Final Fantasy Two Realistics The Worldportel von Rikku_Nox (Part 31- 36) ================================================================================ Kapitel 6: Kims Wunsch ---------------------- Kapitel 36: Kims Wunsch »Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.« Dalai Lama Nicht nur Sephiroth war verblüfft darüber, den gigantischen, goldenen Drachen zu sehen. Auch Kim selbst hatte nicht damit gerechnet, erst recht nicht, weil sie die Endless nicht mehr besaß. Sie hatte gedacht, dass Bahamut nie mehr zurückkehren würde. Aber da war er, als wäre er niemals weggewesen. Kim sah zu ihm hoch und legte eine Hand auf ihr Herz. Hieß das, dass Endless Bahamut die ganze Zeit über da war? In ihrem Herzen und nur freigesetzt werden musste? Der Drache brüllte auf, als wolle er Kims Gedanken bestätigen und erhob sich dann in die Lüfte, während Kim wieder zu Sephiroth sah, der wütend zurückstierte. »Ich weiß zwar nicht wie du es gemacht hast..« Sagte er »Aber es wird dir nichts bringen.. dein Schicksal ist besiegelt!« Kim, die durch das Erscheinen ihres Endless Monsters neuen Mut gefasst hatte, trat ihm entgegen und entgegnete »Das hör ich jetzt schon zum hundertsten mal von dir!« Sephiroth fasste das Schwert fester und schien irgendwie empört über ihre große Klappe zu sein, was Kim recht amüsant fand. Endless Bahamut hinter ihr gab ihr unglaublich viel kraft. Es war merkwürdig; Sie hatte sich immer wohlgefühlt, wenn sie wusste, dass ihr Monster bei ihr war, aber dieses mal war es noch etwas anders. Irgendwie stärker und intensiver als sonst. Vermutlich hing dies damit zusammen, dass Kim Bahamut für verloren gehalten hatte. Kim sah noch einmal zu Cloud, dann trat sie auf Sephiroth zu »Lass uns das jetzt ein für alle mal beenden!« Ihr Erzfeind ließ nur ein verächtliches "hmpf" hören, nahm sein Schwert richtig in die Hand und machte sich zu einem erneuten angriff bereit, während Kim zu Endless Bahamut sah und hoffte, dass sie ihn richtig einsetzen würde, um Sephiroth zu besiegen. Sie schluckte trocken und wartete darauf, dass ihr Feind den ersten Schritt tat, was nicht allzu lange dauern sollte. Erschrocken über seine Schnelligkeit rollte sich Kim nur gerade rechtzeitig zur Seite ab, um dem Schwert zu entgehen. Sie verweilte nicht lange, stand sofort wieder auf und gab Endless Bahamut den Befehl anzugreifen, was dieser auch gleich tat. Aber leider war er zu langsam und die Attacke ging ins leere, während sich Sephiroth auf einen Felsen nahe Kim rettete. Er sah zu ihr nieder »Was erhoffst du dir eigentlich dadurch? Es ist zu spät.. ich werde den Meteor beschwören.« Mit diesen Worten holte er die schwarze Substanz hervor, was Kim einen gehörigen schrecken einjagte. »Nein!« Rief sie aus »Das wirst du nicht!« Endless Bahamut riss sein Maul auf, sammelte Energie und griff Sephiroth erneut an, doch es gelang diesem wieder, dem Feuerstrahl zu entgehen und das Monster sogar anzugreifen, indem er auf dessen Rücken sprang und sein Schwert darin versank. Kim schrie auf, wurde jedoch von Bahamut übertönt, der mit einem lauten brüllen versuchte Sephiroth von dich zu bekommen, was nicht wirklich gelingen wollte. Kim wollte gerade auf sie zurennen, als jemand sie am Fußgelenk packte und davon abhielt. Ein rascher Blick nach unten zeigte ihr, dass es Cloud war, der schwer atmend zu ihr aufsah. »Wieso bist du.. hierher gekommen..?