Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit von silberstreif (Teil III: Fallendes Recht) ================================================================================ Kapitel 5: Teil I: Neue Pfade ----------------------------- Sorry, dass ich nicht hochgeladen habe. Ich hatte viel zu tun, und wenn ich nicht weiter schreiben kann, befällt mich auch eine gewisse Hemmung hochzuladen (irrational, ich weiß). Trotzdem möchte ich mich bei allen bedanken, sie dies hier trotzdem weiter lesen und auch nachgefragt hatte, was los ist. Viel Spaß beim lesen! 5. Neue Pfade Es geschah während der Unterrichtsstunde für Zaubertränke, als plötzlich Hermon durch den Wald herangelaufen kam. Er war in Wolfsform, außer Atem als wäre er den Weg bis hierher gerannt, dann verwandelte er sich zurück. "Sind alle Kinder hier?" "Ja... was ist passiert, Hermon?" Ihre Lehrerin sah den Mann kurios an, aber man sah die Sorge in seinen Augen. "Auroren. Sie behaupten wir würden Kinder entführen, damit sie später im Pack helfen.", erklärte der Mann bitter. "Da bin ich schon los gerannt. Letifer, sie vermuten, dass wir dich entführt haben, du musst dich verstecken!" Letifer brauchte einen Moment, dann sank die Information in ihn ein und er holte geschockt Luft. Die Auroren waren hinter ihm her! Er stand auf. Wohin sollte er nur? "Geh zum großen Felsen mit dem Überhang, jemand holt dich da dann." Hermon sah ihn besorgt an. "Und nun lauf!" "Sie kommen bereits...", fügte die Humani hinzu. "Sie sind so laut." Mehr brauchte Letifer nicht mehr. Er rannte los und verwandelte sich in seine Animagusform. So war er viel schneller als normal, auch wenn er, wegen den Bäumen, nicht fliegen konnte. Doch zumindest war er für manche Leute unsichtbar... aber die Auroren hatten sicher schon mal jemanden sterben sehen, oder? Letifer biss die Zähne zusammen und rannte schneller. Außer Atem erreichte er den besagten Felsen und verwandelte sich zurück. Müde lehnte er sich gegen den Stein. Er war nun über dem Lager an einem Hang. Auf einmal hatte er eine Ideen und flink kletterte er den Felsen hinauf. Musste da unten nicht... ja, da war es! Klein aber doch sichtbar. Letifer seufzte. So konnte er nichts erkennen! Rot... irgendetwas da unten war rot und gelb, nein, dass war Feuer. Was war los? Die Rauchsäule stieg langsam in den Himmel, während ebenso seine Sorge wuchs. Was war mit seinen Freunden? Es schien Stunden zu dauern und er rollte sich auf den Felsen zusammen, zuerst immer auf das Lager starrend. Doch als eine Vision schlimmer als die andere ihn traf, was passiert sein könnte, starrte er nur noch zur Seite in die dunklen Baumreihen. Das war alles seine Schuld... wäre er nicht dagewesen, würden die Auroren ihn nicht suchen. Und dann würden sie nicht das Lager zerstören und alle töten! Die Stimme seiner Vernunft sagte ihm zwar, dass er gar nicht wissen konnte, ob überhaupt jemand gestorben war. Doch das machte es nicht leichter. Eine kleine Stimme wisperte in sein Ohr, dass alles besser wäre, wenn er nie hergekommen wäre. Er war der Fehler, der Freak... 