Hogwarts' Herzblatt von YasaiNoVampaia (Snape/Lupin & Harry/Draco) ================================================================================ Kapitel 2: Reykjaviks Reisetraum -------------------------------- Titel: Reykjaviks Reisetraum Sequel von "Hogwarts' Herzblatt" Autor: MajinSakuko E-Mail: MajinSakuko@yahoo.de Beta-Reader: Blueisa, JamesMarsters15 Disclaimer: Mir gehört nix, JKR alles andere Fandom: Harry Potter Pairing/Main-Chara: SS/RL Rating: R Genre/s: Humor, Romantik (Slash) Inhalt: Snapes und Lupins Reise nach Island verläuft genau so wie Snape befürchtet hat. A/N: Ich habe absolut nichts gegen Island. Dies sei hiermit klargestellt. -------------------------------------------------------------------------------- Die Leiden des Severus Snape wollten einfach kein Ende nehmen. Nicht genug damit, dass er in aller Öffentlichkeit zu der Demütigung gezwungen war, seine in sexueller Hinsicht wahrlich nicht berauschenden Erfahrungen preisgeben zu müssen, oh nein. Albus Dumbledore wäre nicht der nervtötend funkelnde Zauberer der er war, würde er nicht noch eins drauf legen; und zwar in der Form von einem Islandurlaub mit seinem Auserwählten (Snape war felsenfest davon überzeugt, dass Dumbledore die Teilnehmerauswahl manipuliert hatte, um ihn mit Remus zusammenzubringen). Ausgerechnet Island! Was sollte Snape denn bitteschön großartig auf einer Insel tun, die ihre Energie aus Schafdung und heißen Quellen gewann? Snape mochte vielleicht ein Zauberer sein, aber selbst er war soweit an die Annehmlichkeiten von allzeit zugänglicher Elektrizität (wie er doch Hogwarts nicht vermisste) gewöhnt, dass er sich ein Leben ohne diesen Luxus nicht mehr vorstellen konnte. Lupin jedoch, der kleine Bauerntrampel, verbrachte ohnedies einen Großteil seines zerfledderten Lebens als Werwolf im Wald. *Der* würde sich natürlich in Holzhütten ohne anständiger Wärmedämmung und schrecklich einfältiger Kost wie Zuhause fühlen. Snape knirschte mit den Zähnen. Er hätte Dumbledore - oder Lupin oder Lee; da war er nicht sehr wählerisch - umbringen können, als das Reiseziel verlesen worden war. Tja, jetzt war es dafür... na ja, vielleicht nicht zu spät, aber seine erste Wut war verraucht. Da würde er wohl noch aufs Aufflackern der zweiten Welle warten müssen, bis er mit Dumbledore kurzen Prozess machen konnte. Dann würde der alte Greis nichts mehr zu Funkeln haben. Jetzt allerdings war Snape an der Reihe, nichts zum Funkeln zu haben - nicht, dass das je anders gewesen wäre, wohlgemerkt. Er stand stocksteif da, Arme streng über der knochigen Brust verschränkt, und wartete darauf, dass die Reise endlich losging - denn, das wusste der pensionierte Tränkemeister, je früher etwas begann, umso früher würde es auch enden. Der Portschlüssel war in der Form einer Zigarettenschachtel mit der Aufschrift "Rauchen ruiniert Ihre Zähne!" - konnte das etwa ein dezenter Hinweis von Dumbledore sein? - und wurde in Snapes Griff bis zur Unkenntlichkeit deformiert. Aber das kratzte Snape nicht. Ebenso wenig wie Lupins vorsichtig schüchterne Blicke in seine Richtung, oder seine unterdrückten Seufzer, oder sein Unterlippengekaue - es war nervtötend, ja, aber es kratzte Snape nicht weiter. "Klick!" Die ohnehin schon malträtierte Zigarettenschachtel gab noch ein letztes ächzendes Geräusch von sich, bevor sie in den Tabakhimmel aufstieg. Merlin, wenn Snape nur eine einzige Person hassen durfte, dann würde es in diesem Moment wohl Colin Creevey mit seiner gottverfluchten Kamera sein! Dieser kleine Vorstadtfotograf raubte Snape noch seinen letzten Deut Selbstbeherrschung, wenn das so weiterging. Wie, um Herrgotts Willen, sollte Snape denn so tun als wäre das alles nur ein schrecklich realer Albtraum, wenn ihn dieser Bengel alle fünf Minuten an die grauenhafte Wahrheit der Situation erinnerte? Das war doch einfach unmöglich! "Colin? Könntest