er weder die Polizei rufen musste, noch um sein Geld geprellt wurde. Es war ideal für sie. Nervös sah Letifer zu seinen zwei Begleitern. Simon saß in einem Sessel vor ihm und las ein Buch, während Meradin, in einen schwarzen Umhang gehüllt, an der Wand lehnte. Kein Wort war schon seit mehreren Minuten gefallen und er fühlte sich nicht danach, diesen Zustand zu ändern. Zu sehr waren seine Gedanken mit wichtigeren Dingen beschäftigt. In den letzten Tagen hatte er nachgeforscht und alles versucht lernen, was über die Potters heraus zufinden war. Zu seiner Überraschung war das wirklich eine Menge. Nicht nur waren sie relativ reich, sondern ebenso bekannt und beliebt. Das ihr Sohn, John Potter, der Junge der lebt war, hob ihre Berühmtheit nur noch mehr an. Alles in allem waren sie sehr einflussreich und absolut der Lichtseite verschrieben. Ziemlich sicher waren sie auch Mitglieder in einem versteckten Geheimbund, dem Orden des Phönix, der von Albus Dumbledore geführt wurde. Albus Dumbledore... diesem Namen war er in seinen Nachforschungen so oft über den Weg gelaufen, dass er sich langsam wirklich fragte, wo der alte Mann seine Finger nicht drinnen hatte. Er war ein mächtiger Zauberer, der alt und klug war, und ebenso angesehen und einflussreich. Sein Wort galt viel und hatte Gewicht. Für die Potters schien er fast so etwas wie ein Großvater zu sein und es hieß, er versuchte die Potters als seine Nachfolger aufzubauen. Das war sicherlich leicht zu glauben, wenn man die politischen Aktionen so ansah. Potter und Dumbledore waren zwei Namen, die gleichberechtigt nebeneinander für die Lichtseite und gegen Lord Voldemort standen. Mit ihnen tauchten manchmal noch andere Namen auf wie Weasley, Bones oder Black. Alles einflussreiche Familien, alle mächtig. Der Orden war sicherlich nicht zu unterschätzen, wenn diese wirklich alle in einer Organisation waren. Letifer seufzte. England verwirrte ihn, auch wenn er es ungern zugegeben hätte. Er kam von Schlachtfeldern, wo man Streitereien mit Schwerthieben und Flüchen austrug. Doch hier war ebenso ein Bügerkrieg kurz vorm losbrechen und kaum einer starb, wenn man mal ein paar unglückliche Muggle beiseite ließ (zumindest wenn er es an seiner Skala maß). Was war los? Er konnte es kaum glauben, dass die Leute, die in allen Einstellungen wie Tag und Nacht waren, sich freundlich unterhielten. Nun gut, vielleicht nicht freundlich, aber ohne Beleidigungen und öffentlichen Anfechtungen. Stattdessen musste man nur den Tagespropheten aufschlagen und schon auf der ersten Seite konnte man Diskussionen über unterschiedlichste Themen lesen, bei denen sich die Parteien stritten. Alle wussten es ging nicht darum, ob Drachen ein größeres Reservat brauchen oder nicht, es war klar, dass es in Wirklichkeit um die Tatsache von Drachen als mögliche Kriegswaffen ging. Doch dieses Thema, Krieg, schien vollkommen vermieden zu werden, außer von ein paar wenigen, deren Vorreiter Dumbledore war. Meradin hatte gesagt, dies sei Politik und die Leute versuchten Sympathien zu gewinnen. Letifer war dies alles ein Rätsel. Bekam man denn nicht am meisten Sympathien, wenn man etwas gegen die Gefahr tat? Wenn man nicht wie das Ministerium einfach herum sitzt? "Sicher," hatte sein Vater ruhig geantwortet. "Aber um etwas zu tun, muss man erstmal akzeptieren, dass eine Gefahr existiert. Und genau davor haben die Zauberer Angst. Sie wollen nicht wissen und sie mit dem Schicksal anderer belasten." "Aber sie wissen doch, dass der