Wenn alles einen Sinn ergibt von RoseMalfoy (Neues Kapitel!!!!) ================================================================================ Kapitel 31: Inu no Taisho vs. Drachenfürst ------------------------------------------ So hallo euch allen! Ich hab es mal wieder geschaft ein Kapitel fertig zu bekommen. Sesshoumarus Erinnerung findet ein Ende und der Kampf zwischen dem Drachenfüsten und dem Inu no Taisho findet statt. Ich hoffe das es euch gefällt. Viel Spaß beim Lesen! -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 31: Bei Inu und Co.: Der Kreis war wohl eigentlich nicht für vier Personen gemacht gewesen, weshalb sie nun als Haufen aus Armen und Beinen kreuz und quer auf dem Boden lagen. Nach lauten Fluchen und der einen oder anderen Ohrfeige (für Miroku) hatten sie es geschafft sich wieder zu entknoten. Sie standen auf einer grünen Wiese bei dämmriger Abendsonne. Um sie herum waren dichte Bäume und Sträucher. "Wir scheinen uns nicht verändert zu haben." Stellte Miroku fest, als seine Wange nicht mehr ganz so sehr schmerzte. Tatsächlich waren alle noch im selben Alter und sie trugen auch ihre gewohnte Kleidung. Wehmütig nahm Inu Yasha Tessaiga in die Hand. Das Schwert hatte plötzlich wieder an seiner Hüfte gehangen. "Irgendwie kommt mir das hier bekannt vor." Meinte Kagome, als sie sich kurz umgesehen hatte. Plötzlich zog Sango hörbar die Luft ein. Alle Augen waren nun auf sie gerichtet. Ihrem Gesicht war der Schreck abzulesen. Von einer Sekunde auf die andere rannte sie los. Verwundert folgte der Rest ihr. "Was ist los Sango?" "Das ist der Wald bei meinem Dorf." Alle verstanden sofort was jetzt passieren würde. Dies war Sangos Erinnerung. Von der Wiese aus sprinteten sie in einen dichten Wald. Plötzlich war das Jaulen und Fauchen von unzähligen Dämonen zu hören. Wie eine dunkle Welle aus den groteskesten Körpern, flogen sie über ihren Köpfen hinweg. Ihr Ziel war festgelegt. Das Dämonenjägerdorf. Kagomes erschrecktes Aufkeuchen, beim Auftauchen der Dämonen, hallte in den Ohren der anderen nach. Für einen kurzen Moment war Sango von dem Anblick der Monster so paralysiert, dass sie innehielt. Miroku legte ihr eine Hand auf die Schulter, was sie wieder in die Realität zurückbrachte. Jetzt war keine Zeit zum Träumen. "Weiter!" Die Dämonenjägerin wusste nicht, ob sie das zu den anderen oder zu sich selber sagte. Dennoch liefen alle dem herannahenden Unheil entgegen. Auf der Hälfte des Weges lud der Hanyou Kagome auf seine Schultern. Doch Sango lief eisern weiter. Viel zu viele Sorgen, Schuldgefühle und Hoffnungen schwirrten in ihrem Kopf umher. Fragen wie "Kann ich sie vielleicht doch noch retten?" und "Gibt es eine Möglichkeit ihnen zu helfen?", reihten sich neben Gedanken wie "Wäre alles anders gekommen, wenn wir nicht zu diesem Schloss gegangen wären?" und "Ich hätte es doch merken müssen" ein. Selbst die Lungen der durchtrainierten Dämonenjägerin schmerzten, als sie nun beim Dorf ankamen. Doch alles stand schon in Flammen. Die Häuser glichen einem riesigen Lagerfeuer. Dennoch waren immer wieder die vereinzelten Schreie von Menschen oder das Brüllen von Dämonen zu hören. Sangos Brust hob und senkte sich immer schneller. "Nein!!! Das darf nicht sein!!!", schrie alles in ihr. Sie riss ihren Bummerrang von der Schulter und wollte loslaufen. Alles in blinder Wut niedermachen, nur nicht diesen Schmerz spüren. Plötzlich wurde sie von zwei Armen umschlungen. Es war Miroku, der versuchte sie zurückzuhalten. Daneben standen Kagome und Inu Yasha. Erstere zitterte vor Entsetzen, während der andere sie in den Armen hielt. "Las mich los!" Sango wand sich stark in seinem Griff. Der Mönch hatte große Mühe sie festzuhalten. Wäre sie von dem Anblick des Dorfes nicht so aufgewühlt gewesen, hätte er es sicher nicht geschafft sie zu halten. Ihre Kraft verließ sie. Nur noch halbherzig versuchte sie sich zu befreien. Viel zu tröstlich war der Halt, den Miroku ihr spendete. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie einen der Wachtürme einstürzen sah. Die verschwommenen Gestallten der Dämonen waren zu sehen. Sie zeichneten sich schwarz vor dem rotorangen Feuer ab. "Du kannst daran nichts mehr ändern. Quell dich nicht unnötig." Miroku flüsterte ihr die Worte in das ihm zugewandte Ohr. Sein warmer Atem strich ihr sanft über das Gesicht und hätte sicher in einem anderen Moment zu romantischen Gefühlen geführt, aber nun war sie einfach froh ihn an ihrer Seite zu haben. Erschöpft legte sie ihre Wange an die seine und schloss die Augen. Vereinzelt kamen immer noch Schlurzer über ihre Lippen. Zu den immer währenden Bildern von dem Tod ihres Vaters und ihrer Freude durch die Hand ihres eigenen Bruders, kamen nun auch diese Bilder der Zerstörung ihres Zuhauses. Fast wie eine Erlösung war das Gefühl erneut von der Flüssigkeit umschlugen zu werden. Das Einzige, was Sango noch sagte war: "Das wird er bereuen." Ob sie nun Naraku oder Akuma meinte, blieb offen. Wieder bei Kaya und Sess: Wie angekündigt hatte der Herr