Neko no Hi von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Neko --------------- Kai schlief noch den ganzen Mittag durch. Also aß Yumi alleine. Sie wollte Kai auch wecken, doch als sie vor ihrer Tür stand und diese gerade öffnen wollte, verließ sie wieder der Mut. Sie konnte sie ausmalen, was vielleicht dann passieren könnte. Entweder würde Kai ihr so dankbar sein, dass sie ihn geweckt hatte, um das Mittagessen nicht zu verschlafen, oder er würde sie anmaulen, weil er nicht in Ruhe schlafen kann. Also blieb Yumi nichts anderes übrig, als sich ein paar Stunden mit sich selber zu beschäftigen. Was nicht gerade sehr einfach war, weil sie wieder etwas zeichnen wollte. Ihre ganzen Sachen aber in ihrem Zimmer liegen. Deshalb schaute sie wieder ein bisschen fern. Yumi: *Jetzt bereue ich es zum ersten Mal, dass Kai hier ist. Ich hab jetzt gar nichts zu tun. Oh man. Dass ist nicht aus zu halten.* Yumi stand auf und schaute sich kurz um. Dann fiel ihr wieder ein, dass ja jemand unbedingt einkaufen gehen musste, weil nichts mehr im Kühlschrank war. Und bei dem Gedanken, mit Kai einkaufen zu gehen, ließ wieder das Schamgefühl in Yumi hochkommen. Yumi: *Mit Kai einkaufen zu gehen, wird entweder voll peinlich, weil alle uns anstarren werden oder der totale Horror...Wo ist da der Unterschied? Es ist beides schrecklich.* Sie versuchte erstmal ihre normale Gesichtsfarbe wieder zu bekommen, indem sie einfach an was anderes dachte, was jetzt aber gar nicht so einfach war. Es war nämlich jemand zu Hause, den sie schon seit Jahren bewundert hatte und den sie unbedingt mal kennen lernen wollte. Jetzt war es so weit und sie kann sich nicht mal zehn Minuten zusammen reißen. Yumi schaute wieder in die Richtung ihrer Zimmertür, denn sie hatte jetzt den Entschluss gefasst, in Kai nicht ihren Schwarm zu sehen, sondern einen ihrer Mitschüler, mit denen sie nie Probleme hatte zu reden. Sie ging auf die Tür zu, nahm die Klinge in die Hand und öffnete die Tür. Ihr kam gleich ein kalter Wind entgegen. Yumi: "Was zum...?" Sie schaute direkt zu ihrem Bett rüber. Es war leer. Die Decke nicht mal angerührt. Das Fenster war offen und nur etwas geschlossen. Dennoch kam ein kalter Wind rein und der Regen tropfte vom Fenster in den Raum. Yumi machte es schnell zu und schaute dann etwas besorgt durch das Zimmer. Yumi: "Kai...?" Er war nicht da. Und nach ein paar Minuten stellte Yumi auch fest, dass auch kein Potato in der Nähe war. Sie war die einzige Person im Zimmer. Sie schaute aus dem Fenster. Es regnete zwar nicht stark, aber es war sehr windig draußen. Yumi wurde klar, was los war, während sie nicht weiter aus dem Fenster sah. Yumi: "Er ist weg. Einfach so...Ohne auch nur etwas zu sagen." Sie setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und schaute noch weiter raus. Langsam kam in ihr das Gefühl von allein sein wieder hoch und die Angst, es auch die nächsten Tage wieder zu sein. Doch ihr trauriges Gesicht wurde bald wieder zu einem etwas heiterem. Auch wenn ein wenig gezwungen. Yumi: "Ich kann ihn ja nicht zwingen, hier zu bleiben. Es wäre schön gewesen. Ich hätte ihm so gerne geholfen bei seinem Problem. Er hatte ja auch selber gesagt, dass ich ihm helfen darf. Aber warum geht er dann einfach, ohne mir auch nur