du vielleicht ein wenig mit den Fotos zurückschalten? Das Warten ist sehr nervenaufreibend..." Was... war das denn? Lupin, der zu seiner Seelenheilhilfe eilte? Snape musste im falschen Film sein. "Aber ich soll doch alles ganz ausführlich dokumentieren, damit wir dann später-" "Bitte." Unglaublich. Dass diese fünf Buchstaben, die zusammen ein solch erniedrigendes Wort bildeten, auch so ausgesprochen werden konnten, dass sie wie ein Befehl klangen... das war schon beeindruckend. Selbstverständlich würde Snape das niemals laut zugeben; eher würde er bei Hogwarts' Herzblatt - ach ja, das konnte er ja jetzt gar nicht mehr sagen. Nun, dann würde er eben eher wieder als Tränkemeister nach Hogwarts zurückkehren, bevor er sich dazu herabließe, auch nur ein nettes Wort an Lupin zu verlieren. War ja wohl genug, dass er zusammen mit ihm zur nächst besten Insel portieren musste, da konnte man ihm seine Griesgrämigkeit auch wohl kaum übel nehmen. Creevey hielt überraschenderweise nach Lupins "Bitte" den Schnabel und auch den Zeigefinger still. Snape wollte gerade seiner grenzenlosen Freude durch einen Stellungswechsel (sein Rücken tat schon etwas weh wegen dem ganzen Strammstehen) Ausdruck verleihen, als eine Durchsage durch den Raum hallte - "Achtung, Passagiere des Fluges Filterfrei 666, Ihr Portschlüssel wird in wenigen Augenblicken aktiviert!" - und dann war da auch schon dieses unangenehme Ziehen in Snapes Nabelgegend und weg war er. -------------------------------------------------------------------------------- "Brrr, ganz schön kalt hier!" "Hier, verwende einfach einen Wärmzauber." Die Hoffnung, dass vielleicht wenigstens einer der Transportschlüssel nicht richtig funktioniert hatte, war mit einem Schlag vernichtet. Verdammt aber auch. Damit war der einzige potentielle Lichtblick des ganzen Urlaubes auch schon wieder erloschen. Dann konnte es ja eigentlich auch nur noch schlimmer werden. Wie Recht Snape doch behalten sollte. -------------------------------------------------------------------------------- "*Das* sollen unsere Betten sein?" stieß Snape geschockt aus; die Tatsache, dass ebendiese zwei "Betten" (Colin hatte das Einzelzimmer mit der kürzesten Matte gekriegt) in *einem* Zimmer untergebracht waren, war noch nicht ganz eingesunken. "Wo sind wir denn hier? In Japan?" "Ich denke, sogar in Japan sind die Strohmatten etwas höher..." meinte Lupin nur schwach. Abenteuerurlaub wurde hiermit neu definiert. Verglichen mit dieser Schabracke, war Hogwarts wahrlich ein fünf Sterne Luxushotel mit allen Schikanen. Bisher hatten Snape und Lupin nur den kleinen Brunnen im Vorhof gesehen (fließend Wasser war ohnehin überbewertet), und waren dann gleich in den Wohn-, Ess- und Schlafbereich gestolpert. Falls dieses Hinterholz 8 jedoch nur ein Plumpsklo haben sollte, dann Gnade Merlin Dumbledore, wenn Snape ihn in die Finger bekommen würde... Es sei hier nun vorweggenommen, dass Snape Dumbledore nicht erwischen würde, auch wenn ebengenanntes Plumpsklo in unserer Geschichte keine Rolle spielt. -------------------------------------------------------------------------------- "Es ist ein wahrer Albtraum!" hätte die ganze Situation nur beschönigt. Es war schlimmer als das; schlimmer als Zahnschmerzen; schlimmer als Kopfschmerzen; ja, schlimmer sogar als Herzschmerzen - und von allen drei Arten der Agonie konnte Remus jetzt schon ein Liedchen singen. Das Mittagessen hatte aus einer Portion Lammfleisch mit reichlich Salzkartoffeln bestanden, wobei Remus sich an einem überdimensionalen Kümmelstück der Beilage beinahe einen Zahn ausgebissen hätte; wenn er noch einen dummen Spruch über "Wölfe" und "Lämmchen" hörte, dann würde es die ersten Verletzten geben; und wenn Severus nicht bald ein wenig zu ihm herrückte, dann würde Remus ihn wohl oder übel anspringen müssen. Das würde wohl nicht zu einem