Bankrobber von abgemeldet
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Kapitel 1: First day
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Ich habs geschafft, mein erstes cap is fertig:)
Schon mal danke an alle, die es lesen!
An dieser Stelle will ich mich noch einmal offiziell bei meinem ehemaligen
Deutschlehrer entschuldigen, ich habs wahrscheinlich trotz all seiner mühen
geshafft, alle möglichen Ausdrucks und Kommafehler zu machen;)
Vollkommen entnervt strich sich Seto Kaiba mit der Hand übers Gesicht.
"Hören sie mir jetzt mal gut zu! Ich weiß nicht, wer sie sind, und ehrlich
gesagt interessiert es mich auch kein bisschen! Aber wenn sie mir nicht
innerhalb der nächsten zwei Sekunden den Direktor dieser Bank vor die Nase
schaffen, werde ich es herausfinden und dafür sorgen, dass sie weder in dieser,
noch in irgendeiner anderen Bank auf dieser Erde auch nur irgendetwas tun
werden!"
Dieser Tag war wirklich eine Katastrophe! Nicht nur, dass nicht ein einziger
seiner Geldtransfairs innerhalb der letzten zwölf stunden funktioniert hatten,
nein, jetzt musste er sich auch noch persönlich mit dieser kleinhirnigen
Ausgabe eines Schalterbeamten herumärgern!
Da er die Hiobsbotschaft vom Versagen seiner Bank erhalten hatte, als er gerade
zwei Strassen weiter mit seiner Limousine unterwegs gewesen war, hatte er
beschlossen, dem Direktor persönlich auf den Schlips zu treten. Womit er
allerdings nicht gerechnet hatte, war, das der Name Seto Kaiba diesem
minderbemittelten Subjekt von einem Bankangestellten so rein gar nichts zu sagen
schien. Er hatte doch tatsächlich die Frechheit gehabt, IHM, Seto Kaiba,
mitzuteilen, er bräuchte schon einen Termin, wenn er zum Boss wolle. Das Alles
hätte Kaiba ja VIELLEICHT noch verschmerzen können, doch das der Angestellte
ihn aufforderte, falls er keine weiteren Anliegen habe, doch bitte die Bank zu
verlassen, wurde es zu viel. Kaiba stand kurz davor, auszurasten. Trotzdem sagte
er die letzten in einem ruhigen, gelassenen Tonfall.
Zu ruhig.
Das bemerkte auch der Mann hinter dem Schalter. Nach einem prüfenden Blick in
die eisblauen, stechenden Augen seines gegenüber griff er eiligst zum Telefon.
Da erklang plötzlich eine Frauenstimme:
"Finger weg vom Telefon! Dies ist ein Überfall!!!"
Das gab's doch echt nicht! Und er hatte gedacht der Tag könnte nicht mehr
schlimmer werden! Kaiba verdrehte die Augen zur Decke.
"Gute Frau,",
Begann er, während er sich umdrehte:
"ich habe für so etwas leider momentan überhaupt keine Zeit, also wenn sie
viel..."
Weiter kam er nicht, denn als ersiech umgedreht hatte musste er feststellen,
dass er direkt in die Mündung eines Revolvers blickte.
"Klappe zu und Hände über den Kopf!!"
Na prima!<
In sich hineinfluchend nahm Kaiba die Hände über den Kopf und lies dabei
seinen blick über die Person wandern, die zu den den revolverumklammernden
Händen gehörte. Vor ihm stand eine mittelgroße Frau, die komplett mit einem
schwarzen Overall bekleidet war. Mit der Sturmmaske über dem Gesicht, dem
riesigen Sicherheitsgürtel, der kugelsicheren Weste und den Springerstiefeln
wirkte sie allerdings eher, wie ein Terrorist, als dass sie an eine
Bankräuberin erinnerte. Ihm entfuhr ein seufzen.
>Na, das kann ja heiter werden<
Die Pistole noch immer auf Kaibas Kopf gerichtet, schmiss sie einen schwarzen
Rucksack auf den Schalter.
"Los! Ich will 10.000 Mäuse! Aber in unauffälligen Scheinen!"
Der sichtlich geschockte Bankangestellte griff eiligst nach dem Rucksack und
lief zum Tresor. Dort begann er ihn mit dem Erwünschten zu füllen. Als er der
Frau den Rucksack wieder in die Hände drückte, konnte man auf einmal
Polizeisirenen hören. Noch waren sie ziemlich weit entfernt, aber sie schienen
sich schnell zu nähern.
"Scheiße!! Die Bullen!",
Fluchte die schwarzgekleidete unterdrückt.
"Na gut, kleine Planänderung!", meinte sie.
"Du", sie drehte ihr Gesicht wieder zu Kaiba, "kommst mit mir! Und du", sie
wendete sich wieder dem Bankangestellten zu, "gehst raus und sagst denen, dass
ich zwei Tage Vorsprung will, sonst geht's ihm hier dreckig!"
Der Tag strebte auf seinen absoluten Höhepunkt zu.
Super! Ich werde gerade als Geisel genommen! Das war jetzt aber nicht im
Terminkalender eingeplant!<
Die Polizei hielt vor der Bank und auf den Wink der Frau hin huschte der
bemitleidenswerte Bankangestellte zur Tür und tat ihre Forderungen kund. Nach
kurzen Diskussionen gab man ihren Bedingungen nach. Die Geiselnehmerin blickte
Kaiba kurz an und wedelte mit ihrer Pistole.
"Los, nach hinten durch und nichts wie raus hier!"
Gehorsam ging Kaiba durch den Schalter. Dahinter war eine Tür. Er stieß sie
auf und betrat das sich ihm öffnende Büro. Schließlich konnte er nicht mehr
weiter, denn direkt vor seiner Nase stand die Wand.
"Nun,", meinte er gelassen zu der den Raum betretenden Frau, "Ich möchte sie ja
nicht enttäuschen, aber ich fürchte hier ist kein Hinterausgang !"
Die Frau schloss die Tür und befahl:
"Komm her!"
"Ich kann mich nicht erinnern, ihnen erlaubt zu haben, mich zu duzen!", sagte
Kaiba herablassend, gehorchte aber auf Grund des doch recht überzeugenden
Argumentes in ihrer Hand.
Als er bei ihr angekommen war, nahm sie eine winzige Fernbedienung aus der
Tasche und drückte auf das einzige vorhandene Knöpfchen. Ein ziemlich lauter
Knall ertönte und ihnen flogen Putz und Tapete um die Ohren. Der Staub legte
sich und enthüllte ein Loch von ca. 1,5m Durchmesser.
"Ich fürchte hier ist doch ein Hinterausgang!", kam es von der Frau.
Dann schubste sie Kaiba auf das Loch zu.
"So geht es natürlich auch!", murmelte dieser und kletterte hindurch.
Er kam auf eine enge, mit Mülltonnen zugestellte Straße.
>Das da vorher noch keiner auf die Idee gekommen ist ein Loch rein zu machen!
Das bietet sich ja geradezu an! Mein Gott, ich brauch dringend eine neue Bank!<
Hinter Ihm kam die Frau durch die Öffnung gekrabbelt.
"Los, weiter!"
Sie wedelte ihm wieder mit dem Schießeisen vor der Nase herum und stieß ihn
die Gasse hinunter. Kurz bevor die Hintergasse in eine Straße mündete, stand
ein schmutziger, alter, grauer Audi. Sie öffnete die Fahrerseite und befahl:
"Steig drüben ein!"
Kaiba verzog das Gesicht.
>Das ist jetzt nicht ihr ernst, oder? Wenn ich schon entführt werde, wieso kann
es nicht wenigstens ein Bisschen stilvoller sein?<
Es war ihr ernst. Kaiba stieg ein. Sie setzte sich hinter das Lenkrad, ließ den
Motor an und fuhr los, heraus aus der Seitengasse. In aller Ruhe gummerten sie
durch den Feierabendsverkehr von Domino.
>Die scheint`s ja auch kein Stück eilig zu haben! Und von der Polizei ist auch
weit und breit keine Spur. Sollten die sich am Ende an die Vereinbarung halten?
Und überhaupt, wie kann es eigentlich sein, das man am helllichten Tag im
offensichtlichsten Terroristenoutfit durch die Gegend fährt und kein Mensch
auch nur den Kopf rumdreht?<
Schließlich fuhren sie aus der Stadt hinaus.
>Klasse, meine Meetings für morgen kann ich wohl vergessen!<
Irgendwann kamen sie an einen verlassenen Parkplatz. Sie stieg aus.
"Sitzen bleiben!"
Die Tür wurde zugeknallt und der Wagen abgeschlossen. Kurze Zeit später hörte
er den Kofferraumdeckel knallen. Schritte kamen um das Auto herum.
>Jetzt bin ich aber mal gespannt!<
Er drehte den Kopf und musterte sie während sie das Auto wieder aufschloss. Sie
hatte sich umgezogen. Sie hatte blonde lange Haare und war ziemlich schlank. Der
schwarze Overall war verschwunden und durch eine zerrissene Jeans und ein
ausgewaschenes rotes T-Shirt ersetzt worden.
>Die Kleidung passt irgendwie zum Auto...<, schoss es Kaibas durch den Kopf.
Die Pistole steckte in ihrem Hosenbund. Sie stieg wieder in den Wagen ein und
sah Kaiba an, sodass dieser einen perfekten Blick auf ihre Züge hatte.
Auffällige, grüne Augen blickten ihm aus einem schönen,
gleichmäßiggeschnittenen Gesicht entgegen. Er wurde ebenfalls einer
Gründlichen Musterung unterzogen. Nachdem sie ihn sorgfältig von oben bis
unten begutachtet hatte, sagte sie:
"Schätze, wir müssen dir was neues zum anziehen besorgen! In dem Zeug fällst
du ja überall auf! Aber jetzt zieh wenigstens diesen Mantel aus, der ist
wirklich viel zu auffällig!"
Kaiba tat wie ihm befohlen und sie fuhren wieder los.
Eine Stunde später war Kaiba extrem gelangweilt. Er beschloss das es an der
Zeit war, mit seiner Geiselnehmerin zu kommunizieren.
"Wäre es nicht langsam Zeit für einen Fluchtfahrzeugswechsel? Das macht man
doch normalerweise so!", sagte er in seinem üblichen, gedehnten, spöttischen
Tonfall.
"Wofür? Die Polizei hat nicht gesehen wie wir geflohen sind, folglich weiß sie
auch nicht, wie das Fluchtfahrzeug aussieht. Es gibt keinen grund, eine so
auffällige Spur wie ein ganzes Auto zu hinterlassen. Wir sind hier schließlich
nicht in einem Actionfilm!"
Sie beendete das Gespräch, in dem sie das Radio aufdrehte. Kurz darauf bogen
sie auf die Autobahn ab.
>Mein Gott, dieses Gedudel kann einem mit der Zeit auf die nerven gehen!<
"Wir unterbrechen unser Programm für einen aktuellen Bericht über die
Geiselnlahme des Konzernchefs Seto Kaiba. Meldungen zu folge hat die Polizei
weiterhin keine Spur des am Nachmittag Entführten..."
Der Rest der Radiomeldung ging im Quietschen der Vollbremsung unter. Die Frau
(oder eher das Mädchen?) schaltete das Radio ab und fuhr langsam auf den
Standstreifen. Dort hielt sie an und tat eine ganze Weile lang gar nichts,
außer durch die Windschutzscheibe in die aufziehende Dunkelheit zu starren.
Schließlich wandte sie ihm ihren Kopf zu.
"Du bist nicht ernsthaft Seto Kaiba, oder?"
"Doch!", gab er zurück, leicht belustigt über ihren völlig fassungslosen
Gesichtsausdruck.
"Shit!"
Sie ließ den Kopf auf das Lenkrad sinken, dass sie immer noch mit beiden
Händen festhielt. Irgendwie schien sie ziemlich verzweifelt zu sein. Kaiba war
erstaunt.
"Komisch, ich hätte gedacht, dass sie sich zu freuen. Immerhin kann man für
mich ein ziemlich hohes Lösegeld fordern!"
"Was soll ich denn damit? Was ich an Geld brauche, habe ich!", murmelte sie mehr
zu sich selbst als zu Kaiba.
Dann ließ sie den Wagen wieder an und fuhr los.
Langsam senkte sich Dunkelheit über das Land.
Sie schwieg sich aus.
Schaute sich nicht um.
Ihre Blicke schienen wie auf der Fahrbahn festgepappt zu sein.
Kaiba wurde es furchtbar langweilig. Die Umgebung um die Autobahn veränderte
sich nicht wesentlich und bald konnte er sowieso nichts mehr sehen, außer den
Lichtern des Verkehrs.
Nach zwei Stunden war es genug.
"Ich hab Hunger!"
Dieser einfache Satz hatte eine durchschlagende Wirkung:
Es folgte die zweite Vollbremsung für diesen Tag.
>Mein Gott, wie oft machen das die Bremsen dieser Rostlaube wohl noch mit?<
"Du bist wirklich da?"
Das schien nicht ganz das zu sein, was sie sich erhofft hatte.
"Ja, und jetzt FAHR endlich, sonst haben wir gleich wen im Kofferraum hängen!"
Das schien sogar sie zu kapieren und fuhr wieder an.
"Okay, noch mal von vorne: Ich hab Hunger!"
Erneut durchschlagende Wirkung:
"ICH HABS JA KAPIERT!"
"Gut!"
Er lehnte sich zurück und wartete.
Die Lichter des nächsten Rasthofes flitzten vorüber.
"Das war ein Rasthof."
"Ich weiß!"
Kaiba schwieg und starrte sie an. Irgendwann schien sie das Gestarre nicht mehr
ertragen zu können. Sie drehte kurz den Kopf und sah ihn an.
"Was?"
"Nichts."
Er starrte sie weiter an.
"Wie stellst du dir das vor? Soll ich einfach mit dir auf einen Rasthof fahren?
Dein Gesicht erkennt doch jeder!"
>Jeder, außer ihr! Weil sie unfähig ist! Wenn ich schon entführt werde, warum
von einer so völlig unfähigen Geiselnehmerin?<
Kurzes Schweigen.
"Ich hab trotzdem Hunger!"
Sie stöhnte. Er hörte sie irgendetwas murmeln, das sich verdächtig nach
"Das kann doch nicht wahr sein!"
anhörte.
Kaiba musste sich ein Schmunzeln verkneifen.
>DAS hast du dir selber eingebrockt!<
Eine weitere Stunde später begann Kaibas Magen vernehmlich zu knurren. Er sah
hinüber zu seiner Geiselnehmerin. Von ihr war augenscheinlich gar nichts zu
erwarten. Sie war leichenblass. Aus ihrem Blick auf die Straße und ihren
Händen, die das Lenkrad umklammerten, als wäre es ihr letzter Halt, konnte man
schließen, dass sie in nächster Zeit nichts anderes tun würde, außer
geradeaus zu fahren. Kaiba seufzte in sich hinein.
>Vollkommen unprofessionell. Wenn die in meiner Firma arbeiten würde, die wäre
sofort gefeuert. Wird Zeit, dass die mal wieder wer auf die richtige Spur
bringt. Ich nehme das jetzt mal in die Hand!<
Er räusperte sich. Sie schrak zusammen, nahm den Blick jedoch nicht von der
Straße.
"Es ist vollkommen sinnlos, erst eine Geisel zu nehmen, und sie dann verhungern
zu lassen. Das wäre absolut unproduktiv. Außerdem dürfte auch dein Organismus
Nahrung benötigen. Da ich als Geisel an etwas zu Essen habe, wäre es
wahrscheinlich, dass ich mich einigermaßen brav benehmen würde, wenn ich in
der Dunkelsten Ecke auf einem Rastplatz in das Auto eingeschlossen würde;
vorausgesetzt, ich hätte Aussicht auf Nahrung."
Sie brauchte eine Weile, bis sie den Sinn seiner Worte kapierte.
>Himmel Mädchen! Jetzt stell dich nicht dümmer an als Wheeler!<
Aber das tat sie glücklicherweise nicht. Er konnte direkt sehen, wie sie aus
ihrem Schockzustand erwachte. Sie hörte auf, sich krampfhaft am Lenkrad
festzuklammern und setzte sich einigermaßen gerade hin.
"Ich schätze mal, wir müssen bald tanken!", meinte sie.
Mit diesem Satz gewann sie einiges der Coolness zurück, die sie vorher während
der Radiomeldung verloren hatte.
"Mach mal das Handschuhfach auf!", befahl sie, "Da muss irgendwo `ne
Baseballmütze drin sein. Die setzt du auf, wenn wir auf der Raststätte sind!"
Noch eine Weile und er würde sich richtiggehend an diesen Befehlston gewöhnen.
Er öffnete das Handschuhfach.
>Ach du meine Güte! Irgendwo war genau der richtige Ausdruck! Wie kann ein
Mensch nur so unordentlich sein?<
Nachdem sich eine Sturzflut bestehend aus einer Landkarte, leeren Trinkflaschen,
Make-up, Tempos, usw. usf. über seine Beine und den Autoboden ergossen hatte,
fand er in der hintersten Ecke des Handschuhfachs schließlich die ziemlich
abgegriffen aussehende Kappe.
>Und wie zum Teufel schafft sie es, das alles um sie herum aussieht, als wäre
es schon drei Generationen in ihrer Familie weitervererbt worden?<
Kurze Zeit später bogen sie aufeinen Rastplatz ein. Nach dem Tanken stellte sie
das Auto ,wie empfohlen, auf dem hintersten Winkel des Parkplatzes ab. Sie
stieg aus und wollte gerade die Tür schießen, als ihr etwas einzufallen
schien. Sie steckte den Kopf noch einmal ins Auto und sagte:
"Wehe du rührst dich! Dann gibt's nix zu essen!"