« Presste er heraus und sah angestrengt zu ihr hoch. Kim sah zurück und registrierte, dass er heftig blutete und zwar aus der Wunde, die er sich zugezogen hatte, als er sie schützen wollte. »Ich..« begann sie, wurde jedoch gleich wieder schweigsam als sie sah, wie viel Kraft er schon darauf verwendet hatte, bis zu ihr hinzukrabbeln. »Ich habe dir gesagt.. du sollst.. nicht herkommen..« nuschelte er vorwurfsvoll und da dämmerte es Kim, dass es ihre Schuld war, dass er nun so nah am Tode stand. Wäre sie nicht hierher gekommen, dann hätte er sie nicht beschützen müssen und dann wäre er jetzt nicht so schwer verwundet. Entgeistert presste Kim die Hand auf den Mund und starrte ihn an. Was war, wenn Cloud starb? Plötzlich rückte alles in weite ferne. Kim nahm kaum noch das Gebrüll ihres Monsters wahr und achtete nicht mehr darauf was Sephiroth tat. Es war so, als wären nur noch sie und Cloud da, der kaum noch atmete. In ihr breitete sich eine unendliche Leere aus, die sie zu verschlucken schien und sie fühlte sich völlig fehl am Platz. Dieses beirrende Gefühl schien auch auf Endless Bahamut überzugehen, der sich kaum noch gegen Sephiroth erwehren konnte. Kim sackte zusammen. Wieso war sie überhaupt hierher gekommen? sie war ihnen keine große Hilfe und stand wirklich nur im Weg rum. Cloud hatte mittlerweile die Augen geschlossen und Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, während er kaum merklich atmete. Kim kamen die Tränen und hinter ihr ging Bahamut zu Boden, als Sephiroth auf ihn einstach. Sie wollte nicht das er starb- schon gar nicht wegen ihr. Nicht, weil er sie hatte beschützen müssen. In ihr wich die leere und machte einem starken Willen platz, der nicht zulassen wollte, dass es so endete und ihr neue Kraft gab. Ihr Blick wanderte zu Bahamut, der inzwischen fast gänzlich von Sephiroth niedergemacht worden war. »Das reicht!« Rief Kim aus und sah fest zu ihrem Feind »Ich lasse nicht zu, dass du meinen Freunden noch mehr antust!« Kim sah zu Cloud, der immer noch regungslos am Boden lag, dann zu Endless Bahamut, der auf vielen tiefen Wunden blutete und schließlich zu Sephiroth. »Was willst du schon noch ausrichten?« »Ich kann noch sehr viel ausrichten!« Rief Kim aus, hielt die Hand hoch und schloss sie um etwas goldenes, leuchtendes, was eben noch nicht da gewesen war. Es kam ihr in diesem Moment nicht im geringsten merkwürdig vor, es war so, als wusste sie ganz genau, was passieren würde und was sie zu tun hatte. Ihre Finger schlossen sich ganz automatisch um die warme leuchtende Substanz, welche einen goldenen Schimmer von sich strahlte. Sephiroth sah entgeistert zu »Was? Wie kann das sein?« Kim jedoch, rief bereits Endless Bahamuts Namen und dachte dabei so stark sie konnte, an all die vergangenen Tage, die sie zusammen mit ihren Freunden und allen Personen, die ihr wichtig waren verbracht hatte. Die Substanz flackerte auf und der Nordkrater wurde von gleißenden, goldenen Licht umgeben, welches alle ihre Freunde heilte und ihnen neue Kraft schenkte. Auch Endless Bahamut gewann an kraft dazu und schaffte es, erneut anzugreifen, während Sephiroth von dem Licht geblendet wurde. Er registrierte zu spät, dass Bahamut bereits angriff und versank mit geschocktem Gesichtsausdruck in einem breiten Strahl goldenen Lichts, der solange wuchs, bis die Lichtsäule verschwunden war. Kim taumelte zur Seite, verlor das Gleichgewicht und schluck auf den Boden auf, ehe ihr schwarz vor Augen wurde. Sie betete, dass es klappte und Sephiroth