etwas zu sagen? Warum durch das Fenster? Er hätte ja auch die Haustür benutzen können." Sie zwang sich ein kleines Lachen auf. Doch in Wirklichkeit war ihr jetzt nach Weinen zumute. Es tat ihr weh, dass Kai einfach ohne nur ein Wort zu sagen, gegangen war. Sie konnte nicht verstehen warum und so blieb sie dort sitzen. Und vergoss dann doch noch eine oder die andere Träne, die sie sich so tatkräftig verkneifen wollte. Kai rannte durch die Innenstadt auf dem Weg zu dem Platz, wo er sich vor drei Wochen in eine Katze verwandelt hatte. Seine ganzen Sachen lagen da ja noch und die wollte er sich jetzt nur holen. Ihm war schon etwas mulmig zumute, weil er ohne Yumi was zu sagen gegangen war, aber das störte ihn jetzt nicht im Geringsten. Der Regen störte ihn auch nicht und bevor er ging, hatte er sich noch Schuhe von Yumis Bruder genommen, damit er nicht Socken hier rumlaufen musste. Die Straßen waren ziemlich leer. Nur ab und zu waren ein paar Passanten anzutreffen. Einen rempelte Kai sogar einmal kurz an, der sich auch gleich zu ihm umdrehte, doch Kai sich nicht länger von irritieren ließ, bis der Passant, der sich kurz wunderte, ihm nachrief. Passant: "Kai!" Kai hielt sofort an, weil er die Stimme kannte und er sich sofort irgendein wüstest Szenario ausdachte, was jetzt passieren könnte. Er drehte sich nicht zu der Person um. Wartete nur ab, was nun passieren würde. Er hörte schon die blöden Fragen und seine kurzen Antworten darauf. Doch das Schlimmste, was jetzt passieren könnte, war, dass er sich wieder in eine Katze verwandeln würde. Kai hörte die Person auf sich zukommen, was ihm gerade nicht sehr gut gefiel. Kai: "Was willst du, Ray?" Er blieb stehen. Es war Ray, wieder mal aus China gekommen, um seine Freunde zu besuchen. Aber auch Ray hatte, wie die anderen, Kai schon seit den BEGA-Kämpfen nicht mehr gesehen gehabt. Während Kai ziemlich durchnässt vor ihm stand, war Ray selber dank seinem Regenmantels kein bisschen vom Regen angetan. Was Ray schon ein bisschen stutzig machte, dass Kai ohne jeglichen Schutz vor dem Regen hier rum lief. Man kannte es zwar, dass Kai sich vom Wind und Wetter nie abschrecken ließ, doch Ray fand an der Sache etwas ziemlich merkwürdig. Ray: "Eigentlich nichts, nur...Wir machen uns Sorgen um dich. Du bist einfach so verschwunden. Hast uns nichts gesagt. Wo warst du die ganze Zeit?" Kai konnte sich nicht dran erinnern, dass er jemals irgendwem gesagt hatte, wenn er wegginge, wohin er gegangen sei. Und das hat er bei Yumi schon wieder getan. Doch das juckte ihn nicht weiter. Jetzt musste er erstmal Ray loswerden. Das ist zwar leichter, als Tyson los zu werden. Aber bei Ray ist das auch nicht gerade leicht. Kai: "Das geht dich gar nichts an. Also lass mich in Ruhe." Ray: "Kai. Wenn du was hast, dann lass dir helfen." Kai: "Ha. Mir helfen. Das kann ich auch alleine. Also kümmer dich mal um deinen Kram und lass mich einfach in Frieden." Kai ging weiter und ließ Ray einfach stehen. Was Kai doch sehr wunderte, dass Ray ihm jetzt nichts mehr nach rief. Ray selber schaute selbst auf einmal ganz verwundert, weil er beim ersten Schritt von Kai etwas bemerkt hatte, was wirklich nur er sehen konnte, weil er es nur zu gut kannte. Sein verwunderter Blick verschwand und wurde ernster denn je. Ray: *Okay, ich kümmer mich um meinen Kram...