Perfect tiger von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war eine kalte, typisch New Yorker Nacht. Die Stadt wurde von unzähligen Leuchtstoffröhren, grellen Farben und unzähligen Glühlampen erleuchtet. Sie sah wie ein längst vergessenes Paradies aus und gab beinahe ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit und der Liebe. Es sah beinahe so aus, als könnte hier keiner einem anderen etwas Böses tun, ihn verletzen. Es war beinahe wie in einem Traum. Beinahe! "FBI! Stehen bleiben!" , rief eine junge Frauenstimme in die Nacht. Im Mondschein erkannte man ihre Silhouette und hörte ein Klicken in ihrer Hand. Der Mann, der gerade noch weglaufen wollte, blieb stehen und hob langsam die Arme und ergab sich. "Auf den Boden!" ,befahl die junge Frau mit einer arktischen Kälte in der Stimme und legte ihm die Handschellen an, als er am Boden lag. Damit er nicht flüchten konnte drückte sie ihm ihr Knie schmerzerregend zwischen die Schulterblätter. Scheinwerfer erhellten die Nacht. "Hey, Tiger! Gut gemacht!" ,rief eine Männerstimme von dem Jeep, auf dem der Scheinwerfer stand. "Danke Joe! Bringt den hier wieder ins Kittchen!" ,erwiderte sie mit etwas freundlicher aber immer noch kalter und ein bißchen angewiderter Stimme und stand auf. Nun erkannte man sie. Sie war etwa 1,60 m groß, hatte braune Haare, die bis zur Hüfte reichten und zu einem straffen Zopf gebunden waren, braune Augen und war gut durchtrainiert. Sie trug schwarze, enge Hosen, ein enges, dunkelbraunes T-Shirt, eine schwarze, kurze Jacke, auf der das Logo ihrer Einheit abgedruckt war und schwarze Schuhe. Streifenpolizisten schafften den immer noch am Boden liegenden Gefangenen ins Einsatzfahrzeug und fuhren weg. Die FBI-Agentin, Carla Wildcat, stieg auf den Jeep zu Joe Witter und dem Scheinwerfer. Als sie oben war klopfte Joe aufs Jeepdach, worauf der sich in Bewegung setzte. "Der arme Kerl!" ,beteuerte Joe versunken. "Wieso?" ,wollte Carla wissen und sah ihn unverstäntnisvoll an. "Ich stelle mir gerade vor was mit ihm passiert wäre wenn, wir nicht rechtzeitig gekommen wären! Ich denke dabei nur an Häftling '54398'! Der hatte wegen dir doch das gespaltene Nasenbein und den ausgerenkten Arm! Oder?" ,erklärte er weiter. Carla stützte die Arme in die Seite. "Willst du diesen Kinderschänder etwa in Schutz nehmen? Dem geht es doch viel zu gut, dort wo er jetzt ist! Ich hätte ihm schon gezeigt, wo der Hase im Gras sitzt!" Joe starrte sie mit Unverständnis an. "Ich verstehe dich nicht! Wieso machst du eigentlich diesen Job? Der bringt dich noch ins Grab!" Carla sah ihn liebevoll an, umarmte und küßte ihn. Ein Polizeiwagen stand am Straßenrand und seine drei Insassen, zwei Polizisten und der Kerl der von Carla gefangen genommen wurde. "Ich kann nichts...!" ,verteidigte er sich. "Du hast es versaut! Du hättest sie töten können, und nun?! Jetzt ist sie noch gefährlicher! Sie wird unter Polizeischutz gestellt und wird Aussagen und dann rollt auch dein Kopf! ... Jetzt müssen wir auch Wildcat im Auge behalten, schließlich hat sie dich gesehen und schon drei mal wieder ins Kittchen gebracht!" ,brüllte einer der Polizisten. Mico Ernst. Er hatte weiße, kurze Haare, war etwa 1,80m groß und 40 Jahre alt. "Wenn das raus kommen sollte sind wir alle dran! Und bei einer wie der Wildkatze wird sie unsere gesamte Aktion stören oder sogar scheitern lassen und dann wird's wirklich übel! Das sag ich euch wie's ist!" ,erklärte der zweite Polizist. Auf seinem Namensschild stand der Name: Peter Marks. Nervös zog Peter an seiner Zigarette die er sich vor zehn Minuten angesteckt hatte aber erst zwei mal daran gezogen hatte. "Es fällt auf, wenn wir so lange fehlen! Wir sollten zurückfahren und Wildcat im Auge behalten!" Er klang als wäre er eingeschüchtert wurden von Mico. Mico war einer der angesehensten Polizisten auf dem Revier. "Einer muß diese Wildcat aus dem Weg räumen. Die ist sonst zu gefährlich!" ,erklärte Mico und sah Peter an. Dieser sah Mico ängstlich ins Gesicht und wandte sich dann ab. "Dann werd' ich das übernehmen!" ,sagte Mico mit fester, unerschütterlicher Stimme. Peter zog noch einmal beruhigend an seiner Zigarette, dann warf er sie aus dem Fenster und sie fuhren los. Auf dem Revier angekommen sprang Carla vom Jeep und sah zu Joe auf. "Bis