entspannteren Klima führen, aber wenigstens wäre dann Remus' Kontaktnot fürs erste befriedigt - ganz zu schweigen von der Sensationslust der "Hogwarts' Herzblatt" Zuseher... Aber was interessierten Remus schon diese Zuseher? Er warf noch einen vorsichtigen Blick in Severus' Richtung - "Klick!" - und hoffte inständig, dass er jetzt nicht so schmachtend ausgesehen hatte, wie er sich fühlte. Irgendwie freute sich Remus schon auf das Wildwasserrafting am nächsten Morgen - was da nicht alles mit einer kleinen, nicht schwimmenden Kamera passieren konnte... -------------------------------------------------------------------------------- Darüber hätte sich Remus eigentlich keine Gedanken machen müssen. Schließlich war Colin Creevey, wie auch sein jüngerer Bruder Dennis, die Geschicklichkeit nicht gerade mit Löffeln verabreicht worden. Das Rafting verlief recht glimpflich - von den zahllosen blauen Flecken an Gesäß und Schenkeln mal abgesehen, die das wild torkelnde Kanu zu verantworten hatte - immerhin leben alle ja noch - noch, richtig - und erfreuten sich guter Gesundheit, was durch die ausgezeichnet funktionierenden Schmerzleitern zum Ausdruck gebracht wurde. Remus war sich sicher, ein paar der Knochen, die ihm jetzt wehtaten, hatte er noch nicht einmal während seiner monatlichen Transformation gespürt, und das musste wirklich was heißen. "Oh je..." murmelte Colin und besah sich seine triefend nasse Kamera. Die funktionierte jetzt sicher nicht mehr. "Professor Lupin, kennen Sie vielleicht einen Kamera-Reparierzauber?" "Leider nicht", antwortete Remus mit einem entschuldigenden Lächeln und gekreuzten Fingern. Er kannte *zwei* Kamera-Reparierzauber; nicht, dass Colin das je erfahren würde... Colin sah, seiner Gesundheit zuliebe, davon ab, Professor Snape dieselbe Frage zu stellen. Somit hatte er nun aber keine andere Wahl als die beschwerliche Rückreise zu ihrer Holzhütte in Kauf zu nehmen - Island war eine Art "Accio-Bermuda-Dreieck"; jeder, der diesen Zauber aussprach, verschwand auf seltsame Weise, und da Colin nicht apparieren konnte, blieb ihm nichts anderes als der Fußweg übrig. Fünf Minuten später waren Remus und Severus allein. Remus wurde schon wieder ganz warm um die Ohrenspitzen, während er seinen Rucksack mit dem Badetuch und Proviant enger an sich drückte. Severus war ganz und gar auf die Karte konzentriert, die ihnen den Weg zur nächsten heißen Quelle zeigte. "Wenigstens gibt es von unserem Quellenbaden keine Beweisfotos", versuchte Remus die Stimmung etwas zu lockern. Ihm war nur mäßiger Erfolg beschieden, gelinde ausgedrückt, anhand von Severus' genervtem Gesichtsausdruck zu urteilen. Vielleicht konnte er aber auch einfach nur die Karte nicht entziffern und war wütend darüber; das konnte Remus nicht mit Sicherheit sagen. Fest stand nur eins: Selbst da Colin mit Abwesenheit glänzte, würde das Quellbaden kein Planschvergnügen werden. -------------------------------------------------------------------------------- Snape stand das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Das war kein Quellchen, das war ein Loch ohne Boden. Wenn ihm Lupin nicht schnurz egal gewesen wäre, hätte er sich tatsächlich um ihn Sorgen gemacht. Zum Glück jedoch war dem nicht so, und deswegen konnte sich Snape auch vollauf darauf konzentrieren, seine schmerzenden Glieder einzuweichen. Da hatte er Voldemort überlebt, und dann brachte ihn ein Kanu beinahe um die Ecke. Lupin war auch schon wieder dabei sich ihm "unauffällig" zu nähern. Ja, Snape wusste, dass *er* der ausgebildete Spion war, aber deswegen konnte Lupin doch wohl trotzdem ein Mindestmaß an Subtilität an den Tag legen. Das konnte wohl kaum zu viel verlangt sein. "Lupin, noch einen Schritt näher und du wirst dir wünschen, ich hätte Potter für diese Reise ausgewählt." Was Snape natürlich nie in seinem Leben getan hätte, dafür hing er an ebendiesem etwas zu sehr. Das brauchte Lupin - der ihn jetzt übrigens mit einem getretenen Dackelblick anschaute - jedoch nicht zu wissen. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Snape dieses Näherrücken nicht wirklich ärgerte, sondern vielmehr *aufregte*. Da aber aus den beiden ehemaligen Klassenkameraden ohnehin nichts werden konnte, in Snapes Augen, versuchte er einfach, jegliche Art von Nähe von Anfang an zu unterbinden. So würde es nach Ende des Ausfluges leichter sein, die ganze Sache einfach zu vergessen und wieder so weiter zu machen wie bisher: alleine. Und das war auch gut und richtig so. Lupin wäre ohnehin nicht für ihn geeignet. -------------------------------------------------------------------------------- Remus war kurzzeitig wieder dazu übergegangen, Severus nur aus mittlerer Entfernung entgegenzuschmachten. Er war wirklich erbärmlich; nur weil Severus ihn mit ein paar Worten zurechtwies, kuschte er schon wie ein zahmes Wölfchen vor seinem Rudelführer. Bei dieser Analogie wurde Remus erneut rot, was man in dem heißen Quellendampf glücklicherweise nicht so sehr sah. Remus biss sich auf die Lippe. Irgendwie hatte er sich seinen Kurzurlaub anders vorgestellt. In seiner Fantasie hatte sich Severus ganz anders verhalten - Remus tauchte bis zur Nasenspitze unter Wasser, um seine glühenden Wangen zu kaschieren -, aber nicht *so* anders wie jetzt, dass er ihn noch gleichgültiger behandelte. Sein Severus, wie Remus ihn klammheimlich rief, war ganz anders als der steife Tränkemeister sich für gewöhnlich gab. Sein Severus war perfekt. Sein Severus war - eigentlich nur ein paar Schritte entfernt. Remus schluckte. Trocken. Zwei Mal. Das kam ja jetzt plötzlich; dieser abrupte Adrenalinschub, dieses Aufflackern der - Leidenschaft? Der Dampf, ja, der Dampf musste Remus zu Kopf gestiegen sein! Das waren ja ganz neue Seiten, die Remus da an sich entdeckte. Unheimlich. Vielleicht aber auch - Remus riskierte einen kurzen Blick zu Severus, der damit beschäftigt war, ein wohliges Seufzen zu unterdrücken - gerade recht. Severus war schließlich nicht dafür bekannt, sehr herausgehend zu sein. Manche Menschen musste man einfach zu seinem Glück zwingen (Remus gehörte da ja auch dazu). Nun, wenn er sich jetzt dazu überwand, Severus klare Avancen zu machen, dann würde er auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen wäre er über sich selbst und seine einengende Schüchternheit gewachsen, und zum anderen könnte er Severus endlich mal zeigen, was Sache ist. Remus schloss die Augen und gab sich diesem Traum kurz hin... Jetzt brauchte er nur noch einen Plan, wie er das Ganze einfädeln konnte. Hier lag auch die Schwierigkeit des ganzen Unterfangens: Remus hatte keine Ahnung von der Herstellung sozialer Kontakte in amourösen Belangen. Severus stand ihm wahrscheinlich in nichts nach, und genau darin lag der Wolf begraben, sozusagen. Wie sollte Remus jemanden umgarnen, wenn dieser eine Aversie gegen Strickschnur hatte? Würde sich recht schwierig gestalten, außer... ja, außer Remus arbeitete mit der Hammermethode. Remus war vielleicht schüchtern und zurückhaltend in 98% der Fälle, aber wenn es darum ging, Severus abzuhalten, sein und Remus' eigenes potentielles Liebesglück zu verhindern, dann konnte Remus auch schon mal anders. War zwar mit viel Rotwerden und Unterlippengekaue verbunden, aber das musste ja nicht unbedingt von Nachteil sein. -------------------------------------------------------------------------------- Snape war gerade damit beschäftigt, die Runzelfalten auf seinen Fingerkuppen zu zählen - ein untrügliches Zeichen seiner gähnenden Langeweile - als er hinterhältig von - äh - vorne angegriffen wurde. Die erste Schrecksekunde brachte er damit zu, sich zu vergewissern, dass es sich nicht um ein Krokodil handelte - konnte ja wohl möglich sein, oder? Mit der zweiten Schrecksekunde