Wenn Kerle blau machen... von Aijou ================================================================================ Kapitel 2: Drei sind einer zu viel... ------------------------------------- "Kaoru...Toshiya...?" Ungläubig stand Shinya da, starrte die beiden an, wie sie da im Regen standen und sich küssten, völlig in eine andere Welt versunken. Shinya zitterte. Er hatte gesehen, wie erst Toshiya und dann Kaoru aus dem Hotel gerannt waren. Der Schlagzeuger hatte sich Sorgen gemacht und war die beiden suchen gegangen. Jetzt stand er da, mit Mänteln und Schuhen für die zwei, da er auch gesehen hatte, dass sie sich keine Zeit genommen hatten um sich anzuziehen. Und er bereute es. Er bereute es, dass er den beiden nachgelaufen war. Er wollte sie so nicht sehen, wandte den Blick ab. "Gomen nasai..." murmelte er kaum verständlich, schluckte schwer. Kaoru liebte Toshiya also... Und das dieser Kaoru liebte wusste Shinya schon lang. "Shin?" Kaoru ließ Toshiya los, sah den Schlagzeuger an, wie er da im Regen stand, ein Bündel Kleider unterm Arm, einen großen Regenschirm in der Hand. "Ich...hab euch gesehen..." erklärte Shinya leise. "...wie ihr aus dem Hotel gerannt seit." Er hielt Kaoru die Sachen hin, die dieser annahm. Er reichte Toshiya Mantel und Schuhe, schlüpfte selbst ebenfalls in beides. "Danke, Shinya." sagte er lächelnd. Wich der Drummer seinem Blick aus? Oder war er einfach nur verlegen, dass er ihn und Toshiya in solch einer Situation erwischt hatte? Zögernd trat Shinya näher, hielt den Schirm über Kaoru und Toshiya, beachtete nicht, dass er selbst nun nass wurde. "Kommt zurück ins Hotel. Ich mach euch Tee...Hai?" murmelte er, versuchte sich nichts anmerken zu lassen und sah Toshiya an, wie er gerade seine Schuhe zuband und dann den Mantel zu knöpfte. Shinya wandte den Blick ab, sah Kaoru an. Toshiya richtete sich auf, sah wiederum den Drummer an. Er zuckte zusammen und seine Kehle zog sich zusammen. So viel Schmerz lag in Shinyas Augen. Oder hatte er sich das nur eingebildet? Denn der Chibi hatte den Blick sofort wieder gesenkt, wollte die Gefühle in ihm verbergen. Irritiert stand Toshiya da, sah ihn an. Ob Shinya....? "Gehen wir?" Kaoru griff nach Toshiyas eiskalter Hand, strich sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Fragend sah er erst Shinya, dann Toshiya an. Beide nickten. Zu dritt gingen sie ins Hotel zurück. "Shinya? Alles okay mit dir?" Kaoru zog sich gerade ein T-Shirt an, setzte sich auf die Couch, sah dem schlanken Schlagzeuger zu, wie er Tee kochte und spielte dabei an einer vom Duschen nassen Haarsträhne. "Hai." Shinya lächelte, stellte drei Tassen und eine Kanne Tee auf den kleinen Couchtisch. Er und Kaoru waren allein im Zimmer, Toshiya war nebenan und duschte noch. Shinya selbst hatte sich noch nicht einmal von seinen nassen Sachen befreit. Noch immer vor sich hin tropfend hatte er sofort Tee gemacht. Kaoru sah ihn an. "Du solltest auch warm duschen. Sonst wirst du krank." meinte der Leader und zog eine Augenbraue hoch. Shinya nickte. "Mach ich nachher." sagte er, blickte auf, als Toshiya aus dem Badezimmer kam. Der Bassist hatte sich nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen, da seine Sachen zum Trocknen aufgehängt worden waren. Kaoru lächelte etwas verträumt, beobachtete jede von Toshiyas Bewegungen, bis dieser sich schließlich neben ihm auf der Couch niederließ. Shinya setzte sich gegenüber der beiden auf den bequemen Sessel, schenkte ihnen Tee ein und nahm sich seine Tasse. Schweigend tranken die drei ihren Tee und sahen sich nicht an. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Doch sie schreckten auf, als die Tür aufgerissen wurde und Die mit seinem 1000-Watt-Grinsen herein kam. "Hey hey ho!" begrüßte er und ließ sich grinsend neben Kaoru auf die Couch fallen. Dieser blinzelte ihn überrascht an. "Du lebst auch noch?" fragte der Leader und stupste dem Rotschopf mit dem Ellenbogen in die Seite. "Jau jau! Kopfschmerzen hab ich, aber ich lebe noch!" Die grinste noch breiter, knuffte Kaoru. "Und ihr drei? Ihr hockt ja hier, klitschnass und schweigt?" Shinya nickte nur zaghaft, sagte nichts, genau wie Toshiya, der noch immer seinen Träumereien nachhing. "Wir genießen unseren Tee, falls du das noch nicht gesehen hast." antwortete Kaoru kopfschüttelnd. Dafür das sein Freund verkatert war, war er wie immer ziemlich gut drauf. "Oooch...wie langweilig! Kyo pennt den ganzen Tag und ihr trinkt Tee!" Die seufzte, stand wieder auf und tappte zum Kühlschrank. Er nahm eine Flasche Cola heraus und goss sich großzügig ein. Eigentlich ein Wunder, dass der Chibi Cola in seinem Kühlschrank hatte, denn sie saßen hier in seinem Hotelzimmer. Und eigentlich trank der Schlagzeuger ja so was nicht. Wahrscheinlich war die Flasche deshalb noch verschlossen gewesen. "Die? Was willst du?" fragend hob Kaoru die Augenbrauen und sah den Pumuckl an. "Darf ich euch noch nicht mal besuchen!?" erwiderte dieser und zog ebenfalls eine Augenbraue hoch. "Hast du die letzten Tage auch nicht gemacht. Also?" Kaoru sah ihn misstrauisch an. Die seufzte. "Das Management hat angerufen. An der Rezeption. Das Mädel da hat´s mir grad gesagt." Der Rotschopf ließ sich mit seinem Glas Cola wieder neben Kaoru auf die Couch sinken, drei neugierige Augenpaare waren auf ihn gerichtet. "Und!?" fragte Toshiya nun. Er hatte keine Lust, dass ihr ´Urlaub´ endete. Nicht jetzt, wo er und Kaoru sich endlich näher gekommen waren! "Ich hab sie gefragt, was sie dem Manager erzählt hat. Nichts, sagte sie. Sie meinte zum Manager, sie wüsste nichts von uns." Die zuckte mit den Schultern. Seine Bandkollegen atmeten auf. "Also wissen sie noch nicht, wo wir sind?" fragte Toshiya nach. Die schüttelte den Kopf. "Aber lange werden sie wohl nicht mehr brauchen um uns zu finden..." meinte Kaoru und sah nachdenklich auf seine dampfende Tasse Tee. Er nahm einen Schluck und genoss die Wärme, die sich in ihm ausbreitete. "Lange haben wir wohl wirklich nicht mehr." Die stand auf. "Ich geh Kyo nerven." meinte er und war dann auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Shinya keuchte, warf sich von einer auf die andere Seite. Ein Schweißfilm überzog seinen Körper, seine Haare klebten ihm an der Stirn. Seine Atmung war flach, die Augen hatte er geschlossen. Wieder keuchte er. Es war heiß, unglaublich heiß... "Shinya!? Hey! Shinya!" zum x-ten Mal schon klopfte Kaoru an die Tür seines Kollegen. Sie hatten gestern noch etwas beisammen gesessen, waren dann jedoch jeder in sein eigenes Zimmer gegangen. Shinya war nicht zum Frühstück erschienen und auch nicht zum Mittagessen. Kaoru machte sich Sorgen um den Chibi. Wieder klopfte er und wieder keine Antwort. "Ich komm jetzt rein!" rief er, öffnete dann die Tür. Finsternis schlug ihm entgegen. Miyu kam schwanzwedelnd angelaufen, Kaoru kraulte sie kurz hinter den Ohren und machte Licht. "Shinya!" Er eilte zum zerwühlten Bett, auf dem der Chibi lag, den Morgenmantel halb geöffnet, die Decke von sich geschoben. Der jüngere keuchte wieder, öffnete schwach die Augen. "Kao..." brachte er hervor. Er war heiser, seine Stimme versagte ihm den Dienst. "Toshiya! Die!" rief Kaoru laut, dass die anderen ihn auch hören würden. Er legte eine Hand auf Shinya´s Stirn, zog sie erschrocken zurück. Shinya glühte. "Verdammt ich hab dir doch gesagt du sollst warm duschen!" Kaoru sah besorgt auf Shinya. Die Tür öffnete sich und Toshiya und Die stolperten herein. "Was schreist´n so!?" fragte Die und pustete sich eine Haarsträhne aus der Stirn. "Wir wollten gerade eine Runde trink-" er brach ab, starrte auf Shinya, der völlig kraftlos auf dem durchgeschwitzten Bett lag, nach Luft rang. "Heilige Scheiße!" Der Rotschopf trat näher, gefolgt von Toshiya, der vor Schreck kein Wort heraus brachte. "Die! Hol einen Arzt! Schnell!" wies Kaoru den Gitarristen an, dieser spurtete sofort zum Telefon. "Toshiya, eine Schüssel kaltes Wasser und einen Waschlappen. Wir müssen unbedingt das Fieber senken." "Hai." Toshiya nickte, lief in die Küche. "Shinya...was machst du nur...?" Voller Angst um seinen Freund legte er die Arme um ihn, bettete den Kopf in seinen Schoß. "Kaoru..." keuchte Shinya wieder, blieb schwach liegen. "Sssch...ruhig Shin. Halt durch. Die holt Hilfe." redete der Leader auf ihn ein, strich ihm die schweißnassen Haare aus der Stirn. "Verdammt warum habt ihr mir nicht Bescheid gesagt!? Ihr Schweine!" Kyo fluchte und beschimpfte seine Bandkollegen, die ihm erst jetzt von Shinya erzählt hatten. Die versuchte das wilde Warumono zu beschwichtigen, keine leichte Aufgabe, wie er mal wieder feststellen musste. Kaoru und Shinya saßen währenddessen auf dem Boden, warteten. Kaoru hatten die Beine angezogen, machte sich Vorwürfe. Hätte er nur dafür gesorgt, dass Shinya duschen ging! Er wusste doch, wie schnell der kleine krank wurde! Er hätte darauf bestehen sollen, dass Shinya sich etwas trockenes anzog! "Kao, du kannst nicht dafür...." redete Toshiya nun schon zum hundertsten Mal auf Kaoru ein, legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich. "Du bist nicht Schuld." Sicher, auch er machte sich Sorgen um Shinya, schließlich war er sein bester Freund, aber das Kaoru sich so fertig machte schmerzte ihn fast noch mehr. Toshiya strich seinem Leader zärtlich über den Rücken, als sich endlich die Tür zu Shinyas Zimmer öffnete und der Arzt heraus trat. Vier Augenpaare richteten sich auf ihn und ein blondes Etwas sprang auf ihn zu. "Wie geht es ihm!? Los! Raus mit der Sprache!" forderte Kyo und funkelte den Deutschen an, der jedoch kein Wort verstand. "Eh...Sorry?" Der Arzt fühlte sich ein wenig hilflos, sah Kaoru an, der sich erhoben hatte und näher getreten war. Mit dem konnte man doch bestimmt reden. "Geht schon mal rein, ich komm gleich nach." Kaoru hatte den Blick auf den Arzt gerichtet, wartete, bis seine Freunde in Shinyas Zimmer getreten war und die Tür sich hinter ihnen schloss. "Was hat der Arzt gesagt!?" fragte Die, als Kaoru schließlich ebenfalls den Raum betrat. Fragend sah er den Leader an, der näher kam, sich schließlich neben Toshiya stellte, der auf einem Stuhl neben dem Bett saß und Shinyas Hand hielt Kyo saß im Schneidersitz zu Shinyas Füßen auf dem Bett, sah den Drummer an und hatte auch nicht aufgeblickt, als Kaoru wieder eingetreten war. Der Blick der Leaders fixierte ebenfalls Shinya. Der jüngere war blass, lag jedoch ruhig da und schlief. Toshiya hatte das Bett neu bezogen und Shin etwas frisches angezogen, jetzt saß er da, hielt die Hand seines besten Freundes und lehnte den Kopf gegen Kaoru. "War bisschen schwer sich mit dem Arzt zu verständigen." Der Leader seufzte, nahm den Lappen von Shinyas Stirn, tauchte ihn in die Schüssel kalten Wassers, wrang ihn aus und legte ihn Shinya wieder auf die Stirn. "Er hat 40°C Fieber." Kaoru