'Nein, bin ich nicht!', dachte er vehement, gegen sich selbst ankämpfend. Wann hatte er das letztemal solche Gedanken gehabt? Lange her... trotzdem reagierte seine Magie und legte sich schützend um ihn. "...ti... fer...fer..." Er hob den Kopf. Was war das gewesen? Da, eine Gestalt rannte aus dem Wald, auf allen vier Pfoten. Eine fast vollverwandelte Katzenhumani. Leanea? Dann sah er genauer hin. Nein, Sanin! "Letifer!" Sanin richtete sich auf und sah nun wieder etwas menschlicher aus. "Letifer!! Schnell, komm raus!" "Ich bin hier!", rief er zurück und kletterte rasch die Felsen hinunter. "Gut. Sei nicht so laut.", zischte sie. "Hör zu, du kannst nicht zurück, die Auroren belegen jeden von uns mit einem Zauber der ihnen zeigt, wo wir sind." "Das dürfen sie nicht!" "Jetzt schon, sie haben das Gesetz geändert.", antwortete sie ärgerlich. "Auf alle Fälle würden sie bemerken, wenn einer diesen Zauber nicht trägt. Du musst nach Deutschland, wir sind schon nahe an der Grenze. Flieg an den Bergen entlang, bis du eine Stadt namens München erreichst. Dort geh in die Zauberergasse, wie findest du in diesem Beutel, sowie alles andere. Vertrau Dominik Silberdegen, bei ihm kannst du bleiben." Verwirrt über die vielen Befehle nahm er den Beutel entgegen, den er sich umhängte. Plötzlich sah Sanin auf. "Sie kommen... versteck dich hinter dem Felsen!" Kurz stand er erstarrt dort, aber als sie dann Luft holte, um ihn erneut anzufauchen, lief er. Seinen Rücken presste er gegen den kühlen Fels, er fühlte das Moos unter seinen Fingern. Warum rannte Sanin nicht? Das war gefährlich! Dann wusste er es, sie wollte von ihm und seinen Fussspuren hier überall ablenken. Warum hatte er nicht besser aufgepasst?! "Da bist du ja, du Hure.", sprach eine tiefe Stimme belustigt, aber vorallem gefährlich. "Wolltest wohl fliehen, was?" "Beleidigt mich ja nicht!!", fauchte Sanin. "Ihr seid nichts weiter, als Sadisten, die sich zu fein sind, zuzugeben das sie Schwarzmagier sind!" "Crucio!", rief ein anderer und Sanin schrie. Die Schreie hallten in dem nun totenstillen Wald wieder. Letifer klammerte sich an den Felsen, als könne er damit nicht umfallen. Das musste alles ein Albraum sein! Sanins Schreie hörten auf, dafür hörte man das Gelächter der Auroren. Eine war eine Frau, die anderen zwei oder drei Männer. "Was machen wir nun mit ihr?", fragte die Aurorin, als wäre das alles ein Spiel. "Sie versuchte zu entkommen, so sollten wir ein bisschen Spaß mit ihr haben..." Man konnte das Grinsen heraushören. "So wie damals mit ihrer Tochter." Letifer zitterte. Spaß... wie sehr er das Wort hasste. Er wusste, was kommen würde. Er konnte das nicht zulassen! Seine Gesichtsausdruck verließ jedes Gefühl, seine Augen wurden kalt. Die Magie flammte um ihn herum auf. Er würde sie töten, wenn Sanin noch einmal schreien würde... Doch überraschend geschah etwas anderes. "Ihr Schweine!", rief Sanin. Darauf folgten mehrere Schreie und andere Geräusche, dann war es wieder still. "Ist... ist er tot?", fragte die Aurorin zittrig. "Er hat das bekommen, was er verdient!" Sanins Stimme war wie aus purem Eis und voller Hass. Niemand antwortete, bis die Aurorin kreischte: "Das bereust du, du Tier!! Avada Kedavra!" Letifer hörte den Fluch und erkannte was er war. Sein Vater hatte ihm davon erzählt, doch er wusste aber auch gleich, dass er zu spät kommen würde, um irgendetwas zu tun. Glücklicherweise flogen danach noch andere Flüche, dass hieß er hat verfehlt. Letifer sprintete um die Ecke des Felsens und nahm die Situation in sich auf. Sanin griff gerade den zweiten Mann an. Ihre Hände waren zu Krallen verformt und diese streckte sie zielgenau, bevor der Mann reagieren konnte. Kaltblütig zog sie ihrer blutigen Hände wieder heraus und mit einem Gurgeln fiel der Auror tot zu Boden. "Sectumsempra!", schrie die Aurorin. Sanin viel nach hinten, Blut plötzlich überall an ihrer Kleidung und dem Fell. Sie klappte mit einem Überraschungsschrei zusammen, die Hand an ihrer rechten Seite, wo der Fluch getroffen hatte. Dann lag Sanin still... totenstill... Vorsichtig