Demon Inside! von Shi-ne (Ein Muss für jeden Tekken Fan aber auch sonst eine schöne Liebesgeschichte. ^^ Ling x Jin (Kap 12 online!)) ================================================================================ Kapitel 2: Ein unerwarteter Besucher und eine unerwartete Reisegefährtin ------------------------------------------------------------------------ Hi! Erst einmal herzlichen Dank für eure lieben Kommis. ^^ Es hat mich wirklich sehr, sehr gefreut. *euch alle knuddel* Viel Spaß mit Kapitel 2! Kapitel 2: Ein unerwarteter Besucher und eine unerwartete Reisegefährtin Ling und Jin starrten sprachlos die Gestalt in der Küche an, die sie erst jetzt bemerkte und sich langsam zu ihnen umdrehte. Sie stand in einer ziemlich unordentlichen Küche. Im Vergleich zum Wohnzimmer war dieses harmlos gewesen. Überall standen Kochgegenstände umher und noch vieles mehr. Es ging von aufgerissenen Chips Packungen bis zu halb geleerten Schnellsuppenbechern. Die Gestalt hielt eine Packung Nachos in der Hand und in der anderen den dazugehören Dipp, der ihm wohl aus der Hand gefallen war. Lings Blick fiel auf sein rotes Haar, welches kurz abgeschnitten war. Zumindest war es kürzer, als sie es in Erinnerung hatte. Im ersten Moment hatte Ling ihn gar nicht erkannt. Doch die unverwechselbare Motorradbrille, die er um den Hals trug, ließ keinen Zweifel aufkommen. "Ha!", stieß der unerwünschte Gast glücklich aus. "Ich wusste, dass du irgendwann hier auftauchst Jin!", Triumph hallte in seiner Stimme wieder, worauf Jin nur müde eine Augenbraue hoch zog. "Hwoarang...?", meinte Ling langsam und ungläubig zugleich und legte den Kopf leicht schief. Hwoarang Blick wanderte von Jin zu Ling, er grinste breit. "Japp, wie er leibt und lebt!" Er erkannte Ling wieder. Sie hatte ebenfalls am Turnier teilgenommen. Er wand sich wieder Jin zu. "Weißt du, wie lang ich hier schon auf dich warte!?", brach er wütend hervor. "Eine ganze Woche!!", er wedelte mit der Nachotüte herum. "Eine WOCHE! Ich schreibe dir zig Briefe und du schaffst es wohl noch nicht einmal, einen zu beantworten!? Nicht mal einen einzigen. Weißt du, wie lange es gedauert hat, deine Adresse raus zu bekommen!? Ich hab dir sogar ne Mail geschickt... mehrere sogar... obwohl ich mir nicht sicher bin ob dies wirklich diene Adresse war...", fügte er nachdenklich hinzu. Ling schaute fragend den Brief an, den sie in den Händen hielt, der wohl einer von vielen war, die Hwoarang an Jin geschrieben hatte. "Aber nun ja! Der Punkt ist, du kannst mich nicht ignorieren, klar!?" Ling musste sich ein Lachen verkneifen. Das hatte sie heute auch schon zu ihm gesagt. Sie schaute leicht zu Jin herauf, der bisher noch nichts gesagt hatte. Er stand einfach nur in der Tür und schaute Hwoarang genervt an. Doch Jins Ruhe konnte man als 'Stille vor dem Sturm' bezeichnen. "Was zum Teufel willst du von mir?! Wieso dringst du einfach in mein Haus ein!?", meinte Jin nur in einem kalten und ruhigen Ton, was ganz und gar nicht hieß, das man ihn weiter reizen durfte. Doch Hwoarang schien diese undausgesprochene Warnung nicht zu verstehen. "Ich will eine Revanche und dich endlich ungespitzt in Grund und Boden stampfen!!" Bedrohlich zeigte Hwoarang mit der Nachotüte auf Jin. "Und hätte Mister: 'Ich bin immer unterwegs und habe keine Zeit nur EIN mal in meine Mails zu schauen oder