* Er lief weiter seines Weges. Kai war das letzte Stück auch nur gelaufen. Ihm gefiel es gar nicht, dass er Ray begegnet war. Er konnte sich denken, dass Ray sich jetzt wahrscheinlich irgendetwas ausmalen würde, warum er sich seit den letzten Monat so uninteressiert an jeglicher Freundschaft verhalten hatte. Aber das mit dem Fluch würde Ray nie im Leben einfallen. Aber Kai dachte nicht weiter an Ray, sondern kümmerte sich jetzt wieder um das, warum er hier war. Nämlich seine Sachen holen, die irgendwo in einer Gasse in der Stadt waren. Er ging durch die Straßengasse zu einer kleinen Überdachung, die nur aus einer Blechplatte auf zwei Tonnen bestand. Dort hatte er seine Sachen für die Zeit verfrachtet, was als Katze nicht gerade einfach war. Aber Kai war ziemlich überrascht, dort noch was liegen zu sehen. Es war die streunende Katze, der Kai gerne mal was zu essen bracht, wenn er gerade genug Zeit dazu hatte. Die Katze lag auf seinen Klamotten, die von dem Regen sowieso fast klatschnass waren, drauf. Kai: "Was machst du denn hier?" Ihm kam ein Lächeln auf das Gesicht, als die Katze ihn kurz ein Miauen schenkte. Sie stand auch gleich auf und lief etwas von den Klamotten runter. Sie wollte gestreichelt werden, doch Kai wollte erstmal seine Klamotten haben und schauen, ob noch alles da sei. Doch bevor Kai seine Kleidung nur anfassen konnte, fing die Katze an, seine Hand abzuschmusen. Die Katze bekam dann doch noch ihre Streicheleinheit, die nicht lange anhielt, weil Kai jetzt schnell zurück ins Trockene wollte. Irgendwo hin, wo er seine Sachen trocknen lassen konnte. Er nahm all seinen Kram und ging wieder. Doch nach ein paar Schritten hielt er aber schon wieder an, weil die Katze ihm kurz nachrief. Kai drehte sich um und sah die Katze im Regen nur ein paar Schritte hinter sich. Kai: "Geh schon wieder ins Trockene. Du wirst ganz nass." Die Katze schaute ihn nur weiter an und schien nur auf irgendeine Reaktion von ihm zu warten, bis sie sich wieder bewegte. Kai drehte sich nur etwas mehr in ihre Richtung und schon lief die Katze auf ihn zu, um durch seine Beine zu schlawenzeln. Kai: "Hau schon ab." Er schob die Katze vorsichtig wieder etwas zurück in die Gasse und ging dann weiter. Doch die Katze lief ihm schnell nach. Kai merkte es, versuchte sie jetzt aber zu ignorieren, damit sie wieder das Interesse verliert, ihm zu folgen, was sonst auch immer klappte, doch diesmal schien sie echt nicht locker zu lassen. Kai musste bei einer roten Ampel halten und auch die Katze hielt an, schüttelte sich so weit trocken, wie es ging, und holte dann zu einem kräftigen Schmuser an Kais Bein aus. Nachdem die Katze auch noch angefangen hatte zu schnurren, gab Kai es auf. Nachdem er, immer noch gefolgt von der Katze, die Ampel überquert hatte, suchte er einen trockenen Ort, der unter einer Markise war. Er hockte sich runter und suchte eines seiner Kleidungsstücke, das nicht gerade klatschnass war. Währenddessen schmuste die Katze mit Kais Knien, was Kai jetzt schon ein bisschen zu energisch war, denn so verschmust und anhänglich hatte er die Katze gar nicht in Erinnerung gehabt. Er hatte sein Shirt hochgenommen, was noch fast ganz trocken war und wartete kurz, bis