Jetzt konnte Kaiba sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Glücklicherweise
konnte sie es jedoch nicht mehr sehen, da sie die Tür schon zugeknallt hatte.
Das hätte aber auch zu sehr an seinem Image gekratzt.
Kaum war sie aus dem Auto, da drehte Kaiba das Radio auf. Er hatte Glück, es
ging gerade um seine Entführung.
Was er dann aber hörte, erschrak ihn doch sehr. Aus dem Radio erklang Mokubas
Stimme.
"Bitte, geben sie mir meinen großen Bruder zurück! Sie bekommen auch alles,
wirklich alles was sie wollen!"
>Was muss der sich Sorgen machen! Wie konnte ich das nur vergessen!<
"Die Polizei ist sich mittlerweile sicher, dass sich der Entführte nicht mehr
in Domino befindet. Weitere Spuren sind bisher allerdings nicht bekannt. Der
Jungunternehmer..."
Kaiba würgte das Radio ab.
>Ich muss Mokuba eine Nachricht zukommen lassen! Und ich hab da auch schon so
eine Idee...!<
Als sie kurze Zeit später wieder zum Wagen zurückkam, lehnte Kaiba vollkommen
entspannt am Sitz und sah sie unter dem Kappenschirm heraus an. Sie schloss das
Auto auf, drückte ihm zwei Plastikflaschen mit Wasser und eine Bäckereitüte
in die Hände und stieg ein. Kaiba öffnete die Tüte und sah hinein. Darin
lagen vier Brötchen.
"Ein richtiges Festmahl, wie es mir scheint!"
"Schnauze! Das muss erst mal reichen. Würde empfehlen erst mal eins zu essen."
>Wuh, die ist ja geladen wie ein Elektrozaun! Da scheint ja gehörig was schief
zu laufen!<
Er nahm sich eines der Brötchen und begann zu essen. Nach dem Essen beschloss
er, dass es an der Zeit war, ein weiteres seiner Bedürfnisse kundzutun.
"Beim menschlichen Organismus ist es normal, das nach dem zuführen von
Flüssigkeit und Nährstoffen auch Abfallprodukte entstehen.."
Sie stöhnte auf
"Meine Scheiße, kannst du net einfach so reden, dass man kapiert, worauf du
raus willst?"
"Ich muss zur Toilette!"
Erneutes Stöhnen.
"Ich muss pissen!"
"ICH HABS JA KAPIERT!"
Kaiba lachte in sich hinein.
>Wenn ich schon als Geisel genommen werde, dann kann ich wenigstens ein bisschen
Spaß dabei haben!<
Und sie zu ärgern bereitete ihm ganz außergewöhnlich viel Spaß.
Sie schien zu überlegen.
"Also, Toilette is hier nicht. Die ist nämlich im Rasthof!"
Sie zuckte die Schultern.
"Na dann ab in die Büsche!", meinte sie schließlich.
Als sie weiterfuhren, döste Kaiba bald ein.
Langsam erwachte er wieder. Ein kurzer Blick auf die Uhr am Armaturenbrett
verriet ich, dass es schon kurz nach zwei war. Er beobachtete seine Fahrerin.
Sie schien schon ziemlich müde zu sein. Dauernd blinzelte sie und sahs die
ganze Zeit in einer sehr zusammengesunkenen Haltung da.
>Die schläft ja gleich ein beim Fahren!<
Kurze zeit später begann sie auch noch leichte Schlangenlinien zu fahren, als
wäre sie im Vollsuff.
>Jetzt reichts!<
"Ehrlich gesagt verspüre ich keinerlei Verlangen bei dieser vollkommen
amateurhaften Geiselnahme draufzugehen, nur weil meine Geiselnehmerin der
Meinung ist, sie sei ein Übermensch und bräuchte keinen Schlaf!"
Als er zu sprechen begann, zuckte sie heftig zusammen. Anscheinend hatte sie
nicht gemerkt, dass er wieder aufgewacht war.
>Schreckhaft, planlos, wie ungeeignet ist sie eigentlich noch, für den Job den
sie hier macht?<
"Ich schlage also vor, dass du diese Rostlaube möglichst schnell auf den
nächsten sich bietenden Parkplatz schaffst und schläfst. Sonst sehe ich uns
beide in baldigster Nähe in der Leitplanke kleben!"
"Aber...", wollte sie entgegnen.
"Kein aber!"
Dies alles hatte Kaiba in seinem besten Konzernchefobermackerbefehlston
vorgebracht und mit einem Blick begleitet, der einen Eisberg neidisch gemacht
hätte. Sie, die bisher vom Kaibaschen Temperament weitesgehend verschont
geblieben war und außerdem noch ziemlich müde, hatte einfach keine Lust oder
Kraft mehr, dem noch etwas entgegen zu setzten und bog bei der nächsten sich
bietenden Gelegenheit von der Autobahn ab.
Sie kamen auf einen fast leeren Parkplatz, dessen einzige Highlights zwei
Mülleimer und ein kleines Toilettenhäuschen waren. Er dachte schon, sie wäre
sofort eingeschlafen, da riss sie noch einmal die Augen auf.
"Das hätt` ich fast vergessen!", murmelte sie schon leicht schlaftrunken.
Ein letztes Mal quälte sie sich aus dem Sitz hoch und stieg aus. Er hörte sie
im Kofferraum herumhantieren. Kurz darauf wurde die Beifahrertür aufgerissen.
Sie stand davor, an ihrer linken Hand baumelte ein im Licht blitzendes,
silbernes Paar Handschellen..
Kaiba verzog das Gesicht.
"Sorry, aber was muss, dass muss! Hände vor!"
Es schien wirklich nicht zu gefallen, ihn zu fesseln.
"Ich sehe schon, du bist lernfähig!", meinte Kaiba grinsend, als er die Hände
vorstreckte.
"Eben guckst du noch, als müsstest du Scheiße fressen und jetzt grinst du wie
ein Honigkuchenpferd!", sagte sie etwas fassungslos, während sich die
Handschellen geräuschvoll um Kaibas Handgelenke schlossen.
"Erstens: Ein bisschen Unwilligkeit der Geisel gehört doch dazu, sonst macht
die ganze Sache doch gar keinen Spaß! Zweitens: Ich würde dich bitten deinen
Gassenjargon zu mildern. Davon bekommt man ja Kopfschmerzen!"
Diese Aussage wurde nur mit einem ziemlich verwirrten Blick quittiert.
Kopfschüttelnd schloss sie die Handschellen ab und ging, noch immer
kopfschüttelnd, um das Auto herum, zurück zu ihrem Sitz. Nachdem sie ihm einen
letzten konfusen Blick zugeworfen hatte, schloss sie die Augen und war bald
darauf eingeschlafen.
Kaiba betrachtete die im Schlaf sehr kindlich wirkende junge Frau.
>Wie kommt so jemand nur dazu, eine Bank aus zu rauben und eine Geisel zu
nehmen? Ich weiß auch nicht, aber irgendwie passt das nicht zu ihr. Sie wirkt
ja auch völlig planlos dabei. Irgendwie niedlich!"
Kaiba war ganz in den Anblick der Schlafenden versunken, als eine Stimme in
seinem Hinterkopf plötzlich ihren Senf zu seinen Gedankengängen abgab.
>Niedlich? Seit wann ist dieses Unwort in deinem Wortschatz existent?<
Aber Kaiba hatte keine Lust, sich seine schon eine ganze Weile erstaunlich gute
Laune zerstören zu lassen.
>Ja, ganz eindeutig niedlich! Kann ja nichts schaden, wenn ich mir auch mal die
Freiheit gönne etwas niedlich zu finden. Merkt ja keiner!<
Dann schlief auch er ein.
so, ich hoffe ihr habts alle überlebt und könnt mir jetzt ganz viele kommis
schreiben;)
bis denne
lunareclipse
Kapitel 2: Second day *part one*
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jaaa, es geht tatsächlich weiter!
hat ein bisschen gedauert, ich weiß, abba ich tippe nun ma so langsam und diese
story hat regelrechte mutantenchaps für meine verhältnisse!
*beschämtzubodenguck*
Deshalb wird der Tag erstma zweigeteilt, es kommt nämlich mindestens noch ma
das doppelte dazu.
wer weiß wie lange das dann dauert...
ach ja, noch ma tausend dank an fantasy an dieser stelle, die is nämlich
schuld, dass hier überhaupt irgendwas vorwärts geht.
so, jetzt hab ich aber endgültig genug gelabert! viel spaß mit meinen kranken
fantasien...
Er wachte davon auf, dass jemand an seinen Händen herumfuhrwerkte. Seine Augen
öffneten sich einen Spalt weit. Tatsächlich. Kaum sechs Uhr, und sie machte
schon die Handschellen auf.
"Wenn ich nicht so eine schrecklich verängstigte und eingeschüchterte Geisel
wäre, hätte ich dich wohl schon längst kaltgestellt, so offen, wie du einem
dein Genick anbietest!", sagte er in gedehntem Tonfall.
Sie schrak zusammen, aber nur ein ganz kleines bisschen.
"Dir auch einen guten Morgen. Was hältst du von einem Toilettenbesuch, bevor
wir weiter fahren?"
"Davon halte ich sehr viel! Aber muss es unbedingt wieder die Hecke sein?"
Sie blickte zu dem auf dem , abgesehen von ihnen, mittlerweile leeren, Parkplatz
stehenden Toilettenhäuschen und meinte:
"Ich denke, ich kann es riskieren, dich da hinein zu lassen."
So schlurfte sie gemeinsam zu der sanitären Einrichtung. Während Kaiba
hineinging, blieb sie vor der Tür stehen.
Nach dem Händewaschen wagte Kaiba einen Blick in den Spiegel
>Du siehst schrecklich aus!<, stellte er fest.
Er spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht, fuhr sich provisorisch mit dem Finger
über die Zähne und versuchte anschließend, mit den Fingern etwas Ordnung in
seine Haare zu bringen. Verlorene Liebesmüh, wie er bald feststellte.
>In diesem Zustand würde mich wahrscheinlich nicht einmal Mokuba
wiedererkennen!<
Nach einem wahrhaft königlichen Frühstück, bestehend aus Wasser und einem
trockene Brötchen, ging die Fahrt weiter. Doch kaum eine Stunde später fuhr
sie plötzlich auf den Standstreifen und hielt an. Ohne eine Begründung
abzugeben, lehnte sie sich im Sitz zurück und begann nachdenklich Löcher in
die Luft zu starren. Nach zehn Minuten wurde es Kaiba zu bunt.
"Was..."
"Psst! Ich denke nach!"
"Das sehe ich auch, aber sehr erfolgreich scheinst du mir nicht dabei zu sein!
Also, WAS IST LOS?"
"Das geht dich nichts an!"
"Jetzt hör mir mal gut zu!", Kaibas Stimme war gefährlich leise, "Ich sitze
hier, dank dir, in einer Schrottkarre, die sich aus mir unergründlichen
Gründen plötzlich nicht mehr vorwärtsbewegt, mitten auf der Autobahn nach
Sonst wo, also sag mir jetzt gefälligst was los ist, oder..."
Weiter kam er nicht, denn diese Person besaß doch tatsächlich die Frechheit,
ihn zu unterbrechen.
"Oder was? Was willst du tun großer Seto Kaibas, hier, mitten auf der Autobahn
nach sonst wo?"
Kaibas wandte ihr sein Gesicht zu und schickte ihr einen Blick zu, der die Luft
zum klirren brachte.
"Ich werde vergessen, dass ich eine schrecklich verängstigte Geisel bin und
dich mit einem gezielten Griff in dein Genick die nächste Stunde KO setzen und
dann in aller ruhe zur nächsten Polizeistation fahren.
"Nur schade, dass du da wohl nicht all zu weit kommen würdest!", zischte sie,
war seinem Blick jedoch auf Dauer nicht gewachsen. Sie drehte den Kopf weg und
murmelte:
"Das Geld ist alle!"
Kaiba konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte.
"Würdest du das bitte noch einmal wiederholen?"
"Wir haben kaum noch Sprit, nichts mehr zu Essen und ich habe kein Geld etwas
davon nachzukaufen."
Einen Momentlang schaffte sie es tatsächlich, Seto Kaiba sprachlos zu machen.
>Ich glaub, die hat es nicht so mit der Mathematik!<
"Du hast gestern eine Bank überfallen und die, zugegebenermaßen unter diesen
Umständen lächerliche, Summe von 10.000Euro mitgenommen. Obwohl ich einsehe,
dass die Spritpreise zur Zeit drastisch steigen, kann ich mir rein rechnerisch
trotzdem nicht erklären, wie eine Tankfüllung und unser nicht wirklich
reichhaltiges Mahl diese Summe verschlungen haben soll!"
Sie sah ihn immer noch nicht wieder an.
"Das Geld vom Überfall brauch ich noch, jeden Cent! Das kann ich nicht
nehmen!"
Kaiba hätte beinahe angefangen zu lachen.
>Nein Mädchen, in dir steckt wirklich kein Funke verbrecherischre Instinkt!<
"Sag mal. Ist dir überhaupt bewusst, das neben dir einer der reichsten Männer
des Landes sitzt? Wie wäre es, wenn du einfach mal in meinem Geldbeutel
nachsiehst, was da so drinnen ist?"
Jetzt erschrak sie ernsthaft.
"Ich kann doch nicht... Also ich meine... Deine eigene Entführung,... Also die
kann ich doch wirklich nicht von deinem eigenen Geld finanzieren!", stotterte
sie herum.
"Nun, wenn du es nicht von selbst kannst, werde ich dich wohl dazu zwingen
müssen! Ich verspüre nämlich keinerlei Verlangen nach einem Hungertod, mitten
auf der Autobahn nach Sonst wo!", gab Kaiba gedehnt zurück.
Mit diesen Worten zog er seinen Geldbeutel aus der Hosentasche und warf ihn ihr
in den Schoß.
"Die Kreditkarte würde ich allerdings nicht benutzen, dass überwacht die
Polizei nämlich 100%ig!"
Nach einer Weile raffte sie sich schließlich auf, nahm den Geldbeutel und sah
hinein.
"Das ist... viel!", meinte sie immer noch etwas fassungslos!"
"Sag mal, wie kann es eigentlich sein, dass der Überfall auf die Bank so gut
funktioniert hat? Wenn ich dein Verhalten innerhalb der letzten 12 Stunden
analysiere, kommt es mir wie ein Wunder vor, dass du überhaupt die Eingangstür
zur Bank gefunden hast!"
"Also das ist doch...!"
Sie wusste gar nicht was sie sagen sollte und wurde knallrot.
"Als ob ich zu dumm wäre, um..."
Sie bekam überhaupt keine Luft mehr, vor lauter Empörung.
"Komm schon, warum hat das so gut geklappt?"
Wieder konnte sie seinem Blick nicht standhalten.
"Wie hast du das gemacht?"
Sie druckste herum.
"Na ja, das in der Bank... Nun... Also, das war doch alles geplant..."
Jetzt musste Kaiba wirklich grinsen.
"Du brichst in eine Bank ein, machst den Eindruck, als wärst du cool wie der
Terminator persönlich und das nur, weil das alles geplant war"
Er schüttelte den Kopf.
War so was denn zu fassen?
"Improvisieren ist wohl nicht deine Stärke, hm?"
Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke.
"Die Geiselnahme, die war doch auch nicht geplant, oder?"
"Na ja..."
Wieder druckste sie herum
"Er hat gesagt, wenn die Bullen kommen, soll ich ´ne Geisel nehmen..."
Schweigen.
"WER *Effektpause* ist ER?"
"Oh Scheiße!"
Sie schlug die Hand vor den Mund.
>Da hat sich wohl wer verplappert!<
"WER?"
Doch sie schien mittlerweile einen gewissen Schutzschild gegen seinen Blick
aufgebaut zu haben.
"Ach, das ist doch unwichtig!"
>Du glaubst nicht ernsthaft, dass du hier raus kommst, ohne mir das zu
erzählen!<
Irgendwie störte es ihn, dass sie es ihm nicht sagen wollte. Sie starrte
unterdessen furchtbar interessiert aus dem Fenster.
>Gut, dann eben anders!<
Er lehnte sich zu ihrem Sitz hinüber, nahm ihr Kinn in die Hand und drehte sich
ihr Gesicht zu. Mit einem Blick, für den die gesamte Damenwelt der High-
Society von Domino über Leichen gegangen wäre und einer Stimme, die einen
Eisberg zum schmelzen gebracht hätte, wäre zufällig einer in der Nähe
gewesen, forderte er:
"Komm schon, sag es mir!"
Sie wurde knallrot und zuckte zusammen, als hätte sie einen Stromschlag
erhalten. Das Wort Verwirrung stand ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben.
"Also, öh... Ehm, ich meine... Ach mein Gott, das ist doch nur ein Freund"
"Gut! Sag es doch gleich!"
Er ließ sich wieder zurücksinken.
"Hat dieser Freund etwa auch den gesamten Überfall geplant?"
"Na ja..."
"Nicht ernsthaft!"
Sie wirkte schon fast schuldbewusst.
"Ich hatte halt keine Ahnung, wie so was funktioniert!"
Wie ein Hund, der ungehorsam gewesen ist, und nun wieder reuevoll angeschlichen
kam, sah sie aus. Nachdenklich runzelte der Jungunternehmer die Stirn.
"Und dein ... Freund ...hat nicht zufällig Interesse an 10.000 Euro?"
Sie sah ihn erst leicht irritiert an, dann begann sie zu kichern.
"Du meinst... Oh nein, das ist zu gut! Als ob Ronan meine Hilfe bräuchte, wenn
er eine Bank überfallen will. Der sollte..."
An dieser Stelle unterbrach sie sich selbst mit ihrem Kichern
"Ronan scheint ja eine Menge Erfahrungen zu haben, was Überfälle angeht!"
Wieder fand ihre Hand den Weg vor ihren Mund.
"Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich bin geliefert!..."
Dies und ähnliches murmelte sie eine ganze Weile in ihre Hand hinein. Sie war
leicheblass geworden.
"Als erstes würde ich dich bitten, nicht dauernd diesen Kraftausdruck für
Fäkalien zu verwenden! Das ist ja kaum auszuhalten! Dann möchte ich dich
darauf hinweisen, dass ich an einem außergewöhnlich schlechten
Namensgedächtnis leide, welches durch den zusätzlichen Schock, als Geisel
genommen worden zu sein, wohl noch weiter beeinträchtigt worden ist. Ich bin
mir also sicher, dass ich den Namen von diesem ...hm... Roland wohl bald
vergessen haben werde!"
Sie nahm die Hand vom Mund und musterte sein Gesicht.
"So so, schlechtes Namensgedächtnis also?"
Langsam bekam sie wieder etwas Farbe.
"Ja!", meinte Kaiba sehr bestimmt.
"Um nicht zu sagen katastrophal, wenn man die Auswirkungen des Schocks
bedenkt!"
Er lehnte sich im Sitz zurück und deutete auf die Fahrbahn.
"Und jetzt sollten wir schleunigst sehen, dass wir von hier zur nächsten
Tankstelle kommen, sonst könnte es passieren, dass jeden Moment die
Autobahnpolizei hier auftaucht und fragt, weshalb wir hier stehen. Und das ist
wohl kaum Sinn und Zweck der Aktion!"
Sie sah zu ihm hinüber und musste unwillig grinsen
"Was bist du eigentlich für ´ne beschissene Geisel, dass du mir dauernd sagst,
was ich zu tun habe?"
Vollkommen gelassen entgegnete er:
"Was bist du nur für eine unfähige Geiselnehmerin, dass du nie weißt, was du
tun musst? Ach, und was ich vorhin gesagt habe, schließt auch sämtliche
Abwandlungen dieses Fäkalbegriffes ein. Wenn ich dieses grässliche Wort noch
ein par Mal ertragen muss, spüle ich dir irgendwann den Mund mit Seife aus!"
Während sie den Wagen anließ, hörte er sie vor sich hingrummeln:
"Zum Teufel mit diesen schrecklich verängstigten Geiseln!"
Er drehte sich um und sah, mit verdächtig zuckenden Mundwinkeln, zum Fenster
hinaus.
Später, nachdem sowohl Auto als auch Insassen gesättigt waren, begann sie:
"Mal so rein theoretisch gesehen, wenn ich als Geiselnehmerin zu ausreichend
Geld gekommen bin, würde es sich da nicht empfehlen, meiner Geisel
unauffälligere Kleidung zu besorgen?"
>Oh oh, schwerer Anfängerfehler! Man sollte seiner Geisel nie soweit vertrauen,
dass man sie um Rat fragt. Nicht mal indirekt. Aber das muss sie ja nicht
wissen!<
Es war ja nicht so, dass es ein größeres Problem für ihn darstellte... Eher
im Gegenteil.
"Das wäre tatsächlich empfehlenswert. Wenn unsere fiktive Geiselnehmerin schon
gerade beim Einkaufen ist, sollte sie vielleicht auch gleich noch ein Augenmerk
auf gewisse Hygieneartikel richten. Eine Zahnbürste würde sich in diesem Fall
z B sehr anbieten!"
"Ja, ja, schon kapiert!"
"Ich als Geiselnehmerin würde allerdings auch daran denken, dass wenn es
zufällig gerade, wie heute, Freitag ist, denn an diesem Tag haben die
Geschäfte, so weit ich über so etwas informiert bin, nicht ganz so lange
geöffnet!"
(an dieser Stelle möchte ich mich auf die dichterische Freiheit berufen, da
dies eine frei erfundene Tatsache für meine kleine Phantasiewelt ist ... Oh
man, was ein Monstersatz! Ich lass ihn trotzdem stehen, klingt so gebildet^^)
"Heute ist schon Freitag? Oh Schei...!"
Gerade noch rechtzeitig bemerkte sie seinen Gesichtsausdruck.
"Eh... Oh nein?"
Er warf ihr einen fragenden Blick zu, doch sie schien ihn gar nicht weiter zu
beachten.
Eine halbe Stunde später, als die Schilder eine immer kürzer werdende
Entfernung zu Mikado (bin ich net einfallsreich?), der Stadt, in der sie
einkaufen wollte, anzeigten, fragte der Brünette:
"Was mache ich eigentlich, während du einkaufst? Mitkommen kann ich ja
schlecht, aber im Auto sitzen bleiben wäre auch ein bisschen auffällig!"
"Ich hatte gedacht, dass du vielleicht in den Kofferraum gehen könntest,
solange ich weg bin."
Sie sah Kaibas angeekelten Gesichtsausdruck und fügte eiligst hinzu:
"Aber natürlich nur wenn du willst, ich meine, vielleicht hast du ja ´ne
bessere Idee...also...eh"
Es schien ihr sehr unangenehm zu sein.
>Tja, sieht so aus, als hätte sie tatsächlich die einzig mögliche Lösung
gefunden. Na dann, Augen zu und durch!<
"Nun, ich denke als schrecklich verängstigte Geisel werde ich mich deinem
-Befehl- wohl fügen!"
Während er dies sagte, gelang es ihm nicht, seine Gesichtszüge so gut unter
Kontrolle zu halten, dass sich darin nichts von den Gefühlen wieder spiegelte,
die er bei dem Gedanken hegte, unter Umständen mehrere Stunden im Kofferraum
des Wagens zu liegen, wie eine Sardine in der Dose.
Auf einmal hörte er sie kichern.
>Lacht die dich etwa gerade aus?<
Er betrachtete sie argwöhnisch, was dazu führte, dass sie bei dem Versuch, das
Gekicker zu unterdrücken, fast erstickte.
"Tuhut mir leihend, ahahahaber dein Gesicht eben, dass..."
Sie musste so heftig kichern, dass es ihr unmöglich war, weiter zu sprechen.
>Ja, sie lacht dich ganz eindeutig aus!<
Kaiba war es nicht gewöhnt, dass man ihn auslachte. Das traute sich nicht
einmal Mokuba.
>Was fällt diesem verwirrten Huhn von einer Möchtegerngeiselnehmerin
eigentlich ein , Mich auszulachen?<
"Ist ja schön für dich, dass du augenscheinlich ein so tiefe Befriedigung bei
dem Gedanken empfindest, mich in diesem Loch einzusperren!",
sagte er mit einer Stimme, die jeden normalen Menschen dazu veranlasst hätte,
sich auf dem Friedhof ein Grab zu bestellen. Augenblicklich hörte sie auf zu
kichern und sah ihn nachdenklich an.
"Du wirst wohl nie ausgelacht, he?",
meinte sie und hörte sich dateieigentlich gar nicht so sehr nach verwirrtem
Huhn an.
"Natürlich nicht!",
presste er hervor.
"Vielleicht wäre das mal ganz gut, so ab und zu!",
murmelte sie. Ein hochnäsiges Schnauben war die einige Antwort, die sie darauf
bekam. Aber in Kaibas Hinterkopf murmelte eine leise Stimme:
>Wahrscheinlich hat sie auch noch recht!<
Kurz vor der Ausfahrt von Mikado blinkte sie und fuhr auf einen Parkplatz.
"ich fürchte, du musst jetzt schon hinten rein, mitten in der Stadt oder im
Parkhaus wäre es wohl doch ein bisschen auffällig..."
Man sah genau, wie leid es ihr tat, dass das nötig war.
>Man kann ihr aber auch wirklich ALLES vom Gesicht ablesen!<,
Dachte Kaiba fasziniert, der längst vergessen hatte, ihr böse zu sein.
"Na dann, auf ins Vergnügen!",
murmelte er, triefend vor Ironie.
fin*part one*
so, das wärs fürs erste. wer lust hat, könnt ja ein Kommi
dalassen...*riesenhundeaugenmach*
bis denne
lunareclipse
Kapitel 3: Second day *part two*
--------------------------------
hmmmmmm...
ich bin nich so zufrieden. es is zwar schnell gegangen, abba iegendwie fehlt der
ganzen angelegenheit was!
hoffe ma, das nächste chap wird besser...
bervor es los geht, mach ich jetzt etwas, das ich noch nie vorher getan habe:
ich antworte auf kommis. Überhaupt erst mal ein megafettes danke an alle
kommischreiber. ihr seid die besten! ohne euch wäre das erste chap dieser
geschichte wohl einsam und alleine ins nirvana eingegangen...
@dreamer4ever: hui, freu mich, dass es dir so gut gefällt. ja ja, der
kofferraum. der kratzt wohl schon ein kleines bisschen an kaibas stolz...
@fantasy:...bonnie und clyde...gefällt mir gut die idee, auch wenn das ende
wohl ein bisschen anders wird. für so viel romantik und dramatik ist kaiba
einfach ein viel zu großer streber^^ freu mich, dass mein verwirrtes huhn dir
gefällt. über die gibts in diesem chap übrigens einiges neues zu erfahren.
oh gott, hoffentlich gefällt sie dir hinterher überhaupt noch.
vielleicht magst du sie hinterhergar nicht mehr?
vielleich...oh gott*horrorvisionenbekomm*
*sichineinemlochversteckengeh*
@puzzle:jahaha, das war ma schnell, oda? so wie es aussieht, hetzt ich die
beiden wohl noch so zwei tage über die straße. also so um die vier chaps. und
wahrscheinlich noch ein prolog...meine armen finger...*sieschonblutenseh*
so jetzt abba genug von mir und ab die story!
Als sich nach zweieinhalbe Stunden der Kofferraum des Wagens wieder öffnete,
war Kaiba alles andere als blendend gelaunt. Ihm taten alle Knochen von der
Schüttelei beim Fahren weh, seine Füße waren eingeschlafen und außerdem
hatte er einen Krampf im linken Bein, das er die ganze Zeit in einer recht
absonderlichen Stellung hatte halten müssen.
"Ich hoffe, das shoppen hat wenigstens Spaß gemacht!",
Sagte er, während sie ihm half, aus dem Kofferraum auf den Parkplatz zu
klettern.
"Das eins klar ist: Solltest du in nächster Zeit noch mal auf die Idee kommen,
einkaufen zu gehen, sperr ich DICH im Kofferraum ein!"
Doch sie schien sich langsam ein bisschen an seine grobschlächtige Art zu
gewöhnen.
"Nichts zu danken, ich hab mich gerne beeilt!"
Trotzdem schien sie nicht so ganz glücklich zu sein.
>Na super, jetzt guck dir an, was du gemacht hast!<,
Murmelte sein Hinterkopfstimme.
>Jetzt werde ich auch noch schizophren!<
Trotzdem tat es ihm Leid, dass er unfreundlich gewesen war. Sie war mittlerweile
an die Taschen gegangen, die auf der Rückbank des Wagens lagen und kramte darin
herum. Schließlich fand sie, was sie gesucht hatte. Eine Plastiktasche
klatschte ihm gegen die Brust, begleitet von ihrem barschen Befehl:
"Umziehen!"
>Uh, jetzt sind wir aber sauer!<
"Hier?"
Sie drehte sich um und wurde knallrot.
"Natürlich nicht! Da drüben!",
Meinte sie und deutete auf das Toilettenhäuschen des Parkplatzes. Sie gingen
gemeinsam hinüber. Bevor er durch die Tür ging ,sagte er leise:
"Ich bin es nicht gewohnt, freundlich zu sein.",
Der Schatten eines entschuldigenden Lächelns breitete sich auf seinem Gesicht
aus und lies eine zarte Röte auf ihrem Gesicht erscheinen.
Drinnen öffnete Kaiba die Tüte und fand darin eine einfache blaue Jeans und
ein schmutzig-graues T-Shirt. Die Hose war zwar etwas zu weit, dafür aber in
der Länge ganz in Ordnung. Das T-Shirt ähnelte insgesamt eher einer Mülltüte
als einem Kleidungsstück. Zusammen mit den verstrubbelten Haaren und dem etwas
übernächtigten Gesichtsausdruck sah er wirklich nicht mehr sehr nach dem
gefürchteten Firmenleiter der Kaiba-Cooperation aus . Das war auch ihre
Meinung, als er schließlich aus dem Toilettenhäuschen kam.
"Das ist viel besser!",
meinte sie zufrieden.
"Du meinst doch hoffentlich unauffälliger?!",
Schnaubte Kaiba.
"Aber eines musst du mir verraten: Warum ausgerechnet diese hässliche,
undefinierbare Farbe?"
Sie zuckte die Schultern.
"Darauf bemerkt man Flecken nicht so schnell!"
Diese Überlegung überraschte Kaiba, der sich über solche Dinge sein Lebtag
keine Gedanken gemacht hatte.
>Sie ist wohl anscheinend doch praktischer veranlagt, als ich gedacht hatte!>
Wieder kam das Stimmchen ins Spiel.
>Vielleicht muss sie ja? Du weißt schließlich nicht, aus welchen
Verhältnissen sie kommt! Hat ja nicht jeder so viel Geld wie du!<
>Aus der Gosse meinst du? Na, das würde immerhin ihren Bekanntschaftskreis
erklären!<
>Wir wollen es doch nicht gleich übertreiben! Zwischen Gosse und Ärmerer
Gegend liegt doch noch ein kleiner Unterschied!<
>Ist ja gut! Sag mal, wer bist du eigentlich, dass du dich hier einfach so in
meine Gedankengänge einmischst?<
>Ich bin du!<
>Jetzt wird bloß nicht zu logisch!<
>Ich bin aber du! Ich bin sozusagen dein innerer Widerpart, der dir hilft, auch
die andere Seite der Medaille zu betrachten. Momentan spiele ich ein bisschen
Engel und helfe dir, die menschliche Seite der Dinge, und nicht nur dir rein
logische und gewinnbringende zu sehen.<
>...Ah ja. Und warum bist du erst seit heute Nacht da?<
>Du hattest vorher einfach kein Interesse an der menschlichen Seite der Dinge.<
>Und warum sollte ich jetzt Interesse daran haben?<
>Als ob du das nicht wüsstest!<,
sprach´s und verließ ihn.
>Super, ich bin schon längst Schizophren!<
Während dieses inneren Dialoges war sie zurück zum Auto gegangen und kramte
erneut in ihrem Tütenberg.
>Und schon wieder könnte ich auf und davon sein!<,
Dachte er, in sich hinein lächelnd, als er ihr nachging.
"Grün oder blau?",
riss sie ihn völlig unvermittelt aus einen Gedanken.
"Entschuldige bitte, aber ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!"
Sie wedelte ihm mit einem Päckchen, in dem sich zwei Zahnbürsten befanden, vor
der Nase herum.
"Die Zahnbürste! Welche Farbe willst du?"
Kaiba setzte schon an, um zu sagen, wie vollkommen irrelevant es sei, welche
Farbe eine Zahnbürste hat, als er es sich plötzlich anders überlegte.
"Such du dir eine aus. Ich nehme die Andere."
Das schien sie restlos zufrieden zu stellen.
"Dann bekommst du die Blaue, die passt zu deiner Augenfarbe, und ich nehme die
grüne, die passt zu meiner Augenfarbe!"
Während sie das beschloss, strahlte sie über das ganze Gesicht.
>Schon fast beneidenswert, an was für einfachen Dingen sie Freude findet.<
Wieder begann sie mit den Tüten zu hantieren und förderte eine ganze Reihe
weiterer Hygieneartikel zu Tage. Beladen mit Zahnbürste, Zahnpasta,
Wegwerfwaschlappen, Seife ,Deo und dem Kommentar:
"Du stinkst!",
wurde er erneut in das Toilettenhäuschen geschickt. Nachdem er sich wenigstens
oberflächlich gereinigt hatte, konnte er sich wieder seiner Handschellen
erfreuen, währen sie in der Sanitären Einrichtung verschwand. Dann fuhren sie
weiter.
"Was macht man da eigentlich den ganzen Tag?",
fragte sie eine Weile später völlig zusammenhangslos. Verwirrt blickte er
auf.
"Ich meine, wenn man reich ist!"
"Was soll man da schon machen? Arbeiten natürlich!"
"Den ganzen Tag?"
"Und meistens noch die halbe Nacht!"
Sie schwieg kurz und meinte dann:
"Das versteh ich nicht."
"Wieso?"
Wenn man schon so viel Geld hat wie du, dann hat man doch auch genug Geld, um
Leute zu bezahlen, die für einen arbeiten!"
Ein verächtliches Schnauben entwich ihm.
"Als ob die irgendetwas täten, wenn man sie nicht jeden Tag antreibt!"
"ich mein ja nicht, dass du gar nicht mehr arbeiten solltest, aber ein bisschen
Weniger..."
"Wofür?"
Sie sah ihn kurz entgeistert an.
"Na damit du mehr Zeit für deine Freunde und dein Familie hast!"
Kaiba lachte kurz trocken und spöttisch auf, was so schrecklich klang, dass sie
neben ihm zusammenzuckte.
"Freunde?",
Sagte er miteiskalter, höhnischer Stimme,
"Ich habe keine Freunde!"
Sie schien sehr bestürzt zu sein.
"Du hast keine Freunde?",
fragte sie leicht fassungslos.
"Ich habe keine Freunde:"
"Überhaupt keinen?"
"Keinen einzigen!"
Sie schwieg kurz verwirrt. Dann schien ihr etwas einzufallen.
"Aber du hast eine Familie!"
"Ich bin ein Weisenkind. Ich habe keine Familie."
"Das stimmt nicht, du hast einen Bruder, das hab ich mal irgendwo
aufgeschnappt!"
"Das stimmt allerdings. Ich habe einen Bruder...!"
Ohne das Kaiba es gemerkt hatte, war sein Tonfall, während er dies sagte,
wesentlich weicher geworden. Ihr war das allerdings keinesfalls entgangen, denn
plötzlich erschrak sie ganz fürchterlich.
