Never Ending Love von Crimson-Butterfly (Atemu x Yugi) ================================================================================ Prolog: Verlassen ----------------- Konnichi wa! Dies ist meine erste Fanfiction, normalerweise schreibe ich nur Geschichten mit eigenen Charakteren. Ich würde mich natürlich sehr über Kritik freuen, sei es zur Story oder zu meinem Schreibstil. Wobei mir gerade Kritik zum Schreibstil sehr am Herzen liegt, damit ich mich weiterhin verbessern kann. So, jetzt aber genug gelabert! Viel Spaß beim Lesen! PROLOG: VERLASSEN „Ach Yami! Unser letztes Duell werde ich niemals vergessen. Du hast mich immer gelehrt, stets mein Bestes zu geben, doch ich wünschte bei diesem einen Duell hätte ich es nicht getan! Ich meine, was hatte ich zu verlieren außer dir? Hättest du gewonnen, hättest du jetzt einen eigenen Körper und wärst noch bei mir. Aber ich habe gewonnen und jetzt bist du weg – Für immer! Ich habe nie den Mut aufgebracht dir die Worte zu sagen, die mir am meisten auf dem Herzen liegen, und nun bist du weg. Ja tot, wenn man es genau nimmt. Im Totenreich bist du, ohne dass du weißt, wie sehr ich dich die ganze Zeit geliebt habe, mein Pharao…“, Tränen liefen über das schmale Gesicht Yugis und er zog die Beine an, um sich mit den Armen auf sie stützen zu können. Sein Blick war starr aus dem geöffneten Fenster gerichtet, auf dessen Fensterbank er saß. Der Vollmond schien und die Sterne funkelten am samtschwarzen Himmel. „Eine Liebe, die nie sein durfte. Eine Liebe zwischen einer 3000 Jahre alten Seele und einem Menschen aus Fleisch und Blut. Eine Liebe zwischen Jungs…“, Yugi spürte kaum die kalte Nachtluft, die in sein Gesicht wehte. „Ach, was rede ich für einen Quatsch!“, energisch wischte Yugi die Tränen aus seinem Gesicht. „Ich habe dich geliebt und liebe dich immer noch, das stimmt, aber du hättest mich niemals lieben können. Du warst einst der mächtige Pharao Atemu. Sicher hattest du viele Frauen, was hättest du also mit einem Jungen anfangen sollen? Und was mache ich mir überhaupt einen Kopf? Du bist weg, du kommst nicht wieder. Nie mehr!“, Yugi bekam eine Gänsehaut bei diesen Worten. Rasch schloss er das Fenster, ließ seinen Blick rastlos durch den Raum wandern. Er streifte den Spiegel. War das eben nicht Yami gewesen, der ihn da aus dem Spiegel angesehen hatte? Mit drei schnellen Schritten stand er vor dem großen Wandspiegel, packe ihn mit zitternden Händen am Rahmen, nur um ihn gleich darauf resigniert seufzend sinken zu lassen. Es war doch nur sein eigenes Spiegelbild gewesen, das er mit dem Yamis verwechselt hatte. Sie sahen sich so ähnlich, weshalb Yugi auch nicht länger sein Ebenbild im Spiegel betrachten wollte. Er ertrug es einfach nicht. So beschloss er, sich endlich ins Bett zu legen und zu schlafen, doch er fand keine Ruhe, starrte nur mit leeren Augen an die Decke. „Mou Hitori no Boku, ich habe Angst...“, flüsterte Yugi tonlos. „Angst, ohne dich wahnsinnig zu werden! Ich brauche dich und du lässt mich alleine. Das ist nicht fair, hörst du?! Ich will dich wiederhaben!“, Yugi schluchzte in sein Kissen. Die Leere in seinem Inneren tat so weh. Ohne Yami fehlte ein Teil seines Herzens. Und dabei war es doch gerade einmal eine Woche her seit Yami weg war. Yugi wusste nicht, wie er diese Leere Ewig aushalten sollte. Selbst seine Freunde waren da kein Ersatz. Sie waren nicht so eng mit ihm verbunden, wie es sein Yami gewesen war. Außerdem erinnerten selbst sie ihn zu sehr an den Pharao, denn war es nicht er gewesen, der ihn mit Jounouchi zusammengeführt hatte? Er hatte sich doch so sehr einen Freund von dem Puzzle gewünscht. Aber… War dieser Freund wirklich Jounouchi gewesen? War es nicht gar am Ende Yami selbst? Yugis Hände krallten sich fester in das Kissen. So fest, dass seine Finger zu schmerzen begannen, aber er spürte es kaum. Er erinnerte sich nur an eine einzige Situation, in der er so gefühlt hatte wie jetzt. Das war damals gewesen, als Yami sich von der Macht des Orichalkos hatte überwältigen lassen. Da war er nicht er selbst gewesen. Yugi hatte gespürt, dass Yami verlieren würde und hatte sich freiwillig geopfert – Seinetwegen. Ja, es hatte wehgetan, Yami um ihn weinen zu sehen. „Umso schöner war deine Freude, als wir uns im Tal der Seelen wieder trafen. Weißt du noch?“, fragte Yugi, als wenn Yami ihn hören könne. „Es war sehr schwer, dich abzuweisen. Ich habe dich behandelt wie Dreck, ich weiß. Alles nur um deine dunkle Seite endgültig zu besiegen. Wir haben es geschafft. Wir haben es damals gemeinsam geschafft! Auch wenn ich dafür selbst ‚Das Siegel von Orichalkos’ spielen musste. Auch wenn dich meine Seele noch einmal verlassen musste. Es war so schön in deinen Armen“, Yugi lächelte unter Tränen. „Wieso kann es nicht so sein wie damals? Warum kannst du jetzt nicht da sein und mich von meinem Kummer befreien, so wie du mich damals von Dartz befreit hast? Ich wusste damals, dass du kommen würdest, ich hab fest daran geglaubt. Und umso mehr weh tut die Gewissheit, dass es diesmal nicht so sein wird…“ Yugi war erschöpft von seinen Tränen. Langsam weinte er sich in den Schlaf und bemerkte so nicht mehr das Glänzen des Spiegels im Mondlicht… So, das war's erstmal! Ich weiß, ich weiß, ziemlich kurz, aber das ganze hier ist ja auch erstmal mehr oder weniger eine Einführung in die Story. Das nächste Kapitel wird länger, keine Sorge! Also: Lasst Kritik regnen! Ich freue mich immer darüber! Eure Edogawa Kapitel 1: Vereint ------------------ Konnichi wa! Hier ist der nächste Teil von "Never Ending Love". Kritik an Story und Schreibstil wie immer ausdrücklich erwünscht. Viel Spaß beim Lesen! KAPITEL 1: VEREINT „Ihr wisst, dass uns so etwas normalerweise nicht gestattet ist?“, Anubis, der Wächter des Totenreichs, sah den jungen Mann erstaunt, ja fast pikiert an. „Ja, ich weiß und es tut mir auch sehr Leid. Eigentlich habe ich auch alles genau so gewollt, wie es jetzt ist. Ich wollte ja, dass meine Seele endlich ins Totenreich eingehen kann, aber ich habe Angst um ihn. Große Angst. Wenn er sich etwas antut, dann wäre es meine Schuld. Ich will nicht, dass ihm etwas geschieht. Ich war sein Yami, seine ‚dunklere’ Seite. Ich habe ihn immer beschützt, also muss ich es auch jetzt tun“, sagte der Angesprochene mit leiser Stimme. „Ja, ich habe soeben gesehen, was Ihr meint, Pharao. In diesem Fall werde ich wohl eine Ausnahme machen. Eure Seele ist rein und Ihr ward zu Lebzeiten ein Pharao, der Vertreter der Götter auf Erden. So erfüllt Ihr die einzigen Bedingungen, die es in diesem Fall gibt, und erhaltet ein zweites Mal einen sterblichen Körper. Tretet durch das Portal!“, sprach Anubis mit fester Stimme. Atemu wendete sich dem Portal zu, das eine direkte Verbindung zu Yugis Zimmer darstellte. Nur einen einzigen Schritt musste er tun, dann wäre er wieder bei seinem Aibou, den er eben noch so verzweifelt genau durch dieses Portal gesehen hatte. Einmal hatte er sogar direkt davor gestanden. Er hatte ihn gesehen! Auch wenn das schier unmöglich war hatte er ihn gesehen! Der Pharao schluckte hörbar, dann trat er mit einem entschlossenen Schritt in Yugis Zimmer. … Es war ein seltsames, warmes Gefühl, das Atemu gespürt hatte, als er das Portal durchquert hatte. Als er nun einen Blick hinter sich warf, bemerkte er, dass er wohl durch Yugis Wandspiegel gekommen sein musste. Er betrachtete sein Spiegelbild und musste unwillkürlich grinsen. Er stand doch tatsächlich mit seiner Pharaonenkleidung in Yugis Zimmer. „Also ich glaube, Yugi muss mich neu einkleiden“, stellte er trocken fest. Yugi! Sofort heftete sich Atemus Blick auf seinen Partner, der sich unruhig in seinem Bett hin und her wälzte. „Aibou, hast du Alpträume?“, fragte er im Flüsterton und ließ sich auf Yugis Bettkante nieder. Er erinnerte sich an die Zeit, als er noch als körperlose Seele stets genau dort gesessen und über den Schlaf seines Seelenpartners gewacht hatte. Yugi hatte oft Alpträume gehabt, doch meistens hatte er sich durch die bloße Anwesenheit des Pharaos schnell wieder beruhigt. „Mou Hitori no Boku, ich habe solche Angst! Geh nicht weg! Bitte…“, winselte Yugi im Schlaf. Atemu lächelte sanft, seine Finger fuhren leicht durch Yugis verschwitztes Haar und leise fragte er mehr sich selbst als den schlafenden Yugi: „Bin ich denn immer noch dein anderes Ich?“ „Ja…“, murmelte Yugi und sein Gesicht wurde von einem Lächeln erhellt. Atemu blickte liebevoll auf Yugi herab und er fragte sich, wie er ihn jemals hatte allein lassen können. Er wollte ihn doch beschützen! Und er wollte nicht, dass er weinte. Seine großen, unschuldigen Augen glänzten doch so viel schöner, wenn er lachte. Der Vollmond tauchte das Zimmer in silbernes Licht. Draußen krächzte ein Käuzchen. Yugi schreckte aus dem Schlaf hoch und sah direkt in Atemus violette Augen, die an zwei glänzende Amethysten erinnerten. Yugis Augen weiteten sich erstaunt. „Mou Hitori no Boku!“, rief er erschrocken und erfreut zugleich. „Du bist wieder da!“, schrie er dann freudig und fiel dem Pharao um den Hals. Seine Hände krallten sich fest in das edle Gewand Atemus und er weinte erneut – Doch diesmal vor Freude. Atemu ließ ihn gewähren, hielt den Jüngeren fest und streichelte sanft über den bebenden Rücken. „Aibou, du zitterst ja! Ist dir kalt?“, fragte er erschrocken. Yugi löste sich vorsichtig vom Älteren, sah ihn aus tränenverschleierten Augen an und schüttelte den Kopf: „Nein, ich kann nur noch nicht glauben, dass du wieder da bist! Ich dachte, du wärst im Totenreich.“ Es tat Yugi so unglaublich gut die tiefe, freundliche Stimme seines ehemaligen Seelenpartners wieder zu hören. Gleichzeitig beruhigte sie ihn auch, so wie sie es früher immer getan hatte. „Das war ich auch, weißt du. Aber ich habe dich durch den Spiegel da gesehen“, Atemu deutete auf den Wandspiegel. „Aber dann habe ich mir das ja gar nicht eingebildet! Dann warst das wirklich du in dem Spiegel!