seufzte. "Und weiter?" Die sah ihn an, verschränkte die Arme vor der Brust. "Nichts weiter. Von uns soll immer einer bei ihm bleiben. Wenn das Fieber in den nächsten zwei Tagen nicht sinkt sollen wir den Arzt wieder anrufen." Kaoru sah auf die kleine Miyu, die sich neben ihrem Herrchen zusammengerollt hatte. "Aha." murrte Kyo. War ja nicht gerade sehr hilfreich. Shinya war lange nicht mehr so krank gewesen und auch wenn der Sänger es niemals zugeben würde, er machte sich Sorgen um ihn. Sie kannten sich schon seit der Schule und waren gute Freunde. Shinya hatte immer ein offenes Ohr für Kyo, obwohl der solche Probleme hatte sich zu öffnen. Allein der Gedanke, dass Shinya da war und ihm zuhören würde, hatte Kyo jedoch schon oft geholfen. Er seufzte, lehnte sich zurück, stand dann jedoch auf. "Ich geh rauchen." knurrte er und stapfte zur Tür. Die folgte ihm, warf noch einen kurzen Blick zu Shinya, verließ dann mit dem Vocalist den Raum. Toshiya und Kaoru blieben zurück, blieben bei Shinya und schwiegen. Es war bedrückend still. "Er kommt bestimmt bald wieder auf die Beine." murmelte Toshiya, als bereits Minuten verstrichen waren. "Oder, Kao?" Er sah zu dem Leader auf, der noch immer hinter ihm stand. Kaoru seufzte, legte die Hände auf Toshiyas Schultern und drückte sanft zu. "Ich weiß es nicht, Toto. Ich weiß es wirklich nicht..." Shinya schlug langsam die Augen auf. Es war dunkel. Er sah langsam zur Seite und erblickte Toshiya. Sein Freund war auf dem Stuhl zusammengesunken und eingeschlafen. Vorsichtig setzte der Drummer sich auf. Er fühlte sich unglaublich schwach. Von der Bewegung geweckt richtete Toshiya sich auf, war erleichtert Shinya wach zu sehen. "Du solltest liegen bleiben." sagte er und drückte seinen Freund sanft ins Kissen zurück. Shinya wehrte sich nicht, sah Toshiya an. "Was ist passiert?" fragte er ihn schließlich, schloss die Augen wieder. "Kaoru hat dich in deinem Bett gefunden. Du hattest hohes Fieber. Wir hatten alle große Angst um dich." erklärte Toshiya, strich Shinya sanft die Haare aus der Stirn. "Du warst schon Stunden bewusstlos." Man konnte ihm seine Erleichterung nur deutlich anhören. "Zum Glück ist dein Fieber schon wieder etwas gesunken. Was machst du auch nur für Sachen!?" "Gomen..." Shinya lächelte schwach. Es war ein schönes Gefühl, dass jemand da war, der sich um einen sorgte. Er ergriff Toshiyas Hand, drückte sie sanft. "Ich glaub ich sag Kaoru mal bescheid. Er hat sich in die Arbeit gestürzt und lässt keinen in sein Zimmer." Toshiya hauchte Shinya einen Kuss auf die Stirn und erhob sich. "Mach keine Dummheiten, ich bin gleich wieder da!" "Hai." Shinya nickte, sah Toshiya nach, wie er die Tür hinter sich schloss. Kaum war der Bassist verschwunden schlug Shinya die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Er keuchte auf, hielt sich am Bettrahmen fest und schwankte. Vor seinen Augen wurde langsam alles schwarz, weshalb er reglos stehen blieb. Schließlich hatte er sich wieder gefasst, tappte zum Schrank und zog sich an. Er streichelte seine Miyu, knuddelte sie einmal. "Toshiya passt bestimmt auf dich auf, keine Angst." Er gab seiner Süßen einen Kuss auf den Kopf, zog Zettel und Stift hervor und begann zu schreiben. Er wusste nicht wie lange er Zeit hatte, beeilte sich deshalb. Und nur Minuten später verließ Shinya das Hotel, lief allein hinaus in die dunkle Nacht. "Er ist wach!? Na endlich!" Kaoru ließ sofort alles stehn und liegen. "Geh du lieber zu Kyo und sag Bescheid, sonst schimpft unser Warumono wieder." Der Leader grinste, verließ sein Zimmer. "Ist gut." Toshiya war ihm gefolgt, ging jedoch nicht zu Shinyas Zimmer, sondern zu dem gegenüber, welches zu Kyo gehörte. Er klopfte an, hörte ein Rumpeln und die Tür wurde ihm einen Spalt breit geöffnet. "Kyo? Shini ist wach!" berichtete Toshiya strahlend und schon stolperte der kleine Kyo heraus, steckte die Hände rasch in die Hosentaschen und lief zu Kaoru, der eben Shinyas Zimmer betrat. Toshiya sah dem Sänger nach. Hatte er sich das nur eingebildet? Oder war da tatsächlich Blut an Kyo´s Händen gewesen? Besorgt ging Toshiya ebenfalls zu Kaoru, beschloss Kyo später noch mal auf seine Hände anzusprechen. Die drei Dirus standen nun in Shinyas Hotelzimmer, doch von dem Drummer war nichts zu sehen. Einsam saß Miyu auf dem Bett und sah die drei schwanzwedelnd an. "Vielleicht ist er auf Klo?" fragte Toshiya, doch Kaoru schüttelte den Kopf. "Hab schon nachgesehen." sagte er. Wieder stieg die Sorge in ihm auf und er hatte ein ungutes Gefühl. Wo zum Teufel war der Chibi!? Plötzlich rannte Kyo aus dem Raum, knallte hinter sich die Tür zu, so dass Toshiya und Kaoru heftig zusammenzuckten. "Was zum Henker ist jetzt mit dem wieder!?" fragte Kaoru, fuhr sich durchs Haar und erblickte dann den Zettel, den Kyo hatte fallen lassen. Er schluckte, hob ihn auf und betrachtete ihn. Es war eindeutig Shinyas Handschrift, wenn auch nicht so ordentlich wie sonst. Neugierig lugte Toshiya über die Schulter des Leaders, knuffte ihn schließlich unsanft in die Seite. "Jetzt lies schon vor!" sagte er ungeduldig. Kaoru wurde aus seinen Gedanken gerissen, nickte und begann zu lesen: ">Ich hoffe ihr seit mir nicht böse. Ich brauche etwas Zeit für mich. Verzeiht mir, das ich nichts gesagt habe. Toto, bitte kümmere dich um Miyu. Es tut mir wirklich sehr leid. Ich hoffe ihr seit mir nicht böse. Macht euch keine Sorgen, mir geht es gut. Ich weiß noch nicht, wann ich zurück kommen werde. Ich hoffe bis bald, Shinya.<" endete Kaoru, sah Toshiya entgeistert an. Ein paar Sekunden blieben beide stehen, dann rannten auch sie aus dem Zimmer. Kaoru steuerte direkt auf die Treppe zu, lief sie hinunter, während Toshiya heftig gegen Die´s Zimmertür schlug. "Mach auf! Mach schon!" rief er, klopfte wieder. Endlich öffnete der Rotschopf, sah Toshiya an. "Was´n los?" "Shinya ist abgehauen! Er hat doch immer noch Fieber! Kyo und Kaoru sind ihn schon suchen! Nun mach schon!" Toshiya wedelte aufgeregt mit den Armen, war den Tränen nahe. Das er auch immer so schnell heulen musste! Die starrte ihn an, begriff dann. So schnell er konnte zog er sich Schuhe und Jacke an und lief mit Toshiya dann ebenfalls aus dem Hotel. Die Hände in den Hosentaschen, die Schultern leicht nach oben gezogen und den Blick gesenkt ging Shinya durch die Straßen. Er spürte regelrecht, wie sein Fieber wieder stieg, fühlte sich von Schritt zu Schritt immer schwächer. Und dennoch ging er weiter. Die Gefühle in seinem Innern schmerzten und schienen ihn langsam von innen zu zerreißen. Was sollte er tun? Konnte er überhaupt etwas tun? - Wohl kaum. Toshiya liebte Kaoru. Er wollte das Glück der beiden nicht zerstören. Schließlich waren sie seine Freunde. Er konnte nicht so egoistisch sein, konnte nicht an sich denken. Er... Shinya strauchelte, wäre fast gestürzt, konnte sich gerade noch so abfangen. Er brauchte eine Pause... Er sah sich in dem Park um, in dem er sich befand, entdeckte eine Bank und ließ sich drauf nieder. Shinya schlug die Beine übereinander, betrachtete den sandigen Boden vor seinen Füßen. Der Morgen graute bereits und langsam schien die Stadt zu erwachen. Tief atmete Shinya durch, schloss schließlich die Augen. Er war so unglaublich verwirrt. So lange schon hatte er gewusst, was Toshiya für Kaoru empfand, warum störte es ihn jetzt, ganz plötzlich? Warum wollte er nicht, das die beiden zusammen waren? "Ich bin so ein Schwein..." murmelte Shinya zu sich selbst, ließ sich zur Seite fallen und lag nun auf der Bank. Ja, das war er; ein egoistisches Schwein. Er dachte nur an sich, schaffte es nicht, sich für Kaoru und Toshiya zu freuen, auch wenn er noch so sehr auf sich einredete. Er hatte doch auch Gefühle! Sah das denn niemand? Konnte niemand ihn verstehen? Seufzend zwang Shinya sich zum Aufstehen. Die anderen würden ihn garantiert suchen. Er war noch nicht weit gekommen, fühlte sich noch nicht sicher. Deshalb ging er wieder weiter. Ihm war unglaublich schwindlig, immer unsicherer wurden seine Schritte. Lange würde er nicht mehr laufen können. Aber wohin? Wohin sollte er nur gehen? Shinya hatte den Park verlassen, sah sich um und entdeckte ein kleines Café, was natürlich noch nicht geöffnet hatte. Er seufzte, ließ sich davor auf dem Boden nieder und zog die Beine an. "Are you okay?" Shinya sah auf, blickte in das Gesicht einer hübschen Frau. Sie schien ihn schon mehrmals angesprochen zu haben. Shinya erwiderte nichts, vor seinen Augen verschwamm alles, weshalb er ein paar Mal hastig blinzelte. "Come with me." Sie hielt ihm freundlich lächelnd die Hand entgegen, die Shinya zögernd ergriff. Er ließ sich von ihr auf die Beine ziehen. Sie zog einen Schlüssel aus der Tasche, öffnete damit die Tür zu dem niedlichen Café und schob Shinya mit sanfter Gewalt hinein. Er sah betreten zu Boden. "Sorry..." nuschelte er, doch sie winkte ab. "Sit down, please!" forderte sie ihn auf. Er nickte, setzte sich an einen kleinen Tisch in der Ecke und versuchte sein Englisch zusammen zu kratzen, was wirklich mehr als schlecht war. Er sah der Frau zu, wie sie anfing Kaffee zu kochen. Schließlich kam sie zu ihm, setzte sich ihm gegenüber. Sie hatte ihren Mantel ausgezogen, eine schlichte weiße Schürze war um ihre Hüften gebunden. Sie schob Shinya eine Tasse Kaffee hin, die dieser dankend annahm. "Tell me, what´s wrong with you?" forderte sie ihn nach ein paar Minuten des Schweigens auf. Shinya überlegte. Sollte er ihr erzählen, was mit ihm nicht stimmte? - Na ja, warum nicht? "I´m ill." sagte er. "And I´m...in love. But it hurts so! The one I love, his name is Toshiya-" Die Frau stutzte, zog die Augenbrauen hoch. Auch wenn sie zwei Mal hatte hinsehen müssen, hatte sie doch erkannt, das ihr gegenüber ein Mann saß und er war verliebt in einen anderen Mann. Na ja gut, sie hatte nichts dagegen. Shinya schmunzelte, konnte sich denken an was die Frau dachte, fuhr dann jedoch fort. "Toshiya is in love with a friend from me, Kaoru." erklärte er. "I´ve seen the two...in the rain...The kiss...it was...." Er schüttelte den Kopf, wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte. Die Frau lächelte ihn aufmunternd an, nahm einen Schluck Kaffee und Shinya tat es ihr gleich. "Oh! I´m sorry!" meinte sie plötzlich. "My name is Bianca!" stellte sie sich vor. Shinya sah sie an, errötete. Das hatte er ja ganz vergessen. "I´m Shinya." sagte er. "Nice to meet you! Where did you come from? Sorry, am I asking to much?" sie fuhr sich etwas lachend durchs Haar, Shinya schüttelte schnell den Kopf, was sein Schwindelgefühl noch verstärkte. "It´s okay." sagte er, lächelte dann schwach. "I´m come from Japan." antwortete er dann. "Really!?" Sie strahlte, schien dann zu überlegen. "Ich... sprechen etwas Japanisch." sagte sie dann. Shinya sah sie an. "Oh!" meinte er nur, wusste