Morgen!" ,sagte sie liebevoll. "Was?!" ,fragte Joe ungläubig und enttäuscht. "Was ist mit heut' Abend?" "Sorry, aber ich muss noch einen Bericht schreiben und noch ein paar Akten bearbeiten!" ,erwiderte sie entschuldigend. "Und außerdem muss ich noch was für den Chef durcharbeiten und dann noch mit "Chips" spazieren gehen! Tut mir echt leid aber heute wird's nichts!" Traurig sah sie dem wegfahrendem Jeep nach, dann ging sie leicht tänzelt ins Gebäude. Sie setzte sich in ihr Büro und fing an ihren Bericht zu schreiben. Die Uhr schlug bereits elf aber Carla tippte immer noch unermüdlich an ihrem Bericht. Sie hatte in den vergangenen vier Stunden vierzehn Becher mit einer Suppe geleert, die man auf diesem Revier zu unrecht Kaffee nannte und sieben Donuts verspeist. Ihre Haare hatte sie zu einem einfachem Haarknoten gebunden. Mit dem Blick auf dem Monitor gefesselt nahm sie einen Schluck von ihrem fünfzehnten Becher und setzte ihn angewidert wieder ab. "Der diesen Müll hier eingeführt hat müsste man echt verklagen. Das is' kein Kaffee, sondern eine Gottesstrafe!" schimpfte sie und schrieb schnell weiter. Plötzlich ging das Licht und alle elektronischen Geräte aus. Über Carlas Gesicht lief ein Ausdruck des Schrecks, den man sich kaum vorstellen konnte. Geschockt und 'wie ein Lamm wenn's donnert' starte sie auf den schwarzen Bildschirm. "Nein, bitte nicht!" rauhte sie leise und lies ihren Kopf nach vorne auf den Tisch fallen, um noch ein paar mal mit dem Kopf auf die Tischplatte zu schlagen und schimpfend zu klagen. "Ausgegangen! . . . Alles gelöscht! . . . Jetzt darf ich's noch mal schreiben! Scheiß. . ." Ein leichter Windhauch lies sie innehalten. Fragend und ernst schaute sie in die Richtung aus der der Hauch kam. Ein leicheter, kaum spürbarer Wind zog durchs Büro. Sie beobachtete den Hauptraum des Reviers, der direkt vor ihrem Büro lag. Ein Schatten bewegte sich und Carla merkte auf. Ganz offensichtlich war jemand hier eingebrochen. 'Wer ist so dämlich und bricht in ein Polizeirevier ein?' dachte sich Carla, schnappte sich ihre Waffe und schlich aus der Tür raus. Sie schlich zu dem Schalter für das Notstromaggregat. 'So blöde das er, dass der sogar das Aggregat vergessen hat?' dachte sie und lächelte bemitleidend und schaltete es an. Doch das Lächeln verging ihr sofort wieder. Das Aggregat lief nicht an. Noch zwei weitere Male versuchte sie es vergeblich zu starten, doch nichts geschah. Wie es aussah war der Einbrecher doch nicht so blöd wie Carla sich das dachte. Anscheinend hatte er alle Kabel durchgetrennt. Leise hob Carla einen der duzenden Telefonhörer ab. "Tot!" fluchte sie kaum hörbar. Ein leises Gescheppert, als wenn jemand ein Schloß öffnet, riss Carla aus ihren Gedanken. "Die Asawartenkammer!" dachte sie laut. Leise lief sie zur Tür in die Asawatenkammer. Das Schloß war wirklich offen aber nicht beschädigt. Verwundert schaute sie in den Raum und erkannte einen großen Mann, der allem Anschein nach etwas bestimmtes suchte. Sie wollte noch mehr erkennen und lehnte sich nach rechts zur Seite und machte einen Schritt nach vorne. Sie trat auf eine Stelle die wahrscheinlich von der Putzkollone super gewischt wurde und somit nicht trocken war. Noch mehr lehnte sie sich zur Seite und rutsche letztendlich weg. Carla schlug hart auf den Boden auf und kniff die Augen zu. Der Mann reagierte schnell, drehte sich um und schoß mit einer Schrottflinte auf Carla. Ein Teuflisch brennender Schmerz zog sich über ihr Gesicht. Der Mann hatte ein paar Computer getroffen und Carla nur gestriffen aber ihre gesamte linke Gesichtshälfte war zerfetzt. Vorsichtig und unter unendlichen Schmerzen öffnete sie ihre Augen. Sie sah total verschwommen die Schuhe des Einbrechers, der auf sie zu kam. Weiter erkannte sie nur das Streichholz in seiner Hand. Im Schein des Feuers schimmerte ein Namensschild, auf dem 'Mico Ernst' stand. Jetzt roch sie auch den typischen Geruch von Benzin um sie herum. Er zündete das Streichholz an und spielte noch etwas damit. Carla spürte ihr Waffe in der Hand, nahm alle noch übrig gebliebene Kraft und schoß auf den Mann. Danach wurde sie Ohnmächtig. Sie hatte ihn am Knie gestriffen, woraufhin er vor Schmerzen das Streichholz auf den Boden Fallen lies. Das Benzin fing Feuer und in wenigen Sekunden hatte es sich überall ausgebreitet. Der Mann floh und Carla lag, umringt von Feuer, in ihrem Blut. Der Morgen graute und die Sonne kitzelte Joe in der Nase. Durch ein Niesen wurde er wach. Total übermüdet rieb er sich die Augen. Ein Blick auf die Uhr machte ihm deutlich, dass er drei Stunden zu spät war. "Scheiße!" muffelte er und stieg aus dem Bett. Joe war ebenso leidenschaftlich Polizist wie Carla. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass er ab und zu ein Schussel hoch neun und manchmal ein Gedächtnis wie ein Sieb besaß, dass einen Durchmesser von mindestens siebzehn Metern betrug. Aber an sonsten war er stolz auf seinen Job, liebenswert und doch ganz verlässlich. Auch verzapfter er den meisten Spaß in der Truppe und Carla liebte ihn dafür. Murrend schleifte er sich ins Bad und lehnte die Tür an. Er sah in den Spiegel und der Typ der da zurück blickte verdeutlichte ihm mit einem kläglichem "Oh, Gott!", dass er sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen hatte. Er öffnete den Spiegelschrank und holte sein Zahnputzzeug raus. Er hatte gerade angefangen als das Telefon piepste. Joe überhörte das und scheckte erst den Anrufbeantworter, der losging. Eine vertraute Männerstimme meldete sich. "He, Joe! Äm ... Ich muss dir was sagen! Es betrifft Carla! ... Ruf mich an!" Joe rannte zum Telefon und hob ab. "Ja, Mico?" nuschelte er mit der Zahnbürste im Mund. Doch Mico hatte schon aufgelegt und nur ein monotones Tuten antwortete Joe. "Verflucht!" schimpfte er und schmiss den Hörer auf den Apparat. Er putzte seine Zähne zu ende und zog sich schnell an. Er schnappte sich seine Motoradschlüssel und rannte mit einem Toast im Mund los. Die Tür flog hinter ihm ins Schloß und ging gleich wieder auf. Joe holte unter unverständlichem Meckern einige Akten, die er sich als 'Hausaufgaben' mitgenommen hatte und verschwand kurze Zeit später wieder. Er warf sich auf seine Kawaski und düste los. Am Revier angekommen rannte ihm gleich sein Chef entgegen. Überall standen Einsatzwagen der Feuerwehr und Krankenwagen. "Joe!" rief ihm sein Chef zu. Jim Timbal. Ein kleiner, dicker Mann kam da angedackelt. Er war ungefähr 1,53 cm groß, hatte nur noch einen grauen Haarkrans um den Kopf und rauchte immer fürchterlich stinkende Zigarren von irgendeiner Billigfirma. Eigentlich ein lieber Kerl doch wenn ihm was gegen den Strich ging konnte er fuchtig werden und dann hieß es immer 'Rette sich wer kann!' Er arbeitete schon länger als alle anderen in diesem Revier und sein ganzes Herzblut hatte er hier rein gesteckt. Hier in diese nunmehr Bruchbude. "Gut das du kommst! Du musst eine schwere Aufgabe erfüllen!" erklärte Jim. "Was? Was für eine Aufgabe denn?" fragte Joe nach. "Ich habe einen Anruf von Mico erhalten. Er sagte es wäre was wegen Carla." Er vergass weiter zureden da Jim bedrück auf den Boden starte und ein Gesicht machte als wäre jemand gestorben. Joe wurde flau in der Magengegend und ein ungutes Gefühl stieg in ihm auf. Plötzlich hatte er Todesängste um Carla aus zustehen. Was war hier bloß passiert? Wer war das? Und was ist mit Carla geschehen? Joe schloss sein Motorrad an und folgte Jim, der auf ihn wartete, in das bis auf die Grundmauern abgebrannte Revier. Sie betraten den Vorraum des 'Gebäudes' und gingen in die Comuterzentrale, in der nichts von dem zwölfmillionen Dollar teurem, frisch installiertem Projekt übrig geblieben war außer ein paar verkohlte Plasteklumpen und Software, die man nie mehr als solche erkennen sollte. "Shit!" erklärte Joe leise und mit einem Klumpen im Hals, als er sich in den Überresten der Wache um sah. "Alles hin!" sagte er den Tränen nahe. "Meine Arbeit! Alles hin! Zichtausend Stunden einfach hin! Warum nur?! Was haben wir denn getan, dass wir so ne Strafe verdienen? Haben wir nicht immer versucht die Leute zu schützen und ihnen zu helfen? Warum dann dieser Scheiß? Warum? Warum?" Joe fühlte sich so hundeelend als hätte er ... Er wuste was er hätte, doch er wäre am liebsten tot umgefallen. Sein Lebenswerk war einfach dahin gerafft wurden. Er hatte nichts retten können. Nichts außer die paar Akten von zu hause. Doch was war das schon im Gegensatz zu den dreizigmillionen Akten von gelösten, ungelösten und einfach abgeschlossenen Aktenstapeln zu je fünfzig Akten, in denen er so gerne in seinen