“, Yugi konnte es nicht glauben. „Ja, das war ich. Ich habe gesehen und gehört, wie unglücklich du warst und ich hatte ziemlich Angst um dich. Ich wollte nicht, dass dir etwas passiert, nur weil ich dich allein gelassen habe. Ich muss dich doch beschützen! Und um ehrlich zu sein, bin ich auch sehr froh, wieder bei dir zu sein, Aibou. Ich habe dich sehr vermisst!“, Atemu sah den Jungen liebevoll an. „Moment Mal…“, Yugi wurde auf einen Schlag knallrot. „D-Du hast ALLES gehört?!“ Atemu grinste: „Hm, gab es denn etwas, was ich nicht wissen sollte, Yugilein?“ „I-Ich…“, stotterte Yugi verlegen. Es würde ihm überhaupt nicht passen, wenn Atemu jetzt schon von seinen Gefühlen wusste. Er wollte ihm das schon persönlich sagen! Lächelnd zog Atemu seinen Partner in seine Arme. Er spürte wie das Herz des Jüngeren heftig gegen seinen Brustkorb schlug und sein Körper wieder zitterte. „Ich frage mich zwar immer noch, was ich nicht wissen soll…“, setzte der Ägypter an und streifte Yugi mit seinem Blick, „…aber natürlich habe ich nicht alles gehört. Ich konnte dich schließlich nicht Tag und Nacht beobachten, das ist auch gar nicht gestattet. Aber ich wollte heute wenigstens noch ein letztes Mal sehen wie es dir geht. In genau diesem Moment hast du in den Spiegel geschaut. Ich habe gleich gemerkt, dass du mich wirklich gesehen hast. Und ich hab gesehen, wie du in deinem Bett lagst und geweint und regelrecht nach mir geschrieen hast. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich musste zu dir zurück, bevor dir irgendwas passiert.“ Yugi atmete erleichtert auf, was Atemu natürlich gespürt hatte. Verwirrt sah er auf den Jungen in seinen Armen herab. „Wenigstens hat er den delikaten Teil der ganzen Sache nicht mitbekommen“, dachte Yugi und stieß lächelnd den Atem aus. „Aibou, was ist los? Wovor hattest du Angst, dass ich es wissen könnte?“, Atemu sah Yugi fragend an. Dieser wich seinem Blick aus und blickte betreten zu Boden. Seine Wangen waren bereits wieder von einer leichten Rottönung überzogen. Er konnte es ihm nicht sagen. Jetzt noch nicht. Zu groß war die Angst auf Abweisung zu stoßen, jetzt, da er seinen Yami gerade erst wieder hatte. Atemu umfasste sanft Yugis Kinn und zwang es vorsichtig hoch, sodass er ihn ansehen musste. „Was ist los?“, wiederholte er. Seine Augen erforschten die Yugis, um irgendwas aus ihnen herauszulesen. „I-Ich… Ich kann es dir nicht sagen. Bitte versteh das, Mou Hitori no Boku…“, sagte Yugi leise. Erneut versuchte er Atemus forschendem Blick auszuweichen, doch dessen Hand, die starr unter seinem Kinn verweilte, verhinderte dies. „Verstehe…“, Atemu ließ Yugis Kinn los. „Ich hoffe du weißt, dass du mir alles sagen kannst, Yugi.“ „Das nicht, glaub mir. Es tut mir Leid“, der Angesprochene senkte sofort den Blick. „Es ist in Ordnung. Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst. Ich habe mir nur gedacht, dass du vielleicht darüber reden willst“, erwiderte der Pharao. Yugi sah ihn unsicher an und fragte sich, ob wirklich alles in Ordnung war. Er wollte Atemu schließlich nicht verletzten. Der Ägypter, dem Yugis forschender Blick nicht entgangen war, lachte: „ Schau mich nicht so an! Glaub mir einfach, wenn ich sage, dass alles okay ist. Bei mir jedenfalls. Ich bin mir außerdem sicher, dass du mir schon noch irgendwann sagen wirst, was mit dir los ist. Ich kenne dich doch, Aibou!“ „Du hast Recht! Eigentlich müsste ich es besser wissen“, Yugi lachte ebenfalls. Atemu sah auf Yugis Wanduhr: „Yugi, es ist schon spät, lass uns morgen weiterreden, ja?“ Der Pharao erhob sich von Yugis Bett. „Mou Hitori no Boku! Nicht weggehen! Bleib!”, rief Yugi ängstlich und griff nach der Hand des Älteren wie ein Ertrinkender. „Bitte!“, flehte er noch einmal. Atemu sah Yugi erschrocken an. In dessen Augen war soviel Angst geschrieben. „Ich wollte doch gar nicht gehen, Aibou! Ich wollte mich doch nur dahinten auf deinen Schreibtischstuhl setzen, damit du in Ruhe schlafen kannst. Hab doch nicht solche Angst, ich lasse dich nicht mehr alleine. Nie mehr!“, versprach er, doch Yugi schien nicht beruhigt zu sein und klammerte sich weiter an Atemus Hand. „I-Ich…Ich habe Angst“, gab Yugi zu. „Kannst du nicht hier bei mir bleiben und mich…Beschützen?“, er sah Atemu bittend an. Da huschte ein Lächeln über das Gesicht des Ägypters: „Also schön, wie du willst.“ Langsam legte er seinen Schmuck ab und legte sich dann in seinem Gewand zu Yugi ins Bett, zog ihn dicht an sich heran. „Gut so?“, fragte er. „Danke“, flüsterte Yugi und kuschelte sich enger an seinen Yami. Es war so gemütlich und Atemu roch so gut. Yugi stellte sich vor, wie es wohl wäre, die weichen Lippen des anderen zu küssen. Seinen Geschmack zu kosten. „Yugi?“, erklang da plötzlich Atemus Stimme dicht an seinem Ohr. „W-Was?“, stammelte Yugi, denn er kam sich irgendwie ertappt vor. „Was wohl dein Großvater sagen wird, wenn er uns morgen früh so findet? Nicht das er was Falsches denkt!“ Yugi kicherte verlegen: „Ach, das wird er schon nicht tun.“ „Na dann!“, auch Atemu musste lachen. „Aber jetzt wird geschlafen!“, sagte er gleich darauf mahnend. Der ruhige Atem und Herzschlag Atemus beruhigte Yugi schnell und er schlief an seiner Brust innerhalb weniger Minuten ein. Auch Atemu schloss müde die Augen, drückte den warmen Körper seines Aibous an sich und schlief dann ebenfalls ein. Es war Yugi der am nächsten Morgen als erster wach wurde. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es gerade einmal sechs Uhr morgens war. Das war viel zu früh, selbst für einen Schultag! Gähnend drehte sich Yugi auf die andere Seite, um wenigstens noch ein bisschen zu dösen, denn schlafen konnte er nicht mehr. Jetzt sah er direkt in Atemus Gesicht. Der braungebrannte Junge atmete gleichmäßig und tief. Yugi spürte seinen Atem im Gesicht. „So habe ich ihn noch nie gesehen“, flüsterte Yugi lächelnd. Er sah so süß aus, wenn er schlief und so konnte Yugi nicht widerstehen, ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. „Guten Morgen, Aibou“, Atemu schlug die Augen auf. Erschrocken zuckte Yugis Hand zurück. Ertappt schaute er in Atemus Augen. „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken“, antwortete Yugi auf den Morgengruß seines Yamis. „Macht doch nichts. Ich war sowieso nur noch im Halbschlaf“, Atemu gab ein herzhaftes Gähnen von sich und streckte sich ausgiebig bevor er aufstand. „Yugi, kann ich ein Bad nehmen?“, fragte er schließlich. Yugi nickte: „Natürlich! Aber willst du nicht lieber duschen?“ „Duschen?“, wiederholte Atemu mit fragendem Blick. Seufzend sprang nun auch Yugi aus dem Bett: „Komm mit, ich zeige es dir.“ Gemeinsam pilgerten die beiden Jungen ins Badezimmer, wo Yugi Atemu lang und breit die Dusche erklärte. Als er fertig war, legte er nur noch schnell ein Handtuch für den Ägypter raus und sagte: „Wenn du willst, kannst du jetzt duschen.“ Ohne sich noch einmal nach dem Pharao umzudrehen verließ er das Bad. Nachdenklich sah der seinem Aibou nach. Er benahm sich komisch ihm gegenüber. Was war nur los mit ihm? Während Atemu duschte, saß Yugi in seinem Zimmer. Gedankenverloren stierte er an die Decke, doch die konnte ihm auch keine Antwort auf die Frage geben, die ihn seit gestern ununterbrochen beschäftigte. Er wusste einfach nicht, wie er Atemu seine Gefühle erklären sollte. Einfach nur mit ‚Ich liebe dich’? Yugi erschienen diese Worte viel zu profan, um seine Gefühle richtig auszudrücken. Er stieß ein tiefes Seufzen aus: „Ich werde es ihm wohl einfach sagen müssen.“ „Was musst du mir sagen, Aibou?“, erklang da eine dunkle Stimme hinter ihm. Uh-Oh. Das klang doch ganz nach jemandem, den Yugi im Moment überhaupt nicht gebrauchen konnte. Panikartig drehte er sich um. Oh Gott! Da stand doch tatsächlich Atemu nur mit einem Handtuch um die Hüften hinter ihm. Was, wenn das Handtuch nun herunter rutschen würde? Was dann? Yugi wurde knallrot: „A-Atemu…“ „So heiße ich“, erwiderte Atemu ruhig. Seine Augen wanderten Yugis schmalen Körper herab. „Hör mal, Aibou. Du verhältst dich schon seit gestern so komisch mir gegenüber. Was hältst du davon, wenn du mir jetzt einfach sagen würdest, was dich so bedrückt?“ Yugi blickte seinen Yami verzweifelt an, öffnete langsam den Mund nur um dann „Ich kann einfach nicht!“ zu sagen und zitternd auf die Knie zu fallen. Langsam ging Atemu auf Yugi zu und kniete vor ihm nieder. Seine noch feuchten Hände legte er auf die Schultern des Jüngeren. „Yugi, du hast mir doch immer vertraut! Vertrau mir doch jetzt auch einfach! Ich habe dich sehr gerne, Aibou. Du brauchst keine Angst haben, mit mir über das zu reden, was dich bedrückt.“ Offen sah der Ältere Yugi an. Yugi schluckte. Hatte Atemu gerade wirklich ‚Ich habe dich sehr gern’ gesagt? Und war das gleichzusetzen mit dem, was ihm auf dem Herzen lag? „Mou Hitori no Boku…“ Unsicher blickte er seinen Gegenüber an, hob zitternd die Hand und berührte Atemus Wange. „Nein, Worte können es nicht fassen, darum kann ich es nicht sagen.“ Yugi schloss die Augen, beugte sich vor und berührte sanft Atemus Lippen mit den seinen. Yugis Herz schlug kräftig gegen seinen Brustkorb. Was würde Atemu jetzt machen? Er traute sich nicht, die Augen zu öffnen und nachzusehen. Er hatte Angst, Abweisung oder gar Ekel in Atemus Gesicht zu lesen. Dann spürte der Junge, wie die Hände von seinen Schultern genommen wurden. Dodomm. Dodomm. Dodomm. Yugi fürchtete, sein Herz würde jeden Moment stehen bleiben. Atemu legte seine Hände um Yugis schlanke Hüften, zog ihn näher zu sich heran und erwiderte den Kuss. Yugis Herz schien tatsächlich einen Moment lang auszusetzen, nur um dann einen Freudensprung zu machen. Atemus Lippen waren weich und schmeckten süß. Sein Kuss wurde fordernder und leidenschaftlicher. Yugi spürte wie die Zunge des Ägypters über seine Lippen fuhr und um Einlass bat. Zögernd öffnete er den Mund. Es war ein neues Gefühl für den Jungen, zu spüren, wie die Zunge seines Geliebten seine Mundhöhle erkundete, sich jedes kleinste Detail einzuprägen schien, doch es war auch schön. Yugi genoss es. Schwer atmend lösten sich die Beiden schließlich voneinander. „Ich liebe dich, Atemu“, brachte Yugi nun endlich hervor. „War es das? Hattest du davor so große Angst? Yugi, du kleiner Dummkopf!