Dunkle Lord wieder da ist! Es herrscht Krieg!", hatte Letifer gerufen. "Ja und nein. Lord Voldemort führt bisher seine Fronten nicht offen in die Schlacht, er greift immer noch aus dem Schatten an, schwächt seine Feinde und verschwindet wieder." Meradin hatte in dem Moment fast seinem Alter entsprechend ausgesehen. So müde und nachsichtig, wie jemand der Kinderspiele betrachtete. "Und die Angriffe sind fast nur gegen Muggle und Auroren. Was die Menschen hier Krieg nennen, ist in Wirklichkeit nur eine Terrortacktik. Und die Zauberer haben sich daran gewöhnt, sie wollen nicht daran erinnert werden. Deshalb wird der Dunkle Lord auch einen unglaublichen Vorteil haben, wenn er wirklich dann angreift." Letifer konne dieses Gespräch nicht vergessen. Hatte Meradin wirklich recht? Konnten Menschen so dumm sein? Doch in einem Punkt war er sich ebeno sicher, wie sein Vater: Der Krieg würde noch schlimmer werden, daran führte kein Weg vorbei. "Sie kommen.", riss ihn Simon sanft aus seinen Gedanken. Der Lehrer hatte das Buch auf den kleinen Tisch vor ihm gelegt und stand nun auf. "Von den Schritten her zu urteilen, sind es zwei Personen, wie abgemacht." "Gut." Meradin nickte zu seinem Kind. "Du öffnest die Tür." In Momenten wie diesen, beneidete Letifer die Vampire. Obwohl er ebenfalls besser hörte wie ein Mensch, konnte er nun erst die Schritte ausmachen und hätte nie sagen können, wie viele Personen es waren. Es klopfte und Simon öffnete. Er musterte kurz die Personen, trat dann aber zurück und ließ sie hinein. Für einen Moment hatte Letifer das Gefühl die Welt anhalten zu müssen. Passierte das hier wirklich? Konnten das wirklich seine Eltern sein? Zuerst trat ein Mann, James Potter, ein. Der Halbvampir erkannte ihn sofort, immerhin hatte er genügend Fotos gesehen. Der Mann hatte schwarze Haare und trug eine Brille, hinter denen intelligente und selbstsichere braune Augen versteckt waren. Nun aber zeigten sie Unsicherheit, aber auch kaum unterdrückte freudige Aufregung. Seine Kleidung war mugglemäßig, Jeans, ein rotes Hemd und eine Jacke. Insgesamt konnte Letifer eine gewisse Ähnlichkeit sehen, auch wenn der Mann deutlich kräftiger gebaut war, als er. Eine rothaarige Frau trat neben ihn, sie reichte ihrem Ehemann nur bis zur Schulter. Sie war recht zierlich, was ein eindeutige Gemeinsamkeit mit ihm war. Ihre grünen Augen waren aber eindeutig die größte Gemeinsamkeit, welche Letifers Augen für ein paar Sekunden fesselten. Sie hatten das gleiche strahlende seltene Grün wie seine eigenen. Auch sie trug Mugglekleidung, ein schlichtes weißes Kleid mit Blumenmuster. Für ein paar wenige Sekunden durchströmte Letifer Wut. Wie konnten sie! Sie, seine Eltern?! Wie konnten sie so normal aussehen! Als wäre nichts geschehen, als wäre er nie passiert? Als hätte er nie existiert...? Warum waren sie so normal, während ihm Normalität für immer genommen worden war? Es war nicht fair, aber das war das Leben selten. Er atmete ein und bekam sich in den Griff. Er hatte es seinem Vater versprochen neutral alles anzuhören und darauf hin sein Urteil zu bilden. Letifer würde sein Versprechen halten... Denn irgendwo hoffte er ja, dass alles nur ein großer böser Albtraum war. Und wenn es jemand gab der ihm dies versichern konnte, der sagen konnte, alles war nur ein Versehen, alle lieben dich... dann waren es die Potters. "Hallo, du bist Lucas?", begann der Mann einfallslos. Nichts destotrotz nickte Letifer. "Mein Name ist James Potter und das ist meine Frau