der Hunde ein Drittel von jeder ihm zur Verfügung stehenden Armee losgeschickt. Während der letzten zwei Stunden war Sesshoumaru nicht von der Seite seines Vaters gewichen und ich folglich auch nicht. Dennoch war mir nicht langweilig, ich hatte viel zu entdecken. Mein "Kurzzeit-Körper" brachte einige sehr interessante Neuheiten mit sich. Meine Sinne waren viel schärfer und ich war in der Lage jeden Muskel in meinem Körper anzuspannen. Als ich gerade dabei war mich einmal nach hinten zu knicken ohne auf den Boden zu fallen, trat Midoriko wieder zu uns. Sie war kurz weggegangen um ihre Rüstung anzulegen, die wie ich nun fand, ihr sehr gut stand. Eine kleine Kirara tollte vergnügt hinter ihr her. Dass sie wieder da war bedeutet wohl, dass die Truppen bald ausrücken würden. Da ich mich in den letzten zwei Stunden sehr zurückhalten gezeigt hatte, sah ich es als angebracht Sesshoumaru mal nach dem Stand der Dinge und dem eigentlichen Grund unseres Hierseins zu fragen. Er hatte sich gegen einen der Pavillonbalken gelehnt und sah geradezu gelangweilt vor sich hin. "Sesshoumaru-sama wisst Ihr eigentlich warum wir gerade hier gelandet sind?" Ein Wunder geschah! Sesshoumaru schenkte mir doch wirklich seine Aufmerksamkeit. Ohne große Beleidigungen auszuteilen, gab er eine richtige, echte Erklärung ab. "Die Truppen werden bald ganz ausrücken und die Drachenarmee an den Grenzen zum Kampf stellen. Mein Vater wird den Drachenfürsten nicht alleine besiegen können. Er wird die Hilfe der Miko brauchen." Das war also eine schlimme Erfahrung für Sesshoumaru? Ich vermied es ihn fragend anzuschauen. Jeder war anders und es war wohl erschreckend für jemanden wie Sess eine Schwäche an seinem Vater zu erkennen. Zumal, wenn der Vater auch noch der Herr aller Hunde war. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Alles ist für den Aufbruch bereit." Sesshoumarus Vater schaute den Katzenfürsten nicht an, als dieser ihn ansprach. Wie schon vorhin saß der Inu no Taisho auf einem Stuhl und hatte die Hände gefaltet. Neben ihm stand Midoriko, die Kirara liebevoll über den Kopf strich. Erwartung lag in der Luft. "Der Drachenfürst hat einen Zweikampf mit mir gefordert und ich bin gewählt darauf einzugehen." Einen Moment hallten seine Worte in unseren Ohren wieder, bis lautstarker Protest ausbrach. Zuerst meldete sich Kimiko zu Wort. "Das kann doch nicht Euer Ernst sein. Einen Zweikampf von Mann zu Mann, das hat er gar nicht verdient." Der Fürst der Katzen, der wohl Nekochi hieß, nickte ihr bestätigend zu. Sein Katzenschwanz schlug bereits wieder aufgeregt von einer Seite zur anderen. Der Inu no Taisho sprang mit einem Satz auf und alles um ihn herum war still. Seine ganze Haltung versprühte eine solche Autorität, dass man einfach verstummen musste. "Es ist meine Entscheidung. Kein weiteres Wort. Wir rücken aus." Er wandte sich ab und ging in Richtung der Krieger davon. Midoriko zögerte keine Sekunde und folgte ihm. Die Beiden anderen warteten noch einen Augenblick, bis auch sie losgingen. Das Missfallen war ihnen anzusehen. Aus Sorge oder unterdrückter Wut war fraglich. Sesshoumaru war nicht mal zusammengezuckt, als sein Vater so urplötzlich aufgesprungen war. Nun stand er immer noch an derselben Stelle und schien zu überlegen. "Sollen wir ihnen nicht folgen?" Fragte ich vorsichtig. Wahrscheinlich war das die Frage, die auch Sesshoumaru im Moment beschäftigte. Einen weiteren Moment schaute er noch stur geradeaus, dann blickte er mich für den Bruchteil einer Sekunde an, bevor er den anderen nun auch folgte. Was war das denn gewesen? So unentschlossen? Ich folgte ihm natürlich. Alles hier war viel zu aufregend, als dass ich es verpassen wollte. Überall war das Klirren von irgendwelchen Waffen zu hören. Jemand hatte den Befehl zum Ausrücken gegeben. So machten sich die Männer, die noch vor einem Moment laut lachend mit dem einen oder anderen geredet hatten, daran mit einem verkniffenen Gesicht in den Krieg und den wahrscheinlichen Tod zu ziehen. Bei genauerer Betrachtung sahen sich die Krieger doch nicht so ähnlich. In der Truppe befanden sich Dämonen wie auch Menschen. Ein ausgeglichenes Verhältnis, wenn man mich fragte. Unter all den Leuten stachen die drei Anführer immer noch deutlich hervor. Kimiko saß nun auf einem weißen Pferd und zu meiner Verwunderung stand eine der Vogelfrauen, die ich schon im Palast gesehen hatte neben ihr. Manche Leute kannten sich wohl schon ewig. Die beiden Männer waren immer noch zu Fuß unterwegs, doch neben ihnen standen bereits zwei Tiere, die man nur als Schlachtrösser bezeichnen konnte. Als wir zu ihnen traten, berieten sie gerade die letzten Einzelheiten ihres bevorstehenden Kampfes. "Dann ist ja alles geregelt. Ihr und Kimiko-sama werdet mit der Streitmacht vorrücken, während ich mich mit dem Drachenfürsten befasse. Gut." Die Beiden anderen verneigten sich noch knapp und wünschten sich Glück. Dann ritten sie auch schon an die Spitze der Truppen. "Herr Vater?" "Sesshoumaru." Man Jungs nicht zu viel Gefühl