nicht, was er besseres sagen sollte. Kurz schwiegen sie beide. "Und wo kommen Sie her?" fragte er dann. Bianca sah ihn fragend an, schien zu überlegen und es dann geschafft zu haben, den Satz zu übersetzen. "Amerika." antwortete sie. "Genauer Los Angeles." "Da waren wir mal." Shinya lächelte. Wieder schien Bianca zu überlegen, dann beugte sie sich etwas vor und legte eine Hand auf Shinyas Stirn. "Damn!" sie sah ihn mit großen Augen an. "Du haben Fieber!" Sie stand auf, zog Shinya hoch. Dieser wankte kurz, sah sie verwirrt an. "Come with me!" meinte sie nur, schob ihn vor sich her, eine Treppe hinauf. Oben war eine kleine Wohnung. Bianca schob Shinya in ein Schlafzimmer. "Schlaf etwas." sagte sie. Shinya sah sie an, nickte zögerlich. Er wollte sich gar nicht wehren, hatte keine Kraft dazu. Nur Minuten später hatte er sich aus Jacke und Schuhen befreit, ins Bett gelegt und schlief, während Bianca wieder runter ins Café gegangen war, um alles auf die ersten Kunden vorzubereiten. Verzweifelt betrat Kyo das Café. Seine Hände, die noch immer bluteten, da er sie nicht still hielt, zitterten. Er sah sich um, doch auch hier schien Shinya nicht zu sein. Kyo wusste nicht, wo er noch suchen sollte... Gerade wollte er das Café wieder verlassen, als die hübsche Frau mit den braunen Locken auf sie zu kam. "Oh my god!" sie packte ihn dreist am Arm. Kyo wollte sich wehren, doch sie war kräftiger als er dachte. "Are you crazy!?" sie drückte ihn auf einen Stuhl nieder, deutete auf seine Hände, deren Blut teilweise seine Arme beschmiert hatte. Es musste schlimm aussehen. Kyo jedoch warf ihr nur einen vernichtenden Blick zu. Sie stand auf, er tat es ihr gleich, wollte sich wieder verdrücken, doch da war sie schon wieder da, packte ihn ein weiteres Mal. "Los lassen! Lass mich los du dumme Schrulle!" keifte Kyo, doch seine Gegenwehr brachte nichts. "Fuck you!" fauchte er wild, die Frau lachte nur, schob ihn eine Treppe hinauf. Sie drückte ihn im Wohnzimmer auf die Couch und war auch schon dabei Kyo´s Hände zu reinigen, desinfizieren und zu verbinden. Völlig entgeistert hockte er nur da und starrte sie an. Was bildete die sich eigentlich ein!? Die Wut stieg in ihm auf als- "Bianca! What are you doing?" Shinya stand im Türrahmen, blickte Bianca an. Dann fiel sein Blick auf Kyo. Er schluckte, drehte sich um und rannte los. Doch Kyo war schon aufgesprungen, ihm mit ein paar Sätzen hinterher. Er packte ihn an den Armen, wollte ihn stoppen. Beide verloren das Gleichgewicht und gingen mit einem Poltern zu Boden. Shinya keuchte auf, als er das Gewicht von Kyo auf sich spürte. Er war wohl oder übel festgenagelt. Und das war Kyo klar. Er blieb auf Shinya liegen, richtete sich nur etwas auf, um ihn ansehen zu können. "Du bist so ein Idiot! Einfach abzuhauen! Du spinnst wohl! Idiot! Und ich renn dir auch noch die ganze Zeit hinterher! Ich könnt dir echt manchmal eine reinhauen! Volltrottel! Und dann kommst du auch noch bei einer Verrückten unter!? Drehst du jetzt völlig durch!?" begann Kyo, schimpfte und fluchte. Shinya lächelte. Plötzlich war fast alles wieder gut. Er hob seine Hand, legte sie auf Kyo´s Wange und lächelte ihn schwach an. Der Sänger war durch die plötzliche Berührung verstummt, starrte Shinya an. "Alles ist gut." sagte der zierliche Drummer, strich Kyo mit dem Daumen über die Wange. Der biss sich auf die Unterlippe, ließ sich dann etwas nach unten sinken, vergrub das Gesicht in Shinyas Halsbeuge. "Du bist völlig wahnsinnig! In deinem Zustand raus zu gehen!" schimpfte er weiter, wollte die Tränen vor Shinya verbergen. Dieser legte die Arme um Kyo, hielt ihn fest. Irgendwie war er froh, dass das Warumono ihn gefunden hatte. Er war verloren gewesen, versunken in der Dunkelheit. Und das war er noch. Aber er war nicht mehr allein. Kyo war bei ihm und das beruhigte ihn. Bianca sah die beiden lächelnd an. Sie schienen sich ja zu kennen. Auch wenn sie verwirrt war, sie würde jetzt nicht nachfragen. Stumm ging sie die Treppen nach unten, wo die Kunden schon auf sie warteten. Kyo hatte die Arme um Shinya gelegt, hielt ihn, während er seelenruhig schlief. Der Sänger hatte den zierlichen Drummer sofort wieder ins Bett gezerrt, wo dieser auch gleich eingeschlafen war. Ruhig lag Shinya da, kuschelte sich an das Warumono und schlief. Kyo seufzte, zog schließlich sein Handy aus der Tasche, vorsichtig, um Shinya nicht zu wecken. Der kleine wählte eine Nummer, es tutete. "Moshi, moshi?" erklang Kaorus Stimme schließlich abgehetzt. "Kaoru? Ich bin´s, Kyo." Sanft strich der Sänger Shinya durchs Haar. "Kyo? Wo bist du!?" erwiderte Kaoru nun. "In einem Café. Ich hab ihn, Kaoru." Als Kyo das sagte, zierte ein schwaches Lächeln seine Lippen. Ja, er hatte ihn gefunden, alles war gut. "Du hast ihn!? Na, Gott sein Dank!" man konnte Kaorus Erleichterung nur zu deutlich heraushören. Er atmete auf. "In welchem Café bist du? Ich hol euch ab." Kyo beschrieb ihm kurz, wie er zu dem kleinen Café kam, dann legte er auf. Eigentlich wollte er Shinya nicht wecken, aber Kaoru war bestimmt gleich da. Kyo zögerte, wählte dann eine weitere Nummer, wieder tutete es. "Hai...?" erklang Toshiyas Stimme. Man hörte deutlich, das er heulte. "Kyo hier. Ich hab Shinya gefunden. Kaoru holt uns gleich ab." erklärte Kyo rasch. Ein erleichtertes Aufschluchzen, dann wurde etwas beruhigendes gemurmelt, kurze Stille, dann: "Kyo? Ich bin´s, Die." meldete sich der Rotschopf. "Geht's Shinya gut!?" "Na ja, sein Fieber ist wieder etwas gestiegen. Aber er schläft jetzt." erwiderte der Sänger. "Okay. Ich warte mit Toto im Hotel auf euch. Hai?" "Ja, ist gut. Sayonara." Ein zweites Mal legte Kyo auf, steckte sein Handy schließlich wieder weg und betrachtete Shinya. Der Schlagzeuger war blass und sah erschöpft aus. Und dennoch war er einfach wunderschön. Kyo schluckte schwer, wandte den Blick ab und seufzte. "Hn..." Shinya legte den Kopf auf die andere Seite, zog die Augenbrauen zusammen, schien schlecht zu träumen. Kyo sah ihn wieder an. "Gomen nasai...Toto...." murmelte der Drummer im Schlaf. Wieder schluckte Kyo. Toto? Warum entschuldigte Shinya sich bei Toto? Was lief zwischen den beiden? Kyo starrte Shinya an, wollte eigentlich einfach weg, andererseits wollte er Shinya auch nicht wieder alleine lassen. Also blieb er wo er war, zerbrach sich den Kopf und schloss die Augen. Wenig später war er selbst ebenfalls eingeschlafen. "Na sieh mal einer an. Wir machen uns Sorgen und die beiden liegen hier und pennen." Kaoru grinste, sah beinahe liebevoll auf seine beiden Bandkollegen nieder. Bianca stand neben ihm, lächelte. "Unten wartet ein Taxi, ich werde erst Shinya runter bringen, dann Kyo. Hai?" Der Leader sah sie an. Sie nickte. "Hai. Ich bleiben dann so lange hier bei Blondchen." erwiderte sie mit einem Kopfnicken zu Kyo. Kaoru musste bei diesem Spitznamen grinsen, dann trat er näher an das Bett heran. Vorsichtig löste er Shinya aus Kyos Armen, hob ihn hoch und trug ihn die Treppen hinunter, durch das Café. Die neugierigen Blicke der Kunden beachtete er nicht weiter. Vor der Tür stand ein Taxi, was auf ihn wartete. Der Fahrer sah Kaoru kommen, stieg aus und öffnete dem Japaner die Tür. Kaoru nickte dankend, setzte Shinya dann vorsichtig auf die Sitzbank und schnallte ihn an. Der jüngere hatte noch nicht mal gezuckt. Er schlief tief und fest. Kaoru wandte sich wieder dem Café zu, ging rasch in die Wohnung hoch, zurück ins Schlafzimmer. "Pennt er immer noch?" fragte er. Bianca nickte. "Wie ein Stein." grinste sie. Kaoru schritt an ihr vorbei, zu Kyo ans Bett. Gerade wollte er ihn hochheben, als Bianca ihm eine Hand auf die Schulter legte. Fragend wandte Kaoru sich noch einmal zu ihr um. "Er haben sich seine Hände schlimm verletzt. Es sah nicht gerade nach Versehen aus. Du dich um ihn kümmern." sagte sie ernst. Kaoru blickte auf die kleinen Hände, die mit Verbänden umwickelt waren, wo hier und da sogar noch das Blut durchgesickert war. Das hatte der Leader noch gar nicht gesehen. Doch jetzt nickte er. "Hai. Ich kümmer mich um ihn. Thank you very much, Bianca." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange, so dass die hübsche Kellnerin errötete. Dann hob er auch Kyo auf seine Arme, trug ihn ebenfalls hinunter und setzte ihn neben Shinya ins Taxi. Rasch wurde der kleine Sänger angeschnallt, dennoch kippte er zur Seite und lehnte mit dem Kopf an Shinyas Schulter. Kaoru grinste. Süß waren die beiden ja. Der Leader schloss die hintere Tür, setzte sich dann auf den Beifahrersitz und nannte dem Fahrer den Namen des Hotels. Als Shinya die Augen wieder öffnete war es bereits später Nachmittag. Er stellte fest, dass er sich wieder in seinem Hotelzimmer befand. Toshiya lag neben ihm im Bett, hatte sich eingerollt, umklammerte mit den Armen sein Kissen und schlief. Shinya lächelte, strich seinem Freund zärtlich über die Wange, stand dann leise auf. Ansonsten war niemand im Zimmer, wenn man von Miyu mal absah, die auf der Couch lag und ebenfalls tief und fest schlief, nur ab und zu mit den Pfoten zuckte oder den Ohren wackelte. //Duschen...// Das war das einzige, was Shinya jetzt wollte. Ihm tat alles furchtbar weh, ansonsten fühlte er sich jedoch schon viel besser. Sein Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem neue Medikamente lagen. Anscheinend war der Arzt ein weiteres Mal hier gewesen. Der Schlagzeuger seufzte, zog sich dann ein Handtuch aus dem Schrank und tappte ins Badezimmer. Er ließ die Tür nur angelehnt, damit er hören konnte wenn Toshiya erwachte. Der Bassist war bestimmt die ganze Zeit bei ihm geblieben. Shinya musste wieder lächeln, während er sich von seinen Klamotten befreite und die Dusche anstellte. Er stellte sich unter den warmen, fast heißen Strahl und seufzte genießerisch auf. Es tat unheimlich gut... Shinya spürte, wie das Wasser an seinem schlanken Körper herab rann und einzelne Wassertropfen ihn beinahe kitzelten. Er stützte sich mit der rechten Hand an der Duschwand ab, winkelte das linke Bein etwas an, um es zu entlasten. Den Kopf senkte er etwas, so dass ihm der Wasserstrahl genau auf den Nacken prasselte. Die klatschnassen Haare fielen sofort nach vorn und verdeckten sein Gesicht. Entspannt schloss er die Augen. Er bemerkte nicht, wie sich die Tür weiter öffnete und Toshiya im Türrahmen stand. Der Bassist starrte mit großen Augen auf die Dusche. Noch nie, nie hatte er Shinya völlig nackt gesehen. Obwohl sie nun schon so viel Zeit miteinander verbracht haben, zusammen arbeiten und Spaß hatten, hatte Toshiya ihn wirklich noch nie so völlig ohne alles gesehen. Doch Shinya hatte sein Bein angewinkelt und verwehrte Toshiya so den Blick auf seine Männlichkeit. Das einzige, was wohl wirklich männlich an ihm war, vom fehlenden Busen mal abgesehen. Toshiya wusste gar nicht warum, aber sein Herz raste wie wahnsinnig. Kurz zögerte er noch, dann atmete er einmal tief durch und räusperte sich, Shinya zuckte sofort zusammen. "Gomen Shini, ich muss aber mal aufs Klo." nuschelte Toshiya, wandte den Blick von Shinya ab und konzentrierte sich auf die Toilette. "Toto!" sagte der Schlagzeuger vorwurfsvoll. "Du hast doch bestimmt gehört, dass ich dusche!" Er war hochrot und wandte sich mit dem Gesicht zur Wand, damit Toshiya ihn nur von hinten sehen konnte, was ihm schon unangenehm genug war. "Gomen! Wirklich! Aber ich muss so dringen!" Toshiya tappte an der Dusche vorbei, immer noch darauf bedacht Shinya nicht wieder so anzustarren oder ihm überhaupt einen Blick zu zuwerfen. "Dann geh in dein eigenes Zimmer, verdammt!" Shinya spürte, wie sein Herz vor Verlegenheit raste und die Röte sich immer mehr heiß auf seinem Gesicht ausbreitete. "Geht nicht. Ich hab meinen Schlüssel nicht." murmelte Toshiya und ging weiter zur Toilette, um sich endlich zu erleichtern. Nicht nur Shinya war die Situation peinlich. Toshiya fand es auch nicht gerade angenehm neben seinem besten Freund zu stehen und zu pinkeln. Er bevorzugte so was eben allein zu tun. "Du bist echt ein Trottel!" schimpfte Shinya. "Geh schon, wenn du fertig bist!" "Bin ja schon weg...." Toshiya betätigte die Spülung, wusch sich rasch die Hände und verließ so schnell er konnte wieder das Bad. "Wie peinlich..." hauchte Shinya noch, duschte dann zu Ende und trocknete sich ab. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, stellte er fest, dass Toshiya nicht mehr da war. Kaoru lachte. "Du standest neben ihm und hast gepinkelt!?" Er setzte sich, hielt sich lachend den Bauch. Toshiya warf ihm einen beleidigten Blick zu. Nach dem Vorfall in Shinyas Badezimmer war er sofort zu Kaoru gegangen und hatte es ihm erzählt. Der Leader schien das jedenfalls höchst amüsant zu finden. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand Toshiya da und sah Kaoru an, der sich langsam wieder beruhigte. "Ihr seit mir zwei..." grinste er und griff nach Toshiyas Kleid, um ihn daran zu sich zu ziehen. "Hmpf..." machte Toto nur, war aber nicht wirklich mehr beleidigt. Er ließ sich von Kaoru auf dessen Schoß ziehen und schmiegte sich an ihn. "Ich war grad bei Kyo." der Leader strich Toshiya sanft durch die Haare, hielt ihn in seinen Armen und genoss es. "So? Pennt er immer noch?" auch dem Bassisten gefiel die Situation. Er streckte sich etwas. Kaoru keuchte auf. "Nicht...Toto..." "Huh? Was nicht?" fragend sah Toshiya ihn an. "Beweg dich nicht so..." Kaoru atmete einmal tief durch. Toshiya grinste kurz. "So?" fragte er, bewegte seine Hüfte wie eben und sah ihn unschuldig an. Nur mit Mühe unterdrückte Kaoru ein weiteres Keuchen. Toshiya sah ihn an, setzte sich schließlich breitbeinig auf seinen Schoß und legte die Arme um seinen Hals. "Gefällt dir das...?" hauchte er, schob seine Hüfte nach vorn. Kaoru trug nur eine Boxershorts und der Bassist nichts weiter als ein kurzes Kleid, weshalb er die Erregung seines Geliebten nur zu deutlich spürte. "Hai..." Kaoru sah ihn an und man konnte nur zu deutlich das Verlangen in seinen Augen sehen. Toshiya grinste. Er legte seine Lippen auf die des anderen, verwickelte ihn in einen innigen Zungenkuss und strich ihm dabei über die Hüfte. Zwar hatten sie sich endlich ihre Gefühle gestanden und zu einander gefunden, aber durch die Sache mit Shinya hatten sie kaum Zeit für einander gehabt. Das wollte Toshiya jetzt nach holen. All die Zeit, die er ohne Kaoru sein musste wollte er jetzt nachholen. Und der Leader war wohl gleicher Meinung. Er hob Toshiya hoch und trug ihn auf den Armen zum Bett, um ihn sanft darauf zu legen. Er selbst legte sich neben ihn, begann ihn zu küssen und strich ihm dabei die Träger des Kleides von den Schultern. Toshiya seufzte genießerisch auf und erwiderte den Kuss, während er Kaoru half ihn von dem Kleid zu befreien, welches schließlich neben dem Bett zu Boden ging. Nackt lag der Bassist nun da, sah seinen Leader-sama an, wie dessen Blick über seinen Körper wanderte, als wollte er sich jedes kleinste Detail einprägen. Toshiya lächelte. Es war ihm nicht unangenehm so von Kaoru gemustert zu werden und er ließ ihn machen. Schließlich richtete er sich jedoch etwas auf. "Genug jetzt, langsam wird´s unfair. Ich lieg hier ohne alles und du hast deine Boxershorts immer noch an." hauchte er und ehe Kaoru sich versah ging seine Shorts neben dem Kleid zu Boden. Toshiya sah ihn an und unterdrückte sich ein Keuchen. "Kaoru..." doch er fand keine richtigen Worte und verstummte wieder. Der Leader lächelte und begann ein weiteres Mal Toshiya zu küssen, während seine rechte den Oberkörper des anderen mit Streicheleinheiten verwöhnte. Langsam schob er sich auf ihn, spürte Toshiyas Erregtheit an seiner nackten Haut. Er ließ von seinen Lippen ab, küsste nun den Hals herab. Er streichelte die zarte Haut mit der Zunge, saugte sich einmal daran fest und hinterließ einen blassen Fleck. "Nicht..." flüsterte Toshiya und fuhr Kaoru sanft durchs Haar. Dieser grinste. Er hatte sich schon gedacht, dass sein Liebster keine Knutschflecken mochte. Er strich ihm einmal über die Wange begann dann wieder seine Haut zu küssen. Er wanderte mit seinen Lippen immer weiter hinab, war schließlich an seiner Brust angekommen. Toshiya stöhnte leise auf, als er spürte wie Kaoru an seiner Brustwarze saugte, sie mit der Zunge umspielte und leicht an ihr knabberte. Genießerisch schloss er die Augen und ließ den Leader machen, gab sich ihm völlig hin. Kaoru schloss nun ebenfalls die Augen. Eine Hand griff nach Toshiyas und ihre Finger verknoteten sich leicht ineinander. Der Gitarrist lächelte in sich hinein, als er spürte wie Toshiya sich völlig entspannte. Er wusste, dass er es auch wollte. Also küsste er weiter abwärts. Ein zweites Mal stöhnte Toshiya leise auf, als Kaoru die Zunge in seinen Bauchnabel versenkte. Noch immer hielt er die Hand des anderen, mit der anderen begann er jedoch seinen Oberschenkel zu streicheln. Toshiya erzitterte vor Verlangen. "Mach was...spiel nicht so rum..." hauchte er. Kaoru lachte etwas. Das der Bassist so ungeduldig war, hätte er nicht gedacht, doch er wollte ihm den Gefallen tun. Sanft nahm er die Spitze seines Gliedes in den Mund, fuhr mit Druck einmal darüber. Toshiya stöhnte. Er winkelte die Beine an, spreizte sie noch etwas, um seinem Geliebten so viel Platz wie möglich zu schaffen. Kaorus Hand lag nun auf Toshiyas Hüfte, während er seine Erregtheit etwas weiter in den Mund nahm. Toshiya hob seine Hüfte etwas an, drängte sich Kaoru so ein Stück weiter entgegen. Er war wirklich ungeduldig. Aber das störte Kaoru nicht. Er begann an dem Glied zu saugen, machte leichte Schluckbewegungen, so dass Toshiya wieder aufstöhnte. Sie beide hörten nicht, wie die Tür sich öffnete. "Gomen ne, ich hab schon drei Mal geklopft, aber du hast nicht aufgemacht, also hab ich den zweiten Schlüssel genommen und-" Shinya brach ab, als er im Türrahmen des Schlafzimmers stand und völlig überrumpelt auf das Bett starrte. Da lagen sie. Kaoru zwischen den Beinen von Toshiya abgetaucht. Keine der beiden schien ihn bemerkt zu haben. Shinya schluckte, spürte wie ihm Tränen aufstiegen. Zitternd verließ er das Zimmer wieder, schnappte sich den Zweitschlüssel zu Kyos Zimmer und knallte hinter sich die Tür zu. Er unterdrückte ein Schluchzen, als der Schmerz in seinem Innern so groß wurde, dass er das Gefühl hatte auf der Stelle sterben zu müssen. Es wäre auf jeden Fall angenehmer gewesen als diesen Schmerz zu ertragen. Blind von Tränen stolperte Shinya durch den Flur, zu Kyos Zimmertür. Er brauchte mehrere Anläufe um mit seinen zitternden Händen die Tür aufzuschließen. In seinem Kopf war nur das Bild von Kaoru und Toshiya, wie er sie eben gesehen hatte. //Warum nur!? Warum!?!? Warum er!?// Shinya schluchzte auf, öffnete schließlich das Hotelzimmer, schloss hinter sich wieder die Tür und ließ sich daran herab sinken. Er zog die Beine an, kauerte so am Boden und weinte, weinte hemmungslos. Kyo war gerade erwacht und rieb sich noch müde die Augen, als er hörte wie seine Tür geöffnet wurde. //Ist bestimmt Kaoru, der nach mir sehen will.// Der Sänger seufzte, stand auf und zog sich an. Ein herzzerreißendes Schluchzen ließ ihn zusammen zucken. Langsam drehte er sich um, tappte dann zur Tür. Er stockte, als er Shinya da hocken sah, als er seine Tränen sah und die Schluchzer hörte. Fassungslos stand Kyo da, wusste nicht, was er tun sollte. Was machte Shinya hier? Und warum weinte er!? Noch nie hatte der Sänger ihn weinen sehen, nie. Shinya war ihm immer so stark vorgekommen. Fast wie ein Fels, der über allem stand und alles ertrug, an dem sogar die fiesesten Scherze abprallten. Doch nun hockte er hier, auf dem Boden und wirkte so zerbrechlich, dass Kyo sogar Angst hatte ihn zu berühren. Er wusste nicht, was zu tun war, wusste nicht, wie er den Schlagzeuger trösten sollte, ihn von seinen Leiden befreien sollte. Kyo schluckte, hockte sich schließlich vor Shinya hin. "Shin?" fragte er vorsichtig. Shinya schluchzte wieder auf. "Kyo...es tut so weh, Kyo...es tut so weh..." brachte er hervor, sah auf. Kyo erwiderte Shinyas Blick und in seinem Innern schien sich alles zusammen zu ziehen, als er den Schmerz in den Augen des anderen sehen konnte. "Was tut weh, Shin? Was ist passiert?" fragte er und seine eigene Stimme zitterte kaum merklich. "Sie tun es Kyo...sie tun es..." schluchzte Shinya nur, doch das half Kyo auch nicht gerade weiter. Er schüttelte unverständlich den Kopf, überwand sich schließlich und zog Shinya in seine Arme. Der Drummer zitterte heftig und klammerte sich an Kyo, vergrub das Gesicht in seinem T-Shirt, wurde immer wieder von Schluchzern geschüttelt. Stumm hielt Kyo ihn im Arm. Er wusste einfach nicht, was er sonst tun sollte. Er fühlte sich unglaublich hilflos. Was war mit Shinya? Was tat weh? Und wer machte was? Kyo war verwirrt, strich dem anderen ab und zu sanft über den Rücken. Schließlich stand er auf und hob den größeren hoch. Er wusste nicht wie, aber er schaffte es Shinya zum Bett zu tragen und darauf zu legen. Er krabbelte neben ihn, deckte sie beide zu und hielt Shinya im Arm, während weitere Tränen flossen, der Schlagzeuger sich wieder an ihn klammerte und all den Kummer heraus ließ, der ihn so lange Stück für Stück von innen zerstört hatte. //Du bist so schön...zu schön für diese Welt...Du bist so rein...so rein, das ich mich nicht traue dich zu berühren...