die Katze sich dann doch wieder von dem Regen trocken schüttelte. Dann legte Kai sein Shirt um die Katze und nahm sie auf dem Arm. Den Rest seiner Klamotten vergisst er dabei natürlich nicht. Kai: "Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden." Man konnte schon merken, dass die Katze jetzt zufrieden war, denn jetzt schnurrte sie wieder und schmuste immer wieder durch Kais Gesicht, wenn die Gelegenheit günstig war. Kai versuchte sie davon ab zu halten, was nicht einfach war. Bis er es dann doch wieder aufgab. Er knurrte kurz etwas genervt, was die Katze mal wieder gar nicht störte. Kai: "Ich nehme dich aber nur so lange mit, bis es aufgehört hat zu regnen. Damit das klar ist." Kai stutzte kurz. Denn wohin wolle er die Katze denn überhaupt mitnehmen? Mit nach Hause oder zu Yumi, die er einfach so alleine gelassen hatte? Kai hielt an einer Kreuzung an, die nur in zwei Richtungen weiter ging. Der eine Weg führt weiter bis zu ihm nach Hause, der andere zu Yumi. Schuld kam in ihm hoch. Warum wusste er nicht genau. Aber es muss daran liegen, dass er ohne ein Wort gegangen war. Doch die Entscheidung fiel ihm jetzt schwer. Wo solle er lang? Und wenn er sich nicht bald ins Trockene kommt, holt er sich noch eine Erkältung weg, was ihm jetzt gerade noch gefehlt hätte. Kai war viel zu sehr in Gedanken vertieft, als das er merkte, was um ihn rum geschah. Es beschäftigte ihn zu sehr, dass er Yumi alleine gelassen hatte. Er merkte nicht mal, dass ihm auch noch eine schwarze Katze nachgelaufen war, die sich aber im Trockenen hielt und Kai mit einem fast schon ernsten Blick ansah. Erst als die Katze Kai kurz am Hals geleckt hatte, weil sie gerade in einen Putzwahn verfallen war, holte ihn nicht nur in die Realität zurück, sondern ließ ihn auch ein merkwürdiges Gefühl durch den Körper laufen. Er schaute zu der Katze runter, die es sich jetzt auf dem Arm gemütlich gemacht hatte. Kai: *Was war das?* Aber er überlegt nicht lange darüber nach, sondern lief weiter. In Richtung Yumi. Und noch immer bemerkte Kai die schwarze Katze noch nicht, die ihn weiter verfolgte, bis es nur noch einen nassen Weg gab. Dann blieb sie unter der letzten Markise stehen und schaute Kai nach. Es dauerte auch nicht mehr lang, da ging Kai mit der Katze hoch zu Yumis Wohnung. Die Katze hatte jetzt Augen und Ohren auf, um auch ja nichts zu verpassen, was um sie rum geschah. Solche Orte kannte die Katze ja nicht und sie wurde ein wenig unruhig. Kai merkte es und streichelte sie ein wenig, was die Katze schon etwas beruhigte. Kai blieb vor der Wohnungstür stehen. Hier war es trocken, bis auf eine lange Wasserspur, die Kai hinter lassen hatte, weil er triefnass von dem ganzen Regen war. Kai: *Hoffentlich fällt sie mir nicht gleich um den Hals, weil ich doch wieder da bin. Das könnte ich jetzt gar nicht vertragen.