zeigen. Es könnte ja sein, dass jemand zusieht. Innerlich seufze ich. Dass lag sicher an dem Y-Gen, dass Männer nicht mit Gefühlen umgehen konnten. Vielleicht musste man eine bestimmte Anzahl X-Gene haben, um überhaupt Gefühle zu haben. "Ich würde Euch gerne zu dem Kampf mit dem Drachen begleiten." Der Inu no Taisho schien einen Moment zu überlegen, dann lächelte er und ich warf meine ganze Theorie wieder über Bord. Nur Sesshoumaru war so gefühlskalt, das hatte er sicher von seiner Mutter. Zuschade, dass ich sie nicht getroffen hatte. "Sicher doch. Wirst du uns auch begleiten Kaya-san?" Ich warf einen Seitenblick zu Sess. Keine Widersprüche? Na das war dann wohl ein klares Sesshoumaru-ja. Ich lächelte und verneigte mich noch einmal. "Es wäre mir eine Ehre." Irgend wofür musste meine gute Erziehung doch gewesen sein. Er nickte und wies den Diener neben seinem Pferd sofort an ein weiteres zu bringen. Warum nur eins? Blieb eine unbeantwortete Frage. Wenige Minuten später kam der Diener bereits wieder. Er hatte ein Pferd dabei, dass er wahrscheinlich einem der besten Krieger abgenommen hatte. Es sah zumindest recht wertvoll aus. Nachdem Sesshoumaru aufgestiegen war, zögerte ich einen Augenblick. Wie sollte ich denn da hochkommen? Zu meiner Verwunderung und wahrscheinlich der aller anderen Lebewesen auf der Welt, streckte mir Sesshoumaru seine Hand entgegen. Ich war im ersten Moment etwas überfordert. Als ich aber dann seinen schon wieder leicht ins genervte wandernden Blick sah, ergriff ich die mir gebotene Hand schnell. Mit einem Schwung saß ich hinter ihm auf dem Pferd. Wegen dem Kimono konnte ich nur seitlich auf dem Tier sitzen, was es noch etwas unbequemer machte. Ich war dem Hundedämon so nah, dass ich den Geruch seiner Haare in der Nase hatte. Siedendheiß fiel mir unser kleines Zusammensein in der Quelle wieder ein. Oh nein, bloß nicht daran denken! Ermahnte ich mich. Zum Glück nahte Ablenkung in Form einer Miko, die nun auf einer riesigen Dämonenkatze angeflogen kam. Wir standen immer noch direkt neben dem Inu no Taisho, sodass wir ihre Unterhaltung mithörten. Die Miko schwebte dabei direkt neben ihm. "Die Stelle, die der Drachenfürst für den Kampf vorgeschlagen hat ist etwas weiter westlich als das Schlachtfeld. Ich habe mir das Gelände bereits angesehen. Hier entlang." Kimiko flog nun voran, um uns den Weg zu weisen. Die Armee hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. An der Spitze konnte ich Kimiko erkennen, die zwei Fahnenträger neben sich hatte. Da zu unserer kleinen Gruppe der Herr der Hunde gehörte, hatten wir keine großen Probleme durch die Menge zu kommen. Etwas unsicher hielt ich mich am Gürtel meines Vordermannes fest. Kein Knurren? Gut. Jetzt würde es sicher interessant werden. Wieder bei Inu und Co.: Erneut landeten die Vier in der dunklen Höhle. Da der Kreis in dem sie standen so klein war, stolperte Kagome sofort heraus. Augenblicklich war der Bereich um Sango gleißend hell, dann war das Licht auch schon in den Weiten der Höhle verschwunden. Geistesgegenwärtig fing Miroku Sango auf, als sie nach vorne kippte. Völlig außer Atmen schnappte die Dämonenjägerin nach Luft. Besorgt hockte sich nun auch Kagome zu den beiden. Der Mönch strich seiner Freundin gerade beruhigend über den Rücken. "Pah, dieser Ort ist einfach zum Kotzen. Wenn ich diesen Akuma in die Finger bekomme..." Inu brauchte nicht zu Ende zu sprechen. Mit dem lauten Knacken seiner Fingerknochen, zeigte er deutlich, was er dann tun würde. "Ich...wusste es nicht." Sango zog nun die Aufmerksamkeit auf sich. Sie fuhr sich einmal über die Stirn, um die rote Flüssigkeit, die noch auf ihr war, etwas wegzuwischen. "Was meinst du?" Fragte Miroku sanft. Er saß immer noch neben ihr und stützte sie. Obwohl er ihrem Hintern nicht fern war, dachte selbst er in diesem Moment nicht daran etwas Unanständiges zu tun. "Ich wusste nicht wie das Dorf zerstört wurde. Wie konnte das eine Erinnerung von mir sein?" Verwundert schauten nun auch die anderen sich an. Das war aller Dings eine gute Frage, auf die sofort eine Theorie von Miroku kam. "Vielleicht, weil wir das zerstörte Dorf gesehen haben?" "Aber wir haben auch nicht genau gesehen, wie das Dorf zerstört wurde. Wir trafen erst ein, als es schon in Schutt und Asche gelegt worden war." Meinte Kagome, die Sango nun beim Aufstehen half. Miroku stützte die junge Dämonenjägerin, damit sich nicht umfiel. Auch Inu Yasha beteiligte sich mal wieder am Gespräch. "Aber Naraku hat es gesehen. Vielleicht hat er was damit zutun." "Das glaube ich nicht. Außerdem könnte er vielleicht etwas mit Sangos Erinnerung zutun haben, aber sicher nicht mit der meiner Schwester und meiner. Ich weiß, dass Kaya nicht gesehen hat, wie mein Vater... starb und ich ebenfalls nicht. Wie konnten wir also etwas aus unserer Vergangenheit erfahren, dass nicht mal wir wussten?" Kagome hatte Recht, das gaben alle zu. Aber das änderte nichts daran, dass sie immer noch nicht wussten was hier eigentlich vor sich ging. Inu