Lily." "Sehr erfreut." Letifer stand auf und reichte ihnen die Hand. "Lucas Turmkönig." Beiläufig stellte er fest, dass er etwas kleiner war, wie Lily Potter. Und er wusste, dass er nie größer werden würde... für einen Moment traf ihn so etwas wie Reue, doch ließ er das Gefühl gleich wieder fahren. Was geschehen war, war geschehen und nun konnte man nichts mehr tun. James schüttelte sie, ebenso Lily. Simon trat vor und gab ihnen ebenfalls die Hand. "Ich bin Simon, ein Vampir, wie sie sicher wissen. Ich gehöre zu den Londoner Vampiren und bin der Lehrer von Lucas. Erfreut sie kennen zu lernen." "Ebenfalls." Lily lächelte etwas und sah zur letzten Person im Raum. Sie verengte etwas die Augen, als sie nicht das Gesicht ausmachen konnte. "Und sie sind...?" "Der Anführer der Vampire von London.", antwortete Meradin. "Ich habe die Verantwortung für dieses Treffen, da Lucas sich zur Zeit in unserer Gesellschaft befindet." "Oh..." James und Lily wechselten einen Blick. Damit hatten sie nicht gerechnet. Der Anführer der Vampire! Ein mehrere Jahrhunderte alte mächtige Dunkle Kreatur in einem Raum mit ihnen und ihrem wahrscheinlichem Sohn. Schlimmer! Ihr Sohn lebte mir ihnen. Unglaublich... "Nun, da wir alle uns vorgestellt haben, möchte ich gerne einen Test durchführen. Er wird die Verwandschaft nachweisen." Simon langte in seine Tasche und holte zwei Phiolen, sowie ein Messer, hervor. "Würden sie bitte hier ihr Blut hinein füllen?" James Potter nahm ihm die Gegenstände ab und reiche eine Phiole seiner Frau. Beide betrachteten das Messer unsicher. Sie hatten, wie jeder geistig gesunder Mensch, etwas Angst sich selber zu schneiden, aber ihrem Sohn zu liebe würden sie es tun. Schließlich überwand sich James und machte einen schnellen Schnitt in seine Handfläche. Zu seiner Überraschung tat dies kaum weh und er schnitt aus Versehen tiefer als notwendig. Während er sein Blut vorsichtig in das Glasgefäß laufen ließ, tat es ihm seine Frau nach. Beide reichten dann die nun blutbeschmierten Gegenstände Simon. "Danke, dass sie soviel Vertrauen in uns haben. Nicht viele geben freiwillig ihr Blut her, aus Angst, dass wir sie damit verfluchen.", lächelte Simon. James Potter schluckte. Daran hatte er nicht gedacht! "Wie gehen das Risiko gerne ein.", meinte er dann bemüht ruhig und fasste seine verletzte Hand. "Lassen sie mich." Simon, der die Phiolen wieder eingesteckt hatte, nahm einfach seine Hand und biss sich selbst in den Daumen. Dann strich er sein Blut über die Wunde des erstarrten Mannes, welche sich fast sofort schloss. "Auch bei ihnen, Mrs. Potter?" "Hat das Nebenwirkungen?", fragte sie nervös, ihren sprachlosen Mann betrachtend. "Nein. Das Blut brauchte ich nur, damit ich Magie benutzen konnte. Vampirmagie basiert auf Blut, somit war das nötig." Simon zuckte mit den Schultern. "Mit Zauberstäben ginge es natürlich einfacher." Danach heilte er die Hand von der rothaarigen Frau. Lily und ihr Mann James ahnten kaum, was all diese Handlungen bedeuteten. Blutheilen, wie die Vampire diese Handlung nannten, drückten den Respekt eines Vampires gegenüber eines anderen aus. Allein durch diese kleine Heilung hat Simon sowohl Letifer als auch Meradin ein eindeutiges Zeichen gegeben, dass er den Menschen vertraute und sie als würdig empfand. Der Halb- und der Meistervampir entspannten sich etwas, Simons Urteil war zu vertrauen und fast immer richtig. Der Vampir, sich vollends bewusst, was er gerade getan hatte, meinte nur: "Ich mache nun die Tests