Pausen oder nach seinem Job schmökerte und sich dann fast traumhaft überlegte wie er die Fälle dann mit Carla an seiner Seite gelöst hätte. "Carla!?" sagte er laut und wurde dadurch aus seine Erinnerungen gerissen. "Du hast etwas über Carla gesagt! Was is?" Jim sah seinen Freund an und sagte mit berückter und mitleidender leiser Stimme "Carla ist tot!" Joe verfiel sofort in einen Schockzustand und vor ihm liefen wie in einem Film die Bilder von Carla ab. Wie er hier anfangen wollte und ihr gleich im Vorraum einen Stapel Akten von der Hand warf, den bösen Blick als sie ihn dann als ihren Partner akzeptieren musste, ihr erstes Date, bei dem er ihr den Drink über ihr weißes Kleid kippte. Ja, diesen Abend würde er nie vergessen. Sie sah in dem eng anliegendem, weißem, knielangem Kleid aus wie ein Engel. Es war Ärmellos und der Volant ihres Kleides bildete einen wunderschönen Abschluss zum Dekolleté. Das war wohl der Moment in seinem Leben in dem er sich sagte 'Diese Frau will ich um nichts in der Welt verlieren!'. Und nun? Was sollte nun aus ihm werden? "Joe?" Er hörte ihre lieblich Stimme und diese schien ihn zu rufen. "Joe?" Die Stimme die ihn rief wurde maskuliner und schlieslich hörte sie sich an wie die seines Freundes Jim. "Joe? Alles in Ordnung? Du solltest nach Hause fahren und dir frei nehmen! Joe? Bist du überhaupt in der Lage zu fahren?" Jim starrte ihm in die Augen doch Joe starrte in die Ferne. Dann drehte er sich um und ging benebelt von dem Vorgefallenem zu seinem Motorrad. Er schloß es ab und blieb darauf sitzen ohne es zu starten oder irgend eine andere Bewegung aus zuführen. Er saß nur da und starrte in die Weite. Er selber wußte nicht wohin ihn seine Gedanken führten und doch konnte er sich nicht wehren und ergab sich schließlich seinen Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen. Ein Mann kam auf Joe zu und sprach ihn an. Joe sah zwar, dass der Mann sprach aber er verstand ihn einfach nicht. Er hörte ihn nicht einmal als der Joe ihm ins Ohr schrie. Nichts! Kein Geräusch drang zu ihm vor. Nichts! Nach etlichen Versuchen hatte es der Mann geschafft Joe verständlich zu machen, dass er die Leiche die sie gefunden hatten zu identifizieren. Sie glaubten, es könne sich um Carla handeln. "Carla!" flüsterte Joe mit zittriger Stimme. "Carla!" Er wurde immer undeutlicher. 'Carla!' dachte er. Ihm wurde schlecht und weich in den Knien. 'Carla!' Er sah ihr Bild vor ihm und wurde ohnmächtig. Wieder zu sich gekommen fühlte sich Joe stark genug Carla zu identifizieren. Der Mann der ihn angesprochen hatte half ihm auf und brachte ihn bis vor die Tür der Pathologie. "Alles O.K.?" fragte er freundlich und Joe nickte. Er ging in den Raum und stellte sich an den, in der Mitte befindlichen Tisch. Dort lag eine Leiche oder Leichenteile zugedeckt. Ein alter Mann, Ende sechzig, stellte sich auf die andere Seite des Tisches und sah Joe ausdruckslos an. Joe merkte, dass dieser Mann schon total abgestumpft war durch den Job den er hier Tag für Tag tat. "Sind sie verwand mit dem Opfer?" fragte der Mann tonlos und etwas gelangweilt. "Ja! Ähm ... Ich meine Nein! Also ja! Wir sind ... Ähm? Waren befreundet!" versuchte Joe zu erklären. "Ach so!" sagte der Mann kurz und zog lässig die Decke von der Leiche. Joe drehte sich weg und krümmte sich. "Ist sie das?" fragte der Mann wieder genauso tonlos. Joe hingegen konnte nur unter größter Anstrengung sein Essen innen behalten und nickte schnell. Es war Carla die dort auf dem Tisch lag. Sie war bis ein paar Haut-, Fleisch- und Knochenreste total verbrannt. Nur die rechte Seite ihres Gesichtes war noch 'gut' erhalten. Der Mann deckte sie wieder zu. "Wissen sie warum die eine Seite so wunderbar erhalten ist obwohl der Rest total zerstört ist?" fragte der Mann gewohnt tonlos. Joe reagierte erst gar nicht auf so eine makabere Frage. Der Mann steckte seine Hände in seine Taschen und beantwortete die Frage selber. "Die Seite lag die ganze Zeit über in einer großen Blutlache und war so ganz gut geschützt. Der Rest allerdings...!" Joe wurde es zu viel. Er rannte geradewegs aus der Pathologie auf die Toilette zum Waschbecken und übergab sich. Als er endlich das Essen der letzten drei Wochen los war lies er sich neben das Waschbecken sinken und fing an zu weinen. Es war ihm alles