"Oh Gott, der Arme, was muss der sich Sogen machen. Der denkt ja dir wäre sonst
was passiert! Und das alles meinetwegen"
>Wie um Himmels Willen ist sie dazu gekommen, eine Bank zu überfallen?<
"Wir müssen ihm eine Nachricht schicken, damit er weiß, dass es dir gut
geht!"
"Nein!"
"Wie, nein?"
"Nein!"
Er seufzte, als er ihren verständnislosen Gesichtsausdruck sah.
"Denk doch mal nach! Würdest du Mokuba wissen lassen, dass es mir gut geht, und
dass er sich keine Sorgen zu machen braucht, dann würdest du diese gesamte
Geiselnahme sinnlos machen."
Er sah ihren immer noch nicht sehr überzeugten Gesichtsausdruck.
"Verstehst du das?"
"Ja, aber..."
Weiter kam sie nicht.
"Kein aber, es ist nun mal so wie es ist!"
"Hast ja recht."
Trotzdem sah sie ziemlich betrübt aus.
>Jetzt macht die sich solche Gedanken um Mokuba, dabei weiß der längst, dass
mit wir alles in Ordnung ist!>
"Ich glaube nicht, dass Mokuba sich Übermäßig Sorgen um mich macht!"
"Wie kommst du darauf?"
"Sagen wir einfach, er kennt mich!"
"Na, wenn du meinst..."
Obwohl sie immer noch nicht ganz glücklich aussah, wirkte sie doch zumindest
etwas beruhigt.
Kurzes Schweigen.
"Familie ist dir wohl sehr wichtig?"
"Es gibt nichts wichtigeres! Irgendwann,",
Sie strahlte über das ganze Gesicht bei dieser Vorstellung,
"Irgendwann werde ich meine eigene Familie haben. Mit zwei oder der Kindern
und..."
Sie war richtig ins Schwärmen gekommen, doch dann schien ihr bewusst zuwerden,
mit wem sie da gerade über was sprach. Mit blutrotem Gesicht verstummte sie.
Währenddessen durchzuckte Kaiba die Vision, wie sie lachend in einem Haufen
Kinder sahs und fröhlich mit ihnen spielte.
>DAS passt zu ihr!<
Erneut schwiegen sie.
Um fünf vor neun bog sie auf einen Parkplatz ab.
"Ähm... Sollte man als Geiselnehmer nicht so lange wie möglich weiterfahren,
um so weit wie möglich vorwärts zu kommen?"
"Ja, aber wir haben noch was zu tun!"
Irgendetwas in ihrer Stimme machte ihn extrem misstrauisch.
"So, haben wir das?"
"Jep!"
Nachdem sie geparkt hatte, kletterte sie aus dem Wagen und befahl, ohne ihn
dabei an zu sehen:
"Steig aus!"
Dann verschwand sie in ihrem Tütenberg.
>Da stimmt doch irgendwas absolut nicht!<
Schließlich streckte sie ihm, noch immer ohne ihn anzusehen, ein Päckchen
hin.
Haartönung.
Schwarze Haartönung.
"Das-ist -jetzt-nicht-dein-Ernst!"
Plötzlich schien sie sich ganz furchtbar für die abgewetzten Spitzen ihrer
Turnschuhe zu interessieren.
"Doch?"
"Nein!"
Endlich sah sie ihn wieder an und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass
sie es gelassen hätte. Seine eben noch hundertprozentige Gegenwehr schmolz
unter ihren flehentlichen Blicken einfach dahin.
"Och komm schon, das ist doch ganz logisch! Du musst doch zugeben..."
"Ist ja gut!"
Mit verachtungsvollem Gesichtsausdruck grabschte er sich die Packung, drehte
sich abrupt um und stampfte in Richtung der Toilette. Ununterbrochen murmelte er
dabei vor sich hin:
"Ich bin eine schrecklich verängstigte Geisel! Ich bin eine schrecklich
verängstigte Geisel!"
>Autosuggestion ist alles!<
"Ich bin eine schrecklich verängstigte Geisel! Ich bin..."
Sie kicherte.
Blitzschnell wandte er sich um und schickte ihr einen Blick, der sie sofort
verstummen ließ. Trotzdem hätte er schwören können, ein leises Lachen
gehört zu haben, als er die Tür schloss.
Eine ganze Weile lang starrte er einfach nur angeekelt auf die Packung in seiner
Hand. Schließlich überwand er sich und öffnete sie. Während er vorsichtig
ein bisschen der darin enthaltenen Pampe auf die Hand nahm und in seinen Haaren
verteilte, dachte er:
>Ich sollte mir wirklich überlegen, die Sache sofort zu beenden!<
Aber er tat es nicht.
Nachdem das Tönungsmousse seine gesamten Haare bedeckte und seine Hände
penibelst gesäubert worden waren, überlegte er sich, was er nun tun sollte.
Eine viertel Stunde sollte das Zeug einwirken.
>Na toll, und was mach ich jetzt? So kann ich schlecht rausgehen, ich sehe ja
aus, als hätte ich mir Schuhcreme in die Haare geschmiert! Andererseits, wenn
ich noch ein paar Minuten in dieser Luft hier drinnen verbringe, muss ich mir
nie wieder Gedanken über Haare oder Schuhcreme machen...<
Seine Entscheidung wurde ihm jedoch relativ schnell abgenommen.
"Scheiße, gottverdammter Mist! Ich krieg die Krise!",
Hörte er sie durch die dünnen Wände des Häuschens nur leicht gedämpft
fluchen.
>Was hat sie denn jetzt schon wieder angestellt?<
Schnell stürzte (schnell, Ambulanz! *g*) er nach draußen. Dort stellte er
jedoch fest, dass der Grund ihres Herumgefluches keineswegs in einer neuerlichen
Katastrophe, sondern in anscheinend in dem Buch lag, dass sie vor der Nase
hatte. Als er das bemerkte verfiel er sofort wieder in sein normales
Schritttempo. Sie bemerkte ihn überhaupt nicht, selbst als er direkt hinter ihr
stand, so vertieft war sie in ihr Buch.
"Zwei Fäkalausdrücke auf einmal! Dir ist schon klar, was ich jetzt eigentlich
tun müsste?"
Ein gemurmeltes
"Ach, lass mich doch in Ruhe!"
war die einzige Reaktion ihrerseits. Neugierig geworden beugte er sich über
ihre Schulter und fragte:
"Was liest du da eigentlich, dass du dien Umluft deswegen so mit
Kraftausdrücken verschmutzen musst?"
"Nichts!"
Eiligst schlug sie das Buch zu, so dass nur noch die hintere, komplett schwarze,
Umschlagseite zu sehen war. Aber Kaiba hatte bereits einen Blick auf seine
Seiten erhaschen können.
>Das kann doch nicht wahr sein!<
"Sag mir, dass das da eben keine Mathematik war, die ich da gesehen habe"
"Das war keine Mathematik!",
Sagte sie schnell und pflichtschuldigst.
Zu schnell.
Zu pflichtschuldig.
Es war so schlecht gelogen, das Kaiba nicht mal überlegte, darauf ein zu
gehen.
"Du bist doch nicht etwa noch in der Schule, oder?"
Das darauf folgenden Schweigen zeugte davon, dass sie die Lügerei aufgegeben
hatte.
Und sagte Kaiba genau das, was er nicht hatte hören wollen.
Eine Millisekunde lang gestatte Kaibas seinem Kopf verzweifelt in seien Hände
zu sinken.
Aber wirklich nur eine sehr kurze Millisekunde
"Ich bin von einer Schülerin entführt worden!",
Murmelte er leicht fassungslos.
>Das klingt noch armseliger, als ich gedacht habe!<
Eine Weile lang schwiegen sie beide.
Schließlich tat Kaiba das einzige, was ihm in dieser Situation einigermaßen
produktiv vorkam.
"Soll ich es dir erklären?"
Fast schüchtern drehte sie sich herum und sah ihn an.
"Würdest du das machen?"
"Sonst hätte ich es dir wohl kaum angeboten!"
Sofort begann sie zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd.
"Oh, das ist wirklich super, ich check nämlich gar nichts!"
Das Buch wurde wieder aufgeschlagen. Als Kaibas hineingesehen hatte war er ihr
einen zweifelnden Seitenblick zu.
"Dir ist schon klar, dass das hier Stoff der zehnten Klasse ist?"
"Ja, und?"
"Du bist doch nicht etwa in der zehnten Klasse?!"
Sie lachte auf.
"Ach nein, ich bin im Abschlussjahrgang und wir wiederhohlen gerade! Aber das
Zeug habe ich noch nie kapiert."
>Gott sei dank!<
(Gott: "Was hab ich damit zu tun?")
>Natürlich ist sie nicht erst in der zehnten! Woher hätte sie denn da
Autofahren können sollen<,
Meldete sich Kaibas anderes ich zu Wort.
>Seit wann denkst denn du logisch?<
>Seit dem du es nicht mehr tust. Wiederpart, du erinnerst dich dunkel...?"<
>Na super<
Er wandte sich wieder ihr und ihrem Mathematikbuch zu.
"Also, pass mal auf..."
Eine knappe Dreiviertelstunde und einen doch etwas umfangreichere Expedition in
die Tiefen der Mathematik später sah er wieder auf seine Uhr.
"Ich schätze mal, ich sollte langsam diese Schmiere aus meinen Haaren waschen.
Na ja, jetzt sind sie hoffentlich wenigstens richtig schwarz."
Und das waren sie.
Es war nicht wirklich schlimm.
Eher ungewohnt.
>Wenn das so weitergeht, glaubt mir am Ende niemand mehr, dass ich Seto Kaibas
bin!<,
dachte er, als er in den Spiegel sah.
Sie schien sehr zufrieden mit dem Ergebnis zu sein.
"Gut, das hat ja super geklappt! Aber jetzt noch mal wegen Mathe, also..."
"Wofür brauchst du bei einer Geiselnahme eigentlich Mathematik?"
"Na ja, am Montag muss ich eigentlich ´ne Klausur in Mathe schreiben."
"Kannst du mir mal erklären, wie du das anstellen willst?"
"Vielleicht schreib ich sie ja auch gar nicht, aber wer weiß schon, was bis
Montag passiert? Um nach mal auf Mathe zurückzukommen..."
>Ja, wer weiß schon, was passiert?<,
dachte er, während er sich mit einer für ihn SEHR ungewöhnlichen Geduld
erneut daran machte, ihr die Mathematik ein Stückchen näher zu bringen.
fin
so, das wars. scheiße ist das schlecht! schande über mein
haupt!*aschezumüberdenkopfstreuensuchengeht*
Kapitel 4: Third day *part one*
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*reingeschlichenkomm*
*aufdiekniefall*
es tut mir so leiheiheid!*rumheul*
abba ich hab echt ganz tolle entschuldigungen, warum das hier so lange gedauert
hat!
1. mein computer hatte ne ganze weile lang en ziemlichen knacks: also, nix mit
schreiben.
2.meine rechte hand war geprellt und einhändig tipp ich eben noch viel
langsamer (in so fern das geht...)
3. ich musste endlich ne andere ff fertig schreiben, die schon ganz lange auf
ihr letztes chapter warten musste, weil ich so viel an dieser story getippt
hab.
könnt ihr mir verzeihen?
*vontomateamkopfgetroffenwerd*
wie, ich soll aufhören zu schwallen, damits endlich weiter geht?
*seufz*
na gut
*rausschleich*
Third day *part one*
Am zweiten Morgen erwachte Kaiba mit extrem schlechter Laune. Die ganze Nacht
über hatten ihn Visionen vom Zerfall seines Firmenimperiums heimgesucht.
Wer sollte auch etwas tun, wenn sich die anderen Firmen wie die Geier auf die
Kaibacooperation stürzten?
Und das würden sie ganz gewisslich tun, da war er sich sicher.
>Wenn ich noch ein paar Tage weg bin, ist die Firma hundertprozentig am Ende!
Außerdem hab ich Mokuba versprochen, dass ich dieses Wochenende Zeit für ihn
habe! Stattdessen hocke ich in dieser Rostlaube irgendwo in der Pampa in der
Nähe von Mikado.<
Er brütete noch eine ganze Weile vor sich hin, bevor sie um viertel nach sieben
endlich aufwachte.
"Morgen!",
Meinte sie, noch ziemlich verschlafen, während sie die Augen öffnete. Kaiba
starrte aus dem Fenster.
"Morgen.",
Sagte er einsilbig. Obwohl er den verwirten Blick, den sie ihm zuwarf, sehr wohl
bemerkte, war er keinesfalls bereit, sie von seiner schlechten Laune zu
verschonen.
>Immerhin ist sie schuld daran, dass ich hier hocke!<
>Du könntest die Sache doch auch einfach beenden! Das wäre nur logisch!<
>Pah, nerv mich nicht mit deiner Logik! Mach ich doch bald!<
>Und wann?>
>Bald eben!>
Er schwieg den ganzen Morgen.
Er schwieg während sie ihm die Handschellen abnahm, er schwieg während sie ihn
zum Toilettenhäuschen und zurückbrachte, er schwieg während sie
frühstückten und er schwieg während sie weiterfuhren.
Irgendwann, mitten auf der Autobahn, ertrug sie es nicht mehr.
"Was ist los?"
Dieser einfache Satz brachte bei Kaiba, der schon den ganzen morgen in seinem
Zorn vor sich hinbrodelte, das Fass zum überlaufen.
"WAS LOS IST? ICH WERD DIR ERKLÄREN, WAS MIT MIR LOS IST!"
Er explodierte richtiggehend.
"ICH SITZE HIER IN EINEM SCHROTTREIFE KARREN, NEBEN EINER KOMPLETT UNFÄHIGEN
VERBRECHERIN, DIE MICH FÜR DIE LÄCHERLICH SUMME VON 10.000€ ALS GEISEL
GENOMMEN HAT, WÄHREND MEINE FIRMA SCHUTZLOS DER WIRTSCHAFT AUSGELIEFERT IST.
UND WEIßT DU, WAS DAS SCHÖNSTE AN DER GANZEN SACHE IST? MEIN PLANLOSE
ENTFÜRERIN SCHEINT MIR AUCH NICHT DIE LEISESTE AHNUNG ZU HABEN, WIE ES
WEITERGEHEN SOLL, ODER HAST DU DA EINE IDEE?"
Sie hatte es wirklich geschafft, dass er so ausgerastet war, wie schon seit
frühsten Kindertagen nicht mehr, ohne auch nur das geringste bisschen getan zu
haben. Seine kühle Gelassenheit, die er sonst so überzeugend zur Schau trug,
war vollkommen verschwunden. Allerdings schien sie mit diesem
Temperamentsausbruch ein Wenig überfordert.
"Also, ich... Äh... Nein, ab..."
"NEIN, DU HAST NATÜRLICH KEINE IDEE! UND DANN FRAGST DU MICH WAS LOS IST?"
Jetzt war es auch um ihre Fassung geschehen
"MEINST DU EIGENTLICH, MIR MACHT ES SPAß, ZIEMLICH SINNLOS DEN GANZEN TAG
ÜBER DIE AUTOBAHN ZU FAHREN?"
Die sie momentan ganz augenscheinlich völlig vergessen hatte. Ihr Gesicht Kaiba
zu gewand konzentrierte sie sich nun völlig auf ihren eigenen Wutanfall.
"MEINST DU EIGENTLICH, ICH HÄTTE NICHTS BESSERES ZU TUN? DAS IST ALLSE SNICHT
SO GEPLANT GEWESEN!ICH WOLLTE MIT DIESER ACH SO LÄCHERLICHEN GELDSUMME DOCH NUR
MAMA HELFEN! STATTDESSEN SITZE ICH MIT EINER BESSERWISSERISCHEN GEISEL, DIE SICH
SONSTWAS AUF IHREN STATUS EINBILDET, IN DIESEM WAGEN FEST, OHNE AUSSICHT
DARAUF, IHR DAS GELD BRINGEN ZU KÖNNEN! ICH..."
"ICH HABE SCHLIEßLICH NICHT DARUM GEBETEN, ENTFÜHRT ZU WERDEN UND ICH HABE
WEDER ZEIT NOCH LUST, DIESE SACHE NOCH VIEL LÄNGER MIT ZU MACHEN"
"WAS SOLL ICH DENN TUN? WENN..."
"BREMSEN, GOTT VERDAMMT!"
Mehr reflexartig reagierte sie sofort mit einer Vollbremsung. Und das keinen
Augenblick zu früh!
Schließlich bekommt selbst die älteste Schrottkarre doch noch ein gewisses
Tempo, wenn man in der Hitze des Gefechtes auf die Dauer vergisst, den Fuß vom
Gas zu nehmen. Man vermutet sogar im Allgemeinen, dass sie mitunter so schnell
werden können, dass sie in theoretisch andere Autos, die vor ihnen fahren, von
hinten rammen könnten. Glücklicherweise konnte von einer praktischen
Demonstration dieser Theorie dadurch abgesehen werden, dass Kaiba aus den
Augenwinkeln wahrnahm, dass das Auto vor ihnen doch SEHR schnell näher kam. Im
letzten Moment, bevor sie den Kofferraum des anderen Wagen knutschten, schrie er
auf (macht er ja so selten in letzter Zeit...^^) und sie stieg auf die Bremsen.
Der tiefsitzende Schock auf ihrer Seite war nicht zu übersehen. Sie klammerte
sich -mal wieder- mit beiden Händen am Lenkrad fest und hatte die Augen
erschrocken aufgerissen.
>Nicht schon wieder!<
"Okay, du fährst jetzt ganz langsam an und bringst uns beide auf den
Standstreifen",
sagte Kaiba in dem beruhigensden Tonfall, den er als ein im Beruhigen absolut
ungeübter Mensch zu Stande brachte. (stell ich mir sehr beruhigend vor...^^°)
Tatsächlich ließ sie den Motor an und kurz darauf waren sie auf dem
Standstreifen.