* Klingeln konnte er schlecht, weil er sonst die Katze eventuell fallen ließe. Also trat er vorsichtig mit dem Fuß ein paar Mal gegen die Tür. Es dauerte sehr lange, bis die Tür aufging. Es waren fast zehn Minuten. Doch Yumi machte die Tür doch noch auf. Man konnte noch sehen, dass sie geweint hatte. Und als sie Kai sah, fing sie fast schon wieder an. Kai schaute automatisch ernst zu ihr rüber. Ließ sich nichts von seinen Schuldgefühlen anmerken, was die Situation für Yumi nur noch schlimmer machte. Yumi: "Kai..." Kai: "Ich musste weg." Yumi: "Warum hast du nicht-" Yumi wurde von der Katze unterbrochen, die sich kurz wegen eines Niesens schütteln musste. Beide schauten sie an. Yumi hatte sie noch gar nicht gesehen gehabt. Nur, dass Kai was bei sich trug, was nur wie Klamotten aussah, denn die Katze war ganz gut eingewickelt. Es wurde still, bis Kai Yumi ein wenig grantig ansah. Kai: "Lässt du mich auch mal rein? Ich muss mir was Trockenes anziehen." Yumi: "Eh...Na klar." Yumis trauriges Gemüt war schon fast wieder verschwunden und sie ließ Kai erstmal rein. Sie machte die Tür zu und als sie sich wieder zu Kai drehte, hatte sie die Katze vor der Nase. Yumi erschreckte kurz. Kai: "Kümmer dich mal eben um sie, während ich mich umzieh...Schon wieder." Mit diesem Worten nahm Yumi die Katze von Kai und er selber verschwand mal wieder im Badezimmer mit einer etwas lauten zugeknallten Tür. Er wusste selber nicht, warum er auf einmal wieder so gereizt war, aber das war ihm jetzt schon wieder egal. Yumi schaute noch eine Weile die Badezimmertür an, bis sie wieder von der Katze abgelenkt wurde. Sie sprang nämlich von ihrem Arm runter, schüttelte sich kurz und setzte sich vor die Badezimmertür. Sie miaute etwas bettelnd, dass jemand doch die Tür aufmachen solle, doch sie blieb zu. Yumi hockte sich neben die Katze und ließ sie kurz an ihrer Hand schnuppern, was man doch immer macht, um eine Katze zu fragen, ob man sie streicheln darf. Die Katze stupste die Hand nur kurz an und Yumi strich ihr auch nur einmal über das nasse Fell. Die Katze miaute wieder kurz und kratze etwas an der Tür. Yumi: "Du willst wohl zu Kai, was?" Die Katze antwortete ihr natürlich nicht, weil sie Yumi ja nicht verstehen konnte, und kratzte weiter an der Tür. Yumi: "Kai?!" Kais Stimme: "Lass sie draußen!" Die Katze miaute schon wieder bettelnd, doch die Tür blieb weiter zu. Yumi: "Aber sie will zu dir rein!" Kais Stimme: "Das kann ich mir denken!" Yumi: "Sie ist wohl voll auf dich fixiert!" Kais Stimme: "Seit wann redest du so lässig mit mir?!" Jetzt merkte Yumi es selber und wurde etwas rot. Aber hatte sie es sich nicht vorgenommen? Wenn Kai jetzt nichts gesagt hätte, dann wäre es sogar gut gegangen. Jetzt wurde es wieder still. Man hörte nur das Miauen von der Katze und das Kratzen ihrer Krallen an der Tür. Yumi stand auf und ging kurz in ihr Zimmer. Sie kam mit ein paar Klamotten wieder zur Badezimmertür, wo die Katze jetzt nur noch wartend vorstand und zu Yumi hochsah, als sie neben ihr stand. Yumi: "Kai?! Ich hab dir ein paar Klamotten geholt!" Kais Stimme: "Gib schon her!" Yumi: "Aber wenn ich die Tür aufmache, dann kommt die Katze rein!" Kai machte die Tür auf und schaute hinter der Tür versteckt zu Yumi. Die Katze war sofort drin und miaute vor Freude und wollte wieder gestreichelt werden. Yumi war rot geworden. Sie hielt Kai nur noch die Klamotten hin, die er sich auch schnell nahm. Yumi hatte den Kopf gen Boden gesetzt und sah nur noch vor ihren Füßen die Katze aus dem Badezimmer schwirren und die Tür fiel wieder zu. Die Katze fing gleich wieder an zu betteln, doch die Tür blieb wie immer zu. Yumi schaute sich die Katze kurz an und dann wieder die Tür. Yumi: *Die Katze ist ja verrückt nach ihm.