zu viel geworden. Er faste sich, ging zu dem Mann der ihn hergebracht hatte und lies sich nach Hause fahren, wo er alle Rolläden runter lies und sofort einschlief. Das Geräusch von arbeitenden Händen und Wasser wurde lauter. Es wurde heller. Ein Raum mit einem Tisch, einige Stuhl und einem Computer aus der Steinzeit waren zu erkennen. Zwei Männer in weißen Kitteln saßen auf zwei Stühlen an dem Tisch und einer hackte etwas in den Computer. Der jüngeraussehende Man ging weg und schenkte ihr nur einen flüchtig, prüfenden Blick. Er war ungefähr zwanzig und nach einer vorsichtigen Schätzung 1,70 m groß. Schmerzen machten sich überall breit. 'Reden! ich muss reden!' meldete sich ein Gedanke. Der Ältere, er war ca. 1,80 m groß, drehte sich um. 'Ich hänge an Kabeln! Wo bin ich? Ich bin in einem Zylinder! Aber warum?' meldete sich der Gedanke wieder. Das Wasser wurde abgelassen und das Gewicht erhöhte sich drastisch. Es zog an den Armen und am Hals und im Rücken und an allen anderen Körperteilen. Eine Glastür ging auf. "Guten Morgen Miss!" flüsterte der Mann. "Wie geht es ihnen?" Erinnerungsfetzen vom Leben wurden wach und rasten wie ein Film im Schnelldurchlauf durch den Kopf, bis zu ihrem Tot, an den sie sich nur schwer erinnern konnte. "Ja! . . . Gut!" sagte der Mund. Das Gehirn statt dessen sagte 'Du bist tot! Wie kannst du leben? Wie kann es dir gut gehen?'. "Wissen sie wer sie sind?" flüsterte der Mann. Sie sah ihm in die Augen. "Ja! Carla Wildcat!" Der Mann fing an zu lächeln und half ihr aus dem Glastrichter. Er war ein etwa dreißig bis fünfunddreißig jähriger Man mit kurzen weißen Stoppelhaaren, die ca. ein bis zwei cm lang waren. "Sei'n sie vorsichtig! Ihr Körper muss sich erst an sie gewöhnen!" sagte er freundlich und lies Carla auf einem der Stühle Platz nehmen. "Wieso?" Carlas Schädel dröhnte. Es erschien ihr als hätte sie geschrien, dabei hatte sie normal geredet. "Ist schon gut! Lassen sie sich Zeit! Sie sind noch nicht auf der Höhe! Ruhen sie sich ein bißchen aus und uns alles besprechen, wenn sie wieder wach sind!" flüsterte der Mann aber für Carla hörte es sich an, als ob er ganz normal und mit normaler Lautstärke spechen würde. "Wer sind sie?" fragte Carla leiser. Der Mann zeigte ihr einen Ausweiß und flüsterte "Ich bin Professor Doktor Doktor Tino Joseph! und ich habe versucht ihnen zu helfen. Sie brauchen keine Angst haben! Jetzt ruhen sie sich aus! Das tut ihnen gut!" Er brachte sie in ein extra für sie eingerichtetes Zimmer und half ihr sich hinzulegen. Sie war noch zu schwach um das alleine zu tun ohne sich zu verletzen. Sie hatte sich gerade hingelegt, da war sie schon eingeschlafen. "Danke 'Doc'!" war das letzte was sie sagen konnte, dann war sie eingeschlafen. " 'Doc'?!" Er überlegte kurz. "O.K.! 'Doc' ist gut!" sagte er leise und deckte sie zu und ging. "Guten Morgen wünsche ich!" flüsterte Doc. Langsam und unter murren öffnete Carla die Augen. "Doc?! Sie hier? So früh?!" Sie drehte sich um und schlief weiter. Doc rüttelte sie leicht. "Na, los! Stehen sie endlich auf! Wir müssen sie testen!" Clara drehte sie zu Doc und sah ihn böse und verwundert an. "Und warum? Haben sie etwa Angst, dass ich falsch gepolt bin?" Doc wiegte mit dem Kopf. "So oder so ähnlich könnte man es sagten. Und nun los!" Er zog ihr die Decke weg und Carla rollte sich vor Kälte zu einer Kugel. "Na, los! Auf mit dir Tiger!" Carla riss die Augen auf. Erinnerungen kamen teilweise sehr schmerzhaft zurück. Verkrampft schloss sie die Augen wieder. Irgend jemand hatte das schon mal gesagt aber anders und doch gleich! Sie rollte sich vor schmerzen noch mehr zusammen und hielt sich den Kopf, der zu zerspringen drohte. Doc setzte sich neben sie aufs Bett und streichelte ihr beruhigend über den Kopf. "Ganz ruhig! Das kommt vom Klon-prozess! Gleich ist es vorbei! Versuch dich zu entspannen dann ist es gleich besser!" redete er auf sie ein und tatsächlich. Es wurde besser. Sie machte die Augen langsam auf. Alles drehte sich, ihr war schlecht und sie fühlte sich als hätte sie keinerlei Muskeln in ihrem Körper. "Doc?" fragte sie leise und mit zitternder Stimme. Doc legte ihr die Hand auf die Schulter und sagte nichts. "Ist das immer so wenn ich mich erinnere?" fragte sie weiter und man konnte ohne weiteres heraus hören, dass sie