nach Hause zu gehen und meine Post lesen', also hätte dieser Mister ein Mal eine meiner Meldungen gelesen, wüsste er es." Für Ling war das ganze ziemlich unverständlich und sie blinzelte Hwoarang ungläubig an, der die Sache wohl äußerst ernst nahm. Jins Augenbraue zuckte bedrohlich. "Das gibt dir trotzdem keinen Grund, einfach in mein Haus einzuziehen." "Doch...", meinte Hwoarang knapp. "Immerhin hat es mir geholfen, dich zu finden... oder etwa nicht?! Mit Post und Mail kann man dich eben nicht erreichen... Also dachte ich, ich schau mal vorbei. Außerdem hat mein Meister gerade eine sehr... seltsame Phase... Er hat mir so was wie Urlaub gebeben... ich dachte, ich suche dich auf. Ein Trainingskampf kann immerhin nicht schaden. Da du nicht da warst, entschloss ich mich, hier auf dich zu warten." Wenn Hwoarang sagte, sein Meister benähme sich seltsam, bedeutete das wohl, dass sie sich gestritten hatten. Der Sturm, der über Jin schwebte, braute sich bedrohlich zusammen. "Das gibt dir trotzdem nicht das Recht hier einzuziehen!", wiederholte sich Jin wütend. "Und glaub mir, du wirst gleich etwas viel Schlimmeres erleben als die 'seltsame Phase' deines Meisters, wenn du hier nicht sofort verschwindest!" "Ach Jin, jetzt sei doch nicht so unfreundlich... ich bin doch dein Gast." Jin warf ihm einen seiner berühmten 'noch ein Wort und ich bring dich um' Blicke zu und wandte sich dann ab. Hwoarang schaute verwundert Ling an, die ebenso verwundert wirkte und nur mit den Schultern zuckte. Jin glaubte es einfach nicht. Er hätte niemals gedacht, von einem Problem im nächste zu stolpern. Er hatte nur etwas von Zuhause holen wollen. Dann traf er Ling, die nicht mehr von seiner Seite weichen wollte und seinen verrückten Rivalen, der wie ein Besessener auf einen Kampf auswar. Gab es etwas Schlimmeres...? Für Jin nur schwer vorstellbar, genau das hatte er nämlich eigentlich verhindern wollen. Jin war immer abweisend zu anderen, und trotzdem liefen diese beiden ihm nach. Er verstand die Welt nicht mehr. Irgendwas musste mit den beiden nicht stimmen. Jin ging wieder ins Wohnzimmer und suchte das Bücherregal auf. //Ich schnapp mir jetzt das, was ich brauche und dann verschwinde ich hier...//, dachte er sich und fuhr mit dem Finger die Bücherrücken entlang. //Wo ist es nur...?// Hwoarang hatte aber noch lange nicht vor aufzugeben. Er war Jin ins Wohnzimmer gefolgt, immer noch hatte er sein Nachoset dabei und öffnete nun die Tüte. "Warum so abweisend... Ein Kampf wird dich schon nicht umbringen... Ich mein, im letzten hattest du nur Glück. Hätte ich dich mit dem einen Kick richtig erwischt hätte ich gewonnen." Keine Antwort. "Ein bisschen Training wird dir nicht schaden....", wieder bekam er keine Antwort. "Warum willst du nicht kämpfen... Hast du Angst zu verlieren?! Wieder Familienprobleme!?" Jin ignorierte Hwoarang weiterhin gekonnt, so dass dieser ungeduldig wurde. "Jin! Würdest du mir wenigstens mal ne Antwort geben." "Wart bis zum nächsten Turnier...", meinte Jin nur kurz angebunden. "Bist zum nächsten Turnier! Das dauert sicher noch Jahre. Ich will jetzt meinen Kampf mit dir!" Jin hörte schon gar nicht mehr zu. Seine Augen weiteten sich, als er endlich fand, was er suchte. //Da ist es...!!