* Yumi ging ein bisschen von der Tür weg in Richtung Sofa und drehte sich zu der Katze um. Yumi: "Komm her. Na komm her...Öhm...Wie heißt du eigentlich?" Die Katze beachtete Yumi sowieso nur mit einem zu ihr gedrehtem Ohr, Augen weiter auf die Tür gerichtet. Yumi: "Kai?!" Kais Stimme: "Was denn noch?!" Yumi: "Ähm...Hat die Katze eigentlich einen Namen?!" Kais Stimme: "Nein! Woher auch?! Das ist eine Straßenkatze!" Yumi schaute die Katze weiter an. Jetzt wurde Yumi auf einmal klar, woher Kai auf einmal die Katze hatte. Jedenfalls glaubte sie es zu wissen. Und sie lag genau richtig. Kai fütterte sie ab und zu mal und ist deswegen auch zu ihm sehr hingezogen. Aber sie hat noch nie eine Katze gesehen, die sich in einer neuen Umgebung nicht mal ein bisschen umsah. Normal nehmen Katzen ein neues Revier gleich unter die Lupe. Springen überall drauf. Schmeißen vielleicht aus Versehen mal was runter, was aber nur bei kleinen Katzen mal so ist. Aber diese Katze ist so was auf Kai fixiert, dass das Umfeld für sie total egal ist. Yumi: "Komm her, Neko." Im Badezimmer polterte kurz etwas und Kai kam kurz später aus dem Badezimmer. Umgezogen hatte er sich schon fast. Das Shirt fehlte noch, dass er jetzt stramm in der Hand hielt. Er schaute Yumi etwas gekränkt an. Die Katze, die Yumi kurzer Hand auf den Namen Neko getauft hatte, lief fröhlich miauend vor Kai hin und her. Dabei schmuste sie ihn ab und zu mal. Kai: "Warum kriegt sie einen total simplen Namen? Und ich nicht?" Yumi: "Weil ich Kater immer komische Namen gebe." Kai knurrte kurz und Yumi wurde etwas eingeschüchtert. Yumi: "Nun ja...Meist liegt das auch an der Situation. Und du sahst da halt wie ein Couch potato aus." Kai: "Krieg ich einen anderen?" Yumi fand das schon so süß, dass Kai sich wegen dem Namen so was von aufregte, dass sie sich die nächste Aussage nicht verkneifen konnte. Yumi: "Satsumaimo." Kai: "Ich bin keine Süßkartoffel!" Yumi wurde knallrot im Gesicht und drehte sich schnell von Kai weg. Er schmollte noch mehr als er sich dann noch das Shirt anzog und Yumi sich währenddessen auf das Sofa setzte. Kai zog sich das Shirt zu Recht und verstand jetzt erst den richtigen Sinn der Aussage. Was Yumi Gott sei Dank nicht merkte und er selber auch nicht: Kai wurde ein wenig verlegen und dem entsprechend rot im Gesicht. Aber Neko lenkte ihn sofort wieder mit einer Schmuseeinheit ab und Kai hockte sich zu ihr runter, um sie ein wenig zu streicheln. Yumi drehte sich etwas zurück und schaute Kai eine Zeit lang dabei zu. Yumi: *Er schaut so zufrieden aus. Von Neko ganz zu schweigen. Wenn die Katze nicht aufpasst, dann kann sie irgendwann nicht mehr mit Schnurren aufhören...Moment mal.* Sie kniete sich wieder auf das Sofa und schaute zu Kai und Neko runter. Yumi: "Hat das mit dem Fluch zu tun?" Kai gefiel das Thema jetzt schon nicht. Kai: "Was meinst du?" Yumi: "Das Neko gar nicht von dir lässt. Normal sind Katzen in einer neuen Umgebung total neugierig und müssen erstmal alles erforschen. Aber Neko interessiert sich nur für dich." Kai: "Willst du etwa sagen, sie ist in mich verknallt, oder was?" Yumi lehnte sich etwas über die Lehne rüber. Yumi: "Genau das mein ich." Kai schaute sie nicht gerade glaubwürdig