im Schlafzimmer neben an. Sie brauchen ungefähr eine halbe Stunde, wenn sie mich entschuldigen würden." Der Vampir verbeugte sich leicht und verschwand ins Nebenzimmer. Stille legte sich über den Raum, als keiner wusste, was er sagen sollte. Die Potters begannen unruhig von einem zum anderen zusehen und Meradin stand einfach da. Letifer fasste sich ein Herz und deutete auf die Couch, die seinem Sessel gegenüber stand. "Setzen sie sich doch." "Danke." Sie kamen der Einladung nach und verfielen wieder in Schweigen. Lily und James musterten den Jungen vor ihnen nun zum erstenmal richtig. Er war jung und sah aus seine Art und Weise beinahe wehrlos aus. Aber eben nur beinahe. Irgendetwas in seinem Blick warnte sie ihn nicht zu unterschätzen. Lucas kannte offensichtlich seine Fähigkeiten. Auffallend an dem Jungen waren natürlich die Farben. Seine Haut weiß, die Haare und die normale Muggle-Kleidung schwarz und die Augen grün... Er wirkte beinahe wie ein zerbrechlicher Schatten und die weiße Haut ließ ihn kränklich aussehen. Sie konnten sich nicht anders helfen, als ihn beschützen zu wollen. Sie waren seine Eltern. Doch in diesem Moment beschlossen beide, dass selbst wenn der Test negativ sein sollte, sie diesen Jungen mitnehmen würden. Vampire waren einfach kein guter Umgang. Schießlich räusperte sich James: "Du wirst also von Simon unterrichtet, warst du schon mal auf einer richtigen Schule?" "Für ein paar Monate.", erwiderte Letifer ruhig, froh etwas sagen zu können. "Ich habe in Durmstrang meine OWLs absolviert." "Wirklich?" Lily lächelte, obwohl ihr eigentlich die Idee das ihr Sohn an einer schwarzmagischen Schule gewesen war, gar nicht gefiel. "Hat es dir gefallen?" "Ja... ich hab ein paar Freunde gefunden. War recht nett." "Und wie sind die Lehrer dort?", fragte die rothaarige Frau interessiert weiter. Das Trio hielt in den nächsten zwanzig Minuten Smalltalk über Durmstrang und seine Lehrerkapazitäten im Vergleich zu anderen Schulen. Es war ein einfaches Thema, dass keine der Parteien auf unsicheren Grund führte. "Wir zwei sind auf Hogwarts gegangen, dort haben wir uns auch kennen gelernt.", erzählte James gerade. "Es ist in vier Häuser unterteilt. Ich war in Gryffindor, das Haus für Mut und habe im Quidditchteam Jäger gespielt. Lily war in Ravenclaw." "Und wir waren Schulsprecher, was auch der Grund war, warum wir das erstemal zivilisiert mit einander zu reden begannen." Sie warf ihrem Ehemann einen halb frustrierten und halb amüsierten Blick zu. "Aber er denkt nur an Quidditch." James grinste. "Warum auch nicht? Hast du schon mal Quidditch gespielt?" "Ja, ich war Sucher." Letifer lächelte etwas, als ihn Erinnerungen überrollten. "Was seid ihr eigentlich von Beruf her?" "Ich arbeite im Ministerium für Internationale Zusammenarbeit, welches ich seit zwei Jahren leite. Und James ist Anwalt.", erzählte Letifers Mutter. Das wusste Letifer zwar beides schon, trotzdem aber fühlte er sich besser gefragt zu haben. Was war nur los mit ihm? Er hatte doch so gut wie nie ein schlechtes Gewissen, Informationen über andere Leute zu haben, warum also jetzt? Lag es daran, dass sie so absolut ehrlich waren und voller Hoffnung und Freude? Freude über ihn? Nein... er würde sein Herz nie an sie hängen. Liebe, Vertrauen konnte hier zwischen ihm und den Potters nie wieder existieren. 