der goldenen Attacke Bahamuts unterlag, denn sonst wusste sie nicht, was sie noch tun sollte, erst recht, weil sie gerade dabei war, ihr Bewusstsein zu verlieren. Trotzdem kam sie nicht um ein zufriedenes lächeln drum herum. Sie hatte mutig gekämpft und sie hatte es geschafft Cloud zu retten.. Vor Kims inneren Auge tanzten bunte Lichter und langsam spürte sie, wie ihr Kopf schmerzte. Sie fragte sich sachte wo genau sie sich befand, brauchte aber lange, um die Augen zu öffnen und nachzuschauen. Grelles Licht blendete sie und mit einem halblauten "uuh" musste sie die Augen wieder schließen. Langsam fing sie an, wieder Sachen zu spüren, wie die weiche Decke, unter welcher sie lag und die ebenso weiche Matratze. Sie befand sich also in einem Bett... Aber wie war sie hierher gekommen? Alles woran sie sich erinnern konnte war, dass sie unten im Nordkrater gekämpft hatte und an goldenes Licht, welches sich zu einer Säule geformt hatte. »Na.. kommst du endlich zu dir..?« Kim zuckte etwas, als sie die Stimme vernahm und versuchte erneut die Augen zu öffnen und dieses mal auch offen zu halten. »Cloud..?« nuschelte sie mit tränenden Augen und wandte den Kopf zur Seite, um ihn sehen zu können. Cloud saß an ihrem Bett und lächelte sie nun matt an, während Kim versucht, sich halbwegs aufzusetzen, was ihr sehr schwer fiel. Sie presste nun die flache Hand auf die Stirn und fragte leise »Was ist passiert..?« »Du hast Sephiroth besiegt..« Sagte Cloud ruhig und musterte Kim, die jetzt irritiert zu ihm sah und fragte »Ich habe was..?« »Sephiroth besiegt..« wiederholte Cloud und nahm etwas glänzendes vom Nachttisch neben Kims Bett »Und zwar hiermit..« Damit legte er ihre goldene Substanz vor sie. Kim sah diese verwirrt an, erinnerte sich dann aber wieder, was im Nordkrater geschehen war und fragte vorsichtig »Also hat es geklappt..?« Cloud nickte geduldig »Ja.. hat es.. Endless Bahamut kehrte gerade im rechten Moment zu dir zurück.« »Aber was ist denn dann passiert..?« »Nachdem du Ohnmächtig geworden bist, kam Sedas und brachte uns hierher.. nach Rocket Town.. zu Dr. Waterloo..« Kim setzte sich nun doch auf, schüttelte kurz den Kopf, um das Schwindelgefühl loszuwerden und griff dann nach der goldenen Substanz, die immer noch warm war. Sie konnte es gar nicht glauben, dass ausgerechnet sie Sephiroth besiegt haben sollte. Sie sah wieder zu Cloud »Und der Meteor?« »Keine Sorge.. die schwarze Substanz ist sicher und er hatte den Meteor noch nicht gerufen.« Kim nickte nur und starrte geistesabwesend auf ihre Endless Substanz. Wie war sie zu ihr gekommen? Es war so seltsam, jetzt, wo sie nicht mehr im Nordkrater war und sich Sephiroth stellen musste. Cloud stand auf »Es ist gut, dass du wieder wach bist... lass dir aber noch etwas Zeit, okay?« Damit drehte er sich um und verließ den Raum. Kim seufzte etwas und sah zu dem kleinen Stuhl gegenüber vom Bett, auf welchem sich frische Sachen für sie befanden. Sie befolgte Clouds Rat und ließ sich lange Zeit , ehe sie aufstand, sich umzog und raus auf den Flur trat, in welchem schon die Stimmen aus dem Wohnzimmer zu hören waren. Kim lächelte etwas und folgte ihnen. Am Wohnzimmer angekommen registrierte sie, dass es allen gut zu gehen schien. Sie blieb in der Tür stehen und stierte ihnen entgegen, wobei sie etwas verwirrt feststellte, dass auch Sedas und Tseng dabei waren. »Ähm..« Machte sie unsicher, als alle in ihre Richtung sahen »Hallo..