Yasha, der noch nie der große Denker gewesen war, mischte sich wieder ein. "Das nützt doch alles nichts. Ich sag doch schon die ganze Zeit, dass wir einfach ins Innere der Höhle gehen sollten, da finden wir schon alle Antworten." Kagome und die anderen waren beeindruckt von Inu Yashas Entschlossenheit. Dennoch wussten sie, dass es eher der Drang zum Kampf mit Akuma war, der den heißblütigen Hanyou antrieb. Aber sie gaben nach. "Hoffentlich erreichen wir bald das Zentrum. Für meinen Geschmack war das heute genug." Meinte Miroku, der direkt neben der immer noch schwankenden Sango stand. Wieder bei Sess und Kaya: Das Gelände hier war so verschachtelt, dass wir schon nach einer halben Stunde nichts mehr von der Truppe sahen. Der Himmel hatte sich verdunkelt, obwohl es erst Mittag war. Dichte Regenwolken versperrten der Sonne schlichtweg den Weg. Die Welt schien sich auf den herannahenden Kampf vorzubereiten. Selbst die Vögel flogen unruhig durch die Wälder. Wir hatten ein strammes Tempo angeleckt. Verwundert fragte ich mich, warum wir denn nicht liefen. Ich war mir sicher, dass Sesshoumaru, sein Vater und ich, nach meiner kleinen Körpererneuerung, viel schneller wären, wenn wir zu Fuß gingen. Aber dann fiel mir ein, dass wir hier gerade zu einem Duell unter Fürsten ritten, da musste man wohl einfach würdevoll auf einem Pferd dahingaloppiert kommen. Nun durchquerten wir einen kleinen Wald. Als wir auf der anderen Seite herauskamen, standen wir vor einem riesigen See. Plötzlich erkannte ich die Gegend wieder. Warum war ich eigentlich die ganze Zeit so blind durch die Gegend gestiefelt? Oh, das lag vielleicht daran, dass mir ein weißhaariger Kerl die ganze Sicht nahm. Wir befanden uns am Fuße des Fuji-san, direkt vor dem Yamanaka-See. Trotz der drückenden Wetterlage, konnte man das Rosa der in vollerblühte stehenden Kirschbäume erkennen. Ein angenehm frischer Wind blies uns ins Gesicht. Aber wie immer war ich die Einzige, die sich an diesem Naturschauspiel erfreute. Ohne eine Regung der anderen ritten wir weiter am Rande des Sees entlang. Die schneebedeckte Spitze des Fuji-san schien sich geradezu in die dichten Wolken zu bohren. Das hatte etwas Gruseliges, als wollte er die Wolken öffnen und den Regen herbeiführen. Auf der anderen Seite des Flusses war ein Lagerfeuer gewesen, das man bei unserem Eintreffen schnell gelöscht hatte. Kleine Rauchschwarzen wirbelten noch über dem Platz, doch von Personen war keine Spur mehr. "Dort vorne muss die Stelle sein." Midoriko war mit Kirara etwas höher geflogen und zeigte nun vor uns auf eine ebene Fläche. Sie schien gerade erst entstanden zu sein. Einige Männer hatten wohl den gesamten Bereich umgegraben. Was für einen Aufwand für einen Kampf. Aber das war wohl so, wenn es um Fürsten ging. Als wir den Platz erreichten kam ein anderer Trupp aus dem Wald uns gegenüber. Es waren sieben. Der größte Teil bestand aus einfachen Kriegern, die man an ihren schwarzen Mänteln erkennen konnte. Nur einer, den ich für den Drachenfürsten hielt, hatte eine imposante grüne Rüstung an. Er ritt anders als wir auf einem Drachen, der passendes Geschirr zu seiner Rüstung trug. Neben ihm lief ein ziemlich kleiner Mann, der auch einen schwarzen Mantel anhatte, zudem aber auch noch einen Schal vor seinem Gesicht. Mein Herz klopft unheimlich schnell. All das war so aufregend. Bald würde sie sich gegenüberstehen und Mann gegen Mann kämpfen. Wir stiegen ab. Dabei reichte mir Sesshoumaru erneut eine helfende Hand und allmählich machte ich mir darüber Sorgen. Trotz der kurzen Zeit, die wir erst miteinander verbracht hatten, kam mir dieses Verhalten einfach zu unnormal vor. Einige Meter von uns entfernt stoppte der andere Trupp. Dem Drachenfürsten wurde von einem seiner Krieger, der dicke Mantel abgenommen, den er noch auf dem Rücken trug. Sein Drache schnaubte laut hörbar, als man ihn an die Seite brachte. Sesshoumarus Vater war ebenfalls abgestiegen. Midoriko hatte sein Pferd und das unsere an die Seite gebracht, wo sie die Beiden an einem Baum festband. Die große Kirara lief dabei immer noch neben ihr her, warf aber vereinzelt misstrauische Blicke in die Richtung der Drachen. Zwei der Krieger flankierten den Drachenfürsten, als er nun mit erhobenem Haupt auf uns zukam. Er hatte langes blondes Haar, was mich wunderte, da sein Sohn braunes Haar gehabt hatte. Das mussten dieser dann wohl von der Mutter haben. Der Inu no Taisho kam dem anderen Fürsten bis auf die Hälfte des Weges entgegen. Ich blieb neben Sesshoumaru stehen. Zum einem, weil ich keine Ahnung hatte, was man in so einer Situation tat und zum anderen, weil es irgendwie beruhigend war neben jemanden zu stehen den ich kannte. Auch wenn ich Sess nicht wirklich kannte. Nun standen sich die beiden Kontrahenten gegenüber. Das Fell von Sess Vater weht kurz auf genauso wie seine Haare und die seines Gegners. Erst als sich der Wind gelegt hatte begrüßten sich die beiden. "Inu no Taisho, wie ich sehe seit Ihr meiner Aufforderung nachgekommen. Ich danke