// Er holte ein Buch aus dem Schrank heraus und schlug es gleich auf. Er blätterte ein paar Seiten weiter und fuhr dann mit dem Finger die Zeilen entlang. Er suchte eine bestimmte Stelle. //Ah hier steht es...!// Ling, die bis jetzt geschwiegen hatte, beugte sich neugierig, wie sie nun mal war, über Jins Schulter um einen Blick auf das Buch zu erhaschen. "Bist du deswegen hier her gekommen...?", fragte sie erwartungsvoll. Sie konnte gerade noch einen Blick auf das Wort 'Tempel' erhaschen bevor Jin das Buch zuschlug. "Japp!", meinte er nur und wand sich von ihr ab. Er verstaute das Buch in seinem Rucksack, schulterte diesen und ging zur Tür. "Macht's gut!", war das einzige, was er noch sagte und machte schon Anstalten, die Tür zu öffnen und zu verschwinden. "Halt!", riefen Ling und Hwoarang wie aus einem Munde. "So schnell kommst du uns nicht davon!" Jin zuckte leicht zusammen. //Warum lassen die mich nicht in Frieden!?// "Du kannst nicht einfach verschwinden, ohne mir mindestens zu verraten, wo du hin gehst, Jin!", fuhr Ling beleidigt fort. "Und du kannst ebenso wenig verschwinden, ohne dass ich meine Revanche bekommen habe!", setzte Hwoarang auch noch nach. Jin stockte. Die ganze Sache wurde langsam wirklich problematisch. Er drehte sich zu den Beiden um. Hwoarang hatte angefangen, die Nachos zu essen und aß diese extrem langsam. Er fixierte Jin mit einem schlitzäugigen Blick. Er wollte eine Antwort. Ling lächelte vor sich hin, anscheinend hatte sie keine Sekunde damit gerechnet, dass er wirklich gehen würde. Sie bekam im Endeffekt doch, was sie wollte. Jin würde die Sache wohl doch erklären müssen, auch wenn er sich ganz und gar nicht dafür bereit fühlte. Er redete nicht gerne über seine persönlichen Angelegenheiten. Man könnte auch sagen, er verabscheute es. Doch er könnte diese Sache recht einfach erklären und damit die zwei Fragen der beiden beantworten. Er hatte wohl keine Wahl, danach würde sie ihn hoffentlich endlich in Ruhe lassen. Zumindest hoffte er das stark, denn wenn nicht, hätte es sich in seinen Augen kein bisschen rentiert, ihnen etwas davon zu erzählen. "Okay...", meinte er grimmig. Er hatte äußerst schlechte Laune. "Die Sache ist die... Ich glaube nicht, dass Jinpachi der Grund dafür war, dass mein Dämonenblut wieder angefangen hat zu arbeiten... Ich war anfangs überzeugt davon, aber jetzt, wo er tot ist und sich nichts an meinem Zustand verändert hat, kann es einfach nicht an ihm gelegen haben. Es steckt etwas anderes dahinter... Ich bin auf der Suche danach... Das Dämonenblut wird immer stärker, daher habe ich es nicht unter Kontrolle, und ich gehe Kämpfen lieber aus dem Weg. Es ist zu riskant Jedoch glaube ich, dass ich im Tempel bei Otsu Antworten auf meine Fragen bekomme." Er holte rasch das Buch hervor, welches er eingepackt hatte. Darauf stand geschrieben. 'Die Legende um den Otsu Tempel.' Das Buch sah recht alt aus. "Es war nicht mehr im Buchladen erhältlich. Ich hatte keine andere Wahl, als es von hier zu holen." Jin hatte es mal wieder geschafft, für eine recht umfangreiche Geschichte nur ein paar Wörter zu benötigen, erstaunlich! Ling hatte bei dem Namen Otsu große Augen bekommen. Hwoarang hingegen schien nur die Hälfte zu verstehen und schaute eher verständnislos drein. "Jinpachi, wer? Dämonenblut...? Noch mal genauer bitte..." Jin machte keine Anstalten, dieser Bitte nachzugehen. Hwoarang hatte nur eine Vermutung was Jin damit meinte. Er