« »Kim.. geht es dir wieder gut?« Fragte Tifa und lächelte sie an. Kim nickte etwas sachte und kratzte sich am Hinterkopf »Ja.. mir geht es gut!« Wie sehr sie es doch hasste, wenn so eine erdrückende Luft im Raum war, die es ihr fast unmöglich machte sinnvolle Sätze zu sprechen. »Ich, äh-« Begann sie unsicher, musste jedoch unterbrechen, weil sie in diesem Moment von den Anderen- mit Ausnahme von Tseng und Sedas- umringt wurde. Während Tifa und Shera sie fast erdrückten, bekam sie von den Übrigen hochgeschätzte Glückwünsche zu hören- selbst von Cloud, was sie verdammt stolz machte. »Danke..« Sagte sie etwas verlegen, nachdem sich die Anderen etwas von ihr entfernt hatten, damit sie wieder Luft bekam. Kim kratzte sich am Hinterkopf und ergänzte »Aber es war nicht wirklich mein verdienst..« Yuffie haute ihr leicht auf den Kopf und grinste »Sei nicht so bescheiden! Das ist ja ätzend! Da muss ich mir ja sorgen machen, dass ich zu habgierig bin!« Kim lächelte milde und fragte dann »Was ist eigentlich passiert..?« Sie wusste nur noch, dass sie Endless Bahamut hat angreifen lassen, aber sie hatte keine Ahnung was danach passiert war, weil sie ihr Bewusstsein verloren hatte. Sie war froh, dass es geklappt hatte und Sephiroth besiegt war, aber sie wollte trotzdem ganz genau wissen, was noch passiert war. »Deine Substanz hat uns alle gerettet« Erklärte Cloud »Sie wirkte bei uns wie Wiederherstellen.. Sephiroth hat sie allerdings vernichtet.« Das ist auch gut so, dachte Kim beiläufig und hörte ihnen weiter zu, während sie erzählten was im Nordkrater noch geschehen war. Das goldene Licht der Endless Substanz hatte den gesamten Krater eingehüllt und sie geheilt. Sedas erklärte, dass sie selbst die Verlorenen zurückgebracht hatte, welche das Licht berührt hatten, und, dass er sie alle mit Leviathan aus dem Krater zur Phönix gebracht hatte und sie dann hierher- nach Rocket Town- geflogen waren, damit Kim ärztliche Hilfe bekam. »Dann gibt es doch eine Möglichkeit die Verlorenen wieder zu Menschen zu machen!« Sagte sie, nachdem Sedas geendet hatte und starrte auf ihre goldene Substanz, die sanftes, warmes Licht ausströmte. Sedas nickte »Ja.. es ist seltsam.. ich dachte eigentlich man könnte sie nie mehr zurück holen.. aber ich habe mich geirrt. Deine Endless Substanz ist erstaunlich..« Auch er sah jetzt auf den Stein in Kims Hand und seufzte »Aber ich bezweifle, dass es ausreichen wird alle Verlorenen wieder in Menschen zu verwandeln .. immerhin sind sie auf der ganzen Welt zerstreut..« Kim verstand was er meinte. Sedas glaubte nicht, dass Endless Bahamut stark genug war, dieses heilende Licht auf dem gesamten Planeten zu verbreiten. Aber es musste gehen. Es war die einzige Möglichkeit alles, was die Ageguards getan hatten rückgängig zu machen. Vielleicht konnte sie sogar die verlorenen Städte und Orte wieder herstellen. Kim sah weiterhin auf ihre Endless Substanz »Es muss doch irgendwie möglich sein..« Sedas schwieg einen Moment und sah Kim dann fest in die Augen. »Es gibt schon einen Weg..« Meinte er schließlich und Kim strahlte ein »Wirklich? Das ist großartig!« »Warte..« Sagte daraufhin Cloud und trat vor »Wir haben das "Aber" noch nicht gehört..« Kim sah etwas verblüfft zu ihm, wandte sich dann aber abwartend an den Zeitenwächter, der jetzt sein eines Auge schloss und seufzte ».. Aber das wird Bahamut so viel Energie kosten, dass er für immer verschwindet..« »Du meinst..