machte Letifer ein paar Schritte nach vorne, zu der Humani. Die Aurorin hörte ihn und wirbelte herum. Auf ihrem Gesicht war Panik, Wut, Trauer und, am fatalsten, Hass zu sehen. Sie hob den Zauberstab, doch da reagierte schon Letifers Magie. Sie stieß nach vorne, riss die Frau von ihren Füßen und rammte sie in den Baum dahinter. Ein Knacken sagte Letifer, dass ihr Genick irreparabel beschädigt war. Er blickte auf die Leiche, als sie zu Boden fiel und suchte nach dem Gefühl des Horros, Ekels oder irgendetwas, als er den Körper sah. Nichts. Er fühlte nichts. Schließlich drehte er sich um und rannte zu Sanin. Vorsichtig kniete er sich neben sie. "Sanin? Lebst du noch...?" "Leti...fer..." Sanin öffnete langsam eines ihrer strahlend blauen Augen. "Du solltest nicht..." Sie schnappte nach Luft, schien aber keine zu bekommen. Hilflos sah Letifer zu. Er kannte Heiltränke ja, aber so schnell konnte er keine besorgen und seine Magie... seine Magie konnte nur töten. Was sollte er tun?! Er wusste, dass sie starb. Vorsichtig nahm er eine ihrer Hände und lächete sie beruhigend an. Für einen Moment hielten sie Blickkontakt, dann schloss sie wieder die Augen. Aber sie hatte die Botschaft erhalten - Letifer würde dableiben bis zum bitteren Ende. "Ich... mein Mann und meine Tochter..." Sanin holte rasselnd Luft. "Mein Mann war ... freundlich, aber... aber jähzornig... er stritt mit den Auroren... sie nahmen... ihn mit und meine... Tochter. Sie fand man... später... vergewaltigt...tot...gefoltert..." Tränen rannen aus ihren Augen. "Ich konnte... konnte nicht vergessen... Aber ich... habe... gerächt..." Ein Kloß hatte sich in Letifers Hals breit gemacht und er konnte ihn nicht runterschlucken. Er tat weh und wuchs, immer mehr. Schließlich gab Letifer den Drang nach und weinte ebenfalls. Es war unfair... nur unfair... Sanins Atemzüge bekamen rasselnder und er wusste ihr Ende nahte. Letifer sah sie an und entdeckte zum erstenmal, welch eine liebevolle Person Sanin gewesen sein musste. Je näher der Tod rückte, desto mehr glich sie sich wieder dem an, was sie einmal war. Trotz der vor Schmerz verzogenen Gesichtszüge. "Letifer... du musst... Deutschland" "Ja, ich gehe. Ich schwöre es..." Er lächelte sie an und hielt ihre Hand fester. Schauder durchliefen ihren Körper mit jedem Atemzug. Das Blut floss nur noch langsam aus den Wunden, pulsierend mit jedem Herzschlag. Dann wurden die Reaktionen rapide schwächer, ihre Hand umklammerte seine nicht mehr und sie verlor dank des Blutverlustes mehr und mehr das Bewusstsein. "Schlaf... dann bist du wieder bei deiner Familie.", flüsterte Letifer leise und strich ein paar Strähnen aus ihrem Gesicht. Ein letzte Zittern durchlief den Körper, dann lag er still. Sanin Himmelsfroh war gegangen... Stumm saß Letifer noch da und betrachtete sie. Sie sah irgendwie friedlich aus, als hätte sie etwas gefunden, was sie schon lange vermisst hatte. Vielleicht war dies auch genau der Fall... Ohne einen Laut zu verursachen stand Letifer auf. Himmelsfroh... nun passte ihr Ausdruck zum erstenmal seit dem er sie kannte zu ihrem Namen. Er sah zu den Auroren, dann wieder zu ihr. Ohne zu zögern, drehte er sich dann um und nahm den Beutel auf. Eine kurze Durchsuchung bestätigte, dass er nun im Besitz von einer Karte, eines Kompasses, zweier Decken, einem Dolch, Essen, ein zweiter Satz Kleidung und etwas Geld war. Das Notwendigste. Er hängte sich den Beutel über die Schulter und konzentrierte sich. Sekunden später stand an seinem Platz ein Thestral. Er prüfte noch kurz seine Schwingen, dann hob er ab in