“, Atemu lachte. „Ich liebe dich doch auch. Ich dachte, du wüsstest das.“ Yugi schüttelte den Kopf: „Ich habe es nicht mal zu träumen gewagt.“ „Vielleicht war ich genauso ein Dummkopf wie du. Ich hätte es dir deutlich sagen sollen. Aber ich dachte genauso wie du. Ich kann dir auf so viele Sprachen ‚Ich liebe dich’ sagen, aber keine reicht aus, um zu sagen, wie sehr“, Atemu strich seinem Aibou durchs Haar. „Dann tu es doch einfach!“, stichelte Yugi. Der Pharao grinste: „ Okay, wie du willst, Aibou. Ai Shiteru! Wo Ai Ni! I love you! Je t’aime! Ti Amo!” Die beiden Jungs brachen in Gelächter aus, das die Anspannung langsam von ihnen abfallen ließ. Befreit und erleichtert lehnte Yugi sich gegen Atemus nackten Oberkörper. Seine gebräunte Haut verströmte einen intensiven Duft nach Yugis Erdbeerduschgel. Atemu blickte lächelnd auf seinen kleinen Aibou herab und schloss die Arme um ihn. Yugi schloss entspannt die Augen. Der Ältere strahlte soviel Autorität aus, dass er sich sicher war, dass nichts auf dieser Welt ihm etwas anhaben konnte, solange er mit Atemu zusammen war. Kein Wunder, dass er einst ein Pharao gewesen war. Erneut stiegen Zweifel in Yugi auf und er schlug die Augen auf. „Du? Mou Hitori no Boku?“, Yugis Stimme klang brüchig. „Hm?“, kam es leicht schläfrig von Atemu. „Ähm, wie war das eigentlich mit den Frauen damals?“, fragte Yugi so hastig, dass sich seine Stimme fast überschlug. „Was meinst du, Aibou?“, erwiderte der Pharao verwirrt. „So… So ein Pharao, ähm… Ha-Hatte der viele Frauen?“, sprudelte es aus Yugi hervor, während er eingehend seine Füße betrachtete. Atemu hob eine Augenbraue und grinste, bevor er in einem leicht spöttischen Tonfall antwortete: „Aha, da liegt also der Hase im Pfeffer. Da ist doch wohl nicht etwa jemand eifersüchtig?“ Yugi sprang wie von der Tarantel gestochen auf und hob abwehrend die Hände. „N-Nein! Nicht doch!“, stotterte er und lief rot an. „Du glaubst doch wohl selber nicht, dass ich dir das abnehme, oder? Dafür kenne ich dich viel zu gut, Koibito. Aber ich kann dich dennoch beruhigen: Ich hatte nicht einmal eine Frau, auch wenn mich meine Eltern und später dann auch Shimon oft zu einer Heirat drängen wollten. Aber ich habe nie eingesehen, warum ich eine Frau heiraten soll, die ich nicht liebe und so blieb ich letztendlich kinderlos. Mein Cousin Seth führte die Blutlinie meines Vaters Akunumkanon fort. Du weißt ja, dass er zu meinem Thronfolger ernannt wurde, nachdem ich mich selbst in das Puzzle verbannt hatte“, Atemu seufzte leise und blickte Yugi an. „Ehrlich gesagt, Aibou, wundert mich deine Frage sehr. Du warst doch selbst beim Schattenspiel gegen Yami no Bakura, diesem Memory RPG, dabei. Hast du in meiner Erinnerung auch nur eine einzige Frau an meiner Seite gesehen? Die einzigen Frauen im Palast waren zu der Zeit Isis, Kisara und Mana. Und du weißt ja selbst, dass Isis Hohepriesterin war, Kisara in Seth verliebt und Mana und ich nur gute Freunde waren. Na ja, auch wenn Mana sich manchmal wie eine Klette benommen hat, aber das war bei ihr durchaus normal. Da könnte ich dich ja genauso gut nach deinem Verhältnis mit Rebecca fragen. Immerhin nennt sie dich Darling!“, Atemu konnte sein Lachen nicht länger zurückhalten. Yugi brachte nur ein verlegenes Lächeln zustande: „Oh Mann! Ich war wohl ziemlich dumm, was?“ Der Ältere nickte und sagte mit einem verschmitzten Lächeln. „Dafür verdiene ich jetzt aber auch eine Wiedergutmachung!“ Mit einer Hand packte er Yugis Handgelenk. „Yugi, mein Süßer“, flötete er mit verführerischer Stimme. Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „Komm kuscheln!“ Mit einem kräftigen Ruck zog Atemu Yugi zu sich runter. Dabei brachte er ihn aus dem Gleichgewicht und Yugi landete bäuchlings auf dem Pharao. Er bemerkte, wie sich die Arme Atemus fest um seine Hüften schlossen und er spürte seinen heißen Atem am Ohr. „Oh, là, là, Yugilein! Du gehst aber ran!“, hauchte Atemu Yugi ins Ohr. Der Jüngere riss sich am Riemen. Dieses Mal würde er sich nicht vom Pharao aus der Fassung bringen lassen. Oh nein, er konnte auch anders, wenn er wollte! Er legte die Hände neben Atemus Kopf und stemmte sich ein wenig hoch, um in die vor Schalk blitzenden Augen sehen zu können. Dann flüsterte er so verführerisch er konnte zurück: „Wer kann bei der süßesten Versuchung seit es Schokolade gibt schon widerstehen?“ Sein Gegenüber sah ihn nur weiterhin offen an und so setze Yugi, der nun etwas mutiger geworden war, noch einen drauf. „Bist du Seme oder Uke?“, fragte er mit forschendem Blick. Wenn das Atemu nicht endlich aus seiner stoischen Ruhe brachte, dann wusste er es auch nicht mehr. „Seme natürlich, Koibito“, antwortete Atemu kühl wie ein Eiswürfel und musterte Yugi einige Momente lang interessiert. „Kleine Demonstration gefällig?“ Atemus Augen funkelten. Ein kleiner Stoss gegen Yugis Brust genügte, um den Jungen von ihm hinunter zu befördern und ihn zu Boden zu drücken. Vorsichtig kniete er sich über seinen Aibou und fixierte ihn, indem er dessen Hände über seinem Kopf festhielt. Atemus Lippen streiften Yugis Wangenknochen. Ein wohliger Schauer durchfuhr den Unterlegenen und er öffnete diesmal sofort den Mund, als Atemu ihm einen Kuss abverlangte. Die Zunge des Pharaos verwickelte die Yugis in ein inniges Spiel und als sie sich schließlich wegen Luftmangels voneinander trennen mussten, verband sie für einen kurzen Augenblick ein dünner Speichelfaden wie ein Band der Liebe. „Yugi, was willst du?“, fragte Atemu schwer atmend. Yugi sah ihn einen Moment lang mit seinen unschuldigen Augen an, bevor er schlicht und einfach antwortete: „Dich, Mou Hitori no Boku! Einfach nur dich!“ „Heißt das, du willst wirklich…?“, erkundigte Atemu sich mit prüfendem Blick. „Ja“, entgegnete Yugi entschlossen, „aber nicht, wenn Großvater jeden Moment reinplatzen könnte!“ „Ach so, der ist ja auch noch da“, murrte der Pharao wenig begeistert. Er stand auf, wobei er Yugi mit sich hochzog. Dieser sah ihn fragend an. „Besser dein Großvater sieht uns erst gar nicht so, dann gibt es auch keine unangenehmen Fragen. Wir müssen ihm wohl ohnehin vieles erklären, da muss das nicht auch noch sein“, sagte Atemu. Genau in diesem Moment ging Yugis Zimmertür auf und sein Großvater trat mit einem fröhlichen „Guten Morgen, Yugi! Raus aus den Federn!“ ein. Doch gleich darauf weiteten sich seine Augen erstaunt, als er den Jungen neben Yugi erblickte, der, bis auf Hautfarbe und Größe vielleicht, gut als Yugis Zwillingsbruder hätte durchgehen können. „Pharao! Du hier? Ich dachte Yugi hätte dir endlich zur letzten Ruhe verholfen“, meinte er verwirrt. „Guten Morgen, Herr Mutou! Wissen Sie, das ist eine lange Geschichte, aber natürlich werde ich Sie Ihnen gerne erzählen, wenn Sie möchten“, sagte der Ägypter höflich. „Erstmal lässt du den Herr Mutou-Quatsch! Ich heiße, wie du vielleicht noch weißt, Sugoroku und so kannst du mich auch nennen. So, zweitens brenne ich natürlich darauf, die ganze Geschichte zu erfahren, aber ich bin sehr dafür, dass du mir sie beim Frühstück erzählst. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich verhungere bald!“, der alte Mann lachte. „Frühstück klingt super, Opa! Aber ich werde zuerst duschen gehen, ich habe ja nachher noch Schule“, Yugi gab ein theatralisches Seufzen von sich. „Geh ruhig duschen, Yugi. Ich gebe dem Pharao dann erstmal was zum Anziehen und mache dann Frühstück für uns alle“, sagte Sugoroku. Atemu grinste ihn dankbar an: „Und ich dachte schon, ich muss den Rest meines Lebens im Handtuch rumlaufen.“ „Als wenn ich dir keine Klamotten gegeben hätte, Mou Hitori no Boku!“, beschwerte Yugi sich in gespielt beleidigtem Ton, bevor er Richtung Bad abzog. „Na, dann wollen wir doch mal sehen“, murmelte Sugoroku gedankenverloren, bevor er schwungvoll Yugis Kleiderschrank aufstieß. Leider musste er recht schnell feststellen, dass sich die Mission „Klamotten für den Pharao“ schwieriger gestaltete, als er gedacht hatte. Immerhin war Atemu doch einen Kopf größer als Yugi, sodass ihm die meisten Kleidungsstücke zu klein waren. „Hm, ich glaube, Yugi muss dich dann mal zum Shoppen mitnehmen. Aber das sollte für den Anfang reichen, denke ich“, sagte Yugis Großvater. Er reichte dem Pharao einen Kapuzenpulli und eine Jeans, die er ganz hinten im Schrank gefunden hatte. Beide Kleidungsstücke waren Yugi noch zu groß, würden Atemu aber wunderbar passen. „Danke, Sugoroku!“, bedankte er sich bei dem alten Mann. Dieser winkte nur ab und verschwand in Richtung Küche, um endlich Frühstück zu machen. So, dass war's mal wieder. Dieser Teil schlägt einen fröhlicheren Ton an als der erste, aber das passt auch zu diesem Teil sehr gut, wie ich finde. Außerdem ist der Teil um einiges länger, wie ich es versprochen hatte. Ach ja, ich hoffe man versteht die Anspielungen, die ich gebracht habe und auch, dass die beiden sich doch recht schnell ihre Gefühle zueinander gestehen (Besonders verzeihe man mir das Geschnulze stellenweise, ich habe halt doch einen Hang zu Kitsch ^^") Eure Edogawa Kapitel 2: Rache ---------------- Salut ^o^ Ohne langes Gelaber, hier kommt endlich Teil drei von "Never Ending Love"! KAPITEL 2: RACHE Etwa zwanzig Minuten später saßen die drei endlich am Küchentisch und ließen sich das Frühstück schmecken. Atemu erzählte Sugoroku seine Geschichte, wobei er wissentlich ein paar Details ausließ, um nichts über seine und Yugis Beziehung zu verraten. Allerdings machte ihn das aus seiner Sicht wissende Lächeln des alten Mannes stutzig – wusste er mehr als Yugi und er selbst annahmen? „Ich bestehe natürlich darauf, dass du hier wohnen bleibst, Pharao! Du kannst ja mit Yugi zusammen in seinem Zimmer schlafen. Ich glaube nicht, dass er etwas dagegen haben wird, oder?