Five - Return of the elements von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: Der Schrecken beginnt! ---------------------------------- Ich lebe noch, ICH LEBE NOCH!!! Und hier ist das nächste Kapitel.... Kapitel 13: Der Schrecken beginnt! „Dann ist es also abgemacht.“ Der rundliche Mann hatte soeben den Stift abgesetzt und neben das ausgefüllte Formular gelegt. „Ich freue mich sehr, dass wir ins Geschäft kommen konnten.“ „Die Freude ist ganz meinerseits.“ Seto Kaibas Gesicht blieb ausdruckslos, als er dem Mann die Hand gab. „Ich werde Ihnen die restlichen Unterlagen innerhalb der nächsten Tage zukommen lassen, Herr Kaiba.“ „Davon gehe ich aus, Herr Izono.“ Herr Izono blickte auf die Rolex an seinem Handgelenk. „Das ging ja schneller als erwartet. Da bleibt vor meinem nächsten Termin noch Zeit für einen kleinen Snack. Auf Wiedersehen, Herr Kaiba.“ „Auf Wiedersehen, Herr Izono. Roland, begleiten Sie unsere Gäste bitte bis zum Aufzug!“ „Sehr wohl. Wenn Sie mir bitte folgen würden!“ Roland streckte die Hand aus und deutete zur Türe. Herr Izono und sein Begleiter erhoben sich und folgten dem Angestellten aus dem großen Konferenzraum hinaus. Sobald die Tür hinter ihnen zugefallen war, widmete Seto sich den Unterlagen, die vor ihm auf dem Tisch lagen. „Irgendwie mochte ich diesen Izono nicht.“, meldete sich eine Stimme von rechts. Ohne aufzusehen erwiderte Seto: „Ich auch nicht, Mokuba.“ „Warum hast du die beiden eigentlich nicht in deinem Büro empfangen?“, wollte der Jüngere wissen. „Das ist Taktik, Mokuba.“ „Das verstehe ich nicht.“ Mokuba sah seinen Bruder verwirrt an. „Ganz einfach“, sagte Seto und blätterte eine Seite des Vertrags um, „dieser Raum ist einer der größten Geschäftsräume im Gebäude. Er wirkt einschüchternd.“ „Ah, jetzt verstehe ich. Dann trauen sich die Leute nicht mehr unbedingt dir zu widersprechen!“ „Du hast es erfasst, Mokuba.“ Setos Augen waren noch immer auf die Formulare fixiert. Mokuba neben ihm verfiel kurz in Schweigen und kaute auf seiner Unterlippe herum. Dann jedoch gab er sich einen Ruck. „Seto?“ „Was gibt es denn?“ „Was machst du denn jetzt noch?“ „Ich muss einige Telefonate führen und mich danach durch die Akten von Izonos Firma wühlen.“ „Wird das lange dauern?“ „Sicherlich einige Stunden. Warum fragst du?“ „Na ja“, druckste Mokuba herum, „ich wollte nur wissen, ob du dich noch an dein Versprechen erinnerst, das du mir vor ein paar Tagen gegeben hast.“ „Keine Sorge, Mokuba, ich habe unseren freien Tag nicht vergessen. Morgen oder übermorgen.“ „Wow, das ist ja klasse! Ich gehe ein wenig zu Roland, damit du in Ruhe arbeiten kannst.“ Mokuba wollte soeben losrennen, als Setos Laptop, das offen auf dem großen Tisch stand, piepte. Auch Seto blickte einen Moment lang erstaunt drein. Dann jedoch öffnete er ein neues Fenster. „Was ist denn los, Seto?“, wollte Mokuba neugierig wissen. Er stellte sich neben seinen großen Bruder an den Bildschirm. „Da hat dir wohl jemand eine Bildmitteilung geschickt.“, sagte Mokuba. Seto öffnete die Nachricht. Zuerst war der Bildschirm voller Schnee, doch dann erschien plötzlich eine schwarzhaarige Frau, die kurz mit dem Kopf nickte. „Ist das nicht diese Ishizu?“, fragte Mokuba überrascht. „Sieht so aus.