mit den Tränen kämpfte. "Nicht immer!" ,erwiderte Doc aufbauend und versuchte sie immer noch zu beruhigen. "In der ersten Zeit wird es weiter weh tun aber das vergeht und es wird auch nicht mehr so schlimm wie jetzt! Versuch noch etwas zu schlafen!" Carla schloss die Augen und eine Träne rollte über ihr Tigergesicht. Doc streichelte sie noch ein Weichen, bis sie ganz ruhig atmete und er glaubte sie schliefe. Er ging leise zur Tür, öffnete sie und blieb im Rahmen stehen. Er drehte sich mit besorgtem Gesicht um. "Das wollte ich nicht! Tut mir leid, dass du das ertragen musst!" flüsterte er. Er ging leise raus und schloss hinter sich die Tür. Carla öffnete die Augen. "Ich weis!" erwiderte sie eben so leise und tonlos. Am nächsten Morgen schienen die Schmerzen der Nacht wie weggeblasen. Sie konnte sich strecken ohne sich schlapp zu fühlen und auch das Aufstehen und laufen bereiteten ihr keine echten Probleme mehr. Sie schwankte wegen dem Schwanz noch etwas, weil sie ihr Gewicht anders verlagern musste aber nach kurzem Üben gelang ihr auch das ohne größere Probleme. Sie lief in ihrem Zimmer umher und fand in einer Ecke einen zerbrochen Spiegel, der von einem Tuch zugehängt war. Sie zog es weg und sah sich tausendfach im Spiegel. Minuten lang stand sie einfach nur so da, ohne eine kleine Bewegung. Dann sang sie auf die Knie und führte die Hand zum Spiegel. Vorsichtig tastete sie ihn ab und dann tastete sie ihr Gesicht ab. Sie konnte nicht glauben, dass sie das in dem Spiegel sein sollte. Dann musste sie lächeln. "Sie hatten alle recht! 'Tiger'! Doc, Joe, Mico und die andern hatten alle recht." flüsterte sie und bemerkte erst jetzt, dass sich auch ihre Ohren an die Lautstärke gewöhnt hatten. Zwar fiepte es noch bei ein paar Wörtern aber was sollte man auch nach knapp achtundvierzig Stunden erwarten? Sie stand wieder auf und besah sich näher. Sie hatte nichts an Größe verloren aber auch nichts zugelegt, was sie aber nicht sehr betrübte. Sie trug eine Art Anzug in grün. Der rechte Ärmel war wie der eines engen T- shirts, die linke Seite lief ärmellos unter dem Arm entlang. Der Bauch war tropfenmäsig ausgeschnitten und reichte ein bißchen in den Brustbereich. Das rechte Bein des Anzuges ähnelte dem einer kurzen Radlerhose, das linke eher einem Badeanzug. Sie hatte Fell, das in typischer Tigerfarbe gehalten war und einen weißen Strich, der auf der Stirn wie ein Tropfen begann, über die Schnauze breiterwerdend und als ca. sechs bis sieben cm breiter Strich über den Hals, die Arme, die Beine und ... ? Carla zog den Ausschnitt nach vorne und schaute rein. Erstaunt ließ sie ihn wieder zurückschnippen. Sie verzog das Gesicht zu einer angenehm überraschten Mine und ein wissendes Lächeln stahl sich über ihr Gesicht. Es klopfte an der Tür und riss Carla aus ihren Gedanken. "Ja!?" erwiderte sie und deckte den Spiegel wieder zu. Doc schielte zwischen Tür und Rahmen hindurch und war sichtlich erfreut über die Fortschritte, die Carla machte. "Wie geht's?" flüsterte er. Carla lächelte ihn an und ging auf ihn zu. Wie auf einem Laufsteg drehte sie sich vor ihm. Doc musterte sie von den Ohren bis zur Schwanzspitze. Sie hörte auf sich zu drehen und ihr braunes Haar fiel wild über ihre Schulter. "Wow!" rutschte es Doc leise raus. "Sagten sie nicht was von Tests?" fragte sie verspielt lieb und verschränkte die Finger, hinter dem Rücken, in einander. "Na, dann!" sagte Doc in normalem Ton. Doc deutete eine Verbeugung an und deutete ihr, dass sie vorgehen solle. Sie nickte kurz mit dem Kopf und ging an Doc vorbei auf einen endlosscheinenden Gang. Sie wusste, sie war hier schon lang gegangen als sie von Doc ins Zimmer gebracht wurde. Aber wo mussten sie lang? Fragend sah sie zu Doc und der deutete ihr nach rechts zu gehen. Der Gang war gute zwei Meter im Durchmesser und eindeutig unter Tage. Erstaunt sah sie sich um und spürte wie sie von Doc beobachtet wurde, doch das machte ihr nichts aus. Sie gingen weiter bis sie in ein gewaltiges, kugelartiges Labor kamen. Carla fiel die Kinnlade runter und sie konnte sich nur schwer wieder fassen. Sie sah sich gründlich um. "Wow! Ein großer, runder Raum!", war das einzige, was sie rausbrachte und den letzten Satz langsam und betont aussprach. "Also, wollen wir?" fragte Doc und ging an ihr vorbei. Sie