Mal wieder.
In der Hoffnung, dass sie sich beruhigen würde, wartete er eine Weile. Doch als
sie eine nicht unbeachtliche Zeitspanne später noch immer kalkweiß und
zitternd vor dem Lenkrad saß, schlug er vor:
"Wie wäre es, wenn ich erst mal ein Stück fahre?"
"A... Aber das geht doch nicht, i... ich mein d... du bist doch die Geisel!"
"Stimmt, und als solche bin ich viel zu wichtig, um im nächsten Kofferraum oder
an der Leitplanke zu enden. Da ich davon ausgehe, dass auch sich dein Verlangen
nach dererlei Erfahrungen in Grenzen hält, schätze ich mal, dass du mir jetzt,
natürlich mit vorgehaltener Pistole, befehlen wirst, den Wagen zu fahren.
Worauf ich als schrecklich verängstigte Geisel natürlich hören werde."
"Das würdest du tun?"
>...< (=ohne Worte)
>Das ist alles der Schock!<
>...Wenn du das sagst...<
"Ich denke schon, so schrecklich verängstigt, wie ich bin!"
"Na dann... Lass uns mal Plätze tauschen!"
Der Fahrerwechsel ging also ungefähr wie beschrieben vonstatten.
Sehr ungefähr.
Kaiba ließ den Wagen an. Bevor er losfuhr, warf er noch einen Seitenblick auf
das Mädchen im Sitz neben sich. Tief in das alte Polster gekuschelt, war sie
schon dabei, einzuschlafen. Ein leises Lächeln huschte über seine Züge,
während er wieder auf die Fahrbahn auffuhr
Die nächsten Stunden verliefen sehr ruhig.
Kaiba fuhr, sie schlief.
So ging es, bis er auf einmal ein dringendes Bedürfnis verspürte. Da er sich
sicher war, dass sie den Schlaf gut gebrauchen konnte, wollte er sie nicht
aufwecken. Deshalb beschloss er, einfach auf den nächsten Parkplatz zu fahren.
Scheiße!<
>Sie hat dich angesteckt! Du hast gerade dieses Unwort benutzt!<
>Schweig Stille! Ich habe jetzt wirklich andere Probleme!<
Erneut versuchte er den Wagen anzulassen.
Stille.
Der Motor schien einfach den Dienst quittiert zu haben.
"Ich glaub das nicht! Die Schrottschleuder hat einfach den Geist aufgegeben!",
fluchte Kaiba unterdrückt.
Oder vielleicht auch nicht so unterdrückt, denn sie begann sich neben ihm zu
regen.
"Was´n los?",
murmelte sie schlaftrunken.
"Sieht fast so aus, als säßen wir erst mal hier fest. Die Rostlaube fährt
nämlich nicht mehr."
Nachdem sie ausgiebig gegähnt und sich gestreckt hatte sagte sie:
"Wahrscheinlich schmollt er, weil du ihn immer beleidigst. Könntest ihn aber
wirklich mal bei seinem richtigen Namen nennen anstatt immer nur Rostlaube oder
Schrottkarren. Schließlich hat er einen."
Kaibas Hirn brauchte eine ganze Weile, um diese Information zu verarbeiten.
Er konnte es nicht glauben.
Wollte es nicht glauben.
"Versuchst du mir etwa gerade zu vermitteln, dass dieses desolate Exemplar von
einem Automobil einen Namen hat, einen Namen, der nicht seiner Automarke oder
seiner Serienkennung entspricht?"
Verwundert sah sie ihn an.
"Aber natürlich! Er heißt Klaus."
"Dein Auto heißt Klaus."
"Eigentlich heißt er ja Klaus Dieter, aber den Namen mag er nicht so, deshalb
nenne ich ihn immer Klaus. Ist auch praktischer als immer dieses lange Klaus
Dieter!"
>...<
>Na ja, du hast doch selbst gesagt, dass sie praktisch veranlagt ist...<
>...<
>...<
>Ich will hier raus!<
"Wie hört sich der Motor an?",
fragte sie, die seinen Schock anscheinend überhaupt nicht bemerkt hatte
"Klaus Dieter...",
murmelte Kaiba nur völlig aphatisch. Sie sah ihn völlig verdutzt an.
"DAS sagt der Motor?"
Als er ihren Gesichtsausdruck sah, wurde ihm bewusst, was er da gerade von sich
gegeben hatte und er riss sich zusammen.
>Ich lass mich doch nicht von etwas, das Klaus Dieter heißt aus der Bahn
werfen!<
"Der sagt gar nichts. Er schweigt."
"Keinen Ton?",
fragte sie.
"Keinen Ton!",
bestätigte Kaiba.
"Hast du mal unter die Motorhaube geguckt?"
"Für solcherlei Ideen hatte ich bisher keine Zeit, allerdings..."
Er brach ab und schwieg.
"Was ?",
hakte sie nach, ganz offensichtlich neugierig geworden.
"Allerdings",
erklärte Kaiba einem Fleck genau neben ihrem Gesicht,
"Ist die Motorik des Autos nicht ganz mein Fachgebiet..."
(= Kaiba hat ausnahmsweise mal absolut keine Ahnung. Und das ist ihm etwas
peinlich*gg*)
"Tja, dann werd ich jetzt mal nachsehen"
Nachdem sie ausgestiegen und um das Auto herumgegangen war, riss sie die
Motorhaube auf, um fast mit dem gesamten Oberkörper in den Innereien des
Wagens zu verschwinden. Auch Kaiba stieg aus und warf einen Blick über ihre
Schulter, musste allerdings feststellen, dass er mit dem Scheinbaren
Durcheinander aus Drähten, Metall und Plastikteilen rein gar nichts anfangen
konnte. Glücklicherweise schien es ihr da ganz anders zu gehen. Zielstrebig
wühlte sie sich durch den Motor. Anscheinend wurde sie fündig, denn kurze Zeit
später tauchte sie wieder auf.
"Das ist schlecht!",
meinte sie, anscheinend ein wenig besorgt,
"Die Verteilerkappe hat ´nen Riss"
Schweigen.
"Du glaubst jetzt nicht ernsthaft, das mir das jetzt irgendwas sagt, oder?"
"Na ja, was das ist, ist jetzt nicht so wichtig. Fakt ist, dass ich das Ding
hoffentlich so weit reparieren kann, dass wir bis zur nächsten Werkstatt
kommen. Wenn es nicht anfängt zu regnen, dann wird nämlich der Motor feucht
und wir haben wirklich ein Problem. Und dann können wir den Abschleppwagen
rufen."
Sie strich sich mit dem Handrücken die Haare aus dem Gesicht, woraufhin Kaiba
regelrecht fühlen konnte, wie seine recht Augenbraue in die Höhe schoss. Er
versucht sich das Grinsen zu verkneifen, was ihm allerdings nicht ganz gelingen
wollte.
"Was ist?",
fragte sie leicht schlecht gelaunt, als sie seinen Blick bemerkte.
"Ich find das Alles ehrlich gesagt nicht so besonders komisch!"
"Du hast dir gerade dieses schwarze Zeug, das überall am Motor klebt, quer
durchs Gesicht geschmiert."
"Oh Schei....eibenkleister!"
Vor sich hinschimpfend eilte sie zum Toilettenhäuschen und lies einen
grinsenden Seto Kaiba zurück, der sich mit dem Rücken an Klaus Dieter lehnte.
>Ja, ja, wenn man nicht so schrecklich verängstigt wäre...<
Als sie etwa eine halbe Stunde später wiederkam, machte ihr Gesicht einer
Tomate zwar scharfe Konkurrenz, war dafür allerdings auch nicht mehr schwarz.
Mit einem lauten Knall schloss sie die Motorhaube,
"Versuch mal, ihn an zu lassen!"
Zweifelnd sah Kaiba sie an.
"Wolltest du nicht erst etwas reparieren?"
"So ähnlich,. Wirst schon sehen, wenn du ausnahmsweise mal tust, was ich
sage."
Da sie auf diesem Gebiet unbestreitbar mehr Ahnung hatte als er, setzte er sich
hinter das Steuer und versuchte den Wagen zu starten.
Nichts.
"OK, versuch´s noch mal!"
Er tat wie ihm geheißen und dieses Mal gab das Auto wieder das Rülpser
ähnliche Geräusch von sich. In genau dem Moment, in dem es erklang, trat sie
mit erstaunlicher Festigkeit und Schnelligkeit gegen Klaus Dietrichs Seite. Wie
durch ein Wunder lief das Auto plötzlich perfekt, anstatt, wie Kaiba
befürchtet hatte, einfach auseinander zu fallen. Schnell lief sie um den Wagen
herum, riss die Beifahrertür auf und lies sich auf den Sitz plumpsen.
"Das ist das einzige, was bei ihm hilft. So zu sagen eine Wundermedizin."
"Ja, bei einer so sanften Behandlung, da kann man das Schmollen schon
vergessen..."
Aber sie beachtete seinen vor Sarkasmus triefenden Einwurf gar nicht, sondern
schloss ihren Gurt und rief enthusiastisch:
"Und jetzt nix wie auf zur nächsten Werkstatt!"
Third day *part one*~Fin~
dringende anmerkung zu diesem kapitel:
ich hab echt keine ahnung von autos, abba so weit ich weiß, laufen die dinger
mit riss in der verteilerkappe eigentlich tadellos, sollange die ganze
veranstaltung net nass wird (ich könnt mich auch irren...)
ich hab also en bisschen gecheatet, abba mit abschleppwagen wäre die sache
soooooooooo komoliziert geworden.
falls ich mich koplett geirrt habe und das mit dem automotor alles ganz anders
is, so bitte ich: klärt mich auf, damit der schwachsinn den ich hier in die
welt setzte wenigstens hand, wenn schon keinen fuß hat.
noch ma ein riesenfettes danke an alle kommischreiber *kekseverteil*
ihr seid die besten!!! *knuddelz*
ach, wo wir gerade dabei sind: kommis sind doch eine schöne sache, nich wahr?
ich mag sie wirklich gerne, also falls einer einen zu viel hat, er kann ihn
gerne da lassen...
ich kümmere mich auch gut um ihn, ehrenwort;)
bis denne
lunareclipse
Kapitel 5: Third day *part two*
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so, vor diesem kappi gibts erst mal ne warnung: es ist anders, als die anderen.
während es mir in den bisherigen kappis vor allem darum ging, die entführung
in einem möglichst humorvollen licht darzustellen, ist dieses eher ein
"meilenstein" für die handlung. obwohl ich sonst keine storys mit hetero
paarings hab, diese is nun mal eine und steht eindeutig unter romantik. und weil
ich mittlerweile selbst ziemlich verliebt in meine geiselnehmerin bin, bekommt
sie die auch. da ich aber finde, dass zu romanik ein gewisses maß an
ernshaftigkeit gehört, wird die sich in diesem kappi langsam einschleichen,
denn wir nähern uns langsam, aber sicher dem ende dieser geschichte. ich hoffe,
ihr verzeiht mir das und lest trotzdem weiter*unauffälligzugo-sanschiel*
so, jetzt hab ich fürs erste abba genug gelabert.
here we go...
Third day *part two*
Während Kaiba Ausschau nach der nächsten Autobahnausfahrt hielt, fiel ihm
plötzlich etwas ein, das er vorher völlig vergessen hatte. Sein Geist war
einfach zu sehr davon in Anspruch genommen gewesen, zu beten, dass der Motor
durchhalten möge.
"Was soll ich eigentlich machen, während der Wagen in die Werkstatt kommt? Da
kann ich mich schlecht im Kofferraum verstecken."
Sie kräuselte die Nase und schien eine Weile darüber nachzudenken.
"Ich fürchte wir müssen das Risiko eingehen, dass dich wer erkennt. Du wirst
wohl einfach aus dem Auto steigen und dich unauffällig (man beachte, sie
spricht von Seto Kaiba!!!) verhalten müssen.
>Wie selbstverständlich sie schon wir sagt! Als ob ich ohne Pistole vor der
Nase irgendetwas müsste. Sie ist echt so naiv!<
>Aber niedlich!<
"So werden wir das wohl machen müssen."
>Ähm... Du sagst auch "wir"!<
>Na und? Wen stört´s?<
>Wenn du meinst...<
An der nächsten Ausfahrt bogen sie in Richtung der Stadt Shogi ( ich weiß, ich
werde immer einfallsreicher^^°) ab, in der sie durch Nachfragen
glücklicherweise relativ schnell und ohne weitere Komplikationen eine
Audiwerkstatt fanden.
>Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob diese Tarnung hält, was sie verspricht!<,
Dachte sich Kaiba, als sie ausstiegen. Da die beiden sich geeinigt hatten (seit
wann hat denn eine Geisel Mitspracherecht?), er solle, wenn irgendwie möglich,
Nichts sagen, blieb er an Klaus angelehnt stehen, während sie hinein ging, um
jemanden zu suchen, der ihnen weiter helfen konnte. Kurze Zeit später kam sie
mit einem jungen Mechaniker im ölverschmierten Blaumann wieder heraus, der
sogleich den Wagen begutachtete.
"Oh, das ist übel! Also, ob ich für DEN noch eine passende Verteilerkappe auf
Lager hab, muss ich erst nachsehen. Und sie sind sich sicher, dass es an der
Verteilerkappe liegt?"
"Einhundertprozentig! Aber sie können gerne noch einmal nachsehen."
Der Mechaniker öffnete die Motorhaube, fummelte kurz am Motor herum und sagte
schließlich:
"Sieht so aus, als hätten sie Recht gehabt!"
Nachdenklich kratzte er sich am Kopf.
"Es ist mir ehrlichgesagt ein Rätsel, wie sie den Überhaupt dazu gebracht
haben, bis hier her zu fahren. Wie schon gesagt, muss nachsehen, ob ich für den
einen Ersatz auf Lager hab! Ansonsten kann´s ein paar Tage dauern, bis das Teil
geliefert wird. Wobei..."
Er schien zu überlegen und ließ seinen Blick dabei gedankenverloren durch die
Gegend schweifen. Auf einmal blieben seine Augen an Kaiba hängen, der noch
immer an die Fahrerseite des Autos lehnte und seine Augenbrauen zogen sich
nachdenklich zusammen.
"Sagen sie mal, kenn ich sie nicht von irgendwo her?"
>Schlecht! Genauer gesagt: SEHR schlecht! Jetzt lass dir aber mal ganz fix eine
Antwort einfallen, die niemand mit dem großen Firmenboss Seto Kaibas in
Verbindung bringen kann!<
"Ne Mann, glaub net. Bin net hier aus der Gegend, weißte?
"Trotzdem! Irgendwie ist mir so, als hätt ich dich schon mal gesehen."
So nichtssagend wie möglich zuckte Kaiba die Schultern. Genau diesen Moment
suchte sich das Radio, das die ganze Zeit aus der Werkstatt heraus vor sich hin
gedudelt hatte, um seine Umwelt mit den neusten Informationen zum Thema "Seto
Kaibas Geiselnahme" zu versorgen.
"Heute in den frühen Morgenstunden begann die offizielle Suche nach dem vor
zwei Tagen bei einem Banküberfall in Domino als Geisel genommenen Inhaber und
Leiter der Kaibacooperation. Laut Polizeiangaben handelt es sich beim Täter
eindeutig um eine junge Frau. Die Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten. Sie
sollte in nächster Zeit nach einer jungen Frau in Begleitung des 22 Jährigen
Mannes Ausschau halten. Seto Kaiba ist ca. 1,90m groß, braunhaarig und hat
auffällige blaue Augen. Zum Zeitpunkt der Entführung einen ärmellosen und
nietenbesetzten, weißen Mantel. Hinweise melden sie bitte umgehend dem
zuständigen Polizeirevier.
Obwohl seit der Geiselnahme bereits zwei Tage vergangen sind, liegen bisher
keine Lösegeldforderungen vor."
Als die Radiomeldung begann, der Mechaniker stehen geblieben, hatte sich
herumgedreht und lies nun seine Augen ständig von ihr zu Kaiba und zurück
wandern.
>Noch schlechter! Erschöpft Verdacht. Sieht ganz so aus, als müsste ich meine
schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.<
Die misstrauischen Blicke des Mechanikers bewusst missachtend, stieß sich Kaiba
von Klaus Dieter ab und machte zwei Schritte, bis er genau hinter ihr stand.
Dort angekommen schlang er die Arme um ihre Taille und zog sie an sich heran.
"Na hoffentlich dauert der Kram hier nich zu lange. Deine Mum wir sicher wieder
ganz schön abgehen, wenn wir nich rechtzeitig zum Essen da sin, oda was meinst
du, Süße?"
Erst zuckte sie ein bisschen zusammen, als er sie an sich drückte, doch schien
dann schnell zu verstehen und spielte mit. Vertraulich kuschelte sie sich an ihn
und meinte:
"Na ja, das ist jetzt wohl nicht mehr zu ändern. Vielleicht hat sie ja
Verständnis..."
Er legte seine Wange an ihren Kopf.
"Soll se ruhig sauer sein. Das is mir wesentlich lieber, als das zeug in mich
hinein zu stopfen, dass die Essen nennt. Ma ehrlich: Ich hab noch nie jemanden
gekannt der so derbstens schlecht kocht",
bastelte Kaiba fröhlich weiter an seiner fiktiven Schwiegermutter.
"Also hör mal!"
Für einen Moment schien sie völlig vergessen zu haben, dass es sich um ein
reines Theaterstück handelte, denn sie wirkte sehr aufrichtig empört. Halb zu
ihm herumgedreht knuffte sie ihn -ziemlich fest- mit dem Ellebogen in den
Bauch.