wusste, dass mit Jin etwas nicht stimmte und dass er sich auf einer seltsame Art veränderte, wenn er in Gefahr war. Er wurde kälter und... böser. Hwoarang wollte eine Antwort und da Jin ihm diese nicht gab, wandte er sich hilfesuchend an Ling, die ihm jedoch auch nicht weiterhalf. "Hallo...? Wer um Himmels Willen ist Jinpa-", Hwoarang wurde unterbrochen. "Du reist nach Otsu!?", rief Ling glücklich aus und strahlte Jin an, der nur schwach nickte. Ling hatte Hwoarangs Frage gar nicht mitbekommen. //Was ist denn in die gefahren...?//, dachten Jin und Hwoarang gleichzeitig. Wahrscheinlich war dies das erste und das letzte Mal, dass die beiden ihre Gedankenstränge teilten. Hwoarang war etwas gekränkt darüber, das man ihn scheinbar einfach ignorierte. Er nahm sich noch einen Nacho und tauchte ihn in den Dipp. "Wisst ihr, was in Otsu ist?!", stellte Ling aufgeregt eine Frage. Die beiden Männer warfen sich fragende Blicke zu. Stille. "Nein?", hakte Ling nach. Sie schaute zu Jin, der nur leicht ungeduldig mit den Schultern zuckte. Er wollte eigentlich endlich aufbrechen. Hwoarang meinte auf ihren Blick nur. "Was soll schon Tolles in Otsu sein...?" Er nahm sich noch ein paar Nachos. "Dort liegt 'der' neue Freizeitpark!", rief Ling glücklich aus. "Da muss ich unbedingt hin!! Un-un-unbedingt!" Sie wurde ganz hibbelig. "Bitte Jin, nimmst du mich mit, ja?" Für Jin brach gerade eine Welt zusammen. Ling wollte ihn begleiten? Dies war ein weiterer Nagel zu seinen Sarg. "Das meinst du doch nicht ernst...?! Das ist viel zu gefährlich, ich kann dich da nicht mit nehmen. Ausgeschlossen!" Ling schaute Jin mit großen Hundeaugen an. "Bitte...", flehte sie mit hauchdünner Stimme. Jin wich etwas zurück. Er konnte sie nicht ansehen und spürte, wie er leicht verlegen wurde, was man ihm aber nicht ansah. "Ich sagte bereits nein!", meinte er nur und schielte zur Seite. Wenn er sie nicht ansah, war es leichter, ihrer süßen Art zu widerstehen. "Bitte!" "Nein!" "Bitte Jin! Ich werde auch ganz, ganz artig sein, ja?" "Nein!" "Ich werde dich nicht nerven, versprochen." Wieder lehnte Jin kalt ab. "Ach Ji~in!", flehte sie mit honigsüßer Stimme weiter. "Ich würde so gern dort hin." Jin hatte ernsthaft mit sich zu ringen, was man ihm nicht ansah. Er war gut darin, seine Gefühle zu verbergen. Er schloss kurz die Augen und atmete durch. Er brauchte Argumente. "Du musst in die Schule!", meinte Jin ernst und schaute sie doch wieder an. "Seit wann interessiert dich die Schule?!", konterte Ling gekonnt. Jin warf ihr einen gehässigen Blick zu, den sie mit einem Grinsen erwiderte. "Was ist mit Panda...? Willst du sie allein lassen?" //Ha! Das ist ein wunder Punkt!//, dachte Jin sich, doch Ling konterte wieder prompt. "Mein Onkel kümmert sich um sie. Sie wird auch ein paar Tage ohne mich klar kommen." Das brachte Jin auf ein neues Argument. "Was ist mit deinem Onkel? Er wird es sicher nicht gut heißen, wenn du die Schule schwänzt." "Ach, Wang ist nicht so. Ich sage einfach, es wäre eine Trainingsreise. Er wird nichts dagegen haben und es sogar gut heißen." "Wieso gehst du dann nicht alleine nach Otsu und zwar am besten 'in' den Sommerferien und nicht 'während' der Schulzeit?" "1. Weil ich es nicht erwarten kann, den neuern Freizeitpark zu sehen und es bis zu den Ferien noch dauert. 