kam dann erst der wahre Horror: Es war Lupin, dessen Finger sich erdreistet hatten, sich um seinen Zipfel zu winden. Zum Glück hatte Snape noch sein Handtuch um, und Lupin nur das Frottee erwischt. "Ja, zum Glück..." "Was 'zum Glück'?" fragte Lupin, wobei ihm die Mischung von knallroten Wangen und fragend dreinblickenden Augen doch recht gut stand. Snape hätte sich derweil selbst kneifen können - oder sollte er das Lupin überlassen? -, da er seine Gedanken ausgesprochen hatte. So was war ihm noch nie passiert, und wenn doch, dann wäre er jetzt nicht mehr hier, um darüber zu berichten. Was tun? *Was tun*? Ach ja, Herausreden war immer eine ausgezeichnete Wahl. "Hörprobleme, Lupin?" wollte Snape betont mitleidig wissen. "Ich habe gehört, dass Wölfe im Alter eher an Taubheit als an Blindheit erkranken. Ist da also was dran?" Lupin atmete kurz durch und zupfte dann an Snapes Handtuch. "Ich an deiner Stelle würde nicht so große Töne spucken, bevor mir noch die Hand - raufrutscht." Snape war ob dieser Drohung - von Lupin! - so erschrocken, dass er beinahe einen Schritt zurückgetan hätte, wodurch Lupin dann mit dem letzten Stück Stoff von seinem Leib zurückgeblieben wäre. "Lupin, nimm deine Pfoten-!" "Ich weiß genau, warum du mich ausgewählt hast, Severus", unterbrach Lupin, und musste den Blickkontakt nur für eine Sekunde unterbrechen, "und ich fühle genauso." "Dich stößt Dracos Vernarrtheit in Potter auch ab?" versuchte Snape zu retten, was nicht mehr zu retten war. "Du weißt, was ich meine!" "Entschuldige, aber du sprichst in Rätseln." Wenn Snape einen Satz weitergedacht hätte, wäre ihm bewusst gewesen, dass diese Worte sein Untergang sein würden. Aber da dem nicht so war, durfte Snape noch einige Sekunden in seliger Ignoranz verbringen. "Soll ich mich deutlicher ausdrücken?" fragte Lupin, und Snape hätte eigentlich den atemlosen Zustand seiner Stimme auffallen müssen, aber er war viel zu sehr damit beschäftigt, Folgendes närrischerweise auszusprechen: "Ich bitte darum." Die berühmten letzten Worte. Danach konnte Snape nämlich nur noch Wasser prusten, als Lupin ihn - mit vollem Körpereinsatz, sei hier betont - attackierte. Dafür, dass er so schmächtig aussah, hatte er schon einige Kilos auf den Rippen. Für mehr Gedankengänge hatte Snape gar keine Zeit mehr, als schon das nächste Jahrhundertereignis über ihn hereinbrach: Da waren Lippen, die seine eigenen bedeckten, Zähne, die nicht die seinen waren, und eine Zunge, die sich vorwitzig ihren Weg in seinen Mund zu stupsen versuchte. Lupin anzuschreien hätte das Öffnen seines Mundes verlangt, und das wollte Snape natürlich nicht riskieren. Womöglich sah der Werwolf das dann als Einladung an. So blieb Snape nichts anderes übrig als Lupin selbst wegzustoßen, was sich als schwieriger als vermutet herausstellte. Lupin umklammerte ihn wie eine Eisenkette - schwächlich war er ja nicht; das musste der Neid ihm schon lassen - und Snape hatte alle Mühe, sich nicht im Übereifer erdrosseln zu lassen. Was war das? Lupins Todeskuss? Fühlte sich auf jeden Fall so an. Jemand sollte schleunigst- Oh... -------------------------------------------------------------------------------- Und plötzlich war alles ganz anders: Severus steife Körperhaltung entspannte sich, ja, er küsste sogar zurück. Remus dankte seinen fein getunten Sinnen für ihre blitzschnelle Auffassungsgabe, und Severus, dass er auf der linken Hüftseite dermaßen empfindlich war. Remus war definitiv überrascht, aber nicht auf eine unangenehme Weise. Ein Kuss war ein Kuss, und noch kein Eheversprechen, aber irgendwie fühlte es sich sehr gut an, und sehr richtig. Was auch immer aus ihnen beiden werden würde - und Remus hoffte, dass es eher mehr als weniger sein würde -, diese Begegnung bildete den Auftakt zu etwas Großartigem. "Klick!" -Ende- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)