Der Mechaniker, der die ganze Szenerie noch mit leichtem Misstrauen verfolgt
hatte, war anscheinend endlich beruhigt, denn er verschwand mit den Worten
"Na dann wird ich mal schauen, was Sache ist!"
in der Werkstatt.
Sofort machte sie sich von ihm los und sah ihn verwundert an.
"Warum tust du das? Dir hätte es doch recht sein können, wenn er dich erkennt.
Und das du schrecklich verängstigt bist, dass glaube ich beim besten Willen
nicht!"
Spöttisch zog Kaibas eine Augenbraue in die Höhe.
"Keine Sorge meine Liebe! Wenn ich hier irgendetwas tue, das gut für dich ist,
dann sei dir versichert, es ist nur ein Nebeneffekt meines Handelns im eigenen
Interesse! Abba trotzdem, da kannste sagen was de willst: Mit dem letzten Essen
hat se uns beinah über die Wupper gebracht."
Während Kaibas geredet hatte, waren aus der Werkstatt wieder Schrittgeräusche
erklungen. Der Mechaniker kam zurück.
"Also, ich... Ähm..."
Ihr schien auf die Schnelle keine passende Antwort einzufallen, doch
glücklicherweise wurde sie von dem jungen KFZler erlöst, der freudestrahlend
nach draußen kam.
"Da haben sie aber Glück gehabt, dass wir noch eine Verteilerkappe da hatten!
Die werden für dieses Modell nämlich gar nicht mehr produziert. Na ja, wie dem
auch sei, ich muss nur noch schnell den Wagen drinnen fertig machen, dann kann
ich mich direkt um ihren kümmern. Sie können so in einer Stunde wieder vorbei
kommen."
"In Ordnung!",
Sagte sie und zog Kaibas schnellst möglich von dem misstrauischen Mechaniker
weg.
Die Werkstatt lag am äußersten Rand der Stadt. Hinter ihr gab es nur noch
Felder, Wiesen und ab und an ein paar vereinzelte Bäume. Sie beschlossen, sich
dort einen Platz für die Zeit zu suchen, in der die sie warten mussten. Nachdem
sie eine Weile gelaufen waren, ohne einer Menschenseele zu begegnen, setzten sie
sich schließlich an den Rand eines kleines Wäldchens.
Irgendwann unterbrach Kaiba die Stille, die geherrscht hatte, während sie
einfach die Umgebung begutachtet hatten, und stellte ihr die Frage, die ihm
schon seit dem Morgen im Kopf herumspukte:
"Du hast vorhin gesagt, dass du mit dem Geld vom überfall deiner Mutter helfen
willst. Was ist mit ihr?"
Es schien, als hätte sie ihn gar nicht gehört, denn sie zeigte zu erst
keinerlei Reaktion. Doch als er schon dachte, sie würde ihm nicht mehr
antworten, begann sie, während ihre Augen den Horizont fest im Blick behielten,
mit leiser Stimme zu sprechen:
"Mama ist schwer krank. Sie hat einen Tumor in der Brust. Wenn sie rechtzeitig
operiert wird, kann sie wieder völlig gesund werden, wenn nicht, wird sie
sterben. Aber die Operation und der Aufenthalt in der Rehabitilationsklinik, das
kostet viel Geld. Genaugenommen 10.000€. Dafür hab ich die Bank
ausgeräumt."
"Kommt für so etwas nicht normalerweise die Versicherung auf?"
Ihr entfuhr ein bitteres Lachen.
"Versicherung? Klar, wenn man eine hat."
"Jeder hat eine Versicherung. Man muss eine Versicherung haben."
"Es gibt vieles, dass man angeblich muss. In der Gegend, aus der ich komme, hat
so gut wie keiner eine Versicherung. Und das hat bisher noch niemanden
gestört."
Kaiba runzelte die Stirn.
"Gab es denn keinen, der euch hätte helfen können? Was ist mit deinem Vater,
zum Beispiel?"
Erneut lachte sie völlig humorlos.
"Mein Vater? Pah, der hat meine Mutter in dem Moment sitzen lassen, in dem sie
ihm gesagt hat, dass sie schwanger ist. Die einzigen, die uns vielleicht hätten
helfen können, sind Mamas Eltern. Aber sie ist damals gemeinsam mit meinem
Erzeuger von zu Hause weggelaufen, weil ihr ihre Eltern den Kontakt zu ihm
verbieten wollten. Mama hat sich nie getraut, sich wieder bei ihnen zu melden.
Aus Angst, dass sie nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen und weil sie sich
für ihr Verhalten und ihre momentanen Lebensumstände schämt. Meine
Großeltern sind anscheinend ziemlich reich, weißt du?"
"Und warum bist dann nicht du zu ihnen gegangen?"
"Ich wollte ja, aber Mama, hat´s mir verboten. Ihr ging´s so schlecht, ich
wollt sie nicht noch mehr aufregen."
Trotz dieses eigentlich niederschlagenden Tatsachenberichtes konnte Kaiba ein
leichtes zucken in seinen Mundwinkeln nicht verhindern, als er das Paradoxon
entdeckte, dass in ihren Worten steckte.
"Und du meinst ernsthaft, sie regt sich weniger auf, wenn sie mitbekommt, dass
du eine Bank ausgeraubt hast?"
"Sie wird´s ja nicht mitbekommen. Ich werde erzählen, ich hätte im Lotto
gewonnen oder so etwas."
Kaiba sah sie nur zweifelnd an und sparte sich eine Antwort.
>Sie scheint ja keine Sekunde daran zu zweifeln, dass sie gut wieder aus dieser
Sache herauskommt!<
Sie blieben noch eine Weile schweigend sitzen, bis es schließlich Zeit wurde,
sich auf den Weg zurück zur Werkstatt zu machen.
Als sie dort ankamen, war der Audi glücklicherweise wieder einsatzbereit.
"Könn se net noch ein bisschen was an der Karre machen? Das Essen is wirklich
zum Kotzen!",
setzt Kaiba seine Laienspiel Kariere fort.
>Ahhh! Diese Ausdrücke! Was gibst du da bloß von dir!<
>Ruhe da drinnen! Extreme Situationen erfordern nun mal extreme Maßnahmen!<
"Oh, tut mir Leid!",
meinte der Mechaniker aufrichtig bedauernd,
"Da habe ich gar nicht dran gedacht und habe die Bremsen gleich mit
ausgetauscht. Die hatten bitter nötig!"
>Du veräppelst aufrichtige, freundlich Mitmenschen! Sieh nur, wie Leid ihm das
jetzt tut!<
>Bitte, was willst du? Das ich zwei Flügel und einen Heiligenschein bekomme?<
>Man kann es ja mal versuchen...<
>Pffff!<
"Oh nein! Jetzt kann's net ma mehr passieren, dasser einfach gegen die Wand
donnert un ich so ums Essen rumkomm!"
"Tja, da kann man jetzt wohl nichts mehr ändern! Dann will ich sie mal nicht
länger aufhalten, sie werden ja schließlich erwartet (ja, auch ein Mechaniker
kann eine sadistische ader haben!). Wer zahlt?"
Während sie ihre Schulden beglich, setzte sich Kaiba sicherheitshalber schon
mal hinter das Steuer. Von dort aus konnte er beobachten, wie sie sich noch eine
Weile mit dem Mechaniker unterhielt und anfing grinsen. Offensichtlich hatte er
einen guten Witz gemacht. Auf einmal durchbrach wieder mal das etwas
wankelmütige Stimmchen sein Bewusstsein:
>So geht das nicht weiter! Du musst das hier möglichst schnell beenden! Zum
Beispiel jetzt.<
>Nein, jetzt ist ein ganz und gar schlechter Zeitpunkt! Wir haben schließlich
einen Zeugen.<
>Dann aber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit!<
>Jouaaa! Mal sehen...< (für alle, die meine physiklehrerin nicht kennen: joua =
nein)
In diesem Moment wurde die Beifahrertür aufgerissen und sie unterbrach seine
Diskussion mit seiner inneren Stimme, in dem sie ihren Kopf herein streckte.
"Und du bist dir sicher, dass du schon wieder fahren willst? Ich mein, du bist
doch vorhin schon eine ganze Weile dran gewesen. Wenn du willst übernehm ich
jetzt wieder."
Da der Mechaniker mittlerweile den Weg zurück in deine Werkstatt gefunden
hatte, fand Kaiba schnell zu seiner gewohnten Redeweise zurück.
"Nein, die Kostprobe deines Fahrstils heut morgen hat völlig gereicht für
einen Tag. Außerdem sehe ich mich nach einer Stunde Pause durchaus in der Lage,
mir die eigene Gesundheit noch eine Weile durch eigenes Fahren zu
gewährleisten. Schließlich hänge ich an meinem Leben."
Darauf verdrehte sie nur die Augen und ließ sich auf den Sitz plumpsen.
Sie fuhren wieder die Autobahn entlang. Jedoch nicht all zu lange.
"Ich hab Hunger!"
Diesmal kam dieser Satz allerdings nicht von Kaiba.
"Komm, fahr mal beim nächsten Rasthof raus, damit ich uns was zu essen besorgen
kann!"
"Nun, als schr..."
"Oh, hör bloß endlich auf mit deiner "ich bin eine schrecklich verängstigte
Geisel Nummer! Ich kann´s nicht mehr hören!"
Mit diesem Satz und einem freundlichen Grinsen wagte sie tatsächlich, Seto
Kaiba, zum erste Mal, seit dem Tod seines "Vaters", den Mund zu verbieten.
>HALLO? Sie hat dir gerade gesagt, dass du still sein sollst und du hörst auch
noch darauf! Firmenchef? Das ich nicht lache! Bis du hier raus kommst, bist du
nicht einmal mehr in der Lage einem Hund zu sagen, wo es lang geht!<
>Ja! Sie hat sich gerade ein klein bisschen wie ein richtiger Geiselnehmer
verhalten. Merkst du es? Sie macht Fortschritte!<
>...<
>...<
>Ich will versetzt werden, sofort!<
Ein wenig später, als das Loch in ihrem Magen gestopft war und sie wieder über
die Autobahn fuhren, fragte sie plötzlich:
"Wo warst du eigentlich schon überall? Du reist doch bestimmt viel herum,
geschäftlich, mein ich..."
"Pfff, keine Ahnung. Überall, vielleicht?"
Sie kam ins Schwärmen.
"Mann, da hast du bestimmt schon alles Mögliche gesehen! Ich meine den
Eifelturm, das Empire Staate Building, den Kreml, Big Ben, den Tafelberg, den
Grande Canyon, den Mount Everest, einfach alles!"
Während dieses Schwalles war Kaibas linke Augenbraue unwillkürlich höher und
höher gewandert, Kurz nahm er den Blick von der Straße und sah sie leicht
zweifelnd an.
"Das sind Geschäftsreisen. Weißt du was das heißt? Ich fliege hin, steige aus
der Maschine, setzte mich mit ein paar Schleimern und Wichtigtuern an einen
Tisch, versuche einen möglichst hohen Gewinn für meine Firma heraus zu holen,
steige wieder in die Maschine und fliege heim Und das alles so schnell, wie
möglich. Da ist keine Zeit für Sightseeing."
Sie wirkte erstaunt und auch ein wenig erschrocken.
"Du meinst, du hast von allem, was ich aufgezählt habe, noch nichts gesehen?"
Nachdenklich runzelte er die Stirn.
"Ich glaube, am Empire Staate Building bin ich schon mal vorbei gefahren. Aber
ich könnte mich auch täuschen, da ich nicht besonders darauf geachtete habe.
Immerhin war ich..."
"...mit dem Geschäftlichen beschäftigt.",
Unterbrach sie ihn leicht ironisch. Ein leises lächeln schlich sich auf seine
Züge.
"Stimmt!"
Kurzes Schweigen.
Dann setzte sie erneut an:
"Warst du denn nie einfach so weg? Als Urlaub? Zum Spaß?"
"Einmal bin ich mit meinem kleinen Bruder Mokuba weggefahren. In die Karibik,
glaub ich. Wir wollten drei Wochen dort bleiben. Aber tag und Nacht ist der
Laptop heißgelaufen und am dritten Tag herrschte so ein Chaos, dass ich den
Urlaub abbrechen und nach Hause fahren musste. Danach habe ich Mokuba immer
alleine in den Urlaub geschickt."
"Um ihn nicht wieder zu enttäuschen?"
"Mhhhhm."
Nach diesem nicht sehr aussagevollen Geräusch verfielen sie Beide erst mal in
Schweigen.
Sie fuhren noch eine ganze Weile in den Abend und in die nacht hinein. Einmal
hielten sie kurz, aßen etwas, machten Fahrerwechsel. Ab und zu redeten sie ein
bisschen über dies und das. Schließlich hielten endgültig auf einem relativ
leeren Parkplatz, um etwas zu schlafen. Nachdem sie Kaiba, möglichst
unauffällig, die Handschellen abgeschlossen und aufgeblickt hatte, starrte
dieser sie ernst an.
"Du weißt, dass du von hier aus deiner Mutter nicht helfen kannst."
Sie drehte den Kopf zur Seite.
"Ich weiß."
Dann schloss sie schnell die Tür und verschwand fluchtartig um das Auto herum.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie schließlich auf der anderen Seite
einstieg.
>Morgen werde ich das Ganze wohl beenden.<,
Dachte Kaiba, als er ein winziges Schluchzen in der Dunkelheit neben sich
vernahm.
>Morgen muss Schluss sein!<
Als er nur noch ihre gleichmäßigen Atemzügehören konnte, schlief auch er
ein.
Third day *part two*~fin
an dieser stelle möchte ich mich noch einmal dafür entschuldigen, dass ich so
furchtbar unkreativ bin, wie man ja ganz wunderbar an meiner einfallslosen
begründung für ihren banküberfall sehen kann. =.=°
(@fantasy: wie siehts aus, willst du die story weiter schreiben^^? kennst die
sie ja fast genau so gut wie ich.)
und dafür, dass ich keine ahnung von autos habe, und wieder nur fantasiert hab,
als es darum ging.
und dafür, dass ich mir in meiner kleinen welt die sozialen verhältnisse so
biege, wie sie mir in den kram passen.
und für kaibas ausdrucksweise, dem mechaniker gegenüber(wo wir gerade dabei
sind: merkt euch diesen typen!)
...
ich glaub, ich sollte damit aufhören...
ich hoffe, es hat keinen gestört, dass ich den kommischreibern vom letzten
kappi ne ens geschrieben hab, als es weiter ging. wenn doch: sagts mir und ich
lass es.
was die kommis angeht: nach diesem stilbruch bin ich natürlich auch für kritik
offen ( abba ich sags gleich, ich werd wahrscheinlich vor wut in die tischkante
beißen, wenn ich sie unberechtigt finde^^°).
knuddelz
lunareclipse
Kapitel 6: Fourth/Fifth day *part one*
--------------------------------------
Oo°*glubsch*
...
*sprachlossei*
...
10 kommis für ein kapitel! das ist der hammer! danke meine kommischreiber, ich
liebe euch! ihr seid die besten und nebenbei noch der grund, aus dem ich
überhaupt ffs schreiben kann! immer, wenn ich in einer ff hänge und nicht
weiterkomm (und das is bei mir eigentlich fast jeden tag der fall^^°) les ich
mir einfach noch mal eure kommis durch und dann bin ich meistens so happy, dass
es von ganz alleine weitergeht. DANKE!
so*lufthol*
un jetzt zu diesem teil. er is vor allem eines, verdammt kurz. das liegt daran,
dass ich irgendwie zu feige bin, diese ff zu beenden. ich arbeite schon so lange
an ihr (gedanklich sind es fast zwei jahre) das sie einfach ein teil meines
lebens geworden is. deswegen hab ich das, was ursprünglich das letzte kappi
werden sollte aufgeteilt in ein verdammt kurzes kapitel und eines, dessen
länge mir selbst noch unbekannt is.
WARNUNG: diesmal wirds für meine verhältnisse extrem kitschig und kaiba is
ziemlich sehr OoC, schätze ich.
und jetzt, let´s fetz...
Fourth/Fifth day *part one*
Seto träumte in dieser Nacht, seine begabte Geiselnehmerin hätte sich
verfahren. Nun, wie das in Träumen des öfteren üblich, ging auch bei Kaiba
einiges durcheinander. Das war wohl auch der Grund, aus dem sie beide in seinem
Traum schließlich in der Sahara landeten, ohne, dass er einen blassen Schimmer
hatte, wo die denn nun herkam. Als sie sich gerade, Traum sei dank plötzlich zu
Fuß, durch eine Sanddüne kämpften, erschallte auf ein Mal, wie, um diesen
völligen Blödsinn noch zu komplettieren, ein Geräusch, das verdächtig an die
Hupe eines Hochseedampfers erinnerte. Während Kaiba sich den Kopf zerbrach, was
um Alles in der Welt ein Hochseedampfer in der Wüste zu suchen hatte, erwachte
er.
Nachdem er die Augen geöffnet hatte, blinzelte er verwirrt und musste sich erst
einmal einen Augenblick lang orientieren, bevor ihm aufging, dass er sich
glücklicherweise nicht unter der glühenden Mittagssonne der Sahara, sondern
unter einer eher schwächlichen Herbstmorgensonne auf einem Autobahnparkplatz
befand. Diesen Umstand gekonnt ignorierend erklang jedoch, jeglicher Logik zum
Trotze, erneut die Schiffshupe.
>Nun, für dieses Vorkommnis gibt es zwei Mögliche Erklärungen.<,
dachte Kaiba, nachdem er die Situation gedanklich gründlichst analysiert
hatte.
>Entweder habe ich nur geträumt, dass ich aufwache und diese Situation
entspringt weiterhin meiner Phantasie, oder...<
Er wandte den Kopf in die Richtung, aus der schon wieder das penetrante Hupen
erklang.