“, erwiderte Kaiba, ließ sich aber nicht anmerken, wie erstaunt er über die Nachricht war. „Hallo Kaiba, verzeih mir, dass ich dich stören muss, aber es ließ sich nicht umgehen. Die jüngsten Ereignisse haben mich dazu gezwungen, mit dir in Kontakt zu treten. Ich will dir hier noch nicht zu viel erzählen, da ich es für besser halte, von Angesicht zu Angesicht mit dir zu reden.“ „Die macht es aber spannend.“, bemerkte Mokuba. „Wenn du diese Nachricht erhältst, bin ich bereits auf dem Weg nach Japan. Ich werde mich dann bei dir melden, sobald ich angekommen bin und im Hotel eingecheckt habe. Wir sehen uns.“ Ein letztes Mal nickte die Ägypterin und dann wurde der Bildschirm schwarz. „Was hat das zu bedeuten, Seto?“ „Ich weiß es nicht, Mokuba, aber ich hoffe nicht, dass wir es herausfinden müssen“, sagte er, „vergessen wir es einfach. Ich habe zu tun und kann mich nicht mit solchen Spinnereien befassen!“ 9500 km in östlicher Richtung saß ein alter Mann in einem dunklen Raum über einige Bücher gebeugt. Die Luft war so dick, dass man sie beinahe mit einem Messer teilen konnte. Eine Öllampe neben ihm erhellte seinen Sitzplatz. Seine Brille saß dicht vor seinen Augen und er hing mit seiner Nase fast in den verblichenen Seiten des großen Buches. Hin und wieder knackten die Beine des Holzstuhles ein wenig, wenn der alte Mann sich auf der Sitzfläche bewegte. Offensichtlich war er so tief in den Aufzeichnungen vertieft, dass er beinahe das Klopfen an der Tür überhörte. Erst als es lauter und drängender wurde, hob er den Kopf. „Wer kommt denn um diese Zeit noch hier vorbei?“, wunderte er sich laut. Trotzdem nahm er die Öllampe und ging zur Tür. „Wer ist dort?“, fragte er durch das Holz. „Marik Ishtar.“, kam eine gedämpfte Stimme zurück. Langsam öffnete der Alte die Türe und hielt die Lampe hoch. Der Lichtschein fiel auf einen jungen Mann mit weißem Haar. „Verzeihen Sie die späte Störung Herr Isaak.“ „Aber das ist doch kein Problem. Wollen Sie eintreten?“ Der alte Mann machte den Weg frei und Marik trat mit einem Nicken ein. Einen Moment lang rümpfte er die Nase wegen der abgestandenen Luft, doch schnell gewöhnte er sich daran. „Was führt Sie zu mir, junger Mann?“ Herr Isaak schloss die Türe hinter ihnen und ging zu seinem Tisch hinüber. Marik folgte ihm. „Ich hoffe doch, dass mit Ihrer Schwester alles in bester Ordnung ist!“ Herr Isaak setzte die Lampe auf der Tischplatte ab. Dann sah er Marik prüfend an. „Ich wollte mit Ihnen wirklich über Ishizu reden.“ „Setzen Sie sich doch!“, bot Herr Isaak an. Marik ließ sich auf einem der Stühle nieder. „Das Verhalten meiner Schwester war in letzter Zeit sehr merkwürdig. Ich weiß, dass sie oft hier bei Ihnen in der Bibliothek war. Auch im Tempel war sie stundenlang nur mit lesen beschäftigt.“ „Ich habe ihr mehrmals gesagt, wie ungesund das ist. Was hat sie denn? Ist sie krank?“ „Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich weiß nur, dass sie heute Morgen Hals über Kopf nach Japan abgereist ist.“ „Nach Japan“, fragte Herr Isak erstaunt, „aber warum das denn?“ „Eigentlich hatte ich gehofft, dass Sie mir diese Frage beantworten könnten.“, erwiderte Marik. Herr Isaak atmete einmal tief ein und schüttelte den Kopf. „Es tut mir Leid, aber sie hat mir gegenüber nichts dergleichen erwähnt.“ „Sie hat Ihnen wirklich gar nichts erzählt?“, hakte Marik nach. Der Alte schüttelte den Kopf. „Nein, als sie heute Nacht hier klopfte, habe ich sie eingelassen, aber nachher allein gelassen. Sie war sehr aufgeregt. Offensichtlich ist etwas passiert, was sie sehr aufgewühlt hat.