folgte ihm tonlos. Joe wachte auf und schaute auf den Wecker. "Halb elf!" murmelte er, nur wusste er nicht ob es halb elf frühs oder abends war. Ihm war es auch egal. Er sah sich kurz in seiner 'Wohnung', währe zuviel gesagt, in seinem Chaos um und machte die Erkenntnis, dass es wahrhaft möglich war innerhalb eines einzigen Tages seine Singelbude in einen Baubudenröps zu verwandeln. Dreiundvierzig Bier, zwölf Becher Rovca und unzählige andere braune, güne und anders fahrbige Flaschen lagen oder standen halb oder ganz geleert auf dem Boden, auf dem Bett und überall wo die Schwerkraft sonst noch so wirken konnte. Das Telefon klingelte. Joe ging mit regelrecht beleidigtem Murren ran. "Was is?" brüllte er sauer in den Hörer und hielt sich gleich danach den Kopf. Es war ihm alles viel zu laut. Selbst das kaum hörbare Zwitschern der Vögel empfand er als störende Belästigung. Ganz in Gedanken versunken legte er den Hörer wieder auf den Apparat. Sauer und, wie er jetzt bewiesen bekam, mit einem mörderischen Kater verkroch er sich wieder ins Bett und zündete sich eine Zigarette an. Mit einem: "Diese Mistfichter sollte man verklagen!" schlief er ein. Wenig später wurde er von beißendem Qualm und von Sirenen geweckt. Er musste husten und seine Augen tränten. Schlagartig wurde ihm klar, er war mit der brennenden Kippe eingeschlafen war und es bildete sich ein Hausbrannt, der durch die herumliegenden Spirituosen gefüttert wurde. Extreme Hitze hinderten ihn daran sich zu bewegen und schließlich wurde er ohnmächtig. Auch den Rettern war es nicht leicht gefallen, sich zu Joe's Wohnung vor zu kämpfen. Schlieslich erreichten sie sie auch und trugen Joe ins Freie zu den Notärzten, die ihn behandelten. Die Sanitäter konnten nur noch den Tot feststellen. "Wahnsinn!" Carlas Augen schienen so groß als möglich. Sie stand vor einem gigantischem Apparat, der irgendwie eine Mischung aus Litfaßsäule und Computer war. "Da komm' ich her?" fragte sie und starte das Monstrum an. "Ja! Das ist unser von mir entwickelter 'Klongenerator'! Der 'Alpha- KLE 3.0735 2000'! " erklärte Doc stolz. Carla sah das Ding erst unverstanden an, dann drehte sich um und lächelte. "Also bin ich so was wie 'Dar Angel', nur im Tigerformat?!". Ihre eigentlichen Gedanken waren: 'Ich bin so schlau, als wie zuvor!'. Doc nickte flüchtig. "Nur bei 'Dar Angel' wird niemand geklont und da stolpert auch kein Praktikant über ein Hauptkabel und schmeist alle Genproben, bis auf das Tigergen, kapput!" erklärte er und musste sich zusammenreißen nicht auszuflippen, als der junge Mann hereinkam, der auch bei Carlas erstem Erwachen anwesend war. Dieser sah Doc, um Verzeihung flehend, an und grinste mit Galgenhumor. Carla zuckte zusammen. Es war ihr als würde ihr ein brennender Pfeif in den Kopf gerammt. Schmerzen machten sich überall breit und zwangen sie in die Knie. Doc rannte zu ihr und traute sich gar nicht recht sie zu berühren. Kopfhaltend rollte sich Carla auf dem Boden. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung und gleich wurde es besser. Sie sah auf und kniete sich hin. "Wieder eine Erinnerung?" fragte Doc vorsichtig. "Nein! Keine Erinnerung eher ein schreckliches Gefühl!" erwiderte Carla verwirrt. Auch der junge Mann war zu ihr geeilt und sah nun Doc genauso verwundert an wie der ihn. "Joe!" brachte Carla über die Lippen und ein Gefühl der Trauer machte sich breit. Doc wuste keinen Reim drauf und versuchte lieber Carla zu beruhigen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es ihm dann auch und Carla war wieder breit die Tests durchzuführen. "Zuerst werden wir deine körperlichen Fähigkeiten testen! O.K.?" Carla stand auf einem Laufband und an ihrem Anzug hingen endlose Kabel, die zu einem der Computer liefen. Sie setzte sich eine Maske auf, die den Gasaustausch testen sollte. "Na, dann!" sagte Doc und gab ihr ein Zeichen zum loslaufen. Langsam und noch etwas ungeübt lief Carla los und wurde immer schneller. Doc rief ihr einige Geschwindigkeiten zu und einige andere Zahlen, die Carla nicht verstand. "60; 310, 12" war die Erste, wobei die Geschwindigkeit als erstes genannt wurde. Carla lief noch schneller. "70; 345, 12", "80; 360, 12". Langsam machte es Carla sichtlichen Spaß, denn sie konnte schnell laufen ohne ins schwitzen zu geraten und puste hatte sie wie ein Marathonläufer. "Und jetzt man so schnell du kannst!" sagte Doc und drückte noch einige Knöpfe. 