den blauen Himmel - die Leichen hinter sich lassend. Er flog den ganzen Tag immer Richtung Osten. Dank seines Trainings in den letzten Monaten hielt er bis zum Abend durch, obwohl die Muskelgruppen, die er fürs Fliegen benötigte, nicht besonders gut trainiert waren. Die Nacht verbrachte er im Freien, die Kälte in seiner Animagusform ignorierend. In der Früh aß er ein wenig von dem eingepackten Fleisch, dann machte er sich auf den Weg. Um Mittag herum machte wieder eine Pause und er suchte nicht lange, bis er sein Opfer gefunden hatte. Es war ein Kind, etwas jünger als er selbst, von dem er das Blut nahm. Frisch gestärkt flog er weiter. Drei Tage ging es so, bis er München erreichte. Die Stadt erinnerte ihn etwas an London, aber sie war viel kleiner, wenn auch gemütlicher in einer gewissen Weise. Soviel konnte er sagen, nachdem er darüber geflogen war und das Leben beobachtete hatte. Wohin musste er nochmal? Innenstadt, Fussgängerzone, Rathaus... schien ja nicht so schwer zu sein. Glücklicherweise war die Innenstadt auch wirklich in der Mitte der Stadt, sodass er nicht lange suchen brauchte. Sehr praktisch das nur Muggles unterwegs waren. Wäre peinlich gewesen, als Todesbringer gesehen zu werden... Vorsichtig landete er in einem Hof, verwandelte zurück und ging dann durch die Einfahrt zur Fußgängerzone und blieb wie erstarrt stehen. "Oh Scheiße," murmelte er. "Das sind aber viele..." Menschen. Überall Menschen. Wann hatte er das letztemal soviele gesehen? Solange her... oder noch nie? Wenn er mit den Vampiren unterwegs gewesen war, war das immer Nachts gewesen. Da waren nie soviele unterwegs. Und auch wenn Letifer seine Meinung über 'alle Menschen sind böse' etwas geändert hatte, so mochte er sie noch lange nicht. So gesehen, stand er gerade seinem persönlichen Albtraum gegenüber. "Von oben hat das irgendwie weniger ausgesehen." Letifer ballte seine Hände zu Fäusten. "Reiß dich zusammen Letifer, oder hast du vor ein paar Menschen Angst?" Mit diesem Satz ging er auf die Straße und wendete sich nach rechts. Mehr oder minder gut schaffte er es allen Menschen auszuweichen, den scheußlichen Geruch zu ignorieren und auf seinen Weg zu achten. Doch eine leise Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er auch einer der vielen gleichen Menschen war, dass er nichts anders war... nur ein Mensch. Doch er sah sich selbst nicht so und drängte die Stimme in Vergessenheit. Endlich hatte er den Ratshausplatz erreicht. Überall standen Menschen und starrten auf die Spieluhr hoch, welche oben am Rathaus befestigt war. Was war an der nur so besonders? Letifer suchte seinen Wegbeschreiber heraus und suchte welche Straße er jetzt nehmen musste. Ahja, die am Rathaus vorbei... gut. Er tat wie geheißen, nahm die Straße und dann eine kleine Nebenstraße. Nun waren kaum mehr Muggle zusehen. "Okay... wo ist die Einfahrt?", fragte er sich und sah auf. Er stand direkt vor einer Einfahrt über der ein Löwe, welcher auf einem Schwert saß, eingemauert war. "Oh, da ist sie." Froh das er es gefunden hatte, ging er hinein. Innen in dem Hof war, nun kein Hof. Vor ihm erstreckte sich eine Zaubererstraße mit allen möglichen Läden. Dazwischen hasteten Hexen und Zauberer herum, um ihre Einkäufe zu erledigen,. In einer Ecke spielten Kinder mit einem Zauberstab und brachten immer wieder eine Puppe zum bewegen. Auf alles achtend lief Letifer die Straße hinunter. Schnell fand er die Bank, Marvgot, welche von Goblins geführt wurde. Auch ein Zauberstabladen war in Sicht, ebenso ein Besenladen. Doch Letifer interessierte sich für keines der