2. weil Wag nicht möchte, dass ich alleine durch das Land reise und 3. weil ich denke, du kannst etwas Hilfe gebrauchen." Jin seufzte schwer. "Ich brauche keine Hilfe...!", meinte er genervt. "Oh doch... mehr als du weißt." Jin warf ihr einen kühlen Blick zu, den Ling aber nicht zu kümmern schien. Hwoarang hatte das ganze schweigend beobachtetet und seine Nachos vertilgt. "Nimm sie doch mit...", mischte er sich ein. "Schaden kann es doch nicht." "Halt du dich da raus...", meinte Jin und schielte zur Seite. Ling freute sich über diese unerwartete Hilfe. "Danke...", bedankte sie sich und lächelte Hwoarang zu. //Ich glaube, mir wird schlecht...//, war Jins erster Gedanke zu dieser ganzen Situation. Jetzt begann Hwoarang auch noch Partei für Ling zu ergreifen. Jin seufzte in sich hinein. Vielleicht sollte er einfach gehen, um sein Leben rennen. Vielleicht hatte er Glück, und er könnte sie abschütteln... Plötzlich spürte Jin, wie ihm jemand am Ärmel zog. Leicht verwundert schaute er zu dieser Person herunter. Ling sah süß lächelt zu ihm auf und legte den Kopf leicht schief. "Und...? Darf ich mitkommen, Jin?" Jin wurde ganz anders. Warum musste sie ihm auch so nah kommen? Genügte es denn nicht, wenn sie zwei, nein, am besten drei Meter Abstand von ihm hielt? Sie zupfte weiterhin an seinem Ärmel,was ihn noch nervöser machte und noch dazu ihr süßes Lächeln... Eine uneingestandene Schwäche. Er musste etwas sagen. "Es sieht so aus, als hätte ich keine andere Wahl, als zuzustimmen...", nuschelte er, als hätte er gerade sein Todesurteil unterschrieben. Hwoarang verschluckte sich an seinem Nacho, als er Jins Antwort hörte. Er hustete heftig und klopfte sich auf die Brust. Er hätte niemals gedacht, dass er wirklich nachgeben würde. Währen Hwoarang mit seinem in der Luftröhre gelandetem Nacho kämpfen musste, freute sich jemand wie ein Schneekönig. Jin hatte nicht damit gerechnet, Ling damit einen so große Freude zu machen. Sie klammerte sich an seinen Arm. "Danke, danke, danke, danke, danke, danke Jin!", meinte sie und freute sich wie ein kleines Kind darüber, ihn begleiten zu dürfen. Jin hatte sich eigentlich erhofft, dass sie sich nach seiner Zustimmung von ihm entfernte, doch nun war auch noch das Gegenteil eingetroffen. Er hatte den Kopf zur Seite gelegt und schaute genervt in eine andere Richtung. //Na prima... Das hab ich mal wieder toll hinbekommen! So eine verdammter Bockmist!//, Jins Gesichtsausdruck sprach Bände. Hwoarang hatte es endlich geschafft, sich zu beruhigen und verkniff sich nun ein Lachen. Das Bild war einfach zu genial. Nachdem Ling ihrer Freude genug zum Ausdruck gebracht hatte und Jins Nerven ihren Tiefpunkt erreicht hatten, ließ sie von ihm ab. "Wir brechen Morgen um 8.00 Uhr auf, ja?", strahlte sie. Jin hatte eigentlich vor gehabt, heute aufzubrechen und wollte widersprechen, doch Ling vergaß in ihrer Freude ganz, auf eine Antwort zu warten. "Fein! Abgemacht! Du holst mich morgen ab! Ich werde fertig sein. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen und mir eine Krankheit aussuchen, die hoch ansteckend ist und die einige Tage dauert. Wir wollen ja nicht, dass die Lehrer noch misstrauisch werden. Bis morgen..." Damit wandte sich von Jin ab, ging zur Tür und öffnete. Sie drehte sich noch einmal zu Jin und Hwoarang um. Jin sah etwas betröppelt drein und Hwoarang war immer noch dabei, einen Lachkrampf zu vermeiden. "Tschüs... Ciau Hwoarang." Sie wandte sich Jin zu und verbeugte sich höflich. "Und noch einmal danke, Jin. Aber wehe du kommst morgen nicht, ich würde dir das nie verzeihen, hörst du?" Mit diesen Worten verschwand sie und die Tür fiel ins Schloss. Stille... Hwoarang wollte gerade etwas sagen, als Jin ihm plötzlich einen bedrohliches Blich zuwarf und ihn so zum Schweigen brachte. "Kein Wort!", meinte er wütend. Hwoarang tat so, als würde er sich mit einem Reißverschluss die Lippen verschließen. Jin warf seinen Rucksack in die Ecke und ging zur Treppe, die nach oben führte. Jin stieg die Treppen hinauf. Er hoffte, Hwoarang hatte dort noch nicht gewütet. Oben befanden sich ein Badezimmer und noch zwei weitere Räume. Ein Aufenthaltszimmer, man könnte es fast schon ein zweites Wohnzimmer nennen, welches Jin jedoch öfter genutzt hatte als das unten. Es war kleiner und gemütlicher. Gegenüber befand sich sein Schlafzimmer. Er öffnete die Tür und stellte mit Erleichterung fest, dass noch alles okay war. Wahrscheinlich hatte Hwoarang nur das Gästezimmer unten genutzt. Jin ließ sich erschöpft aufs Bett fallen. Auf was hatte er sich da nur eingelassen...? Es war viel zu gefährlich für Ling, ihn auf seiner Reise zu begleiten. Was war, wenn dort ein Monster wie Orge auf sie wartete? Was würde passieren, wenn sein Dämonenblut wieder mit ihm durchging...? Würde er es schaffen können, Ling auch vor sich selbst zu schützen, wenn es doch passieren würde? Dies war wirklich eine bedrückende Situation. Er musste zugeben, dass er sich ernsthaft Sorgen machte. Er wollte nicht, dass Ling seinetwegen etwas zustieß. Jin hatte sich absichtlich von seinen Mitmenschen abgewandt. Er wollte sie nicht durch seinen Fluch in Mitleidenschaft ziehen. Aber nicht nur dies machte ihm Sorgen. Er würde mit Ling auf eine Reise gehen, alleine. Mit diesem Gedanken konnte er sich schon die ganze Zeit nicht anfreunden. Er hoffte, seine Geduld spielte dabei mit. Ling konnte manchmal sehr anstrengend sein... Lings Freude darüber, dass sie Jin begleiten durfte, ließ langsam nach. Erst jetzt machte sie sich Gedanken über das, worauf sie so sehr ausgewesen war. Sie würde mit Jin alleine auf eine Reise gehen. Sie musste sich eingestehen, das der Wunsch, den Freizeitpack zu besuchen, hinter einem anderem zurückstand. Sie wollte Jin helfen, egal wie, und jetzt bekam sie die Gelegenheit dazu. Sie würde es nicht vermasseln, das schwor sie sich. Doch während sie auf dem Weg nach Hause war, um Wang von der neuen Situation zu berichten, schlich sich wieder ein anderer Gedanke ein. //Mit Jin alleine reisen...//, sie wurde leicht rot bei dem Gedanken. Vielleicht würde sie ihn so besser kennen lernen? Sie musste sich eingestehen, dass sie eigentlich ziemlich wenig von ihm kannte und über ihn wusste. Das meiste, was sie zum Beispiel über seine Vergangenheit erfahren hatte, hatte sie durch eine dritte Person erfahren. Ling nahm sich fest vor... dies zu ändern. Sie bog in die Straße ein, wo ihr Haus stand. Sie begann zu rennen. Sie konnte es kaum erwarten, die Vorbereitungen für ihre Reise zu treffen. Jin lag auf dem Rücken auf dem Bett uns starrte an die Decke. Eine ganze Weile hatte er sich mit seinen Gedanken befasst. Jedoch wurde er plötzlich gestört, als Gitarrenmusik zu ihm hinauf dröhnte. Eine