'Aber vielleicht zwischen dir und deinen Geschwistern?', flüsterte eine Stimme. "Fertig!" Simon kam herein. Fast sofort lagen alle Blicke auf ihm. Die gespielte Entspanntheit von gerade eben war wie weggeblasen. Simon holte Luft und sagte ein kleines Wort: "Positiv." James grinste und Lily bewegte sich so schnell, dass selbst die Vampire nur eine verwischten Abdruck ihrer Bewegung zu sehen bekamen, bevor sie ihren Sohn umarmte. "Ich bin so froh, dich zurück zu haben." Beide Vampire sahen alamiert zu der Szene, was würde passieren? Nur zu gut erinnerten sie sich noch an die Zeiten, wo Letifer sie jetzt schon in mehreren Teilen auf dem Teppich verteilt hätte. Andererseits hatte er sich nun besser unter Kontrolle und immerhin war das seine Mutter! Trotzdem... sie hofften, dass es nicht in einem Drama enden würde. Letifer versteifte sich, als sich die Arme plötzlich um ihn schlangen und fest an die Frau drückte. Seine Magie wollte eingreifen, aber mühsam hielt er sie zurück. Er presste seine Zähne aufeinander und versuchte sie zu enspannen. Das war eine Unschuldige! Sie wollte nichts von ihm, außer nett sein... Trotzdem breitete langsam in seine Brust Panik aus und zerrte an ihren Ketten, um seine tödliche Magie zu erwecken. Flehend sah er zu Simon und seinem vampirischen Vater, während er gleichzeitig versuchte die Frau – seine biologische Mutter! - von ihm wegzudrücken. Endlich ließ sie von ihm, Erleichterung schwappte über ihn. "Alles in Ordnung?", fragte Lily besorgt, doch Letifer nickte nur schnell. Nie im Leben würde er Fremden gegenüber, und wenn sie dreimal seine biologischen Eltern waren, zugeben, dass er Probleme hatte... Probleme an denen sie Schuld waren zudem! Wie hatte er nur seine Wut vergessen können? Er war so sehr nervös gewesen, dass er die Vergangenheit liegen hatte lassen. Er trat einen Schritt von seinen Eltern zurück und atmete tief durch. Er sollte auf Meradin hören, sie hatten es nur gut gemeint... sicher? Vielleicht würden sie ihn wieder verlassen, in eine Hölle stecken, die zu grausam ist, um ihr wahres Ausmaß von außen zu begreifen? Nie wieder würde das passieren. Nie! Das hatte er sich geschworen und nun standen die Verursacher vor ihm und waren... unschuldig. Von allen Dingen, war dies wohl das schlimmste. Letifer drehte sich abrupt um und rannte aus dem Raum, auf den Flur und schließlich aus dem Hotel. Er hatte Eltern... und er begriff plötzlich, dass er sie nicht vollkommen hassen konnte, nun, da er sie kennen gelernt hatte. Warum hatte er nur zugestimmt? Warum mussten die alten Wunden erneut bluten? Er wollte doch nur Frieden und Vergessen, doch dies war wohl einfach nicht sein Schicksal. Die Geschehnisse verarbeitend, durchstreife er die Straßen in dieser Nacht. Nachdenkend und all die Gefühle einordnen. Auch wenn er es Hass genannt hatte, so war es dies nicht... Es war Enttäuschung und die Wut des Verrates, die ihn beseelte. "Stop." Lily Potter erstarrte und wandte sich zu dem Meister von London um. Besorgnis war auf ihrem Gesicht zu sehen, aber auch ebenso Ärger das man sie aufhielt, ihren Sohn zu trösten. "Was?", fragte sie scharf. "Er braucht die Zeit alleine.", erklärte Meradin knapp. "Das hier hat ihn mehr mitgenommen, als sie vielleicht begreifen." Lilys Wut verflog wie Blätter in einem Herbststurm und sie sah mit einemmal traurig aus. "Wahrscheinlich haben sie recht... es ist nur..." "Er ist einfach seltsam, dass er unser Sohn ist, wir ihn aber einfach nicht kennen!", half ihr James. "Ihr kennt ihn wahrscheinlich besser wie wir." "Wahrscheinlich.", gab Simon zu. "Und deshalb helfen wir ihnen auch... weil er uns etwas bedeutet." "Wir werden