>...oder Klausi steht mitten im Weg eines riesigen Lasters mit der Hupe eines
Hochseedampfers.<
Ein recht schlecht gewählter Platz, wenn man sich so das wütende Gesicht des
Lastwagenfahrers näher betrachtete. Da sie, trotz des ohrenbetäubenden
Hupkonzertes, das dieser mittlerweile veranstaltete, seelenruhig weiterschlief
und keinerlei Anzeichen machte, aufzuwachen, beugte Kaiba sich zu ihr hinüber
und versuchte sie, soweit das mit gefesselten Händen möglich ist, wach zu
rütteln. Zunächst geschah gar nichts. Erst nach einer ganzen Weile Gerüttel
erbarmte sie sich schließlich so weit (sie erbarmt sich Kaiba^^), dass sie den
Kopf ein Wenig anhob, die Augen einen Spalt breit öffnete und ein ziemlich
verschlafenes
"Was´n los?"
nuschelte.
"Außer, dass wir mit deinem geliebten Wagen mitten im Weg eines Ziemlich
wütenden Lkw Fahrers stehen und du bis eben geschlafen hast wie ein Stein,
eigentlich nicht viel.",
Informierte Kaibas leicht sarkastisch.
"Und deswegen macht der da draußen am frühen Morgen so einen Lärm? Ist ja
nicht zu fassen!"
Grummelnd und gähnend richtete sie sich schließlich auf, ließ den Motor an
und fuhr zur Seite.
(sie war halt abends etwas müde und der parkplatz so gut wie leer, also hat sie
wohl nicht so ganz drauf geachtet, wo parkfläche is un wo net^^)
Für den Lastwagenfahrer war die Angelegenheit aber anscheinend nicht so schnell
abgetan, denn er kam, nachdem er seinen Laster geparkt hatte, mit langen
Schritten auf sie zu, als sie gerade dabei war, Kaibas Handschellen zu öffnen.
Dieser, der einen Blick über die Schulter seiner Geiselnehmerin geworfen hatte,
warnte halblaut:
"Achtung, wütende Dampfwalze auf zwölf Uhr!"
Tatsächlich erinnerte der massige, rotgesichtige Mann stark an eine Dampfwalze,
wie er so auf sie zumarschierte. Nachdem sie einen schnellen Blick hinter sich
geworfen hatte und ziemlich zusammengeschrocken war, starrte sie panisch auf die
Handschellen. Um sie zu öffnen, blieb ihr nicht mehr genügend Zeit. Also
drehte sie sich kurzentschlossen um und ließ sich auf Kaibas Schoß plumpsen.
Ein Vorgang, während sie beide nicht umhinkamen, schmerzvoll aufzustöhnen.
Kaiba, weil sie ihm in der Hitze des Gefechtes fast die Finger brach (nein, sie
ist nicht so schwer, dass macht alles das tempo. ihr wisst schon: masse x
antriebskraft...^^°) und ihm das Eisen der Handschellen tief in die Haut
drückte, sie, weil sie sich in ihrer Eile den Kopf am Wagen angestoßen hatte.
Im nächsten Augenblick stand der Lkw Fahrer auch schon vor ihnen und donnerte
los:
"Sach ma ham se nen Knall? Se könn sich doch net efach hia iff die Stroaß
hegge un schlefe! Was denge se egentlich, wer se sin? Das geht doch net! Stelln
se sich doch ma vor, da wär im Dungle enfach ener in se ne gebreddert! Ham se
denn nur Stroh im Kobb, oda sin se besoffe?..." ( dieser Dialekt ist meines
wissens nach non existent und eine mischung aus allem, was mir gerade
eingefallen ist^^°)
So ging die Triade noch eine ganze Weile weiter. Die beiden Übeltäter hielten
pflichtschuldigst die Köpfe gesenkt und versuchten, so betroffen wie möglichst
aus zu sehen. Während Kaiba hoffte, der Mann möge möglichst schnell fertig
werden mit seinem Gemotze, damit er keinen Ausraster bekäme und ihm ganz genau
erklären würde, wer er war und was er glaubte, sich erlauben zu können,
bemerkte er, wie ihr Körper auf seinem Schoß zu zucken begann. Sie stand
offensichtlich kurz vor einem Lachanfall. Nun, genauer betrachtet hörte sich
der Mann auch ziemlich komisch an und sah ziemlich lustig aus, wie er sich immer
weiter in seinen Vortrag hineinsteigerte und dabei rot und röter wurde. Als er
schließlich bim Verfall der Moral in der Gesellschaft im Allgemeinen angekommen
war, konnte sie sich nicht mehr halten. Sie musste derartig lachen, dass sie
kaum noch Luft bekam. Auch Kaiba konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
Nachdem der Fahrer dies mitbekommen hatte, starrte er sie völlig fassungslos
an.
"Se... Se seen doch verückt seen se!"
Daraufhin wurde ihr Lachanfall, so weit irgendwie möglich, nur noch stärker
und sie kippte fast aus dem Wagen. Das wurde dem Mann anscheinend richtig
unheimlich, denn nachdem er einletztes Mal
"Se spinn doch!"
gerufen hatte, verzog er sich schleunigst in seinen Lastwagen und fuhr davon.
Sie lachte noch eine ganze Weile, bevor es weniger und weniger wurde und dann
schließlich ganz aufhörte.
"Was da jetzt SO lustig war, habe ich allerdings nicht ganz verstanden!",
stellte Kaiba fest, als ihr Atem sich wieder einigermaßen normalisiert hatte.
"Ach, eigentlich gar nichts!"
Sie drehte sich, noch immer auf seinem Schoß sitzend, zu ihm herum.
"Ich hab nur schon so lange nicht mehr richtig gelacht."
Kaiba konnte seinen Blick nicht von ihrem Gesicht wenden. Bildete er es sich nur
ein, oder kam es immer näher?
Sie sah wunderschön aus, mit ihren vom Lachen geröteten Wangen und den vor
Lachtränen glänzenden Augen. Er war völlig fasziniert.
"Das stimmt doch gar nicht, du hast mich doch erst kürzlich ausgelacht!",
meinte er schließlich mit einiger Verzögerung.
"Ach das... Das war doch besten Falls ein Kichern.",
erwiderte sie, wobei sie irgendwie ziemlich atemlos klang. Nervös befeuchtete
sie sich die Lippen.
>Diese Lippen! Ich könnte sie jetzt einfach...<
>Wo ist deine Selbstbeherrschung? Und das auch noch in dieser Situation!<
>Ist ja schon gut!<
Auch sie schien plötzlich von der Erkenntnis getroffen worden zu sein, was sie
hier eigentlich taten. Fluchtartig sprang sie von seinem Schoß, wobei sie sich
-natürlich- erneut den Kopf am Auto stieß.
"I... ich denke, w... wir sollten jetzt weiterfahren!",
stotterte sie konfus.
Sie wollte schon die Wagentür zuknallen, doch Kaiba konnte sie gerade noch
rechtzeitig aufhalten, in dem er laut rief.
"Hey!"
Sie zuckte zusammen und sah ihm zu ersten Mal, seit sie seinen Schoß verlassen,
wieder in die Augen.
"Was denn?"
Demonstrativ hob er seine noch immer gefesselten Hände in die Luft.
"Die Handschellen?"
Fourth/Fifth day *part one*~fin
seltsame angelegenheit...
knuddelz
lu
Kapitel 7: Fourth/Fifth day *part two*
--------------------------------------
*tieflufthol*
so, das isses. das letzte kapitel. ich kann schlicht und ergreifend nicht sagen,
ob ich damit zufrieden bin. habs noch nicht einmal ein zweites mal
durchegelesen, weil ichs schnell posten wollte, da ich so lange damit gebraucht
hab. nachdem ich ewig darüber nachgedacht habe, hoffe ich, dass alle
sachverhalte schlüssig und logisch sind. glaube aber fest daran, dass sich
irgendwo ein riesiger fehler eingeschlichen hat und deshalb alles gar nicht so
laufen kann.=.=°
wenn ihr ihn findet, sagts mir, damit ich mich totärgern und alles neu
schreiben kann...
dieser teil is ein bisschen länger als der letzte. abba leider ziemlich
unlustig, glaub ich. an einer stelle soll er dramatisch sein, abba erwartet nich
all zu viel, ich kann soche gefühle leider nich rüberbringen *gomen*
widmung:
dieses kappi bekommt tatsächlich auch eine widmung! und die geht in erster
linie an puzzle und fantasy, weil sie jedes meiner kappis mit tollen kommis
belohnt haben und damit diese story erst ermöglicht! danke ihr zwei! aber
natürlich widme ich es auch yuki-kai-ray, blacksnow, dreamer4ever, josie,
dranza-chan, rosenblatt, nane05, xell, niua-chan, readhead, zack und go-san,
also allen anderen leuten, die mir je ein kommi hinterlassen haben. ich liebe
euch!!!
der vorhang hebt sich zum letzten akt des dramas...
Fourth/Fifth day *part two*
~Demonstrativ hob er seine noch immer gefesselten Hände in die Luft.
"Die Handschellen?"~
"Ach so, ja, natürlich!"
Mit leicht zitternden Händen öffnete sie die Metallfesseln.
An diesem Morgen sprachen die Beiden nicht mehr viel. Irgendwann, schon fast
mittags, hielten sie wieder auf einem verlassenen Parkplatz (ich weiß, die
gibt's oft bei mir, abba ich brauch sie halt^^°).
"Was hältst du von Essen?",
brach sie schließlich das Schweigen.
"Ziemlich viel!",
antwortete er. Und so aßen sie (irr ich mich, oder klingt das wie ein
bibelvers?Oo°) Währendessen dudelte das Radio unermüdlich. Gerade, als sie
fertig waren, wurde das Lied, das lief, abrupt unterbrochen.
"Liebe Hörer, wir unterbrechen für eine Sondermeldung. Soeben wurde von der
Polizei bestätigt, dass es im Fall der Entführung Seto Kaibas klare Hinweise
gibt. Laut Polizeisprecher hofft man, die Entführerin und ihr Opfer im Laufe
des Tages gefunden zu haben. Wir halten sie natürlich auf dem Laufenden. Nun
geht es weiter in..."
Klick.
Kaiba hatte das Radio ausgeschalten und blickte nun hinüber zu seiner
Geiselnehmerin. Sie saß völlig paralysiert da und starrte ins Nichts. In dem
Moment, in dem Kaiba zum Sprechen ansetze, begann sie plötzlich hektisch vor
sich hin zu murmeln:
"Grenze, ja, das ist gut! Wir müssen weg, über die Grenze! Ja..."
An dieser Stelle stieß sie mit einer fast erschreckend plötzlichen Bewegung
die Fahrertür auf und verschwand über den Parkplatz weg in die Büsche.
>Jetzt ist Schluss! Sonst dreht sie noch völlig durch! Ist ja schön, dass du
diese Situation genießt, nur sie und du gegen den Rest der Welt, aber jetzt ist
wirklich Zeit, dass Schluss ist!<
Als sie kurze Zeit später zurück kam, stand Kaiba lässig gegen Klaus Dieter
gelehnt da. Er trug wieder seine eigene Kleidung, wie an dem Tag, als sie ihn
entführt hatte. Verwirrt sah sie ihn an:
"Was...?"
Er drückte sich mit den Händen vom Auto ab und kam ein paar Schritte auf sie
zu, bis er genau vor ihr stand. Dann senkte er den Kopf und sah sie sehr
intensiv, aber trotzdem ohne jegliche ersichtliche Gefühlsregung an.
"Es ist wichtig,",
sagte er in seinem üblichen, arroganten, leicht schleppenden Tonfall,
"dass du mir jetzt genau zuhörst! Innerhalb der nächsten Minuten wird ein
Helikopter der Kaiba Cooperation hier landen, in den ich dann einsteigen werde.
Du wirst einfach genau da stehen bleiben, wo du momentan auch stehst. Etwa eine
halbe Miute nachdem ich weg geflogen bin, wird die Polizei mit einem,
schätzungsweise ziemlich großen Aufgebot, hier ankommen. Du wirst nicht
versuchen zu flüchten und, was noch wichtiger ist, du wirst absolut nichts
sagen!"
Während Kaiba sprach war das Geräusch von sich drehenden Rotorblättern immer
lauter geworden. Der große Helikopter der Kaiba Cooperartion setzte mit viel
Wind zur Landung an.
"W... wie hast du das gemacht?",
schrie sie fassungslos gegen den mittlerweile ohrenbetäubenden Lärm an, den
die Flugmaschiene verbreitete. Kaiba hielt die eine Seite seines mittlerweile
wild umherflatternden Mantels fest, öffnete sie und offenbarte damit einen
kleinen schwarzen Funkknopf auf der Innenseite seines Kragens.(Oo° ich hab
ehrlich keine ahnung, auf welcher seite dat ding is...)
"Sattelitenempfang!",
brüllte Kaiba zurück.
"Ich hätte es wissen müssen...",
meinte sie leise, wohl zu sich selbst, nachdem ihr ein kurzes, trauriges Lachen
entwichen war. Doch Kaiba hatte sie verstanden, trotz des absterbenden Lärm des
Helikopters. Ihm war auch keinesfalls die Verzweiflung entgangen, die sich in
ihrem Blick ausgebreitet hatte, bevor sie den Kopf senkte. Er beugte sich vor,
bis sich sein Mund direkt neben ihrem Ohr befand und flüsterte:
"Vertrau mir!"
Dann drehte er sich abrupt weg und lief auf den soeben gelandeten Hubschrauber
zu. Kurz bevor er dort angekommen war, öffnete dieser sich und Mokuba flog ihm
um den Hals.
"SETO!!!",
lachte er überglücklich.
"Ich freue mich auch dich zu sehen, Moki, aber",
aus der Ferne erklangen die ersten Polizeisirenen,
"wir müssen jetzt wirklich los! Es gibt viel zu tun!"
Mokuba sah ihn einen Augenblick lang erstaunt an. Moki? So hatte sein großer
Bruder ihn seit dem Tag nicht mehr genannt, an dem sie aus dem Waisenhaus
herausgekommen waren. Dann fiel sein Blick auf die junge Frau, die mit gesenktem
Kopf und flatternden Haaren in einiger Entfernung tatsächlich noch immer
genauso dastand, wie Kaiba sie verlassen hatte.
"Ist sie das?",
fragte er neugierig. Kaiba drehte sich ein letztes mal zu seiner chaotischen
Geiselnehmerin herum, bevor er seinen kleinen Bruder energisch zum Helikopter
schob. Dabei antwortete er:
"Ja, das ist sie!"
Kaum waren die beiden eingestiegen, da fragte Kaiba schon:
"Wo ist mein Laptop?"
Sofort, als er es hatte, begann er wie ein Wilder auf die Tastatur
einzuhämmern. Nachdem er schließlich fürs ersten zufrieden zu sein schien,
musste sein kleiner Bruder seiner Neugier Luft machen, die während der
vergangenen Minuten ins unermessliche gestiegen war.
"Du, Seto?"
"Hm?"
"Warum hast du das eigentlich so lange mitgemacht? Du hättest doch eigentlich
jederzeit die Polizei rufen können!"
Fragend blickte Mokuba seinen großen Bruder an und sah zu seinem Erstaunen, wie
sich für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln auf dessen Gesicht
ausbreitete.Jetzt kapierte der Kleinere endgültig gar nichts mehr
"Sie hat mich ausgelacht."
"Und sie lebt noch?"
Da Kaiba dies als eine eher rethorische Frage einstufte, ließ er sich zu keiner
Antwort herab. Doch die schien Mokuba auch gar nicht zu brauchen, denn sein Bild
von ihr und ihrer Verbindung zu Kaiba hatte sich mittlerweile eigenständig so
weit entwickelt, dass er im Brustton der Überzeugung sagte:
"Heirate sie!"
"Nun, wir wollen sehen.",
erwiderte Kaibas völlig gelassen, bevor er sich wieder an seinem Laptop zu
schffen machte.
**********************im*Kopf*der*Geiselnehmerin************************
>Warum?<
Diese Frage geisterte ihr durch den Kopf, seit sie in dieser Zelle saß und an
die graue Wand gegenüber starrte. Wie lange das war, wusste sie nicht. Ihr kam
es wie eine Ewigkeit vor. Wie lange würde sie wohl noch hier bleiben müssen?
Monate? Jahre? Für immer, vielleicht?
Ihrer Mutter würde sie jedenfalls nicht mehr helfen können.
>Mama!<
Beim Gedanken an sie, begannen ihr erneut die Tränen die Wangen hinunter zu
laufen. Sie hatte viel geweint, seit sie hier drinnen war. Aber nichts gesagt.
Aus irgendeinem ihr selbst unbekannten Grundtat sie, was Seto Kaiba von ihr
verlangt hatte.
>Seto Kaiba<
Auch dieser Name ließ eine erneute Welle des Schmerzes in ihr aufkommen.
Warum?
Warum hatte sie es nicht kommen sehen?
Es war doch zu erwarten gewesen, dass sich ein Mensch wie Seto Kaiba ohne
Probleme aus der Situation, ihre Geisel zu sein, befreien konnte. Und es war
auch zu erwarten gewesen, dass er sie, sobald er das getan hätte, ins
Gefängnis bringen würde. Das würde jeder tun.
Wieso traf es sie dann so tief?
Warum hatte sie begonnen ihm zu vertrauen?
Hatte er ihr denn nicht selbst gesagt, dass er weder Zeit noch Lust hätte,
diese Sache mit zu machen, an diesem Morgen, an dem sie sich so angeschrien
hatten?
"Vertrau mir!",
Hatte er gesagt, bevor er gegangen war, wie, um sie nur noch in ein tieferes
Loch zu stoßen, wenn sie allein und ohne Hoffnung war.