Weile lauschte er ihr, dann wurde es ihm zu nervtötend und er drückte sich die Kissenenden auf die Ohren. Dies half aber nichts. Er drehte sich auf den Bauch und drückte sich das Kopfkissen auf den Kopf. Er wollte doch nur seine Ruhe haben. Doch von Ruhe konnte nicht die Rede sein. Genervt darüber, das Hwoarang seine Ruhe störte, eine Sache, die Jin ganz und gar nicht abkonnte, richtete er sich auf und verließ das Zimmer. Er ging wieder ins Wohnzimmer, an dem sich nichts verändert hatte. Hwoarang stand auf dem Sofa und spielte Gitarre. Es war eine schwarz-rote Elektrogitarre, die zudem ziemlich laut war. Jins Gesicht verdunkelte sich. Nicht das Hwoarang schlecht spielte, es war etwas anderes, was Jin verärgerte. Hwoarang veranstaltete mit seiner Gitarre Lärm, Lärm störte die Ruhe, Jins Ruhe und Jin konnte es nicht leiden, wenn man seine Ruhe störte. Also musste das Gitarrenspiel aufhören. Ein ganz normaler Kreislauf. Hwoarang war so mit in sein Gitarrenspiel vertieft, dass er Jins Anwesenheit gar nicht bemerkte. Jin stand einige Sekunden nur da und schaute Hwoarang so wütend an, dass man vermutete, er würde unter Jins Blick gleich in Flammen aufgehen. "Hwoarang!", meinte Jin ruhig. Hwoarang war total in seine Musik vertieft, hörte ihn daher nicht. Jins Augenbraue zuckte gefährlich. "Hwoarang, es reicht!", meinte er diesmal noch lauter als zuvor. Wieder keine Antwort. Als Hwoarang auch noch anfing, sich im Takt der Musik zu bewegen und auf dem Sofa herumzuhüpfen, hatte er eine gefährliche Grenze überschritten. "HÖR GEFÄLLIGST AUF DAMIT!", fuhr Jin Hwoarang so wütend an, dass dieser beinahe vom Sofa gefallen wäre, dann taumelte und über die Lehne stolpert. Mit einem kräftigen Rums landete er hinterm Sofa. Er zog sich an der Lehne hoch und schaute wütend zu Jin. "Was sollte das!? Beinah wäre mir meine Gitarre aus der Hand gefallen!", Er hob sie bei diesen Worten als Zeichen für seine Geschicklichkeit so hoch, dass Jin sie sehen konnte. Sie war noch ganz. "Weißt du, wie viel das Ding gekostet hat!?" Auf Jins Gesicht zeichnete sich alles andere als ein Zeichen von Verständnis ab. "Wie lange willst du noch hier bleiben!?", fragte Jin genervt. Das war das Einzige, was ihn interessierte. "Solange, bis mein Meister nen Raster bekommt und mich zurückpfeift.", war Hwoarangs Antwort und er kam hinter der Lehne hervor, sprang geschickt über diese und setzte sich aufs Sofa. Er legte seine Gitarre wie einen Schatz neben sich ab. "Das heißt!?", hakte Jin ungeduldig nach. "Vielleicht noch ein paar Wochen." "Du bist morgen hier weg!" "Das ist ein Witz, oder? Du bist doch sowieso nicht hier." "Seh ich so aus, als würde ich spaßen!?", war Jins kalte Antwort. Hwoarang schaute Jin prüfend an, der für ihn wie eine tickende Zeitbombe wirkte. "Nein, eigentlich nicht...", stellte Hwoarang langsam fest. "Das war eine rhetorische Frage!" Jin verdrehte die Augen. Sein Blick fiel auf die Briefe, die auf dem Tisch lagen. Sie waren geöffnet. "Du liest also meine Post...?", stellte Jin trocken fest. "Japp, mit irgendwas musste ich mir ja die Zeit totschlagen!", meinte Hwoarang, der schon wieder seine Gitarre auf dem Schoss hatte und die Saiten leicht anstupste. Jin brachte ihn aber mit einem wütenden Blick dazu, dies zu unterlassen. "Da sind echt interessante Sachen dabei.", fuhr er fort. "Du wirklich! Manche