Dinge im Moment. Er musste das Lokal finden... Irgendjemand rempelte ihn an, murmelte schnell "Entschuldigung" und lief weiter. Letifers Magie flammte auf und griff nach der Person. Die Frau war schon fast so gut wie tot, bevor die Vernunft sich einschaltete und wieder die Kontrolle übernahm. Eine Leiche war nun wirklich nicht gerade das, was sie brauchten. So drehte er sich um und versuchte die Frau aus seinen Gedanken zu vertreiben. Seine Magie war aber ab jetzt wachsam und bereit zu zuschlagen. Vorsichtig wich der Junge allen Personen aus und ging immer nahe an den Läden vorbei. Die Schilder auf den Läden priesen alles mögliche an und immer mal wieder traf er auf eine Traube die um einen Verkäufer herum stand. Überall wurde etwas zum Kauf angeboten und vieles, oder so gut wie alles, hatte Letifer noch nie gesehen. Leider war niemand da, der ihm die Dinge erklären konnte... Letifer seufzte. Sein Deutsch war nicht so gut wie sein Französisch und er hatte Probleme sich zu erinnern. Sollte er wirklich es wagen jemanden zu fragen? Außerdem hatte er das Gefühl, dass das Gasthaus 'Zum roten Schatten' kein normales war. Bisher hatte keiner auf den Jungen geachtet und Letifer hoffte, dass dies so blieb. Von der Hauptstraße zweigten immer mal wieder kleinere Straßen ab. Ein paar waren ebenfalls Einkaufsstraßen, ein paar aber einfach zum wohnen. Schließlich wusste der Halbvampir doch nicht mehr weiter und suchte jemanden den er fragen konnte. Seine Wahl landete auf einen alten Mann mit weißen Haaren und Schnurrbart, vielen Falten und recht alter Kleidung, der vor einem Laden saß. "Entschuldigung, sir?", fragte Letifer. "Können sie mir helfen?" Der Alte sah ihn interessierr an, nickte aber: "Sicherlich. Du bist nicht von hier, oder? England?" "Äh...ja." "Dachte ich mir. Ein wunderschönes Land, leider mit großen Problemen bis vor ein paar Jahren." Der Mann lächelte. "Selbst hier hat man von dem Jungen gehört." "Junge?" Letifer war verwirrt. Er hatte nichts davon gehört. Niemand hatte mir ihm je viel über Politik geredet und schon gar nicht besonders viel über Menschenpolitik. "Du hast noch nie was vom Jungen-der-lebt gehört?" Verblüffung zeichnete sich deutlich auf dem Gesicht des Zauberers ab. "Aber du bist doch aus England." "Schon, aber...aber mein Vater lebt recht einsam und ohne Magie." Letifer holperte über die Wörter. Zwar fiel ihm von Moment zu Moment immer mehr ein, aber noch hatte er Probleme. "Ist dein Vater etwa ein Muggle?" "Nein." Vehement schüttelte der Halbvampir den Kopf. "Oh... naja, willst du die Geschichte hören?" Großväterlich sah ihn der Alte an. Irgendwie konnte Letifer unter diesem Blick nicht anders als nicken. "Na dann... also vor nun fast acht Jahren verbreitete ein Dunkler Lord Schrecken und Terror. Er tötete und folterte viele, bis kaum einer mehr es wagte seinen Namen auszusprechen. Sie nannten ihn nur noch Du-weißt-schon-wer." "Was war denn an seinem Namen so schrecklich?" Neugierig sah Letifer ihn an. "Sein Name war ... ich spreche ihn auch ungern aus, obwohl er es seine Macht nicht bis hierher streckte." Er beugte sich zu Letifers Ohr und flüsterte. "Also sein Name war Voldemort." "Voldemort...", flüsterte Letifer leise. "Dem Tod entflogen?" Langsam nickte der Zauberer. "Ja, dass ist die Übersetzung aus dem Französischen. Du sprichst die Sprache?" "Ja, besser als Deutsch..." "Dein Akzent ist zwar schrecklich, aber so schlecht bist du nicht in dieser Sprache.", versuchte er ihn aufzumuntern. "Das lernst du alles noch. Also zurück zu ihm. Er war auf der Höhe seiner Macht und nur