Five - Return of the elements von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Unerwartetes Wiedersehen ----------------------------------- Hallo Leute! Ich lebe auch noch. Das wollte ich nur noch mal betonen, auch wenn es neuerdings immer sehr lange mit dem uploaden dauert. Ich hoffe natürlich, dass ihr trotz der langen Wartezeit fleißig weiterlesen und beurteilen werdet. Und nun Schluss mit der Laberei. Kapitel 4: Unerwartetes Wiedersehen Seufzend fuhr sich Mai Valentine durch ihre langen, blonden Haare. < Schon wieder so eine miese Nacht.>, dachte sie sich. Dabei hätte sie heute Morgen so wunderbar ausschlafen können. Aber dieser ständig wiederkehrende Alptraum hatte sie natürlich davon abgehalten. Langsam glaubte sie auch nicht mehr daran, dass es sich nur um einen Zufall handelte. Dieser Traum verfolgte sie nun schon hartnäckig seit acht Tagen. Das konnte unmöglich ein Zufall sein, aber Mai hatte nicht die geringste Ahnung, was sie mit diesem Traum - Alptraum, wie auch immer man es bezeichnen wollte - anfangen sollte. Nachdem sie mal wieder schweißgebadet aufgewacht war, hatte sie sich entschlossen, dass es endgültig mal wieder Zeit war, sich etwas Gutes zu tun. Also hatte sie gefrühstückt, sich zurechtgemacht und war zu einer ausgiebigen Shoppingtour aufgebrochen. Allerdings musste sie zugeben, dass sie keine besondere Lust auf Shopping gehabt hatte. Und diese Tatsache verwirrte sie noch mehr, denn normalerweise liebte sie es, stundenlang durch die Geschäfte zu streifen und sich Schaufenster an zusehen. Heute jedoch, an diesem üblich überfüllten Samstagvormittag, war ihr gar nicht nach Einkaufen zumute. < Dieser dämliche Traum beschäftigt mich doch mehr, als ich gedacht habe. Vielleicht sollte ich ja mal zum Arzt gehen und mich untersuchen lassen. Eventuell stimmt ja etwas mit meinem Gehirn nicht.> Doch im gleichen Moment wusste sie, dass dieser Gedanke eigentlich völliger Schwachsinn war. < Ich glaube kaum, dass mir mein Verstand einen Streich spielt. Da steckt noch mehr dahinter. Mal überlegen. Weshalb könnte ich solche Dinge träumen. Habe ich vielleicht in letzter Zeit in irgendwelchen haarsträubenden und gefährlichen Situationen gesteckt?> Einen Moment lang ließ sie die Ereignisse der letzten Monate Revue passieren. Eigentlich war nichts Aufregendes passiert. Sie war ein wenig herumgereist. Australien und Neuseeland, aber dort hatte sich nichts Phänomenales ereignet. < Eigentlich zu schade, dass Ishizu gerade nicht in der Nähe ist>, überlegte Mai, < sie hätte sicherlich eine Antwort auf meine Frage. Allerdings weiß ich nicht, ob sie mir gefallen würde. Wenn es wieder so etwas Mystisches ist, dann... na ja, eigentlich hat sie ja gar nicht so Unrecht. Es kann jawohl nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn man vom Ende der Welt träumt.> Mai lehnte sich zurück und ließ kurz ihren Blick über ihre Mitmenschen schweifen. Offensichtlich hatten viele andere genau dieselbe Idee wie sie gehabt, als sie über ihre Samstagsplanung nachgedacht hatten. Der warme Sonnenschein und die angenehmen Temperaturen luden dazu ein, den Tag im Freien zu verbringen. Mai beobachtete die Leute, welche über den Bürgersteig gingen. Entspannte und fröhliche Gesichter kamen ihr entgegen. Eine positive Stimmung lag in der Luft. Als Mai sich in dem Café, in dem sie gerade saß, umsah, stellte sie fest, dass sie eigentlich die einzige war, die alleine saß. Pärchen besetzten die Tische rund um sie herum. Oder Frauen mit ihrer besten Freundin oder sogar ganze Familien. Mit einem Mal fühlte Mai sich plötzlich ein wenig einsam. Sie wusste gar nicht