« Kim sah ihn erschrocken an und dann auf ihre Substanz, welche sie jetzt noch fester umschloss »Wir müssen ihn opfern, damit alles wieder so werden kann, wie es einmal war?« Sedas nickte und schwieg, während die Anderen sich erst gegenseitig ansahen und dann zu Kim blickten, die immer noch auf ihre Substanz starrte. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Natürlich wollte sie, dass alles wieder wie früher war, aber sie liebte ihre Substanz. Sie bedeutete ihr sehr viel. Durch sie war sie doch erst hierher gekommen und hatte Cloud und alle kennengelernt. Sie hatte sich durch Endless Bahamut immer retten können. Das sie noch lebte verdankte sie einzig und alleine ihm. Er hatte ihr immer beigestanden, selbst als sie dachte er wäre für immer gegangen... und jetzt sollte sie ihn einfach opfern? Kim war verwirrt. Sie fühlte sich schwer und irgendwie müde. Ihre Gedanken kreisten, denn sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie wollte das Zeichen der Freundschaft nicht zerstören.. aber wenn sie es nicht tat, dann würden die Verlorenen bleiben. Sie war die Einzige, die sie befreien konnte, dass wusste Kim und sie musste in diesem Moment auch an Niklas denken und Tseng wollte sicher auch, dass Elena und die anderen Turks wieder zurückkehrten. Außerdem würden viele ohne Heimat sein, wenn Kim nichts tat. Diese Zeit, die sie so liebte und in der sie so viele gute Freunde gefunden hatte, würde nie mehr so sein können wie früher. »Ist gut..« sagte sie heiser und nickte schwach »Ich werde es tun..« Cloud sah sie an »Du musst das nicht machen..« »Ich weiß..« Sie sah auf und in die Runde »Aber ich liebe diese Zeit, obwohl hier schon so viel schreckliches passiert ist.. ich will nicht, dass die ganzen Orte hier verschwunden bleiben..« Sie senkte den Kopf wieder und wurde etwas leiser »Außerdem sind hier meine Freunde.. und einige von ihnen sind immer noch Verlorene.. ich will nicht, dass sie so bleiben müssen..« Die Anderen schwiegen nun. Sie wusste wie schwer es Kim gefallen war diese Entscheidung zu treffen und sie wollte sie nicht manipulieren. Sie blickte auf ihre Substanz, die immer noch ruhig und warm strahlte, dann sah sie zu Sedas, der zurücksah und nickte »Ich weiß schon was ich tun muss..« Auch er nickte und Kim ging, gefolgt von ihren Freunden, nach draußen, wo ihr die kalte Nachtluft entgegen wehte und das leise rauschen von Wellen mitbrachte. Kim sah sie einen Moment in dem dunklen Dorf um. Es schienen alle zu schlafen. Sie seufzte kurz und umklammerte die Substanz fester, wobei sie stark daran dachte, was sie wirklich wollte; nämlich, dass alles wieder so wurde wie es einmal war, bevor die Ageguards alles zerstört hatten. Es war Kims Wunsch. Ihr verlangen, dass alles wieder gut werden sollte. Dass die Verlorenen wieder zu Menschen wurden und zu jenen zurückkehrten, die sie vermissten. Sie stellte sie den Cosmo Canyon vor, so wie er damals gewesen war. Dieser Ort, an dem sie so viele Tage verbracht hatte und an all die anderen Plätze dieser Zeit, die sie gesehen und bestaunt hatte. Ihr Wunsch wurde stärker und mit ihm auch das warme, vertraute Licht der Endless Substanz, bis es sich schließlich ausbreitet und säulenförmig in den dunklen Himmel schoss, wo es sich über die Wolken verbreitete und sie golden einfärbte. Es war so, als wäre mit einem mal die Sonne aufgegangen; warm und hell. Kim hatte noch nie etwas stärkeres und wärmeres gefühlt als das hier. Es war ein wunderbares Gefühl