noch wenige leisteten öffentlich Widerstand. Dazu gehörten die Potters, ein Ehepaar mit einem Kind. Er griff sie an, als nur ein Freund der Familie zu Hause war. Ein Verräter. Er versuchte das Kind zu töten, doch da geschah das unglaubliche..." "Was?", fragte Letifer gespannt. "Der Todesfluch wurde zurück geworden und traf den Lord. Er starb, während das Kind nur eine Kreuznarbe direkt über dem Herzen bekam. Das Kind hieß John Potter und ist deswegen überall berühmt als der Junge der lebt. Er müsste etwas jünger als du jetzt sein." Letifer nickte und lächelte. "Das ist toll. Danke für die Geschichte." "Keine Ursache, Kleiner. Ich habe es gerne wenn mir Leute zu hören." Der Alte streckte seine Hand aus und wollte Letifer durchs Haar wuscheln. Dieser zuckte erschreckt zusammen und stolperte ein paar Schritte zurück. Letifer wurde rot und sah auf den Boden. Der Mann hatte es nur nett gemeint! "Sorry." "Schon okay." Nun musterte der Zauberer das Kind zum erstenmal richtig. Er war klein für sein Alter, aber anscheinend ging es ihm gut. Seine Kleidung war einfach und braun, vielleicht etwas kühl für die Jahreszeit, aber er schien nicht zu frieren. Die Haare waren schwarz, ein einzigen Chaos und hingen fast bis zur Schulter. Seine Augen waren von einem stechenden grün, dass wirklich außergewöhnlich war. Doch sie waren dunkel, wie ein tiefer See... voller Geheimnisse. Der Zauberer hatte irgenwie das Gefühl, dass dieser Junge anders war. Gefährlich? Vielleicht. Er konnte es nicht sagen, aber er spürte es. Nun als er darauf achtete, spürte er seine Magie, wie sie Warnungen gab. Wie ein sechster Sinn... "Sir? Hallo?" Letifer riss den Mann aus seinen Gedanken. "Ich muss weiter und den Pub 'Zum roten Schatten' finden. Wissen sie, wo der ist?" Zum roten Schatten?! Der Zauberer war überrascht. Das war wohl nicht der ernst dieses Kindes, oder? "Junge, da ist es aber gefährlich... da treiben sich nur Vampire, Werwölfe, Sölder und andere dunkle Gestalten herum." "Die werden mir nichts tun.", entgegnete Letifer überzeugt. "Wo ist es?" "Die Straße runter, dann rechts in die dunkle Gasse, fast an deren Ende.", antwortete der Zauberer. "Aber willst du wirklich...?" "Ja. Danke für die Hilfe und die Geschichte." Letifer lächelte kurz, drehte sich dann um und rannte weg. Der alte Mann sah ihm nachdenklich hinterher. Die Wegbeschreibung war korrekt und bald hatte er die dunkle Gasse erreicht. Hier erreichte die Sonne den Boden nicht, links und rechts ragten die Wände dreckig in die Höhe. Es war eine Erholung für Letifers doch sehr empfindliche Augen. Vor ihm gingen Stufen hinunter in ein Lokal, dass anscheinend im Keller war. Letifer schluckte und ging hinunter. Er wusste, dass es gefährlicher werden würde, auch wenn da kaum wirklich eine Gefahr für ihn war. Letifer übersah nur eines - die meisten würden ihn mit einem schnellen Spruch trotzallem töten können. Doch der Halbvampir sah Tod nicht einmal als die größte Gefahr an. Er öffnete die knarzende Tür und trat in das wirklich finstere Lokal. Fast sofort fiel die schwere Tür wieder ins Schloss und er zuckte bei dem Geräusch zusammen, nur um sich dafür selbst zu schimpfen. Dann sah er sich um. Rechts von ihm war die Theke, hinter der ein hagerer Mann stand, welcher der Wirt schiend. Über ihm drang durch ein abgedecktes Fenster ein wenig Licht hinein, welches, außer dem Leuchter mit den Kerzen, die einzige Lichtquelle schien. Der Leuchter hing in der Mitte des Raumes und ließ die Schatten noch größer erscheinen und an den Wänden tanzen. Links waren Tische, wobei nur die