Euch." Er nickte dem Hundedämon zu und ich fand das nichts Ernsthaftes an dieser Geste war. Zudem schlich sich ein zynisches Lächeln auf seine Lippen. Ich warf einen kurzen Blick in Sesshoumarus Gesicht und rückte gleich ein Stück weiter von ihm weg. Selbst in seiner sonst so verschlossenen Art war deutlich der Zorn zu spüren. Etwas wie blanker Hass ging von ihm aus. Die ganze Luft um ihn herum schien davon durchzogen zu sein und zu knistern. Meine Aufmerksamkeit wurde auf den Hundefürsten gerichtet, der sich nun zu Wort meldete. "Euren Dank könnt Ihr behalten. Nur der Kampf interessiert mich." Seltsam auf einmal waren sich Vater und Sohn viel ähnlicher, als man dachte. Der Inu no Taisho zeigte sich wohl von seiner abweisenssten Art, so wie sich Sesshoumaru immer gab. Der Drachenfürst aber schien sich von Nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. "Oh, auch ich bin sehr gespannt auf den Kampf." Kam nur mir das so vor oder hatte der Kerl den perfekten Bond-Bösewicht-Stiel. Wo waren die von Hollywood, wenn man sie mal brauchte? Die Beiden standen sich immer noch gegenüber und schon jetzt wirkte es wie ein stiller Kampf der Ausdauer. Ob sie jetzt testeten wer zuerst blinzelte? Gut, ich war mal wieder kindisch, aber ich war einfach zu aufgeregt. Wann erlebte man schon mal einen Kampf zwischen zwei Dämonenfürsten? Da stand die Quote doch eins zu... ähm eine Trillion. Gibt es die Zahl? Meine zugegeben wirren Gedankengänge wurden unterbrochen, als sich die beiden Fürsten wieder von einander entfernten. Der Inu no Taisho trat neben Midoriko und der Drachenfürst zog sich noch einmal zu seinen Kriegern zurück. Nun begab sich auch Sess zu seinem Vater und da ich im Moment so eine Art Schatten von dem Hundedämon war, folgte ich ihm. Sein Vater und Midoriko berieten sich gerade. "Er wirkt mir etwas sehr überzeugt von sich." Meinte Inu und warf dabei einen misstrauischen Blick in die Richtung des anderen Fürsten. Auch die Miko wirkte besorgt. Ich konnte erkennen, dass sie sich leicht in die Unterlippe biss. Dies konnte wohl nur aus Nervosität kommen. Kirara machte ihren entfernten Verwandten alle Ehre, indem sie aufgeregt herumtigerte. Ihr Nackenfell war leicht aufgestellt und auch ihr gelegentliches leises Fauchen wies darauf hin, dass sie die Gefühlslage ihrer Herrin teilte. "Irgendetwas ist passiert. Seine Ausstrahlung ist irgendwie anders. Als wurde er von einer Macht zehren, die nicht die seine ist." Midoriko hatte eine Hand auf ihren Schwertgriff gelegt und sah den Hundefürsten vor sich beunruhigt an. Dieser warf dem anderen Fürsten, der gerade dabei war leichte Dehnübungen zu machen, einen forschenden Blick zu, bevor er sich wieder der Miko zuwand. "Auch ich habe es bemerkt. Hast du eine Ahnung was es sein könnte?" Sie schloss kurz die Augen. Wohl um in sich zu gehen. Ich hatte nie wirklich Ahnung von Magie oder so gehabt. Auch wenn ich keine Sekunde daran zweifelte, dass sie existierte. "Ja und nein." Der Hundefürst hob fragend eine Augenbraue. "Seine Ausstrahlung ist mir vertraut, aber doch ganz anders, als alles was ich kenne. Also weiß ich nicht was es ist. Seit vorsichtig." Auch wenn diese kleine Unterhaltung mit Midoriko nicht viele Informationen enthalten hatte, nickte der Taisho ihr kurz zu, bevor er sich noch einen Moment für uns nahm. "Geht an die Seite und mischt euch nicht ein." Sesshoumaru nickte mit einem Gehorsam, den ich ihm nie zugetraut hätte. Der Fürst ging nun wieder zur Mitte des baldigen Kampfplatzes, der Drachenfürst erwartete ihn dort bereits. Midoriko trat neben uns. "Kommt mit mir. Ich werde einen Bannkreis um uns errichten, dann brauch sich der Taisho keinerlei Gedanken um uns machen." Ich nickte dankend, da das wohl eine sehr gute Idee war. Obwohl Sesshoumaru nichts erwiderte, schloss er sich uns an, als wir uns kurze Zeit später vom Schlachtfeld entfernten. Der Himmel rumorte und nun trat das schon die ganze Zeit erwartete Unwetter ein. Die Wolken öffneten die Schleusen und es begann zu regnen. Aus einem leichten Nieselregen wurde in wenigen Sekunden ein prasselnder Regenschauer. Die beiden Fürsten standen sich regungslos gegenüber. Auch auf der anderen Seite hatte man sich in sicherer Entfernung niedergelassen. Der Erdboden wurde durch den Regen aufgeweicht und die vorher noch eben Fläche verwandelte sich in einen Schlammsumpf. Über unseren Köpfen hallte der Donner wieder. Wie ein Startsignal folgte der Blitz, der alles um ihn herum für wenige Sekunden in grelles Licht tauchte. In diesem kurzen Augenblick hatten die beiden Fürsten ihre Schwerter gezogen. Ich konnte zwar nicht richtig verstehen was Midoriko sagte, aber von einer Sekunde auf die nächste leuchteten ihre gefalteten Hände rosa auf. Das rosa Licht legte sich wie eine Kuppel um uns und schirmte uns sogar vor dem Regen ab. Erneut hallte der Donner über unseren Köpfen. Ich zählte die Sekunde bis zum Blitz. Mein Herz schlug dabei unglaublich schnell. Da war er! Augenblicklich schossen die Kämpfer auf einander los. Die