und sie wurde auch sogleich von Emotionen übermannt, die ihr die Tränen in die Augen trieben. Es waren aber nicht im geringsten Trauertränen, sondern viel mehr Tränen der Freude. Und während sie das helle Licht weiter ausbreitete, spürte sie ihre Freunde so deutlich wie nie zuvor. Es war unglaublich, wie viel wärme hier auf einmal war. Selbst die, die geschlafen hatten, schienen es gespürt zu haben, denn die Lichter in den Häusern gingen an und Fenster wie Türen wurden geöffnet, damit neugierige und verwunderte Blicke nach draußen zu Kim und Co. gelangen konnten. Kim merkte derweil, wie die Substanz in ihrer Hand sich zu befreien versuchte und ließ sie langsam los, woraufhin sie gen Himmel stieg, dort hell aufglühte und die Gestalt von Endless Bahamut annahm. Kim sah zu ihm hoch und lächelte, während ihr Tränen die Wangen runterliefen. Noch nie war sie so glücklich gewesen. Sie wusste, es war das letzte mal, dass sie den Drachen sehen würde, aber Bahamuts Blick, der ihren kurz zu streifen schien, zeigte Kim deutlich, dass sie das richtige getan hatte. Endless Bahamut brüllte kurz auf und flog dann gen Süden davon, wobei er das Licht wie ein Anhängsel mit sich zog. Sie sahen ihm nach, bis er am Horizont verschwanden war und wussten, er würde den ganzen Planeten in goldenes Licht tauchen. Die Bewohner von Rocket Town kamen jetzt aus ihren Häusern und erfreuten sich des warmen Lichts. »Das ist unglaublich!« Rief Shera aus und sah sich, wie alle anderen um. Kim grinste zu ihnen »Es ist mein Wunsch..« Sie sahen sie irritiert an, aber Kim sagte nichts weiter dazu, sondern schloss die Augen und genoss das Licht, wobei sie jegliches Zeitraumgefühl vergas. Danke, dachte sie und rief sich Bahamut noch einmal vor Augen, denn sie wusste, dass er nie mehr zurückkehren würde. Das Licht hatte die ganze Nacht über gestrahlt und wurde erst gegen Morgen blasser, bis es am Mittag schließlich ganz verschwunden war. Kim und alle Anderen waren die ganze Nacht draußen gewesen, doch müde war keiner von ihnen. Im Gegenteil, sie fühlten sie wach und gestärkt, was wohl auch von dem Licht kam. Kim hoffte, dass alles so geklappt hatte, wie sie es sich vorgestellt hatte und nun alles wieder so war wie früher. Um es herauszufinden flogen sie, nachdem das Licht gegangen war, zum Cosmo Canyon. Sie waren erleichtert. Er war wieder da, so, als wäre er niemals weggewesen und als sie landeten und ihn betraten, stellten sie fest, dass auch alle Bewohner zurückgekehrt waren, ohne sich erinnern zu können, was vorgefallen war. Was vielleicht auch besser so war. Den ersten den sie aufsuchten war Bugenhagen, der oben in seinem Haus war, zusammen mit Niklas, was Kim verblüffte, aber trotzdem glücklich machte. »Ja! Mir geht es gut! Wirklich!« sagte der Junge genervt, nachdem Kim ihn zum sechsten mal die gleiche frage gestellt hatte. sie seufzte erleichtert und zersauste Niklas die Haare, was diesem nicht wirklich gefiel. »Kannst du nicht lieber wieder böse zu mir sein?« schnaubte er, woraufhin Kim grinsen musste. Dieses Abenteuer war ihr eine Lehre gewesen und hatte sie verändert. Sie würde sich ab jetzt besser mit Niklas und Nicole vertragen. Trotzdem lag es ihr verdammt quer im Magen, wenn sie daran dachte, dass sie im Krankenhaus lagen, doch Sedas konnte sie beruhigen, indem er sagte, dass ihre Zeit in Ordnung war. Sie war nicht so sehr beschädigt und Sedas hatte keine Probleme damit sie wieder zu richten und alle Ereignisse der letzten Wochen vollständig aus den Köpfen der Menschen zu streichen. »Gott sei dank.. ich habe mir Sorgen gemach..