“, erklärte Sugoroku sofort, nachdem Atemu zu Ende erzählt hatte. Yugi schüttelte heftig den Kopf: „Nein, warum sollte ich auch was dagegen haben? Nachdem ich schon mal den Körper mit dir geteilt habe ist ein Zimmer doch gar nichts!“ „Oh ha, der großzügige Yugi!“, spottete Atemu. „Oh ha, der undankbare Pharao!“, stichelte Yugi. „Ihr zwei seid wirklich wie Brüder! Sogar die kleinen Streitigkeiten hier und da stimmen“, stellte Sugoroku fest. Atemu und Yugi sahen sich lachend an. „Na, dann machen wir uns mal schulfertig, Bruderherz!“, der Ägypter knuffte Yugi in die Seite. „Ja, ja, immer mit der Ruhe! Ich gehe gleich los“, Yugi verdrehte genervt die Augen. „Hey! Moment Mal! Wieso überhaupt wir?“, fragte er im nächsten Moment verwirrt. „Ich kann dich doch zur Schule begleiten. Sonst würde ich eh nur den halben Tag hier alleine rum sitzen und mich langweilen. Sugoroku ist ja unten im Spieleladen“, sagte Atemu. „Ich bezweifle zwar, dass du dich in der Schule nicht langweilen wirst, aber wenn du mitkommen willst, gerne!“, Yugi strahlte und Atemu freute sich, dass er seinem Aibou eine Freude machen konnte. „Dann mal los!“, rief er enthusiastisch und hakte sich bei Yugi unter. Im Vorbeigehen angelte sich dieser noch seine Schultasche vom Garderobenhaken und verabschiedete sich von seinem Großvater. Unterwegs trafen die beiden Jungs auf ihre Freunde Jounouchi, Anzu und Honda, die natürlich ebenfalls sofort mehr über „Mou Hitori no Yugis“ Rückkehr im eigenen Körper erfahren wollten. Atemu vertröstete sie jedoch mit der Ausrede, dass die Geschichte zu lang wäre, um sie jetzt zu erzählen, auf später. Doch ob es dieses „später“ jemals geben würde? Der Pharao verspürte keine große Lust, diese doch sehr persönliche Geschichte mit allen zu teilen. Er spürte auch, dass es Yugi ähnlich ging. Es Sugoroku zu erzählen war ja noch okay, wenn man gewisse Details ausließ, aber Jounouchi, Honda und Anzu schenkte er nicht so großes Vertrauen. Auch wenn sie Freunde von Yugi waren, ging sie das einfach nichts an. Der Schulweg dauerte eine knappe halbe Stunde und die Freunde waren bereits spät dran. Als sie die Treppe zu ihrem Klassenzimmer hoch rannten, hatte es schon geklingelt. Schwer atmend und sich die schmerzenden Rippen reibend klopfte Yugi an die geschlossene Klassentür, aus der gedämpft die Stimme der Lehrerin drang. „Ein Glück, dass wir heute Tomoko-sensei in der ersten Stunde haben! Die sieht einige Dinge ja nicht so arg streng, wenn man es nicht übertreibt“, frohlockte Jounouchi. „Herein!“, vernahmen sie Tomoko-senseis Stimme. Langsam traten die fünf ein. „Jounouchi, Honda, Mazaki und Mutou! Mal wieder zu spät! Ich hätte es mir eigentlich denken können! Glaubt ihr, ihr werdet es jemals schaffen, pünktlich zum Matheunterricht zu erscheinen?“, in den Augen der Lehrerin glänzte der Schalk und Atemu wusste sofort, dass sie nicht böse war. „Und wen haben wir hier?“, fragte sie und musterte den Pharao mit unverholener Neugier. Atemu fand sie auf Anhieb sympathisch. „Also, das ist Atemu, mein…ähm…“, Yugi geriet ins Stocken. Verdammt! Warum war er im Lügen nur so schlecht? „Ich bin sein Cousin“, warf der Ältere schnell ein, als er die Unsicherheit seines Partners bemerkte. „Sehr schön! Gehst du jetzt auch hier auf die Domino Highschool?“, wandte sich Tomoko-sensei nun direkt an ihn. „Nein, nein, ich bin schon mit der Schule fertig. Außerdem bin ich nur zu Besuch bei Yugi und da wollte ich mal schauen, wie seine Schule so ist. Eigentlich lebe ich in Ägypten“, erklärte der Befragte lässig. Yugi konnte nur darüber staunen, wie der Pharao sich das alles auf die Schnelle zusammenreimte. „Dafür ist dein Japanisch aber tadellos!“, lobte Tomoko-sensei. „Danke, Sensei“, bedankte sich der Pharao höflich und deutete eine leichte Verbeugung an, wie sie. „Der Tisch neben deinem Cousin ist noch frei. Setz dich doch bitte dorthin“, wies ihn die Lehrerin an. Atemu nickte knapp, ging hinter Yugi zur letzten Bankreihe durch und ließ sich an besagtem Tisch nieder. Endlich hatten alle Platz genommen und der Unterricht begann. Dieser war bei weitem nicht so interessant, wie Atemu es sich erhofft hatte. Tomoko-sensei unterrichtete Mathe. Ein Fach mit dem er überhaupt nichts anfangen konnte. In seiner Epoche hatte es nicht einmal die arabischen Zahlen gegeben, mit denen man heutzutage rechnete, geschweige denn Binomische Formeln oder Quadratische Gleichungen. Dagegen blühte der Pharao in Geschichte bei Okita-sensei regelrecht auf. Eigentlich nahm die Klasse gerade die Französische Revolution durch, doch Tomoko-sensei hatte dem Geschichtslehrer erzählt, dass Atemu aus Ägypten kam. Daher hatte er ihn zu Beginn der Stunde gefragt, ob er etwas über die ägyptische Geschichte wisse und falls ja, ob er der Klasse etwas darüber erzählen wolle. Natürlich hatte der Pharao begeistert zugestimmt und erzählte nun beschwingt einen Schwank nach dem anderen. Auch Yugis Klasse war stiller als sonst, um ja kein Detail zu verpassen. Atemus Geschichten waren fesselnd und anschaulich, sodass selbst die größten Schlafmützen der Klasse einmal in ihrem Leben dem Unterricht folgten. „Das war wirklich sehr gut! Wenn du mein Schüler wärst, würde ich dir jetzt eine Eins geben. So lebendig habe ich noch nie jemanden über die altägyptische Geschichte reden hören“, lobte Okita-sensei Atemu am Ende der Stunde. Dieser bedankte sich strahlend. „Wir haben jetzt Englisch bei Mrs. Marshall, mach dich aufs Schlimmste gefasst. Sie ist eine alte Schrulle und sehr, sehr streng“, seufzte Yugi. „Ach, nun übertreib mal nicht so! Ich werde es schon überleben“, sagte Atemu schulterzuckend. Als Mrs. Marshall jedoch eintrat, wusste der Ägypter sofort, dass Yugi kein Stück übertrieben hatte. Ohne einen Gruß knallte sie ihre Aktentasche auf das Pult und begann umgehend mit dem Unterricht. Atemu schaltete ab – Er verstand ohnehin kein Wort. Wie viel schöner wäre es doch, jetzt mit Yugi zusammen zu sein, statt unverständlichen Wörtern zu lauschen. Seine weichen Lippen zu küssen, den filigranen Körper zu streicheln und ihn nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Hitze stieg in dem Jungen auf und er musste sich selbst verbieten, seinem Gedankengang weiter zu folgen, wenn er Yugi und vor allem sich selbst nicht in eine äußerst unangenehme Lage bringen wollte. Er stieß ein abgrundtiefes Seufzen aus. War ja kein Wunder, wenn man sich bei so einem langweiligen Unterricht mit anderen Dingen beschäftigte. „Was ist los?“, riss Yugis leises Flüstern den Pharao aus seinen Tagträumen. „Ich muss hier raus“, flüsterte Atemu ebenso leise zurück. „…und mich auf andere Gedanken bringen“, ergänzte er den Satz für sich selbst, wobei er Yugi peinlich berührt ansah. Wenn der wüsste, was der Ägypter sich vor nicht mal fünf Minuten in seiner Fantasie ausgemalt hatte… Doch da Yugi glücklicherweise keine Gedanken lesen konnte, blieb es Atemu erspart, den Satz weiter fortführen zu müssen. Yugi, der seinen Yami bis jetzt nachdenklich gemustert hatte, riss seinen Blick nun endlich von diesem los und hob entschlossen die Hand. Missbilligend sah ihn Mrs. Marshall über den Rand ihrer halbmondförmigen Brille an und zog die Augenbrauen so hoch, dass sie fast unter ihrem Pony verschwanden. „Mr. Mutou?“, ihre Stimme klang kalt und unfreundlich. „Alte Zimtzicke!“, schoss es Atemu durch den Kopf. Benahm die sich etwa immer so, wenn sich ein Schüler meldete? „Entschuldigen Sie, Mrs. Marshall, aber ich fürchte, meinem Cousin geht es nicht gut“, Yugi setzte seine beste Unschuldsmiene auf. Kaum zu glauben, dass jemand beim Lügen so niedlich aussehen konnte! Atemu musste sich fest auf die Unterlippe beißen, um sein Grinsen zu verbergen. Das wäre dann doch etwas sehr auffällig gewesen, wenn der Cousin, dem ja ach so schlecht war, bis über beide Ohren grinsen würde. „Oh“, kam es aus dem Mund der Englischlehrerin. Ihre Augenbrauen rutschten eine Etage tiefer. „Dann geh mit ihm ins Krankenzimmer. Ich gebe dir den Schlüssel“, sagte sie dann einen Tick freundlicher und kramte einen Schlüssel aus der Jackentasche hervor. Hastig stopfte Yugi seine Sachen in seine Tasche, schwang sie über die Schultern und ging, gefolgt von seinem Yami, eilends Richtung Lehrerpult. Mrs. Marshall gab ihm den Schlüssel: „Hier, bitte. Und gute Besserung noch!“ „Ähm, ja… Danke!“, stammelte Atemu, er war erstaunt, dass die strenge Lehrerin so aufrichtig klingen konnte. Yugi hatte bereits die Tür geöffnet und Atemu folgte ihm nun, ohne der seltsamen Mrs. Marshall noch einen weiteren Blick zuzuwerfen. Mit einem leisen „Klick“ fiel die Tür hinter den beiden Jungen ins Schloss. „Dir ist wohl Mrs. Marshalls Unterricht auf den Magen gefallen, hm?“, fragte Yugi schmunzelnd. „Kann man wohl sagen. Wie hält man das täglich aus?“, Atemu schüttelte ungläubig den Kopf. „Da gibt es eine berühmte Technik, die seit Generationen von Schüler zu Schüler weitergegeben wird. Sie nennt sich „Mit offenen Augen schlafen“ und funktioniert kombiniert mit Tagträumen recht gut. Du musst nur aufpassen, dass du nicht sabberst, so wie Jounouchi letzte Woche. Junge, die Marshall ist vielleicht abgegangen“, Yugi grinste. „Typisch Jounouchi!