hinteren an der Wand besetzt schienen. Die Personen dort konnte man fast nicht erkennen, selbst mit der besseren Sicht von Letifer. Der Halbvampir ging zur Theke und kletterte auf einen der Hocker davor. "Ich will zu Dominik Silberdegen.", stellte er ruhig klar, obwohl er in Wirklichkeit vor Aufregung fast zitterte. Doch er erinnerte sich, dass sein Vater mal gesagt hatte, dass man mit Selbstsicherheit am weitesten kam. Der Wirt sah ohne eine Mine zu verziehen auf das Kind hinunter, aber man konnte in seinen Augen sehen, dass er verblüfft war. "Was macht ein Kind hier?" Letifer zuckte mit den Schultern. Eigentlich war das ja auch eine recht gute Frage, aber so richtig gab es keine Antwort darauf. Es war halt Schicksal... Der Wirt verstand das wohl und fuhr fort: "Was willst du von Silberdegen?" "Das ist privat.", wehrte Letifer ab. "Ich kann dich dann nicht zu ihm lassen." Der hagere Mann musterte ihn mit seinen dunklen Augen. Letifer roch, dass er menschlich war, doch irgendetwas irritierte ihn trotzdem an dem Geruch... war er wirklich menschlich? Ein Vampir war er nicht, ebenso definitiv kein Humani. Also was dann? Und wichtiger, wie überzeugte er ihn, dass er zu Silberdegen musste? "Sag ihm das Konzil und die Humani wünschen es so.", antwortete er schließlich. Er hatte keine Idee, ob das Konzil es wirklich wünschte, aber er war sich sicher, sie würden es wünschen, wenn sie davon erfahren würden. Nun war die Überraschung deutlich zusehen auf dem Gesicht des Wirtes. Er fasste sich aber relativ schnell, eine Fähigkeit die in solch einem Kreise wichtig war, und nickte: "Gut, dann hole ich ihn." Letifer nickte und der Wirt verschwand in einer Tür, die bisher von den Schatten verdeckt worden war. Der Junge entspannte sich etwas. Bisher war es ja recht gut gegangen... "Das Konzil, was?" Einer der Personen die hinten gesessen hatten, war aufgestanden und kam auf ihn zu. "Was soll das Konzil mit einem Kind wie dir zu tun haben, äh?." Letifer verzog angeeckelt das Gesicht. Der Mann war blond, groß und betrunken. Hinter ihm ging ein anderer braunhaariger Mann, etwas gerader aber ebenfalls unter dem Einfluss des Alkohols. Die Wolke um den Beiden, schaffte es, dass der Habvampir sich fast überlegte einfach zu gehen. Trotzdem schafften es zwei Gerüche durch die Wolke... der Blonde war ein Vampir, der andere aber hatte den gleichen Geruch wie der Wirt. Seltsam... Sie standen nun vor ihm und sahen grinsend auf ihn hinab. Letifer bekam Angst, so ungern er es zugegeben hätte. Instinktiv griff er nach seiner Magie und wartete ab. "Und überhaupt, was willst du von Silberdegen?", fügte der Vampir hinzu. Letifer zuckte mit seinen Schultern, war aber innerlich ärgerlich. Das ging sie nicht an! "Vielleicht ein Autogramm.", meldete sich zum erstenmal der andere. "Wie auch immer, du warst wirklich dumm herzukommen." "Sehr dumm.", grinste der Vampir. "Aber so sind die Menschen, aber wir werden sie schon noch belehren..." Letifer fasste seine Magie fester. Das gefiehl ihm nicht, was meinten sie? Die Hand des Vampirs schoss nach vorne und hob ihn am Kragen hoch. Überrumpelt keuchte Letifer auf. Der Mann war schnell, schneller als er! "Angst, Kleiner? Das solltest du auch haben." Letifer sah dem Blonden direkt in die Augen, und lächelte kalt. Er wusste, dass er gewinnen, dass mit einem seiner Gedanken, der andere Tod persönlich treffen würde. "Angst? Warum? Ich bin nicht derjenige der offenen Auges in die Gefahr läuft. Du hingegen..." Er wurde brutal geschüttelt und musste abbrechen. Fast teilnahmslos musterte er den anderen. Er