Haare von Sesshoumarus Vater und auch sein Mantel aus Fell wurden dabei umhergeweht. Das knirschende Geräusch von aufeinander prallendem Stahl drang wie Wellen über den Platz. Beiden Kontrahenten wurde Schlamm in das Gesicht gespritzt, als sie mit so einem Druck aufeinander geprallt waren. Sie sprangen wieder auseinander und griffen dann erneut an. Dies wiederholten sie einige Mal. Die Schwerter der Beiden schienen im spärlichen Licht zu glühen. Sie beschienen die Gesichter der beiden Kämpfer nur leicht, so dass sie wie Geister wirkten. Keiner der Beiden ließ dem anderen auch nur die geringste Verschnaufpause. Sie waren bereits schlammverschmiert. Dort wo die Druckwellen ihrer Schwerter den Boden berührt hatten, waren tiefe Krater in den weichen Untergrund geschlagen worden. Sie standen sich in einiger Entfernung gegenüber. Beide mit gezogenem Schwert und vor Kampfgeist glänzenden Augen. Der Regen prasselte auf sie nieder, aber sie schienen das gar nicht wahrzunehmen. Für jeden zählte nur der Gegner. Plötzlich lachte der Drachenfürst laut und beißend. Eine Gänsehaut jagte meinen Rücken hinauf. Sesshoumarus Fingerknochen knackten laut, als er seine Hand angriffsbereit verkrampfte. "Ich wusste es. Ihr seit stärker als ich." Die Worte des Drachenfürsten drangen an unser Ohr, aber keiner schien sie wirklich zu begreifen. Der Kampf hatte doch gerade erst begonnen. Wie konnte der Fürst schon wissen, dass er gegen Sess Vater verlieren würde? Zugegeben der Inu no Taisho hatte dem Fürsten einen winzigen Schnitt im Gesicht zufügen können, aber das war doch noch keine Niederlage, oder? "Was wollt Ihr damit sagen?" Schön dass Sess Vater fragte, da wohl keiner eine Ahnung hatte. Der Drachenfürst steckte zur Verwunderung aller sein Schwert weg. Er entfernte gelassen den gröbsten Schlamm von seinen Sachen, bevor er sich nun dem anderen Fürsten zuwand. "Ich meine das was ich gerade gesagt habe. Egal wie lang der Kampf dauert, ich werde nicht gegen Euch gewinnen können." Sesshoumarus Vater schien etwas verwundert über diese Aussage und auch Midoriko stand da wie vom Donner gerührt. Warum hatte er dann ein Duell ausgemacht, wenn er es gar nicht zuende bringen würde? Aber nun nahm der Drachendämon es selber in die Hand seine Motive zu erläutern. "Ich plane diesen Krieg schon seit Jahren. Kein Weg war mir zu weit, kein Preis zu hoch, um vielleicht ein Mittel zufinden Euch zu besiegen." Das Grinsen in seinem Gesicht wurde zu einer Grimasse, die nun Selbstsicherheit und Überzeugung ausstrahlte. Ich hörte wie Midoriko scharf die Luft einzog und zu zittern begann. "Das...das würde er nicht wagen." "Doch!" Sesshoumaru schaute sie nicht an, aber ich konnte sehen, wie die Miko auf seine Worte hin die Augen weit aufriss. Einer der in schwarz gekleideten Krieger, der kleinste von ihnen, trat nun auf den Drachenfürsten zu. In seiner Hand hatte er ein kleines Bündel gerade faustgroß. Als er nur noch einen Meter von dem Fürsten entfernt war, schrie Midoriko dem Taisho etwas zu. "Haltet ihn auf! Er darf es nicht tun!" Der Hundedämon, der vorher noch völlig ahnungslos in der Gegend herumgestanden hatte, drehte sich erschrocken zu der Miko um. Als er ihrem verängstigten Blick begegnete, zog er die Stirn kraus. Er fuhr wieder herum, aber es war schon zu spät. Der kleine Diener hatte das Bündel bereits seinem Herrn übergeben und rannte schon wieder zu seinem Platz zurück. Der Drachenfürst öffnete das Paket, indem er den schwarzen Stoff zur Seite zog. Mit einem Funkeln im Auge betrachtet er den Stein, der nun zum Vorschein kam. "Dies wird mir den Sieg bringen." "NEIN! Taisho schnell!" Midoriko hatte den Bannkreis um uns gelöst. Der immer noch anhaltende Regen fiel erneut auf unsere Köpfe. Nun rannte der Taisho los, sein Schwert immer noch in der Hand. Midoriko lief auch einige Schritte in die Richtung blieb aber stehen, als sie sah was mit dem Taisho geschah. Einen Meter bevor er den Drachenfürsten ereichte, knallte er gegen einen Bannkreis. Eine Kuppel leuchtete um den Drachenfürsten auf. Sie schien schwarz zu sein und zu meinem Schrecken leuchteten die Augen des Fürsten in ihr auch schwarz auf. Der Inu no Taisho flog einige Meter zurück. Sein Körper wurde dabei durch den Schlamm gedrückt. Keuchend kam er wieder hoch. Das Unwetter hatte seinen Hochpunkt. Auf den Donner folgte augenblicklich der Blitz. Alles um uns herum leuchtete gleißend hell auf, als ein Blitz die Krone eines Baumes in Flammen setzte. Ausgehend vom Drachenfürsten begann die Erde unter unseren Füßen zu beben. Erschrocken krallte ich mich an das nächstbeste, was folglich Sesshoumaru war. Fragend schaute ich in sein Gesicht, aber er hatte es von mir abgewandt. Er blickte immer noch in die Richtung des Drachenfürstens. Das grauenvolle Lachen des Drachendämons drang selbst durch das laute Stürmen des Unwetters zu uns durch. Die Kuppel um ihn herum gewann immer mehr an Substanz. Was vorher Nebel gewesen war, schien sich jetzt wie Fangarme um die Beine des Fürsten zu schlingen. Der Boden