// Kyo seufzte, sah auf Shinya nieder, der neben ihm im Bett lag und noch immer schlief. Der Chibi war völlig erschöpft eingeschlafen, nachdem er fast 1 ½ Stunden nur geweint und geschluchzt hatte. "Was ist nur passiert Shinya? Wer hat dir so wehgetan?" Kyo wollte Shinya über die Wange streichen, zog seine Hand jedoch zurück. Es ging nicht. Er konnte ihn nicht berühren. Vorhin hatte er da nicht nachgedacht, hatte Shinya einfach nur trösten wollen und ihn deshalb in den Arm genommen. Aber jetzt ging es nicht mehr. Zwischen ihnen war ein Abgrund, so tief und bedrohend. Schwarz lag er vor Kyo und er konnte ihn nicht überwinden. Zu vieles hielt den Abgrund aufrecht und Kyo hatte das Gefühl, dass es nicht nur an ihm lag... Der Sänger stand vorsichtig auf, um den schlafenden nicht zu wecken. Er verließ das Zimmer, ging in die kleine Küchenecke und setzte Wasser auf. Wenn Shinya erwachte würde er sich bestimmt über eine Tasse Tee freuen. Kyo musste grinsen. Er stand doch tatsächlich hier und kochte Tee, was ja noch nicht weiter schlimm war, auch wenn es nicht zu ihm passte. Was allerdings seltsam war, war das er doch tatsächlich überlegte, ob er Shinya noch etwas zum Essen kochen sollte. Er lachte etwas über sich selbst, als er sich in Küchenschürze vorstellte. Doch sein Blick verfinsterte sich sofort wieder. "Was denk ich hier eigentlich für einen Scheiß!?" knurrte er zu sich selbst. Er hörte wie jemand von hinten an ihn heran trat, drehte sich jedoch nicht um, wusste auch so, dass es Shinya war. "Setz dich ruhig. Ich mach dir grade Tee." erklärte der Vocalist. Shinya erwiderte nichts, nickte nur, was Kyo sowieso nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu ihm stand. Langsam tappte Shinya zur Couch, ließ sich darauf nieder. Ihm war kalt und so drehte er die Heizung auf. Er beobachtete Kyo, wie er das heiße Wasser gerade in eine Tasse mit Teebeutel goss, die Tasse dann nahm und vor Shinya auf den Couchtisch stellte. "Domo arigatou..." murmelte Shinya leise, nahm die Tasse in die Hand und wärmte sich daran die Finger. Kyo ging ins Schlafzimmer, kam mit einer Decke zurück und legte sie dem Schlagzeuger um die Schulter. Wieder bedankte sich Shinya. Kyo winkte ab, setzte sich neben ihn auf die Couch und zündete sich eine Zigarette an. Er machte sich innerlich schon auf eine Predigt von Shinya gefasst, wie ungesund rauchen doch war, doch es kam nichts. Der Schlagzeuger blieb stumm. Kyo zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an. "Shin?" "Mhm...?" kam die leise Antwort. "Was ist los?" fragte Kyo vorsichtig weiter. "Sie haben es getan." "Was getan?" "Sie haben miteinander geschlafen, Kyo." "Wer?" "Kaoru und Toshiya." Stille. Geschlagene fünfzehn Minuten saßen die beiden Dirus nun schon nebeneinander und keiner von beiden hatte mehr ein Wort gesagt. Die Stille wurde immer bedrückender und irgendwann hielt es Kyo nicht mehr aus. "Himmel, Shinya! Du wusstest doch, dass sie sich lieben! Lass sie doch vögeln bis der Arzt kommt!" sagte er, etwas lauter als er vorgehabt hatte, und sah Shinya beinahe ärgerlich an. Die Augen des Schlagzeugers sahen Kyo an, nach und nach bildeten sich Tränen in ihnen, bis sie Shinya schließlich über die Wangen kullerten. Er vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte. "Ich...Shin....es tut mir leid....ich wollte nicht...also...." stammelte Kyo zusammen, war nun wirklich mehr als überfordert. Er hatte Shinya nicht zum Weinen bringen wollen! "Iie...du...du hast ja Recht..." schluchzte Shinya und schüttelte verzweifelt den Kopf. "Ich hab´s ja gewusst....aber als ich sie gesehen hab wie sie...Also..." er brach ab, schluchzte nur wieder. Er rang etwas nach Luft, kämpfte gegen die Tränen an und schaffte es schließlich seinen kleinen Ausbruch wieder zu beenden. Kyo atmete erleichtert auf. "Warum bin ich nur so...?" murmelte Shinya. "Eh? Was meinst du Shin?" fragte Kyo irritiert. "Warum bin ich nur so egoistisch..." Shinya starrte auf seine leere Tasse, die noch immer auf dem Tisch stand. "Egoistisch!? Shinya! Du bist doch nicht egoistisch!" Kyo wusste nun wirklich nicht wie der Schlagzeuger auf so etwas kam. "Doch...bin ich, Kyo." Shinya sah den blonden neben sich unglücklich an. "Ich sollte mich für sie freuen. Toshiya ist mein bester Freund! Und Kaoru ist auch mein Freund. Ich sollte mich für sie freuen!" Wieder schüttelte er verzweifelt den Kopf, ließ den ihn hängen. "Tust du das denn nicht?" fragte Kyo vorsichtig nach. "Iie." kam die Antwort. "Und warum nicht?" "Weil ich mich in einen der beiden verliebt habe." murmelte Shinya. Es traf Kyo wie ein Schlag und er keuchte auf. Deshalb hielt Shinya zusätzlich diesen Abgrund zwischen ihnen aufrecht! Er wollte gar nicht, dass Kyo näher an ihn ran kam! Deshalb! Alles deshalb! So vieles schoss Kyo nun durch den Kopf. Er war so dumm! Warum hatte er es nicht schon früher bemerkt!? Oder hatte er es gar nicht wahr haben wollen!? Es tat weh! Es tat weh verdammt! //Shinya! Warum hast du mir das gesagt!? Warum nur!?// Kyo rang nach Luft. Er hatte es nicht wissen wollen, hatte lieber weiter in seiner Traumwelt gelebt. Doch die war nun zerstört. Zerplatzt wie eine Seifenblase und die Wirklichkeit stürzte auf Kyo ein. Er bekam Kopfschmerzen. Immer wider hallten Shinyas Worte in seinen Gedanken wieder: >Weil ich mich in einen der beiden verliebt habe.< Kyo war so geschockt, dass er gar nicht bemerkte wie der Schlagzeuger das Hotelzimmer verließ. Erst eine halbe Stunde später versuchte Kyo seine Gedanken abzuschütteln und bemerkte, dass Shinya nicht mehr da war. Doch das war ihm nur ganz recht. Er wollte jetzt alleine sein. Zitternd rauchte der Sänger drei Zigaretten, stand dann schließlich auf. Er schwankte leicht, fühlte sich unglaublich schwach. Kyo tappte ins Badezimmer, schaltete die Dusche an, befreite sich rasch von seinen Klamotten und stellte sich unter den kalten Wasserstrahl. Er wollte wieder einen klaren Kopf bekommen, doch es half nichts. Also kam er wieder unter der Dusche hervor, stellte sie ab, schlüpfte in seine Boxershorts und betrachtete sich im Spiegel. Durch die Dusche war seine Schminke verlaufen, seine Augen blickten ihm stumpf entgegen. Er war blass, die Wangen etwas eingefallen. Er wollte sich nicht sehen. Er war hässlich! Er war schmutzig! Und er konnte Shinya niemals haben! Der Sänger holte aus und mit einem Klirren zerbrach der Spiegel. Blut tropfte ins weiße Waschbecken und beinahe fasziniert starrte Kyo auf die Flüssigkeit, die schließlich im Abfluss verschwand. Er sah auf seine Hand, die an ein paar Stellen etwas aufgerissen war, doch es war nicht weiter schlimm. Kyo seufzte, hatte wieder zu zittern begonnen. Wieder strömten die Gedanken über ihn ein. //Du bist schmutzig! Du wirst so etwas Reines wie ihn nie haben können! Er will dich nicht! Er hasst dich! Er hat dich abgewiesen! Du bist so schmutzig!// Und das waren nur wenige der Sachen, die auf ihn einschlugen. Schmerzlich zog sich in seinem Innern alles zusammen und Tränen vernebelten seinen Blick. Er hatte lange nicht mehr geweint, doch jetzt konnte er nicht anders. Er hatte keine Chance bei Shinya. Nie. Er war schmutzig... Zitternd griff Kyo nach einer relativ stumpfen Scherbe, ließ sich am Boden nieder. Er streckte den Arm aus und zog die Scherbe ohne zu zögern über die Haut. Immer wieder über die gleiche Stelle, bis das halb stumpfe Stück Spiegel die Haut schließlich mehr aufgerissen, als aufgeschnitten hatte und warmes Blut an seinem Arm herab rann. Doch Kyo hatte noch nicht genug. Er wollte, dass diese Gedanken weg gingen. Er wollte, dass der Schmerz sie vertrieb. Immer wieder zog er die Scherbe über den Arm. Sein weißes Handtuch war bereits rot von Blut, was sich nun auch auf dem Fußboden ausbreitete. Er sollte leiden. Er musste leiden. Er war nichts wert... Schließlich wurde Kyo schwarz vor Augen und er gab sich der Bewusstlosigkeit nur zu gerne hin... Toshiya lachte. "Nun guck doch nicht so Shinya! Wir machen uns heute einen schönen Tag!" Er stupste den Schlagzeuger neben sich an. "Mhm..." Shinya nickte nur schwach, begann sich dann langsam auszuziehen. Kaoru lächelte die beiden einmal an, befreite sich dann ebenfalls von seinen Klamotten und schlüpfte in den bereitgelegten, flauschigen Bademantel. Shinya schien dem Leader heute besonders ruhig zu sein und er machte sich ein wenig Sorgen. "Kaoru....guck doch nicht so...." bat Shinya leise. Er hatte dem Leader den Rücken zugedreht, die Röte stand ihm auf den Wangen und er musste daran denken, wie Toshiya ihn letztens in der Dusche überrascht hatte. Und jetzt stand er schon wieder hier, fast nackt. Lediglich seine knappe Hotpants hatte er noch an. Er nahm sich seinen weißen Bademantel, zog ihn über und band ihn zu. Erst dann zog er sich seine Hose aus und ließ sie mit seinen anderen Sachen im Spinnt verschwinden. Auch Toshiya hatte nun seinen Bademantel an und klemmte sich ein Handtuch unter den Arm. "Auf auf, Jungs!" flötete er gut gelaunt und schob die anderen beiden aus der Umkleidekabine. Der Bassist und Kaoru hatten bemerkt das Shinya niedergeschlagen schien und ihn so kurzerhand mit ins Wellness-Center geschleift, in der Hoffnung seine Laune würde sich bessern. Auch wenn Toshiya und Kaoru jetzt wirklich ein Paar waren, wollten sie die anderen doch nicht vergessen. Immerhin waren sie eine Band, eine Familie, Dir en grey. Kaoru musste schmunzeln, als er an ihre gemeinsame Zeit zurück dachte. Damals, als Kisaki La:Sadie´s verlassen hatte, hatte er fast gedacht das sie nie wieder Musik machen würden. Schließlich hatten die anderen ihn jedoch zum neuen Leader auserkoren und sie hatten sich gemeinsam wieder aufgerappelt. Und dann waren sie auf Toshiya gestoßen. Und mit ihm war eine neue Band entstanden: Dir en grey. Niemals hatten sie sich damals träumen lassen, dass sie einmal so viel Erfolg haben würden. Aber jetzt war es so und sie waren eine der bekanntesten Bands in ganz Japan. "Kao? Was grinst du so?" Toshiya stupste seinen Geliebten an, legte fragend den Kopf schief. Kaoru lächelte und winkte ab. "Ich hab nur an damals gedacht." erklärte er, sah dann zu Shinya. "Shinshin? Was möchtest du als erstes tun?" Der Schlagzeuger sah auf, zuckte dann mit den Schultern. Es war ihm egal. Alles war ihm egal. Es brachte ja doch nichts. Er sah wie glücklich Toshiya und Kaoru miteinander waren und es tat weh, denn er wusste, dass er kein Recht dazu hatte dieses Glück zu zerstören. "Sauna?" murmelte er also nur, weil er ganz genau wusste, dass die anderen beiden ihn so lange nerven würden, bis er sich für etwas entschied. "Wie du es wünschst! Auf geht's!" gut gelaunt hakte Toshiya sich bei Shinya unter, griff nach Kaorus Hand und zu dritt stapften sie zu den Saunaräumen. Sie legten ihre Bademäntel ab, banden sich lediglich die Handtücher um die Hüften und beanspruchten eine der kleinen Saunas für sich. Kaoru setzte sich gleich auf die höchste Stufe, Toshiya eine darunter und Shinya neben Toshiya. Der Bassist schob Kaorus Beine auseinander, setzte sich dazwischen und sah lächelnd zu ihm auf. Shinya wandte den Blick ab, konnte das nicht sehen. Aber dennoch...Es war fast wie ein