“, Atemu lachte. Yugi sah alarmiert zur Klassentür, hinter der es auf einmal verdächtig still geworden war. „Du , Mou Hitori no Boku? Ich glaube es ist besser, wenn wir wirklich erstmal ins Krankenzimmer gehen, bevor uns die Marshall noch auf die Schliche kommt. Es ist gleich die Treppe hoch und dann links“, erklärte der Jüngere und lotste den Ägypter zum richtigen Zimmer. Er schloss den kleinen Raum auf, warf seine Schultasche in die nächstbeste Ecke und schloss hinter ihnen wieder ab. „So, hier sind wir wenigstens ungestört“, meinte Yugi, wobei er die Nase kraus zog. Er hasste den Geruch nach Desinfektionsmitteln, der hier, vermischt mit einem leicht säuerlichen Geruch, über den er lieber nicht weiter nachdenken wollte, herrschte. Dies war und blieb wohl der typische Geruch eines Krankenzimmers. Atemu hatte sich inzwischen auf der Liege niedergelassen, die fast den ganzen Raum in Anspruch nahm. Yugi setzte sich zu seinem Yami und legte den Kopf auf dessen Schultern. Der Ägypter legte einen Arm um den Jüngeren und zog ihn noch etwas enger an sich heran. So saßen die beiden eine Weile schweigend nebeneinander, genossen einfach nur die Nähe des jeweils anderen. „Mou Hitori no Boku, darf ich dich was fragen?“, brach Yugi schließlich das Schweigen. Atemu nickte: „Warum nicht?“ „Was war das eigentlich für ein Gefühl, für 3000 Jahre im Milleniumspuzzle eingeschlossen zu sein? Ich kann mir das irgendwie gar nicht vorstellen“, Yugi sah den Pharao fragend an. Die Hand, mit der Atemu seinen Aibou bis eben noch sanft gestreichelt hatte, stockte und sein Blick verfinsterte sich, sodass Yugi es fast schon wieder bereute, die Frage gestellt zu haben, die ihn schon so lange beschäftigte. Doch schließlich begann Atemu stockend zu erzählen: „ Es war dunkel, kalt und schrecklich einsam. Irgendwann verlor ich mein Zeitgefühl, was vielleicht auch besser so war. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich gewusst hätte, dass diese Dunkelheit mich für 3000 Jahre gefangen halten würde. Auch so wünschte ich mir manchmal tot zu sein, nur um dieser Kälte und Einsamkeit zu entgehen, die mich beherrschte…“ Yugi schwieg betroffen. Atemu hatte sterben wollen? Sein starker Pharao?! „Eines Tages wurde die Dunkelheit von einem intensiven Licht durchbrochen und mich erfüllte eine wunderbare Wärme, die ich schon fast vergessen hatte. Das war der Tag, an dem du das Milleniumspuzzle gelöst hast“, schloss Atemu seine Geschichte mit einem wehmütigen Lächeln. Auch Yugi musste unwillkürlich lächeln, als er an das warme Licht dachte, das auch ihn an jenem Tag durchströmt hatte. Dieses Gefühl würde er nie vergessen. Genauso wenig würde er je wieder ohne seinen Pharao und dessen aufmunterndes Lächeln leben können. Eine Seite am Pharao, die nur ihm, Yugi, vorbehalten blieb. Er beugte sich ein Stück vor, legte den Kopf an Atemus Brust und lauschte dem gleichmäßigen Herzschlag des Älteren. Ja, Atemus Herz schlug wieder, wie schon 3000 Jahre zuvor. Aber diesmal schlug es allein für Yugi. Verträumt fuhr Atemu mit den Fingerspitzen durch Yugis dichtes Haar. Dem Jüngeren entwich ein zufriedenes Seufzen. „Aibou…“ Das schrille Läuten der Schulglocke und der Lärm der Schüler auf dem Gang, die den Unterrichtsraum wechseln mussten, holte sie schneller in die Realität zurück, als es ihnen lieb war. „Was habt ihr jetzt?“, erkundigte sich Atemu, wobei er nicht davon abließ, seinen Aibou sanft zu streicheln. „Erdkunde.“, murrte Yugi. Er machte keine Anstalten, sich von seinem Yami zu lösen. Die Glocke schellte ein zweites Mal und verkündete das Ende der fünfminütigen Pause. Yugi murmelte irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart, bevor er sich schließlich doch aufsetzte und sich ausgiebig streckte. „Sag mal, willst du eigentlich wieder in den Unterricht zurück oder wollen wir nach Hause gehen? Wir könnten deinem Großvater ja auch sagen, dass es mir nicht gut ging“, schlug Atemu vor. Yugi überlegte. Ihm missfiel der Gedanke zu schwänzen und obendrein noch seinen Großvater zu belügen, andererseits war es auch das erste Mal, dass er so was tat. Wie hieß es doch so schön? Einmal ist keinmal! Zufrieden mit dieser, zugegebenermaßen nicht ganz so tollen Erklärung für sein Gewissen, nickte er Atemu zu. „Lass uns nach Hause gehen. Ich kann mir bei weitem schöneres vorstellen, als jetzt über die Ölkrise zu debattieren“, Yugi grinste. „Na toll, es regnet!“, stöhnte Yugi, als der Pharao und er wenig später vor dem Hintereingang der Schule standen. „Warum muss es eigentlich immer regnen, wenn ich keinen Regenschirm dabei habe?“, beschwerte der Jüngere sich weiter. Atemu schwieg. Er streckte die rechte Hand aus und fing einige Tropfen mit der Handfläche auf, wobei ein Lächeln seine Lippen umspielte. „Mou Hitori no Boku? Woran denkst du gerade? Du siehst glücklich aus“, Yugi sah seinen Yami fragend an. „Ich musste gerade an meine Kindheit in Ägypten denken, Koibito. Wir hatten oft mit langen Dürreperioden zu kämpfen. Wenn es dann doch endlich einmal regnete, kamen alle Leute aus ihren Häusern und freuten sich, lachten und tanzten. So ein Regen war ein Fest für uns“, erzählte Atemu. Vor Yugis geistigem Auge erschien sein Pharao in jungen Jahren, wie er tollpatschig durch den Regen sprang. Dieser Gedanke brachte auch ihn zum Lächeln. Das entging dem Älteren natürlich nicht. „Und woran denkst du, Aibou?“, fragt er. „An dich, Mou Hitori no Boku. Nur an dich!”, antwortete Yugi lachend. Er sprang los in den Regen und drehte sich mit ausgebreiteten Armen und in den Nacken gelegten Kopf um sich selbst. Mit einem Mal war ihm der Regen völlig egal. „Yugi, mein Koibito, ich bin so froh, wenn du glücklich bist“, murmelte Atemu. Einige Momente blieb er noch stehen und sah seinem Aibou zu, doch dann zog es auch ihn in den prasselnden Regen. Der Pharao rannte auf seinen Koibito zu, schloss ihn in die Arme und wirbelte ihn ausgelassen einmal um sich herum. „Ich liebe dich, Atemu!“ Freudig gab Yugi seinem Freund einen Kuss auf die nasse Nasenspitze. „Ich dich auch, Aibou! Mehr als alles andere auf der Welt.“ Yugi drückte sich enger an den Ägypter. Die Jungen verschränkten ihre Finger miteinander und begannen ein sanftes Lippenspiel. Schließlich lösten sie sich wieder voneinander. Den Jüngeren fröstelte es allmählich. Das bemerkte sein Yami natürlich auch. Er legte seinen Arm um Yugi und ohne ein weiteres Wort machten sie sich auf den Heimweg. Das Paar hatte gerade etwa den halben Weg hinter sich gebracht. Beide waren durchnässt und froren, selbst Atemu konnte dem Regen nun nichts mehr abgewinnen. Plötzlich blieb Yugi stehen und hielt Atemu am Arm fest. „Hast du das auch gehört, Mou Hitori no Boku?“, wollte Yugi von seinem Partner wissen. Der Pharao lauschte. Tatsächlich vernahm er ein leises Wimmern. „Das kommt von da!“, rief er und deutete auf eine Abzweigung rechts von ihnen. Leise näherten sich die Jungs dem Weg. Atemu spähte vorsichtig um die Ecke. In der Gasse stand, zurückgedrängt an die Mauer eines Hauses, stand ein kleiner Junge, kaum älter als sechs Jahre. Ihm gegenüber stand ein zweiter Junge, der jedoch in Yugis Alter war. Er war von kräftiger Statur und schien dem Kleinen zu drohen. „Das ist doch Hirutani!“, entfuhr es dem Ägypter. Er erinnerte sich nur zu gut an das Oberhaupt von Jounouchis alter Gang, in der dieser vor der Freundschaft mit Yugi Mitglied gewesen war. Yugi und er hatten noch zweimal nach Jounouchis Ausstieg von Hirutani gehört. Beide Male hatte Atemu ihm eine ordentliche Abreibung verpasst, doch scheinbar war Hirutani unbelehrbar, wenn er nun schon wieder Schwierigkeiten machte. „Aibou, warte hier und lass mich das regeln.“ „Mou Hitori no Boku, sei bitte vorsichtig! Hirutani ist offensichtlich immer noch der miese Schlägertyp von früher“, warnte Yugi Atemu besorgt. Dessen einzige Äußerung darauf war nur ein weiteres „Warte hier und sei leise!“ Entschlossen trat der Pharao in die Gasse, „Hey, Hirutani! Hast du immer noch nicht begriffen, dass man sich nicht mit Schwächeren anlegt?“, fragte er provozierend. Sofort flog Hirutanis Kopf herum. Seine Augen fixierten Atemu. Ein gehässiges Grinsen erschien auf seinen Lippen. „Sieh an, sieh an! Wenn das nicht der kleine Schwächling ist, der mit dem Verräter Jounouchi befreundet ist. Was willst du? Ich habe hier zu tun, wie du vielleicht siehst!“ „Einen kleinen Jungen zu erpressen nennst du ‚etwas zu tun haben’? Lass den Kleinen in Ruhe, Hirutani! Sonst…“ „Sonst was? Sag bloß, du willst mir ernsthaft drohen?“, Hirutani lachte amüsiert auf und wendete sich erneut dem Jungen zu. Das war endgültig zu viel für Atemus Geduldsfaden. Wütend trat er zwischen Hirutani und den Kleinen. „Ich hab gesagt, dass du ihn in Ruhe lassen sollst!“, zischte er. „Okay, das reicht!“ Hirutani packte den Ägypter mit einer Hand am Kragen, zog ihn zu sich hoch und starrte ihn zornig an. Atemu hielt dem Blick stand, auch wenn ihm klar war, dass er Hirutani körperlich vollkommen unterlegen war. „Wenn Blicke töten könnten, hm?“, spottete Hirutani. Er holte mit seiner freien Hand aus und schlug dem wehrlosen Pharao mitten ins Gesicht. „Nein!“, schrie Yugi, der das Geschehen bisher wie befohlen aus sicherer Entfernung beobachtet hatte. Doch nun lief er auf seinen Partner zu, bereit dazu ihn irgendwie von Hirutani zu befreien - koste es was es wolle. Hirutani drückte Atemu grob gegen die Mauer und fixierte ihn dort mit einer Hand an dessen Hals, bevor er sich Yugi zuwendete. „Wer zum Teufel…?“, setzte er an und schaute verwirrt zwischen Atemu und Yugi hin und her. Atemu schnappte nach Luft und griff nach Hirutanis Hand, um sich irgendwie aus dessen Würgegriff zu befreien, aber es war hoffnungslos. „Aibou…“, keuchte Atemu und zog sowohl Yugis, als auch Hirutanis Aufmerksamkeit auf sich. „Schnapp dir den Kleinen und verschwinde!“, rief der Ägypter. „Aber ich kann dich doch nicht alleine lassen!“, Yugi sah ihn fassungslos an. „Ich komme alleine klar! HAU AB!