“ „Sie hatte wieder einen Traum.“, antwortete Marik. Herr Isaak nickte gedankenverloren, bevor Marik wieder die Stimme erhob: „Also wissen Sie gar nicht, was sie heute Nacht hier gesucht hat?“ „Nein, ich muss Sie enttäuschen, Herr Ishtar. Ich bin wieder zu Bett gegangen. Ich war zu müde.“ Doch plötzlich legte er grübelnd eine Hand ans Kinn. „Ich könnte jedoch das Buch holen, das sie benutzt hat. Warten Sie einen Augenblick!“ Der Alte stand auf und verschwand mit der Öllampe in einem Gang. Marik sah den Lichtschein durch die Luft schweben und begann sich beinahe ein wenig unwohl zu fühlen. „Hier ist es! Ich habe es! Ich habe es heute Morgen wieder zurück gestellt, da sie es in der Eile liegen gelassen hat. Bitte!“ Er legte Marik ein Buch vor die Nase, welches ganz und gar antik aussah. Auf dem Buchdeckel waren jede Menge Symbole und finstere Zeichnungen abgebildet. „Sehen Sie es sich in Ruhe an. Ich hole etwas zu trinken.“ Herr Isaak ließ die Lampe stehen und verschwand in der Dunkelheit. Marik schlug unterdessen das Buch auf und stellte fest, dass es in ägyptischer Schrift verfasst war. Dem Papyrus nach zu urteilen, hatte dieses Buch bereits etliche Jahrzehnte auf dem Buckel. Vorsichtig, um keinen Schaden anzurichten, blätterte Marik einfach weiter durch das Buch, bis es automatisch auf einer bestimmten Seite aufgeschlagen blieb. Interessiert beugte Marik sich näher über diese Seite. Zuerst glitt sein Blick über die Zeichnung. Offensichtlich handelte es sich um die Darstellung eines Kampfes. Marik schob die Lampe ein wenig näher, damit er besser sehen konnte. Dann glitt sein Blick zu den Schriftzeichen. Den Kopf in eine Hand gestützt begann er zu lesen. Von Zeile zu Zeile jedoch weiteten sich seine Augen immer mehr und schließlich klammerte er sich mit einer Hand an die Holzplatte. „Mein Gott! Ishizu!“, flüsterte er plötzlich alarmiert. Einige Kilometer von Kairo entfernt ritten zwei Ägypter auf ihren Kamelen durch die Libysche Wüste. Mit sich führten sie eine kleine Herde von Ziegen. Der Himmel war stockfinster, mit Ausnahme des Mondes, der in seiner vollen Größe zu sehen war. Einer der Reiter hob den Blick zum Firmament. „Es ist seltsam.“, sagte er plötzlich. „Was ist seltsam, Vater?“, wollte der Nebenmann wissen. Seine langen schlaksigen Beine baumelten neben dem Leib des Kamels hinunter. Das Gesicht, welches unter dem dunklen Turban hervorschaute, verriet, dass er nicht viel älter als 15 Jahre war. „Sieh dir den Mond an, Asrael!“, befahl der Ältere. Der Junge wandte den Blick nach oben und betrachtete den weißen Planeten. „Ich kann nichts Ungewöhnliches feststellen, Vater. Es ist Vollmond.“ Einen Augenblick lang schwieg er, ehe er den Kopf drehte. „Oder meintest du etwas anderes?“ „Kommt dir dieser Mond nicht auch merkwürdig vor, Asrael? Sieh doch nur, wie rund und hell er ist!“ Erneut sah der Junge nach oben. Die Kamele gingen seelenruhig weiter und auch die Ziegen waren bis auf einige Ausnahmen vollkommen still. „Das kann einen völlig normalen Grund haben“, erwiderte der Junge, „die Sonne strahlt ihn eben genau von vorne an und lässt ihn so größer und heller wirken.“ „Das hier hat nichts mit einem normalen Naturphänomen zu tun, mein Junge“, widersprach der Ältere, „etwas Unheimliches liegt in der Luft. Ich kann es fühlen.