'Dir werd ich's zeigen!' dachte sich Carla und wetzte los. "90; 380, 12!" sagte Doc überrascht. Aber Carla grinste nur und gab wirklich alles. "100; 410, 12!" Doc geriet unübersehbar aus der Fassung. Carla konnte sich ein grinsen nicht verkneifen und Doc bemerkte, dass sie noch Reserven hatte. "Ach, komm!" meinte er scherzhaft. "Da geht noch was!" Carla sah ihn gespielt böse an. Sie fühlte sich auf einmal herausgefordert. Unbedingt wollte sie Doc beweisen, dass in ihr mehr steckt als Mensch und/ oder Tiger. Sie biß die Zähne zusammen und rannte noch schneller. "120; 413, 13!" Alles zog und schmerzte aber Carla war schon immer eine Kämpfernatur und wollte noch nie aufgeben. Wie damals als . . . Carla schrie auf und stürzte. Es sah aus als hätte man ihr mit einem mal die Knochen, ihr gesamtes Stützsystem, einfach entfernt. Carla knallte auf das Laufband und bei 120 km/h ist das nicht gerade angenehm. Durch die Geschwindigkeit wurde Carla quer durch den Raum geschleudert und kam erst an der gegenüberliegenden Wand, wenn auch schmerzhaft, zum stehen. Doc stoppte die Maschine und lief zu Carla. "Carla!" rief er voller Sorge aus. Sie war etwa 100 Meter geschlittert. Carla stemmte sich langsam auf. Das Haar hing ihr in Strähnen ins Gesicht und versteckte es. Doc schmiss sich, noch im rennen, auf die Knie und schlitterte den Rest zu Carla. "Carla! Mein Gott, Carla!" flüsterte Doc. Carla zitterte am ganzem Körper. "Ist alles in Ordnung? Bitte sag' was!" Doc traute sich kaum Carla anzufassen. Sein Herz krampfte sich zusammen und er schluckte schwer. Endlich faste er sie an den Armen. Sie war kalt und nass vor Schweiß. "Doc?", fragte sie zarkhaft. Man hörte, dass ihr das Reden schwer fiel. "Ich bin ja da!", sprach Doc leise und strich ihr über den klitschnassen Rücken. Ihr Atem ging schneller bis man hörte, wie sie anfing zu weinen. Sie versuchte alles zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht. Sie wusste nicht genau warum sie weinte. Zum einen vielleicht wegen der Schmerzen, die bei der Begegnung mit der Wand aufgetreten sind. Zum andern vielleicht, weil Doc sich Sorgen um sie machte. "Geht das denn nie vorbei?" dachte Tiger und schüttelte den Kopf, als wolle sie das alles nicht wahr haben. Doc zog sie an sich um sie zu trösten. Carla nahm dieses Angebot nur allzu gerne an. Sie drückte Doc ganz fest an sich. Sein langsamer Herzschlag beruhigte sie. "Es mag jetzt sadistisch klingen aber ich kann dein Leiden beenden!", sagte Doc mit fester Stimme. Carla würdigte ihn keines Blickes und doch überfiel sie eine Flut von Angst und Hoffnung. Sie nahm einen entschlossenen Gesichtsausdruck an. "Was muss ich tun?", fragte sie eben so fest. Sie lösten die Umarmung. Doc sah sie an und deutete auf ein Gerät mit vielen Kabeln. Sie standen auf und gingen zu der Maschine. Carla stellte sich auf die, mit gelb-schwarzem Klebeband gekennzeichnete Fläche und schaute sich um. Doc und der junge Mann machten die Kabel an Carlas Anzug fest. Doc stellte sich hinter das Pult und der Junge überprüfte die Anschlüsse noch mal. Carla sah Doc verwundert und sauer an. "Und wer in Gottes Namen ist das?". Sie deutete auf den Jungen. Doc sah sie nicht an und tippte auf der Appretur. "Das ist Nick!", war die knappe Antwort. "Nick?", wiederholte Carla. Doc sah gestresst nach oben und stemmte die Fäuste in die Hüfte. "Nicklas Jingelbells! Um genau zu sein. Er ist hier als , sagen wir Praktikant. Und macht seine Arbeit ganz gut!" erklärte Doc kurz. Carla drehte ihr Gesicht weg und grinste in sich hinein. "Jingelbells, Jingelbells. Jingel all the way. . ." sang sie leise vor sich hin. Nick stellte sich zu Doc und sah Carla gespielt beleidigt an. Sie räusperte sich und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Können wir dann?", fragte Doc ernst. Carla nickte. "Noch etwas als Hinweiß. Sie werden wahrscheinlich ihr Leben zu einem großen Teil, im Zeitraffer noch einmal erleben. Also wenn sie nicht wollen. . .", meinte Doc. "Na machen sie schon!", unterbrach Carla ihn. Doc betätigte einen Hebel. Carla wurde warm und es kribbelte, als wenn man eine Stromtherapie macht. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)