sie morgen wieder benachrichtigen.", meinte Meradin. "Wir sind der Meinung, er muss sich mit den Potters konfrontieren und endlich darüber hinweg kommen... und aus diesem Grund gebe ich ihnen ein paar Hinweise." "Hinweise?", echote Lily überrascht. "Ja. Als erstes drängt ihn nicht. Er ist sehr sehr unabhängig. Seht ihn auch nicht als Kind, denn das ist er kaum. Zweitens, versucht nicht Körperkontakt herzustellen, er mag das nicht." Meradin sah das Ehepaar starr an. "Und am wichtigsten, lasst ihn gehen, wann er will und wohin er will." "Das müsste bedeuten, er käme erst einmal mit uns!", erinnerte der schwarzhaarige Anwalt. "Ja... doch wir glauben, dass er nichts dagegen hätte, ein paar Tage mit ihnen zu verbringen." Simon lächelte etwas und zeigte dabei seine Fangzähne. "Er weicht seinen Problemen nie aus." "Wenn sie meinen." James stand auf. "Wir meinen es so. Auf Wiedersehen, Mr. und Mrs. Potter." Die zwei Vampire nickten ihnen zu und waren dann in weniger als einer Sekunde aus dem Zimmer geshiftet. Die Potters seufzten. Insgesamt waren die Gespräche nicht sonderlich gut gelaufen, aber vielleicht hatten sie zuviel erhofft. Gemeinsam traten wenig später in die Nacht hinaus und kehrten nach Hause zurück. Sie hatten ihren verlorenen Sohn wiedergefunden... doch nun würde der schwierige Teil kommen. Ob sie es je schaffen würden, eine richtige Familie zu sein? Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Letifer betrat müde das Haus, in dem die Vampire lebten. Es war kurz vor Sonnenaufgang und er war die ganze Nacht non stop gelaufen. Er brauchte Blut, richtiges Essen, so wie ein weiches Bett und Ruhe. "Letifer?" Vor ihm stand Mirlan und sah in lächelnd an. "Gut, dass du endlich zuhause bist, ich fürchtete schon, dich suchen zu müssen." Er nickte. "Entschuldige..." "Nichts zu entschuldigen." Sie musterte ihn rasch. "Meradin ist im Saloon, ich werde dort das Essen hinbringen." Damit ging sie direkt in Richtung Küche. Letifer lächelte leicht. Es war schön, dass ihn Leute so gut kannten, dass sie sofort wussten, was er brauchte. Kurz darauf betrat er den Saloon und blieb hinter dem Sessel seines Vaters stehen, der das Kaminfeuer betrachtete. "Vater?" "Du darfst.", war die knappe Antwort. Erleichtert umrundete ihn Letifer, und setzte sich auf seinen Schoß. Liebevoll zog Meradin ihn näher, bis ihre Lippen sich berührten. Bald schon spürte Letifer das Blut in seinem Mund und er trank gierig. Gesättigt ließ er dann von seinem Vater ab und legte seinen Kopf einfach an dessen Brust. Manchmal hatte es Vorteile nicht groß zu sein. "Letifer, ich habe den Potters gesagt, dass du sie besuchen wirst.", verkündete Meradin und erwartete vehementen Protest, doch zu seiner Verblüffung kam keiner. "In zwei Wochen beginnen die Sommerferien, da kannst du dann deine Geschwister kennen lernen." "Gut..." Letifer schloss die Augen und genoss einfach die Sicherheit seines Vaters. Er wusste, dass dies nur kurze Zeit möglich war. Bald würde er wieder gerufen werden vom Schicksal. Doch wo würde er kämpfen? Mit den Vampiren? Auf der Seite Voldemorts? Oder doch Seite an Seite mit seiner menschlichen Familie? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich mag dieses Kapitel gerne, weil es angekündigt, was kommen wird. Es ist kein Schlüsselkapitel, eher ein... Wegweiser. Das nächste Kapitel heißt "Potter Residenz" und es kommen viele bekannte Harry Potter Charaktere vor. Gruss silberstreif Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)