Zwang. Langsam drehte er den Kopf wieder, sah die anderen beiden doch wieder an. Kaoru hatte sich gerade nach vorn gebeugt, um nun die Arme um Toshiyas Hals zu legen und ihm etwas ins Ohr zu flüstern, was den Bassisten erröten ließ. Er warf seinem Leader einen verliebten Blick zu. Sie schienen Shinya schon völlig vergessen zu haben, waren voll und ganz in ihrer Welt versunken. Toshiya drehte den Oberkörper etwas mehr, so dass er Kaoru zärtlich küssen konnte. Kaoru beugte sich etwas nach vorn, legte die Arme um Toshiya. "Hier haben wir uns das erste mal geküsst..." flüsterte er in das Ohr seine Geliebten. Dieser errötete, warf ihm einen sanften Blick zu und drehte sich ein wenig. Ihre Lippen trafen sich zu einem innigen Kuss. Kaoru vergaß alles um sie herum, ließ sich von seinen Gefühlen mitreißen und drückte Toshiya enger an sich. Die beiden hatten Shinya tatsächlich einen Moment lang vergessen, doch dann wurde sich Kaoru wieder bewusst, dass sie ja nicht allein waren und er ließ von Toshiya ab. Er wandte den Kopf zur Seite und sah Shinya an. Der Schlagzeuger errötete, als Kaoru ihm direkt in die Augen sah und hastig wandte er den Blick ab. Das er die beiden auch so anstarren musste! War ja furchtbar! "Gomen nasai, Shin." sagte der Leader nun. "Weißt du, wir sind ja noch nicht lang zusammen und sind eben noch...na ja...eben verrückt nacheinander. Verzeih." Kaoru lächelte entschuldigend. Shinya schwieg einen Moment, dann setzte er ein Lächeln auf, von dem niemals jemand sehen würde, dass es nicht echt war. "Ach was, Kao! Ist schon okay! Es stört mich nicht, ehrlich!" Er winkte ab. "Ist halt immer bisschen doof, weil man nicht hin gucken will, aber auch nicht weg gucken kann." Verlegen sah er die beiden an. Toshiya schenkte ihm ein Lächeln, war froh, dass Shinya sich wieder gefangen zu haben schien. "Also uns stört es nicht, wenn du uns anguckst. Nicht wahr, Kaoru?" Der Angesprochene nickte bestätigend. "Ich meine, wenn wir uns plötzlich küssen müssen wir auch damit rechnen, dass du uns anguckst. Das ist schon okay!" "Schön! Damit hätten wir das dann geklärt!" Shinya lächelte noch einmal, versank dann jedoch in seinen Gedanken. Gedanken, von denen die anderen beiden niemals erfahren durften... "Wisst ihr eigentlich wie verführerisch ihr zwei gerade ausseht!?" Kaoru lachte und sah erst Shinya und dann Toshiya an. Ja, die zwei sahen wirklich mehr als geil aus. Ihre schlanken Körper glitzerten von Schweiß, leichte Röte zierte ihre Wangen. Kaoru sah Toshiya an, grinste. "Du siehst aus wie beim Sex." hauchte er dann und fuhr sich lüstern über die Lippen. Der Bassist errötete sofort noch mehr, sah Kaoru vorwurfsvoll an. "Kao! Wir sind immer noch nicht allein!" meinte er und schob den Leader nur mit Mühe von sich, als dieser ihn hatte küssen wollen. Schmollend sah Kaoru seinen Liebsten an. "Uhm...wie gesagt, das ist schon okay!" meinte Shinya rasch und winkte ab. "Ich versteh das schon! Kein Problem!" Er setzte ein leicht verlegenes Grinsen auf, lehnte sich dann zurück und starrte wieder vor sich hin, während die anderen beiden in einen leidenschaftlichen Kuss verfielen. Shinya spielte an seinen Fingern rum, sah aus den Augenwinkeln jedoch immer wieder zu Toshiya und Kaoru. Oh, wie sehr er sich wünschte mit ihm den Platz tauschen zu können. ER wollte es sein, der so geküsst wurde, der so zärtlich gestreichelt wurde, so geliebt wurde. Warum musste das auch alles so kompliziert sein? Shinya seufzte. Toshiya war immerhin sein bester Freund, er konnte doch nicht einfach seine Beziehung zerstören! "...Shinya?" "Huh!?" Shinya sah auf und stellte erschrocken fest, dass Kaoru ihn schon mehrmals angesprochen zu haben schien. "Gomen nasai. Was ist denn?" fragend sah der Schlagzeuger den Leader an, welcher einen Arm um Toshiya gelegt hatte. "Ich hatte dich gefragt, was eigentlich zwischen dir und Kyo läuft." wiederholte Kaoru und sah den Chibi fragend an. Der blinzelte nur irritiert zurück. "Ehm...Was sollte zwischen uns sein?" fragte er irritiert und sah Kaoru weiter an. "Na ja, ihr geht so vertraut miteinander um. Kyo scheint bei dir richtig aufzublühen. Und wenn ich daran denke wie er ausgerastet ist als es dir so schlecht ging und du dann auch noch verschwunden warst..." Er zog die Augenbrauen hoch. "Was läuft da? Ich meine ich bin doch nicht blind!" "Da läuft doch gar nichts." Shinya blinzelte ein paar Mal, schüttelte den Kopf. "Kyo und ich verstehen uns eben ganz gut. Mehr nicht." Er strich sich ein paar vom Schweiß feuchte Haarsträhnen hinters Ohr. Kyo und er? Nein, das konnte er sich wirklich nicht vorstellen. Sicher, das Warumono war ein guter Freund und Shinya verstand sich wirklich mit ihm, aber eine Beziehung? Nein, das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. ...Oder doch? Verwirrt über diese plötzlichen Gedanken starrte Shinya wieder auf seine Hände. War Kyo denn wirklich so anders wenn er mit ihm zusammen war? Shinya hatte nie bemerkt das sich der Sänger ihm gegenüber anders verhielt als den restlichen Dirus gegenüber. Ob Kaoru Recht hatte? War da mehr als Freundschaft? Der Schlagzeuger war plötzlich verunsichert. Wenn das wahr war, was Kaoru vermutete, dann liebte Kyo ihn. Und er hatte es nie bemerkt. War er denn wirklich so blind? Jetzt wo er darüber nachdachte musste er nämlich wirklich zugeben, dass Kyo nur bei ihm manchmal seine grimmige Maske ablegte, lachte und sogar Scherze machte, dass er sich beinahe ängstlich um Shinya sorgte, gerne bei ihm war und die Nähe des Schlagzeugers anscheinend genoss. Shinya nickte. Kyo hatte ihm schon ein paar Mal gesagt, dass er gerne bei ihm war. Aber ob da mehr als Freundschaft war? "Du hättest ihn nicht drauf ansprechen sollen." flüsterte Toshiya leise und beobachtete Shinya, wie der mehr und mehr in seinen Gedanken versank. "Na ja, ich hatte nicht gedacht das es ihm noch nicht aufgefallen ist." Kaoru zuckte mit den Schultern, strich seinem Liebsten über den Rücken und sah ebenfalls zum Chibi. "Du weißt doch das Shinya schüchtern ist und nicht sehr viel Selbstvertrauen hat. Ich glaube selbst wenn Kyo ihm direkt ins Gesicht sagen würde, dass er ihn lieben würde; Selbst dann würde Shinya nicht glauben können das man gerade so was wie ihn lieben kann. Armer Shinya...er sollte wirklich mal selbstbewusster werden!" Toshiya seufzte, schmiegte sich an Kaoru und lauschte dem vertrauten Herzschlag des anderen. Der Leader nickte. "Sollten wir den beiden etwas unter die Arme greifen?" fragend sah er den Bassisten an, der auf die Frage hin den Kopf schüttelte. "Iie, lieber nicht. Das müssen die beiden allein auf die Reihe bekommen." kam die Antwort. Kaoru überlegte kurz. "Shinya hat mir gesagt, dass sein Herz bereits jemanden gehört..." viel es ihm dann wieder ein und er betrachtete nachdenklich den Drummer. Toshiya sah Kaoru überrascht an. "So? Hat er das gesagt?" fragte er noch mal nach und Kaoru nickte. "Hai. Ich hab es durch die ganze Aufregung um ihn beinahe vergessen." Er erinnerte sich an dem Tag, als Shinya ihm das gesagt hatte, erinnerte sich daran, was er damals getan hatte. Kaoru biss sich auf die Unterlippe. Er hätte es wirklich nicht tun dürfen. Er hatte den Chibi verletzt, das wusste er nur zu gut. Allerdings hatte er keine Ahnung. War es wirklich nur so gewesen, dass Shinya nun mal einen anderen liebte und nur von ihm geküsst werden wollte? Oder liebte er vielleicht sogar eine Frau? Kaoru betrachtete die schlanke Gestalt, die weiblichen Züge, den schönen Körper...//Was denke ich hier überhaupt!? Ich bin mit Toshiya zusammen und liebe nur ihn!// Kaoru seufzte, schüttelte den Kopf um solche Gedanken daraus zu vertreiben. Natürlich war Shinya schön und sie waren Freunde. Trotz allem ging es ihn aber nichts an in wen sich der Chibi verliebte. Wenn Shinya Hilfe brauchte musste er nur fragen und Kaoru hoffte, dass der Schlagzeuger das wusste. Toshiya quietschte auf, als das eiskalte Wasser an seinem Körper herab rann. Sie hatten die Sauna verlassen und waren gerade dabei sich kalt ab zu duschen. Shinya war bereits fertig mit der Abkühlung und schlüpfte gerade wieder in seinen Bademantel, als Kaoru ihn in die Arme schloss. Stocksteif blieb der Schlagzeuger stehen, hielt den Atem an. "Wenn´s dir nicht gut sagst du Bescheid, ne?" flüsterte Kaoru leise, so dass nur Shinya es hören konnte. Der nickte beinahe etwas hektisch und schluckte. "Okay..." Kaoru ließ ihn wieder los, ging dann lächelnd zu Toshiya, der vergnügt unter dem kalten Wasser hin und her sprang. Shinya derweil stand noch immer wo er war, sah dem Leader nach und versuchte das Rasen seines Herzens zu beruhigen. Er hatte sich fürchterlich erschreckt als Kaoru ihn plötzlich in den Arm genommen hatte. Er entspannte sich nur mühsam wieder, griff nach seinem Handtuch und rubbelte sich damit durch die nassen Haare. "Was machen wir jetzt!?" fragte Toshiya den Drummer schließlich, schlüpfte ebenfalls wieder in seinen Bademantel und hängte sich sein Handtuch über die Schultern. Shinya sah ihn an, zuckte nur mit den Schultern und blieb stumm. Kaoru sah ihn an, legte dann eine Hand auf die Schultern des Chibi´s und drückte sanft zu. Sofort verzog Shinya das Gesicht. "Ich glaube unser Schlagzeuger hier braucht ´ne Massage!" meinte Kaoru und schon schob er Shinya vorwärts. Toshiya hatte er an der Hand genommen. "Du solltest dich erst mal ordentlich anziehen!" Der Bassist lachte vergnügt und band Kaoru den Bademantel zu. Der Leader nickte dankend und zu dritt tappten sie durch das Gebäude, um nur wenig später den Massagebereich zu betreten. Shinya seufzte auf, schloss die Augen und entspannte sich mehr und mehr unter den fähigen Händen des hübschen Masseurs. Der Drummer hatte Kaoru und Toshiya darum gebeten allein in einen der kleinen Massageräume zu gehen, denn wenn die beiden bei ihm waren konnte er sich unmöglich entspannen. Die zwei waren zwar etwas verwirrt gewesen, hatte Shinya jedoch seinen Willen gelassen und sich in das Nebenzimmer verkrümelt. Und nun lag Shinya hier, auf dem Bauch, die Augen geschlossen, lediglich ein knappes Handtuch über dem Hintern und ansonsten splitterfasernackt. Er genoss die entspannenden Berührungen des Mannes, welcher neben der Liege stand und sich seiner Arbeit widmete. Shinya seufzte ein weiteres Mal auf und wünschte sich, dass es SEINE Hände wären, die ihn massierten. "Entspannen Sie sich..." meinte der Masseur in gebrochenem Japanisch und Shinya nickte. Er schimpfte innerlich mit sich selbst, dass er sich sofort wieder verspannte, wenn er auch nur an IHN dachte. Das musste aufhören! Er erwiderte seine Liebe nicht und Shinya sollte sich langsam damit abfinden. Vielleicht...ganz vielleicht sollte er es wirklich in Betracht ziehen etwas mit Kyo anzufangen. Vielleicht sollte er sich sozusagen um verlieben!? Kyo würde seine