Wie hatte sie auch nur im Entferntesten auf die Idee kommen können, dass sie im
Leben des mächtigen Seto Kaiba eine andere Rolle spielte, als die einer
lästigen Schmeißfliege, die man erschlug, wenn sie zu penetrant wurde?
Vor ihr tat sich ein riesiger schwarzer Abgrund auf, in dem sie endgültig zu
versinken drohte
Durch das winzige Fenster in der Zellenwand konnte sie sehen, wie es draußen
dunkel wurde. Irgendwann kam irgendwer und brachte ihr irgendetwas zu essen,
doch sie sah weder ihn, noch das Tablett auch nur an. Die ganze Zeit starrte sie
auf einen kleinen, schwärzlichen Fleck, auf der sich an der ihr
gegenüberliegenden Wand befand.
In der Nacht nickte sie hin und wieder ein, nur um kurze Zeit später, von
Alpträumen gepeinigt, wieder zu erwachen. Als es endlich morgen wurde, kam
erneut irgendwer mit einem Tablett, doch ihm wurde wiederum keine Beachtung von
ihrer Seite zuteil. Man sagte auch etwas zu ihr, doch die Worte klangen in ihren
Ohren, wie leeres Gerausche. Dann war sie wieder alleine. Allerdings nicht all
zu lange dieses Mal.
Kurze Zeit später wurde erneut die Tür geöffnet und jemand sprach mit ihr.
Und erneut konnte und wollte sie den Worten keinen Sinn entnehmen. Doch dieser
Jemand wollte sich anscheinend nicht mit ihrer Reaktionslosigkeit zufrieden
geben. Er kam zu der Pritsche, auf der sie saß und fasste ihr an die Schulter.
Bei dieser Berührung schrak sie auf und blickte direkt in das Gesicht des
leicht besorgt aussehenden Gefängniswärters.
"Können sie mich verstehen, Miss?"
Leicht nickte sie.
"Gut! Sie sind frei und dürfen gehen. Wir entschuldigen uns vielmals für die
Unannehmlichkeiten, die wir ihnen bereitet haben. Wenn sie mir nun folgen
würden, bekommen sie ihre persönlichen Sachen zurück. Kommen sie!"
Noch immer wie betäubt folgte sie dem Wächter aus der Zelle hinaus und den
Flur entlang. Das kam ihr alles so unwirklich vor.
>Ich bin frei? Wieso? Ich habe eine Bank überfallen und eine Geisel genommen,
wieso bin ich frei?<
Einem Schlafwandelnden nicht ganz unähnlich nahm sie ihre Sachen entgegen und
wurde zum Ausgang geführt. Dort verabschiedete sie der Wächter mit den
Worten:
"Sie werden erwartet!"
Tatsächlich stand am Ausgang ein großer, grauhaariger Mann mit Anzug und
Sonnenbrille, der, sofort, nachdem er sie erblickt hatte, auf sie zukam und sich
leicht vor ihr verbeugte.
"Guten Tag, mein Name ist Roland. Ich habe den Auftrag, sie zur Kaiba
Cooperation zu geleiten."
Sie erwachte langsam aus ihrer Erstarrung. Kaiba Cooperation? Schon bei dem
Namen gingen bei ihr sämtliche Alarmglocken los. Sie hatte nicht vor, sich von
Kaiba endgültig dem Erdboden gleichmachen zu lassen, gewiss nicht!
"Danke, aber ich möchte nicht zur Kaiba Cooperation!",
Erwiderte sie deshalb mit leicht kratziger Stimme, war es doch das erste Mal
seit vielen Stunden, dass sie etwas sagte.
"Wenn sie das sage, soll ich ihnen sagen, sie sollen sich an das Letzte
erinnern, dass Mr. Kaiba zu ihnen gesagt hat!" (Oo° so oft sagen in einem
satz...)
>Vertrau mir!<,
hallten die Worte des Braunhaarigen in ihren Gedanken nach. Sollte er es etwa
ernstgemeint haben? War es tatsächlich möglich, das...?
Kurzentschlossen sagte sie:
"Ich komme mit!"
Roland quittierte dies mit einem Nicken und öffnete die Eingangstür für sie.
Davor stand eine riesige, schwarze Limousine. Auch deren Tür wurde ihr
aufgehalten.
Während der Fahrt musterte sie die teure Innenausstattung des Wagens.
Unwillkürlich musste sie an Klaus Dieter denken, als ihre Blick über die edlen
Lederbezüge und die vielen, kleinen, unheimlich modern wirkenden Knöpfchen
wanderten. Was mochte der Firmenboss nur gedacht haben, als er ihr Auto gesehen
hatte? (das willst du nicht wirklich wissen...^^°)
Sie fühlte sich zunehmend unwohler.
Als sie schließlich vor dem mächtigen Gebäude der Kaiba Cooperation hielten,
schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie war schon dabei, Fluchtgedanken zu hegen,
doch dann wurde die Autotür geöffnet und es ging weiter. Sie folgte Roland,
der sie zielstrebig durch die große Eingangshalle zu einem Aufzug führte. In
den deckenhohen Spiegeln, die seine Wände zierten, erkannte sie, wie
mitgenommen sie aussah. Das Haar stand strohig in alle Richtungen, sie war
leichenblass und hatte dunkelviolette Ringe unter den riesenhaft wirkenden
Augen.
>Wirklich, zum Kampf gerüstet!<
Die Aufzugtüren öffneten sich und gaben den Blick auf einen Schreibtisch,
hinter dem eine wunderschöne, gepflegte Brünette saß, frei, bei deren Anblick
sie sich ihrer Schäbigkeit erst so richtig bewusst wurde. Als sie, auf Rolands
Weisung hin, aus dem Aufzug trat, stand die brünette, offensichtlich Kaibas
Sekretärin, auf, verbeugte sich leicht und sagte:
"Guten Tag! Mr. Kaiba erwartet sie schon!"
Damit öffnete sie die Tür, die sich an der Wand gegenüber des Aufzuges
befand. Nach dem Eintreten fiel ihr Blick als erstes auf eine überdimensionale
Fensterfront, die eine gesamte Seite des Büros einnahm, in dem sie sich nun
befand, und eine fantastische Aussicht über Domino bot. Vor den Fenstern saß,
hinter einem riesigen Schreibtisch, Seto Kaiba, ganz offensichtlich in ein
Telefonat vertieft. Mit einem Wink deutete er an, sie solle sich auf einen der
Stühle vor seinem Schreibtisch setzten.
"Dann würde ich ihnen empfehlen, das schleunigst nachzuholen! Und ich warne
sie: Ich habe wirklich nicht genug Zeit, um viel davon mit ihrer Unfähigkeit zu
verplempern!"
Nachdem er das in dem frostigstem, arrogantestem und gelangweiltestem Tonfall,
den sie sich überhaupt vorstellen konnte, zu der Person am anderen Ende des
Telefons gesagt hatte, legte er auf. Er musterte sie intensiv, bevor er seinen
Blick plötzlich auf seine Sekretärin richtete, die noch immer in der Tür
stand.
"Wenn sie so wenig zu tun haben, dass sie Zeit haben, hier herum zu stehen und
zu glotzen, dann kann ich mir das Geld für ihr sicher überbezahltes Gehalt
auch sparen!",
bemerkte er eisig woraufhin die junge Frau zusammenzuckte, eine Entschuldigung
murmelte und eiligst verschwand.
Sie war sehr verwirrt und wusste überhaupt nicht mehr, was sie von der ganzen
Situation halten sollte.
>Ich wusste ja, dass er arrogant und kühl ist, aber so...<
*************************im*Kopf*der*ehemaligen*Geisel******************
>Sie sieht ziemlich mitgenommen aus.<
Kaiba lies seinen Blick von der Tür, die sich soeben geschlossen hatte, zurück
auf das Mädchen ihm gegenüber gleiten.
"Nun, Akina Koshikawa, lassen sie uns zum Geschäftlichen kommen!" (ja, so
heißt sie. Akina heißt übersetzt Frühlingsblume und ich fand das irgendwie
sooo passend^^°)
Akina zuckte merklich zusammen, als sie ihn ihren richtigen Namen sagen hörte.
"Geschäftliches?",
fragte sie unsicher.
"Ja, Geschäftliches. Immerhin habe ich sie aus dem Gefängnis geholt, jeglichen
Verdacht von ihnen abgewandt und außerdem dafür gesorgt, dass eine gewisse
Natsu Koshikawa im Moment im Kazuna-Krankenhaus operiert wird!"
"Mama ist im Kazuna-Krankenhaus?",
rief sie völlig fassungslos,
"Aber das ist doch eine teure Privatklinik!"
Kaiba zog nur die linke Augenbraue nach oben. Dann meinte er:
"Nun, jedenfalls denke ich, dass mir doch eine gewisse Gegenleistung zusteht."
Unsicher blickte Akina ihn an.
"Und woran hast du da so gedacht?" (nix von wegen siezen...)
"Ich hatte mir überlegt, dass ich wohl demnächst einen Erben für mein
Firmenimperium gebrauchen könnte (Oo° und moki?). Da ich das alleine aber nur
ganz schlecht zustande bringen kann..."
Er ließ den Satz effektheischend unbeendet. Ihre Augen waren während dieser
Ankündigung immer größer und größer geworden.
"K.. K... Kinder?",
brachte sie schließlich hilflosstammelnd hervor.
"Ja!",
bestärkte Kaibas, recht bestimmt nickend.
"Natürlich müssten wir vorher erst noch heiraten, sie müssen ja schließlich
Kaiba heißen!"
Akina musste sich mittlerweile an den Armstützen ihres Stuhles festklammern, um
nicht einfach hinunter zu kippen.
"H... Hei... Heiraten?",
stotterte sie fassungslos.
"D.. Du ka..a...annst mich d... doch nicht zwingen d.. dich zu heiraten!",
meinte sie leicht panisch, nachdem Kaiba nur mit einem bestätigenden neigen des
Kopfes geantwortet hatte.
"Oh, sicher kann ich! Ich hab sogar die Einverständnis deiner Mutter. Man
könnte sogar sagen, sie war regelrecht begeistert, nachdem ich ihr alles
erklärt hatte. Aber ich verstehe, dass du vor deinem Abschluss keine Zeit für
Hochzeitsstress hast, also wird eine Verlobung wohl fürs erste reichen
müssen."
Akina bekam auf der anderen Seite des Schreibtisches mittlerweile einfach gar
nichts mehr heraus und starrte Kaiba fassungslos an. Als dieser sie so
vollkommen überfordert da sitzen sah, war es um seine kühle
Geschäftsmannfassade geschehen. Er stand auf und ging um den Schreibtisch
herum, bis er schließlich vor ihren Stuhl stand.
"Vielleicht,",
meinte er, während sich ein feines Lächeln auf sein Gesicht stahl,
"begnüge ich mich ja auch fürs erste mit einem Kuss und einem "Ich liebe
dich"."
Langsam gewann sie sichtlich ihre Fassung wieder.
"Das sind aber nicht gerade sinkende Ansprüche!",
meinte sie und ihre Augen begannen schelmisch zu glitzern.
"Ich persönlich finde, gerade ein "Ich liebe dich" sollte genaustens über..."
Weiter kam sie nicht, da Kaiba sie einfach vom Stuhl hoch in seine Arme gezogen
und ihren Mund sanft mit seinen Lippen verschlossen hatte. Er konnte spüren,
wie sie sich einen Augenblick lang vor Überraschung versteifte, aber als sie
die überwunden hatte, entspannte sie sich merklich, lehnte sich leicht an ihn
und seufzte leise und zufrieden auf, während Kaibas Mund sacht über ihre
Lippen wanderte.
Der Kuss dauerte nicht lange. Er war weder besonders besitzergreifend, noch
außergewöhnlich lustvoll. Er gab einfach nur bedingungslos alles, ohne das
geringste bisschen zu fordern. Er war genau richtig.
"Genug überlegt?",
fragte er sie, als er sie eine ganze Weile später wieder zu Wort kommen ließ.
"Ich glaube schon, ja.",
Murmelte sie und kuschelte sich noch fester in seine Arme.
"Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?"
"Bei welchem Ergebnis bist du denn gelandet?"
Sie sah ihn ernst an und er bemerkte, dass ihr seine Antwort sehr wichtig war.
"Nun, ich musste nicht viel denken. Die Befürchtung, dass ich dich wohl nicht
mehr loswerde, hatte ich schon, als du mir die Pistole unter die Nase gehalten
hast (da staunt ihr, wa?^^) Und als du mich dann zum ersten Mal ohne diese
grauenvolle Sturmhaube angesehen hast, da wusste ich es sicher. Akina Koshikawa,
du schlechteste Geiselnehmerin der Welt, ich liebe dich!"
Ein Strahlen breitete sich über Akinas Gesicht aus und die antwortete
glücklich:
"Und ich liebe dich, Seto Kaiba, du besserwisserischste Geisel der Welt!"
Dann sagte sie beide eine Zeit lang gar nichts mehr, weil ihre Münder mit
anderen Dingen beschäftigt waren.
Als sie wenig später eng umschlungen auf der Couch in seinem Büro saßen,
forderte sie plötzlich:
"Erklär´s mir!"
"Was?"
"Alles! Warum ich ins Gefängnis musste, um dann wieder heraus zu kommen, wie
ich da überhaupt wieder herausgekommen bin, warum um Himmels Willen du so lange
freiwillig meine Geisel gespielt hast und vor allem, was jetzt genau mit Mama
ist!"
"Also: Deine Mutter wird momentan im Kazuna-Krankenhaus operiert. Sobald sie aus
dem OP kommt, werden die hier anrufen, und wir fahren hin. Ich war heute morgen
bei ihr, bevor sie ons Krankenhaus eingeliefert wurde und habe ihr alles
erzählt und erklärt."
Akina erschrak.
"Sie weiß alles? Wie hat sie es aufgenommen?" (i know, er hat das eigentlich
schon mal vorher gesagt, abba zu dem Zeitpunkt war sie etwas zu beschäftigt mit
anderen dingen, um darauf zu achten...)
"Ziemlich gut, sie weiß, dass du es für sie getan hast. Zum nächsten Punkt:
Ich wollte es einfach nicht früher beenden. Außerdem musste ich auf einen
Moment warten, in dem ich ungestört mit Mokuba telefonieren konnte."
"Deshalb hast du gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen, wegen ihm er wusste
längst, dass es dir gut geht!"
"Stimmt! Und nun zu einem recht heiklen Punkt: Das Gefängnis hätte ich dir
gerne erspart. Aber ich wollte sicher gehen, dass nicht irgendwann jemand auf
die Idee kommt, den Fall noch mal auf zu rollen oder die Indizien noch einmal
genau zu überprüfen und dann irgendwie auf dich kommt. Ich wollte, dass du
für das Gesetz völlig unschuldig bist. Ich habe also vor der Polizei steif und
fest behauptet, dass du nicht meine Entführern bist und dass ich die Sache nur
vergessen möchte und deshalb auch keine Anzeige erstatte. Das Geld und die
Kleider aus dem Kofferraum habe ich übrigens am Rand des Parkplatzes
angehäuft während du weg warst, von wo es Roland in die Pilotenkabine des
Hubschraubers geholt hat, während der auf dem Parkplatz stand. In so fern gab
es also keine Beweisstücke. Die Bank habe ich dazu gebracht ihre Anzeige
zurück zu ziehen, indem ich ihnen das gestohlenen Geld, die Schäden an der
Wand und die Kosten für den Polizeieinsatz erstattet habe. Na ja, und dem Ein
oder Anderen ein Bisschen was zukommen ließ. Schlussendlich war da noch der
Mechaniker in Shogi, du erinnerst dich? Der hat der Polizei den Tipp gegeben.
Aber auch der war mit Geld und hm... Sagen wir `guten Worte` davon zu
überzeugen, dass er dich besser nicht als Geiselnehmerin identifiziert. So hat
dich die Polizei 24 h in Untersuchungshaft behalten, musste dich dann aber frei
lassen, da sie dir absolut nichts nachweisen konnte."
"Oh je, ich muss dich ja arm gemacht haben, so viel wie du meinetwegen bezahlt
hast!",
rief Akina erschrocken aus.
"Ich glaube, du unterschätzt meine Vermögenssituation ein Wenig! Bevor ich arm
bin, kannst du schon noch eine ganze Weile wüten!",
beruhigte Kaibas sie leicht lächelnd. Sie wirkte sehr erleichtert und lächelte
mit.
"Na dann!"
In diesem Moment klingelte das Telefon.
Fourth/Fifth day *part two*~fin
bankrobber~fin
so...
das wars tatsächlich...
seltsame stelle aufzuhören? find ich auch=.= aber irgendwas in mir hat genau an
dieser stelle "schluss, aus, ende!" geschrien
jap, jetzt hätte ich noch die ein oder andere sache:
1. ich werde für mich selbst einen epilog (natürlich isses kein prolog
*sichselbsteinereinhau* danke fantasy^^) zu dieser story schreiben und will
wissen, ob ich den auch hier hochladen soll. er wird nämlich einzig und allein
zu dem zweck dienen, meine `ìch schaffe das absolute
friede-freude-eierkuchen-ende` sucht zu befriedigen und deshalb wahrscheinlich
weder besonders geistreich noch lustig sein.
2. ich werde, diesmal für eine freundin, eine fortsetztung dieser story
schreiben. soll ich die posten? wenn, dann würde das wohl unter "der coup, oder
the truth about ronan" passieren. irgendwer interresse?
3. werbung für mich selbst^^°: sobald ich zeit habe sie zu tippen, werde ich
meine neue story "erpresst, verlobt, verheiratet, geschieden?" posten (für alle
die jetzt denken: hat sie ihre kriminelle ader entdeckt? ja, anscheinend
schon^^°). schaut doch ma vorbei, wenn ihr lust habt.
ja, das wars
*einbisschenratlossei*
danke an alle, die das hier tatsächlich gelesen haben!!!
knuff
lu
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