« Seufzte Kim als antwort und Sedas belächelte sie matt. Sie blieben die nächsten Tage im Canyon, doch nach und nach verabschiedeten sich alle voneinander. Yuffie war die erste die ging. Sie wollte zurück nach Wutai und nachsehen ob auch dort alles wieder okay war. Nur kurze Zeit später verschwand Vincent mitten in der Nacht. Bei ihm wusste keiner wohin er gegangen war, aber er war schon immer mysteriös gewesen und keiner fragte wirklich nach. Am Tag darauf verließ sie Tseng. Er hatte die anderen Turks angefunkt und ging, sobald sie aufgetaucht waren. Kim wunk ihnen zum abschied, woraufhin Barret murrte »Du winkst ihnen auch noch?« »na klar!« Sagte sie »Tseng ist auch mein Freund.. irgendwie zumindest..« Auch Cid, Shera und Joey gingen bald darauf und es blieben nur noch Kim, Cloud, Barret, Tifa und Red zurück. Doch Kim spürte, dass es auch für sie und Niklas an der zeit war heim zukehren. Deswegen trat sie eines Morgens Cloud entgegen, der sofort verstand. »Du möchtest nach hause, richtig?« Sagte er und musterte sie. Kim nickte knapp »Ja.. es wird langsam Zeit..« Sie wurde von Nameless angestupst und fiel einige Schritte nach vorne, ehe Cloud sie auffangen konnte. Der Chocobo sah sie mit seinen dunklen Augen traurig an und in ihr stieg die Trauer hoch. Sie wandte sich zu ihm um und drückte sich in das silberne Gefieder. »Bitte pass auf Cloud auf, okay?« Sagte Kim leise und Nameless deutete ein nicken an, gefolgt von einem liebevollen "Wark". Cloud schmunzelte etwas »Auf mich muss keiner aufpassen..« »Das glaubst du vielleicht!« Ergänzte Kim und grinste ihn lieb an, woraufhin er die Hand hob und durch ihre Haare wuselte, was sie noch nie hatte leiden können. Mürrisch zog sie den Kopf weg und lehnte sich an Nameless, der sich etwas aufplusterte, damit sie es noch gemütlicher hatte. Cloud lachte etwas und nickte dann »gehen wir es den Anderen sagen..« Es dauerte nicht lange, da standen sie alle beisammen. Sedas hatte gesagt er würde Kim und Niklas durch eines der Weltenportale führen, damit sie zurück in ihre Zeit konnten und hatte sich noch mal bei allen für sein verhalten entschuldigt, doch sie winkten ab. Es war nicht so, dass sie ihm vergaben, aber sie waren auch nicht nachtragend und das er sich geändert hatte zählte, sonst nichts. Es dauerte lange, ehe Kim sich von allen wirklich loslösen konnte. Doch als sie fertig war, wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und wirkte entschlossen. Sie war jetzt nicht mehr so jung wie früher. Als sie beim ersten Mal hier gewesen war, da hatte sie noch nicht so genau gewusst was sie wirklich wollte, aber jetzt war es anders. Das war auch der Grund, warum sie die schwarze Substanz ablehnte, welche in Clouds besitz war. »Ich will sie nicht.. ich habe genug durchgemacht.. das reicht mir fürs gesamte Leben.« sagte sie und Cloud nickte voller Verständnis dafür »Ja.. das dachte ich mir.. ich hätte sie dir eh nicht gegeben..« Er sah zu den anderen »Wir werden uns um sie kümmern..« Kim nickte »Das weiß ich..« Sie vertraute keinem mehr als ihnen. Sie wusste, dass Cloud und Co. einen sicheren Ort finden würden, damit die Substanz nie mehr unheil bringen konnte. Dann wandte sie sich an Sedas »Wir können gehen..« Der Zeitenwächter nickte beiläufig und öffnete eines seiner Portale, durch welches Kim ganz genau die Tür ihres Hauses erkennen konnte, die leicht verwischt wirkte. »Pass auf dich auf..