“, forderte Atemu seinen Aibou nun mit mehr Nachdruck auf. Yugi zögerte kurz, dann packte er jedoch die Hand des Jungen, der immer noch starr vor Angst war, und zog ihn mit einem schnell dahergesagten „Komm!“ mit sich davon. Es fiel Yugi dennoch schwer, Atemu so im Stich zu lassen. Einen Moment lang sah es so aus, als wolle Hirutani Yugi folgen, doch dann besann er sich auf das leichtere Opfer: Atemu. „Du willst also den Helden spielen, ja? Das kannst du haben! Du hast mich um leicht verdientes Geld gebracht!“, schrie Hirutani zornig und schlug Atemu gezielt in die Magengegend. Gleichzeitig entließ er ihn aus seinem Würgegriff, sodass er zusammengekrümmt auf dem nassen Asphalt liegen blieb. Atemu hustete und unterdrückte den durch den Schlag ausgelösten Würgereiz. Trotz der Schmerzen wollte der Pharao sich wieder aufrichten. Die Genugtuung, vor Hirutani auf dem Boden zu liegen, wollte er diesem nicht geben. Allerdings hatte Hirutani Atemus Vorhaben längst erkannt und trat ihm mit seinen schweren Springerstiefeln auf die Hand. Atemu schrie heiser auf und sackte erneut zusammen. Hirutani kannte keine Gnade. Er trat sein Opfer, wo er es erreichen konnte und Atemu hatte keine Chance irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. Erst als er keinen Schmerzenslaut mehr über seine Lippen ließ, um Hirutani nicht noch mehr Befriedigung zu verschaffen, hörte der Schläger endlich auf. „Ich hoffe, das war dir eine Lehre“, sagte er, bevor er laut lachend den Heimweh antrat. Atemu blieb regungslos liegen. Der Regen prasselte auf ihn herab. „Und hier wohnst du?“, fragte Yugi den Jungen, der Takato hieß. „Ja, Mama macht sich sicher schon Sorgen um mich“, sagte der Kleine. Yugi klingelte an der Haustür. Eine junge, blonde Frau öffnete ihm. Sie setzte gerade zum Reden an, da war nur noch ein lauter „Mama!“-Schrei zu hören und Takato sprang seiner Mutter in die Arme. „Takato, mein Schatz, ich wäre fast umgekommen vor Sorge! Wo warst du? Du sollst doch nach dem Kindergarten immer gleich nach Hause kommen oder mir wenigstens vorher Bescheid sagen, wenn du noch spielen gehst! Und wie siehst du überhaupt aus? Du bist ja völlig nass!“ Yugi räusperte sich. „Oh, hallo! Tut mir Leid, ich habe dich völlig vergessen. Hast du Takato gefunden? Wo hat er sich denn schon wieder rumgetrieben?“, wendete sich die Frau nun an Yugi. „Ihr Sohn wurde von einem Schläger um sein Essensgeld erpresst“, erklärte Yugi. „Um sein Essensgeld? Takato! Ich habe dir doch gesagt, dass du dir davon im Kindergarten was zu Essen kaufen sollst! Warum schleppst du das dann immer noch mit dir rum?“, vorwurfsvoll sah die Mutter ihren Sohn an. „Ich wollte es für Duel Monsters Karten sparen“, gab Takato in weinerlichem Ton zu. „Du spielst Duel Monsters?“, erkundigte sich Yugi interessiert. „Ja, ein bisschen schon. Mit dir kann ich mich natürlich nicht messen“, murmelte der Junge verlegen. „Du kennst mich also?“, hakte Yugi nach. Begeistert nickte der Kleine. „Du bist mein großes Vorbild, Yugi!“ Yugi wurde rot. Ihm war das Lob des Jungen etwas unangenehm, immerhin hatte Atemu die meisten Turniere für ihn gewonnen. „Möchtest du nicht einen Moment reinkommen und dich aufwärmen? Du musst doch sicher ganz durchgefroren sein“, bot die Frau Yugi an. Dieser schwankte einen Moment. Eigentlich hatte er zu Atemu zurückgehen wollen, aber andererseits würde dieser wohl wirklich ohne ihn zurechtkommen. Außerdem schrie sein Körper schier nach Trockenheit und Wärme. „Gerne, vielen Dank!“, nahm Yugi die Einladung an. Er verbeugte sich leicht und trat dann in die verheißungsvolle Wärme ein. „Wenn du möchtest, kannst du auch eine heiße Dusche nehmen, während ich mich um Takato kümmere. Oben ist unsere Gästebad, komm mit, ich zeige es dir.“ Yugi kam dem Angebot der Frau nur zu gerne nach. Schon wenig später floss das heiße Wasser über seinen ausgekühlten Körper und vertrieb für eine Weile die trüben Gedanken aus seinem Kopf. Nach der Dusche schlüpfte Yugi in die für ihn bereitgelegte, trockene Kleidung von Takatos älterem Bruder Shinji. „Gleich viel besser“, seufzte er zufrieden. Allmählich überkamen ihn allerdings doch Schuldgefühle, wenn er an Atemu dachte, der womöglich noch immer dem Regen ausgesetzt war oder vielleicht sogar verletzt. Als Yugi mit seiner durchnässten Kleidung unter dem Arm die Treppe hinunter stieg, kam ihm bereits Takatos Mutter entgegen. „Willst du schon gehen?“, fragte sie. Yugi nickte. „Ich werde zu Hause sicher schon erwartet.“ Das war zwar gelogen, da Yugi normalerweise immer noch in der Schule sitzen würde, aber vielleicht war Atemu schon zu Hause und wartete auf ihn. „Ich bringe Ihnen die Kleidung morgen wieder“, versprach er. Die Frau reichte ihm einen Schirm. „Ist in Ordnung und den kannst du ja dann auch wiederbringen. Wenn du jetzt ohne Schirm losläufst, war alles umsonst“, sie lächelte warmherzig. „Und vielen Dank noch mal, dass du Takato geholfen hast.“ „Eigentlich war ich das gar nicht“, murmelte Yugi, als die Haustüre hinter ihm ins Schloss fiel. Währenddessen saß Atemu noch immer im Regen, den Kopf gegen die kühle Hausmauer in seinem Rücken gelehnt und die Beine eng an den Körper gezogen. Er war nicht ernsthaft verletzt, auch wenn ihm alles wehtat. Das war allerdings nicht der Grund dafür, dass Atemu im Moment so neben sich stand. Es beschäftigte ihn, dass er gegen Hirutani so wehrlos gewesen war. Im Zweifelsfall würde er auch Yugi nicht beschützen können. „Aibou…“, der Pharao seufzte. Er musste sich erst wieder an einen sterblichen Körper gänzlich ohne Kräfte gewöhnen. Langsam rappelte der Ägypter sich auf. Wenn er sich nicht bald auf den Heimweg machte, würde Yugi sicher vor Sorge umkommen. Glücklicherweise kannte Atemu den Rückweg noch von der Zeit, die er als körperlose Seele im Milleniumspuzzle verbracht hatte. So ging er los, den Kopf gesenkt, obwohl der unerbittliche Regen endlich nachgelassen hatte. Plötzlich ließ ihn ein Ruf hochschrecken. „Mou Hitori no Boku!“ Schon im nächsten Moment fiel ihm Yugi um den Hals. „Da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht. Ich habe den Jungen nach Hause gebracht und als du danach immer noch nicht Daheim warst, wollte ich dir entgegengehen.“ Yugi ließ Atemu los und trat einen Schritt zurück, um ihn intensiv zu mustern. „Geht’s dir gut oder hat Hirutani dich schlimm erwischt?“, fragte der Jüngere besorgt. Atemu schüttelte den Kopf. „Ein paar blaue Flecken und Schrammen, aber nichts ernsthaftes“, beruhigte er seinen Partner. Yugi stieß erleichtert den Atem aus und griff nach der Hand des Ägypters, der daraufhin zusammenzuckte. Yugi ließ erschrocken los. „Ist was mit deiner Hand?“, wollte er wissen. Der Pharao hob die Hand, auf die Hirutani getreten war. Sie war geschwollen und man konnte deutlich den Abdruck der Stiefelsohle erkennen. „Das sieht ja schlimm aus“, bemerkt Yugi. Atemu schwieg. Er wusste, dass ein Herunterspielen der Verletzung bei Yugi sowieso nur auf taube Ohren stoßen würde. „Lass uns nach Hause gehen, ja?“ Yugi griff nach der unverletzten Hand seines Yamis. „Du solltest dich dringend aufwärmen und deine Hand müssen wir auch versorgen.“ Atemu nickte: „ In Ordnung, lass uns gehen.“ Etwa eine Stunde später saß Atemu auf einem Gästebett in Yugis Zimmer, das Sugoroku zusammen mit Yugi aufgebaut hatte. Er war frisch geduscht und eingehüllt in Sugorokus weichen Frotteebademantel. In den Händen hielt er eine Tasse dampfenden Früchtetee, in dem er geistesabwesend herumrührte. Yugi, der gegenüber seines Yamis auf seinem Bett saß, beobachtete Atemu besorgt. „Mou Hitori no Boku? Tut deine Hand noch sehr weh?“, erkundigte er sich, nur um irgendwie ein Gespräch mit seinem seit dem Vorfall sehr schweigsamen Partner anzufangen. Der Ägypter hob vorsichtig seine verletzte Hand, die Yugi sorgsam verbunden hatte. „So gut wie neu“, Atemu rang sich ein Lächeln ab. Yugi seufzte. „Atemu, nicht nur du fühlst was in mir vorgeht, umgekehrt ist es genauso. Willst du mir nicht sagen, was dich beschäftigt? Es kann doch nicht nur die Sache mit Hirutani sein, oder?“, hakte Yugi nach. Atemu antwortete nicht sofort. Er stand auf und ging hinüber zu Yugis Kommode, um dort seinen Tee abzustellen. „Weißt du, Aibou, diese Sache hat mir bewusst gemacht, dass ich dich von nun an nicht mehr so wie früher beschützen kann. Ohne das Milleniumspuzzle kann ich nicht immer bei dir sein und auch keine Spiele der Schatten austragen, mit denen ich unsere Gegner früher schlug. Körperlich bin ich solchen Kerlen wie Hirutani genauso unterlegen wie du. Das macht mir Angst, Yugi…“ Während der Pharao sprach, fuhr er mit seinen Fingern nachdenklich über den Goldschmuck, den er auf der Kommode abgelegt hatte. „Erinnerst du dich nicht mehr an den Grund für das zeremonielle Duelle? Den Grund dafür, dass wir gegeneinander kämpfen mussten?“, fragte Yugi. Atemu drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an. „Es sollte unsere Bereitschaft zur Trennung beweisen, aber ich weiß nicht, was-“ Yugi unterbrach den Älteren: „Genau, und außerdem wollte ich dir zeigen, dass ich von nun an bereit bin, auf mich selbst zu achten. Das gilt noch immer, auch wenn du jetzt wieder bei mir bist, Mou Hitori no Boku.“ Atemu schien einen Moment lang über Yugis Worte nachzudenken, schließlich nickte er leicht. „Du hast Recht, Aibou, aber ich würde dir trotzdem gerne etwas schenken.“ „Was?“, der Jüngere sah den Ägypter überrascht an. Dieser griff nach einem der Schmuckstücke auf der Kommode. Er beugte sich zu Yugi hinunter und steckte ihm einen fein gravierten Ring an den Finger. In dessen Fassung war ein milchiger, karamellfarbener Stein eingearbeitet, der in die Form eines Käfers geschliffen worden war. „Ein Skarabäus?“ Yugi hob seine Hand auf Augenhöhe, um den Ring besser betrachten zu können. „Ja, der Skarabäus war das Schutzzeichen meiner Familie. Der Ring gehörte meiner Mutter. Mein Vater gab ihn mir nach ihrem Tod als Talisman. Ich möchte, dass du ihn trägst, Aibou.