“ „Unheimlich?“ Prüfend sah der Junge sich zu allen Seiten um. Sein Kamel gab ein Blöken von sich. Er wedelte mit einem langen Stock nach vorne, um eine Ziege anzutreiben, die etwas trödelte. „Ich kann nichts dergleichen fühlen, Vater.“, bekannte Asrael. Doch der Mann gab seinem Sohn keine Antwort mehr. Stattdessen starrte er weiterhin den Mond an. „Der Rand des Mondes sieht aus, als würde er brennen. Ich sehe es ganz deutlich.“ Obwohl er es leise und mehr für sich gesagt hatte, hatte Asrael ihn deutlich verstanden. Als er noch mal nach oben schaute, konnte er plötzlich erkennen, was sein Vater meinte. Es hatte wirklich den Anschein, als die Ränder des Mondes sich bewegen würden. Seltsame Schwaden umgaben den Planeten und ließen ihn aussehen, als würde er Feuer speien. „Was geht da vor sich?“ Mit einem Mal warfen die Kamele plötzlich die Köpfe auf und gaben verschreckte Laute von sich. „Ho, ganz ruhig, was ist denn mit dir?“ Der Junge sprach auf sein Kamel ein. Alle Tiere waren stehen geblieben und gingen nicht mehr vorwärts. Die Ziegen meckerten aufgeregt durcheinander. Die beiden Kamele trippelten hin und her. „Vater, warum sind die Tiere so unruhig?“ „Ich weiß es nicht. Irgendetwas muss…“ Doch bevor er den Satz zu Ende führen konnte, begann die Erde zu beben. Der Wüstensand gerann unter den Hufen der Kamele. Ehe die beiden etwas unternehmen konnten, waren die Ziegen panisch losgerannt. „He! Kommt zurück!“, schrie der Junge. „Asrael, bleib hier!“, rief sein Vater, doch der Junge war bereits losgeprescht. Der Junge trieb sein Kamel an und setzte den Ziegen hinterher. Als er sich nach hinten umsah, um dem Mann zuzurufen, dass er die Tiere schon einholen würde, blieb sein Herz stehen. Hinter seinem Vater hatte sich eine riesige Sandwelle aufgebaut. „Vater! Pass auf!“, schrie Asrael. Dieser sah sich um und bekam panische Augen. Er schlug auf sein Tier ein, doch die Welle war schneller. Urplötzlich formte sich im Sand etwas wie ein riesiger Schlund. Der Mann sah sich erneut um und erkannte, dass die Sandwelle ihn bald eingeholt hatte. Mit Schrecken sah er den gigantischen Schlund, der immer weiter wurde, so als wolle ihn die Wüste bei lebendigem Leib verschlingen. Dann war es soweit. Hilflos und schreiend musste Asrael mit ansehen, wie die Welle sich auf seinem Vater stürzte und ihn mitsamt dem Kamel verschluckte. „Nein! Vater!“ Blind vor Tränen sah Asrael nur noch wie die Fratze sich schloss und mit einem letzten Grinsen in sich zusammen fiel. Sobald das Beben nachgelassen hatte und der Junge sich sicher war, weit genug weg zu sein, hielt er sein Kamel an. Dieses blieb schwer atmend stehen. Asrael sprang ab und fiel auf die Knie. Schluchzend verbarg er das Gesicht in den Händen. Als er später aufschaute, sah er nur noch die Sanddünen, über die der sanfte Wüstensand strich. Er fühlte eine Berührung an seinem Rücken. Es war das Kamel, das ihn angestupst hatte. Er wischte sich die Tränen weg und stand auf. Er musste Hilfe holen! Er schwang sich auf das Tier und trieb es eilig an. Aus diesem Grund entging ihm auch der Vollmond, der nun in Blutröte getaucht über der Wüste stand… Huuuuuu, langsam wird es spannend und unheimlich. Irgendwann erkläre ich euch sicherlich, was es mit all dem auf sich hat. Bis denne! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)