« Sagte Cloud, woraufhin Kim nickte und ihn zum abschied noch einmal umarmte »Ja.. das werde ich schon.« Dann sah sie lächelnd zu Nameless, der die Flügel hängen ließ »Na! Lass nicht die Flügel hängen! Du musst für mich auf Cloud aufpassen!« Der Chocobo hob sofort die Flügel und ließ einen pfeifenden Ton hören, der wohl soviel wie »Du hast recht« heißen sollte. Kim grinste noch einmal, kämpfte die Trauer nieder und wollte gerade mit Niklas durch das Portal gehen, als Cloud sie noch einmal zurückhielt »Kim..« Sie drehte sich zu ihm um »Ja?« »Ich wollte dir noch danken.. ohne dich wär ich unten im Krater gestorben und du hast Bahamut geopfert, um hier alles zu retten..« Es dauerte etwas, bis Kim antworten konnte. »Für mich ist das selbstverständlich.. ich glaube ihr wisst gar nicht, wie viel ihr schon für mich getan habt.. ich sollte euch danken..« Sie lächelte und Cloud, der eigentlich noch etwas sagen wollte, ließ es und erwiderte ihr lächeln. Irgendwie fühlte sich Kim gestärkt. Sie hatte damit gerechnet furchtbar traurig zu sein, weil sie Bahamut geopfert hatte. aber dem war nicht so. nein- sie war sogar richtig stolz auf sich, denn sie hatte endlich mal wieder etwas richtig gemacht. Sie nahm Niklas bei der Hand und folgte Sedas durch das Weltenportal, wobei sich alles zu verschlingern schien. Allerdings wurden sie nicht bewusstlos, wie es bei einem normalen Portal üblich war. Kaum waren sie auf der anderen Seite schloss es sich und es war so, als wäre nie etwas gewesen. Kim sah sich prüfend um, doch das Haus schien leer zu sein. Sedas, der ihren Blick aufgefangen hatte lächelte etwas »Erkennst du es nicht? Es ist der Abend bevor du zum Motorradrennen gefahren bist.. geht besser rein.. sie kommen sicher gleich zurück..« Damit meinte er wohl Kims Vater und Nicole. »Ja.. vielen dank Sedas..« Der Zeitenwächter schüttelte den Kopf »Ich sollte euch danken..« mehr brachte er nicht heraus, also drehte er sich zum gehen um, doch Kim ergriff ihn bei der Schulter »Wohin willst du denn jetzt?« »Ich muss noch viel lernen.. ich werde durch die Zeiten ziehen, wie ich es immer getan habe... aber dieses mal werde ich nach dem Guten suchen..« Kim nickte nur und sah zu, wie er in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Sie wusste, dass er alles schaffen konnte was er wollte. Sedas würde das Gute in den Menschen sehen und lernen sie zu verstehen. Er würde garantiert nie mehr die Zeiten vernichten wollen, wie er es versucht hatte. Und vielleicht fand er sogar neue Freunde, die ihm beistanden, wie es Aquila und die Anderen getan hatten, und dieses mal würde er es früher merken. »Lass uns rein gehen..« Sagte Kim und sah nun zu Niklas, der sofort nickte. Sie machten sich zur Tür auf. »Niklas..« »Ja?« »versprich mir, dass du keinem jemals von unserem Ausflug in die andere Zeit erzählen wirst..« Kim blieb vor der Tür stehen und sah ihn an. Der Junge nickte sofort »Nein! Das werde ich nie machen, versprochen!« Er grinste und verschränkte die Arme hinter dem Kopf »Sonst halten mich alle noch für so durchgeknallt wie dich.« Kim sah ihn eine halbe Sekunde lang an, dann fing sie an zu fluchen und jagte Niklas nach, der ins Haus floh. Trotzdem wusste sie, dass es immer ihr Geheimnis sein würde und sie würden es auf ewig hüten. Hosted by Animexx e.V. 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