“ „Aber Atemu, den kann ich doch nicht… Ich meine, wenn… Er ist was Besonderes und…“, stammelte Yugi, doch der Pharao schüttelte nur mit einem leisen Lachen den Kopf. „Stimmt, der Ring ist etwas Besonderes für mich, aber das bist du auch. Außerdem bin ich mir sicher, dass du gut auf ihn aufpassen wirst“, erwiderte Atemu. „Das werde ich. Danke, Mou Hitori no Boku!“, sagte Yugi. Als Antwort erhielt er einen liebevollen Kuss von Atemu. So, das war's! Ich hoffe, es hat sich überhaupt noch jemand an Hirutani erinnert? Der Ring, den Atemu Yugi geschenkt hat, wird übrigens in späteren Kapiteln noch eine Rolle spielen. Bis zum nächsten Kapitel (...ich werde mir Mühe geben, dass es nicht wieder so lange dauert, wie bei diesem ^^") Edogawa Kapitel 3: Träume ----------------- So, liebe Leser, es ist mal wieder vollbracht. Trotz Klausuren- und Weihnachtsstress seitens der Autorin gibt es nun endlich ein neues Kapitel von "Never Ending Love"! *Schweiß von der Stirn wisch* Weiteres Gelaber zu diesem Kapitel gibt es wie immer am Ende, ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen: Viel Spaß beim Lesen! ^o^ KAPITEL 3: TRÄUME Es war dunkel und dafür, dass draußen ein Gewitter tobte, war es nahezu unnatürlich still. Der Regen prasselte gegen die hohen Fenster, die fast gänzlich hinter schweren, mottenzerfressenen Vorhängen verborgen waren. Ein Blitz gab für einen Moment deren verwaschene, dunkelrote Farbe preis. Das darauf folgende, krachende Donnern ließ Yugi zusammenzucken. Er packte die Taschenlampe in seinen Händen fester und schluckte. Yugi wusste nicht mehr, wie er in das alte Haus geraten war. Seine Erinnerung an dieses Ereignis war wie ausgelöscht. Der Junge ließ den Lichtkegel durch den Raum wandern. Dicker Staub bedeckte die altmodischen Möbel. Vorsichtig tastete Yugi sich zu einer großen Flügeltür auf der anderen Seite des Zimmers. „Aibou, hilf mir…“ Yugi fuhr herum. „Mou Hitori no Boku?“, fragte er verwirrt. Er hatte gedacht, dass Atemu ganz dicht hinter ihm stehen würde, da dessen Stimme ganz nah geklungen hatte, doch dort tanzten nur Staubkörner im Schein der Taschenlampe. „Aibou, ich brauche dich, hilf mir…“, erklang Atemus Stimme erneut. „Atemu, wo bist du? Was geht hier vor?“ Yugi stieß die Flügeltür auf. Vor ihm erstreckte sich ein lang gezogener Flur. Neben etwa einem Dutzend dunkler Holztüren führte eine Treppe nach oben. Der abgewetzte Teppich wirbelte Staub unter Yugis Füßen auf. Ein alter, fast blinder Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite des Flures zeigte ihm schemenhaft sein blasses Spiegelbild. „Atemu?“, rief Yugi fragend. „Hilfe, Aibou, ich kann nicht mehr…“, Atemus Stimme hatten einen beängstigenden Klang angenommen. Yugi war sich sicher, dass der Hilferuf aus dem ersten Stock gekommen war. Verängstigt und in Sorge um seinen Yami rannte er die knarrende Holztreppe hoch. „Atemu, halte durch, ich komme schon!“, rief er in der Hoffnung, dass der Pharao ihn hören konnte. „Rette mich, Aibou…“, die Stimme glich nur noch einem leisen Wispern, trotzdem klang sie in Yugis Ohren klar und deutlich. „Ich komme!“, erwiderte er panisch. Was geschah bloß mit Atemu? Hektisch sah er sich im Flur des ersten Stocks um, der sich nicht sonderlich von dem des Erdgeschosses unterschied. Er konnte unmöglich in jedem Zimmer nach Atemu suchen, denn er fühlte, dass ihm die Zeit wie Sand durch die Finger rann. „Atemu, wo bist du?“, fragte er verzweifelt. „Aibou…“, ein leiser, hilfloser Hauch, der Yugi fast das Herz zerriss. Doch gleichzeitig glaubte er, Atemus Aufenthaltsort endlich zu kennen. Er wirbelte herum, stieß eine Tür in seinem Rücken auf und richtete die Taschenlampe in den Raum. Gleich darauf glitt sie ihm schreiend aus den zitternden Händen, während der Rest seines Körpers vor Schreck wie gelähmt war. Fassungslos vergrub er sein Gesicht in den Händen, um dem schrecklichen Anblick, der sich ihm bot, zu entgehen. „Nein… Nein, nicht Mou Hitori no Boku…“, schluchzte er. Atemu saß in einer gefüllten Badewanne. Das Wasser war blutrot gefärbt. Die stolzen, tiefvioletten Augen starrten stumpf und leer auf den weiß gefliesten Boden. Unaufhörlich tropfte das Blut von Atemus zerschnittenem Arm auf die Kacheln und zerfloss zu einer grotesken Lache. Die verschmierte Rasierklinge lag noch auf dem Boden, verkündete höhnisch ihre Tat. Die Lähmung des ersten Schocks endlich überwindend, stürzte Yugi auf Atemu zu, zog ihn mit letzter Kraft aus der Wanne und schüttelte ihn heftig. „Atemu, bitte wach auf! Atemu! ATEMU!“, Yugi wurde immer hysterischer. Angst und Trauer drückten ihm gleichermaßen die Kehle zu, machten ihm das Atmen schwer. Atemus Körper war eiskalt, die Lippen bereits bläulich verfärbt, aber Yugi konnte nicht von seinem Partner ablassen, drückte ihn nur noch fester an sich. „Mou Hitori no Boku, warum? Warum hast du das getan?“ Yugis Tränen tropften auf Atemus blasses Gesicht. Er hatte versagt, hatte Atemu nicht vor diesem Ende bewahren können, obwohl dieser so sehr nach ihm gerufen, ja fast gefleht hatte. Plötzlich fiel Yugi auf dem Boden ein ebenfalls blutverschmierter Zettel ins Auge, auf dem die anklagenden Worte „Nun sieh dir an, was du getan hast!“ prangten. Yugi konnte es nicht fassen. Atemu hatte sich wegen ihm umgebracht? „Nein! Nein, Atemu, komm zurück! Ich wollte das nicht! Lass mich nicht allein!“, schrie Yugi weinend und völlig verzweifelt. Er konnte nicht mehr, brach völlig außer sich zusammen, schrie nur noch Atemus Namen… „Yugi! YUGI!“ Yugi spürte nur, wie man ihn heftig rüttelte und fuhr erschrocken hoch. Die tiefvioletten Augen Atemus musterten ihn besorgt. „Ich bin da, hörst du? Alles ist in Ordnung“, Atemu versuchte seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu verleihen, was ihm angesichts seines aufgelösten, schweißnassen Aibous, der ihn mit tränenverschmierten Augen ansah, nicht so recht gelingen wollte. Yugi war nicht in der Lage, Atemu zu antworten. Er blickte ihn nur verstört an und versuchte seinen heftig zitternden Körper unter Kontrolle zu bringen. Das alles war nur ein schrecklicher Alptraum gewesen? Yugi konnte es fast nicht glauben, zu real war das ganze Szenario um Atemus Suizid gewesen. „Mou Hitori no Boku…“, wimmerte Yugi, Tränen flossen seine Wangen herab. Wenn er seinen Yami ansah, erschien vor seinem inneren Auge noch immer dessen Leichnam. Yugi presste die Augenlider zusammen und biss sich auf die Unterlippe, um ein unkontrolliertes Schluchzen zu unterdrücken, schüttelte schließlich heftig den Kopf. Er wollte dieses Bild vergessen! „Shhh, Aibou, ganz ruhig.“ Atemu zog Yugi in eine feste Umarmung, versuchte ihm Schutz und Geborgenheit zu geben. Trost zu spenden, was auch immer in diesem schrecklichen Alptraum geschehen war. Denn dass der Alptraum schrecklich gewesen sein musste, dessen war Atemu sich sicher. Er hatte große Mühe gehabt seinen schreienden Aibou wieder aufzuwecken, zu tief war er in seiner Traumwelt gefangen gewesen. Yugi krallte sich an Atemus Oberteil fest, vergrub das Gesicht an dessen Brust und schluchzte hemmungslos. Atemu ließ ihn gewähren, strich sanft über den bebenden Rücken. „Aibou, was hat dir denn solche Angst eingejagt?“, fragte er vorsichtig. Yugi drückte sich nur noch näher an Atemu. „Ich bin durch ein altes Haus geirrt. Du hast ständig nach mir gerufen, mich um Hilfe gebeten, immer verzweifelter, aber ich habe dich nicht gefunden. Als ich es am Ende schließlich doch geschafft habe, warst du schon tot“, erzählte Yugi stockend, wobei er Atemu ängstlich ansah, als könne er jeden Moment verschwinden. „Bei Ra, Yugi, das war doch nur ein Traum. Ich bin doch da“, ein tröstendes Lächeln erschien auf den Lippen des Pharaos, während er mit seinem Daumen die Tränen aus Yugis Gesicht wischte. „Du hast dich selbst umgebracht, Mou Hitori no Boku, und neben die lag ein Zettel. ‚Nun sieh dir an, was du getan hast!’ stand darauf. Verstehst du? Es war meine Schuld!“ Erneut aufkommende Tränen wollten sich ihren Weg über Yugis kreideweiße Wangen bahnen, aber Atemu ließ es nicht zu. „Yugi, ich würde mich niemals umbringen und dir obendrein auch noch die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Es war nur ein dummer Traum, nichts weiter. Du solltest ihn ganz schnell wieder vergessen“, riet Atemu. „Atemu, ich hatte solche Angst! Es war alles so furchtbar real! Ich kann diesen Anblick nicht vergessen, vor allem nicht deine furchtbar leeren Augen“, Yugi schauderte bei diesem Gedanken. Atemu umfasste Yugis Kinn und zwang es behutsam hoch. Ernst schaute er seinem Aibou nun direkt in die Augen. Yugi schluckte angesichts der amethystgleichen Seelenspiegel, die zwar im Augenblick von Müdigkeit verschleiert waren, aus denen er aber auch jetzt noch Würde und Macht lesen konnte. Vor allem aber glitzerte in Atemus Augen die pure Lebenslust. „Ich werde dich nicht verlassen oder dir jemals mit Absicht so weh tun, vergiss das nicht, Aibou.“ „Versprochen?“ Dem Ägypter entfuhr ein warmes Lachen. Er ließ Yugis Kinn los und umfasste stattdessen seine rechte Hand, an der der Ring steckte, den Atemu seinem Aibou vor nicht einmal einer Woche geschenkt hatte. „Natürlich verspreche ich dir das, glaubst du, ich hätte dir sonst den da geschenkt?“ Der Pharao führte Yugis Hand zu seinem Mund und hauchte einen Kuss auf den milchigen Schmuckstein in der Fassung des Rings. „Danke…“, Yugi lächelte zaghaft. „Dafür nicht, Aibou“, Atemu umarmte Yugi erneut und fuhr ihm sanft durch die verschwitzten Haare. Der Junge entspannte sich unter den Berührungen seines Yamis langsam und ihm entwich ein Gähnen. „Müde?