Liebe vielleicht sogar erwidern, im Gegensatz zu IHM. "Ich sagte doch Sie sollen sich entspannen!" Die Stimme des Masseurs klang beinahe vorwurfsvoll. "Gomen nasai...mir geht nur so viel durch den Kopf." murmelte Shinya leise und versuchte an etwas anderes zu denken, beschloss allerdings noch mit Kyo zu reden, sobald er wieder zu Hause war. Er merkte wie er immer müder wurde, ließ es zu und hatte die Augen geschlossen. Er dämmerte langsam weg, wehrte sich allerdings auch nicht dagegen und war nur wenig später schließlich eingeschlafen. Toshiya stöhnte auf, als er spürte wie Kaorus Hand zwischen seine Beine fuhr und ihn zu streicheln begann. Sie beide waren allein im Raum, hatten es einfach nicht länger ausgehalten und die Masseure weggeschickt. Nun lagen sie zusammen auf einer Liege, küssten sich leidenschaftlich. Kaorus Zunge widmete sich Toshiyas Oberkörper, strich über die Haut und war schließlich an einer der beiden Brustwarzen angekommen. Er begann diese empfindliche Stelle mit den Lippen zu verwöhnen, mit der Zunge zu streicheln und stellte zufrieden fest, wie sich die Knospe unter diesen Liebkosungen aufrichtete und verhärtete. Frech biss Kaoru einmal sanft hinein, brachte Toshiya so zum aufkeuchen, küsste die malträtierte Stelle jedoch sofort tröstend. "Shinya....ist doch nebenan..." flüsterte Toshiya und konnte es dennoch nicht verhindern, dass sich sein Becken wie von allein anhob und sich der Hand des anderen entgegen drückte, welche ruhig zwischen seinen Beinen lag. "Ich glaube nicht, dass er uns belauscht..." erwiderte Kaoru leise und umfasste das Glied des anderen, begann es zärtlich zu massieren. "Hnn..." Toshiya legte den Kopf in den Nacken. "Wer...sagt denn was...von belauschen....?" hauchte er und biss sich auf die Unterlippe, unterdrückte so ein Stöhnen, als er spürte wie Kaoru unter leichtem Druck mit dem Daumen über die empfindliche Spitze seines Gliedes fuhr. Der Leader ging nicht weiter auf Toshiyas Frage ein, legte ihm lediglich einen Finger auf die Lippen, zum Zeichen dass er doch ruhig sein sollte. Er lächelte, versiegelte die Lippen des anderen dann mit den eigenen und kostete diesen süßen Geschmack. Shinya lauschte auf. Das war gerade doch nicht etwa ein Stöhnen gewesen.... Oder doch? Unsicher setzte der Drummer sich auf, sah sich um. Er war allein im Raum, war anscheinend eingeschlafen. Shinya rieb sich über die Augen, schwang die Beine von der Liege. Und schon wieder. Das hatte er sich jetzt wirklich nicht mehr eingebildet. Das war ganz sicher ein Stöhnen gewesen. Mit großen Augen starrte Shinya auf die Tür, die zum Nebenraum führte, in welchem sich Kaoru und Toshiya befanden. Der Schlagzeuger schluckte. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein, oder? - Ein Keuchen. - Okay, die beiden taten es eindeutig. Shinya blieb hocken wo er war, starrte weiterhin auf die Tür und kaute auf seiner Unterlippe rum. Er wollte das nicht hören, wollte sich nicht vorstellen müssen wie die beiden sich ihrer Liebe hingaben. Er konnte das einfach nicht. Es ging nicht... Stumme Tränen rannen über seine Wangen. Er gönnte es den beiden wirklich, ganz ehrlich. Aber das war dann doch zu viel. Das ging zu schnell. Shinya hatte sich langsam dran gewöhnen wollen und nun war er schon das zweite Mal Zeuge wie die beiden miteinander schliefen. Das ging doch nicht! Warum nur!? Warum tat man ihm das an!? "Es tut so weh...es tut so unglaublich weh..." Shinya schluchzte auf, vergrub das Gesicht in seinen Händen. Die Geräusche aus dem Nebenraum waren zu deutlich zu hören. Und der Schlagzeuger wurde regelrecht gezwungen sich vorzustellen was genau Kaoru und Toshiya gerade taten. "Hnn...fester Kao....Aah..." Das war Toshiyas Stimme, wie sie laut stöhnte. Shinya zitterte. Nein, er wollte das nicht. Er wollte das nicht mit anhören, doch er konnte sich auch nicht bewegen. Stocksteif hockte er auf seiner Liege, schluchzte leise vor sich hin. "Bitte...bitte hört auf..." flehte Shinya, sank kraftlos zur Seite. Sein Körper wurde von Schluchzern geschüttelt und er hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Er schluckte ein paar Mal hart, doch es brachte nichts. Der Kloß in seinem Hals blieb. "Bitte nicht...." Shinya unterdrückte ein Leidensschrei, wollte nicht, dass die beiden ihn vielleicht hörten und ihn so sahen. Er wollte nicht, dass sie wussten was in ihm vorging. Aber am liebsten würde er jetzt zu ihnen stürmen, sie auseinander reißen... "Oh bitte...es soll aufhören...es tut so weh...es tut so weh..." schluchzte Shinya. Er krümmte sich, seine Wangen waren bereits tränennass und da wo seine Tränen hingefallen waren, waren dunkle Flecke auf der Liege. "Ich will das nicht..." Shinya richtete sich mit Mühe auf, sah sich im Raum um. Er wollte das nicht hören, wollte nicht immer daneben stehen und zusehen müssen wie Kaoru und Toshiya sich liebten. Eher wollte er sterben! Zittrig stand der Schlagzeuger auf, dass er nichts anhatte bemerkte er gar nicht. Es war ihm egal. Warum nur!? Warum tat man ihm das an!? Sein Herz tat so unglaublich weh...Shinya sah sich weiter um, entdeckte aber nichts, was ihm behilflich sein könnte. Also trat er ans Fenster, schlug kurzerhand mit der bloßen Faust durchs Glas, welches sofort zerbrach und in einzelnen Stücken zu Boden rieselte. Blut tropfte hinunter und färbte einzelne Scherben rot. Shinya betrachtete den Schnitt am Handrücken, sah dem Blut fasziniert zu, wie es herab rann und weiter zu Boden tropfte. Die Tränen waren mittlerweile versiegt. Shinya konnte einfach nicht mehr weinen. Er bedauerte nicht, was er jetzt vorhatte. In seinem Innern war nur eine Leere. Leere und dieser unglaubliche Schmerz. Zitternd bückte sich der Schlagzeuger, hob eine der spitzen Scherben auf. Ja, damit würde es gehen. "Verzeiht mir...ich kann das aber nicht....ich ertrage es nicht...Ich liebe dich doch...warum siehst du das nicht?" Shinya schloss die Augen, ein weiteres Stöhnen erklang, als wäre es eine Antwort. Der Schlagzeuger lachte bitter, setzte die Scherbe an seinem Handgelenk an. Er drückte leicht zu, die Haut unter der scharfen Kante platzte auf. Es war noch keine gefährliche Verletzung, aber die würde es gleich sein. Gerade als der Schlagzeuger die Scherbe der Länge nach über seinen Arm ziehen wollte, so die Pulsschlagader zerstören wollte, gerade als er seinem Leid ein Ende setzen wollte, schlossen sich zwei Arme um ihn. Shinya zuckte erschrocken zusammen, ließ vor Schreck die Scherbe fallen. War er es etwa? Wollte er ihn aufhalten? Hielt er ihn endlich in den Armen!? "Kao...ru....?" wieder stiegen Shinya Tränen auf und er schluchzte. "Iie, nicht Kaoru." sagte eine Stimme. Es war eine fremde Stimme, Shinya kannte sie nicht. Dennoch, die Arme die ihn hielten, der warme Körper an den er gezogen wurde...Es tröstete ihn, gab ihm Halt. Shinya wandte sich um, blinzelte ein paar Tränen weg und schaute genau in die Augen des hübschen Masseurs, welcher sich vorhin seiner angenommen hatte. Natürlich...warum hatte er auch gehofft das es Kaoru war, der ihn hielt? Der trieb es ja gerade fröhlich mit Toshiya. Wieder lachte Shinya bitter, dann gaben seine Beine nach. Er machte sich schon auf einen harten Aufprall im Scherbenhaufen gefasst, wurde jedoch von zwei starken Armen aufgefangen und schließlich hochgehoben. Erschöpft lehnte Shinya den Kopf an die Schulter des ihm fremden, blonden Mannes. Er schloss die Augen, wehrte sich nicht, war auch viel zu kraftlos dafür. Der Masseur trug ihn zurück zur Liege, legte ihn darauf und strich ihm ein paar Haarsträhnen aus der Stirn. "Du liebst ihn. Hai?" die fragenden blauen Augen des Europäers ruhten auf Shinya. Der Schlagzeuger nickte kaum merklich, rollte sich schließlich auf den Bauch, sah stumpf auf einen unbestimmten Punkt an der Wand. "Wer sind Sie?" fragte der Chibi nun seinerseits, rutschte etwas zur Seite, als der Europäer sich neben ihn setzte, ihm eine Hand auf den Rücken legte. "Sven." antwortete der Blonde, sah Shinya weiter an. Der wiederum schloss die Augen wieder. Er war froh jetzt nicht alleine zu sein, war froh, dass jemand bei ihm war und irgendwie hatte er das Gefühl das sich dieser Sven wirklich um ihn sorgte. Nebenan war noch immer regelmäßiges Stöhnen zu hören. Zwischen Shinya und Sven breitete sich allerdings Stille aus. Es war bedrückend und Shinya war erleichtert, als der Blonde diese Stille durchbrach und er sich auf seine Stimme konzentrieren konnte und dem Stöhnen und Keuchen nicht mehr lauschen musste. "Du willst geliebt werden, hai?" fragte der Europäer und strich Shinya sanft über den Rücken. "Hai. Ich will geliebt werden...von ihm..." Shinya seufzte, öffnete die Augen wieder und sah beinahe sehnsüchtig zu dem Scherbenhaufen hinüber. "Du willst leiden, hai?" fragte Sven weiter. "Hai...Ich...ich will diesen Schmerz nicht spüren..." flüsterte Shinya leise, verzweifelt. "Du willst den seelischen Schmerz mit körperlichen überspielen?" Die Hand des Blonden lag auf Shinyas Hintern, doch es war ihm egal. Alles war ihm egal. "Hai." antwortete er nur und rührte sich nicht. "Soll ich...dir helfen?" Die Augen des Europäers blitzten auf und irgendetwas warnte Shinya vor ihm. Er sagte nichts, sah ihn nur an und bekam plötzlich Angst. Natürlich! Er war so dumm! Diese lustvollen Blicke, die dieser Sven ihm zuwarf, die Hand auf seinem Hintern...Natürlich! "Ich...will allein sein...Weil...weil..." stammelte Shinya leise, versuchte die Hand des Blonden von sich zu schieben, der ließ das jedoch nicht zu. Nun bekam der Chibi es wirklich mit der Angst zu tun. "Bitte..." wimmerte er. Er hatte Angst. Er hatte furchtbare Angst, weil er ganz genau ahnte was Sven vorhatte. "Sei nicht traurig. Ich helfe dir." Der Blonde stand auf und mit großen Augen sah Shinya ihm dabei zu, wie er seine Hose öffnete und nach unten zog. "Iie...nicht..." flüsterte Shinya leise, stand auf, wurde jedoch am Arm gepackt und zurück gehalten. "Du wolltest doch leiden..." flüsterte Sven und drückte Shinya vor sich auf die Knie. "Ich helfe dir nur. Hab keine Angst." Aber Shinya hatte Angst. Natürlich hatte er Angst. Er wollte das nicht, doch er war zu schwach um sich zu wehren. Kraftlos sank er auf die Knie, Sven trat näher und angewidert wurde Shinya regelrecht gezwungen auf dessen Erregtheit zu blicken. "Los, nimm ihn in den Mund. Es ist gar nicht schwer." Der Blonde legte dem Japaner eine Hand auf den Hinterkopf. "Iie...iie..." flehte Shinya noch, doch dann wurde sein Kopf schon nach vorne gedrückt und er so dazu gezwungen das Glied des ihm völlig Fremden in den Mund zu nehmen. Shinya schluchzte auf. Er hatte keine Kraft mehr. Er war zu schwach und konnte sich nicht wehren. Tränen ließen alles vor seinen Augen verschwimmen und ihm wurde schlecht. "Wenn du nicht willst, dass ich Kaoru-sama erzähle, dass du