mehr, wie es war, wenn man mit seinen Freunden und Verwandten zusammen saß und einfach nur die Gegenwart des anderen genoss. Frustriert trank sie den letzten Schluck ihres Eiskaffees und legte das Geld auf das Tablett. Danach erhob sie sich, nahm ihre Tasche und verließ das Café. Die Erkenntnis, dass sie reichlich alleine war unter all diesen Menschen, hatte ihr die gute Laune verdorben. "Bitte sehr, Miss, Ihr Ticket!" "Dankeschön." Die Brünette nahm das Stück Papier entgegen, welches der Schaffner ihr gerade zurückgab und lehnte sich wieder in ihrem Sitz zurück. In etwa einer halben Stunde würde sie ihren Bruder nach Wochen wieder in die Arme schließen können. Sie konnte es kaum mehr erwarten, dass der Zug endlich in Tokio ankam. Seit ihre Mutter sie heute Morgen am Bahnhof abgesetzt hatte und sie in Osaka in den Zug gestiegen war, hatte Serenity seltsame Schmetterlinge im Bauch. Natürlich war dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie ihren Bruder seit nunmehr acht Wochen nicht mehr gesehen hatte, allerdings war da noch eine andere Person, auf die sie sich freute: Tristan. Er hatte ihr während ihrer Abwesenheit in Tokio Briefe geschrieben, in denen er sie über alles Wichtige informierte. Und am Ende jeden Briefes hatte er gesagt, dass er sie vermisste. Serenity, die zwar durchaus schon ein oder zwei Freunde gehabt hatte, allerdings noch nie jemanden, der ein paar Jahre älter war als sie, hatte sich dadurch sehr geschmeichelt gefühlt. Den ersten Brief hatte sie sich ganze dreimal hintereinander durchgelesen, weil sie einfach süß fand, was Tristan ihr schrieb. Außerdem hatte sie ja schon bei ihrer ersten Begegnung gedacht, dass Tristan durchaus attraktiv war und das war mittlerweile bereits drei Jahre her. Sie beide hatten sich nicht sehr verändert seitdem, obwohl sie von sich durchaus behaupten konnte, erwachsener und weiblicher geworden zu sein. Er war immer noch derselbe lebensfrohe und lustige Mann, den sie damals schätzen gelernt hatte. "Entschuldigen Sie, ist hier noch frei?" Serenity blickte auf und sah eine ältere Dame neben sich stehen. "Natürlich, warten Sie einen Moment." Serenity räumte ihren Rucksack beiseite und stellte ihn unter ihren Sitz, damit die alte Dame sich hinsetzen konnte. Diese lächelte und ließ sich langsam auf dem gepolsterten Stuhl nieder. "Vielen Dank, mein liebes Kind." Serenity erwiderte das Lächeln und sah dann aus dem Fenster. "Reisen Sie auch nach Tokio?", erkundigte sich die alte Dame interessiert. "Ja, ich fahre meinen Bruder besuchen.", erklärte Serenity. "Oh, ist Ihr Bruder schon von Zuhause ausgezogen?" "Unsere Eltern leben getrennt.", gab Serenity zurück. "Das tut mir sehr Leid für Sie.", sagte die alte Dame mitfühlend. "Machen Sie sich keine Sorgen. Sie leben schon so lange getrennt wie ich denken kann. Ich habe mich daran gewöhnt. Es würde mir anders zwar besser gefallen, aber es reicht mir schon, wenn ich meinen Bruder besuchen kann." "Sie scheinen sich sehr nahe zu stehen.", bemerkte die Dame. "Ja, denn ich weiß genau, dass ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen kann. Und es gibt keinen besseren Mann als ihn. Na ja, fast nicht." Serenity wurde ein wenig verlegen, dass sie vor einer Fremden einfach so frei plauderte, doch die alte Dame schien das nicht im Geringsten zu stören. Offensichtlich belustigt über Serenitys letzten Kommentar lehnte sie sich ein wenig mehr in den Sitz zurück. "Also fahren Sie nicht nur nach Tokio um ihren Bruder zu besuchen, sondern auch ihren Geliebten." "So in etwa könnte man es ausdrücken.", erwiderte Serenity. Sie merkte, dass sich ihr Kopf