an. Warum sollte sich auch eine Katze in einen Menschen verlieben? Yumi: "Kann doch sein." Kai: "Und warum? Gibst du mir auch einen Beweis dafür?" Yumi: "Ja. Du bist zur Hälfte eine Katze." Plötzlich machten Kais ganze Bewegungen halt. Es war schon fast ein Schock, dass zu hören. Kai richtete sich etwas auf und drehte sich mehr zu Yumi. Yumi: "Mir ist da was aufgefallen. Und wahrscheinlich ist es dir selber nicht mal aufgefallen. Aber du beeinflusst auf einmal dein ganzes Umfeld. Schau Neko an. Die fliegt voll auf dich. Und...jeder Schritt von dir ist total lautlos. Ich hab dich hier noch nicht einmal hart aufkommen gehört. Und an manchen Stellen in der Küche knarrt das Holzpaket. Da warst du ein paar Mal drauf getreten und ich hab gar nichts gehört. Und ich frag mich immer noch, wie du so leise den Baum neben meinem Fenster runter gekommen bist. Ich breche da schon mal ein paar Äste ab, wenn ich da auch mal runter klettere...Kai?" Kai hatte sich hingesetzt und lehnte sich an die Wand. Er hatte den Kopf gesenkt und hielt sich eine Hand ins Gesicht. Jetzt wurde ihm selber auch all das bewusst. Dann lehnte er sich auch mit dem Kopf zurück an die Wand und ließ die Hand auf den Schoß fallen. Kai: "Meinst du, ich werde diesen Fluch wieder los?" Yumi: "Na klar." Yumi stützte sich noch weiter auf der Lehne auf und machte ein sehr hoffnungsvolles Gesicht. Yumi: "Ich helfe dir ja dabei. Aber dazu müssen wir auch mal anfangen. Und das geht nicht, wenn du immer abhaust oder nicht mit mir redest. Und wenn du mir auch ein bisschen mehr Vertrauen schenkst, dann geht das noch schneller." Kai: "Du bist echt ein Träumer." Yumi: "Hm?" Kai: "Nichts ist so leicht, wie es scheint. Und wo willst du anfangen? Bei dem, der mir das eingebrockt hat? Den kenn ich nicht." Yumi: "Nein, wir fangen wo anders an." Kai: "Und wo?" Yumi: "Beim Einkaufen." Kai: "Einkaufen?" Kai war von dieser Antwort total empört. Yumi: "Ja, wir haben nichts mehr zu essen im Haus." Kai: "Ich geh nicht mit dir einkaufen. Wenn mich dann jemand sieht, mit dir, dann geht die Gerüchteküche wieder los." Yumi: "Dann werd wieder zu Potato und schon ist das Problem gelöst." Kai: "Denkst du, ich erniedrige mich freiwillig dazu, wieder eine Katze zu werden?! Und dann auch noch in aller Öffentlichkeit so rumlaufen?! Was, wenn ich mich dann auch noch vor allen Leuten wieder zurück verwandel?! Dann ist mein ganzer Ruf dahin! Und...!" Kai kam nicht weiter in seinem Vortrag, denn etwas kam ihm dazwischen: Potato. Der Kater wühlte sich unter den Klamotten hervor. Yumi ging zu ihm und schaute runter. Yumi: "Erstes Rätsel ist gelöst. Du verwandelst dich, wenn du total aufgebracht bist. Du hast dich auch gestern am Tisch gestoßen und dich total darüber aufgeregt. Schon warst du wieder Potato." Potato fauchte Yumi an, die jetzt total stolz auf sich war. Yumi: "Was denn? Ich soll dir doch helfen." Potato fing an zu knurren, was nach einer Sekunde sofort wieder aufhörte, denn Neko kam dazwischen. Jetzt umschwärmte sie Potato richtig und das gefiel ihm gar nicht. Yumi: "Ich hoffe nur, du behältst dich jetzt im Griff." Potato knurrte wieder, worauf Yumi dieses Mal nur lachte und Neko sich nicht vom Schmusen abhielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)