sterben wolltest, solltest du jetzt etwas für mich tun." hauchte der Europäer bedrohlich. Shinya wimmerte. Er wollte auf keinen Fall, dass Kaoru von seinem Selbstmordversuch von eben erfuhr. Er durfte niemals wissen wie schwach er war, durfte niemals wissen wie verzweifelt er war. "Los, du hast eine Zunge und weißt bestimmt damit umzugehen." erklang die Stimme des anderen. Es widerte Shinya an und er keuchte auf, als der Blonde leicht in seinen Mund stieß. Ihm blieb nichts anderes übrig. Kaoru durfte davon niemals erfahren... Shinyas Blick war leer, als seine Zunge anfing die Spitze der Erregtheit zu umspielen. "Nicht so zaghaft!" knurrte Sven, stieß wieder nach vorn, so das Shinya kurz die Luft wegblieb und er die Augen schloss. Er tat nichts mehr, hockte stumm da, während der Mann über ihm immer wieder in seinen Mund stieß, ab und zu stöhnte. Oh Gott...es widerte ihn so an. Aber Shinya konnte nichts tun...Plötzlich spürte er eine warme Flüssigkeit auf seiner Zunge und er riss erschrocken die Augen auf. "Schluck es!" forderte der Blonde und Shinya tat was er sagte. Er schluckte die zähe Flüssigkeit hinunter. Es schmeckte so grausam. Er wollte das nicht...Ein Rest der Saftes floss ihm am Kinn herab, tropfte auf seine nackte Brust. Shinya gab keinen Laut von sich. Diese Genugtuung würde er diesem Sven nicht auch noch geben. Er wischte sich lediglich Tränenreste von den Wangen, denn auch weinen würde er nicht mehr. Vielleicht war es gut so. Vielleicht sollte er leiden. Der Tot war ihm eben nicht vergönnt. Er sollte leiden... Grob wurde Shinya wieder auf die Beine gezerrt. Der Blonde drückte den Schlagzeuger nach vorn, so dass dieser mit dem Oberkörper auf der Liege stützte. Entsetzte spürte Shinya, wie der Europäer von hinten an ihn heran trat. Nein, nein...das konnte nicht sein! Schmerzen vernebelten seinen Blick, als der Peiniger mit einem einzigen Stoß brutal in ihn eindrang. Shinya biss sich so sehr auf die Unterlippe, dass diese anfing zu bluten. Aber nur so hatte er sich einen Schmerzensschrei verkneifen können. Er würde keinen Laut von sich geben. Keinen einzigen! "Hmm....du bist so eng..." stöhnte der Blonde gerade und sah auf den schlanken Japaner unter sich. Shinya war eingerissen, blutete etwas. Er hatte das Gefühl zerrissen zu werden. Es tat so unglaublich weh, so furchtbar weh. Und das einzige, was Shinya wollte war zu sterben. Auf der Stelle. "Ruf doch um Hilfe...deine Freunde sind immer noch nebenan und ziehen sich bestimmt grade an...Oder sie starten Runde zwei..." Der Europäer lachte gehässig. Er wusste genau das Shinya nicht um Hilfe schreien würde. Und zur Bestätigung schüttelte der Japaner den Kopf. Nein, niemals. Er würde nicht nach Toshiya und Kaoru rufen. Er hatte diesen Schmerz bestimmt verdient. Und außerdem...außerdem lenkte dieser körperliche Schmerz ihn von dem seelischen Leid ab, was noch immer in seinem Inneren tobte. Shinya ließ es über sich ergehen, als der Blonde begann immer wieder in ihn zu stoßen. Und bei jedem weiteren Mal schrie Shinya innerlich auf, doch nie kam ein Laut über seine Lippen. Das würde er ihm nicht gönnen. Niemals. Das Keuchen seines Peinigers wurde lauter. Am liebsten hätte Shinya sich die Ohren zugehalten. Aber er tat es nicht. Er lehnte sich lediglich noch etwas mehr auf die Liege, blieb ansonsten reglos. Kaoru durfte niemals davon erfahren, was alles in diesem Raum hier geschehen war, niemals! "Ah...shit..." der Europäer hatte die Hände auf Shinyas Hüften gelegt, um ihn rhythmisch immer wieder gegen sich zu pressen, im gleichen Takt zu seinen Stößen. Doch es dauerte nicht mehr lang und der Körper des Blonden erzitterte und er kam ein zweites Mal an diesem Tag, spritzte seinen Samen tief in den gequälten Körper unter sich. Dann ließ er von dem Japaner ab, zog sich aus ihm zurück, so dass Shinya eine weitere, heftige Welle des Schmerzes durchfuhr. Doch der Blonde beachtete das verzogene Gesicht seines Opfers nicht weiter. "Und das bleibt unter uns. Sonst erzähl ich deinem Kaoru-sama wie schmutzig du bist, erzähl ihm das du sterben wolltest, sag ihm, dass du ihn liebst." Shinya sank zusammen, fiel auf die Knie und blieb reglos hocken. Er hörte die Drohungen, hörte wie der Europäer sich seine Hose wieder anzog und schließlich den Raum verließ. Shinya blieb sitzen, bewegte sich nicht, wartete erst noch, bis der Schmerz etwas abgeklungen war. Erst dann stand er auf. Sofort durchzog seinen Körper wieder ein schmerzvolles Ziehen und er keuchte auf. Zittrig schlüpfte Shinya in seinen Bademantel, zögerte, trat dann jedoch aus dem Raum hinaus auf dem Flur. Er wollte duschen. Sich von Blut, Sperma und diesem Ekel befreien... Geduscht und bereits wieder angezogen hockte Shinya in der Umkleidekabine und wartete. Ob Kaoru und Toshiya ihn schon suchten? - Sicher nicht. Bestimmt hatten die beiden noch ihren Spaß, während er hier hockte und versuchte die Qual von eben zu vergessen. "Verdammt...alles ist gut Terachi...alles ist gut..." murmelte Shinya zu sich selbst, versuchte es sich einzureden, auch wenn er genau wusste das gar nichts gut war. Aber was sollte er schon tun? Gar nichts konnte er machen, gar nichts. Shinya seufzte, lehnte sich zurück. Er sollte sich damit abfinden... Aber er fühlte sich so unglaublich schmutzig....Er hatte drei Mal so lang geduscht als sonst, sich mehrmals gewaschen, aber es half alles nichts. Er war und blieb dreckig. So konnte er Kaoru und den anderen doch nie wieder unter die Augen treten! Was sollte er denn jetzt nur tun? Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als sein Handy klingelte. Shinya zuckte erschrocken zusammen. Er hasste dieses Ding, aber als Schlagzeuger einer berühmten Rockband war man wohl gezwungen so ein Teil zu haben. Shinya seufzte, kramte das Minitelefon heraus und sah auf den Display. "Die?" Shinya hob fragend die Augenbrauen. Eigentlich war er ganz und gar nicht in der Verfassung sich jetzt mit diesem Spaßvogel zu beschäftigen. Er drückte weg. "...45 Anrufe in Abwesenheit?" Shinya sah erstaunt auf den Display des Handys. In so kurzer Zeit so viele Anrufe? Stimmte irgendetwas nicht? Er seufzte, stellte fest, dass ausnahmslos alle Anrufe von Die´s Handy oder dem Hotel stammten. Irgendetwas musste passiert sein. Also überwand der Drummer sich, wählte die Nummer seines Bandkollegen und wartete. Es tutete nur einmal und ein abgehetzt klingender Die hob ab. "Man verdammt was treibt ihr!?" fauchte der Rotschopf und erschrocken zuckte Shinya zusammen. Es stimmte eindeutig etwas nicht. "Was...was ist denn los?" brachte Shinya sich dazu zu fragen. Er war heiser, seine Stimme versagte beinahe, weshalb er sich räusperte, doch es brachte nichts. "Scheiße! Ich versuch euch schon seit Ewigkeiten zu erreichen aber weder du, noch Toto oder Kaoru gehen an diese dummen Handys! Wozu habt ihr die Teile!?" fauchte Die und wieder zuckte Shinya zusammen, schrumpfte regelrecht in sich zusammen. "Was...ist denn passiert?" fragte er leise. "Ich bin im Krankenhaus." Die schien sich wieder beruhigt zu haben. Dafür aber Shinya nicht. "Du bist WAS!?" der Schlagzeuger war aufgesprungen, doch ein plötzlicher Schmerz überwältigte ihn und so sackte er zurück auf die Bank. "Ich bin hier im Krankenhaus. Mir geht's gut, aber Kyo nicht." kam die Antwort. "Was ist mit ihm!? Was ist mit Kyo! Sag schon! Die! Was ist mit ihm!?" fragte Shinya panisch. Angst, er hatte Angst. Angst, dass Kyo es wieder getan hatte. "Ich hab ihn bei sich im Badezimmer gefunden. Er hat sich den ganzen Arm aufgeschnitten." Der Rotschopf seufzte. Shinya sagte nichts mehr. Kyo hatte es also wieder getan...Tränen stiegen dem Chibi auf. "Wie...geht's ihm...." brachte er unter großer Anstrengung hervor und seine Stimme zitterte. "Jetzt wein doch nicht, Shinshin..." sagte Die beinahe liebevoll. "Du kennst doch unser Warumono. Den bringt so schnell nichts um." "Die!" Shinya atmete einmal tief durch. "Mit so was macht man keine Witze..." flüsterte er dann und fasste sich automatisch an den kleinen Schnitt an seiner Pulsschlagader. "Ist ja gut. Kyo geht's soweit wohl wieder ganz gut. Sicher bin ich aber nicht. Ich versteh kein Wort von dem was die hier faseln! Alles Deutsche! Und sie wollen mich nicht zu Kyo lassen." Der Gitarrist fuhr sich durch die rote Mähne, was Shinya natürlich nicht sehen konnte. "In welchem Krankenhaus bist du?" fragte Shinya und stand langsam auf. "Ehm...Betel-Krankenhaus nennt sich das." erwiderte Die. "Ist gut. Bleib da und versuch weiter was über Kyo rauszufinden und zu ihm zu kommen." Shinya versuchte ruhig zu bleiben, auch wenn noch immer unaufhaltsam Tränen seine Wangen herab liefen. "Hai, mach ich." erwiderte Die. "Sammel du Kaoru und Toshiya ein und komm her. Okay?" "Ist okay. Bis dann." Shinya legte auf. Er steckte das Handy zurück in die Tasche, wischte sich energisch die Tränen aus dem Gesicht und drehte sich um. Er wollte gerade aus dem Umkleideraum treten, als die Tür geöffnet wurde und Kaoru und Toshiya vor ihm standen. Geschockt blieb Shinya stehen, sah genau in die Augen des Leaders und begann sofort zu zittern. Das Lächeln, welches bis eben noch Kaorus Lippen geziert hatte verschwand, als er Shinya vor sich sah. Der Schlagzeuger hatte sich bereits wieder angezogen, seine Haare waren vom Duschen nass, genau wie Toshiyas und Kaorus auch. Doch die Augen des Chibi´s waren gerötet, Tränenreste schimmerten auf seinen Wangen. Er war blass und sah gequält aus. "Shinya, was ist los!?" fragte Kaoru sofort von Sorge überwältigt. Shinya jedoch stockte, sah auf Kaoru und Toshiya und brauchte einen Moment, um sich zu fassen. "Zieht euch schnell an. Die hat mich gerade angerufen." erklärte Shinya gezwungen ruhig und trat zur Seite, um Kaoru und Toshiya Platz zu machen. Die beiden gingen an dem Drummer vorbei zu dem Spinnt, den sie sich teilten. "Was ist denn passiert!?" fragte Toshiya, während er sich hastig abtrocknete und begann sich anzuziehen. "Es geht um Kyo. Die hat ihn gefunden." erklärte Shinya und trat ungeduldig von einem Bein auf´s andere. "Kyo hat sich den Arm aufgeschlitzt. Die hat ihn ins Krankenhaus gebracht." Sofort wurden Kaoru und Toshiya blass, zogen sich noch schneller an und ließen das Abtrocknen einfach weg. Zu dritt eilten sie aus dem Wellness-Center. "Und wie geht's ihm!?" fragte Kaoru und steuerte auf ein Taxi zu, was am Taxistand vor dem Gebäude wartete und auf Fahrgäste wartete. "Die sagt es geht ihm wohl ganz gut, aber sicher ist er sich nicht. Die sprechen alle Deutsch und er versteht kaum was." Shinya stieg auf den Beifahrersitz, Toshiya und Kaoru nahmen hinten Platz. "Betel-Hospital." sagte der Drummer nur zum Fahrer und das Taxi fuhr los. Schweigend saßen die drei Dirus in dem Wagen und bangten um ihren Freund. 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