um die Kuppel herum brach auf. Angsterfüllt ergriffen die Krieger des Fürsten die Flucht. Der Kleinste von ihnen nahm sich den Drachen. Man konnte ihn noch kurz sehen, bevor er im Wald verschwand. Das Waldstück hinter uns hatte durch den Blitzeinschlag feuergefangen. Immer mehr Bäume fielen den unerbittlichen Flammen zum Opfer. Kirara schnappte sich ihre Herrin, als der Boden unter ihren Füßen nachgab. Unsere Pferde wieherten angsterfühlt auf. Der Baum, an dem sie gebunden waren, wurde durch die Erderschütterungen umgeworfen, so nutzten die Tiere die Chance zu entkommen. Der Inu no Taisho hingegen stand immer noch an derselben Stelle und betrachtete den Drachenfürsten. Es war nicht mehr möglich durch die Kuppelwände hindurchzusehen. Alles war zu einer festen schwarzen Masse geworden. Nur eine Stelle war genau zu erkennen. Nun es war kein Licht, sondern eher die dunkelste Stelle von allen. Dort wo der Drachenfürst den Stein in der Hand gehabt hatte. Plötzlich legte Sesshoumaru einen Arm um mich und sprang mit mir einige Meter zurück. Die Stelle, wo wir gerade noch gestanden hatten, brach lautstark hervor. Ich drückte mich etwas näher an den Hundedämon und ich dachte nicht dran wegzugehen, bevor er es sagte. Doch sein Blick galt immer noch seinem Vater und dem anderen Fürsten. Etwas wie eine Explosion war zuhören, die über die ganze Ebene hallte. Augenblicklich sprang die Kuppel um den Drachenfürsten in tausend Teile. Eine Säule aus schwarzem Licht schoss in den Himmel und durchbohrte die dunklen Wolken. Die Säule bog sich dem Boden entgegen und formte den Körper eines gewaltigen Drachens. Ein Blitz erhellte das Geschehen für wenige Sekunden und ermöglichte uns den Blick auf einen schwarz geschuppten Drachen. Zwei gewaltige schwarze Hörner waren auf seinem mit einem gefletschten Maul bestücktem Kopf. Wie ein Tier aus der Urzeit, erfüllte sein gesamter Rumpf den Himmel. Ich war Sesshoumaru so nah, dass ich merkte wie schnell sein Atem geworden war. Sein Blick war starr auf das Ungetüm im Himmel gerichtet. Selbst der Regen drang nur an wenigen Stellen an dem Drachen vorbei. Midoriko war mit Kirara neben den Inu no Taisho geflogen. Sie standen im Mittelpunkt des Kampfplatzes. Um uns herum hatte der halbe Wald feuergefangen. Ich konnte nicht hören, was die Miko zu dem Taisho sagte, aber er nickte zustimmend. Nachdem Kirara die Frau wieder auf den Rücken geladen hatte, umhüllte ein merkwürdiges Licht den Körper des Fürsten. Seine ganze Gestalt streckte sich und dort, wo vor wenigen Sekunden noch der Hundefürst gestanden hatte, ragte nun ein gigantischer weißer Hund in den Himmel hinauf. Der Kopf des Drachens schoss aus den Wolken auf ihn zu. Wie groß der Hundefürst nun auch war, im Vergleich zum Drachen war er immer noch winzig. Als der Kopf nah genug an dem weißen Hund war, stürzte sich Inu auf ihn. Augenblicklich entbrannte eine wilde Beißerei. Midoriko war neben uns gelandet. Ihre Haare waren vom Regen aufgeweicht und hingen ihr in ihr sorgenvoll blickendes Gesicht. Kiraras Nackenfell war aufgestellt und sie scharte aufgeregt mit den Krallen auf der Erde. Der Kampf der beiden Dämonen erschütterte alles um uns herum. Immer noch krallte ich mich hilfesuchend an Sesshoumaru, der bis jetzt nichts dagegen gesagt hatte. Ich bezweifelte aber stark, dass ich losgelassen hätte, selbst wenn er etwas gesagt hätte. Ein schmerzerfülltes Jaulen ließ mich zusammenzucken. Der Drache hatte den Taisho in die Flanke gebissen und ihn einige Meter durch die Luft geworfen. An einigen Bäumen, die noch nicht brannte kam der Hundedämon lautstark zum Stehen. Wacklig rappelte er sich wieder hoch. "Es hat keinen Zweck." Midoriko schaute besorgt vom Hunde- zum Drachendämon. Dann kniff sie die Augen zusammen, um sie im nächsten Moment wieder aufzureißen. Ich schaute verwundert zu ihr und dann zu Sesshoumaru. Ein paar Regentropfen liefen ihm langsam von der Haarspitze ins Gesicht. Er hatte einen verbitterten Ausdruck, der mich ängstigte. Doch sein Arm lag immer noch schützend um mich. Er ist mir wirklich ein Rätsel, dachte ich bei mir. Wahrscheinlich wusste Sesshoumaru selbst nicht, was er im Moment tat. Der Inu no Taisho stellte sich nun wieder knurrend seinem Gegner entgegen. Das Feuer hatte uns vollkommen eingekreist. Es verbrannte jeden Graßhalm um uns. Midoriko hatte wohl einen Entschluss gefasst, denn ohne die geringsten Bedenken ging sie nun auf das Schlachtfeld zu. Kirara wollte ihr folgen, aber mit einer Handbewegung verbot ihre Herrin es ihr. Sesshoumarus und mein Blick folgten ihr, als sie zwischen den Inu no Taisho und den Drachen trat. Der Hundedämon bellte laut und ich glaubte nicht das es dem Drachendämon galt. Doch das Bellen erschöpfte den Dämon schon so, dass seine Beine unter ihm nachgeben. Blut lief seine Seite entlang. Von unserem Standort aus hatten wir nicht sehen können, dass sich einer der Bäume in seine Schulterpartie gebohrt hatte. Der Hundedämon war nicht in der Lage die Stelle zu erreichen. Midoriko blickte kurz