war nicht mehr ärgerlich, um genau zu nehmen war er entspannt und fühlte nichts. Absolut nichts. Doch wer ihn gut kannte, wäre geflohen, leider gehörten die zwei nicht dazu. "Wer bist du, Kind?", fauchte der mit dem seltsamen Geruch und zog einen Holzstock. "Sag es uns, sonst könnte es schmerzhaft werden..." Neugierig sah Letifer den Holzstock an. Was sollte das? Dann fiel ihm wieder ein, dass Zauberer diese brauchten und das Zauberstäbe waren. Er hatte viele in der Straße gesehen, wenn auch noch nie so deutlich. Er zweifelte nicht, dass man viel mit ihnen machen konnte, aber er wusste wieder, dass er besser war. "Levicorpus.", schnappte nun der Zauberer und Letifer wurde aus der Hand des Werwolfes gerissen und hing nun hilflos in der Luft. Oder zumindest dachten sie, dass er hilflos war. "Sag es uns und dann werde ich auch nur ein bisschen Blut von dir nehmen..." Fassungslos sah Letifer den Vampir an. Er hatte ja gehört, dass die Sinne von Alkohol beeinträchtigt wurden, aber so sehr?! Erstaunlich und in ihrem Fall auch noch dumm. "Das glaube ich kaum.", antwortete er kalt. "Lasst mich runter, oder bereut es." Sie lachten. "Was kannst du uns schon tun?" "Euch töten?", schlug Letifer fast freundlich vor. Nun wurden sie wütend. Der Mensch knurrte, ein Geräusch das Letifer noch sicherer machte, dass dies kein Mensch war und der Vampir ließ seine Fangzähne wachsen. "Mal sehen, ob du in ein paar Minuten immer noch so selbstsicher bist!" Mit diesen Worten stürzte er nach vorne, direkt auf Letifers Kehle zu. Dieser entließ einen Teil seiner Magie und der Vampir wurde wie von einer riesigen Faust zurück geworfen und flog quer durch das Lokal. An der Wand kam er dumpf auf und sackte bewegungslos zu Boden. Seine Kleidung war nun zerfetzt, überall hatte er tiefe Fleischwunden und das Blut floss frei. Ein Mensch wäre wahrscheinlich noch an der Stelle an den Wunden gestorben, doch der Vampir würde nur einige Wochen von seinem Meister und seinem Clan gefüttert werden müssen. Der Braunhaarige sah entsetzt auf seinen Freund, hob dann den Zauberstab und wollte etwas murmeln, als eine Stimme ihn scharf unterbrach: "Hör besser auf, er ist wirklich gefährlich." Der Zauberer erstarrte und drehte sich um. Dort bei der Tür war hinter dem Wirt eine hochgewachsene Gestalt um die Dreißig hervor getreten. Sie war dünn, drahtig und strahlte Ruhe wie Bereitschaft aus. Sein Hemd war dunkelblau, seine Hose wie sein Umhang schwarz und er trug schwere Stiefel. Er hatte braune Haare und ebenso dunkelbraune Augen, die fast soetwas wie Belustigung zeigten. "Dominik...", meinte der Zauberer. "Du kennst ihn?" "Ich habe Berichte über ihn gelesen.", war die knappe Antwort. "Und glaube mir, dein Freund hat Glück gehabt, Felix. Lass ihn besser runter." Der Zauberer, Felix, gehorchte und löschte den Zauber. Elegant landete Letifer auf dem Boden, wie eine Katze. Er hatte das von den Humani gelernt. Tief in sich bereute er irgendwie, nicht auch eine Katze geworden zu sein. "Letifer nehme ich an?", fragte Silberdegen. "Ja, Dominik Silberdegen?" Der Mann nickte. "Gut, ähm..." "Am besten gehen wir in mein Zimmer und bereden dort alles.", bot der Braunhaarige an und drehte sich um, ohne auf die Erwiderung zu warten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Also, Sanin ist tot... sie ist einer meiner Lieblingscharakter gewesen. Ich habe übrigens ein Bild zu Letifer hochgeladen. Ich hoffe, es findet Anklang. Zum Hochladen an sich versuchte ich regelmäßiger zu sein. Gruss silberstreif Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)