“, fragte Atemu schmunzelnd während er begann Yugi im Nacken zu kraulen. „Hmm…“, nuschelte Yugi schlaftrunken. Vorsichtig ließ Atemu den erschöpften Jungen auf die Matratze zurückgleiten und breitete die Decke über ihm aus. Schließlich gab er Yugi einen Kuss auf die Stirn. „Träum schön, Koibito.“ „Mou Hitori no Boku, ich bin wieder da!“, rief Yugi. Er war gerade von einem Kinobesuch mit Jounouchi, Honda und Anzu nach Hause gekommen. Atemu war Zuhause geblieben, er hatte partout nicht mitkommen wollen. Angeblich hatte er keine Lust gehabt, was Yugi jedoch immer noch nicht so recht glauben wollte. Irgendwas führte der Pharao doch im Schilde… Yugi schlüpfte aus seinen Straßenschuhen in die bequemen Pantoffeln. „Mou Hitori no Boku? Du könntest mich wenigstens begrüßen“, setzte der Junge nach, als er keine Antwort erhielt. Stille. Verwirrt streckte Yugi den Kopf zur Wohnzimmertüre herein. Sein Yami war nirgendwo zu sehen. „Hey, Atemu, wo steckst du denn?“, fragte er noch einmal, aber auch dieser Versuch war vergebens. Allmählich wurde Yugi die Sache unheimlich. Der unheilvolle Traum der letzten Nacht fiel ihm wieder ein. „Atemu?“, Yugis Stimme hatte einen ängstlichen Klang angenommen. Plötzlich wurden seine Augen verdeckt und gleichzeitig wurde er von einem Arm um seine Hüfte ruckartig zurückgezogen. Yugi stieß einen erschrockenen Schrei aus. „Shhh, ich bin es nur, Aibou“, erklang schon im nächsten Moment eine vertraute, dunkle Stimme an seinem Ohr. „Atemu?! Schleich dich NIE WIEDER so an mich ran, du hast mich fast zu Tode erschreckt. Was soll das ganze hier überhaupt? Warum hältst du mir die Augen zu?“, Yugi war erleichtert und empört zugleich. „Dreh dich nicht um, Aibou“, bat der Pharao ohne auf Yugis Fragen einzugehen. Er nahm die Hand von Yugis Augen, zog ihn nun mit beiden Armen enger an sich. Yugis Nackenhärchen stellten sich auf und ihm lief ein angenehmer Schauer den Rücken hinab, als er den warmen Atem Atemus auf seiner Haut spürte. Zeitgleich ließ dieser die Hände unter Yugis Shirt wandern. „Mou… Mou Hitori no… Boku…“, Yugi sog scharf die Luft ein. „Ich habe eine Überraschung für dich, Koibito. Schließ bitte die Augen“, verlangte Atemu ruhig, während er seine Hände weiter über Yugis weiche Haut wandern ließ. Mit einem leisen Keuchen ließ Yugi den Kopf gegen Atemus Brustkorb fallen, schloss bereitwillig die Augen. Er hatte also doch recht damit gehabt, dass der Ägypter etwas im Schilde geführt hatte… Atemu zog die Hände unter Yugis Oberteil hervor, was diesem ein protestierendes Grummeln entlockte. „Na, mein Aibou ist heute besonders nähebedürftig, hm?“, Atemu lachte. Er beugte sich leicht nach vorne und platzierte einen wohlbedachten Kuss auf die Lippen des Jüngeren. „Hmm…“, gierig schnappte Yugi nach den Lippen des Älteren. Der Pharao erwiderte den Kuss kontrolliert, bevor er ein schwarzes Tuch aus seiner Hosentasche zog und Yugi damit die Augen verband. „Hey, ich hatte die Augen doch zu!“, beschwerte Yugi sich überrumpelt. „Nur zur Sicherheit, schließlich kenne ich deine Neugier. Und jetzt komm her, mein Prinz!“, grinsend nahm Atemu Yugi auf den Arm. Yugi quietschte überrascht auf. „Atemu, ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann selber laufen!“ „Aber nicht mit verbundenen Augen, ich will doch, dass mein Prinz seine Überraschung heil zu Gesicht bekommt“, deutlich war der Schalk aus Atemus Stimme herauszuhören. „Ich bin NICHT dein Prinz, Atemu!“ „Sehr wohl, mein Prinz“, entgegnete Atemu lachend. „Oh, du-“, setzte Yugi an, aber Atemu schnitt ihm mit einem weiteren Kuss das Wort ab. „Mou Hitori no Boku, du weißt ganz genau, dass das unfair ist!“, jammerte Yugi. „Und?“, fragte Atemu betont gleichgültig, um seinen Aibou ein wenig zu ärgern. Yugi seufzte und gab sich geschlagen – vorerst. Er fühlte, wie der Ägypter sich in Bewegung setzte und ihn zum Ziel trug, wo er schließlich auf etwas Weichem landete. „Wir sind da, Aibou. Nimm die Augenbinde ab“, wies Atemu den Jüngeren an. „Moment mal…“ Yugi griff nach dem Tuch, um es aufzuknoten, allerdings war er sich ziemlich sicher längst zu wissen, wo Atemu ihn hingebracht hatte. Das war doch sein Bett? Endlich löste sich der widerspenstige Knoten und gab Yugis Blick frei. „Was?“, Yugi fehlten durch diesen Anblick die Worte. Atemu lächelte zufrieden. Die erste Überraschung schien ihm gelungen zu sein. Er hatte während Yugis Abwesenheit zwei Dutzend Kerzen in ihrem gemeinsamen Zimmer verteilt, die nun ein warmes Licht verbreiteten. „Gefällt es dir?“, wollte er dennoch wissen, auch wenn er seinem Aibou die Antwort praktisch an der Nasenspitze ablesen konnte. „Das fragst du noch? Natürlich gefällt mir das, aber warum hast du das gemacht?“, Yugi verstand nicht. Atemus Augen glitzerten verdächtig als er Blickkontakt zu Yugi aufnahm. Ohne diesen zu unterbrechen ließ er sich neben dem Jungen auf das Bett sinken, kam dessen Gesicht so nah, dass Yugi gespannt den Atem anhielt. Diese Augen und dieser Blick, so… verlangend? Yugi wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. „Nun, ich dachte mir, wenn Sugoroku schon mal weg und sicher nicht vor Mitternacht wieder zu Hause ist, sollten wir uns einfach einen schönen Abend machen, nur du und ich… Was hältst du davon, Aibou?“, Atemus Lippen streiften Yugis, ehe er dessen Kieferknochen entlang fuhr und schließlich damit begann, Yugis Hals mit seiner Zunge zu verwöhnen. „Ah, Atemu…“, japste Yugi, als er Atemus Zunge an seiner Halsschlagader spürte. Instinktiv reckte er den Hals, um seinem Yami mehr Raum zu geben. Der Ägypter ließ seine Hände hinunter zu Yugis Hüften wandern, während er sich sanft in dessen Halsbeuge festsaugte, wodurch er ein dunkelrotes Mal hinterließ. Yugi gab ein unterdrücktes Stöhnen von sich. Mit einer kräftigen Bewegung zog Atemu Yugis Shirt über dessen Kopf. Der Jüngere ließ es geschehen, suchte aber verunsichert Atemus warmen, fürsorglichen Blick. „Entspann dich, Aibou. Lass dich fallen“, flüsterte der Pharao. Er nahm Yugis leicht gerötetes Gesicht in beide Hände und küsste ihn leidenschaftlich und tief. Sanft drückte er den Jungen in die weichen Laken. Seine Lippen fanden wie von selbst ihren Weg hinunter zu Yugis Brust, bedeckten die blasse Haut mit zarten Küssen, bevor er mit seiner Zunge eine feuchte Spur hinunter zu Yugis Bauchnabel zog. Yugi drückte den Kopf tiefer ins Kissen, stieß keuchend den Atem aus, den er schon seit einigen Sekunden unbewusst angehalten hatte. Um sich selbst dazu zu zwingen, mit seinem Blick nicht mehr ständig Atemu zu folgen, der sich inzwischen ausgiebig seinem Schlüsselbein widmete, schloss Yugi die Augen, versuchte so zu entspannen und diese neue Erfahrung zu genießen. „Wunderbar, ich glaube, er überwindet seine Scheu langsam“, dachte Atemu zufrieden, während er beobachtete, wie Yugis Atemzüge allmählich wieder etwas tiefer wurden. Angespornt durch diese Reaktion ließ er seine Zunge neckisch an Yugis Hosenbund entlangfahren, bevor er den Knopf öffnete und den Reißverschluss mit seinen Zähnen hinunterzog. Als Yugi dies registrierte, riss er erschrocken die Augen auf. Eine neue Welle der Angst und Unsicherheit überwältigte ihn. „Aibou?“, Atemu unterbrach seine Handlung augenblicklich und kam wieder auf Augenhöhe mit seinem Partner. Yugi drehte den Kopf zur Seite, seine Wangen waren vor Scham gerötet. Warum hatte er solche Angst? Atemu würde ihm nicht wehtun, das wusste er genau, und doch… Er wusste doch gar nicht, was er machen und wie er sich verhalten sollte. Er war noch so unerfahren und Atemu sicher nicht… „Yugi…“, Atemus warme Stimme ließ Yugi aufschauen. „Es tut mir Leid, Atemu… Ich… Ich weiß nicht, was… wie…“, Yugi seufzte und brach ab. Er konnte es nicht sagen. Er konnte einfach nicht. „Angst?“, ein verständnisvolles Lächeln erschien auf Atemus Lippen. Yugi nickte betreten, begleitet von einem weiteren Seufzen. „Musst du nicht haben. Ich tue dir bestimmt nicht weh, versprochen. Vertrau mir“, sagte Atemu liebevoll und legte eine Hand auf Yugis schweißnasses Gegenstück. „Das weiß ich, Mou Hitori no Boku, und ich vertraue dir, aber… Es ist nur so, dass… I-Ich habe doch keine Ahnung, was ich überhaupt machen muss“, erklärte Yugi kleinlaut. „Entspann dich und genieße, Aibou, für den Rest sorge ich. Hab keine Angst“, sanft drückte der Pharao Yugis Hand und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Es gibt hierfür kein Patentrezept, kein richtig oder falsch. Das einzige, was du wirklich falsch machen kannst, Aibou, ist, dich aus lauter Angst, etwas vermeintlich falsches zu tun, so zu verkrampfen und etwas von dir zu erwarten, was selbst ich nicht erwarte“, sprach Atemu Yugi weiter Mut zu. Für einen kurzen Moment schloss Yugi die Augen, um sich Atemus Worte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Schließlich öffnete er sie mit einem zustimmenden Lächeln auf den Lippen: „Du hast Recht, Mou Hitori no Boku, ich sollte mich nicht so verrückt machen.“ Auch auf Atemus Lippen erschien aufgrund dieser Worte ein Lächeln. Er senkte den Kopf und knabberte sanft an Yugis Ohrläppchen, ehe er diese vielsagenden Worte in dessen Ohrmuschel hauchte, die dem Jüngeren eine angenehme Gänsehaut den Rücken hinab jagten. „Dann gehört diese Nacht nur uns, Aibou…“ Und CUT! *hrhr* Ich hoffe, hier hat jetzt niemand eine waschechte Lemon erwartet, das kann ich einfach nicht ^///^ Ihr wollt glaube ich gar nicht wissen, wie oft ich dieses Kapitel umgeschrieben habe, deshalb hat es mich trotz der geringeren Länge viel Zeit gekostet. Es ist mehr oder weniger als Übergangskapitel anzusehen, wer es allerdings gründlich liest, wird einige Sachverhalte in späteren Kapiteln besser verstehen. Ich kann euch auch schon verraten, dass das nächste Kapitel das Schlüsselkapitel dieser FF wird und ich mich schon sehr darauf freue, es zu schreiben, sofern mich die Oberstufe nicht in nächster Zeit umbringt u___U lg Edogawa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)