zum Taisho, bevor sie sich zu dem Drachen umwand. Augenblicklich schoss dieser einen Feuerstrahl auf die Miko ab. Ein rosa Licht legte sich um sie und schütze sie vor den Flammen. Doch obwohl die Flammen verschwanden, blieb das Licht. Die Miko faltete ihre Hände zu einem Zeichen. "Aramitama, der Mut. Nikimitama, die Freundschaft. Kushimitama, die Weißheit. Sakimitama, die Liebe. Von der Göttermutter geschenkte Tugenden. Vereint in einem Herzen." Um Midoriko herum waren die Zeichen, die sie genannte hatte, als riesige Schriftzeichen auf dem Boden erschienen. Der Drache versuchte immer wieder sie mit seinem Feueratem zu verbrennen, aber es hatte keinen Zweck. Selbst als er mit seinem gewaltigen Schwanz ausholte und ihn auf sie niederschlug, blieb es ohne Wirkung. Midoriko sprach ungerührt weiter. "NAOBI!" Die Zeichen um die Miko herum schossen auf sie zu und verbanden sich bei ihr zu einer Kugel. Das markerschütternde Gebrüll des Drachens war zuhören, als er sich auf Midoriko stürzte. Doch bevor er sie erreichen konnte, flog die Lichtkugel auf ihn zu und schlängelte sich bei der Berührung mit seinem Körper um seinen gesamten Rumpf. Die Miko brach augenblicklich zusammen, doch der Kampf des Drachens ging weiter. Er wand und krümmte sich. Ohne das wir es bemerkt hatten, hatte sich der Inu no Taisho wieder in seine menschenähnliche Form zurückverwandelt. Er war neben Midoriko gesprungen und lief nun mit ihr auf dem Arm zu uns herüber. Besorgt kam Kirara sofort zu ihrer immer noch bewusstlosen Herrin. "Ihr müsst schnell von hier verschwinden. Ich werden den Rest übernehmen." Der Taisho legte die Miko behutsam auf den Rücken ihrer Dämonenkatze, dann wand er sich wieder zu dem Drachen um. Seine Schulter blutete immer noch sehr stark, was ihn aber nicht hinderte sich nun wieder in den Dämonenhund zu verwandeln. Ich nahm an, dass er sich nur zurückverwandelt hatte, um den Baum loszuwerden und Midoriko in Sicherheit zu bringen. Kirara flog mit ihrer Herrin sofort auf Abstand, doch Sesshoumaru rührte sich kein Stück. Er wollte sich das alles wohl bis zum Schluss ansehen. Das Licht hatte den ganzen Körper des Drachens umschlungen. Plötzlich wurde die Gestalt des Drachens immer kleiner. Als er nur noch einen winzigen Bruchteil seiner vorherigen Größe hatte, stürzte er auf den Boden herunter. Der Drache war nun nicht mehr schwarz, sondern grün. Auch die beiden Hörner waren verschwunden, an ihre Stelle waren zwei erheblich kleiner getreten. In einer geschmeidigen Bewegung näherte sich der Taisho seinem Gegner. Der Drachenfürst wand sich immer noch wie unter Schmerzen. Doch nun galten seine Bemühungen nicht mehr dem Licht, sondern einer Stele auf seiner Brust. Eingelassen in seinem Fleisch war dort der schwarze Stein zu erkennen. Etwas wie Ranken ging von ihm aus. Sie versuchten immer mehr von dem Drachen in ihre Gewalt zu bekommen. Der Hundedämon machte einen Sprung und nagelte den Drachen unter sich fest. Die schon die ganze Zeit sehr beanspruchte Erde gab unter den Beiden nach. Eine Staubwolke kam auf uns zu. Als sie sich gelegt hatte, konnten wir erkennen, dass sich unter dem Schlachtfeld etwas wie eine Höhle befunden hatte. Hatte der Drachenfürst diesen Platz deswegen gewählt? Die Erde erbebte unter dem fortschreitenden Kampf der Fürsten stark. Immer mehr von der Erde stürzte zu ihnen herunter. Das Feuer, der um uns herum stehenden Bäume, erhellte den Platz. Es herrschte ein Moment der Stille, dann war ein lautes Jaulen zu hören, das eindeutig vom Hundefürsten kam. Erschrocken hielt ich die Luft an, dann erschien seine massige Gestalt in der Öffnung. Das weiße Fell war blutverschmiert, aber er schien sich gut auf den Beinen hallten zukönnen. Ein Donnern war zu hören. Der Riss im Boden hatte den nahen See erreicht. Da diese Ebene Schräglage hatte stürmte nun eine gewaltige Welle auf uns zu. Sesshoumaru schnappte mich und sprang mit mir hoch. Von oben konnte ich die wage Gestalt des Drachens sehen, die am Boden des Loches lag. Das Wasser floss sofort in die Öffnung und schon nach einem kurzen Moment hatte sie es sofort gefühlt. Der Rest, der durch den Schwung übertrat, löschte die Brände. Als wir wieder auf dem Boden landeten, begrüßte uns nicht die eine oder andere übriggebliebene Pfütze, sonder die rote Flüssigkeit. Ich sah noch, dass der Taisho nicht weit von uns entfernt stand. Er hatte wieder seine menschliche Form angenommen und schaute sorgenvoll zu dem neuen Seestück. -------------------------------------------------------------------------------- So da hab ich mal wohl ein Paar Fragen aufgeworfen. Tut euch keinen Zwang an sie zu stellen. Ist es euch aufgefallen, nur Inu ist noch nicht dran gewesen. Aber kien Sorge er ist auch noch fällig. Im nächsten Kapitel beende ich ihre kleine Reise in dieser netten Höhle. Doch ihr könnt euch auf noch viel mehr gefasst machen, dass Fragen aufwirft. Bis zum nächsten mal. Liebe Grüße Tessa PS.: Euch allen ein frohes Osterfest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)