wärmer als gewöhnlich anfühlte. Anscheinend war sie noch immer rot. "Das muss Ihnen doch nicht unangenehm sein, mein Kind. Ich war schließlich auch mal jung und verliebt." "Und jetzt sind Sie weder das eine noch das andere?", fragte Serenity nach. "Doch", gab die alte Dame mit blitzenden Augen zurück, "jung vielleicht nicht mehr, aber ich fahre auch eine liebe Person in Tokio besuchen." Serenity sah sie einen Augenblick lang an, bevor sie zu grinsen begann. "Darf man fragen, wer der glücklich ist?" "Ich habe ihn bei meinem Gartenkurs kennen gelernt. Ein richtig netter Mann. Verwitwet, ebenso wie ich. Wir haben viele gemeinsame Interessen und außerdem kocht er für sein Leben gern." "Na, das ist doch der große Fang.", erwiderte Serenity. "Ja, als mein Mann vor sechs Jahren verstorben ist, wusste ich nicht, wie ich ohne ihn leben sollte, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass das Leben weitergehen muss. Das war nicht das Ende der Welt." In diesem Moment klickte irgendetwas in Serenitys Kopf und sie schaute die alte Dame mit offenem Mund an. Das Ende der Welt..., das kam ihr irgendwie sehr bekannt vor. < Aber natürlich, dieser seltsame Traum, den ich schon mehrmals hatte!>, fiel es ihr ein. Sie riss die Augen auf, als sie an diese furchtbare Erinnerung dachte. "Geht es Ihnen nicht gut, mein Kind?", ertönte die besorgte Stimme neben ihr. "Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Keine Sorge.", beruhigte Serenity ihre Mitfahrerin. Doch eigentlich war gar nichts in Ordnung. Sie hatte diesen Traum erfolgreich verdrängt, aber er ließ sich offensichtlich nicht so einfach ausblenden. Und genau darüber wollte sie noch mit Joey reden. Er wusste sicherlich Rat. Besagter junger Mann schlenderte gerade etwa 80 Kilometer entfernt durch die belebte Innenstadt von Tokio. Er hatte versprochen, Serenity vom Bahnhof abzuholen und er hielt seine Versprechen. Also hatte er vor einigen Minuten das Haus verlassen und befand sich nun auf einem der unzähligen Bürgersteige auf Tokios Straßen. Die Sonne meinte es gut und er musste einige Male blinzeln, als er zum Himmel hinaufblickte. < Wenn das Wetter so wunderbar bleibt, kann ich mit Serenity vielleicht sogar ins Freibad gehen. Das ist eine gute Idee. Ich kann ja die anderen auch fragen, ob sie mitkommen wollen. Yami, Tea, Yugi und Tristan... obwohl... Tristan? Vielleicht ist das keine so gute Idee.> Joey Wheeler runzelte die Stirn, als er an seinen Kumpel dachte. Schließlich hatte Tristan bereits in der Vergangenheit versucht, sich, sehr zu Joeys Missfallen, an Serenity ranzumachen. Der Gedanke, dass Tristan seine kleine Schwester in einem knappen Bikini oder Badenzug sah, missfiel Joey noch mehr. < Ok, das mit Tristan überlege ich mir lieber noch mal.>, dachte er sich. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er noch knapp 30 Minuten Zeit hatte, bis der Zug eintreffen sollte. Er konnte seinen Weg also gemütlich fortsetzen. Hoffentlich hatte Serenity nicht so schweres Gepäck dabei! Immerhin musste er ihren Koffer vom Bahnhof aus bis nach Hause schleppen. < Vielleicht sollte ich mir irgendwann doch mal ein Auto zulegen.>, überlegte Joey. Als er um die Straßenecke bog, stieß er unsanft mit jemandem zusammen. "Oh, das tut mir Leid!", entschuldigte er sich hastig. "Das ist mal wieder typisch Joey Wheeler!" Joey blinzelte, als er die Stimme wieder erkannte. "Mai? Mai Valentine?" "Wer denn sonst, Schätzchen?", entgegnete die Blondine. "Ich meine, ich... ich meine... oh... wow!", stammelte Joey. Mai sah genauso sexy aus wie immer. Ihre Haare hatten immer noch dieses unglaubliche Blond und ihre Augen strahlten in dem schönsten Violett, das er jemals gesehen hatte. Ihre Beine steckten in knielangen, und nicht zu vergessen, knallengen Jeans. Dazu trug sie Sandalen, die man um die Knöchel schnüren musste, und ein enges Oberteil. Joey kam sich daneben beinahe schäbig vor. "Was stammelst du denn so Joey? Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragte Mai belustigt. "Ach was, so toll siehst du nun auch wieder nicht aus.", erwiderte Joey und versuchte cool zu wirken. "Was machst du denn hier so alleine? Ohne Yugi und die anderen?", fragte Mai. "Ich? Oh, ich bin auf dem Weg zum Bahnhof. Serenity kommt gleich mit dem Zug. Sie wollte einige Tage bei mir bleiben." "Das ist ja schön für euch. Ihr habt euch sicher schon lange nicht mehr gesehen.", sagte Mai. "Na ja, einige Wochen sind es jetzt schon.", gab Joey zu. "Ihr habt euch sicher viel zu erzählen. Wie geht es denn den anderen?" "Ziemlich gut. Tea und Yami sind unzertrennlich geworden. Dauernd sieht man die beiden zusammen." "Sie sind verliebt, Joey.", erwiderte Mai. "Ich weiß. Und was hast du so gemacht?" "Nicht viel", sagte Mai und fuhr sich kurz durch die Haare, "habe mich ein wenig duelliert und war arbeiten. Aber ansonsten gibt es nichts Aufregendes zu berichten." "Bei mir war es so ähnlich. Hatte ein paar Jobs, um mir was Geld zu verdienen." "Oh, ich will dich nicht aufhalten, Joey, sonst lässt du Serenity warten." Joey schielte auf seine Uhr. "20 Minuten habe ich noch. Willst du mitkommen? Natürlich nur, wenn du nichts anderes zu tun hast. Serenity würde sich freuen. Sie liegt mir andauernd in den Ohren, wie gerne sie dich wieder sehen würde." "Oh", sagte Mai und fühlte sich geschmeichelt, "dann will ich sie nicht enttäuschen. Ich habe nichts anderes vor und freue mich auch, sie mal wieder zu sehen." "Dann sollten wir mal losgehen." Mai nickte und so setzten die beiden sich in Bewegung. Joey warf ihr hin und wieder einen Blick zu. "Was ist los, Joey?", fragte Mai. "Ich find es cool, dass ich dich getroffen habe, Mai. Irgendwie hast du mir gefehlt. Ich meine uns allen.", korrigierte Joey sich schnell. "Ja, ich hatte mal dran gedacht, einfach bei euch aufzukreuzen, aber ich war mir nicht sicher, ob das in Ordnung ist." "Aber natürlich, Mai", ereiferte sich Joey, "wir sind schließlich Freunde. Das ist kein Problem. Du bist jederzeit willkommen." "Danke. Das werde ich mir merken.", entgegnete Mai und lächelte. < Joey ist noch genauso nett wie früher. Das wird sich wahrscheinlich auch nie ändern.>, dachte sie. "Da vorne ist schon der Bahnhof.", bemerkte Joey. Er und Mai betraten die große Halle und sahen sich um. "Der Zug aus Osaka müsste auf Gleis 12 ankommen.", sagte Joey. "Dann wollen wir mal dahin. Vielleicht ist er ja schon da.", sagte Mai. Die beiden nahmen eine Treppe, über der die Ziffer "12" hing und standen schließlich auf dem Bahnsteig. Genau in diesem Moment kam von links ein Zug in den Bahnhof eingefahren. Er wurde immer langsamer und hielt mit quietschenden Bremsen bis er schließlich zum Stillstand kam. Die Türen öffneten sich und ganze Trauben von Menschen drängten hinaus und hinein. Joey reckte sich und schaute über die Menge, bis er sie schließlich entdeckt hatte. Er rief ihr zu und winkte. "Joey!", rief Serenity zurück und schob sich mit dem Koffer durch die Menge. Als sie jedoch bei ihm angekommen war und die andere Person entdeckte, blieb ihr der Mund offen. "Mai?", fragte sie ungläubig. Und hier ist mal wieder Schnitt. Nächsten Monat folgt dann Kapitel 5. Ich warte auf eure Meinungen. Bye, Hillary Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)