Frauen sind es verzweifelt, du solltest ihnen mal zurückschreiben. Da sind zwei dabei, die behaupten, ein Kind von dir zu haben, stimmt das?" Hwoarang lehnte sich neugierig vor. Der nächste Morgen brach an. Hwoarang schlief mit seiner Gitarre im Bett, die er dicht an sich gedrückt hielt. Jin war gestern so ausgerastet, dass er damit gedroht hatte, Hwoarangs Gitarre in Stücke zu zerfetzen, wenn er noch einen seiner dummen Kommentare ertragen müsste. Jin hatte Hwoarang so einen hasserfüllten Blick zugeworfen, dass er wirklich damit gerechnet hatte, Jin würde seine Warnung jetzt sofort in die Tat umsetzen. Auf seine Frage hin hatte Jin ihm gestern einfach nur ein 'nein' an den Kopf gedonnert. Hwoarang hatte mehr Glück gehabt, als er sich eingestehen wollte. Noch mehr Glück hatte er, als sich Jin später dazu entschieden hatte, einen Spaziergang zu machen. Wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre von Hwoarangs Gitarre womöglich jetzt nicht mehr viel übrig. Jin war fast den ganzen Tag weg gewesen und kam erst abends wieder. Er hatte sich in der Stadt etwas zu Essen geholt. Der Rest des Tages verlief relativ friedlich. Jin packte seine Sachen und ging nach oben, Hwoarang bleib lieber unten und hatte sich damit vergnügt MTV zu schauen. Im Gegensatz zu Hwoarang war Jin schon hellwach. Er hatte Ling ja mehr oder weniger zugesagt, sie abzuholen. Für Hwoarang hatte er einen Zettel dagelassen. Darauf stand in knappen Worten, dass, wenn er sein Haus nicht in einem guten Zustand wieder finden würde, etwas fehlte oder Hwoarang immer noch hier wohnte, er seine Revanche vergessen und sich gleich eine neue Gitarre zulegen könnte. Damit verließ er das Haus und seufzte noch einmal schwer. Er trug wieder seinen schwarzen Mantel und eine ebenfalls schwarze Hose. Seine Turnschuhe waren grau und sein Hemd weiß. //Nun gut!//, sagte er sich und versuchte, die Sache positiv zu sehen. Jin machte sich auf den Weg runter in die Stadt. Er wusste nur ungefähr, wo Lings Haus lag, denn er war schon länger nicht mehr hier gewesen. Doch er hatte einen relativ guten Orientierungssinn, und dieser ließ ihn auch dieses Mal nicht im Stich. Bald stand er vor dem Anwesen, welches Lings Onkel Wang Jinrey gehörte. Die Tür stand seltsamerweise offen und Jin fand keine Türklingel vor. Er schaute sich kurz um, betrat aber dann das Grundstück. Er schloss die Tür hinter sich und fand sich in einem recht gossen Garten wieder. Dort standen zwei Gebäude, ein größeres, welches wohl zum Wohnen diente und ein kleines, was wie eine Abstellkammer oder etwas in der Art wirkte. Im Garten befand sich ein kleiner Teich, daneben stand ein Kirschblütenbaum. Jin lief dem Weg zum Wohngebäude herunter. Von einem Bewohner dieses Hauses war noch nichts zu sehen, doch einer von ihnen... befand sich direkt hinter ihm... Ende! Tja... ich muss zugeben... ein ziemlich chaotisches Kapitel. o0 Dafür entschuldige ich mich. *sich verbeugt* Gomen! >_<' Ich hab Hwoarang einen längern Auftritt gegönnt, als eigentlich vorgesehen. Dadurch wurde die Jin Hwoarang Beziehung wohl klarer. xD Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. ^_~ Im nächsten Kap wird es wieder mehr um Jin x Ling gehen. XD versprochen! Ich würde mich sehr über eure Meinung freuen. ^___^ mfg Shinni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)